-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern
einer Brennkraftmaschine für
ein Kraftfahrzeug, welches eine Stopp-Start-Automatik-Vorrichtung
aufweist, mittels der die Brennkraftmaschine unabhängig von
dem Eingriff eines Kraftfahrzeugführers abgeschaltet und gestartet
werden kann.
-
Bei
modernen Kraftfahrzeugen werden verstärkt Konzepte zur Verminderung
des Kraftstoffverbrauchs und der Schadstoffemissionen umgesetzt. Zu
diesen Konzepten zählt
die Implementierung einer sogenannten Stopp-Start-Automatik-Vorrichtung, im
nachfolgenden vereinfacht als Stopp-Start-Automatik bezeichnet,
mittels der die Brennkraftmaschine unabhängig von dem Eingriff eines
Kraftfahrzeugführers
abgeschaltet und wieder gestartet werden kann. Die Abschaltung der
Brennkraftmaschine geschieht dabei insbesondere in längeren Leerlaufphasen,
in denen die Antriebskraft der Brennkraftmaschine nicht benötigt wird.
Auf diese Weise können,
insbesondere im städtischen
Fahrzyklus beachtliche Kraftstoffverbrauchseinsparungen erzielt
werden.
-
Das
Abschalten der Brennkraftmaschine durch die Stopp-Start-Automatik ist jedoch
Restriktionen unterworfen. Beispielsweise ist es aus Gründen des
Komforts und der Wirtschaftlichkeit sinnvoll, das Abschalten der
Brennkraftmaschine durch die Stopp-Start-Automatik nicht in allen
Fällen
zuzulassen, sondern in bestimmten Verkehrs- und Fahrsituationen
zu unterbinden, beispielsweise im Stop-and-Go-Betrieb (mehrmaliges
Anhalten mit geringer dazwischen liegender Fahrstrecke, beispielsweise
im Stau).
-
Aus
der
WO 2006/027515
A1 ist bekannt, das Abschalten der Brennkraftmaschine dann
zu unterbinden, wenn die Zeitdauer oder die zurückgelegte Fahrstrecke zwischen
den Kraftfahr zeugstopps zu gering sind. Jedoch ist es erstrebenswert,
das Abschalten der Brennkraftmaschine durch die Stopp-Start-Automatik möglichst
bald nach Verlassen dieser Fahrsituationen wieder zuzulassen. Das Ende
dieser Fahr- bzw. Verkehrssituationen ist jedoch oft schwer zu ermitteln,
weswegen das Abschalten der Brennkraftmaschine durch die Stopp-Start-Automatik oft zu
lange unterbunden bleibt und dadurch Potential bei der Kraftstoffeinsparung
verloren geht.
-
Aus
der
DE 44 12 438 C1 ist
ein Verfahren bekannt, bei dem in einem ersten Verfahrensschritt der
laufende Verbrennungsmotor über
eine elektronische Steuereinrichtung durch Unterbrechung der Brennstoffzufuhr
automatisch abgestellt wird, wenn über die Dauer einer vorgegebenen
Verweilzeit bestimmte Motorstopp-Bedingungen erfüllt sind. In einem zweiten
Verfahrensschritt wird der zuvor abgestellte Verbrennungsmotor mittels
der Steuereinrichtung wieder automatisch angelassen, wenn bestimmte
Motorstart-Bedingungen erfüllt
sind. Zu den Motorstop-Bedingungen gehört, dass die Fahrgeschwindigkeit
des Kraftfahrzeuges unterhalb eines vorgegebenen Grenzwertes liegt,
vorzugsweise Null ist, und die Drehzahl des Verbrennungsmotors bei
geschlossener Fahrantriebskupplung unterhalb eines vorgegebenen
Wertes liegt. Zu den Motorstart-Bedingungen
gehören
mindestens, dass kein Getriebegang eingelegt und das Kupplungspedal
angetippt ist, oder dass kein Getriebegang eingelegt ist und die
Motortemperatur über
einen vorgegebenen Wert angestiegen ist.
-
In
der
DE 162 11 461
C1 ist ein Verfahren zum automatischen Abschalten und Anlassen
eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeuges mit einer Stopp-Start-Einrichtung
beschrieben, bei dem ein automatischer Stopp aufgrund von vorliegenden
Stoppbedingungen nur dann eingeleitet wird, wenn zusätzlich ein
Stopp-Freigabe-Zustand eines Klimagerätes erkannt wird, wobei dessen
Freigabe wiederum von der Luftfeuchte und/oder von der Lufttemperatur
im Fahrzeuginnenraum abhängt.
Hierdurch sollen Betriebssicherheit und Fahrkomfort erhöht werden.
-
Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit einer Stopp-Start-Automatik
bereitzustellen, mit denen neben der Betriebssicherheit des Kraftfahrzeuges
auch der Komfort und die Sicherheit für den Fahrzeugführer gesteigert
werden kann.
-
Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren und die Vorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Das
Verfahren gemäß dem Anspruch
1 eignet sich zum Steuern einer Brennkraftmaschine für ein Kraftfahrzeug,
welches eine Stopp-Start-Automatik-Vorrichtung aufweist, mittels
der die Brennkraftmaschine unabhängig
von einem Kraftfahrzeugführer
abgeschaltet und gestartet werden kann. Gemäß dem Verfahren wird eine Größe ermittelt
wird, welche ein Maß für die Umgebungshelligkeit
des Kraftfahrzeugs darstellt und diese Größe mit einem vorgegebenen Schwellenwert
verglichen. Abhängig
vom Ergebnis des Vergleiches wird das Abschalten der Brennkraftmaschine
durch die Stopp-Start-Automatik-Vorrichtung entweder freigegeben
oder unterbunden.
-
Die
der Erfindung zugrunde liegende Idee ist darin zu sehen, dass während des
Fahrbetriebs des Kraftfahrzeugs Situationen auftreten können, in
denen ein automatisches Abschalten der Brennkraftmaschine mittels
der Stopp-Start-Automatik entweder nicht erlaubt oder vom Kraftfahrzeugführer nicht
gewünscht
ist. Durch das Unterbinden des Abschaltens der Brennkraftmaschine
bei Dunkelheit kann das subjektive Sicherheitsgefühl des Kraftfahrzeugführers gesteigert
werden.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird das Abschalten
der Brennkraftmaschine durch die Stopp-Start-Automatik-Vorrichtung unterbunden, wenn
die Größe für die Umgebungshelligkeit des
Kraftfahrzeuges unter einen Schwellenwert sinkt. Da dies automatisch
geschieht, kann sich der Fahrer gänzlich auf das Verkehrsgeschehen
konzentrieren und ist nicht durch Beobachten der Lichtverhältnisse der
Umbebung abgelenkt.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt
das Unterbinden des Abschaltens der Brennkraftmaschine durch die Stopp-Start-Automatik-Vorrichtung
nur, wenn die Größe für die Umgebungshelligkeit
des Kraftfahrzeuges den Schwellenwert mehrmals unterschreitet. Dadurch
erhöht
sich die Robustheit der Auswertung und Fehlmessungen aufgrund kurzzeitig
einwirkender Streulichteffekte können
wirksam vermieden werden.
-
Die
Größe, welche
ein Maß für die Umgebungshelligkeit
des Kraftfahrzeuges darstellt, kann auf einfache Weise mittels einer
oder mehrerer Sensoreinheiten erfasst werden, welche mit der Stopp-Start-Automatik-Vorrichtung über eine
drahtlose oder drahtgebundene Schnittstelle in Verbindung stehen.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass mindestens zwei Sensoreinheiten vorgesehen sind, deren Signale
miteinander plausibilisiert werden und nur dann im Sinne einer Entscheidung über das
automatische Abschalten der Brennkraftmaschine über die Stopp-Start-Automatik weiterverarbeitet
werden, wenn die mindestens zwei Signale innerhalb eines definierten
Toleranzbereiches liegen. Dies trägt auf einfache Weise zu einer
sicheren Erfassung der Umgebungshelligkeit des Kraftfahrzeugs bei.
-
In
weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung ist der Schwellenwert
für die
Umgebungshelligkeit entweder fest vorgegeben, wodurch der Fahrer
des Kraftfahrzeuges entlastet ist, oder der Schwellenwert kann individuell
vom Fahrer gewählt werden,
wodurch dem subjektivem Empfinden für Dunkelheit auf einfache Weise
Rechnung getragen werden kann.
-
Die
Steuervorrichtung gemäß dem Anspruch 8
ist derart ausgestaltet, dass es das Verfahren gemäß dem Anspruch
1 ausführen
kann. Dazu sind in der Steuervorrichtung entsprechende Steu erfunktionen
softwaremäßig implementiert.
Hinsichtlich der sich daraus ergebenden Vorteile wird auf die Ausführungen
zu Anspruch 1 verwiesen.
-
Besonders
vorteilhaft ist es, wenn zur Erfassung der Größe für die Umgebungshelligkeit des Kraftfahrzeuges
eine Sensoreinheit vorgesehen ist, die im Außenbereich des Kraftfahrzeugs
an einer Stelle derart angeordnet ist, so dass deren Signal von künstlichen
Fremdlichtquellen weitestgehend unbeeinflusst ist. Dadurch können Fehlmessungen
vermieden werden.
-
Eine
noch genauere Ermittlung der Umgebungshelligkeit des Kraftfahrzeuges
kann erreicht werden, wenn mindestens zwei Sensoreinheiten vorgesehen
sind, welche an verschiedenen Stellen im Außenbereich des Kraftfahrzeugs,
insbesondere an den beiden Längsseiten
des Kraftfahrzeuges derart angeordnet sind, so dass deren Signale
von künstlichen
Fremdlichtquellen weitestgehend unbeeinflusst sind.
-
Eine
einfache und kostengünstige
Vorrichtung ergibt sich, wenn die mindestens eine Sensoreinheit
als Fotodiode oder als Kameramodul, insbesondere als herkömmliches
CCD-Kameramodul ausgebildet ist.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung kann als Sensoreinheit
zum Erfassen der Umgebungshelligkeit ein bereits vorhandener Dämmerungsschalter
für die
automatische Zuschaltung der Beleuchtungsanlage des Kraftfahrzeuges
herangezogen werden. Dadurch kann der Aufwand für einen zusätzlichen Sensor vermieden werden
und es ergibt sich insgesamt eine kostengünstige Vorrichtung.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine mit einer Steuervorrichtung;
-
2 ein
Ablaufdiagramm eines Steuerverfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine
-
In 1 ist
eine Brennkraftmaschine 1 schematisch dargestellt. Aus
Gründen
der besseren Übersichtlichkeit
ist die Darstellung stark vereinfacht ausgeführt.
-
Die
Brennkraftmaschine 1 umfasst mindestens einen Zylinder 2 und
einen in dem Zylinder 2 auf und ab bewegbaren Kolben 3.
Die Brennkraftmaschine 1 umfasst ferner einen Ansaugtrakt 40,
in dem stromabwärts
einer Ansaugöffnung 4 zum
Ansaugen von Frischluft ein Luftmassensensor 5, eine Drosselklappe 6,
sowie ein Saugrohr 7 angeordnet sind. Der Ansaugtrakt 40 mündet in
einem durch den Zylinder 2 und den Kolben 3 begrenzten
Brennraum 30. Die zur Verbrennung nötige Frischluft wird über den
Ansaugtrakt 40 in den Brennraum 30 eingeleitet,
wobei die Frischluftzufuhr durch Öffnen und Schließen eines
Einlassventils 8 gesteuert wird. Bei der hier dargestellten
Brennkraftmaschine 1 handelt es sich um eine Brennkraftmaschine 1 mit
Kraftstoffdirekteinspritzung, bei der der für die Verbrennung nötige Kraftstoff über ein
Einspritzventil 9 unmittelbar in den Brennraum 30 eingespritzt
wird. Die Erfindung ist aber ebenfalls für Brennkraftmaschinen geeignet,
bei denen der Kraftstoff in das Saugrohr 7 eingespritzt wird.
Zur Auslösung
der Verbrennung dient eine in dem Brennraum 30 ragende
Zündkerze 10.
Die Verbrennungsabgase werden über
ein Auslassventil 11 in einen Abgastrakt 16 der
Brennkraftmaschine 1 abgeführt und mittels eines im Abgastrakt 16 angeordneten
Abgaskatalysators 12 gereinigt. Der Abgaskatalysator 12 kann
dabei beispielsweise als Dreiwegekatalysator, als NOx-Speicherkatalysator
oder als eine Kombination dieser beiden Katalysatoren ausgebildet
sein.
-
Ferner
ist eine Abgassonde 41 vorgesehen, die stromaufwärts des
Abgaskatalysators 12 angeordnet ist und beispielsweise
als Lambdasonde ausgebildet ist und den Restsauerstoffgehalt des
Abgases erfasst und deren Messsignal repräsentativ ist für ein Luft/Kraftstoffverhältnis in
dem Brennraum 30.
-
Die
Kraftübertragung
an einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs (nicht dargestellt),
welches von der Brennkraftmaschine 1 angetrieben wird,
geschieht über
eine mit dem Kolben 3 gekoppelte Kurbelwelle 13.
-
Die
Brennkraftmaschine 1 verfügt über ein Kraftstoffversorgungssystem,
welches einen Kraftstofftank 17 sowie eine darin angeordnete
Kraftstoffpumpe 18 aufweist. Der Kraftstoff wird mittels
der Kraftstoffpumpe 18 über
eine Versorgungsleitung 19 einem Druckspeicher 20 zugeführt. Dabei
handelt es sich um einen gemeinsamen Druckspeicher 20,
von dem aus das Einspritzventil 9 oder im Falle einer mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine die einzelnen, den Zylindern zugeordnete Einspritzventile
mit druckbeaufschlagtem Kraftstoff versorgt werden. In der Versorgungsleitung 19 sind
ferner ein Kraftstofffilter 21 und eine Hochdruckpumpe 22 angeordnet.
Die Hochdruckpumpe 22 dient dazu, den durch die Kraftstoffpumpe 18 mit
relativ niedrigem Druck (ca. 3 bar) geförderten Kraftstoff dem Druckspeicher 20 mit
hohem Druck zuzuführen
(typischerweise bis zu 150 bar).
-
Ferner
ist der Brennkraftmaschine eine Starteinrichtung 32 zum
elektrischen Starten der Brennkraftmaschine 1 zugeordnet,
welche mit der Kurbelwelle 13 gekoppelt ist. Die Starteinrichtung 32 kann dabei
beispielsweise einen herkömmlichen
Anlasser oder einen sogenannten integrierten Starter-Generator umfassen.
-
Eine
Steuervorrichtung 26 ist vorgesehen, der Sensoren zugeordnet
sind, die verschiedene Messgrößen erfassen
und jeweils den Messwert der Messgröße ermitteln. Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine umfassen die Messgrößen und aus den Messgrößen abgeleitete
Größen. Die
Steuervorrichtung 26 ermittelt abhängig von mindestens einer der Messgrößen Stellgrößen, die
dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder
mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt wer den. Die Steuervorrichtung 26 kann
auch als Vorrichtung zum Betreiben der Brennkraftmaschine bezeichnet
werden.
-
Die
Sensoren sind beispielsweise ein Pedalstellungsgeber 34,
der eine Fahrpedalstellung eines Fahrpedals 35 erfasst,
der Luftmassenmesser 5, der einen Luftmassenstrom stromaufwärts der
Drosselklappe 6 erfasst, ein Drosselklappenstellungssensor 36,
der einen Öffnungsgrad
der Drosselklappe 6 erfasst, ein Temperatursensor 37,
der eine Ansauglufttemperatur erfasst, ein Saugrohrdrucksensor 38,
der einen Saugrohrdruck in dem Saugrohr 7 erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 15,
der einen Kurbelwellenwinkel erfasst, dem dann eine Drehzahl der Brennkraftmaschine
zugeordnet wird, ein Temperatursensor 14, der eine Temperatur
des Kühlmittels der
Brennkraftmaschine 1 erfasst und ein Sensor 31 zur
Erfassung einer Größe, welche
ein Maß für die Umgebungshelligkeit
des Kraftfahrzeuges repräsentiert,
und die Abgassonde 41.
-
Je
nach Ausführungsform
der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren
vorhanden sein oder es können
auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein.
-
Die
Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 6, die
Gaseinlass- und Gasauslassventile 8, 11, das Einspritzventil 9,
die Kraftstoffpumpe 18, die Zündkerze 10 und die
Startervorrichtung 32.
-
In
der Steuervorrichtung 26 sind mehrere, kennfeldbasierte
Motorsteuerungsfunktionen KF1 bis KF5 softwaremäßig implementiert. Insbesondere
ist in der Steuervorrichtung 26 eine sogenannte Stopp-Start-Automatik 33 implementiert,
mit dessen Hilfe bei Vorhandensein bestimmter Bedingungen und/oder
Anforderungen die Brennkraftmaschine unabhängig von einem Fahrer des mit
der Brennkraftmaschine angetriebenen Kraftfahr zeuges automatisch
gestoppt und gestartet wird. Die Stopp-Start-Automatik 33 ist elektrisch
mit der Starteinrichtung 32 verbunden. Außerdem ist
der Stopp-Start-Automatik 33 ein von dem Fahrer des Kraftfahrzeuges
manuell zu bedienenden Schalter 39 zugeordnet, mit dessen
Hilfe die Stopp-Start-Automatik 33 entweder aktiviert oder
deaktiviert werden kann.
-
Ein
Ablaufdiagramm eines Programms zum Steuern für die in 1 dargestellte
Brennkraftmaschine ist im Folgenden anhand der 2 näher erläutert. Das
Programm ist bevorzugt in einem Programmspeicher der Steuervorrichtung 26 gespeichert
und wird während
des Betriebes der Brennkraftmaschine 1 in einer Recheneinheit
der Steuervorrichtung 26 abgearbeitet.
-
Bevorzugt
wird das Programm in einem Schritt S200, beispielsweise zeitnah
zu einem Start der Brennkraftmaschine 1 gestartet. In dem
Schritt S200 können
gegebenenfalls Programmvariablen initialisiert werden.
-
Wie
in Schritt 201 dargestellt ist, geht das weitere Verfahren
von einem Betriebszustand aus, in dem das Abschalten und Starten
der Brennkraftmaschine 1 durch die Stopp-Start-Automatik 33 freigegeben
ist. Dies bedeutet, dass in bestimmten Verkehrs- bzw. Fahrsituationen,
beispielsweise bei Stillstand des Kraftfahrzeugs und Leerlaufbetrieb
der Brennkraftmaschine 1, die Brennkraftmaschine 1 zum
Zwecke der Kraftstoffeinsparung von der Stopp-Start-Automatik 33 abgeschaltet
und in Folge einer Aufforderung des Kraftfahrzeugführers zur
Weiterfahrt wieder gestartet wird.
-
In
einem Schritt S202 wird abgefragt, ob eine Anforderung zum Abschalten
der Brennkraftmaschine 1 durch die Stopp-Start-Automatik 33 vorliegt.
Bei einem negativen Ergebnis der Abfrage in Schritt S202 wird die
Abfrage solange wiederholt, bis sie ein positives Ergebnis liefert.
Gegebenenfalls kann zwischen den aufeinanderfolgenden Abfragen eine
vorgegebene Zeitspanne abgewartet werden.
-
Ergibt
die Abfrage in dem Schritt S202, dass eine Anforderung zum Abschalten
der Brennkraftmaschine durch die Stopp-Start-Automatik 33 vorliegt, so wird
diese Anforderung nicht unmittelbar umgesetzt, denn wie weiter oben
schon erwähnt
wurde, gibt es bestimmte Fahrzustände oder Verkehrssituationen
in denen das automatische Abschalten der Brennkraftmaschine 1 durch
die Stopp-Start-Automatik 33 aus Gründen des Komforts, der Wirtschaftlichkeit
oder der Sicherheit nicht erwünscht
ist.
-
Eine
solche Bedingung kann beispielsweise darin gesehen werden, dass
aus Sicherheitsgründen bei
Dunkelheit die Brennkraftmaschine 1 trotz Erfülltsein
weiterer, bestimmter Abschaltkriterien nicht über die Stopp-Start-Automatik 33 abgeschaltet
werden soll.
-
Deshalb
wird in einem Schritt S203 eine Größe ermittelt, welche ein Maß für die Umgebungshelligkeit
des Kraftfahrzeugs, in dem die Brennkraftmaschine 1 angeordnet
ist, darstellt. Dies kann beispielsweise durch Erfassen von Helligkeitsdaten
HD erfolgen. Die Helligkeitsdaten HD geben somit die Umgebungshelligkeit
bezogen auf den Bereich des Kraftfahrzeuges an, in dem diese ermittelt
wird.
-
Die
Umgebungshelligkeit kann dabei mit der Sensoreinheit 31 erfasst
werden, wobei diese an einer Stelle im Außenbereich des Kraftfahrzeuges
derart angeordnet ist, dass Einstrahlungen von Licht, hervorgerufen
von dem Kraftfahrzeug selbst, wie beispielsweise vom eigenen Scheinwerferlicht
oder von Scheinwerfern des Gegenverkehrs, Ampellicht, Straßenbeleuchtung
etc. ausgeschlossen sind oder nur einen unmerklichen Einfluss auf
die zu detektierende Umgebungshelligkeit ausüben. Insbesondere ist dabei
ein Anbringungsort an einer Längsseite
des Kraftfahrzeuges besonders geeignet. Um etwaige Fehlmessungen
aufgrund von Streulicht aus einer bestimmten Richtung zu minimieren,
können
mehrere, insbesondere zwei Sensoreinheiten 31 an verschiedenen
Anbringungsorten am Kraftfahr zeug vorgesehen sein, dessen Signale
gegeneinander plausibilisiert werden und nur dann im Sinne einer
Entscheidung über
das automatische Abschalten der Brennkraftmaschine über die
Start-Stop-Automatik 33 weiterverarbeitet werden, wenn
beide Signale innerhalb eines definierten Toleranzbereiches liegen.
Die Sensoreinheit 31 kann dabei als Fotodiode oder als
Kameramodul, insbesondere CCD-Kameramodul ausgebildet sein und über eine
drahtlose oder drahtgebundene Schnittstelle mit der Stopp-Start-Automatik 33 verbunden
sein.
-
Ist
das Kraftfahrzeug mit einem Dämmerungsschalter
für die
automatische Zuschaltung der Fahrzeugbeleuchtung (Scheinwerfer)
ausgestattet, so kann das Signal dieses Dämmerungsschalters auch als
Kriterium für
das Deaktivieren der Stopp-Start-Automatik 33 herangezogen
werden.
-
Moderne
Kraftfahrzeuge sind häufig
mit Fahrerinformations- und/oder
Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, mit deren Hilfe der Fahrer
eines Kraftfahrzeuges Personen und Objekte auch in der Dunkelheit
erkennen kann. Die vorhandene Sensorik solcher Nachtsichtsysteme,
die beispielsweise auf Basis der Infrarot-Technik beruhen, sind
ebenfalls geeignet zum Detektieren der Umgebungshelligkeit und damit
zur Entscheidung, ob die Stopp-Start-Automatik 33 bei Dunkelheit
deaktiviert werden soll.
-
In
einem Schritt S204 wird ein Schwellenwert SW für die Helligkeitsdaten HD in
der Umgebung des Fahrzeuges aus einem Speicher der Steuerungseinrichtung 26 ausgelesen
und in einem Schritt S205 mit dem von der Sensoreinheit 31 erfassten
Helligkeitsdaten HD verglichen. Der Schwellenwert SW für die Umgebungshelligkeit,
bei dessen Unterschreiten die Brennkraftmaschine trotz vorliegender
weiterer Abschaltaufforderungen nicht automatisch mittels der Stopp-Start-Automatik 33 abgeschaltet
werden soll, wird entweder experimentell ermittelt und als fester Wert
abgelegt oder er kann individuell von dem Fahrer des Kraftfahrzeuges
festgelegt werden.
-
Ergibt
der Vergleich in dem Schritt S205, dass die Umgebungshelligkeit
unter dem vorgegebenen Schwellenwert SW liegt, so wird ein Abschalten der
Brennkraftmaschine durch die Stopp-Start-Automatik 33 unterbunden
(Schritt S210) und das Verfahren wird wieder mit dem Schritt S201
fortgesetzt.
-
Liefert
die Abfrage in dem Schritt S205 ein negatives Ergebnis, d. h. die
Umgebungshelligkeit liegt über
dem Schwellenwert SW, so ist ein Abschalten der Brennkraftmaschine
mittels der Stopp-Start-Automatik 33 erlaubt (Schritt S206)
und wird anschließend
in einem Schritt S207 auch durchgeführt.
-
In
einem nächsten
Schritt S208 wird geprüft, ob
vorgegebene Bedingungen zum automatischen Wiederstart der Brennkraftmaschine
erfüllt
sind. Ist dies der Fall, so wird das Verfahren mit Schritt S200 fortgesetzt,
andernfalls die Abfrage in Schritt S208 wiederholt.
-
Alternativ
kann vorgesehen sein, dass die Abfrage in Schritt S205 mehrmals
hintereinander durchgeführt
wird und erst dann in die eine oder andere Richtung verzweigt wird,
wenn der Schwellenwert SW mehrmals unter- bzw. überschritten wird, im Sinne
eines Fehlerentprell-Algorithmusses.
-
Des
Weiteren kann zwischen den Schritten S205 und S206 ein zusätzlicher
Schritt S209 eingefügt
werden, in dem abgefragt wird, ob ein vom Fahrer des Kraftfahrzeugs
manuell zu betätigender Schalter 39 ausgeschaltet
ist. Mit diesem Schalter 39 kann die Stopp-Start-Automatik 33 von
Hand zu jeder Zeit unabhängig
von der gerade herrschenden Umgebungshelligkeit des Kraftfahrzeugs
ausgeschaltet werden.