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Die Erfindung betrifft eine Gantry und ein Computertomographiegerät mit einer Kühlvorrichtung.
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Mit Computertomographiegeräten werden dreidimensionale Schichtbilder von einem Untersuchungsbereich eines Patienten mit Hilfe eines Röntgenverfahrens für Diagnose- oder Therapiezwecke erstellt. Der Aufbau eines Computertomographiegerätes umfasst eine Gantry mit einem stationären Tragrahmen, in dem ein Drehrahmen um eine Achse rotierbar gelagert ist. Auf dem Drehrahmen sind elektronische Komponenten eines Aufnahmesystems angeordnet. Durch eine Rotation des Drehrahmens bei gleichzeitigem kontinuierlichem Vorschub eines auf einer Lagerungsvorrichtung mit einer beweglichen Tischplatte gelagerten Patienten in Richtung der Systemachse werden Projektionen aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Projektionsrichtungen an verschiedenen Positionen entlang des Untersuchungsbereichs erfasst. Die auf diese Weise durch eine spiralförmige Abtastung gewonnenen Projektionen werden an eine Recheneinheit übermittelt und zu einem dreidimensionalen Schichtbild verrechnet.
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Ein grundsätzliches thermisches Problem, welches bei sämtlichen Computertomographiegeräten vorhanden ist, besteht darin, dass die bei der Erzeugung von Röntgenstrahlung der Röntgenröhre eingesetzte elektrische Energie bis zu 99% in Wärmeenergie umgewandelt wird. Zur Gewährleistung eines einwandfreien Betriebs des Computertomographiegerätes ist es notwendig, die anfallende Wärme von den auf dem Drehrahmen angeordneten Komponenten abzuführen, um eine Überhitzung beispielsweise der Röntgenröhre und des Detektors des Aufnahmesystems zu vermeiden. Dies stellt insbesondere dann eine Herausforderung dar, wenn zur Abtastung des Untersuchungsbereiches hohe Röntgenleistungen benötigt werden. Nicht nur die Röntgenröhre sondern auch der Detektor muss während des Betriebs des Computertomographiegerätes gekühlt werden, da ansonsten mit zunehmender Temperatur des Detektors sich das Signal- zu Rauschverhältnis der erfassten Messwerte verschlechtert, was eine Reduzierung der Bildqualität von rekonstruierten Schichtbildern zur Folge hat.
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Computertomographiegeräte sind aus diesem Grund mit einer Kühlvorrichtung zur Kühlung der Komponenten des Aufnahmesystems ausgestattet. Prinzipiell kann zwischen wassergekühlten und luftgekühlten Systemen unterschieden werden. Wassergekühlte Systeme haben den Vorteil, dass die im Gerät erzeugte Wärme wirkungsvoll ohne Erwärmung der Raumluft abgeführt werden kann. Diese Systeme können daher unabhängig von einer in dem Untersuchungsraum vorhandenen Klimaanlage betrieben werden. Wassergekühlte Systeme sind jedoch mit einem höheren finanziellen Aufwand gegenüber luftgekühlten Systemen zu realisieren. Computertomographiegeräte weisen als eine preisgünstigere Alternative daher typischerweise eine Kühlung mittels eines Luftstroms auf. Bei diesen Geräten wird Luft aus dem Untersuchungsraum angesaugt und in den Drehrahmen der Gantry eingeleitet, wo er die von den Komponenten abgegebene Wärme zu einem Teil aufnimmt. Der so erwärmte Luftstrom wird anschließend über eine Austrittsöffnung nach außen hin abgeleitet.
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Ein luftgekühltes Computertomographiegerät ist beispielsweise aus der
DE 84 29 531 U1 bekannt. Das bekannte System weist eine Gantry mit einem stationären Tragrahmen, einem in dem Tragrahmen rotierbar angeordneten Drehrahmen und einem zwischen dem Tragrahmen und dem Drehrahmen angeordneten Ringkanal als Strömungskanal auf, wobei zur Kühlung der auf dem Drehrahmen angeordneten Komponenten bei Rotation des Drehrahmens Luft über eine Eintrittsöffnung in den Ringkanal einströmen und über eine Austrittsöffnung nach außen ausströmen kann. Die
DE 102005041538 A1 und die
DE 102005041542 A1 offenbaren ebenfalls Computertomographiegeräte mit einer Luftkühlung. Der stationären Tragrahmen und der Drehrahmen weisen in diesen Ausführungsbeispielen Ein- und Austrittsöffnungen mit einem ungleichmäßigen Öffnungsmuster auf, über welche ein Austausch des Kühlmittels erfolgt. Aufgrund des ungleichmäßigen Öffnungsmusters erfolgt eine stetige Druckschwankung, die zu einer Reduzierung der Geräuschbelastung im Betrieb führt.
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Je nach Position der Austrittsöffnung entsteht nach außen ein Luftstrom, der in bestimmten Situationen eine vor dem Computertomographiegerät stehende Person stören kann. Computertomographiegeräte der neueren Generation sind zu dem so konfiguriert, dass die Gantry gegenüber dem stationären Teil des Computertomographiegerätes kippbar gelagert ist. Somit wird der Luftstrom je nach Verkippung in unterschiedliche Richtungen in den Untersuchungsraum geleitet, so dass gerade bei Interventionen, bei denen ein Arzt während des Betriebs des Gerätes bei gekippter Gantry neben dem Computertomographiegerät steht, der Luftstrom in störender Weise dem Arzt in das Gesicht geblasen werden kann.
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Neben der Kühlung stellt die Reduzierung der Geräuschbelastung eine weitere Herauforderung bei den heutigen Computertomographiegeräten dar. Maßnahmen zur Reduzierung der Geräusche, die im Zusammenhang mit Kühlmaßnahmen stehen, sind beispielsweise bei einem aus der
DE 10 2005 041 542 A1 bekannten Computertomographiegerät bekannt. Sowohl der Drehrahmen als auch der Tragrahmen weisen Öffnungen auf, wobei die Öffnungen des Drehrahmens im Betrieb des Computertomographiegerätes die Öffnungen des Tragrahmens zyklisch überdecken. Zur Reduzierung der Geräuschbelastung wurde bei dem bekannten Fall ein ungleichmäßiges Öffnungsmuster gewählt, so dass der Luftaustausch mittels einer stetigen Druckschwankung erfolgt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Gantry und ein Computertomographiegerät derart auszugestalten, dass mit einfachen Mitteln bei Betrieb des Computertomographiegerätes eine Geräuschbelastung reduziert und der Bedienkomfort gesteigert wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Gantry gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Gantry sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 10. Darüber hinaus wird die Aufgabe durch ein Computertomographiegerät gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 11 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Gantry eines Computertomographiegerätes umfasst einen stationären Tragrahmen, einen in dem Tragrahmen um eine Achse rotierbar angeordneten Drehrahmen und einen zwischen dem Tragrahmen und dem Drehrahmen angeordneten Ringkanal als Strömungskanal, wobei zur Kühlung der auf dem Drehrahmen angeordneten Komponenten bei Rotation des Drehrahmens ein Fluid über Öffnungen des Drehrahmens in den Ringkanal einströmen und über zumindest eine Austrittsöffnung nach außen ausströmen kann. Die Gantry umfasst ferner eine Abdeckung für die Austrittsöffnung, wobei die Abdeckung Lamellen zur Umlenkung einer Strömungsrichtung des austretenden Fluids aufweist, welche über die von der Austrittsöffnung begrenzte Fläche und quer zu einer Strömungsrichtung in dem Strömungskanal verteilt angeordnet sind. Vor den Lamellen ist zumindest ein Schaufelblatt als Strömungsteiler angeordnet, welches um einen Anstellwinkel gegenüber der Strömungsrichtung in dem Strömungskanal derart verkippt angeordnet ist, dass eine Eintrittsöffnung in den Strömungsteiler gebildet wird, welche einen Teil der Querschnittsfläche des Strömungskanals abdeckt, so dass ein definierter Teil der Strömung in dem Strömungskanal abzweigbar und auf die Lamellen leitbar ist.
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Die Erfinder haben insbesondere erkannt, dass mit den Umlenkmitteln in Form der Lamellen, welche über die Fläche der Austrittsöffnung verteilt angeordnet sind, ein Pulsen des austretenden Fluids zusätzlich reduziert werden kann. Der Austritt des Fluids erfolgt aufgrund dieser Mittel gleichmäßig über die Fläche der Austrittsöffnung bei gleichzeitig geringem Druckabfall. Es treten somit keine Verwirbelungen und Strömungsabrisse beim Austritt des Fluids hinter der Austrittsöffnung auf, so dass die vor dem Gerät wahrnehmbare Geräuschentwicklung reduziert wird.
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Weiterhin wurde erkannt, dass eine weitere Hauptursache der Geräuschausbreitung ein vorhandener direkter Schallweg zwischen der Umgebung und dem Innenbereich des Gerätes ist, welcher sich beispielsweise bei einem Computertomographiegerät bei bestimmten Drehwinkelpositionen einstellt, bei denen Öffnungen des Drehrahmens einer Austrittsöffnung gegenüberstehen. Mit den über die Fläche der Austrittsöffnung verteilt angeordneten Umlenkmitteln wird dieser direkte Schallweg zu einem gewissen Teil unterbrochen, was ebenfalls zu einer Reduktion der Geräuschemission führt.
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Der Bedienkomfort einer neben dem Tomographiegerät stehenden Person erhöht sich zu dem dadurch, dass das Fluid nicht in eine durch die Betriebsweise des Tomographiegerätes bedingte Richtung abgegeben wird, sondern mittels der Umlenkmittel in eine andere, vorgebbare Richtung umgelenkt wird. Bei einem Computertomographiegerät, bei dem der Ringkanal an einer Stelle zur Luftableitung unterbrochen ist, so dass an dieser Stelle eine Austrittsöffnung entsteht, würde der Luftstrom ohne weitere Maßnahmen in tangentialer Richtung zum Umfang des Ringkanals aus der Austrittsöffnung austreten. Somit kann der Luftstrom in das Gesicht einer vor dem Gerät stehenden Person treffen. Durch eine gezielte Umlenkung mittels der Umlenkmittel wird dies nun verhindert.
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Die Lamellen sind mit einfachen Mitteln herstellbar. Die Anstellwinkel der Lamellen gegenüber einer von der Abdeckung abzudeckenden Oberfläche sind vorzugsweise nicht gleich, sondern jeweils so gewählt, dass für unterschiedliche Strömungsbedingungen im Mittel eine wirkungsvolle Ableitung der Luft in eine vorgegebene Richtung erzielt wird. Zu diesem Zweck können die Anstellwinkel der Lamellen beispielsweise in Strömungsrichtung leicht ansteigen. Somit wird bei unterschiedlichen Anströmungsbedingungen, wie sie bei nebeneinander angeordneten Austrittsöffnungen entlang des Umfangs eines Computertomographiegerätes auftreten, eine wirkungsvolle Ableitung des Fluids gewährleistet.
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Die Umlenkmittel sind erfindungsgemäß quer zu der im Inneren des Tomographiegerätes vorhandenen Strömungsrichtung des Fluids angeordnet, so dass eine besonders wirkungsvolle Umlenkung der austretenden Strömung bewirkt wird.
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Vor den Umlenkmitteln ist erfindungsgemäß zumindest ein Strömungsteiler angeordnet, mit welchem ein definierter Teil der in dem Inneren des Tomographiegerätes vorhandenen Strömung des Fluids abgezweigt und auf zumindest einen Teil der Umlenkmittel geleitet wird. Dabei können einer einzelnen Austrittsöffnung mehrere Strömungsteiler zugeordnet sein, um eine besonders gleichmäßige Abführung des Fluids über die gesamte Fläche der Austrittsöffnung zu gewährleisten. Beispielsweise kann bei einem Computertomographiegerät der Strömungsteiler die Strömung in dem Ringkanal teilen und auf verschiedene Austrittsöffnungen leiten.
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Als Strömungsteiler wird erfindungsgemäß ein Schaufelblatt eingesetzt, welches um einen Anstellwinkel gegenüber der Strömungsrichtung des Fluids derart verkippt angeordnet ist, dass eine Eintrittsöffnung in den Strömungsteiler gebildet wird, welche einen Teil der Querschnittsfläche eines im Inneren des Tomographiegerätes angeordneten Strömungskanals abdeckt.
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Der Strömungsteiler ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass der Strömungsteiler die Austrittsöffnung gegenüber den Komponenten im Inneren des Tomographiegerätes im Wesentlichen abschirmt. Ein solcher Strömungsteiler versperrt wirkungsvoll den direkten Schallweg von dem Innerbereich zur Austrittsöffnung, so dass eine weitere Reduktion eines von außen wahrnehmbaren Geräusches erzielt wird. Darüber hinaus sorgt der Strömungsteiler dafür, dass bei einem Computertomographiegerät die Druckschwankungen durch an der Austrittsöffnung vorbeilaufenden Öffnungen des Drehrahmens nicht nach außen weitergegeben werden. Auf diese Weise wird ein Pulsen des austretenden Fluids weitgehend vermieden. Das Fluid tritt in diesem Fall nahezu ohne Verwirbelungen und Strömungsabrisse aus den Austrittsöffnungen.
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Das Schaufelblatt kann besonders einfach und flexibel an unterschiedliche Anforderung an die Strömungsteilung angepasst werden, wenn der Anstellwinkel des Schaufelblattes in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung einstellbar ausgeführt ist.
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Der Strömungsteiler ist vorzugsweise über Kopplungselemente mit den Umlenkmitteln mechanisch gekoppelt, wobei bei einer besonders einfach zu realisierenden Ausführungsform die Kopplungselemente als Seitenwände ausgebildet sind, zwischen denen der Strömungsteiler und die Umlenkmittel angeordnet sind.
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Beispielsweise können die Lamellen als Umlenkmittel und die Seitenwände als Kopplungselemente einstückig ausgebildet sein, wobei das Schaufelblatt als Strömungsteiler zwischen die Seitenwände gespannt und über Stifte und Bohrungen in seiner Position gehalten wird. Über eine zusätzlich vorgesehene Schraubverbindung ist das Schaufelblatt endgültig fixierbar.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Seitenwände zur Vorgabe des Anstellwinkels des Schaufelblattes zusätzliche Bohrungen auf, über die der Strömungsteiler zur Einstellung unterschiedlicher Anstellwinkel mit den Seitenwänden, beispielsweise mittels einer Schraubverbindung, koppelbar ist.
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Die Umlenkmittel und/oder der zumindest eine Strömungsteiler und/oder die Kopplungselemente sind vorteilhaft einstückig ausgebildet. Die Elemente der Abdeckung sind für sich oder zusammen leicht zu handhaben und einfach in das Tomographiegerät montierbar. Die Elemente sind besonders einfach und preisgünstig aus Kunststoff herstellbar, wobei zur Herstellung beispielsweise ein Spritzgussverfahren eingesetzt werden kann.
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Die Umlenkmittel und/oder der Strömungsteiler sind zusätzlich zumindest von einer Seite mit einem Schall absorbierenden Material, beispielsweise Schaumstoff, verkleidet, so dass eine weitere Reduzierung der Geräuschemission erzielbar ist.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Computertomographiegerät umfassend eine zuvor beschriebene Gantry.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gemäß den Unteransprüchen sind in den folgenden schematischen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
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1 in Seitenansicht ein Computertomographiegerät, wobei die wesentlichen Komponenten einer Gantry im Inneren des Gehäuses in gestrichelter Linienform dargestellt sind,
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2 in perspektivischer Teilansicht ein Computertomographiegerät mit drei Austrittsöffnungen für ein zur Kühlung verwendetes Fluid,
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3 in Seitenansicht einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Gantry im Bereich von drei Austrittsöffnungen, welche jeweils eine Abdeckung mit Umlenkmitteln und mit einem Strömungsteiler aufweisen, mit eingezeichneten Richtungsvektoren einer Strömung eines Fluids,
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4 in Seitenansicht eine erfindungsgemäße Abdeckung für drei hintereinander angeordnete Austrittsöffnungen in einer CAD Darstellung, und
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5 in perspektivischer Ansicht eine der in 4 gezeigten Abdeckungen in einer CAD Darstellung.
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In 1 ist ein Computertomographiegerät ohne eine Abdeckung dargestellt. Im Inneren des Gerätes befindet sich eine Gantry mit einem stationären Tragrahmen 10 und einem in dem Tragrahmen 10 um eine Achse 12 rotierbar angeordneten Drehrahmen 11. Zwischen dem Tragrahmen 10 und dem Drehrahmen 11 wird ein Ringkanal als Strömungskanal 7 gebildet, wobei der Ringkanal an einer Stelle oberhalb des Computertomographiegerätes bewusst unterbrochen ist, so dass eine aus dem Ringkanal strömende Luft aus einer Austrittsöffnung 1 in die Umgebung abgeleitet werden kann. Zur Kühlung von auf dem Drehrahmen 11 angeordneten elektronischen Komponenten, beispielsweise von einer Röntgenröhre 5 und von einem Detektor 4 eines Aufnahmesystems, wird die Luft zunächst in das Innere des Drehrahmens 11 geleitet. Das Einleiten der Luft kann beispielsweise über ein nicht gezeigtes Lager erfolgen, mit dem der Drehrahmen 11 zusätzlich kippbar gelagert ist. In dem Drehrahmen 11 wird ein Teil der von den Komponenten 4, 5 erzeugten Wärme aufgenommen. Der Tragrahmen 10 weist eine Öffnung auf, über die die erwärmte Luft bei Rotation des Drehrahmens 11 in den Ringkanal 7 strömen kann. Von dem Ringkanal aus, wird die Luft über die Austrittsöffnung 1 abgeleitet.
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Das Überstreichen der Öffnungen führt zu einem Druckunterschied und somit zu einem pulsartigen Ausstoß der Luft, welcher mit Verwirbelungen und Strömungsabrissen verbunden ist. Verwirbelungen und Strömungsabrisse führen zu Geräuschemissionen und somit zu einer Geräuschbelastung für eine Bedienperson oder für einen Patienten.
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Ohne eine weitere Maßnahme würde darüber hinaus der Luftstrom in tangentialer Richtung zur Rotationsbewegung des Drehrahmens 11 aus der Austrittsöffnung 1 treten. Befindet sich die Austrittsöffnung 1 in dem oberen Bereich des Computertomographiegerätes, so kann der Luftstrom einer unmittelbar neben der Gantry stehenden Person 14 in das Gesicht geblasen werden, was zusätzlich zu der Geräuschentwicklung als unangenehm empfunden wird und zu einer Beeinträchtigung des Bedienkomforts führen kann.
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In 2 ist in perspektivischer Teilansicht ein Computertamographiegerät mit drei Austrittsöffnungen 1 jedoch ohne die Abdeckung dargestellt. Um den Anforderungen an moderner und leistungsstarker Computertomographiegeräte gerecht zu werden, bei denen hohe Röntgenleistungen erzeugbar sind, muss der Öffnungsquerschnitt der Austrittsöffnung hinreichend groß gewählt werden, damit die erzeugte Wärme abgeführt werden kann. Mit steigenden Querschnitten der Austrittsöffnung 1 nimmt auch der von außen wahrnehmbare Geräuschpegel zu. Bei bestimmten Drehwinkelpositionen des Drehrahmens 11, bei denen die Öffnungen 13 des Drehrahmens den Öffnungen des Tragrahmens 10 gegenüberstehen, werden Komponenten, beispielsweise die Röntgenröhre 5, aus dem Inneren des Drehrahmens 11 freigelegt. Für diese Positionen besteht ein direkter Schallweg zwischen dem Inneren des Drehrahmens 11 und dem Außenbereich des Computertomographiegerätes, so dass sich der Schall ungehindert ausbreiten kann.
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Aus diesem Grund weist die Austrittsöffnung 1, so wie in 3 in einer Seitenansicht gezeigt, eine Abdeckung mit Umlenkmitteln 2 zur Umlenkung einer Strömungsrichtung der Luft auf, welche über die von der Austrittsöffnung 1 begrenzte Fläche verteilt angeordnet sind. Die Umlenkmittel 2 bewirken einerseits, dass die austretende Luftströmung in eine, durch die Umlenkmittel 2 vorgebbare Raumrichtung abgelenkt wird. Der austretende Luftstrom ist beispielsweise unmittelbar zur Decke des Untersuchungsraums ableitbar. Er kann somit nicht mehr einer Bedienperson in das Gesicht geblasen werden.
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Zum anderen bewirken die Umlenkmittel 2 auch eine gewisse Unterbrechung des direkten Schallweges bei gegenüberstehenden Öffnungen 1, 13 da die Mittel 2 über die Austrittsöffnung 1 hinweg verteilt angeordnet sind. Die Umlenkmittel 2 weisen eine strömungsoptimale Gestalt auf und wirken darüber hinaus gegenüber Druckschwankungen dämpfend, so dass Verwirbelungen und Strömungsabrisse und eine damit verbundene Geräuschentwicklung weitgehend unterbunden werden kann. So wie in der 3 dargestellt, sind die Umlenkmittel 2 im einfachsten Fall Lamellen.
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Die Abdeckung weist darüber hinaus einen Strömungsteiler 3 auf, welcher vor den Lamellen 2 angeordnet ist und mit welchem ein definierter Teil der Strömung der Luft in dem Ringkanal 7 abgezweigt und auf zumindest einen Teil der Lamellen 2 leitbar ist. Mit den Strömungsteilern 3 wird gewährleistet, dass der Luftstrom auf die Austrittsöffnung 1 gleichmäßig verteilt wird. Es können pro Abdeckung selbstverständlich auch mehrere Strömungsteiler 3 vorgesehen werden, mit denen insbesondere bei großen Austrittsöffnungen 1 eine gleichmäßige Ausleitung der Luft über den gesamten Öffnungsquerschnitt erzielbar ist. Die Strömungsteiler 3 erstrecken sich über die gesamte Fläche der jeweiligen Austrittsöffnung 1, so dass der direkte Schallweg zum Inneren der Gantry zusätzlich wirkungsvoll unterbrochen wird. Durch die Abschirmung wird eine zusätzliche Reduktion des von außen wahrnehmbaren Geräuschpegels erreicht.
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Der in 3 gezeigte Strömungsteiler 3 ist als Schaufelblatt ausgebildet, welches um einen Anstellwinkel gegenüber der Strömungsrichtung der Luft in dem Ringkanal 7 verkippt angeordnet ist. Somit wird im Strömungsteiler zwischen Vorderkante 16 des Schaufelblattes 3 und oberer Begrenzung des Ringkanals 17 eine Eintrittsöffnung 6 gebildet. Die Eintrittsöffnung 6 in den Strömungsteiler 3 deckt je nach Anstellwinkel einen Teil der Querschnittsfläche des Ringkanals 7 ab. Um eine gleichmäßige Ausleitung aus den Austrittsöffnungen 1 zu gewährleisten, werden in Strömungsrichtung zunehmende Querschnitte des Ringkanals 7 abgedeckt.
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4 zeigt in Seitenansicht die Abdeckungen für drei hintereinander angeordnete Austrittsöffnungen 1 in einer CAD Darstellung. Jede Abdeckung umfasst dabei die Lamellen 2, ein Schaufelblatt 3 und zwei Seitenwände als Kopplungselemente 8, über die die Lamellen 2 mit dem Schaufelblatt 3 gekoppelt sind. Um eine für die Luftströmung dichte Verbindung zwischen dem Schaufelblatt 3 und der Lamellenabdeckung und gleichzeitig verschiedene Schaufelblattstellungen zu ermöglichen, ist es am sinnvollsten, eine gerade Kante als Berühr-Schnittstelle zwischen Schaufelblatt und Lamellenbauteil zu wählen. Eine gerade Berührkante sichert dabei die Dichtheit bei unterschiedlichen Anstellwinkeln des Schaufelblattes. Die Seitenwände 8 weisen zur besonders einfachen Einstellung des Anstellwinkels verschiedene Bohrlöcher 9 auf, welche unterschiedlichen Anstellwinkeln zugeordnet sind. In 5 ist in perspektivischer Sicht eine in der 4 gezeigte Abdeckung in einer CAD Darstellung dargestellt.
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Die Lamellen 2, das Schaufelblatt 3 und/oder die Seitenteile 8 können für sich oder zusammen als einstückiges Gleichteil beispielsweise aus Kunststoff mittels eines Spritzgussverfahrens hergestellt werden. Damit ist eine besonders einfache und fertigungstechnisch preisgünstige Realisierung der Abdeckung möglich. Spritzgussteile lassen sich in beliebigen Formen herstellen, so dass die Lamellen auch an runde oder unstetige Konturgebungen leicht angepasst werden können.
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Zusammenfassend kann gesagt werden:
Es wurde eine Abdeckung für eine bei einem Tomographiegerät vorgesehene Austrittsöffnung 1 für ein Fluid beschrieben, welches zur Kühlung von im Inneren des Tomographiegerätes angeordneten Komponenten 4, 5 dient. Die Abdeckung umfasst Umlenkmittel 2 zur Umlenkung einer Strömungsrichtung des austretenden Fluids, welche über die von der Austrittsöffnung 1 begrenzte Fläche verteilt angeordnet sind, so dass der Richtungsvektor der austretenden Strömung gezielt umgelenkt werden kann, und so dass der direkte Schallweg zwischen den Komponenten 4, 5 im Inneren des Tomographiegerätes und dem Außenbereich des Tomographiegerätes unterbrochen wird.