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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Liegestatt.
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Eine
Liegestatt ist in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt.
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Beispielsweise
sind Krankenhausbetten so konstruiert, dass die komplette Liegefläche geneigt werden
kann.
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Abweichend
hierzu gibt es Keilkissen oder variable Lagerungs- und Funktionshilfen,
auch mit Keilform.
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Allen
derartigen Liegestätten
ist gemein, dass sie zu therapeutischen, physiologischen oder sportphysiologischen
Zwecken dienen.
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Insbesondere
die variablen Lagerungs- und Funktionshilfen können ggf. auch aus einzelnen
Bestandteilen so zusammen gebaut werden, dass bestimmte Behinderungsgrade
damit therapiert werden können.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Liegestatt zu schaffen,
die ergonomisch durchdacht ist und auf welcher nicht nur ausgeruht, sondern
auch entspannt gearbeitet werden kann.
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Diese
Aufgabe löst
die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Aus
der Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass die Liegestatt sowohl
das Ausruhen als auch das Arbeiten in bequemer Bauchlage ermöglicht.
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Dieser
Vorteil wird dadurch erreicht, dass die für die Liegestatt notwendigen
jeweiligen Hauptabmessungen aus ergonometrischen Daten gewonnen werden,
so dass die erfindungsgemäße Liegestatt bei
Benutzung ein bequemes Liegen auf dem Bauch ermöglicht, solange die betreffende
Person entsprechende Körperabmessungen
aufweist, die auch die zur Bemessung der Liegestatt in der vorbestimmten Richtung
erfasste Personengruppe besaß.
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Es
handelt sich demnach bei der vorliegenden Erfindung vorrangig um
die ergonometrische Erkenntnis, dass jeweils vorbestimmte Personengruppen
vorbestimmte Abstände
zwischen Schulter und Knie, Mindestbreiten des Brustkorbs unter
den Achseln sowie Oberarmlängen
besitzen und dass aus diesen Gruppen dann jeweils Mindestlängen für die Liegefläche, Höchstbreiten
der Liegeflächen
und Mindesthöhen
der Liegeflächen
an einer vorbestimmten Stelle festgelegt werden.
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Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass jede Person, deren betreffende
Körperabmessungen
den Körperabmessungen
dieser Personengruppe entsprechen, auf der erfindungsgemäßen Liegestatt
tatsächlich
entspannt zur Ruhe kommen kann.
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Dabei
soll auch erwähnt
sein, dass Unterkombinationen denkbar sind, die aus jeweils zwei
der Ansprüche
1 bis 3 oder aus einer Kombination aller Ansprüche 1 bis 3 bestimmbar sind.
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Dabei
wird auch davon ausgegangen, dass die jeweiligen personenbezogenen
Maße durch Gaußverteilungen
ein Kleinstmaß,
einen Mittelwert und ein Größtmaß bestimmen,
wobei zweckmäßiger Weise
z. B. die unteren 5 und die oberen 5 Perzentile jeweils abgeschnitten
werden.
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Auf
diese Weise lässt
sich die Erfindung hervorragend konfektionieren und deshalb in großer Stückzahlen
herstellen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 erstes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Gebrauchsstellung
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2 die
Definition der einzelnen ergonomischen Maße anhand einer schematischen
Figur
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3 Definition
der Abmessungen in Ansicht von vorne
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4 Definition
der Abmessungen in Seitenansicht
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5 bis 10 unterschiedliche
Ausführungsbeispiele
der Erfindung
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11 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung
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12 schematische
Darstellung der statistisch erfassten Werte
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Sofern
im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung
stets für
alle Figuren.
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Die
Figuren zeigen eine Liegestatt 1, die bestimmungsgemäß für die Bauchlage
vorgesehen ist und zu diesem Zweck in Seitenansicht keilförmig ist.
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Die
Liegefläche 2 ist
eine zur Grundfläche 3 schiefe
Ebene.
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Wesentlich
ist, dass die Länge 4 der
Liegefläche 2 dann,
wenn die Liegestatt 1 in Gebrauch befindlich ist, wie z.
B. 1 zeigt, so lang ist, wie der kleinste Abstand 31 zwischen
Schulter und Knie, der bei einer vorbestimmten flach auf dem Bauch
liegenden Personengruppe vorliegt.
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Hierunter
ist zu verstehen, dass die einzelnen Mitglieder der Personengruppe
unter statistischen Gesichtspunkten ausgewählt werden und dass dann der
innerhalb der Personengruppe kleinste Abstand 31 zwischen
Schulter und Knie bestimmt wird.
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Dieser
Abstand 31 ist das Maß für die Länge 4 der
Liegefläche 2 nach
vorliegender Erfindung.
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Ergänzend hierzu
zeigt 1, dass der Bereich zwischen Kinn 34 und
Schulterposition 7 als Kinnauflage dienen kann. Als einfachste
konstruktive Lösung
hierzu zeigt 1, dass die Länge 33 der schiefen
Ebene um den Abstand 5 zwischen Kinn und Knie verlängert ist,
wobei dieses Maß zweckmäßigerweise
aus derselben Personengruppe bestimmt wird wie auch die Länge 4 der
Liegefläche 2.
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Es
kann nämlich
dann davon ausgegangen werden, dass die so konvektionierte Liegestatt 1 ein bequemes
Liegen auf dem Bauch für
alle Mitglieder dieser Personengruppe ermöglicht. Ergänzend hierzu wäre es auch
vorstellbar, wenn der Bereich zwischen Kinn 34 und Schulterposition 7,
zum Zwecke einer Kinnauflage, in seiner Länge einstellbar ist. Dabei
ist insbesondere auch zu berücksichtigen,
dass die auf dem Bauch ruhende Person mit ihrem Knie möglichst
nicht auf der schiefen Ebene der Liegestatt 1 aufliegen
soll, um Abrutschen zu verhindern.
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Unschädlich ist
dagegen das Ruhen des Knies auf dem Fußboden, da ggf. durch Spreizen
der Oberschenkel die am bequemsten erscheinende Ruheposition gefunden
werden kann.
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Insoweit
zeigen insbesondere 2 und 3, dass
die Breite 6 der Liegefläche 2 einer im Gebrauch
befindlichen Liegestatt 1 an der Position, wo die Schulter
der auf dem Bauch liegenden Person zu ruhen kommt, im Folgenden
auch Schulterposition 7 genannt, höchstens so breit ist, wie die
Mindestbreite 21 des Brustkorbs unter den Achseln, die
bei einer vorbestimmten auf dem Bauch liegenden Personengruppe vorliegt.
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Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass das gesamte Gewicht des Oberkörpers praktisch
auf der Liegestatt 1 aufliegt, während zugleich die Arme bis in
die Schultergelenke hinein voll beweglich bleiben.
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Ein
Abschnüren
der Blutzirkulation wird auf diese Weise zuverlässig vermieden.
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Ferner
zeigen die Figuren, insbesondere die 1 bis 4,
dass die Höhe 22 der
Liegefläche 2 an
der Schulterposition 7 einer in Gebrauchsstellung befindlichen
Liegestatt 1 mindestens so groß ist, wie die größte Länge 8 des
Oberarms, die bei einer vorbestimmten flach auf dem Bauch liegenden
Personengruppe vorliegt.
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Auf
diese Weise wird nämlich
erreicht, dass die Oberarme voll beweglich bleiben und insbesondere
auch die Ellenbogengelenke nicht auf dem Boden aufliegen.
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Insgesamt
ermöglichen
daher die bislang genannten Merkmale allein oder in Kombination
ein ausgesprochen bequemes Ausruhen auf der Liegestatt 1,
ohne dass, wie insbesondere aus 1 ersichtlich
ist, die Möglichkeit
der vollen Bewegungsfreiheit der Oberarme in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird.
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In
Folge der sich aus diesen Abmessungen ergebenden maximalen Höhe 32 der
Liegestatt 1 kann eine auf der Liegestatt 1 ruhende
Person ohne weiteres ein Buch lesen, einen Laptop bedienen oder ähnliches.
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Dabei
soll in einer Weiterbildung davon ausgegangen werden, dass die jeweiligen
zwei oder sogar drei Abmessungen, die bislang erwähnt wurden, von
jeweils identischen vorbestimmten Personengruppen erfasst sind,
sodass für
eine Liegestatt 1, welche alle drei Bedingungen erfüllt, von
einer für
die jeweilige Personengruppe ergonomisch einhundertprozentig passenden
Liegestatt 1 auszugehen ist.
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Dabei
sollte von entsprechend 12 von einer
normierten Gaußverteilung
ausgegangen werden, innerhalb derer die ergonomischen Maße unterschiedlicher
Personen erfasst sind.
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So
zeigt beispielsweise 12 eine normierte Gaußverteilung,
bei welcher am unteren und am oberen Ende vorbestimmte Perzentile 23, 24 abgeschnitten
sind.
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Hier
wird vorgeschlagen, die ersten 5 und die letzten 5 Perzenzile 23, 24 zu
schneiden.
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Auf
diese Weise würden
entsprechend konfektionierte Liegestätten 1 für 90% aller
in Frage kommenden Personen ergonometrisch passen.
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Bei
der in 12 gezeigten Gaußverteilung liegt
der Mittelwert, auch Median 25 genannt, genau in der Mitte.
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Dann
wird vorgeschlagen, dass die vorbestimmten Personengruppen in höchstens
vier Gruppen unterteilt sind, nämlich
in klein 26, unterdurchschnittlich 27, überdurchschnittlich 28 und
groß 29.
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Eine
Konfektionierung der erfindungsgemäßen Liegestatt 1 könnte daher
durch vier unterschiedliche Größen ohne
weiteres realisiert werden.
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Ferner
zeigen insbesondere die 5 bis 11 eine
Weiterbildung, bei welcher die Breite 6 der Liegefläche 2 über die
gesamte Länge
der Liegefläche 2 konstant
ist.
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Hieraus
ergibt sich der Vorteil einer einfachen Bauweise mit geringem Verschnitt.
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Wie
insbesondere 5 zeigt, kann die erfindungsgemäße Liegestatt 1 besonders
einfach als Vollkeil ausgestattet sein, also eine Keilform 9 aufweisen,
mit zwei Seitenwänden 10, 11 sowie
einer Kopfwand 12 und der – hier nicht sichtbaren – Grundfläche 3.
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In
Folge der Neigung der Liegefläche 2 bezüglich der
Grundfläche 3 um
den Winkel α muss selbstverständlich mit
einer vorbestimmten Hangabtriebskraft gerechnet werden.
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Um
dieser entgegenzuwirken, kann die Liegefläche 2 einen rutschfesten
Bezugsstoff aufweisen.
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Für die Ausführung der
Liegestatt 1 kommen unterschiedliche Ausführungsbeispiele
in Betracht.
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Einerseits
kann die Liegestatt 1 entsprechend 5 aus Vollmaterial
bestehen.
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Es
kann sich beispielsweise um einen in entsprechende Form geschäumten Schaumstoff
handeln.
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Wie
aber 6 zeigt, kann die Liegestatt 1 aus einem
keilförmig
ausgeführten
Bezugsstoff 14 bestehen, der mit Kleinstücken 15 aus
Schaumstoff gefüllt
ist.
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In
diesem Falle würde
der Bezugsstoff 14 die Form geben, während die Kleinstücke 15 aus Schaumstoff
die vorgegebene Form ausfüllen
würden.
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Wie
ergänzend
hierzu 7 und 8 zeigen, kann die Liegestatt 1 auch
ein keilförmiges
Gestell 16 aufweisen, welches mit einer gepolsterten Liegefläche 17 ausgestattet
ist.
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Zusätzlich kann
das keilförmige
Gestell auch eine seitliche Verblendung 18 und ebenso eine
Verblendung im Bereich der Kopfwand 12 aufweisen.
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Das
Gestell 16 kann als Metallgestell oder Holzgestell ausgeführt sein.
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Auch
die Ausführung
als Kunststoffgestell ist möglich.
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Zumindest
sollte allerdings die Fläche 2 auf geeignete
Weise gepolstert sein, z. B. durch einen Bezugsstoff mit entsprechend
weicher Füllung.
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Zusätzlich kann
vorgesehen sein, die dem Kinn 34 zugewandte Kante 20 der
Liegefläche 2 über einen
Polsterkeder oder ähnliches
abzupolstern, um ein bequemes Liegen auf dem Kinn zu ermöglichen.
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Wie
insbesondere 11 zeigt, kann die Liegefläche 2 auch
eine aus der Ebene einer größeren Liegefläche herausragende
Keilform 9 besitzen.
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Bei
dieser Weiterbildung könnte
die Liegefläche 2 auch
in die Polsterung 30 der größeren Liegefläche hineinversenkbar
sein. Dabei verschwindet die Liegefläche 2 sozusagen als
versenkbare Fläche 19 soweit
in der großen
Polsterung 30, dass sie mit der größeren Liegefläche in einer
einzigen gemeinsamen Ebene liegt.
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Ergänzend hierzu
kann die Liegefläche 2 auch über geeignete
Maßnahmen
höhenverstellbar sein.
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Diese
Weiterbildung ist insbesondere für Ausführungsformen
relevant, bei denen die Grundform der Liegestatt 1 über ein
entsprechendes Gestell vorgegeben ist.
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Die
Liegestatt 1 kann darüber
hinaus mit oder ohne Textilbezug ausgeführt sein.
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Wie
insbesondere 1, 2 und 4 zeigen,
ist die Gesamtlänge
der Liegefläche 2 als
der Abstand 31 zwischen Schulterhöhe und Knie definiert, so dass
in jedem Falle mit der Schulterposition 7 im Bereich der
oberen Kante der Liegefläche 2 ausgeruht
werden kann, während
zugleich die Kniegelenke am unteren Ende der Liegefläche 2 zur
Ruhe kommen.
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Wie
insbesondere die 5 bis 6 und die 11 zeigen,
ist innerhalb der Keilform 9 ein als Behältnis dienender
Hohlraum 37 vorgesehen, welcher durch wenigstens eine Zugangsöffnung von
außen
zugänglich
ist.
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Hierdurch
wird Innenraum der Keilform 9 als Stauraum z. B. für Schreibutensilien,
Bücher
oder sonstige Dinge nutzbar gemacht.
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Die
Figuren zeigen, dass der Hohlraum 37 durch eine frontal
an der Keilform 9 angeordnete Zugangsöffnung von außen zugänglich ist.
Ergänzend hierzu
ist aber auch eine seitlich angeordnete Zugangsöffnung denkbar.
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Wie
insbesondere 5a zeigt, ist die Zugangsöffnung in
diesem Beispiel durch eine klappbare Blende 35 verschließbar. Die
Blende 35, bzw. als Alternative hierzu eine Tür oder dergleichen,
kann im geschlossenen Zustand auch ohne weiteres abschließbar sein,
so dass im Hohlraum 37 beispielsweise Wertgegenstände sicher
aufbewahrt werden können.
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Ergänzend hierzu
zeigt insbesondere 5b, dass der als Behältnis dienende
Hohlraum 37 vom Stauraum einer in die Keilform 9 einschiebbaren
Schublade 38 gebildet wird. Im Sinne eines sicheren Aufbewahrungsortes
für Wertgegenstände ist die
Schublade 38 im eingeschobenen Zustand abschließbar.
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Als
Betätigungshilfsmittel
ist die klappbare Blende 35 in den 5a und 11,
sowie die in 5b gezeigte Schublade 38 mit
einem Griff versehen.
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Wie
insbesondere 11 zeigt, bildet die Liegefläche 2 im
Gebrauchszustand eine aus der Ebene der Polsterung 30 herausragende
Keilform 9. Der als Stauraum nutzbare Hohlraum 37 ist
in diesem Beispiel nur im Gebrauchszustand der Liegestatt 1 zugänglich und
ist nach Gebrauch der Liegestatt 1 vollständig in
die Polsterung 30 hineinversenkbar.
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- 1
- Liegestatt
- 2
- Liegefläche
- 3
- Grundfläche
- 4
- Länge der
Liegefläche
- 5
- Abstand
zwischen Kinn und Knie
- 6
- Breite
der Liegefläche
- 7
- Schulterposition
- 8
- Länge des
Oberarms
- 9
- Keilform
- 10
- Seitenwand
- 11
- Seitenwand
- 12
- Kopfwand
- 13
-
- 14
- umhüllender
Bezugsstoff
- 15
- Kleinstücke aus
Schaumstoff
- 16
- keilförmiges Gestell
- 17
- gepolsterte
Liegefläche
- 18
- seitliche
Verblendung
- 19
- versenkbare
Fläche
- 20
- Kante
der Liegefläche
- 21
- Mindestbreite
des Brustkorbs unter den Achseln
- 22
- Höhe der Liegefläche an der
Schulterposition
- 23
- Perzentil
P5
- 24
- Perzentil
P95
- 25
- Median
- 26
- Median
klein
- 27
- Median
unterdurchschnittliche
- 28
- Median überdurchschnittliche
- 29
- Median
groß
- 30
- Polsterung
- 31
- Abstand
zwischen Schulterhöhe
und Knie
- 32
- Maximale
Höhe der
Liegestatt
- 33
- Länge der
schiefen Ebene
- 34
- Kinn
- 35
- Blende
- 36
- Griff
- 37
- Hohlraum
- 38
- Schublade
- α
- Neigungswinkel