DE102008019162A1 - Fahrzeugaufbau - Google Patents
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Abstract
Ein Fahrzeugaufbau für Lastfahrzeuge besitzt einen Bodenabschnitt mit Stirn- und Längsseiten sowie eine mit dem Bodenabschnitt verbundene Trageeinrichtung. Die Trageeinrichtung ist zur Halterung einer Plane vorgesehen, welche zumindest an einer Längsseite des Fahrzeugaufbaus zum Verschließen eines Zugangs zum Laderaum des Fahrzeugaufbaus lösbar zu fixieren ist. An wenigstens einer Längsseite des Fahrzeugaufbaus ist ein Laderaumabschluß vorgesehen, der in seiner Gebrauchsposition gegenüber der Ladefläche des Bodenabschnitts vorstehend und gegenüber dem Bodenabschnitt schwenk- oder klappbar ausgebildet ist. In einem Abschnitt des Laderaumabschlusses ist eine Mehrzahl Öffnungen vorgesehen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugaufbau für Lastfahrzeuge, d. h. für Fahrzeuge mit oder ohne eigenen Antrieb, somit also für Zuggabelanhänger, Sattelanhänger, und dabei auch mobile Aufbauten, insbesondere in Form sogenannter Wechselbehälter.
- Entsprechende Aufbauten weisen in der Regel einen Bodenabschnitt und ein darauf montiertes Gestell auf. Beim Transport von Ladungen jeglicher Art muß entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen die Ladung gesichert werden.
- Eine große Bedeutung erhält damit auch die richtige Sicherung bei Fahrzeugaufbauten mit seitlicher Schiebeplane (sog. Curtainsider-Aufbauten). Die Ladungssicherung auf diesen Fahrzeugen erfolgt heute in der Regel über eine Verzurrung der Ladung auf dem Fahrzeugboden bzw. über seitliche Einstecklatten, an denen sich die Ladung anlehnen kann.
- Bei der Ladungssicherung durch Kraftschluß wird die Ladung durch das Niederzurren so stark auf den Fahrzeugboden gedrückt, daß zwischen der Ladung und dem Fahrzeugboden eine entsprechende Haltekraft über die Reibung entsteht. Nachteilig bei dieser Art der Ladungssicherung ist, daß sie zeitaufwändig ist und daß auf diese Weise druckempfindliche Güter nicht nieder zu zurren sind.
- In diesem Fall behilft man sich heute durch ein System aus auf der Ladefläche aufgestellten Rungen und zwischen den Rungen angeordneten Einstecklatten. Diese Einstecklatten werden endseitig jeweils in eine an den Rungen ausgebildete Aufnahme eingesteckt.
- Zudem weisen die hier zu betrachteten Curtainsider-Aufbauten eine Schiebeplane auf, welche vom Dach bis zum Fahrzeugboden reicht. Diese Seitenplane ist verschließbar, sie ist jedoch nicht besonders stabil. Ohne zusätzliche Maßnahmen sind Schiebeplanen in der Regel nicht in der Lage, dynamische Ladungs-Belastungen in Querrichtung aufzunehmen. Aus diesem Grund werden zur Stabilisierung seitliche Einstecklatten verwendet.
- Bei der seitlichen Ladungssicherung wird teilweise im unteren Bereich der Ladung eine stabile seitliche Abstützung an der Fahrzeugseitenwand vorgesehen, da hier der größte Kraftanteil der seitlichen Abstützung übernommen werden kann.
- Bei heutigen Curtainsider-Fahrzeugen werden hier lose einsteckbare Seitenlatten verwendet, welche in den meisten Fällen nur eine begrenzte Festigkeit aufweisen. Ein wesentlicher Nachteil ist, daß diese Seitenlatten lose sind und für ihre Sicherungsfunktion einzeln zwischen die Rungen eingesteckt werden. Nachteilig ist hierbei auch, daß bei der Be- und Entladung diese Seitenlatten irgendwo abgelegt werden müssen. Hierbei kann es dazu kommen, daß diese versehentlich durch Flurförderfahrzeuge durch ein Überfahren beschädigt werden.
- Zur Erhöhung der Abstützfähigkeit werden diese unteren Seitenlatten oftmals mit Zapfen ausgestattet, welche wiederum in entsprechenden Aufnahmebuchsen seitlich am Außenrahmen eingesteckt werden, die aber bei der Be- und Entladung aus ihren Einsteckbuchsen herausgehoben und zur Seite gelegt werden müssen.
- Weiterhin kann eine unter Ladungsdruck stehende untere Seitenlatte nur sehr schwer aus ihrer Zapfenabstützung nach oben hin herausgehoben werden. Zudem wird das Einhaken von Zurrgurten in Ausnehmungen in entsprechend unter Druck stehenden Seitenlatten erschwert.
- Aufgabe der nachstehend beschriebenen Erfindung ist es, einen Fahrzeugaufbau zur Verfügung zu stellen, der die erwähnten Nachteile nicht aufweist und eine verbesserte Ladungssicherung unabhängig vom Ladegut ermöglicht.
- Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1, vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
- Erfindungsgemäß ist ein gegenüber dem Bodenabschnitt des Fahrzeugaufbaus verschwenkbarer Laderaumabschluß vorgesehen, welcher, bevorzugt über seine gesamte Längserstreckung, Öffnungen aufweist. In diesen Öffnungen können zum einen Zurrgurte und zum anderen Quertraversen wie Sperrbalken zur Ladungssicherung verankert werden. Bevorzugt sind die Öffnungen äquidistant in Abständen von einigen Zentimetern angeordnet, um individuelle Verankerungspunkte mit wiederkehrenden Abständen zu schaffen.
- Mit der Erfindung ist es somit möglich, bei einer Höhe des bevorzugt als Aluminium-Strangpreßprofil ausgebildeten Laderaumabschlusses von ca. 10 bis 30 cm eine seitliche Schubsicherung einer zu verladenden Palette und der darauf stehenden Ladung im unteren Bereich zu ermöglichen. Des weiteren wird die Möglichkeit einer Verzurrung in Fahrzeuglängsrichtung an fast jeder Längenposition geschaffen. Zudem besteht die Möglichkeit des Einrastens eines Sperrbalkens, welcher wiederum die Palette und den unteren Bereich der aufstehenden Ladung im Sockelbereich gegen Schub in oder entgegen der Fahrtrichtung sichern kann. Der Laderaumabschluß erfordert durch die schwenkbare Lagerung keine zusätzlichen Teile, er ist immer am Fahrzeug und fungiert in heruntergeklappter Position als Anfahrschutz für Flurförderfahrzeuge. Die Schiebeplane kann zudem an der Unterkante des Laderaumabschlusses gesichert werden.
- Bevorzugt sind Einrichtungen vorgesehen, mit denen der klappbare Laderaumabschluß an seine begrenzenden Außenkanten mit den Rungen bzw. der Stirn- und Rückwand gegen ein Herunterklappen mechanisch gesichert werden kann.
- Die Erfindung ermöglicht sowohl eine Kraftschluß-Ladungssicherung durch Niederzurren, als auch eine Formschluß-Ladungssicherung zur Seite des Fahrzeugaufbaus hin.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der
1 bis4 schematisch näher erläutert. -
1 – zeigt einen Fahrzeugaufbau in perspektivischer Ansicht, -
2 – zeigt eine erste Querschnittansicht durch einen Teil des Fahrzeugaufbaus mit Sperrbalken, -
3 – zeigt eine zweite Querschnittansicht durch einen Teil des Fahrzeugaufbaus mit gespannter Plane, -
4 – zeigt eine dritte Querschnittansicht durch einen Teil des Fahrzeugaufbaus mit eingehaktem Spanngurt, -
5 – zeigt eine vierte Querschnittansicht in vergrößerter Form, die den Laderaumabschluß in der Be- und Entladeposition, zeigt. - Der in
1 dargestellte Aufbau weist einen Bodenabschnitt1 mit einer Ladefläche1a auf, auf der eine Trageeinrichtung2 in Form eines Gestells aus Rungen2b und Querstreben2a aufgebaut ist. Im Bereich des Daches2c ist eine (Seiten-) Schiebeplane (vgl. Pos.3 in3 ) befestigt, welche an einem schwenkbar vorgesehenen Laderaumabschluß4 fixiert werden kann. Zugang zum Laderaum2d erhält man unter anderem durch ein seitliches Verschieben oder Hochschieben der Plane3 und Entfernen der lösbaren Querstreben (seitliche Einstecklatten)2a , die zwischen den Rungen2b eingehängt sind. Der Laderaumabschluß kann zum Beladen oder Entladen des Laderaumes2d heruntergeklappt werden. - Der erfindungsgemäße Laderaumabschluß
4 befindet sich im gezeigten Beispiel an der Längsseite L des Aufbaus und ist am Bodenabschnitt1a schwenk- oder klappbar angebracht. In der in den1 bis4 gezeigten Gebrauchsstellung, in der der Laderaumabschluß bevorzugt über Fixiereinrichtungen an den Rungen2b oder den Stirnwänden festgelegt ist, steht der Laderaumabschluß4 gegenüber der Ladefläche1a nach oben, d. h. in Richtung des Daches2c , vor. Der Laderaumabschluß4 weist bevorzugt äquidistante, rechteckige oder quadratische Öffnungen4d auf, andere Formen für solche Arretierungsdurchbrüche sind aber ebenso denkbar. - Die Breite und Höhe der Durchbrüche sollte bevorzugt so gewählt werden, daß ein üblicher Spitzhaken eines handelsüblichen Zurrgurtes mit einer Zurrkraft im geraden Zug von 2000 daN oder 2500 daN ohne Verwendung eines Adapters direkt in den Durchbruch eingehakt werden kann.
- Die Funktion des erfindungsgemäßen Laderaumabschlusses
4d wird nun anhand der2 bis4 näher erläutert. Die2 bis4 zeigen alle eine Querschnittansicht des erfindungsgemäßen Laderaumabschlusses4 und der angrenzenden Bauteile des Fahrzeugaufbaus in vergrößerter Ansicht. - Der über ein oder bevorzugt eine Mehrzahl Scharniere (bevorzugt mindestens 2 Stück)
4b am Bodenabschnitt1 des Fahrzeugaufbaus angelenkte Laderaumabschluß4 , der die Ladefläche1a seitlich begrenzt, ist aus einem Profil, bevorzugt einem Strangpreßprofil aus Aluminium, gebildet, dessen untere lange Seite mit dem Scharnier4b über einen Bolzen6 oder dergleichen verbunden ist. An der Unterseite4f und der Oberseite4e ist das Profil bevorzugt verstärkt ausgebildet. Angrenzend an die Unterseite ist zur Verbindung mit dem Scharnier4b ein Befestigungsvorsprung4a ausgebildet, welcher in Verlängerung des Laderaumabschlusses4 nach unten in Richtung des Fahrzeugbodens zeigt, bzw. sich etwa senkrecht zur Ladefläche in die dem oberen Abschnitt4a entgegengesetzte Richtung erstreckt. Im Endbereich4c des Vorsprungs4a ist eine Hinterschneidung gebildet, die als Anlagepunkt zur Befestigung einer Plane3 bzw. eines damit verbundenen Seils oder Hakens3a dient (vgl.3 ). - Im mittleren Bereich zwischen den beiden Verstärkungen
4e und4f sind die Öffnungen4d im Laderaumabschluß4 vorgesehen. Diese sind bevorzugt in einem Abstand von ca. 6 cm nebeneinander angeordnet und erstrecken sich bevorzugt über die gesamte Länge des Profils4 . Die Öffnungen4d erfüllen mehrere Funktionen:
Wie in2 gezeigt, kann ein Sperrbalken7 quer zur Längsrichtung des Fahrzeugaufbaus mittels am Sperrbalken7 stirnseitig vorgesehener Haken7a in den Öffnungen4d eingehakt werden. Hierdurch kann Ladung gegen Verrutschen auf der Ladefläche1a in oder entgegen Fahrtrichtung gesichert werden. - Zudem kann festzuzurrende Ladung über Haltegurte
5 gesichert werden (4 ). Hierzu werden die Haltegurte5 mittels Haken5a in die Öffnungen4d eingehakt. Dies kann wie gezeigt so erfolgen, daß der Spanngurt in einer Ebene quer zum Fahrzeugaufbau geführt wird, zum anderen kann der Spanngurt aber auch parallel zur Ladefläche in Form einer rückwärtigen Ladungssicherung vorgesehen werden, wobei der Spanngurt in Fahrtrichtung hinter der Ladung entlanggeführt wird. - In der
5 ist das Herunterschwenken des Ladaraumabschlusses4 aus der Gebrauchsstellung in die Verladeposition durch die Pfeile P angedeutet. Die untere Hohlkammer4j des Laderaumabschlusses schlägt beim Umklappen um 180° mit ihrer Fläche4k gegen den Außenrahmen1b der Bodengruppe. Bei einem Gegendrücken eines Gabelstaplers an die der Anlagefläche4k gegenüberliegende Fläche4h wirkt der Laderaumabschluß4 als Anschlagbegrenzung. Hierdurch wird eine Beschädigung des Laderaumabschlusses4 verhindert. - Der erfindungsgemäße Fahrzeugaufbau und der erfindungsgemäße Laderaumabschluß zeichnen sich durch mehrere Funktionen aus, die ein individuelles Sichern von Ladungen verschiedenster Art (auch kombiniert) ermöglichen.
Claims (12)
- Fahrzeugaufbau für Lastfahrzeuge, mit einem Bodenabschnitt (
1 ) mit Stirn- und Längsseiten sowie einer mit dem Bodenabschnitt verbundenen Trageeinrichtung (2 ), welche zur Halterung einer Plane (3 ) vorgesehen ist, welche zumindest an einer Längsseite (L) des Fahrzeugaufbaus (2 ) zum Verschließen eines Zugangs zum Laderaum des Fahrzeugaufbaus lösbar zu fixieren ist, wobei an wenigstens einer Längsseite (1a ) des Fahrzeugaufbaus ein Laderaumabschluß (4 ) vorgesehen ist, der in seiner Gebrauchsposition gegenüber der Ladefläche (1a ) des Bodenabschnitts (1 ) vorstehend und gegenüber dem Bodenabschnitt (1 ) schwenk- oder klappbar ausgebildet ist, wobei in einem Abschnitt des Laderaumabschlusses (4 ) eine Mehrzahl Öffnungen (4d ) vorgesehen sind. - Fahrzeugaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Laderaumabschluß (
4 ) einen in Gebrauchsstellung des Laderaumabschlusses (4 ) in die der Ladefläche (1a ) entgegengesetzte Richtung weisenden Vorsprung (4a ) aufweist. - Fahrzeugaufbau nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (
4a ) zur Befestigung an einem Scharnier (4b ) zur schwenkbaren Lagerung des Laderaumabschlusses (4 ) ausgelegt ist - Fahrzeugaufbau nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung einen Endabschnitt (
4c ) zum Spannen oder Fixieren der Plane (3 ) aufweist. - Fahrzeugaufbau nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (
4d ) eine rechteckige Form aufweisen. - Fahrzeugaufbau nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (
4d ) über die gesamte Längserstreckung des Laderaumabschlusses (4 ) vorgesehen sind. - Fahrzeugaufbau nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (
4d ) wenigstens teilweise äquidistant angeordnet sind. - Fahrzeugaufbau nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laderaumabschluß (
4 ) als Profil ausgebildet ist. - Fahrzeugaufbau nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil an seinen in Längsrichtung (L) verlaufenden seitlichen Bereichen (
4e ,4f ) gegenüber einem zwischen diesen befindlichen mittleren Bereich verstärkt ist. - Fahrzeugaufbau nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (
4a ) zum Einhaken und Spannen eines Zurrgurtes ausgelegt ist. - Fahrzeugaufbau nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Laderaumabschluß (
4 ) aus einem Profil besteht, welches eine obere (4e ) und eine untere Hohlkammer (4f ) aufweist, wobei die Verbindung dieser beiden Hohlkammern durch einen Steg gebildet wird, in welchem die Öffnungen (4d ) vorgesehen sind, die für Verzurrungen und oder das Einhaken von Sperrbalken geeignet sind. - Fahrzeugaufbau nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen des klappbaren Laderaumabschlusses (
4 ) so angeordnet sind, daß das untere Hohlkammerprofil (4f ) sich beim Klappen des Laderaumabschlusses (4 ) aus der Gebrauchsstellung um 180° am Fahrzeugaußenrahmen abstützt.
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