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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Ultraschallsensor mit dem Oberbegriff
nach Anspruch 1 und ein Bauteil mit dem Oberbegriff nach Anspruch 12.
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Bei
Kraftfahrzeugen werden derzeit Ultraschallsensoren zur Messung der
Entfernung des Kraftfahrzeugs von einem Objekt eingesetzt. Der Ultraschallsensor
wird hierbei zum Beispiel in Verbindung mit einer Entfernungsanzeige
und einer Einparkhilfe eingesetzt. Für die Entfernungsmessung emittiert
der Ultraschallsensor mittels einer schwingenden Membran oder allgemein
einem Aktor ein gerichtetes Ultraschallsignal, das an dem Objekt
reflektiert wird und daraufhin von dem Ultraschallsensor selbst
oder einem anderen Sensor detektiert wird. Aus der Laufzeit des
Ultraschallsignals lässt sich der Abstand des Objekts bestimmen,
an dem das Ultraschallsignal reflektiert wurde. Der Ultraschallsensor wird üblicherweise
in einem Modul an oder in dem Kraftfahrzeug befestigt. Üblicherweise
wird hierbei der Ultraschallsensor von einer Halterung aufgenommen,
die eine Befestigung zum Beispiel im Inneren des Stoßfängers
erlaubt. Indem Stoßfänger ist eine Öffnung
vorgesehen, durch welche der Ultraschallsensor die Ultraschallsignale
nach außen emittieren kann.
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Solche
Ultraschallsensoren oder Ultraschallwandler die sich hinsichtlich
Aufbau und verwendeter Technologie unterscheiden sind beispielsweise
aus den Druckschriften
DE
197 14 606 A1 , der
DE 100 18 807 A1 bekannt.
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Neben
der Technologie sind in letzter Zeit auch die Ansprüche
der Hersteller und Käufer hinsichtlich der Anordnung und
des Designs des Bauteiles in einem Endprodukt, in das der Ultraschallsensor integriert
werden soll, gestiegen.
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Beispielsweise
werden die Sensoren und deren Halter in einer entsprechenden Wagenfarbe
vorlackiert oder auch verchromt. So werden beispielsweise, wie im
Wesentlichen in der Patentschrift
DE 100 23 065 B4 beschrieben, Befestigungslöcher
an lackierte Stoßfänger ausgestanzt, die vorlackierten Halter
eingeklebt und die ebenfalls vorlackierten Sensoren im Halter (zusammen
mit einem Kunststoff-Ring zur akustischen Entkopplung des Sensors vom
Stoßfänger) eingeklipst.
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In
der
DE 199 23 065
B4 sind die Sensoren also nicht verdeckt, sondern in der
gleichen Farbe gestaltet, so dass sie kaum noch sichtbar sind.
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Eine
andere Lösung ist in der
DE 44 10 895 A1 vorgesehen. Die Offenlegungsschrift
beschreibt ein Verfahren zum verdeckten Einbau eines Sensors in
einem Kraftfahrzeug-Außenteil, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor an einer vorgegebenen Stelle des Kraftfahrzeug-Außenteils,
vorzugsweise mit der Membran flächenbündig zur
Außenfläche des Kraftfahrzeug-Außenteils
fest angeordnet wird und dass wenigstens die Stelle, an der sich
der Sensor befindet, mit einer der Kontur des Kraftfahrzeug-Außenteils
angepassten Abdeckung versehen wird: Die Patentanmeldung beschreibt
zudem eine zugehörige Vorrichtung.
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Ultraschall-Messsysteme
werden beispielsweise verbaut, um eine Abstandsmessung für
Einparkhilfen durchzuführen. Die Messsysteme basieren auf
dünnen, kreisrunden Piezokeramik-Scheiben, die auf den
Boden einer tonnenförmigen Metallkappe appliziert werden.
In dieser Kappe ist zusätzlich eine Elektronik zur sensornahen
Analyse der Signale verbaut und vergossen. Über die kreisförmige Piezokeramik-Scheiben
wird ein Luft-Ultraschallfeld abgestrahlt, das beim Auftreffen auf
ein Hindernis reflektiert wird und von der gleichen Piezokeramikscheibe
sensiert wird. Aus der Laufzeit des reflektierten Signals lässt
sich der Abstand eines Hindernisses berechnen.
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Zur
optimalen Wirkungsweise sind die Sensoren heute meist an der Position
des Stoßfängers mit der größten
Ausbauchung montiert. Hiermit liegen sie meist im lackierten Bereich
des Stoßfängers. Bei zweigeteilten Stoßfängern
ist teilweise eine Positionierung auch im unteren, nicht lackierten
Bereich möglich. Damit dann aber eine gerichtete Wirkungsweise
parallel zur Fahrbahn möglich ist, müssen hier zumeist
noch entsprechende Hutzen an den unteren Stoßfängerabschnitt
angeformt werden, die das optische Erscheinungsbild noch stärker
beeinträchtigen.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung eine
weitere Lösung anzubieten, dies es erlaubt ein Ultraschall-Messsystem
in und/oder an Bauteilen, insbesondere an Kraftfahrzeugbauteilen,
unsichtbar anzuordnen.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird vorteilhaft durch einen Ultraschallsender
und/oder Empfänger (Ultraschallsensor) mit einem Aktor
zur Aussendung und einem Sensor zum Empfang von Schwingungen und
einer zugehörigen Elektronik zur Erzeugung und Auswertung
der Schwingungen gelöst, indem vorteilhaft vorgesehen ist,
dass der ein Bauteil zum Schwingen anre gende, aussendende Aktor
und/oder empfangende Sensor ein Piezokeramik-Element mit einer vorgebbaren
aktorischen und/oder sensorischen Leistung, innerhalb eines Piezokeramik-Moduls
ist, das von außen nicht sichtbar in das Bauteil integrierbar
oder an dem Bauteil applizierbar ist.
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Ultraschallsysteme
arbeiten zumeist als resonante Systeme. In der Resonanzfrequenz
wird dabei die elektrische Impedanz ein Minimum, so dass bereits
mit kleinen elektrischen Erregerleistungen eine hohe mechanische
Schwingungsausbeute des Ultraschallwandlers erreicht wird.
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Im
Gegensatz dazu arbeiteten Ultraschallsysteme auch außerhalb
der mechanischen Resonanzfrequenz. Hier können Verstärkungseffekte
infolge der Resonanzwirkung nicht genutzt werden. Somit ist hier
ein erhöhter Leistungsbedarf zu verzeichnen.
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Die
notwendige elektrische Erregerleistung, zur Sicherstellung des gewünschten
funktionsfähigen Betriebes des Meßsystems, hängt
hier zum Einen von der Ankopplung [Applikation beziehungsweise Integration
des Piezokeramik-Moduls als Ultraschallwandler am Bauteil] des Piezokeramik-Moduls ab.
Ist das Piezokeramik-Modul, wie im Stand der Technik an Luft angekoppelt,
weist ein Piezokeramik-Ultraschallwandler, der in einer Resonanzfrequenz
schwingt eine geringere elektrische Erregerleistung auf, als ein
Piezokeramik-Ultraschallwandler, der außerhalb der Resonanzfrequenz
schwingt.
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Ist
das Piezokeramik-Modul an ein Bauteil angekoppelt, weist ein Piezokeramik-Ultraschallwandler,
der in einer Resonanzfrequenz schwingt ebenfalls eine geringere
elektrische Erregerleistung auf, als ein Piezokeramik-Ultraschallwandler,
der außerhalb der Resonanzfrequenz schwingt, jedoch steigt
durch die Ankopplung des Piezokeramik-Moduls an ein Bauteil die
notwendige elektrische Erregerleistung gegenüber einem
an Luft angekoppelten Piezokeramik-Ultraschallwandler an.
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Zum
Anderen weist das Piezokeramik-Element und damit das Piezokeramik-Modul,
von vorn herein je nach Aufbau einen bestimmten Leistungsbedarf
auf. Bedingt der Aufbau des Piezokeramik-Elementes und damit des
Piezokeramik-Moduls den Betrieb außerhalb einer Eigenresonanzstelle
ist bereits aufbaubedingt mit einem erhöhten Leistungsbedarf
zu rechnen.
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Die
Erhöhung resultiert also zum Einen aus der erfindungsgemäßen
Ankopplung des Piezokeramik-Moduls an ein Bauteil und zum Anderen
bei einem bestimmten Aufbau des Piezokeramik- Modul darin, dass bei
Piezokeramik-Modulen, die nicht in Eigenresonanz schwingen, Verstärkungseffekte
infolge der Resonanzwirkung nicht genutzt werden können.
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Im
Vergleich zu einem an Luft angekoppelten resonanten Piezokeramik-Ultraschallwandler
zu einem an ein Bauteil gekoppelten Ultraschall-Wandler, der aufbaubedingt
nicht in Eigenresonanz schwingt ist die elektrische Erregerfrequenz,
um mindestens einen Faktor 2–3 höher. Ist bei
Piezokeramik-Ultraschallwandler aufbaubedingt am Bauteil eine Schwingung
in Eigenresonanz realisierbar liegt der Faktor eher geringer als
bei Piezokeramik-Ultraschallwandlern, die am Bauteil nicht in Eigenresonanz
schwingen.
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Die
sich im Einsatz befindenden luftangekoppelten Ultraschallwandler
arbeiten mit elektrischen Erregerfrequenzen in einem Bereich von
20 kHz bis 200 kHz.
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Zumeist
wird ein Piezokeramik-Element gleichzeitig sowohl als Aktor und
als Sensor in einem Gerät verwendet. Es besteht aber selbstverständlich auch
die Möglichkeit Aktor und Sensor in verschiedenen Geräten
auszubilden und über mindestens ein Gerät zu senden
und über mindestens ein weiteres Gerät zu empfangen.
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Bei
der Verwendung von Aktor und Sensor in getrennten Geräten
können diese jeweils gleich aufgebaut sein oder aber auch
unterschiedliche Piezokeramik-Elementbauweisen aufweisen, um zum
Beispiel die unterschiedlichen Sende- oder Empfangscharakteristiken
optimal nutzen zu können.
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Umgangssprachlich
spricht man bei Schwingungen im Ultraschallbereich aussendenden und/oder
empfangenden Geräten von Ultraschallsensoren. In dieser
Patentanmeldung ist bei dem Gebrauch des Wortes Ultraschallsensor
stets ein Ultraschallsender und/oder Empfänger gemeint.
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Der
Aktor und/oder Sensor als Piezokeramik-Element wird als Verbund
aus mindestens einer piezokeramischen Faser und/oder aus mindestens einem
Piezokeramik-Stäbchen und/oder aus mindestens einer piezokeramische
Folie (Platte) mit anderen Werkstoffen, wie beispielsweise Kunststoffen oder
Metallen wie Aluminium, ausgebildet.
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Dieses
als Verbund hergestellte Piezokeramik-Element wird zu einem Flächen-Modul
ausgebildet, indem flächige, dünne Elemente ausgebildet werden,
die aus Piezokeramik-Folien oder Piezokeramik-Stäbchen
oder Piezokeramik-Fasern im Verbund mit anderen Werkstoffen aufge baut
sind und durch Elektrodierung, Kontaktierung und Isolierung ein
einsetzbares Piezokeramik-Modul ergeben.
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Dieses
als Verbund hergestellte Piezokeramik-Element kann aber auch zu
einem Volumen-Modul als Volumenelement ausgebildet werden, indem Piezokeramik-Folien,
Piezokeramik-Stäbchen oder Piezokeramik-Fasern im Verbund
mit anderen Werkstoffen voluminöser – einen nicht
nur flächigen, dünnen Körper ergebend – aufgebaut
sind und durch Elektrodierung, Kontaktierung und Isolierung ein
einsetzbares Piezokeramik-Modul ergeben.
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Diese
Module werden von der Elektronik angesteuert und ausgewertet.
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Erfindungsgemäß sind
die Module elektrisch mit einer flächigen Elektrode oder
einer Interdigitalelektrode kontaktierbar.
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Die
zugehörige Elektronik ist vorzugsweise sensornah angeordnet,
kann aber in einer weiteren Ausführungsvariante auch sensorfern
angeordnet werden.
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Ein
Ultraschallsensor weist also mindestens ein Piezokeramik-Element
als Aktor und/oder Sensor auf und ist in einem Bauteil integrierbar
oder auf einer Rückseite des Bauteiles derart anordbar,
dass das die Schwingungen aussendende Piezokeramik-Modul das Bauteil
zum schwingen anregt, welches seinerseits Schwingungen in/an die
Umgebung abstrahlt und/oder die aus der Umgebung ankommenden Schwingungen über
das angeregte Bauteil schließlich an das Piezokeramik-Modul überträgt.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Anbindung zwischen
Bauteil und Piezokeramik-Modul so ausgebildet ist, dass nur ein
Teil des Bauteiles [Teilbereich], in dem das Piezokeramik-Modul
integriert oder appliziert ist, durch die ausgesendeten und/oder
empfangenen Schwingungen anregbar ist.
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Dabei
ist vorteilhaft einen mechanischen Impedanzunterschied zwischen
dem Bauteil und dem Teilbereich des Bauteiles, welcher von den ausgesendeten
und/oder empfangenen Schwingungen angeregt werden soll, durch eine
Entkopplung zwischen Piezokeramik-Modul und Bauteil selbst erreichbar.
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Ferner
bevorzugt ist der mechanische Impedanzunterschied durch die Variation
von Steifigkeit und/oder Masse des Teilbereiches des Bauteiles gegenüber
dem Bauteil einstellbar.
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Der
mechanische Impedanzunterschied ist in einer ersten Ausführungsvariante
beispielsweise durch die Variation von Steifigkeit und/oder Masse einstellbar,
indem Versteifungslagen zwischen Piezokeramik-Modul und dem Teilbereich
des Bauteiles, welcher von den ausgesendeten und/oder empfangenen
Schwingungen angeregt werden soll, anordbar sind.
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Der
mechanische Impedanzunterschied ist in einer zweiten Ausführungsvariante
durch die Variation von Steifigkeit und/oder Masse einstellbar,
indem an der Rückseite im Teilbereich des Bauteiles, welcher
von den ausgesendeten und/oder empfangenen Schwingungen angeregt
werden soll, eine am Bauteil verklebte Verrippung um das Piezokeramik-Modul
herum als mechanischer Impedanzsprung ausgeführt ist.
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Schließlich
besteht auch in einer dritten Ausführungsvariante die Möglichkeit
den mechanischen Impedanzunterschied durch die Variation von Steifigkeit
und/oder Masse einzustellen beziehungsweise hervorzurufen, indem
in dem Teilbereich, welcher von den ausgesendeten und/oder empfangenen Schwingungen
angeregt werden soll, eine Schwächung des Materials des
Teilbereich des Bauteiles vornehm bar ist.
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Zur
Ausbildung der gewünschten Form der Ultraschall-Abstrahlkeule
kann die Form, Größe und Steifigkeit – z.
B. durch die Variation von Fläche, Dicke und Krümmung – des
Piezokeramik-Moduls und dessen Form, Größe und
Steifigkeit der Ankopplung an den Stoßfänger – z.
B. durch Wahl der Versteifungslage, Fläche, Dicken und
Krümmung – festgelegt werden.
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Als
Bauteil in oder an dem ein erfindungsgemäßer Ultraschallsensor
angeordnet ist beispielsweise eine Stoßstange oder dergleichen
vorgesehen. Selbstverständlich kommen alle Bauteile in
Frage, die einen Zugang zur Umgebung haben und in der Lage sind
Schwingungen zu über tragen. Insbesondere sind alle Anbauteile
aus Kunststoff und faserverstärktem Kunststoff Beispiel
Glas- oder Kohlefasern) wie Stoßfänger, Stoßleisten,
Türschutzleisten, Seitenschutzleisten, Spoiler, Nummernschilder,
Türgriffe oder Außenspiegelgehäuse in
Frage kommende Bauteile.
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Aber
auch an die metallischen Blechkomponenten, die einen Zugang zur
Umgebung haben und Schwingungen übertragen, wie die Karosseriestruktur
und angebaute Klappen, Deckel, Türen oder auch der Unterboden
können die erfindergemäßen Ultraschallsensoren
appliziert werden.
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Gleiches
gilt für die Glasflächen von Verscheibungen und
Spiegeln. Bei der Fensterverglasung sollten die erfindergemäßen
Ultraschallsensoren im nicht sichtbaren Bereich appliziert sein
oder aus einer transparenten Piezokeramik aufgebaut sein. Bei der
Spiegelverglasung kann der erfindergemäße Ultraschallsensor
auf der Spiegelrückseite appliziert sein.
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Außerdem
ist denkbar, dass der erfindungsgemäße Ultraschallsensor
auch an oder in Guss- oder Strangpressstrukturen aus zum Beispiel
Aluminium oder Magnesium im Bereich der Tragwerksstruktur der Karosserie
oder aber im Aggregate- oder Fahrwerksbereich appliziert beziehungsweise
integriert wird. Damit ergibt sich die Möglichkeit auch
hier etwaige Ultraschall-Abstandsmessungen ohne zusätzliche
Bohrungen auf der Außenseite der Strukturen zu applizieren
oder zu integrieren und somit die Struktur nicht zu schwächen
oder aber ohne mögliche Leckstellen in zum Beispiel der Ölwanne
eine Ultraschall-Füllstandsmessung zu ermöglichen.
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Je
nach Material der Fahrzeugstruktur, an die der erfindungsgemäße
Ultraschallsensor appliziert oder integriert wird, muss die mechanische
Impedanzanpassung über die Variation von Steifigkeit und/oder
Masse oder auch einer entsprechenden Gestaltung einer umgebenden
Verrippung erfolgen.
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Für
die neue Technologie werden als Aktoren und/oder Sensoren eines
Ultraschallsensors also Piezokeramik-Elemente verwendet.
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Bei
den Piezokeramik-Elementen werden folgende Bauweisen berücksichtigt:
- – Piezokeramikfaser-Composite (Verbund):
Diese
so auch in der Ultraschall-Technik im Unterwasserbereich (Sonar)
verwendeten Elemente erzeugen eine Dickenschwingung im Formkörper. Dabei
sind die Piezofasern parallel ausgerichtet. Bei elektrischer Ansteuerung
verändert sich die Lage der Fasern gleichzeitig, so dass
eine Dickenschwingung auf eine Abstrahlung in Faserlängsrichtung
erfolgt. Über Faserdurchmesser und Faservolumengehalt lässt
sich die Frequenz des Schwingers einstellen.
- – Flächige Piezokeramik-Module:
Flächige,
dünne Piezokeramik-Modul sind entweder aus Piezokeramik-Folien
(Plat te), Stäbchen oder Fasern aufgebaut. Diese werden über
eine flächige Elektrode oder Interdigitalelektrode elektrisch
kontaktiert. Bei flächiger Applikation des Elements wird
eine Biegeverformung und/oder eine Dickenschwingung in das Strukturbauteil
eingeleitet. Die Frequenz der Abstrahlung lässt sich durch
die Basissteifigkeit des Strukturbauteiles sowie durch Größe
und Aufbau des Piezoelementes einstellen.
- – Voluminöse – nicht flächige – Piezokeramik-Module:
Voluminöse
Piezokeramik-Module sind ebenfalls entweder aus Piezokeramik-Folien
oder aus Piezokeramik-Stäbchen oder Fasern aufgebaut. Diese
werden aber ebenfalls über eine flächige Elektrode
oder Interdigitalelektrode elektrisch kontaktiert. Bei voluminöser
Applikation des Elements wird ebenfalls eine geringe Biegeverformung
aber vor allem eine Dickenschwingung in das Strukturbauteil eingeleitet.
Die Frequenz der Abstrahlung lässt sich durch die Basissteifigkeit
der Struktur sowie durch Größe und Aufbau des
Piezoelementes einstellen.
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Die
Idee der Erfindung besteht darin, dass die hier beschriebenen Piezokeramik-Elemente
beziehungsweise die ausgebildeten Piezokeramik-Module im oder hinter
beispielsweise einem aus einem Kunststoff bestehenden Stoßfängers
appliziert werden können.
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Damit
ergeben sich folgende unmittelbare Vorteile:
- – die
Piezokeramik-Elemente beziehungsweise Piezokeramik-Module sind optisch
nicht sichtbar
- – die Montage (vor allem bei lackierten Stoßfängern)
ist deutlich vereinfacht
- – es besteht eine höhere Designfreiheit, das
die Elemente nicht mehr aus optischen Gründen äquidistant über
die Stoßfängerbreite verteilt werden müssen
- – die Piezokeramik-Element beziehungsweise Piezokeramik-Modul
sind besser vor Verschmutzung und Witterungseinflüssen
geschützt
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Die
flächigen Piezokeramik-Module werden beispielsweise im
Kunststoff integriert oder auf der Rückseite des Stoßfängers
appliziert und somit der Stoßfänger über
die Piezokeramik-Module zur Abstrahlung des Ultraschalls angeregt.
Zur Entkopplung der einzelnen Module müssen diese jeweils
so angebunden werden, dass Sie nur einen kleinen Bereich der Stoßfängerfläche
zur Schwingung anregen. Dies kann konstruktiv über einen
mechanischen Impedanzunterschied (Variation von Steifigkeit und/oder Massen)
zwischen den Bereichen wo ein Piezoelement integriert oder appliziert
ist und dem restlichen Bereich des Stoßfängers
eingestellt werden. Vor allem bieten sich hier dünne Versteifungslagen
(zum Beispiel dünnes Blech) zwischen Element und Kunststoff
an. Außerdem ist auch eine aufgeklebte Zusatzverrippung
um das Element als mechanischen Impedanzsprung denkbar. Partielle
Verschwächungen in der Kunststoffdicke des Stoßfängers
sind nur dann möglich, solange sie sich nicht optisch von
außen abzeichnen.
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Über
diese integrierten und/oder applizierten flächigen und
voluminösen Piezokeramik-Module sind zusätzliche
Funktionalitäten über einen Mehrfachnutzen der
Elemente denkbar.
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Die
Piezoelemente können elektrisch in der Resonanzfrequenz
oder auch außerhalb der Resonanzfrequenz angesteuert und
betrieben werden.
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Im
Resonanzbetrieb wird der mechanische Aufbau des erfindungsgemäßen
Ultraschall-Sensors und der Grundstruktur so eingestellt und in
der mechanischen Impedanz angepasst, so dass er in der gewünschten
Ultraschallfrequenz in Resonanz schwingt. Dabei kann mit geringer
elektrischer Erregerleistung ein hoher Ultraschalldruck erzeugt
werden.
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Geringe
Störungen wie unterschiedliche Temperaturen, Fertigungstoleranzen,
Verschmutzung, Schnee und Eisbelag führen zu einer Verstimmung
des Systems und zur Verschiebung der Resonanzfrequenz und damit
auch zu einer erschwerten Auswertung des Abstandsignals.
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Bei
der Auslegung im Nicht-Resonanzbetrieb wird das System mit einer
Ultraschallfrequenz außerhalb der Resonanzfrequenz betrieben.
Hier ist eine angepasste höhere elektrische Leistung notwendig,
um die entsprechende Reichweite zu erzeugen. Dabei ist aber Einfluss
der oben aufgeführten Störungen auf die Güte
der Ultraschallsignale nicht mehr so groß.
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Die
erfindungsgemäße Ultraschall-Sensor dient der
Objekterfassung und Distanzmessung und kann in allen Anwendungen
eingesetzt werden, wie die bisherigen bekannten Ultraschall-Sensoren
auch.
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Darüber
hinaus könnten die Piezokeramik-Module dazu verwendet werden,
dass sie beim Rückwärtsfahrten einen in manchen
Ländern vorgeschriebenen hörbaren Warnton erzeugen.
Die verwendeten Elemente beziehungsweise Module würden
dabei als Lautsprecher in einem hörbaren Frequenzband arbeiten
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die an einem Bauteil, beispielsweise der Stoßstange,
verteilten Ultraschall-Sensoren als Kontaktkraftsensor/en für
den Crashfall dienen können. Hiermit kann im Crashfall Art
und Schwere des Aufpralls bestimmt werden und damit die Entscheidung
für die Zündung unterschiedlicher Airbagsysteme
oder andere Sicherheitssysteme abgeleitet werden.
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Ein
solcher Ultraschall-Sensor ist zur Erfassung eines Crashfalls über
die Objekterfassung und Distanzmessung als Precrash-Sensor und gleichzeitig
als Kontaktkraftsensor als Crash-Sensor einsetzbar.
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Durch
diese mehreren Verwendungen von der nur eine oder gleichzeitig nutzbar
sind ergibt sich ein multifunktionaler Sensor, der hinsichtlich
seiner Funktionalität auf die jeweiligen Wünsche
des Anwenders ausgelegt und angepasst werden kann.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der 1 bis noch
weiter detailliert beschrieben. Die Figuren zeigen:
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1 ein
Beispiel in einer Schnittdarstellung zum mechanischen Aufbau einer
Verrippung – zweite Ausführungsvariante – zur
Anpassung der mechanischen Impedanz des Piezokeramik-Modules – gegenüber
dem Bauteil;
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2 Piezokeramikfaser-Composite(Verbund)-Elemente;
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3 Piezokeramik-Modul
in d33-Bauweise in einer schematischen Darstellung und
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4 Piezokeramik-Modul
in d31-Bauweise in einer schematischen Darstellung.
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1 zeigt
eine zweite Ausführungsvariante bei der ein Piezokeramik-Modul 20 auf
die Rückseite eines Bauteiles 30, beispielsweise
auf die Rückseite eines Stoßfängers,
appliziert wurde.
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Grundsätzlich
ist durch verschiedene Maßnahmen ein mechanischer Impedanzunterschied zwischen
dem Restbereich des Stoßfängers 30 und dem
Teilbereich 100 des Stoßfängers 30 (1), welcher
von den ausgesendeten und/oder empfangenen Schwingungen angeregt
werden soll, durch eine Entkopplung zwischen Piezokeramik-Modul 20 und
dem restlichen Bereich des Stoßfängers 30 erreichbar.
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Ein
Größe des mechanischen Impedanzunterschiedes ist
in der zweiten Ausführungsvariante durch die Variation
der Steifigkeit einstellbar, indem an der Rückseite in
dem Teilbereich 100 des Stoßfängers 30,
welcher von den ausgesendeten und/oder empfangenen Schwingungen
angeregt werden soll, eine am Stoßfänger 30 verklebte
Verrippung 50, um das Piezokeramik-Modul 20 herum,
unter Erzeugung eines dadurch vorgebbaren mechanischen Impedanzsprunges
im Stoßfänger 30 ausgeführt
ist.
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Zwischen
dem Piezokeramik-Modul 20 und dem Stoßfänger 30 befindet
sich eine Klebeschicht zur Anbringung der Verrippung 50,
wobei die Klebeschicht zwischen dem Piezokeramik-Modul 20 und der
Verrippung 50 in einer Klebefuge 40 ausbildet
ist.
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Die
Eigenform 60 des Stoßfängers 30 verändert
sich im Anregungsfall des Piezokeramik-Elementes 10A, 10B des
Piezokeramik-Moduls 20 durch die verklebte Verrippung 50 nur
im Teilbereich 100. Durch die Verrippung 50 ist
in diesem Teilbereich 100 ein mechanischer Impedanzunterschied beziehungsweise
Impedanzsprung um das Piezokeramik-Modul 20 herum zum Restbereich
des Stoßfängers hin einstellbar ist.
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Wird
in diesem Teilbereich 100 noch zusätzlich oder
auch statt der Verrippung 50 die Masse des Stoßfängers 30 verändert,
beispielsweise durch eine dickere oder dünnere Ausführung
des Materials des Stoßfängers 30 (nicht
dargestellt) gegenüber der Materialdicke des Stoßfängers 30 im
restlichen Bereich, wird dadurch ebenfalls der gewünschte
mechanische Impedanzunterschied beziehungsweise Impedanzsprung zur
Einstellung des Piezokeramik-Moduls 20 erreicht.
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Die
Maßnahmen Steifigkeitsveränderung und Massenveränderung
des Bauteiles 30 sind einzeln oder in Kombination ausführbar.
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Als
Verrippung 50 dient beispielsweise eine Kohlefaserbox,
die um das Piezokeramik-Modul 20 herum eine partielle Verrippung 50 oder
umlaufende Verrippung 50 ausbildet, so dass die Steifigkeit
des Stoßfängers 30 in diesem Bereich
veränderbar ist und dadurch der mechanische Impedanzsprung
zwischen dem Stoßfänger 30 im restlichen
Bereich und dem Stoßfänger 30 im Teilbereich 100 einstellbar macht.
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Statt
der Verrippung 50 und/oder der Veränderung des
Masse ist alternativ oder zusätzlich, die Anordnung von
Versteifungslagen (nicht dargestellt), zur Änderung des
Steifigkeit des Bauteiles im Teilbereich 100 gegenüber
dem restlichen Bereich des Stoßfängers bevorzugt.
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Dabei
kann grundsätzlich, wie die 1, anhand
der Bezugszeichen darstellt, ein dünnes, flächiges
Piezokeramik-Modul 20A, als auch ein voluminöses
Piezokeramik-Modul 20B angeordnet werden.
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Die
Piezokeramik-Module 20A, 20B unterscheiden sich
dabei hinsichtlich der zur erzeugenden Biegeverformung und/oder
Dickenschwingung (Auslenkung), die in das Bauteil 30 vorwiegend
im dem Teilbereich 100 einleitbar ist/sind.
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2 zeigt
solche unterschiedlichen Piezokeramik-Module, wobei die mit dem
Bezugszeichen 20A dargestellten Piezokeramik-Module 20A dünne flächige
Module zeigen und die mit dem Bezugszeichen 20B voluminöse
Piezokeramik-Module 20B darstellen.
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Wie
die 2 verdeutlicht, sind sowohl für flächige
als auch voluminöse Piezokeramik-Module 20A, 20B (bei
den flächigen Piezokeramik-Module 20A nicht dargestellt)
verschiedene geometrische Formen der Piezokeramik-Elemente 10A, 10B herstellbar.
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Nach
entsprechenden Elektrodierung, Kontaktierung und Isolierung entstehen
aus diesen Piezokeramik-Elementen 10A, 10B, die
entsprechenden Piezokeramik-Module 20A, 20B mit
den für Piezokeramik-Module gewünschten Eigenschaften.
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3 zeigt,
dass Piezokeramik-Module 20A, 20B wegen der anisotropen
Natur von Piezokeramik, hinsichtlich des piezoelektrische Effektes
richtungsabhängig sind. Zur Festlegung der Richtungen (3, 4)
werden die Achsen 1, 2 und 3 eingeführt
(analog zu den x, y und z-Achsen des kartesischen Koordinatensystems).
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Die
Polarisationsrichtung (Achse 3) wird während der
Polarisation durch ein elektrisches Feld (zwischen den Polarisationselektroden)
festgelegt. Für Aktor-Anwendungen sind die Piezo-Eigenschaften
in dieser Richtung normalerweise am Wichtigsten. Hier findet die
größte Auslenkung statt.
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3 zeigt
schematisch ein Piezokeramik-Modul 20 aus Piezokeramik-Elementen 10 und dazwischen
liegenden Verbundmaterial 70 mit dem Tensor d33. D33 beschreibt
die Piezokeramik-Modulmaterialeigenschaften hinsichtlich der Dehnung (Auslenkung)
parallel zum Polarisationsvektor der Keramik (Dicke). Hier wird
ein elektrisches Feld in Richtung der Polarisation (Achse 3)
angelegt und die Dehnung findet in der gleichen Richtung (Achse 3) statt.
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4 zeigt
schematische ein Piezokeramik-Modul 20 aus Piezokeramik-Elementen 10 und dazwischen
liegendem Verbundmaterial 70 mit dem Tensor d31. D31 beschreibt
die Piezokeramik-Modulmaterialeigenschaften hinsichtlich der Kontraktion (Auslenkung)
als Geometrieänderung orthogonal zur Polarisation der Keramik
(Breite). Hier wird ein elektrisches Feld in der Richtung (Achse 3)
angelegt, aber die Auslenkung findet in Richtung der Achse 1 (also
orthogonal zur Polarisationsachse) statt. Die +/–Elektroden 80 sind
dazu in der Ausführung der 4 elektrisch über
jeweils oben und unten des Piezokeramik-Moduls 20 angeordnete
metallische Elektrodenschichten 90 miteinander verbunden.
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- 1
- Achse 1
- 3
- Achse 3
- 10
- Piezokeramik-Element
- 10A
- dünnes,
flächige Piezokeramik-Element
- 10B
- voluminöses
Piezokeramik-Element
- 20
- Piezokeramik-Modul
- 20A
- dünnes,
flächige Piezokeramik-Modul
- 20B
- voluminöses
Piezokeramik-Modul
- 30
- Bauteil
oder Strukturbauteil [Stoßfänger]
- 40
- Klebefuge
- 50
- Verrippung
[Kohlefaserbox]
- 60
- Eigenform
- 70
- Verbundmaterial
- 80
- Elektroden
- 90
- Elektrodenschicht
- 100
- Teilbereich
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19714606
A1 [0003]
- - DE 10018807 A1 [0003]
- - DE 10023065 B4 [0005]
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