-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Förderung
der Fitness und/oder zur medizinischen Rehabilitation mit wenigstens
einem Trainingsgerät, wie beispielsweise einem Beinstrecker,
Ergometer oder dergleichen, sowie ein Verfahren zum Betreiben eines
derartigen Systems. Das System ist insbesondere in Sport- und Freizeiteinrichtungen,
wie beispielsweise Sporthallen, Fitness-Centern, Sportvereinen,
Rehabilitationszentren, Kliniken und dergleichen, vorteilhaft nutzbar.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
In
solchen Freizeiteinrichtungen ist vorgesehen, dass die Anwender
bzw. Trainierenden an Trainingsgeräten gymnastische oder
rehabilitierende Folgen von Übungen ausführen,
die sich durch entsprechende Parameter nach Art des Trainings oder der
Rehabilitation, nach dem Körperbau des Trainierenden, seinem
Gesundheitszustand, nach den angestrebten Zielen usw. unterscheiden.
-
Dabei
sind an sich Fitness- bzw. Trainingsgeräte bekannt, die
sich automatisiert immer wieder auf einmal voreingestellte personenbezogene
Parameter einstellen lassen. Dazu werden die personenbezogenen Einstellungen
beispielsweise auf einer Chipkarte gespeichert, die bei Trainingsbeginn
an dem Gerät eingelesen wird, so dass sich das Gerät bei
jedem Training auf den jeweils Trainierenden einstellen kann.
-
Bei
der Erst- bzw. Voreinstellung muss das jeweilige Fitnessgerät
jedoch per Hand oder jedenfalls durch menschliche Bedienung auf
die Körpermaße bzw. Körpergeometrie des
Trainierenden eingestellt werden. Diese Voreinstellung muss kostenintensiv
von geschultem Personal, wie z. B. einem Trainer oder Therapeuten
vorgenommen werden, wobei die Daten der Voreinstellung dann auf
der Chipkarte oder einem anderen transportablen oder stationären Datenträger
gespeichert werden. Insbesondere in Fitnesseinrichtungen, die ein
Trainierender ohne Betreuer auf sucht, wie beispielsweise hoteleigenen
Fitnessanlagen ist dies jedoch nicht möglich, wodurch es
immer wieder zu Fehleinstellungen und Fehlbedienungen der Fitnessgeräte
durch die Trainierenden und damit bestenfalls zu suboptimalen Trainingsergebnissen,
schlimmstenfalls aber auch zu körperlichen Schäden
der Trainierenden kommt, die von Zerrungen bis zu Bänderrissen
oder Brüchen reichen können, wie sie beispielsweise
durch mit den falschen Muskelpartien oder unter falschem Winkel oder
Abstand aufgebrachte Kräfte und durch übermäßige
Streckungen oder Stauchungen von Körperpartien entstehen.
-
Eine
Möglichkeit, eine manuelle Voreinstellung der Fitnessgeräte
durch geschultes Personal zumindest zu erleichtern, ist der
US-Patentschrift US 5,454,773 zu
entnehmen. Darin ist eine Muskeltrainings- und Rehabilitationsvorrichtung
gezeigt, die einen Stuhl für den Trainierenden und einen
von ihm zu Trainingszwecken zu betätigenden Aktuator aufweist,
wobei der Aufbau der dortigen Vorrichtung so hohe Flexibilität
aufweist, dass die Drehachse des Aktuators mit derjenigen des zu
bewegenden Gelenks abgestimmt werden kann.
-
So
ist dort ein Aufbau der Vorrichtung gezeigt, mit dem das rechte
Knie des Trainierenden einer Beugung-Streckung unterzogen wird,
wobei die Drehachse des drehbaren Aktuators horizontal mit dem Gelenk
des rechten Knies abgestimmt wird. Zu diesem Zweck ist dort ein
Patientenpositioniersystem vorgesehen, bei dem über ein
Bedienpanel die Position des Patienten bezüglich des Aktuators
eingestellt werden kann, wozu der Stuhl und der Aktuator in verschiedenen
Richtungen beweglich zueinander sind. Bei der Ersteinstellung der
dortigen Vorrichtung muss die geeignete Position per Hand eingegeben werden,
bei den darauf folgenden Trainingseinheiten kann die Positionierung
des Stuhls zu dem Aktuator jedoch gemäss vorher in dem
Speicher eines Rechners abgespeicherten Daten erfolgen. Ferner umfasst
die Vorrichtung eine Lastzelle, die mit dem Aktuator verbunden ist,
um die von dem Patienten aufgebrachte Kraft zu messen.
-
Ein
weiteres Fitnessgerät, bei dem Einstellungen entsprechend
der Körpermaße bzw. Körpergeometrie der
trainierenden Person vorgenommen werden können und anschließend
wieder verwendbar abgespeichert werden können, ist der
Offenlegungsschrift
DE
101 33 572 A1 zu entnehmen. Jedoch ist auch hier die Voreinstellung
manuell vorzunehmen und erfordert geschultes Personal, wenn gute
Trainingserfolge erzielt werden sollen.
-
Hiervon
ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fitnesssystem
bereitzustellen, dass die Nachteile bekannter Vorrichtungen und
Systeme nicht aufweist.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Diese
Aufgabe wird durch das System gemäß Anspruch 1
gelöst, das wenigstens ein Trainingsgerät mit
wenigstens einem Aktor aufweist, um das Trainingsgerät
für den Trainierenden automatisiert voreinzustellen, sowie
eine Vorrichtung zur automatisierten Erfassung von Körpermaßen
und/oder Körpergeometrie-Daten des Trainierenden. Dabei
erfolgt die automatisierte Voreinstellung des wenigstens einen Trainingsgerät
für den Trainierenden vor Beginn des Trainingsprogramms
auf der Grundlage der automatisiert erfassten Körpermaße
und/oder Körpergeometrie-Daten des Trainierenden.
-
Was
bisher immer unter Anleitung eines fachkundigen Therapeuten erfolgen
musste oder, falls sie von dem Trainierenden selbst vorgenommen wurde,
eine hohe Fehlerquelle darstellte, kann mit der erfindungsgemäßen
System erstmals automatisiert allein durch ein einmaliges Erfassen
der Körpermaße bzw. Körpergeometrie-Daten
erfolgen, so dass Personalkosten gespart und eine Fehlerquelle ausgeschlossen
werden kann.
-
Neben
der Kostenersparnis für die wegfallenden Trainer- bzw.
Therapeutenarbeitsstunden wird damit auch die Hemmschwelle für
den Trainierenden gesenkt, ein bestimmtes Training aufzunehmen,
da auf einfache und schnelle Weise und ohne fremdes Zutun eine Voreinstellung
der involvierten Trainingsgeräte möglich ist.
-
Das
erfindungsgemäße System kann beispielsweise in
einem Fitnesscenter, einer Rehabilitationseinrichtung oder einem
Fitnessraum eines Hotels oder dergleichen eingesetzt werden, um
für jeden Trainierenden personenbezogene Voreinstell-Parameter
der vorhandenen Trainingsgeräte zu ermitteln.
-
Vorzugweise
sind das wenigstens eine Trainingsgerät und die Vorrichtung
zur Erfassung von Körpermaßen und/oder Körpergeometrie-Daten
mit einem Server in einem lokalen Netzwerk integriert. Dabei sorgt
der Server für die Verarbeitung und die Speicherung der
mittels der Vorrichtung erfassten Körpermaße und/oder
Körpergeometrie-Daten des Trainierenden. Der Server bestimmt
aufgrund der Körpermaße und/oder Körpergeometrie-Daten
des Trainierenden die vorzunehmenden Voreinstellungen für
die in dem lokalen Netzwerk integrierten Trainingsgeräte
und steuert diese entsprechend an, sobald bestimmt worden ist, dass
der Trainierende an einem bestimmten Trainingsgerät trainieren
möchte. Eine derartige Bestimmung kann beispielsweise durch
ein Zusammenwirken eines den Trainierenden identifizierenden RFID-Tags
mit jeweils einem in die Trainingsgeräte integrierten RFID-Reader
erfolgen.
-
Alternativ
können die Körpermaße und die Körpergeometrie-Daten
bei der Erfassung auch auf einer Chipkarte des Trainierenden gespeichert
werden, die von dem vermessenen Trainierenden mitgeführt
werden kann und an den einzelnen Trainingsgeräten in einen
entsprechenden Chipkartenleser eingegeben werden kann, woraufhin
sich das jeweilige Trainingsgerät auf die auf der Chipkarte
enthaltenen Werte einjustiert.
-
Weitere
vorteilhafte bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
definiert.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Systems zur Förderung
der Fitness und zur medizinischen Rehabilitation.
-
2 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Trainingsgeräts,
das für die Verwendung in dem in 1 dargestellten
erfindungsgemäßen System geeignet ist.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
-
Die 1 zeigt
eine schematische Darstellung einer ersten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung. Das System 10 zur Förderung der
Fitness und/oder zur medizinischen Rehabilitation besteht gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im Wesentlichen
aus einem Server 20 und mit diesem vernetzten Vorrichtungen,
die zusammen ein LAN ausbilden. Dabei kann die Kommunikation innerhalb
des Netzwerkes über eine Verkabelung oder drahtlos erfolgen.
-
Der
Server
20 des erfindungsgemäßen Systems
10 ist
vernetzt und kommuniziert mit einer Vorrichtung zur Erfassung von
Körpermaßen und Körpergeometrie-Daten,
wie beispielsweise der Abstand zwischen wichtigen Körpergelenken
und die gegen seitige Orientierung von diesen. In dem in
1 dargestellten
System
10 wird eine derartige Vorrichtung zur Erfassung
von Körpermaßen und Körpergeometrie-Daten
beispielhaft in Form eines Bodyscanners
50 und eines Bodyscanner-Terminals
60 bereitgestellt.
Wie nachstehend detailliert beschrieben, ermöglicht ein
derartiger Bodyscanner
50 die rasche und automatische Erfassung
von Körpermaßen bzw. Körpergeometrie-Daten
einer zu vermessenden Person, d. h. eines Trainierenden, der das
erfindungsgemäße System
10 zur Steigerung
der Fitness und/oder zur medizinischen Rehabilitation nutzen möchte.
Ein Bodyscanner, der in dem erfindungsgemäßen
System
10 verwendet werden kann, wird beispielsweise von
der Firma Human Solutions GmbH, Kaiserslautern, Deutschland vertrieben.
Der Fachmann wird jedoch ohne weiteres erkennen, dass neben dem
hier beschriebenen Bodyscanner
50 auch andere Vorrichtungen
dazu geeignet sind, in einem erfindungsgemäßen
System
10 als Vorrichtung zur Erfassung von Körpermaßen
und/oder Körpergeometrie-Daten integriert zu werden, wie
beispielsweise die in der
EP
1 051 924 beschriebene Kameravorrichtung.
-
Bei
einem Bodyscanner wird mittels eines Laserstrahls oder einer anderen
geeignet ausgebildeten Lichtquelle der gesamte Körper der
aufrecht stehenden Testperson abgescannt bzw. abgetastet. Ein vollständiger
Scan dauert dabei in der Regel nur wenige Sekunden. Je nach der
gewählten Auflösung des Scans liefert das Abtasten
eine aus einer Vielzahl von Raumpunkten bestehenden Punktewolke, die
gemessenen Punkten des Körpers der Testperson entsprechen.
Aus der gemessenen Punktewolke wird ein geglättetes 3D-Körpermodell
erstellt. Auf der Grundlage dieses 3D-Körpermodells können
mittels einer Software markante Punkte des Körpers bestimmt
werden, wie beispielsweise Ellbogen, Fußknöchel,
Schlüsselbein. usw., und deren Abstände sowie
deren räumliche Ausrichtungen zueinander berechnet werden,
d. h. Körpermaße und Körpergeometrie-Daten.
Bei den derzeit erhältlichen Bodyscannern werden die besten
Scan-Ergebnisse erhalten, wenn sich die zu vermessende Person unbekleidet
oder in Badekleidung abscannen lässt. Daher sind derartige
Bodyscanner üblicherweise in einer kleinen Kabine untergebracht,
in der die zu vermessende Person bequem aufrecht stehen kann. Jedoch lassen
sich einige markante Körpermaße auch im voll bekleideten
Zustand erfassen.
-
Der
Bodyscanner im Rahmen des erfindungsgemäßen Systems 10 ist
vorzugsweise insbesondere dazu in der Lage, die folgenden Körpermaße bzw.
Körpergeometrie-Daten eines Trainierenden zu bestimmen:
Armlänge, Größe, Schulterbreite, Hilft breite,
Abstand Schulter-Ellbogen, Abstand Ellbogen-Hand, Abstand Hüfte-Knie,
Abstand Knie-Sprunggelenk, Stärke des Sprunggelenks und dergleichen.
-
Vorstehend
ist der Bodyscanner als eine Kabine beschrieben worden, in die sich
der Trainierende zur Erfassung seiner Körpermaße
und/oder Körpergeometrie-Daten begibt. Vorstellbar ist
jedoch auch, dass der Trainierende beim Zugang zu dem erfindungsgemäßen
System 10 lediglich einen Rahmen bzw. einen kurzen Tunnel
durchschreitet, der als Bodyscanner ausgestaltet ist und in dem
automatisch alle notwendigen Daten ermittelt werden, so dass sich
der Trainierende für die Erfassung seiner Körpermaße
und Körpergeometrie-Daten nicht mehr in eine Kabine begeben
muss.
-
Neben
dem Server 20 und dem Bodyscanner 50 enthält
das erfindungsgemäße System 10 wenigstens
ein Trainingsgerät 80 mit einer dazugehörigen Trainingsgerät-Steuereinheit 70.
Obgleich in 1 das Trainingsgerät 80 und
die Trainingsgerät-Steuereinheit 70 als separate
Komponenten dargestellt sind, erkennt der Fachmann, dass die Trainingsgerät-Steuereinheit 70 auch
Teil des Trainingsgeräts 80 sein könnte.
Bei dem Trainingsgerät 80 kann es sich um ein
beliebiges Kraft-, Ausdauer- oder Cardio-Trainingsgerät
handeln, dass wenigstens einen Aktor, wie beispielsweise einen elektrischen
Stellmotor, aufweist, der dazu ausgestaltet ist, das Trainingsgerät 80 für
den Trainierenden auf der Grundlage der mittels des Bodyscanners 50 automatisiert
erfassten Körpermaße und/oder Körpergeometrie-Daten
voreinzustellen, wie beispielsweise die Sitzhöhe und/oder
die Länge des Kraftarms des Trainingsgeräts 80.
-
Optional
kann das erfindungsgemäße System 10 ferner
eine Datenbank 40, ein Bodyscanner-Terminal 60 und/oder
ein Betreuer-Terminal 30 enthalten. Die Datenbank 40 ermöglicht
die Speicherung der von dem Bodyscanner erfassten Körpermaße
und/oder Körpergeometrie-Daten einer Vielzahl von Trainierenden
und das Abrufen dieser Daten durch den Server 20. Der Fachmann
wird jedoch erkennen, dass die Datenbank 40 auch Teil des
Servers 20 sein kann. Das Bodyscanner-Terminal 60 ermöglicht
eine Überprüfung der Ergebnisse bei der Erfassung
der Körpermaße und/oder Körpergeometrie-Daten
durch den Bodyscanner 50. Schließlich liefert
das Betreuer-Terminal 30 Informationen über den Betrieb
und Zustand des Systems 10.
-
Das
in 1 dargestellte erfindungsgemäße System 10 kann
vorzugsweise folgendermaßen betrieben werden. Ein Kunde
wird in das bestehende Netzwerk mit seinem Namen, Geburtsdatum und möglicherweise
weiteren Daten als neuer Benutzer aufgenommen, d. h. in dem Server
oder der Datenbank 40 hinterlegt. Ein Trainer oder Betreuer
ordnet dem Kunden ein RFID-Tag bzw. eine RFID-Karte zu. Auf der
RFID-Karte befindet sich nur eine Identifikationsnummer, die den
neuen Benutzer eindeutig identifiziert. Der Trainer meldet den neuen
Benutzer an der Scannersoftware des Bodyscanner-Terminals 60 des
Bodyscanners 50 an. Mittels der Identifikationsnummer holt
sich die Scannersoftware die Daten des neuen Benutzers über
das Netzwerk vom Server 20 oder aus der Datenbank 40.
Der neue Benutzer wird mit dem Bodyscanner 50 gescannt.
Die Scannersoftware überträgt den Scan und die
erfassten Körpermaße und/oder Körpergeometrie-Daten
an den Server 20, der diese Daten abspeichert, beispielsweise in
der Datenbank 40, und die Berechnung der vorzunehmenden
Voreinstellungen der in dem Netzwerk integrierten Trainingsgeräte 80 anhand
der mittels des Bodyscanners 50 erfassten Körpermaße und/oder
Körpergeometrie-Daten vornimmt. Der Server 20 kann
die Ergebnisse über das Bodyscanner-Terminal 60 zur Überprüfung
durch einen Trainer oder Betreuer zur Verfügung stellen.
Bei einem schlechten Scan kann der Trainer oder Betreuer den Scanvorgang
mittels des Bodyscanner 50 wiederholen lassen, wobei die
fehlerhaften Scandaten auf dem Server 20 bzw. in der Datenbank 40 gelöscht werden.
Ansonsten werden die auf dem Server 20 bzw. in der Datenbank 40 gespeicherten
Daten freigegeben. Alle in das System 10 eingebundene Trainingsgeräte 80 sind
jetzt für den neuen Benutzer im freien Training nutzbar,
da diese gegebenenfalls jeweils über eine Trainingsgerät-Steuereinheit 70 auf die
auf dem Server 20 bzw. in der Datenbank 40 gespeicherten
Körpermaße und/oder Körpergeometrie-Daten
und die daraus bestimmten vorzunehmenden Voreinstellungen für
die einzelnen Trainingsgeräte 80 zugreifen können.
-
Sobald
er ein Trainingsgerät 80 verwenden möchte,
identifiziert sich der neue Benutzer bzw. Trainierende an dem Trainingsgerät 80 vorzugsweise mittels
seiner RFID-Karte, die von einem in dem Trainingsgerät 80 integrierten
RFID-Reader ausgelesen wird. Das Trainingsgerät 80 bzw.
die Trainingsgerät-Steuereinheit 70 beschafft
sich die auf dem Server 20 bzw. in der Datenbank 40 für
den so identifizierten Trainierenden gespeicherten Körpermaße und/oder
Körpergeometrie-Daten und die für dieses Trainingsgerät 80 daraus
bestimmten vorzunehmenden Voreinstellungen und stellt sich dementsprechend
ein, so dass der Trainierende selbst keine manuellen Voreinstellungen
vornehmen muss, sondern sofort mit den Übungen beginnen
kann. Sind die Übungen an einem Trainingsgerät
durchgeführt worden, wiederholt sich derselbe Ablauf an
einem weiteren Trainingsgerät, solange bis der Trainierende
alle gemäß seinem Trainingsplan zu verwendenden
Trainingsgeräte benutzt hat.
-
In
einer alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind die Bodyscanner 50 und optional das Bodyscanner-Terminal 60 sowie
das Trainingsgerät 80 und optional die Trainingsgerät-Steuereinheit 70 nicht über
ein Netzwerk mit einem Server 20 verbunden. Hierbei kann
die Zuführung der Körpermaße und/oder
Körpergeometrie-Daten von dem Bodyscanner 50 an
das Trainingsgerät 80 zur Voreinstellung desselben
mittels eines tragbaren Datenträgers, beispielsweise einer
Chipkarte, erfolgen. Hierbei erstellt ein Trainer oder Betreuer
eine Chipkarte für einen neuen Benutzer, auf der sich ein
Header mit Informationen wie Kundennummer und Name des neuen Benutzers
befinden. Der Trainer meldet den neuen Benutzer an der Scannersoftware
des Bodyscanner-Terminals 60 des Bodyscanners 50 an.
Der neue Benutzer wird mit dem Bodyscanner 50 gescannt.
Die Scannersoftware führt die Berechnung der vorzunehmenden
Voreinstellungen der vorhandenen Trainingsgeräte 80 anhand
der mittels des Bodyscanners 50 erfassten Körpermaße
und/oder Körpergeometrie-Daten des neuen Benutzers durch.
Der Trainer überprüft den Scan und die Ergebnisse.
Bei einem schlechten Scan wiederholt er den Scanvorgang. Der Trainer
wählt aus den vorhandenen Trainingsgeräten diejenigen
aus, die im Trainingsplan des neuen Benutzers enthalten sein sollen.
Die Software schreibt den für den neuen Benutzer erstellten Trainingsplan
mit den jeweils vorzunehmenden Voreinstellungen der in diesem Trainingsplan
enthaltenen Trainingsgeräte auf die Chipkarte. Zur Verwendung
eines der in seinem Trainingsplan enthaltenen Trainingsgeräte 80 identifiziert
sich der neue Benutzer an diesem mit seiner Chipkarte, beispielsweise indem
er die Chipkarte in einen in dem Trainingsgerät 80 integrierten
Chipkartenleser einführt, woraufhin das Trainingsgerät 80 bzw.
die Trainingsgerät-Steuereinheit 70 die auf der
Chipkarte gespeicherten vorzunehmenden Voreinstellungen ausliest
und sich gemäß dieser vorzunehmenden Voreinstellungen
automatisiert einstellt, so dass der Trainierende selbst keine manuellen
Voreinstellungen vornehmen muss, sondern sofort mit den Übungen
beginnen kann. Sind die Übungen an einem Trainingsgerät
durchgeführt worden, wiederholt sich derselbe Ablauf an
einem weiteren Trainingsgerät, solange bis der Trainierende alle
gemäß seinem Trainingsplan zu verwendenden Trainingsgeräte
benutzt hat.
-
In 2 ist
beispielhaft ein Trainingsgerät 80 in Form eines
Beinstreckers, d. h. eines Krafttrainingsgerätes. dargestellt.
Selbstverständlich können jedoch auch Ausdauer-Trainingsgeräte
und Cardio-Trainingsgeräte in das erfindungsgemäße
System 10 integriert werden. Das Trainingsgerät 80 weist einen
Sitz 82 mit einer auf einem Stuhlbein 88 gelagerten
Sitzfläche 86 auf, an die eine Rückenlehne 84 angebracht
ist, wobei die Sitzfläche 86 und die Rückenlehne 84 gepolstert
sind und zusammen den Sitz 82 ausbilden. Der Sitz 82 dient
hier als Personenaufnahme. An der Rückenlehne 84 sind
seitlich Handgriffe 83 (nur einer in 2 dargestellt)
angebracht, an denen sich der Trainierende während einer
Trainingseinheit festhalten kann.
-
Die
Rückenlehne 84 und die Sitzfläche 86 des
Sitzes 82 sind so miteinander verbunden, dass die Rückenlehne 84 relativ
zu der Sitzfläche 86 entlang der Längsrichtung
der Sitzfläche 86 verfahren werden kann, wie dies
in 2 durch punktierte Pfeile angedeutet ist. Dieses
Verfahren wird vorzugsweise durch einen Aktor, beispielsweise einen
elektrischen Stellmotor, bewirkt. Ferner kann es wünschenswert
sein, dass sich mittels eines weiteren Aktors die Neigung der Rückenlehne 84 hinsichtlich
der Sitzfläche 86 anpassen lässt (die
in der Darstellung von 2 ca. 90 Grad beträgt),
wie dies ebenfalls durch punktierte Pfeile angedeutet ist. Dies
könnte beispielsweise über ein von einem Elektromotor
angetriebenes Drehgelenk 85 erfolgen. Dem Fachmann ist
jedoch eine Vielzahl von weiteren Ausgestaltungen bekannt, die ein
Verfahren der Rückenlehne 84 relativ zu der Sitzfläche 86 entlang
der Längsrichtung der Sitzfläche 86 und/oder
ein Verschwenken der Rückenlehne 86 relativ zu
der Sitzfläche 86 ermöglichen, so dass
diese hier nicht detaillierter beschrieben werden.
-
Die
Sitzfläche 86 ist über das Stuhlbein 88 mit
einer massiven Bodenplatte 87 verbunden, die dem Trainingsgerät 80 die
notwendige Stabilität 80 verleiht. Das Stuhlbein 88 kann
teleskopartig ausgestaltet sein, was eine Höhenverstellung
des Sitzes 82 gegenüber der Bodenplatte 87 ermöglicht,
wie dies wiederum durch punktierte Pfeile angedeutet ist. Auch in
diesem Fall wird die Höhenverstellung vorzugsweise von
einem Elektromotor bewirkt.
-
Der
Sitz 82 des Trainingsgeräts 80 ist über die
Bodenplatte 87 mit einem Gehäuse 90 verbunden,
in dem im Wesentlichen die Steuerungselektronik und die Momenterzeugungsmittel
für den Kraftarm 94 untergebracht sind. Bei den
Momenterzeu gungsmitteln für den Kraftarm 94 kann
es sich wiederum um einen geeigneten Elektromotor handeln, der vorzugsweise
dazu in der Lage ist, mit einer einem Gewicht von bis zu 100 kg
entsprechenden Gegenkraft der Drehbewegung des Kraftarms 94 um
die Kraftarmwelle 92 entgegen zu wirken.
-
Der
Kraftarm 94 kann teleskopartig ausgestaltet sein, was eine
Längenverstellung des Kraftarms 94 und somit eine Änderung
der Höhe des an dem unteren Ende des Kraftarms angebrachten Beinpolsters 96 über
dem Boden erlaubt, wie dies wiederum durch punktierte Pfeile angedeutet
ist. Auch in diesem Fall wird die Längenverstellung des Kraftarmes 94 vorzugsweise
von einem Elektromotor bewirkt.
-
Obgleich
die Sitzfläche 86 des in 2 dargestellten
Trainingsgeräts 80 in einer horizontalen Orientierung
dargestellt ist, kann diese in einem anderen Trainingsgerät,
das in einem erfindungsgemäßen System integriert
ist, ebenso mittels eines weiteren Aktors in einen Winkel hinsichtlich
der Horizontalen geneigt werden, so dass der Trainierende aufgrund
der Schwerkraft mehr in den Sitz 82 hineinrutscht.
-
Selbstverständlich
können je nach Trainingsgerät noch weitere Aktoren
hinzugefügt werden oder weggelassen werden. Beispielsweise
ist es bei dem in 2 dargestellten Beinstrecker 80 nicht
notwendig, dass sowohl ein Aktor für die Höhenverstellung der
Sitzfläche 86 und damit des Sitzes 82 als
auch ein Aktor für die Längenverstellung des Kraftarmes 94 vorhanden
sind. Einer dieser Aktoren würde im Prinzip dazu genügen,
den in 2 dargestellten Beinstrecker an die Köpermaße
und Körpergeometrie, insbesondere den Abstand Knie-Sprunggelenk, eines
Trainierenden anzupassen bzw. für diese voreinzustellen.
Wesentlich ist lediglich, dass das Trainingsgerät wenigstens
einen Aktor aufweist, mit dem das Trainingsgerät automatisiert
optimal für einen Trainierenden mit bestimmten Körpermaßen
und einer bestimmten Körpergeometrie voreingestellt werden
kann.
-
Neben
den an den einzelnen Trainingsgeräten 80 vorzunehmenden
Voreinstellungen können aufgrund der mittels des Bodyscanners 50 erfassten Körpermaße
und Körpergeometrie-Daten auch Bereiche der durchzuführenden
Bewegung bestimmt und eingeschränkt werden, um ein falsches
Training zu verhindern, das möglicherweise zu schwerwiegenden
Verletzungen führen könnte. Beispielsweise sollte
der Kraftarm 94 des in 2 dargestellten Beinstreckers 80 nicht
mehr als 90 Grad aus der Ruhelage weg vom Sitz 82 bewegt
werden. Es ist vorstellbar, dass für be stimmte Körpermaße
und/oder Körpergeometrien dieser maximale Auslenkungswinkel
kleiner sein sollte, so dass der Beinstrecker 80 aufgrund
der vom Bodyscanner 50 erfassten Körpermaße
und Körpergeometrie-Daten in diesem Fall den Bewegungsbereich
auf einen kleineren maximalen Auslenkungswinkel beschränken
könnte. Es ist ferner vorstellbar, dass ein Trainingsgerät 80 eine ähnliche
Beschränkung hinsichtlich des erzeugten Kraftmoments aufgrund
der vom Bodyscanner 50 erfassten Körpermaße
und Körpergeometrie-Daten vornimmt, um Verletzungen vorzubeugen.
-
Für
den Fall, dass aus irgendeinem Grund die von den in dem erfindungsgemäßen
System 10 integrierten Trainingsgeräten vorgenommen
Voreinstellungen für den Trainierenden unangenehmen sind,
lassen sich Trainingsgeräte nach einer erfolgten Voreinstellung
vorzugsweise auch manuell von dem Trainierenden verstellen. Hierzu
werden erfindungsgemäß zusätzlich zu
den mittels der Körpermaße und den Körpergeometrie-Daten
eines Trainierenden bestimmten vorzunehmenden Voreinstellungen erlaubte
Bereiche bestimmt bzw. festgelegt, wie beispielsweise Voreinstellungswert ±5%,
innerhalb derer der Trainierende manuell Feinabstimmungen der Voreinstellungen
vornehmen kann. Sollte der Trainierende das Trainingsgerät
aus dem erlaubten Bereich herausführen wollen, sind erfindungsgemäß zwei
Alternativen vorgesehen: (i) das Verstellen ist möglich, führt
jedoch zu einer Benachrichtigung an einen Betreuer, beispielsweise
mittels einer an das Betreuer-Terminal 30 gesendeten Nachricht,
oder (ii) eine manuelle Einstellung über den erlaubten
Bereich hinaus wird durch das Trainingsgerät blockiert.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5454773 [0005]
- - DE 10133572 A1 [0007]
- - EP 1051924 [0019]