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Die
Erfindung betrifft eine Fahrassistenzsteuereinheit nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie ein Assistenzverfahren zum Unterstützen
eines Fahrers bei einem kollisionsfreien Führen eines Kraftfahrzeugs
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 18 sowie eines Fahrassistenzsystems
für ein Kraftfahrzeug, welches eine Fahrassistenzsteuereinheit
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 umfasst.
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Aus
dem Stand der Technik sind Assistenzverfahren und Fahrassistenzsysteme
für Kraftfahrzeuge bekannt, die einen Fahrer unterstützen,
ein Kraftfahrzeug kollisionsfrei zu führen. Solche Fahrassistenzsysteme
umfassen beispielsweise so genannte ACC-Systeme (Adaptive Cruise
Control-Systeme), die auf einem Geschwindigkeitsregelsystem aufbauen.
Ein ACC-System regelt eine Fahrzeuggeschwindigkeit auf eine gewünschte
Geschwindigkeit. Zusätzlich erkennt ein ACC-System anhand
von Umfeldsensoren, die beispielsweise Radar- und/oder Lidar-Sensoren
umfassen können, vorausfahrende Fremdfahrzeuge. Wird ein
vorgegebener Sicherheitsabstand zu einem vorausfahrenden Fremdfahrzeug
unterschritten, so wird das Fahrzeug automatisch über einen
Brems- oder Motoreingriff aktiv gebremst.
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Darüber
hinaus sind Assistenzsysteme für Kraftfahrzeuge bekannt,
die eine Querführung des Kraftfahrzeugs unterstützen.
Derartige Systeme sind beispielsweise unter dem Namen HC-System
(Heading Control-System) bekannt. Diese Systeme ermitteln anhand
von Umfeldinformationen, die mittels Umfeldsensoren erfasst sind,
eine Fahrspur. Wird ein Verlassen der Fahrspur detektiert und/oder
prädiziert, so wird in der Regel über einen Aktor
ein Lenkmoment erzeugt, welches eine Rückführung
in die Fahrspur bewirkt bzw. einem Verlassen der Fahrspur entgegenwirkt.
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Ferner
sind Fahrzeuge, wie beispielsweise ein Nissan Cima, bekannt, die
sowohl ein ACC-System zur Abstandsregelung in Längsrichtung
als auch ein HC-System zur Querführungsunterstützung
umfassen.
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Eine
Fahrzeugführung mit den genannten Systemen weist jedoch
nach wie vor erhebliche Nachteile auf. Diese können anhand
einer mehrspurigen Straße, wie beispielsweise einer Auto bahn,
erläutert werden. Wenn ein Fahrer ein anderes, eventuell
sehr breites Fahrzeug auf einer Nachbarspur überholt und
die Fahrspur auf der anderen Seite frei ist, so wird er normalerweise
nicht in der Mitte der eigenen Fahrspur an dem Nachbarfahrzeug vorbeifahren,
sondern etwas versetzt mit etwas mehr Abstand zum Nachbarfahrzeug.
Bei einer Fahrt mit einem HC-System wird der Fahrer aber immer unabhängig von
der Verkehrssituation in der Mitte der eigenen Fahrspur geführt.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Systeme besteht darin, dass
ein ACC-System häufig Schwierigkeiten hat, eine genaue
Zuordnung der erkannten Objekte in Relation zur eigenen Fahrspur
vorzunehmen. Dies führt dazu, dass beispielsweise in einer
Kurve beim Überholen eines vorausfahrenden Fahrzeugs in
fehlerhafter Weise ein Bremseingriff automatisch erfolgt. Eine ähnliche
Situation ergibt sich bei Abbiegespuren, wenn das eigene Fahrzeug
nicht erkennen kann, ob sich das Fremdfahrzeug auf der Abbiegespur
oder auf der eigenen Spur befindet und ebenfalls fehlerhaft ein
Bremseingriff ausgelöst wird.
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Aus
der Druckschrift
DE
102 18 010 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Querführungsunterstützung bei Kraftfahrzeugen
bekannt. Dabei wird ein Sollwert für eine Querposition
eines Fahrzeugs bestimmt, die Ist-Position des Fahrzeugs relativ
zu den Grenzen der befahrenen Spur mit einer Sensoreinrichtung erfasst
und durch einen Soll-Ist-Vergleich ein Ausgangssignal für
eine Querführungsunterstützung berechnet. Außerdem
werden Objekte auf mindestens einer Nebenspur geortet und der Sollwert
für die Querposition in Abhängigkeit von den Ortungsdaten
dieses Objekts variiert.
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Aus
der
EP 1 529 719 A2 sind
eine Fahrzeugführungsvorrichtung mit Querführung
und Objekterkennung sowie ein entsprechendes Verfahren bekannt.
Für eine optimierte assistierte Fahrzeugführung
wird vorgeschlagen, dass die Informationen einer Querführungseinrichtung
mit den Informationen einer Objekterkennungseinrichtung kombiniert
werden. Dadurch wird es beispielsweise möglich, dass ein
Fremdfahrzeug automatisch auf einer Trajektorie überholt
wird, die von der Fahrbahnmitte von dem Fremdfahrzeug weg versetzt
ist. Darüber hinaus können durch die Kombination
der Daten erkannte Objekte eindeutiger einer Fahrbahn zugeordnet
werden, was zu einer Reduktion bei Fehlbremsungen insbesondere im
Kurvenbereich bei Verwendung eines ACC-Systems führt.
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Insbesondere
in Fahrsituationen, in denen Hindernisse im vorausliegenden Fahrraum
auftreten, wie dies beispielsweise in Innenstädten häufig
der Fall ist, versagen die bekannten Fahrassistenzsysteme häufig.
Um ein vorausfahrendes Fahrzeug bei einem ACC-System zu identifizieren,
ist es beispielsweise notwendig, eine zu durchfahrende Bahn, d.
h. einen zu durchfahrenden Fahrschlauch, zu ermitteln und ein sich
in diesem Fahrschlauch bewegendes vorausfah rendes Fahrzeug zu identifizieren.
Auch für ein kollisionsfreies Passieren dieser Hindernisse
ist es notwendig, die zu durchfahrende Bahn des Fahrzeugs zu berechnen.
Ein Assistenzverfahren sowie eine Fahrassistenzsteuereinheit oder
ein Fahrassistenzsystem, die eine befriedigende Bahnberechnung ermöglichen,
sind im Stand der Technik nicht bekannt.
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Der
Erfindung liegt daher die technische Aufgabe zugrunde, eine Fahrassistenzsteuereinheit,
ein Fahrassistenzsystem und ein Assistenzverfahren zu schaffen,
mit denen eine verbesserte Unterstützung eines kollisionsfreien
Führens eines Kraftfahrzeugs, insbesondere entlang einer
Bahnkurve, ermöglicht wird, die einer Bahnkurve angepasst
ist oder entspricht, entlang derer ein aufmerksamer Fahrer ein Fahrzeug
führen würde.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fahrassistenzsteuereinheit
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein Fahrassistenzsystem
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14 sowie ein Assistenzverfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 18 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die von dem Kraftfahrzeug
zu durchfahrende Bahn anhand eines Modells eines elastischen Bandes
zu ermitteln und anhand von Abweichungen eines Ist-Fahrzustands
von einem idealen Fahrzustand gemäß der ermittelten
Bahn über einen Regler oder Querregler ein Assistenzsignal
zu erzeugen, das eine Verringerung der Abweichungen unterstützt. Das
elastische Band wird durch punktförmige Partikel idealisiert
dargestellt, die miteinander über Federn verbunden sind.
Ferner sind die Partikel mit Objekten in der Umgebung des Kraftfahrzeugs
ebenfalls über idealisierte Federn verbunden. Hierbei repräsentieren
die Federn Kräfte, insbesondere abweisende Kräfte,
die die einzelnen Objekte auf das Kraftfahrzeug ausüben.
Eine ideale Fahrspur ergibt sich, wenn die das elastische Band verkörpernden
Partikel sich in einem stationären Zustand befinden. In
dem stationären Zustand befindet sich jeder Partikel in
einem Kräftegleichgewicht der durch die jeweils mit dem
Partikel gekoppelten Federn repräsentierten Kräfte.
Zusätzlich vergleicht man einen aktuellen Fahrzustand,
d. h. Informationen, die eine Fahrzeugposition, Fahrtrichtung und
gegebenenfalls zusätzlich eine Fahrzeuggeschwindigkeit,
Fahrzeugbeschleunigung usw. umfassen, und ermittelt hieraus Abweichungen
des Fahrzustands von einem anhand der zu durchfahrenden Bahn vorgegebenen
Sollfahrzustand oder idealen Fahrzustand. Anhand dieser Abweichungen
wird dann mittels eines Reglers (beispielsweise als Fuzzyregler
ausgeführt) eine Assistenzinformation erzeugt, die ein
Verringern einer zukünftigen Abweichung des Fahrzustands
von einem gemäß der zu durchfahrenden Bahn idealen
Fahrzustands unterstützt. Insbesondere wird eine Fahrassistenzsteuereinheit
zum Unterstützen eines Fahrers bei einem kollisionsfreien
Führen eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen, die eine Schnittstelle
zum Empfangen von den Umfeldsensoren erfassten Umfeldinformationen
und von Fahrzustandsinformationen, die einen Fahrzustand des Kraftfahrzeugs
charakterisieren, ein Objekterkennungsmodul zum Ermitteln von Objektinformationen über
Objekte im Umfeld des Kraftfahrzeugs anhand der Umfeldinformationen
und ein Steuermodul zum Erzeugen eines Assistenzsignals umfasst,
das eine Assistenzinformation unter Berücksichtigung der
Objektinformationen und der Fahrzustandsinformationen umfasst. Hierbei ist
vorgesehen, dass das Steuermodul ein Elastisches-Band-Modul umfasst,
das eine von dem Kraftfahrzeug zu durchfahrende Bahn anhand der
Objektinformationen ermittelt, indem ein stationärer Zustand
eines durch Partikel idealisierten elastischen Bands ermittelt wird,
wobei die Partikel miteinander und mit durch die Objektinformationen
charakterisierten Objekten in der Umgebung über idealisierte
Federn verbunden sind, wobei sich in dem stationären Zustand
alle Partikel in einem Kräftegleichgewicht der durch die
idealisierten Federn repräsentierten Kräfte befinden,
und das Steuermodul ferner ein (vorzugsweise in Fuzzylogik ausgestaltetes)
Regelmodul umfasst, das anhand von Abweichungen des Fahrzustands
von einem idealen Fahrzustand gemäß der durch
das elastische Band beschriebenen zu durchfahrenden Bahn die Assistenzinformation
erzeugt, die ein Verringern einer zukünftigen Abweichung
des Fahrzustands von dem gemäß der zu durchfahrenden
Bahn idealen Fahrzustand unterstützt.
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Ein
erfindungsgemäßes Fahrassistenzsystem für
ein Kraftfahrzeug umfasst einen oder mehrere Umfeldsensoren zum
Erfassen von Umfeldinformationen eines Umfelds des Kraftfahrzeugs
sowie eine beschriebene, informationstechnisch mit dem einen oder
den mehreren Umfeldsensoren gekoppelte Fahrassistenzsteuereinheit
und eine mit der Fahrassistenzsteuereinheit informationstechnisch
gekoppelte Assistenzeinheit, die mittels des Assistenzsignals angesteuert
wird.
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Ein
Assistenzverfahren sieht vor, dass von den Umfeldsensoren Umfeldinformationen
und Fahrzustandsinformationen, die einen Fahrzustand des Kraftfahrzeugs
charakterisieren, empfangen werden. Anhand der Umfeldinformationen
werden Objektinformationen über Objekte im Umfeld des Kraftfahrzeugs
ermittelt, die die einzelnen Objekte charakterisieren. Ferner wird
ein Assistenzsignal unter Berücksichtigung der Objektinformationen
und der Fahrzustandsinformationen erzeugt, das eine Assistenzinformation
umfasst. Die Ermittlung der Assistenzinformation bzw. des Assistenzsignals
erfolgt so, wie dies oben im Zusammenhang mit der Fahrassistenzsteuereinheit
beschrieben ist.
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Die
Ermittlung der zu durchfahrenden Bahn anhand eines stationären
Zustands eines idealisierten elastischen Bands sowie eine Kombination
eines Regelverfahrens hiermit führt zu einer Assistenzinformation,
die ein Durchfahren einer Bahnkurve unterstützt, die einem
durchschnittlichen menschlichen Fahrverhalten sehr gut angepasst
ist. Hierdurch wird eine hohe Akzeptanz bei einem Fahrer erreicht.
Die Erfindung ist insbesondere für Innenstadtszenarien geeignet,
in denen viele Hindernisse, beispielsweise Verkehrsinseln, stehende
Hindernisse und/oder Fußgänger, auftreten. Die
Assistenzinformation kann zusätzlich Informationen über
die zu durchfahrende Bahn umfassen, die verwendet werden, um beispielsweise
eine Zielauswahl für ein vorausfahrendes Fahrzeug einer
Geschwindigkeitsregelung und/oder einem ACC-System zu unterstützen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Regler oder Querregler
als Fuzzyregler ausgeführt. Dieses bedeutet, dass ein Fuzzylogikreglerverfahren
eingesetzt wird. In Kombination mit der Bahnberechnung mit Hilfe
eines Elastischen-Band-Modells erhält man durch eine Fuzzylogikregelung
eine noch optimaler an ein durchschnittliches menschliches Fahrverhalten
angepasste tatsächlich durchfahrene Bahnkurve des Kraftfahrzeugs.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass
die Anzahl der Partikel des elastischen Bands variabel anhand eines
oder mehrerer Abstände von einem oder mehreren Objekten
in einem vorausliegenden Umfeld festgelegt wird. Hierdurch wird
erreicht, dass eine Vorausplanung der Bahn an ein aktuelles Umfeld
optimal angepasst ist. Befinden sich in einem kurzen Abstand vor
dem Fahrzeug ein oder mehrere Hindernisse, so ist es ausreichend,
nur eine relativ kurze zu durchfahrende Bahn zu berechnen, die ein
Führen des Kraftfahrzeugs vorbei an dem einen oder den
mehreren Hindernissen gestattet. Ist hingegen ein Objekt in einer größeren
Entfernung detektiert worden, so ist eine größere
Anzahl von Partikeln des elastischen Bands zu berücksichtigen.
Da ein Rechenaufwand für ein solches Verfahren zur Bahnplanung
mit einer Anzahl der das elastische Band repräsentierenden
Partikel zunimmt, ist es wünschenswert, die Anzahl der
Partikel möglichst gering zu halten.
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Eine
Reduktion des Rechenaufwands erhält man ferner, wenn man
eine Migration der Partikel der Längsausdehnungsrichtung
des elastischen Bands nicht zulässt. Dies ist gleichbedeutend
damit, dass man eine Bewegungsfreiheit der Partikel entlang einer
ausgezeichneten Richtung einfriert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist daher vorgesehen, dass zur Berechnung des stationären
Zustands nur Kraftkomponenten quer zu einer ausgezeichneten Richtung
berücksichtigt werden.
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Als
die ausgezeichnete Richtung wird vorzugsweise die aktuelle Fahrtrichtung
verwendet, die das Kraftfahrzeug beispielsweise zu Beginn der Berechnung
der zu durchfahrenden Bahn auf weist. Eine andere Ausführungsform
sieht vor, dass die ausgezeichnete Richtung eine anhand eines Navigationssystems
bestimmte gewünschte Fahrtrichtung ist. Wieder eine andere
Ausführungsform sieht vor, dass die ausgezeichnete Richtung
eine anhand einer zurückgelegten Fahrtstrecke ermittelte
Fahrtrichtung ist. Andere Ausführungsformen können
andere Festlegungen der ausgezeichneten Fahrtrichtung umfassen.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Partikel entlang
der ausgezeichneten Richtung äquidistant anzuordnen. Für
praktische Anwendungen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die
Partikel zwischen 0,25 m und 2 m, bevorzugt 0,3 m bis 1 m und am
bevorzugtesten 0,5 m entlang der ausgezeichneten Fahrtrichtung bzw.
eines gradlinig ausgerichteten elastischen Bands anzuordnen.
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Die
idealisierten Federn repräsentieren vorzugsweise ein abstoßendes
Potential. Als besonders bevorzugt werden Kraftpotentiale verwendet,
die logarithmisch von einer Auslenkung abhängig sind. Ein abstoßendes
Potential führt dazu, dass eine Kraft, die von dem Objekt
weg weist, zunimmt, je stärker sich das Kraftfahrzeug diesem
Objekt annähert. Dieses entspricht einem natürlichen
Verhalten eines Menschen, der beim kollisionsfreien Führen
eines Kraftfahrzeugs darauf bedacht ist, von den ein Umfeld begrenzenden
Objekten beim Durchfahren des Umfelds jeweils einen möglichst
großen Abstand einzuhalten.
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Die
Objekte umfassen beispielsweise Fahrbahnbegrenzungen und Hindernisse.
Hierbei können beispielsweise Fahrbahnmarkierungen, die
eine Fahrspur begrenzen, und/oder ein Kantstein als ein Objekt angesehen
werden. Insbesondere eine Fahrbahnmarkierung, die eine gestrichelte
Linie umfasst, kann somit als ein Objekt angesehen werden.
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Da
eine Orientierung eines Hindernisses, d. h. ein Verhältnis
von Ausdehnung quer zu einer ausgezeichneten Richtung oder Fahrtrichtung
und parallel zur ausgezeichneten Richtung oder Fahrtrichtung, durch
Umfeldsensoren des Kraftfahrzeugs häufig schwer exakt zu
bestimmen ist, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, Hindernisse
durch Ellipsen zu idealisieren. Alternativ können Objekte
durch Kreise oder bevorzugter mehrere Kreise repräsentiert werden.
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Als
Umfeldsensoren kommen insbesondere Radarsensoren, Lidarsensoren,
Videosensoren und/oder magnetische Sensoren infrage, die beispielsweise
in eine Fahrbahn eingelassene magnetische Elemente detektieren können.
Die Umfeldsensoren können jedoch auch andere beliebige
Sensoren, beispielsweise Ultraschallsensoren oder Empfangseinheiten,
die fahrzeug extern übermittelte Informationen über
eine vorausliegende Fahrspur empfangen können, usw. umfassen,
die in der Lage sind, Umfeldinformationen zu erfassen.
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Fahrzustandsinformationen
können Informationen über eine aktuelle Position
des Kraftfahrzeugs, eine Gierrate, aber auch eine Geschwindigkeit,
eine aktuelle Beschleunigung und/oder Verzögerung, Bremszustandsinformationen,
Motorzustandsinformationen, Informationen über einen Getriebezustand
usw. umfassen. Die Informationen eines Navigationssystems, insbesondere
eines satellitengestützten Navigationssystems, können
sowohl als Fahrzustandsinformationen als auch als Umfeldinformationen
verwendet werden, je nach dem, ob sie Informationen über
ein vorausliegendes Fahrumfeld oder über eine Positionierung
und/oder Ausrichtung, eine Geschwindigkeit, Beschleunigung, Gierrate usw.
des Fahrzeugs in dem Umfeld angeben.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass
das Regelmodul anhand der Fahrzustandsinformationen einen Versatz
und eine Winkelabweichung von der zu durchfahrenden Bahn als Abweichungen
des Fahrzustands ermittelt und nutzt, um das Assistenzsignal so
zu erzeugen, dass die Assistenzinformation Angaben zum Erreichen
einer Sollgierrate umfasst.
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Eine
Ausführungsform eines Fahrassistenzsystems umfasst als
Assistenzeinheit beispielsweise eine Ausgabeeinheit, insbesondere
eine Anzeigevorrichtung, zum Ausgeben einer Lenkempfehlung. Diese
Assistenzeinheit wird durch das Assistenzsignal angesteuert. Dies
bedeutet, dass die Assistenzinformationen die Lenkempfehlung umfassen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die
Assistenzeinheit alternativ oder zusätzlich mindestens
einen Aktor zum Beeinflussen des Fahrverhaltens des Kraftfahrzeugs.
Vorzugsweise ist der mindestens eine Aktor ausgebildet, ein Lenkmoment
auf die lenkbaren Räder des Kraftfahrzeugs auszuüben.
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Bei
einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
das Lenkmoment, welches mittels des Aktors ausübbar ist,
begrenzt ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass ein Fahrer über
ein über ein Lenkrad aufgebrachtes Handlenkmoment jederzeit
in der Lage ist, das durch den Aktor aufgebrachte Lenkmoment zu überwinden,
um das Fahrzeug auch abweichend von der durch das Assistenzsystem
berechneten Bahn zu bewegen. Dies bedeutet, dass der Fahrer jederzeit
in der Lage sein soll, eine von der berechneten zu durchfahrenden
Bahn abweichende Bahn im vorausliegenden Umfeld zu durchfahren.
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Eine
zu durchfahrende berechnete Bahn bleibt solange gültig,
bis sie vollständig durchfahren ist oder anhand der vorzugsweise
kontinuierlich erfassten und/oder empfangenen Umfeldinformationen sich
eine Änderung des Umfelds ergibt, die eine Korrektur oder
Neuplanung der zu durchfahrenden Bahn erfordert.
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Eine
Aktivierung der Fahrassistenzsteuereinheit bzw. des Fahrassistenzsystems
oder des Assistenzverfahrens kann zum einen manuell durch den Fahrer
erfolgen. Ebenso ist es möglich, dass eine Aktivierung
automatisch ausgeführt wird. Hierbei kann eine Situationsanalyse
durchgeführt werden, die Umfeldinformationen, Fahrzustandsinformationen
und weitere Informationen, wie beispielsweise einen Zustand des
Fahrers usw., berücksichtigen und/oder auswerten kann.
Bei einer Ausführungsform wird die Bahnberechnung kontinuierlich
auch dann ausgeführt, wenn das Assistenzsignal bzw. die Assistenzinformationen
nicht zur Ausgabe einer Fahrempfehlung und/oder zur Beeinflussung
des Fahrverhaltens aktuell genutzt werden. Bei einem solchen System
können die Assistenzinformationen beispielsweise im Falle
einer Gefahrensituation verwendet werden, um eine Ausweichstrategie
zur Vermeidung einer Kollision zu ermitteln.
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Die
Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens weisen
dieselben Vorteile wie die entsprechenden Merkmale des erfindungsgemäßen
Fahrassistenzsystems und der Fahrassistenzsteuereinheit auf.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert.
Hierbei zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines sich entlang einer Fahrbahn bewegenden
Fahrzeugs und einer anhand eines elastischen Bands berechneten zu
durchfahrenden Bahn; und
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2 eine
schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Fahrassistenzsystem.
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In 1 ist
im unteren Bereich ein Kraftfahrzeug 1 dargestellt. Dieses
befindet sich auf einer rechten Fahrspur 2 einer Straße 3.
Die Straße 3 umfasst ferner eine linke Fahrspur 4.
Mit dem Kraftfahrzeug 1 ist ein Koordinatensystem 5 verknüpft,
dessen X-Achse 6 in positiver Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 1 entlang
der rechten Fahrspur 2 weist. Eine Y-Achse 7 ist
senkrecht zu X-Achse 6 orientiert und weist von der rechten
Fahrspur 2 zu der linken Fahrspur 4.
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Die
rechte Fahrspur 2 ist durch einen rechten Fahrbahnrand 8 und
einen Mittelstreifen 9 begrenzt. Vor dem Kraftfahrzeug 1 ist
ein ebenfalls als Kraftfahrzeug ausgebildetes Hindernis 10 auf
der rechten Fahrspur 2 benachbart zu dem rechten Fahrbahnrand 8 abgestellt.
Eine Ausrichtung der rechten Fahrspur 2 gibt eine ausgezeichnete
Richtung an, entlang derer das Kraftfahrzeug 1 die Straße 2 entlang
fahren möchte. Um eine kollisionsfreie Bahn für
ein Passieren des Hindernisses 10 zu ermitteln, wird ein
elastisches Band 11 zwischen dem Kraftfahrzeug 1 und
einem Zielpunkt 12 idealisiert gespannt. Dies bedeutet, dass
das elastische Band 11 nur ein virtuelles Hilfsmittel zum
Bestimmen einer Bahnkurve ist, welche wiederum eine Mitte eines
Fahrschlauchs repräsentiert. Das elastische Band 11 umfasst
Partikel 13. Die einzelnen Partikel 13 sind miteinander
und Objekten in der Umgebung über Federn verbunden. Eine
Anzahl der verwendeten Partikel 13 wird vorzugsweise in
Abhängigkeit von Umfeldinformationen und gegebenenfalls
Fahrzustandsinformationen, beispielsweise einem Abstand zu dem nächstliegenden
Hindernis 10 und gegebenenfalls einer Fahrzeuggeschwindigkeit,
festgelegt. Hierfür ist in der Regel ein äquidistanter
Abstand der Partikel 13 vorgegeben. Die Anzahl ergibt sich
dann aus einer sinnvoll gewählten Planungsdistanz und diesem äquidistanten
Partikelabstand. Ein Abschnitt des elastischen Bands 11 ist
exemplarisch in einem ersten vergrößerten Ausschnitt 14 dargestellt,
der oben rechts in 1 dargestellt ist.
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Dort
sind drei Partikel 13 des elastischen Bands dargestellt.
Diese sind jeweils über eine Feder 15' mit dem
rechten Fahrbahnrand 8, einer Feder 15'' mit dem
Mittelstreifen sowie einer Feder 15''' mit dem benachbarten
Partikel 13 verbunden. Darüber hinaus sind die
Partikel 13 jeweils über eine Feder 15IV mit dem Hindernis 10 verbunden.
Dieses Hindernis 10 wird durch eine Ellipse 16 repräsentiert.
Hierdurch wird der Tatsache Rechnung getragen, dass Umfeldsensoren
des Kraftfahrzeugs 1 Messungenauigkeiten aufweisen sowie
eine exakte Ausdehnung von Hindernissen, insbesondere entlang der
ausgezeichneten Richtung, d. h. einer vorherrschenden Fahrtrichtung
entlang der rechten Fahrspur 2, nur ungenau oder gar nicht
ermitteln können. Die Federn 15 greifen jeweils
an den Objekten der Umgebung, d. h. an dem rechten Fahrbahnrand 8,
an dem Mittelstreifen 9 und an der Ellipse 16 des
Hindernisses 10, an der Position an, die dem jeweiligen
Partikel 13 am dichtesten benachbart ist. Die Partikel 13 sind
entlang der ausgezeichneten Richtung, die durch die X-Achse 6 angegeben
ist, jeweils durch einen äquidistanten Abstand 17 (ΔX)
voneinander beabstandet. Um eine von dem Kraftfahrzeug 1 zu
durchfahrende Bahn zu berechnen, wird von dem elastischen Band 11 ein stationärer
Zustand errechnet. Dies bedeutet, dass Positionen der Partikel 13 ermittelt
werden, in die sie durch die Federn bzw. die durch die Federn repräsentierten
Kräfte bewegt werden, bis ein Kräftegleichgewicht
an jedem der Partikel 13 aufgetreten ist. Hierbei wird
zur Vereinfachung der Berechnung, d. h. zum Zwecke einer Reduktion
eines Rechenaufwands, festgelegt, dass die Partikel 13 sich
entlang der ausgezeichneten Richtung nicht bewegen können.
Dies bedeutet, dass der Freiheitsgrad entlang der ausgezeichneten
Richtung für die Partikel eingefroren wird. Es verbleibt
lediglich ein Freiheitsgrad quer zur ausgezeichneten Richtung. Dies
ist gleichbedeutend damit, dass nur Kraftkomponenten der durch die
Federn repräsentierten Kräfte berücksichtigt
werden, die quer zur ausgezeichneten Richtung, d. h. quer zu einer
Längsrichtung der Straße 3 bzw. rechten
Fahrspur 2, berücksichtigt werden. Im unteren
Teil der 1 ist das elastische Band 11 im
stationären Zustand dargestellt. In diesem Zustand repräsentiert
das elastische Band 11 die zu durchfahrende Bahn für
das Kraftfahrzeug 1.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform wird die so ermittelte
zu durchfahrende Bahn, die auch als Trajektorie bezeichnet wird,
verwendet, um ein Lenkmoment mit Hilfe eines Reglers zu ermitteln,
der ein Durchfahren der zu durchfahrende Bahn durch das Fahrzeug 1 über
einen Aktor, der vorzugsweise ein Lenkmoment auf die lenkbaren Räder
des Kraftfahrzeugs ausführen kann, ansteuert. Der Regler
ist bei der hier beschriebenen Ausführungsform bevorzugt als
Fuzzyregler 20 ausgebildet und in einem oberen linken Abschnitt
der 1 schematisch angedeutet. Ein zweiter Ausschnitt 21 zeigt
das Kraftfahrzeug 1 schematisch vergrößert
und hinsichtlich der Abmessungen übertrieben relativ zu
der durch das elastische Band 11 repräsentierten
zu durchfahrenden Bahn. Geht man davon aus, dass das elastische Band 11 oder
die zu durchfahrende Bahn eine Mitte eines Fahrschlauchs angeben,
so sollte eine vordere Mitte 23 des Kraftfahrzeugs 1 auf
der zu durchfahrenden Bahn liegen, d. h. mit dem elastischen Band 11 zusammentreffen.
Eine Abweichung quer zur ausgezeichneten Richtung, die durch die
X-Achse 6 angezeigt ist, wird als Versatz 24 (Y-Fehler)
bezeichnet. Zwischen einer aktuellen Fahrtrichtung 25 und
einer Tangente 26 an die Bahnkurve bzw. das elastische Band 11,
welche zusätzlich als parallel versetzte Quertangente 26' so
dargestellt ist, dass sie durch die vordere Mitte 23 des
Kraftfahrzeugs 1 verläuft, ist ein so genannter
Winkelfehler 27 oder Gierratenfehler definiert (ΨFehler). Die aktuelle Fahrtrichtung bzw. Gierrate
und Position auf der rechten Fahrspur 2 beschreiben einen
aktuellen Fahrzustand. Dieser wird aus Fahrtzustandsinformationen,
welche odometrische Informationen, Informationen eines Navigationssystems,
insbesondere eines Satellitennavigationssystems, aber auch Informationen
der Umfeldsensoren sein können, abgeleitet. Der Versatz 24 und
der Winkelfehler 27 werden als linguistische Eingangsvariablen
des Reglers 20 verwendet. Hieraus ermittelt der Fuzzyregler
eine Sollgierrate des Fahrzeugs, die wiederum in ein Steuersignal
für einen Aktor umgerechnet werden kann, der ein Lenkmoment auf
die lenkbaren Räder des Fahrzeugs überträgt, um
eine zukünftige Abweichung des Fahrzustands des Kraftfahrzeugs 1 von
einem Fahrzustand zu verringern, der idealerweise von dem Fahrzeug
beim Durchfahren der berechneten Bahn eingenommen werden sollte.
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Bei
der beschriebenen Ausführungsform wurden einige Beschränkungen
vorgenommen, die einen Rechenaufwand verringern und eine Berechnung
der zu durchfahrenden Bahn verbessern. Dieses sind beispielsweise
eine Beschränkung der Freiheitsgrade der Partikel sowie
eine Approximation des Hindernisses 10 durch eine Ellipse.
Für den Fachmann ergibt es sich, dass auch Ausführungen
denkbar sind, die diese Einschränkungen nicht umfassen. Ferner
können andere Fahrzustandsinformationen und/oder zusätzliche
Fahrzustandsinformationen verwendet werden, um die Assistenzinformation
bzw. ein Assistenzsignal zu erzeugen, das in dem beschriebenen Beispiel
eine Sollgierrateninformation bzw. ein Steuersignal für
einen Aktor umfasst, der die lenkbaren Räder mit einem
zusätzlichen Lenkmoment beaufschlagt. Die zu durchfahrende
Bahn kann auch von anderen Assistenzsystemen verwendet werden. Beispielsweise
kann diese einem ACC-System übergeben werden, welches nur
vorausfahrende Objekte betrachtet, die sich auf der berechneten
zu durchfahrenden Bahn befinden bzw. sich entlang dieser oder eines
Fahrschlauchs bewegen, der durch das elastische Band bzw. die hierdurch
repräsentierte zu durchfahrende Bahn angegeben ist.
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Die
Distanz, über die eine zu berechnende Bahn vorausgeplant
bzw. berechnet wird, ist abhängig von einer Reichweite
der Umfeldsensoren, die die Objekte erfassen, welche sich in dem
zu durchfahrenden Umfeld befinden. Darüber hinaus ist es
nicht sinnvoll, eine Bahnplanung über Bereiche vorzunehmen,
die zwar theoretisch durch die Umfeldsensoren erfassbar sind, jedoch
beispielsweise durch näher liegende Objekte, beispielsweise
Hindernisse, verdeckt sind. Befindet sich beispielsweise in einem
Abstand von 15 m vor dem Kraftfahrzeug ein Hindernis, so ist eine
Bahnplanung für die vorausliegenden 30 m entlang der Fahrbahn
vollständig ausreichend. Befindet sich hingegen ein Objekt
in 50 m oder 60 m Entfernung, so kann eine vorauszuberechnende Bahn
für eine Entfernung von 100 m oder mehr sinnvoll sein.
Durch eine variable Anpassung der Strecke, für die die
zu durchfahrende Bahn berechnet wird, kann ein benötigter
Rechenaufwand reduziert werden, sofern pro Streckeneinheit jeweils
eine gleiche Anzahl von Partikeln zur Darstellung des elastischen Bandes
verwendet wird.
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In 2 ist
schematisch ein Kraftfahrzeug 31 dargestellt, welches ein
Fahrassistenzsystem 32 umfasst. Das Fahrassistenzsystem 32 umfasst
eine Fahrassistenzsteuereinheit 33. Diese ist über
eine Schnittstelle 34 informationstechnisch mit Umfeldsensoren 35 über
einen Fahrzeugdatenbus 36 verbunden. Die Umfeldsensoren 35 können
beispielsweise ein Radar, ein Lidar, eine Stereokamera, eine oder
mehrere Monokameras, Ultraschallsensoren usw. umfassen. Mittels
einer Stereokamera oder einer anderen Kamera können beispielsweise
Videodaten einer vorausliegenden Fahrbahn erfasst werden. Radar-
und Lidar-Sensoren sind besonders geeignet, um aus der Fahrbahn
herausragende Hindernisse zu erkennen. Die von den Umfeld sensoren
erfassten Umfeldinformationen werden von einem Objekterkennungsmodul 37 der
Fahrassistenzsteuereinheit 33 ausgewertet, um Objektinformationen
zu erhalten. Beispielsweise kann eine Fahrspurerkennung durchgeführt
werden. Dem Fachmann sind Verfahren hierfür bekannt. Zusätzlich
werden über die Schnittstelle Fahrzustandsinformationen
empfangen, die beispielsweise von Steuergeräten 38,
die ebenfalls über den Fahrzeugdatenbus 36 mit
der Fahrassistenzsteuereinheit 33 verbunden sind, empfangen werden.
Diese können beispielsweise odometrische Daten, Daten eines
Motorsteuergerätes, eines Bremssteuergerätes und/oder
eines Navigationssystems, insbesondere eines satellitengestützten
Navigationssystems, umfassen. Die Informationen des Navigationssystems
können zusätzlich als Umfeldinformationen ausgewertet
werden. Darüber hinaus können die Umfeldinformationen
der Umfeldsensoren verwendet werden, um einen Fahrzustand, beispielsweise
eine Positionierung und Orientierung des Kraftfahrzeugs 31,
relativ zu einer vorausliegenden Fahrbahn zu bestimmen, welches
einen Fahrzustand des Kraftfahrzeugs 31 festlegt.
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Die
Objektinformationen sowie die Fahrzustandsinformationen werden von
einem Steuermodul 39 der Fahrassistenzsteuereinheit 33 ausgewertet. Das
Steuermodul 39 umfasst ein Elastisches-Band-Modul 40,
welches anhand eines Modells eines elastischen Bands, welches Partikel
umfasst, die über Federn miteinander und mit Objekten des
Umfelds verbunden sind, eine zu durchfahrende Bahn errechnet, indem
ein stationärer Zustand des elastischen Bands ermittelt
wird. Dieses wurde bereits oben ausführlich erläutert.
Ein/eine Fuzzylogik bzw. ein Fuzzyregelverfahren umsetzendes Regelmodul 41 ermittelt
aus einem Versatz und einem Winkelfehler, d. h. aus Abweichungen
des Fahrzustands von einem idealen Fahrzustand, der durch die berechnete
zu durchfahrende Bahn bestimmt ist, eine Assistenzinformation, die
in einem Assistenzsignal enthalten ist. Vorzugsweise ist das Assistenzsignal so
ausgebildet, dass hierüber ein Aktor 42 einer
Assistenzeinheit 43 angesteuert werden kann, der beispielsweise
als Elektromotor in einer elektromechanisch ausgebildeten Lenkung 44 ausgebildet
ist. Der Aktor 42 kann somit die elektromechanische Lenkung 44 durch
ein zusätzliches Lenkmoment so beeinflussen, dass lenkbare
Räder 45 eingelenkt werden. Vorzugsweise ist das über
den Aktor 42 aufbringbare Lenkmoment begrenzt. Hierdurch
wird einem Fahrer (nicht dargestellt) ermöglicht, über
ein Lenkrad 46 ein Handlenkmoment aufzubringen, welches
in der Lage ist, ein Einlenken der Räder jederzeit auch
entgegen des Lenkmoments des Aktors 42 einzulenken. Dies
bedeutet, dass der Fahrer jederzeit die vollständige Kontrolle über
das Kraftfahrzeug 31 behält. Andere Ausführungsformen
müssen eine solche Beschränkung nicht umfassen.
-
Die
Assistenzeinheit 43 kann alternativ oder zusätzlich
eine Ausgabeeinheit 47, die beispielsweise als Anzeigevorrichtung
ausgestaltet ist, umfassen. Über die Ausgabeeinheit 47 kann
als Assistenzinformation eine Lenkempfehlung ausgegeben werden, wie
beispielsweise mittels eines Pfeils 48 angedeutet ist.
Dies kann alternativ und/oder zusätzlich zu dem automatischen
Eingriff über den Aktor 42 erfolgen. Beispielsweise
kann eine Länge des dargestellten Pfeils 48 eine
Stärke des aufzubringenden Lenkmoments andeuten. Eine Richtung
wird über die Richtung des Pfeils 48 angegeben.
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Die
Assistenzeinheit 43 umfasst zusätzlich eine Eingabeeinheit 49, über
die Nutzereingaben erfasst werden können. Die Eingabeeinheit 49 kann
mit der Ausgabeeinheit 47 beispielsweise integral als Touchscreen 50 ausgebildet
sein. Über die Ausgabeeinheit 47 und die Eingabeeinheit 49 ist
eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI) umgesetzt. Hierüber
kann der Nutzer beispielsweise in einigen Ausführungsformen
eine Ausweichrichtung um ein Hindernis angeben und/oder die Assistenzfunktionalität
aktivieren und/oder deaktivieren.
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Zusätzlich
umfasst die Fahrassistenzsteuereinheit 33 eine Analyseeinheit 51.
Die Analyseeinheit 51 führt eine Situationsanalyse
aus, bei der beispielsweise die Umfeldinformationen, Fahrzustandsinformationen
und weitere Informationen, beispielsweise Informationen über
den Fahrer usw., ausgewertet werden. Wird eine Ausweichsituation
erkannt, kann das Fahrassistenzsystem 32 bzw. dessen Funktionalität
aktiviert werden. Auch ein automatisches Deaktivieren kann vorgesehen
sein. Eine Deaktivierung kann beispielsweise in Rangiersituationen
erwünscht sein.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform können zumindest
das Elastische-Band-Modul und das Regelmodul mittels eines gemeinsamen
Mikroprozessors, welcher vorzugsweise programmgesteuert ist, ausgebildet
sein. In einem solchen Fall umfasst die Steuereinheit zusätzlich
zu dem Mikroprozessor einen Speicher, in dem ein Programmcode abgelegt ist,
der ausführbare Instruktionen für den Mikroprozessor
umfasst, so dass dieser die oben beschriebene Funktionalität
der einzelnen Module bereitstellt. Das Objekterkennungsmodul kann
ebenfalls mittels eines weiteren Mikroprozessors oder gemeinsam
mit dem einen Mikroprozessor zusammen mit dem Elastischen-Band-Modul
und dem Regelmodul ausgebildet sein. Darüber hinaus ist
es selbstverständlich denkbar, dass die einzelnen Module
jeweils einen oder mehrere Mikroprozessoren, die gegebenenfalls programmgesteuert
sind, umfassen können.
-
Für
den Fachmann ergibt es sich, dass lediglich einige beispielhafte
Ausführungsformen beschrieben sind. Diese sollen keinesfalls
einschränkend, sondern lediglich als beispielhafte Ausführungen
verstanden werden. Die beschriebenen Merkmale können in
beliebiger Kombination zur Ausführung der Erfindung in
den unterschiedlichen Ausführungsformen miteinander kombiniert
werden.
-
- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- rechte
Fahrspur
- 3
- Straße
- 4
- linke
Fahrspur
- 5
- Koordinatensystem
- 6
- X-Achse
- 7
- Y-Achse
- 8
- rechter
Fahrbahnrand
- 9
- Mittelstreifen
- 10
- Hindernis
- 11
- elastisches
Band
- 12
- Zielpunkt
- 13
- Partikel
- 14
- erster
vergrößerter Ausschnitt
- 15,
15', 15'', 15''', 15IV
- Federn
- 16
- Ellipse
- 17
- äquidistanter
Abstand
- 20
- Fuzzyregler
- 21
- zweiter
vergrößerter Ausschnitt
- 23
- vordere
Mitte des Kraftfahrzeugs
- 24
- Versatz
- 25
- aktuelle
Fahrtrichtung
- 26
- Tangente
- 26'
- parallel
versetzte Tangente
- 27
- Winkelfehler
- 31
- Kraftfahrzeug
- 32
- Fahrassistenzsystem
- 33
- Fahrassistenzsteuereinheit
- 34
- Schnittstelle
- 35
- Umfeldsensoren
- 36
- Fahrzeugdatenbus
- 37
- Objekterkennungsmodul
- 38
- Steuergerät
- 39
- Steuermodul
- 40
- Elastisches-Band-Modul
- 41
- Regelmodul
- 42
- Aktor
- 43
- Assistenzeinheit
- 44
- elektromechanische
Lenkung
- 45
- lenkbare
Räder
- 46
- Lenkrad
- 47
- Ausgabeeinheit
- 48
- Pfeil
- 49
- Eingabeeinheit
- 50
- Touchscreen
- 51
- Analyseeinheit
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10218010
A1 [0006]
- - EP 1529719 A2 [0007]