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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz eines Sichtfensters
bei der abrasiven Werkstückbearbeitung,
insbesondere beim Strahlen, umfassend eine transparente Schutzfolie
für das
Sichtfenster.
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Im
industriellen und baulichen Bereich und/oder zu sonstigen Zwecken
wird die Oberfläche von
Werkstücken
verschiedenster Art abrasiv bearbeitet, beispielsweise um Farb-
oder Lackschichten, Rost, Grat, Verunreinigungen oder dergleichen
davon zu entfernen. Ein seit langem dabei zum Einsatz kommendes
Verfahren stellt das sogenannte Strahlen dar, bei dem kleine Partikel
aus Metall, Kunststoff, Stein oder dergleichen mit Hilfe von Druckluft,
Flüssigkeit
oder Dampf auf die Werkstückoberfläche aufgeschleudert
werden. Zweck des Strahlens ist in der Regel das Reinigen, Aufrauen,
Glätten
oder Verfestigen der Oberfläche.
Lediglich beispielhaft sei in diesem Zusammenhang auf das in der
Praxis – insbesondere
im Kraftfahrzeugbereich, bei der Instandhaltung von vor allem metallischen
Außenanlagen
(Geländern,
Zäunen,
Möbeln
usw.) und auch im künstlerischen
Bereich – weit
verbreitete sogenannte „Sandstrahlen" verwiesen, bei dem
Sandkörner,
zumeist Quarzsand, mittels Druckluftgebläse auf das zu bearbeitende
Werkstück
aufgeschleudert werden. Ganz allgemein lässt sich das Strahlen mit unterschiedlichen
Strahlmitteln realisieren, wobei neben Metall, Kunststoff oder Stein
(Sand) heute auch das Strahlen mit Trockeneis bekannt ist.
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In
praktischer Hinsicht besteht bei sämtlichen Ausprägungen des
Strahlens das Problem, dass die aufgeschleuderten Partikel nach
dem Auftreffen auf die Werkstückoberfläche mehr
oder weniger unkontrolliert und mit teils sehr hoher Geschwindigkeit
bzw. Energie vom Werkstück
abprallen. Ebenso können
die durch die Bearbeitung vom Werkstück abgetragenen Partikel (Farb-
oder Lackpartikel, Rost, Grat, Verunreinigungen oder dergleichen)
vom Werkstück
abplatzen und somit unkontrolliert umherfliegen.
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Zum
Schutz der die Strahlarbeiten vornehmenden Person und/oder zum Schutz
der Arbeitsumgebung werden abhängig
vom Einsatzfall entsprechende Maßnahmen getroffen, insbesondere
kommen zum Schutz dienende Bearbeitungskabinen, Schutzanzüge, Schilder,
Helme, Brillen und/oder dergleichen zum Einsatz. Diese weisen ein
Sichtfenster aus Glas, Kunststoff, Verbundglas oder dergleichen auf,
um neben dem Schutz vor Partikeln die für eine präzise Bearbeitung des Werkstücks nötige Sicht
auf das Werkstück
zu ermöglichen.
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Zumindest
einige der beim Strahlen vom Werkstück abprallenden Partikel treffen
auf dieses Sichtfenster auf und führen wegen ihrer hohen Geschwindigkeit
und ihrer oftmals scharfkantigen Form bereits nach kurzer Bearbeitungszeit
zum Verschleiß,
insbesondere zum Erblinden des Sichtfensters. Dadurch wird dessen
Austausch nötig,
um weiterhin eine gute Sicht auf das Werkstück und damit eine hohe Bearbeitungsqualität zu gewährleisten.
Da das Sichtfenster meist aus hochwertigem Material (z. B. Verbundglas)
besteht, ist es bekannt, auf das Sichtfenster – an der werkstückseitigen
Seite – eine transparente
Schutzfolie aufzukleben, um das vergleichsweise hochwertige Sichtfenster
vor frühem Verschleiß zu bewahren.
In der Praxis zeigt sich jedoch, dass auch die aufgeklebte Schutzfolie
bereits nach kurzer Zeit verschleißt und keinen ausreichenden
Schutz mehr für
das Schutzfenster bietet. Ein häufiger
Austausch der Schutzfolie ist daher notwendig, was einen nachteiligen
Aufwand darstellt, zumal die Zugänglichkeit
zum Sichtfenster oftmals schlecht ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung
zum Schutz eines Sichtfensters der in Rede stehenden Art derart
auszugestalten und weiterzubilden, dass diese bei Gewährleistung
eines zuverlässigen
Schutzes des Sichtfensters mit verringertem Aufwand zu betreiben ist,
wobei insbesondere eine längere
Lebensdauer der Schutzfolie angestrebt wird.
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Erfindungsgemäß wird die
voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst.
Danach ist die in Rede stehende Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzfolie zwischen dem zu bearbeitenden Werkstück und dem Sichtfenster,
mit Abstand zum Sichtfenster, angeordnet ist.
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In
erfindungsgemäßer Weise
ist zunächst
erkannt worden, dass sich zum beschriebenen Einsatzzweck die Verwendung
einer Schutzfolie grundsätzlich
eignet, um das Sichtfenster vor den bei der Bearbeitung abprallenden
und/oder abplatzenden Partikeln zu schützen. Gleichzeitig ist jedoch
gesehen worden, dass die vorbekannte, auf das Sichtfenster aufgeklebte
Schutzfolie hohem Verschleiß unterliegt, wodurch
ein häufiger
Austausch nötig
ist, um ein frühzeitiges
Erblinden des Sichtfensters zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin
die bei der abrasiven Werkstückbearbeitung,
insbesondere beim Strahlen, auftretende Materialbeanspruchung in
die Überlegungen
zur Verbesserung der Vorrichtung in Betracht gezogen worden. Dabei
wurde gesehen, dass duktile Werkstoffe (beispielsweise reines Metall)
beim Strahlen vergleichsweise wenig angegriffen werden, während nicht-duktile
(also spröde) Werkstoffe – beispielsweise
Farb- oder Lackschichten, Rost, Grat, Verunreinigungen oder dergleichen – durch
aufgeschleuderte Partikel vergleichweise stark angegriffen werden.
Diese Erkenntnis macht sich die erfindungsgemäße Vorrichtung in überaus vorteilhafter
Weise zunutze. Demnach ist die Schutzfolie erfindungsgemäß zwischen
dem zu bearbeitenden Werkstück
und dem Sichtfenster, mit Abstand zum Sichtfenster, angeordnet.
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Wie
durchgeführte
Versuche zeigen, stellt sich hierdurch der überraschend positive Effekt
ein, dass die Schutzfolie durch die auftreffenden Partikel in erheblich
geringerem Maße
verschleißt,
als dies bei einer auf das Sichtfenster aufgeklebten Schutzfolie
der Fall ist. Die deutlich gesteigerte Lebensdauer der Schutzfolie
lässt sich
damit erklären,
dass durch die Beabstandung der Schutzfolie zum Sichtfenster die
Partikel nicht mehr auf eine weitestgehend unnachgiebige Fläche auftreffen,
sondern aufgrund der Elastizität
der Schutzfolie jeweils über
eine gewisse Strecke abgebremst werden, wodurch sich deren kinetische
Energie – und
damit deren Verschleißwirkung
auf die Schutzfolie – deutlich
verringert. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung ergibt
sich in der Praxis eine deutlich gesteigerte Lebensdauer der Schutzfolie,
wodurch eine längere, präzise Werkstückbearbeitung
möglich
ist und das Sichtfenster mit geringem Aufwand geschützt wird. Die
eingangs genannte Aufgabe ist somit gelöst.
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Prinzipiell
kann die Schutzfolie auf unterschiedlichste Weise zum Sichtfenster
beabstandet sein, um die erfindungsgemäßen Effekte zu erzielen. In
vorteilhafter Weise ist diese zumindest so weit vom Sichtfenster
beabstandet, dass sich die Schutzfolie durch auftreffende Partikel
elastisch verformen kann, ohne das Sichtfenster zu berühren. Eine
derartige Anordnung gewährleistet,
dass die auftreffenden Partikel vollständig durch die elastische Verformung der
Schutzfolie abgebremst werden. Bei der Schutzfolie kann es sich
um Kunststofffolie, insbesondere Verpackungsfolie, aus bekannten
Materialien handeln, wobei je nach Einsatzzweck, insbesondere Art des
Strahlens und Abstand vom Werkstück,
geeignete Materialstärken
und sonstige Abmessungen der Schutzfolie verwendbar sind.
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Zweckmäßigerweise
ist für
die Schutzfolie eine Halteeinrichtung vorgesehen, welche den Abstand
der Schutzfolie zum Sichtfenster definiert. Funktion der Halteeinrichtung
ist es demnach vorrangig, die Schutzfolie in einem gewünschten
Abstand zum Sichtfenster zu halten, wobei die Schutzfolie an die
Halteeinrichtung beispielsweise geklemmt, geklebt, geheftet oder
sonstwie daran befestigt sein kann. Verschiedenste mechanische,
elektrostatische, magnetische, chemische, pneumatische oder hydraulische
Prinzipien können
beim Halten der Schutzfolie zum Einsatz kommen.
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Hinsichtlich
der erfindungsgemäß vorgesehenen
Beabstandung sei nochmals darauf hingewiesen, dass hiermit jedwede
Anordnung von Schutzfolie und Sichtfenster umfasst ist, bei der
Schutzfolie und Sichtfenster voneinander beabstandet sind. Die Schutzfolie
kann demnach grundsätzlich
eine von der des Sichtfensters abweichende Form aufweisen und/oder
in unterschiedlichem Winkel zu diesem verlaufen bzw. angeordnet
sein. Eine geringe Beeinträchtigung
der Sicht auf das Werkstück
ergibt sich, wenn die Schutzfolie einen über die Fläche des Sichtfensters im Wesentlichen
gleichen Abstand zum Sichtfenster aufweist. Die Oberfläche der
Schutzfolie verläuft
im diesem Fall also im Wesentlichen parallel zu der des Sichtfensters,
wobei das Sichtfenster nicht notwendigerweise eben sein muss, sondern
durchaus eine gekrümmte
Flächenform
aufweisen könnte.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Abstand
der Schutzfolie zum Sichtfenster veränderbar. Dies könnte in
günstiger
Weise dadurch realisiert sein, dass die Halteeinrichtung über einen
Machanismuss verfügt,
mittels dessen sich die Schutzfolie zum Sichtfenster hin und von
diesem weg bewegen lässt,
um je nach Einsatzfall eine geeignete Beabstandung einstellen zu
können.
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Weiterhin
könnte
die Halteeinrichtung mindestens ein den Abstand definierendes Anlageelement
für die
Schutzfolie umfassen. Es kann sich bei dem mindestens einen Anlageelement
prinzipiell um jedwedes Bauteil handeln, das sich dazu eignet, die Schutzfolie
zumindest bereichsweise daran anzulegen, um einen Abstand zum Sichtfenster
zu definieren. Das Anlageelement weist vorteilhafterweise einen
oder mehrere Anlageabschnitte mit punktartiger, linienartiger oder
flächenartiger
Ausdehnung auf, an denen die Schutzfolie unmittelbar anliegt. Die Schutzfolie
kann dazu an ein Anlageelement gedrückt werden, beispielsweise
durch Spannen der Schutzfolie und/oder durch eigens dafür vorgesehene
Druckelemente. Weiterhin könnte
ein Haften an der Halteeinrichtung – beispielsweise klebend oder durch
elektrostatische Aufladung – vorgesehen
sein.
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Das
mindestens eine Anlageelement kann sich vorteilhaft im Sinne eines
(geschlossenen oder teilweise offenen) Rahmens um das Sichtfenster
erstrecken. In diesem Fall ist das Anlageelement also vollständig oder
zumindest teilweise umlaufend um das Sichtfenster ausgebildet, wobei
der durch das Anlageelement für
die Schutzfolie vorgegebene Anlagebereich in einer Ebene liegt,
die erfindungsgemäß zum Sichtfenster
beabstandet ist. Durch eine rahmenartige Ausbildung des Anlageelements
lässt sich
die Schutzfolie allseitig an das Anlageelement anlegen, wodurch
eine sichere Anordnung gewährleistet
ist. Andererseits könnte
das Anlageelement die Form eines teilweise offenen Rahmens aufweisen,
also beispielsweise U-förmig
gestaltet sein, oder sonstige Formen aufweisen.
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Alternativ
oder ergänzend
könnten
mehrere Anlageelemente vorgesehen sein, die in Bezug auf das Sichtfenster
an vorzugsweise gegenüberliegenden
Randabschnitten des Sichtfensters angeordnet sind. So wäre es beispielsweise
denkbar, für
ein im Wesentlichen rechteckiges Sichtfenster eine Halteeinrichtung
mit zwei Anlageelementen vorzusehen, die sich parallel zueinander
erstrecken und in Bezug auf das Sichtfenster in etwa an gegenüberliegenden Kanten
angeordnet sind.
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Um
die Sicht durch das Sichtfenster möglichst wenig zu beinträchtigen,
hält die
Halteeinrichtung die Schutzfolie auf vorteilhafte Weise in einem gespannten
Zustand. Dadurch bildet die Schutzfolie – bei geeigneter Einspannung – eine glatte,
vorzugsweise ebene Oberfläche,
so dass durch die transparente Schutzfolie hindurchtretendes Licht
geringst möglich
verfälscht
wird.
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Die
Schutzfolie kann prinzipiell auf unterschiedliche Weise im gespannten
Zustand fixiert werden. Neben mechanischer Klemmung der Schutzfolie,
beispielsweise am Anlageelement oder an gegenüberliegenden Anlageelementen
könnte
die Schutzfolie an der Halteeinrichtung, vorzugsweise an zumindest
einem Anlageelement, haften. Die Schutzfolie und/oder die Halteeinrichtung,
insbesondere das zumindest eine Anlageelement, könnte dazu haftende Abschnitte
aufweisen, die mittels Klebstoff oder elektrostatischer Aufladung
am jeweils anderen Element haften. In einer besonders günstigen
Ausführungsform
ist die Schutzfolie an der der Haltereinrichtung zugewandten Seite
zumindest bereichsweise mit klebenden Abschnitten versehen. Demnach kann
die Schutzfolie zum Gebrauch einfach an die Halteeinrichtung, insbesondere
ein daran vorgesehenes Anlageelement, geklebt werden, wodurch eine einfache
und sichere Fixierung der Schutzfolie an der Halteeinrichtung realisiert
ist. Die klebenden Abschnitte sind vorzugsweise an äußeren Randabschnitten
der Schutzfolie ausgebildet, die mit der Halteeinrichtung in Kontakt
geraten.
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Für den Fall
des Verschleißes
der Schutzfolie sollte die Möglichkeit
des Austausches der Schutzfolie bestehen. In praktischer Hinsicht
könnte die
Schutzfolie dazu eine deren Lösen
erleichternde Lasche aufweisen, durch die sich die Schutzfolie auf einfache
Weise von Hand abziehen bzw. abreißen lässt.
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Bei
einer weiterhin günstigen
Weiterbildung Vorrichtung ist die Schutzfolie Teil einer Folienbahn. Es
handelt sich in diesen Fall bei der Schutzfolie demnach nicht um
ein nach Verschleiß vollständig zu entfernendes
einzelnes „Blatt", sondern die Schutzfolie
ist integraler Bestandteil einer – sehr viel längeren – Folienbahn.
Insbesondere bei verschleißintensivem
Einsatz der Vorrichtung ist so eine kostengünstige und praktische Bereitstellung
der Schutzfolie gegeben. Durch eine geeignete Zuführung der
Folienbahn ergibt sich weiterhin eine besonders komfortable Handhabung
für den
Benutzer.
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Die
Vorrichtung verfügt
demnach in vorteilhafter Weise über
eine Zuführeinrichtung,
welche den Vorschub der Folienbahn gewährleistet. Der Austausch der
Schutzfolie erfolgt dadurch mechanisiert, indem bei Verschleiß der Schutzfolie
mittels der Zuführeinrichtung
ein Vorschub der Folienbahn veranlasst wird, so dass als Schutzfolie
ein Stück
der noch unverbrauchten Folienbahn zum Einsatz kommt. Die Zu führeinrichtung
für die
Folienbahn kann prinzipiell mit einem stückweisen oder kontinuierlichen
Vorschub der Folienbahn arbeiten. Durch kontinuierlichen Vorschubbetrieb
ließe
sich bei konstanter Beanspruchung der Schutzfolie eine weitestgehend
zeitlich gleichbleibende Sichtqualität erzielen. Der stückweise
Vorschub weist den Vorteil eines bedarfsgerechteren Austauschs der
Schutzfolie auf, da stets solange gearbeitet werden kann, bis ein
bestimmter Verscheiß der
Schutzfolie vorliegt.
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Die
Zuführeinrichtung
kann über
einen mechanischen und/oder elektrischen Antrieb verfügen. Während eine
mechanische Zuführung
als besonders einfache und zuverlässige Ausführungsmöglichkeit anzusehen ist, bietet
ein elektrischer Antrieb eine komfortablere Bedienung. Insbesondere
ist bei elektrischem Antrieb – bei
fernelektrischer Ansteuerung – keine
direkte Zugänglichkeit
zur Zuführeinrichtung erforderlich,
weiterhin lässt
sich eine Einbindung in automatisierte Produktionsanlagen einfacher
realisieren.
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Eine
hinsichtlich Handhabung und Lagerung der Folienbahn besonders vorteilhafte
Weiterbildung der Vorrichtung ergibt sich, wenn die Folienbahn auf zumindest
einer Rolle bereitgestellt ist. Die Zuführung der Folienbahn ließe sich
so auf besonders einfache wie platzsparende Weise umsetzen, wobei
in einer besonders günstigen
Weiterbildung für
die Bereitstellung der Folienbahn zwei Rollen vorgesehen sind, wobei
die Folienbahn von einer der Rollen abrollt und auf die andere der
Rollen aufrollt. Durch eine derartige Ausführung, wie sie für sich gesehen
u. a. bei Audio-Kassetten
oder Farbbändern
in Schreibmaschinen bekannt ist, sind Zu- und Abfuhr der Folienbahn
auf platzsparende und leicht zu mechanisierende Weise realisiert.
Der Vorschub der Folienbahn könnte
dabei in günstiger
Weise durch Antrieb der aufrollenden Rolle und/oder durch Antrieb
der abrollenden Rolle erfolgen.
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Ganz
allgemein ließe
sich der praktische Nutzen der Vorrichtung weiter erhöhen, indem
für den
Antrieb der Zuführeinrichtung
eine Steuereinheit vorgesehen ist. Diese könnte prinzipiell mechanisch, vorzugsweise
elektronisch arbeiten und durch geeignete Ansteuerung des Antriebs
dafür sorgen,
dass ein bedarfsgerechter Vorschub der Folienbahn erfolgt. Wie bereits
erwähnt,
kann ein kontinuierlicher oder blattweise Vorschub realisiert werden,
weiterhin könnte
die Steuereinheit über
eine Sensorik verfügen,
die den Verschleiß der
Schutzfolie erfasst und so einen automatischen Austausch der Schutzfolie durch
entsprechenden Vorschub der Folienbahn auslöst. Selbstverständlich könnte eine
manuelle Bedienung der Steuereinheit vorgesehen sein, wodurch dem
Benutzer eine individuelle Einflussnahme auf den Vorschub möglich ist.
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Die
in Rede stehende Vorrichtung lässt
sich auf ganz unterschiedliche Weisen ausbilden, d. h. in ganz unterschiedlicher
Bauform ausführen.
So ist es denkbar, die Vorrichtung als Teil einer Bearbeitungskabine
auszuführen.
Insbesondere für
industrielle Anwendungen ist eine derartige Bauform zweckmäßig, wobei
es sich aufgrund der stationären
Ausbildung anbietet, eine Zuführung
der Folienbahn mittels Rollen einzusetzen. Um für den Austausch der Schutzfolie
die Bearbeitungskabine nicht öffnen
zu müssen,
ist es zweckmäßig, den
Austausch und/oder Vorschub der Schutzfolie von außerhalb
der Bearbeitungskabine auslösen
zu können.
Entsprechende Vorkehrungen, insbesondere eine von außerhalb
der Bearbeitungskabine zugängliche
Bedieneinheit sind dazu vorteilhaft.
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In
alternativer Bauform ist die Vorrichtung als Teil eines tragbaren
(Schutz-)Schilds ausgeführt.
Es handelt sich hierbei also um ein während der Werkstückbearbeitung
zum Schutz in der Hand oder dergleichen getragenes Schild, das den
Benutzer vor abprallenden Partikeln schützt.
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In
wiederum alternativer Ausbauform ist die Vorrichtung als Teil als
einer Brille, Maske, eines Helms oder dergleichen ausgeführt, welche
also am Kopf des Benutzers getragen wird. Bei einer mobil ausgeführten Vorrichtung
stehen vor allem geringes Gewicht und einfache Handhabbarkeit im
Vordergrund, so dass in diesen Fällen
statt einer Bereitstellung der Schutzfolie als Teil einer Folienbahn
eine blattweise Bereitstellung der Schutzfolie zu bevorzugen ist.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche
und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit
der Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
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In
der Zeichnung zeigen
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1 eine
Prinzipsskizze mit einer erfindung sgemäßen Vorrichtung,
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2 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in perspektivischer Ansicht,
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3 in
vergrößerter Darstellung
einen Teil der Vorrichtung aus 2 in Seitenansicht.
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1 zeigt
den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die als Teil
einer Bearbeitungskabine 1 ausgeführt ist. In der Bearbeitungskabine 1 ist
ein zu bearbeitendes Werkstück 4 auf
einem Werkstücktisch 7 bereitgestellt,
um durch eine (nicht gezeigte) Sandstrahleinrichtung bearbeitet
zu werden. Ein Schutzhandschuh 12 ist an einer Außenwand
der Bearbeitungskabine 1 befestigt und weist in das Innere
der Kabine 1, um ein gefahrloses Ergreifen des Werkstücks 4 und/oder
die Bedienung der Sandstrahleinrichtung zu ermöglichen.
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Die
Bearbeitungskabine 1 weist ein Sichtfenster 2 auf,
das in einen Schacht eingesetzt ist und das eine geringfügige Neigung
gegenüber
der Außenwand
der Bearbeitungskabine 1 aufweist, um eine günstige Sicht
auf das Werkstück 4 zu
gewährleisten.
Das Sichtfenster 2 kann aus Glas, Kunststoff, Verbundglas
oder dergleichen hergestellt sein.
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Eine
transparente Schutzfolie 3 ist zwischen dem zu bearbeitenden
Werkstück 4 und
dem Sichtfenster 2, mit Abstand 6 zum Sichtfenster 2,
angeordnet. Die Schutzfolie 3 wird mittels der Halteeinrichtung 8 derartig
beabstandet vom Sichtfenster 2 gehalten, dass während der
Bearbeitung vom Werkstück 4 abprallende
Partikel (hierbei kann es sich um Strahlmittel und/oder um vom Werkstück abgelöstes Material
handeln) zwar auf die Schutzfolie 3 auftreffen und diese
jeweils elastisch verformen, die Schutzfolie 3 jedoch das
Sichtfenster 2 nicht berührt. Die zunächst mit
teils hoher Geschwindigkeit auf die Schutzfolie 3 auftreffenden
Partikel werden durch die elastische Verformung der Schutzfolie 3 über eine
in Bezug auf die Partikelgröße lange
Strecke abgebremst (quasi wie in einem Trampolin „aufgefangen") und durch die Rückverformung
zurückgeworfen,
so dass ein Verschleiß der
Oberfläche
der Schutzfolie 3 nur in erheblich verringertem Maße stattfindet.
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Die
Halteeinrichtung 8 verfügt über zwei
Anlageelemente 9, welche den Abstand 6 der Schutzfolie 3 zum
Sichtfenster 2 definieren. Die transparente Schutzfolie 3 wird
mittels der Halteeinrichtung 8 in gespanntem Zustand vor
dem Sichtfenster 2 gehalten, so dass durch das Sichtfenster 2 und
die Schutzfolie 3 eine unbeeinträchtigte Sicht auf das Werkstück 4 gewährleistet
ist.
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Die
Schutzfolie 3 ist teil einer Folienbahn, die mittels zwei
Rollen 5 bereitgestellt wird, die jeweils oberhalb und
unterhalb des Sichtfensters 2 angeordnet sind. Die Folienbahn
rollt von einer der Rollen 5 ab und rollt auf die andere
der Rollen 5 auf. Das vor dem Sichtfenster 2 befindliche
Stück der
Folienbahn, die Schutzfolie 3, lässt sich durch Antrieb der
aufrollenden Rolle 5 und ggf. zusätzlichen Antrieb der abrollenden
Rolle 5 auf komfortable Weise ersetzen, wenn dies aufgrund
des Verschleißzustands
der Schutzfolie 3 erforderlich ist. Durch eine geeignete gegenläufige Drehmomentbeaufschlagung
der Rollen 5 lässt
sich die Schutzfolie 3 auf vorteilhafte Weise in gespanntem
Zustand halten, wodurch gleichzeitig ein Andrücken an die Anlageelemente 9 bewirkt wird.
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Zum
Schutz der oberen Rolle 5 vor Verunreinigungen ragt von
der Decke der Bearbeitungskabine 1 eine Blende 10 ab,
an der eine Dichtlippe 11 angeordnet ist. Die Rolle 5 sowie
deren Antriebsmechanik werden auf diese Weise geschützt. Ein ähnlicher Schutz
kann für
die untere Rolle 5 vorgesehen sein.
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2 zeigt
in perspektivischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in schematischer Ansicht, wobei die gezeigte Vorrichtung ebenfalls
als Teil einer Bearbeitungskabine 1 ausgeführt ist.
Da die wesentlichen Bestandteile und sowie deren Wirkungen mit denen
der anhand der 1 beschriebenen Vorrichtung übereinstimmen,
sei zur Vermeidung von Wiederholungen auf die dortigen Ausführungen
verwiesen. Gleiches gilt für
die Darstellung der 3, welche einen Teil der Vorrichtung
aus 2 in Seitenansicht zeigt.
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- 1
- Bearbeitungskabine
- 2
- Sichtfenster
- 3
- Schutzfolie
- 4
- Werkstück
- 5
- Rolle
- 6
- Abstand
- 7
- Werkstücktisch
- 8
- Halteeinrichtung
- 9
- Anlageelement
- 10
- Blende
- 11
- Dichtlippe
- 12
- Schutzhandschuh