DE202005006352U1

DE202005006352U1 - Medizinischer Behälter mit zweigeteiltem RFID-Etikett

Info

Publication number: DE202005006352U1
Application number: DE200520006352
Authority: DE
Original assignee: Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Current assignee: Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Priority date: 2005-04-20
Filing date: 2005-04-20
Publication date: 2005-07-07
Anticipated expiration: 2015-04-21

Abstract

Behälter zur Aufbewahrung medizinischer Flüssigkeiten mit einem Etikett enthaltend einen permanenten Bereich und mindestens einem ablösbaren und übertragbaren Bereich, der eine RFID-Kennzeichnung beinhaltet.

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter zur Aufbewahrung medizinischer Flüssigkeiten. Der Behälter ist versehen mit mindestens einem Etikett enthaltend einen permanenten Bereich, der eine RFID-Kennzeichnung beinhaltet, und einen ablösbaren und übertragbaren Bereich, der eine RFID-Kennzeichnung beinhaltet.
Der Begriff RFID steht für „radio frequency identification". „Radio Frequency Identification" ist eine Methode, um Daten berührungslos und ohne Sichtkontakt lesen und speichern zu können.
Die Daten werden auf den RFID-Transpondern gespeichert. Das Auslesen bzw. Schreiben der Informationen wird per Radiowellen vorgenommen. Bei niedrigen Frequenzen geschieht dies induktiv über ein Nahfeld, bei höheren über ein elektromagnetisches Fernfeld. Die Entfernung, über die ein RFID-Transponder ausgelesen werden kann, schwankt aufgrund der Ausführung (aktiv/passiv), benutztem Frequenzband, Sendestärke und Umwelteinflüssen zwischen wenigen Zentimetern bis derzeit max. 1.000 Metern.
Der Aufbau eines RFID-Transponders sieht prinzipiell eine Antenne, einen analogen Schaltkreis zum Empfangen und Senden (Transponder), sowie einen digitalen Schaltkreis und einen permanenten Speicher vor. RFID-Transponder können über einen mehrfach beschreibbaren Speicher verfügen, in dem während der Lebensdauer Informationen abgelegt werden können.
Es wird zwischen aktiven und passiven RFID-Transpondern unterschieden. Das deutlichste Unterscheidungs-Merkmal stellt die Art der Energieversorgung der RFID-Transponder dar. Kleine batterielose RFID-Transponder besitzen keine eigene Energieversorgung und müssen ihre Versorgungsspannung durch Induktion aus den Funksignalen der Basisstationen gewinnen. Diese RFID-Transponder werden passiv genannt. Aktive RFID-Transponder mit eigener Energieversorgung erzielen eine erheblich höhere Reichweite und besitzen einen größeren Funktionsumfang, verursachen aber auch erheblich höhere Kosten pro Einheit.
Passive RFID-Transponder beziehen ihre Energie zur Übertragung der Informationen aus den empfangenen Funkwellen. Sie sind ausgelegt für den Empfang von spezifischen Einstrahlungswellenlängen. Die Reichweite der passiven Kennzeichnung hängt dabei zum einen von der Intensität der eingestrahlten Funkwellen ab und zum anderen von der spezifischen Einstrahlungswellenlänge, für die sie ausgelegt sind.
Die Menge der gespeicherten Daten passiver RFID-Transponder ist wesentlich geringer als bei aktiven RFID-Transpondern. In ihrem Speicher wird üblicherweise eine eindeutige Identifikationsnummer hinterlegt. Auch passive Transponder können mit einem wieder beschreibbaren Speicher ausgerüstet sein.
Passive RFID-Transponder sind im Vergleich zu aktiven RFID-Transpondern kleiner und leichter, haben eine geringe Reichweite, eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer und sind vergleichsweise günstig. Daher eignen sich passive RFID-Transponder besonders für die Etikettierung. Eine solche Etikettierung, die eine schnelle und eindeutige Identifizierung erlaubt, ist vor allem für die Kennzeichnung von Medikamenten geeignet.
WO 02/095675 beschreibt den Einsatz von RFID-Etiketten für medizinische Geräte oder Behälter.
In vielen Fällen werden Medikamente allerdings mit Spritzen aus den medizinischen Behältern entnommen. Dies ist vor allem bei Behältern für Infusionsflüssigkeiten der Fall. Die aufgezogene Spritze enthält in diesen Fällen keine Kennzeichnung mehr. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen medizinischen Be hälter bereit zu stellen, bei dem die RFID-Kennzeichnung auf einfache Art und Weise auf andere Gegenstände übertragen werden kann. Bei diesen weiteren Gegenständen handelt es sich vorzugsweise um andere Behälter, insbesondere um mit dem entsprechenden Medikament aufgezogene Spritzen.
Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Der medizinische Behälter ist versehen mit einem Etikett mit einem permanenten Bereich und mindestens einem ablösbaren und übertragbaren Bereich, der eine RFID-Kennzeichnung beinhaltet. Dabei ist der ablösbare und übertragbare Bereich bevorzugt selbstklebend. Nach dem Befüllen eines weiteren Behälters, wie z.B. einer Spritze, mit der medizinischen Flüssigkeit aus dem erfindungsgemäßen Behälter wird der ablösbare Bereich mit dem RFID-Transponder auf den neu befüllten weiteren Behälter übertragen.
Diese Vorgehensweise ist besonders vorteilhaft wenn es sich bei den befüllten weiteren Behältern um Spritzen zur Verwendung in Infusionsspritzenpumpen handelt. Auf diese Weise kann durch Geräte zur Auslesung der RFID-Kennzeichnung im Spritzenpumpengerät automatisch erkannt werden, welches Medikament eine eingelegte Spritze enthält.
Moderne Spritzenpumpengeräte sind meist für die Einlage mehrerer Spritzen ausgelegt. In einem solchen Gerät wird für jede Einlagestelle ein Auslesegerät bereitgestellt. Damit ein besagtes Auslesegerät eindeutig die RFID-Kennzeichnung der an dieser Stelle eingelegten Spritze ausliest, ist es von Vorteil, wenn die RFID-Kennzeichnung eine geringe Reichweite besitzt. Auf diese Weise kann die Auslesung nicht durch eine benachbarte ebenfalls RFID-gekennzeichnete Spritze beeinflusst werden. Wegen der geringen Reichweite und der ebenfalls geringen Kosten und der geringen Größe eignen sich vor allem passive RFID-Kennzeichnungen zu diesem Zweck. Derartige passive RFID-Label sollten insbesondere in Bezug auf ihre spezifische Einstrahlungswellenlänge geeignet sein für eine Auslesung mit kurzen Reichweiten, besonders bevorzugt für Reichweiten unter 10 cm.
In entsprechend ausgestatten Infusionsspritzenpumpengeräten mit RFID-Auslesegeräten ist es bei Spritzen, die mit dem erfindungsgemäßen RFID- Kennzeichen versehen sind, möglich automatisch zu verifizieren, ob die Spritze mit dem richtigen Medikament an der richtigen Einlagestelle im Gerät sitzt. Falls dies nicht der Fall ist kann ein Alarm ausgelöst werden. Als Alternative ist auch die Einlage der gekennzeichneten Spritze an beliebiger Stelle im Gerät möglich. In diesem Fall erkennt das Gerät, an welcher Stelle eine mit einem bestimmten Medikament befüllte Spritze eingelegt ist, und kann dann computergesteuert die vorgesehene Verabreichung der Medikamente an einen Patienten einleiten.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten, den Schutzumfang nicht limitierenden, Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
1: Ein zweigeteiltes RFID-Etikett
2: Eine Spritzenpumpe mit RFID-Auslesegeräten
In 1 ist schematisch ein RFID-Etikett für einen erfindungsgemäßen medizinischen Behälter dargestellt. Auf der linken Seite befindet sich der permanente Bereich des Etiketts 1. Dieser Bereich kann zusätzlich schriftlich oder mit einem BAR-Code gekennzeichnet werden. Auf der rechten Seite des Etiketts befindet sich der ablösbare und übertragbare Bereich 2. Dieser Bereicht beinhaltet einen RFID-Transponder 3 und ist vorzugsweise selbstklebend. Auch der ablösbare Bereich 2 kann zusätzlich schriftlich oder mit einem BAR-Code gekennzeichnet sein. Zwischen dem permanenten Bereich und dem ablösbaren Bereich besitzt das Etikett vorzugsweise eine Perforation oder eine anders geartete Vortrennung 4, um eine leichtere Ablösbarkeit des übertragbaren Bereichs zu gewährleisten. Die Erfindung schließt ausdrücklich auch einen Behälter mit einem Etikett mit mehr als einem ablösbaren und übertragbaren Bereich ein.
2 stellt schematisch ein mögliches Infusionsspritzenpumpengerät dar, in das gleichzeitig 3 Infusionsspritzen an entsprechenden Einlegestellen 5 eingelegt werden können. In jeder Einlegestelle befindet sich ein separates RFID-Auslesegerät 6. Jede Einlegestelle ist mit einem separaten Mechanismus zur Betätigung der Spritzenpumpe ausgestattet 7 und kann getrennt angesteuert werden. Die über das RFID-Etikett ausgelesenen Daten werden über eine Schnittstelle 8 an ein Datenverarbeitungssystem weitergeleitet. Über dieses computerisierte System kann auch die Steuerung der Pumpen erfolgen.

Claims

Behälter zur Aufbewahrung medizinischer Flüssigkeiten mit einem Etikett enthaltend einen permanenten Bereich und mindestens einem ablösbaren und übertragbaren Bereich, der eine RFID-Kennzeichnung beinhaltet.
Behälter nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, dass der ablösbare und übertragbare Bereich selbstklebend ist.
Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche gekennzeichnet dadurch, dass es sich um einen Behälter für Infusionsflüssigkeiten handelt.
Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche gekennzeichnet dadurch, dass die RFID-Kennzeichnung für Reichweiten unter 10 cm besonders geeignet ist.
Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche gekennzeichnet dadurch, dass mindestens ein Bereich des Etiketts auch schriftlich gekennzeichnet ist.
Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche gekennzeichnet dadurch, dass mindestens ein Bereich des Etiketts auch durch BAR-Codes gekennzeichnet ist.
Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche gekennzeichnet dadurch, dass die RFID-Kennzeichnung passiv ist.