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Die
Erfindung betrifft ein spitzes Implantat, das durch die Hautoberfläche
in das Bindegewebe gedrückt wird, nach dem Einstechen in
das Gewebe vollständig von diesem eingeschlossen wird und
eine Langzeitwirkung auf Akupunkturpunkte ausübt.
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Aus
dem Stand der Technik sind Verfahren und Vorrichtungen zum Einbringen
eines derartigen Implantats in das menschliche Gewebe bekannt.
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Aus
der
US-PS 6,102,896 ist
eine Kolben-Röhren-Kombination bekannt, mit der eine Glasnadel
in lebendes Gewebe zum dauerhaften Verbleib eingebracht wird. Die
Glasnadel hat die Form einer üblichen Nadel mit Schaft
und auslaufender Spitze.
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Aus
der
US-PS 6,542,920 ist
eine Kolben-Röhren-Kombination bekannt, mit der ein festes Medikament
in die Haut gedrückt wird. Auch hier hat das Medikament
die Form einer Nadelspitze mit einem kurzen zylindrischen Schaft,
der in der Röhre geführt ist und mittels eines
Kolbens in die Haut gedrückt wird. Der Kolben dringt dabei
mit in die Haut ein.
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Aus
dem
spanischen Gebrauchsmuster
272 596 ist es bekannt, mehrere nadelartige Körper
hintereinander in eine Röhre anzuordnen, so dass diese nacheinander
in die Haut eindrückbar sind. Die nadelartigen Körper
haben am Ende eine Verdickung, die die Eindringtiefe begrenzt.
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Aus
der
WO 02/060371 ist
ein nadelartiger Körper bekannt, der als ein starres Implantat
mit einer Spitze und daran angeordneter Führungsfläche und/oder
einem sich an die Spitze anschließenden Schaft mit Führungsfläche
ausgebildet ist und/oder das Implantat ein zylinderförmiger
oder kugelähnlicher Körper ist, das so in lebendes
Gewebe eingestochen wird, dass das Gewebe das Implantat vollständig
umschließt. Die Einstichstelle kann dann zuwachsen.
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Der
nadelartige Körper ist aus einem metallischen Werkstoff,
vorzugsweise Edelstahl oder Titan und weist eine Spitze auf, die
pfeilförmig ausgebildet ist oder einen Kegel oder die eine
drei- oder mehrseitige Pyramide darstellt oder eine tropfen-, herz-
oder schraubenförmige Form besitzt.
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Ferner
wird hier eine Vorrichtung zum Einbringen des Implantats in die
Haut beschrieben.
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Ein
Implantat zur Langzeitakupunktur aus einem vom menschlichen Körper
resorbierbaren Material ist aus der
WO 2007/087862 A1 bekannt.
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Die
chemischen Abläufe bei der Resorption sollen hier weiter
energetisch positive Auswirkungen auf den Organismus haben, ohne
dass dies beispielhaft erläutert wird.
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Die
Implantatform ist die einer Nadel oder eines Stabes.
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Sowohl
in der genannten
WO
2007/087862 A1 als auch in der
DE 101 04 929 A1 wird weiter
vorgeschlagen, die Wirksamkeit des in die Haut eingebrachten Implantats
zu erhöhen durch das Einleiten von Schwingungen oder Magnetwellen.
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Aufbauend
auf diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, die Wirksamkeit
des Implantats auf Akupunkturpunkte weiter zu erhöhen.
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Gelöst
wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist
zur Langzeitakupunktur ein Implantat vorgesehen, das in das menschliches Gewebe
einbringbar ist, in diesem einwächst und hier verbleibt
oder resorbiert wird, wobei das Implantat zwei vorzugsweise mehr
Spitzen aufweist, angeordnet auf einem Implantatgrundkörper
oder zu einem Implantatkörper zusammengeführt
oder gebündelt.
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Dabei
sind folgende grundsätzlichen Ausführungsformen
vorgesehen:
- – Das Implantat besteht
aus einem Implantatgrundkörper, vorzugsweise zylinderförmig
ausgebildet, dessen vordere Stirnfläche, die auch nach außen
gewölbt sein kann, mit mehreren Spitzen versehen ist.
- – Der Implantatgrundkörper ist kugelförmig,
tropfenförmig oder als Halbkugel ausgebildet und weist
auf der Oberfläche angeordnete Spitzen auf.
- – Implantat verfügt über schuppenförmig
und nach außen abspreizbar am Implantatgrundkörper
angeordnete Spitzen.
- – Das Implantat besteht aus mehreren stabförmigen
oder nadelartigen Körpern, die die Spitzen bilden und zu
einem Bündel verbunden sind.
- – Der Implantatkörper besteht aus einem vom menschlichen
Körper resorbierbaren Material, in das kleine spitze und/oder
scharfkantige Körper eingebettet sind, die das Implantat
bilden und die Reizung der Akupunkturpunkte nach der Resorption
des Bindematerials übernehmen.
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Gemeinsam
ist diesen Implantaten, dass im Gegensatz zu den bisher in der Akupunktur
verwendeten Nadeln oder Implantaten, die nur über eine Spitze
zu Reizzwecken verfügten, nunmehr eine Vielzahl derartiger
Reizwirkungen mit nur einem implantierten Körper erreicht
werden können. Dadurch wird die Wirkung, wie Versuche gezeigt
haben, deutlich erhöht. Ferner ist nur ein einmaliges Eindringen
in die Haut notwendig. Der für die Akupunktur notwendige Platzbedarf
an Einstichfläche, was bei der Ohrakupunktur durchaus ein
Problem sein kann, reduziert sich deutlich.
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Zum
Einsetzen des Implantats haben sich die bereits beschriebenen Röhren-Kolben-Kombinationen
bewährt, ohne dass das Einsetzen auf diese Variante beschränkt
sein soll.
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Um
eine solche Röhren-Kolben-Kombination auch für
die nunmehr vorgeschlagenen Implantate einzusetzen, ist es notwendig,
dass das Implantat in der Röhre geführt werden
kann und vom Kolben auf das Implantat eine Kraft ausgeübt
werden kann, ohne dass sich die Spitzen verformen und damit ihre
Aufgabe nicht mehr erfüllen können.
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Deshalb
ist in speziellen Ausführungen vorgesehen, dass die Spitzen
während der Einbringungsphase sich in einer Position befinden,
die das Implantieren leicht möglich macht und erst in der „Arbeitsposition” des
Implantats die Spitzen in ihre Reizstellung gebracht werden.
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Dazu
können die schuppenförmigen Spitzen blattfederartig
am Implantatgrundkörper angeordnet sein, wobei mindestens
das äußere Spitzenende unter der Kraft einer Vorspannung
beim Implantieren vom Implantatgrundkörper abspreizbar
ist. Die schuppenförmigen Spitzen können auch
aus einem Memorywerkstoff bestehen und sich aufgrund dieser Eigenschaft
nach dem Implantieren vom Implantatgrundkörper abspreizen.
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Ebenso
ist vorgesehen, dass die schuppenförmigen Spitzen mehrschichtig
ausgebildet sind mit Schichten mit unterschiedlichem Wärmeausdehnungskoeffizienten,
so dass sie sich nach dem Implantieren vom Implantatgrundkörper
abspreizen.
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Auch
bei den vorgeschlagenen gebündelten stabförmigen
oder nadelartigen Körpern, die sich in einer Röhre
als Einheit führen lassen, ist in einer weiteren Ausführung
vorgesehen, dass diese mindestens in einem Endbereich von einer
geraden Form weg verformbar sind, vorzugsweise unter der Wirkung
einer Vorspannung oder eine Memoryeffektes oder eines Bimetalleffektes.
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In
einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass die abspreizbaren
schuppenförmigen Spitzen am Implantatgrundkörper
oder die gebündelten stab- oder nadelförmigen
Körper untereinander durch ein vom menschlichen Körper
resorbierbares Material bis nach der Implantation in einer implantierbaren Lage
fixiert sind und sich beim Resorbieren in die Wirkungsposition entfalten.
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Dieses
Prinzip ist auch bei kugelförmig, tropfenförmig
oder als Halbkugel ausgebildeten Implantatgrundkörpern
mit auf der Oberfläche angeordneten Spitzen anwendbar,
indem das mehrere Spitzen aufweisende Implantat in einem vom menschlichen Körper
resorbierbaren implantierbaren Körper, vorzugsweise nadelförmig
ausgebildet, angeordnet ist.
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Ebenso
kann verfahren werden, wenn Spitzen strahlenförmig nach
außen weisend an einem Implantatgrundkörper angeordnet
sind. Der Implantatkörper kann so in das Gewebe eingebracht
werden und beim Resorbieren werden die Spitzen freigelegt und können
ihre Funktion entfalten.
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Bei
der Verwendung einer Röhre oder eines ähnlichen
Mittels zum Führen und Einbringen des Implantates sieht
eine weitere Ausgestaltung vor, dass die stabförmigen oder
nadelartigen Körper durch den inneren Röhrenmantel
zu einem Implantat zusammengefügt werden. Der Röhrenmantel
bündelt dabei die stabförmigen oder nadelartigen
Körper. Auch dieses Bündel ist durch einen Kolben
als Einheit in das Gewebe eindrückbar und zerfällt
nach dem Austritt aus der Röhre oder dem Entfernen der
Röhre dann in die einzelnen stabförmigen oder
nadelartigen Körper, die dann einzeln die Reizwirkung erzielen.
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Natürlich
kann bei dieser Variante auch ein Haftmittel zwischen den stabförmigen
oder nadelartigen Körperschäften angeordnet sein,
das dann vom Körper resorbiert wird. Derart zusammengeheftete stabförmige
oder nadelartige Körper können auch allein, d.
h. ohne Bündelfunktion des Röhreninnenmantels
eingesetzt werden.
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Als
resorbierbare Materialien für das Einbinden der Implantate
kommen vor allem solche zur Anwendung, die schnell vom menschlichen
Körper abbaubar sind z. B. Polylactide und Glycolide.
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Ausführungsbeispiele
sind in den Zeichnungen dargestellt.
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Es
zeigen:
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1 zylindrischer
Implantatgrundkörper mit Spitzen,
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2 Implantatkörper
mit eingehülltem Implantat,
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3 Implantatgrundkörper
mit schuppenförmigen Spitzen,
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4 aus
Nadeln gebündeltes Implantat,
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5 einseitig
zusammengeführte Nadeln,
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6 Implantat
aus spitzen Körpern und
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7 Implantat
mit Bündelung durch eine Röhre.
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In
den 1–7 sind vorgeschlagene
Implantate 1 mit mehreren Spitzen 4 jeweils in
einer Röhre 7 zum Ausstoßen in die Haut
angeordnet. Die Kraft zum Ausstoßen ist mit (F) bezeichnet
und deutet die Ausstoßrichtung an.
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1 zeigt
ein Implantat 1, bei dem der Implantatgrundkörper 2.1 zylinderförmig
ausgebildet ist und dessen vordere Stirnfläche mit mehreren
Spitzen 4 versehen ist. Ein derartiges Implantat 1 wirkt
unmittelbar nach dem Einbringen über die Spitzen 4.
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Die
Spitzen 4 können dabei auch strahlenförmig
nach außen weisend angeordnet sein. Ebenso kann die Stirnfläche
gewölbt ausgebildet sein.
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Um
ein solches Implantat 1 einzubringen, sollte durch die
Röhre 7 ein Ausschnitt in der Haut erfolgen.
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2 zeigt
einen Implantatkörper 3 mit eingehülltem
Implantat 1 bestehend aus einem Implantatgrundkörper 2.2,
der als Halbkugel ausgebildet ist und der auf der Oberfläche
angeordnete Spitzen 4 aufweist. Der mehrere Spitzen 4 aufweisende
Implantatgrundkörper 2.2 befindet sich in einem
vom menschlichen Körper resorbierbaren und in das menschliche
Gewebe implantierbaren Implantatkörper 3, der
nadelförmig ausgebildet ist. Der Implantatkörper 3 läßt
sich gut in der Röhre 7 lagern und verschieben.
Durch die Spitze läßt er sich leicht in die Haut
drücken. Nach der Implantation wird der Implantatkörper 3 resorbiert,
das in ihm befindliche Implantat 1 freigelegt und das Implantat 1 kann
dann seine Funktion erfüllen.
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3 zeigt
ein Implantat 1, bei dem die Spitzen 4 schuppenförmig
und nach außen abspreizbar am Implantatgrundkörper 2 angeordnet
sind. Mit anliegenden schuppenförmigen Spitzen 4 (3a) läßt sich das Implantat 1 gut
in der Röhre 7 händeln und nach der Implantation
können die dann abgespreizten Spitzen 4 (3b) ihre stimulierende Funktion erfüllen.
Die schuppenförmigen Spitzen 4 können
dabei aus einem Memorywerkstoff bestehen oder mehrschichtig ausgebildet
sein mit Schichten mit unterschiedlichem Wärmeausdehnungskoeffizienten,
so dass sie sich jeweils nach dem Implantieren vom Implantatgrundkörper 2 abspreizen.
Die schuppenförmigen Spitzen 4 können
auch blattfederartig am Implantatgrundkörper 2 angeordnet
sein, so dass sich mindestens jeweils das äußere
Spitzenende unter der Kraft einer Vorspannung beim oder nach dem
Implantieren von Implantatgrundkörper 2 abspreizt.
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4 zeigt
einen Implantatkörper 3, in dem mehrere stabförmige
oder nadelartige Körper 5, die Spitzen 4 entsprechen,
zu einem Bündel durch ein resorbierbares Material fixiert
und verbunden sind. Sie bilden so das eigentliche Implantat 1.
Die stabförmigen oder nadelartigen Körper 5 weisen
hier mindestens teilweise unterschiedliche Längen auf.
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Der
Implantatkörper 3 läßt sich
gut in der Röhre 7 lagern und verschieben. Durch
die Spitze läßt er sich leicht in die Haut drücken.
Nach der Implantation wird der Implantatkörper 3 resorbiert
und die stabförmigen oder nadelartigen Körper 5 (das
Implantat 1) können ihre stimulierende Funktion
erfüllen. Ein Schnitt A-A zeigt, dass die nadelartigen
Körper oder Stäbe 5 pixelartig im Querschnitt
angeordnet und zu sehen sind.
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In 5 sind
die stabförmigen oder nadelartigen Körper 5 in
einem Endbereich fest miteinander verbunden und im anderen Endbereich
von einer geraden Form weg verformbar, vorzugsweise unter der Wirkung
einer Vorspannung oder eine Memoryeffektes oder eines Bimetalleffektes.
Ansonsten ist diese Lösung mit 1 vergleichbar.
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6 zeigt
eine Ausführung, bei der der Implantatkörper 3 aus
einem vom Körper resorbierbaren Material besteht, in das
kleine spitze und/oder scharfkantige Körper 6,
die das eigentliche Implantat 1 bilden, eingebunden sind,
und die die Reizung der Akupunkturpunkte nach der Resorption des
Bindematerials übernehmen.
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In 7 ist
eine Implantatausführung gezeigt, bei der die Röhre 7 die
Bündelfunktion übernimmt. Die stabförmigen
oder nadelartigen Körper 5 werden durch den inneren
Röhrenmantel zu einem Implantat zusammengefügt.
Auch dieses Bündel ist durch einen Kolben als Einheit in
das Gewebe eindrückbar und zerfällt nach dem Austritt
aus der Röhre 7 oder dem Entfernen der Röhre 7 dann
in die einzelnen stabförmigen oder nadelartigen Körper 5,
die dann einzeln die Reizwirkung erzielen.
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Natürlich
kann bei dieser Variante auch ein Haftmittel zwischen den stabförmigen
oder nadelartigen Körperschäften angeordnet sein,
das dann vom Körper resorbiert wird.
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- 1
- Implantat
- 2
- Implantatgrundkörper
- 2.1
- zylinderförmiger
Implantatgrundkörper
- 2.2
- halbkugelförmiger
Implantatgrundkörper
- 3
- Implantatkörper
- 4
- Spitzen
- 5
- stabförmige
oder nadelartige Körper
- 6
- spitze
und/oder scharfkantige Körper
- 7
- Röhre
zum Implantieren
- F
- Kolbenkraft
und Einsetzrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 6102896 [0003]
- - US 6542920 [0004]
- - ES 272596 [0005]
- - WO 02/060371 [0006]
- - WO 2007/087862 A1 [0009, 0012]
- - DE 10104929 A1 [0012]