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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugaufbau für Lastfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie bspw. aus
DE 42 37 410 A1 bekannt. Lastfahrzeuge sind Fahrzeuge mit oder ohne eigenem Antrieb, somit also für Zuggabelanhänger, Sattelanhänger, und dabei auch mobile Aufbauten, insbesondere in Form sogenannter Wechselbehälter.
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Entsprechende Aufbauten weisen in der Regel einen Bodenabschnitt und ein darauf montiertes Gestell auf. Beim Transport von Ladungen jeglicher Art muss entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen die Ladung gesichert werden.
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Eine große Bedeutung erhält damit auch die richtige Sicherung bei Fahrzeugaufbauten mit seitlicher Schiebeplane (sog. Curtainsider-Aufbauten). Die Ladungssicherung auf diesen Fahrzeugen erfolgt heute in der Regel über eine Verzurrung der Ladung auf dem Fahrzeugboden bzw. über seitliche Einstecklatten, an denen sich die Ladung anlehnen kann.
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Bei der Ladungssicherung durch Kraftschluss wird die Ladung durch das Niederzurren so stark auf den Fahrzeugboden gedrückt, dass zwischen der Ladung und dem Fahrzeugboden eine entsprechende Haltekraft über die Reibung entsteht. Nachteilig bei dieser Art der Ladungssicherung ist, dass sie zeitaufwendig ist und dass auf diese Weise druckempfindliche Güter nicht nieder zu zurren sind.
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In diesem Fall behilft man sich heute durch ein System aus auf der Ladefläche aufgestellten Rungen und zwischen den Rungen angeordneten Einstecklatten. Diese Einstecklatten werden endseitig jeweils in eine an den Rungen ausgebildete Aufnahme eingesteckt.
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Zudem weisen die hier zu betrachteten Curtainsider-Aufbauten eine Schiebeplane auf, welche vom Dach bis zum Fahrzeugboden reicht. Diese Seitenplane ist verschließbar, sie ist jedoch nicht besonders stabil. Ohne zusätzliche Maßnahmen sind Schiebeplanen in der Regel nicht in der Lage, dynamische Ladungs-Belastungen in Querrichtung aufzunehmen. Aus diesem Grund werden zur Stabilisierung seitliche Einstecklatten verwendet.
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Bei der seitlichen Ladungssicherung wird teilweise im unteren Bereich der Ladung eine stabile seitliche Abstützung an der Fahrzeugseitenwand vorgesehen, da hier der größte Kraftanteil der seitlichen Abstützung übernommen werden kann.
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Aus
DE 1 796 087 U1 ist ein schwenkbar gelagerter, seitlicher Laderaumabschlusss bekannt, an welchem Ösen zur Befestigung der Plane vorgesehen sind.
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Aus
DE 88 05 167 01 ist ein Bordwandprofil mit eingebauter Zurrschiene bekannt. Die Zurrschiene weist Ausnehmungen zum Einrasten von Halterungen auf.
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Bei heutigen Curtainsider-Fahrzeugen werden hier auch lose einsteckbare Seitenlatten verwendet, welche in den meisten Fällen nur eine begrenzte Festigkeit aufweisen. Ein wesentlicher Nachteil ist, daß diese Seitenlatten lose sind und für ihre Sicherungsfunktion einzeln zwischen die Rungen eingesteckt werden. Nachteilig ist hierbei auch, daß bei der Be- und Entladung diese Seitenlatten irgendwo abgelegt werden müssen. Hierbei kann es dazu kommen, daß diese versehentlich durch Flurförderfahrzeuge durch ein Überfahren beschädigt werden.
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Zur Erhöhung der Abstützfähigkeit werden diese unteren Seitenlatten oftmals mit Zapfen ausgestattet, welche wiederum in entsprechenden Aufnahmebuchsen seitlich am Außenrahmen eingesteckt werden, die aber bei der Be- und Entladung aus ihren Einsteckbuchsen herausgehoben und zur Seite gelegt werden müssen.
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Weiterhin kann eine unter Ladungsdruck stehende untere Seitenlatte nur sehr schwer aus ihrer Zapfenabstützung nach oben hin herausgehoben werden. Zudem wird das Einhaken von Zurrgurten in Ausnehmungen in entsprechend unter Druck stehenden Seitenlatten erschwert.
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Aufgabe der nachstehend beschriebenen Erfindung ist es, einen Fahrzeugaufbau zur Verfügung zu stellen, der die erwähnten Nachteile nicht aufweist und eine verbesserte Ladungssicherung unabhängig vom Ladegut ermöglicht.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1, vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist ein gegenüber dem Bodenabschnitt des Fahrzeugaufbaus verschwenkbarer Laderaumabschluß vorgesehen, welcher, bevorzugt über seine gesamte Längserstreckung, Öffnungen aufweist. In diesen Öffnungen können zum einen Zurrgurte und zum anderen Quertraversen wie Sperrbalken zur Ladungssicherung verankert werden. Bevorzugt sind die Öffnungen äquidistant in Abständen von einigen Zentimetern angeordnet, um individuelle Verankerungspunkte mit wiederkehrenden Abständen zu schaffen.
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Mit der Erfindung ist es somit möglich, bei einer Höhe des bevorzugt als Aluminium-Strangpreßprofil ausgebildeten Laderaumabschlusses von ca. 10 bis 30 cm eine seitliche Schubsicherung einer zu verladenden Palette und der darauf stehenden Ladung im unteren Bereich zu ermöglichen. Des weiteren wird die Möglichkeit einer Verzurrung in Fahrzeuglängsrichtung an fast jeder Längenposition geschaffen. Zudem besteht die Möglichkeit des Einrastens eines Sperrbalkens, welcher wiederum die Palette und den unteren Bereich der aufstehenden Ladung im Sockelbereich gegen Schub in oder entgegen der Fahrtrichtung sichern kann. Der Laderaumabschluß erfordert durch die schwenkbare Lagerung keine zusätzlichen Teile, er ist immer am Fahrzeug und fungiert in heruntergeklappter Position als Anfahrschutz für Flurförderfahrzeuge. Die Schiebeplane kann zudem an der Unterkante des Laderaumabschlusses gesichert werden.
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Bevorzugt sind Einrichtungen vorgesehen, mit denen der klappbare Laderaumabschluß an seine begrenzenden Außenkanten mit den Rungen bzw. der Stirn- und Rückwand gegen ein Herunterklappen mechanisch gesichert werden kann.
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Die Erfindung ermöglicht sowohl eine Kraftschluß-Ladungssicherung durch Niederzurren, als auch eine Formschluß-Ladungssicherung zur Seite des Fahrzeugaufbaus hin.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der 1 bis 4 schematisch näher erläutert.
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1 – zeigt einen Fahrzeugaufbau in perspektivischer Ansicht,
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2 – zeigt eine erste Querschnittansicht durch einen Teil des Fahrzeugaufbaus mit Sperrbalken,
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3 – zeigt eine zweite Querschnittansicht durch einen Teil des Fahrzeugaufbaus mit gespannter Plane,
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4 – zeigt eine dritte Querschnittansicht durch einen Teil des Fahrzeugaufbaus mit eingehaktem Spanngurt,
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5 – zeigt eine vierte Querschnittansicht in vergrößerter Form, die den Laderaumabschluß in der Be- und Entladeposition, zeigt.
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Der in 1 dargestellte Aufbau weist einen Bodenabschnitt 1 mit einer Ladefläche 1a auf, auf der eine Trageeinrichtung 2 in Form eines Gestells aus Rungen 2b und Querstreben 2a aufgebaut ist. Im Bereich des Daches 2c ist eine (Seiten-)Schiebeplane (vgl. Pos. 3 in 3) befestigt, welche an einem schwenkbar vorgesehenen Laderaumabschluß 4 fixiert werden kann. Zugang zum Laderaum 2d erhält man unter anderem durch ein seitliches Verschieben oder Hochschieben der Plane 3 und Entfernen der lösbaren Querstreben (seitliche Einstecklatten) 2a, die zwischen den Rungen 2b eingehängt sind. Der Laderaumabschluß kann zum Beladen oder Entladen des Laderaumes 2d heruntergeklappt werden.
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Der erfindungsgemäße Laderaumabschluß 4 befindet sich im gezeigten Beispiel an der Längsseite L des Aufbaus und ist am Bodenabschnitt 1a schwenk- oder klappbar angebracht. In der in den 1 bis 4 gezeigten Gebrauchsstellung, in der der Laderaumabschluß bevorzugt über Fixiereinrichtungen an den Rungen 2b oder den Stirnwänden festgelegt ist, steht der Laderaumabschluß 4 gegenüber der Ladefläche 1a nach oben, d. h. in Richtung des Daches 2c, vor. Der Laderaumabschluß 4 weist bevorzugt äquidistante, rechteckige oder quadratische Öffnungen 4d auf, andere Formen für solche Arretierungsdurchbrüche sind aber ebenso denkbar.
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Die Breite und Höhe der Durchbrüche sollte bevorzugt so gewählt werden, daß ein üblicher Spitzhaken eines handelsüblichen Zurrgurtes mit einer Zurrkraft im geraden Zug von 2000 daN oder 2500 daN ohne Verwendung eines Adapters direkt in den Durchbruch eingehakt werden kann.
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Die Funktion des erfindungsgemäßen Laderaumabschlusses 4d wird nun anhand der 2 bis 4, näher erläutert. Die 2 bis 4 zeigen alle eine Querschnittansicht des erfindungsgemäßen Laderaumabschlusses 4 und der angrenzenden Bauteile des Fahrzeugaufbaus in vergrößerter Ansicht.
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Der über ein oder bevorzugt eine Mehrzahl Scharniere (bevorzugt mindestens 2 Stück) 4b am Bodenabschnitt 1 des Fahrzeugaufbaus angelenkte Laderaumabschluß 4, der die Ladefläche 1a seitlich begrenzt, ist aus einem Profil, bevorzugt einem Strangpreßprofil aus Aluminium, gebildet, dessen untere lange Seite mit dem Scharnier 4b über einen Bolzen 6 oder dergleichen verbunden ist. An der Unterseite 4f und der Oberseite 4e ist das Profil bevorzugt verstärkt ausgebildet. Angrenzend an die Unterseite ist zur Verbindung mit dem Scharnier 4b ein Befestigungsvorsprung 4a ausgebildet, welcher in Verlängerung des Laderaumabschlusses 4 nach unten in Richtung des Fahrzeugbodens zeigt, bzw. sich etwa senkrecht zur Ladefläche in die dem oberen Abschnitt 4a entgegengesetzte Richtung erstreckt. Im Endbereich 4c des Vorsprungs 4a ist eine Hinterschneidung gebildet, die als Anlagepunkt zur Befestigung einer Plane 3 bzw. eines damit verbundenen Seils oder Hakens 3a dient (vgl. 3).
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Im mittleren Bereich zwischen den beiden Verstärkungen 4e und 4f sind die Öffnungen 4d im Laderaumabschluß 4 vorgesehen. Diese sind bevorzugt in einem Abstand von ca. 6 cm nebeneinander angeordnet und erstrecken sich bevorzugt über die gesamte Länge des Profils 4. Die Öffnungen 4d erfüllen mehrere Funktionen:
Wie in 2 gezeigt, kann ein Sperrbalken 7 quer zur Längsrichtung des Fahrzeugaufbaus mittels am Sperrbalken 7 stirnseitig vorgesehener Haken 7a in den Öffnungen 4d eingehakt werden. Hierdurch kann Ladung gegen Verrutschen auf der Ladefläche 1a in oder entgegen Fahrtrichtung gesichert werden.
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Zudem kann festzuzurrende Ladung über Haltegurte 5 gesichert werden (4). Hierzu werden die Haltegurte 5 mittels Haken 5a in die Öffnungen 4d eingehakt. Dies kann wie gezeigt so erfolgen, daß der Spanngurt in einer Ebene quer zum Fahrzeugaufbau geführt wird, zum anderen kann der Spanngurt aber auch parallel zur Ladefläche in Form einer rückwärtigen Ladungssicherung vorgesehen werden, wobei der Spanngurt in Fahrtrichtung hinter der Ladung entlanggeführt wird.
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In der 5 ist das Herunterschwenken des Ladaraumabschlusses 4 aus der Gebrauchsstellung in die Verladeposition durch die Pfeile P angedeutet. Die untere Hohlkammer 4j des Laderaumabschlusses schlägt beim Umklappen um 180° mit ihrer Fläche 4k gegen den Außenrahmen 1b der Bodengruppe. Bei einem Gegendrücken eines Gabelstaplers an die der Anlagefläche 4k gegenüberliegende Fläche 4h wirkt der Laderaumabschluß 4 als Anschlagbegrenzung. Hierdurch wird eine Beschädigung des Laderaumabschlusses 4 verhindert.
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Der erfindungsgemäße Fahrzeugaufbau und der erfindungsgemäße Laderaumabschluß zeichnen sich durch mehrere Funktionen aus, die ein individuelles Sichern von Ladungen verschiedenster Art (auch kombiniert) ermöglichen.