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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und auf ein Verfahren
zur Anzeige einer medizinischen Bildinformation, sowie auf ein bildgebendes System
mit einer derartigen Vorrichtung.
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Für
das Erzeugen einer medizinischen Bildinformation stehen verschiedene
bildgebende Systeme zur Verfügung. Dabei handelt es sich
beispielsweise um einen Computertomographen (CT), um einen Positronenemissionstomographen
(PET), um einen Single Photon Emission Computed Tomographen (SPECT)
oder um einen Magnetresonanztomographen (MRT). Mittels des bildgebenden
Systems wird eine Bildinformation einer Körperregion einer Person
ermittelt. Unter einer medizinischen Bildinformation ist fortan
jede mit dem bildgebenden System erfassbare Bildinformation zu verstehen.
Es handelt sich dabei üblicherweise um eine zweidimensionale (2D),
dreidimensionale (3D) oder vierdimensionale (4D) Bildinformation.
Eine zweidimensionale Bildinformation umfasst zwei Raumdimensionen.
Eine dreidimensionale Bildinformation umfasst drei Raumdimensionen
oder aber zwei Raumdimensionen und die Zeit. Eine vierdimensionale
Bildinformation umfasst drei Raumdimensionen und die Zeit. Die Zeit
als Dimension ist dann von Bedeutung, wenn eine Körperregion
zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst wird. So ist es in der Kardiologie üblich,
bei der Untersuchung eines Herzens eines Patienten auf eine mögliche
Fehlfunktion hin Bildinformationen zu verschiedenen Herzphasen zu
erfassen, die zu ihrer Untersuchung mit einem Zeitstempel versehen
sind.
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Die
Bildinformation wird an einem Anzeigeelement, üblicherweise
an einem Monitor, angezeigt. Mittels der angezeigten Bildinformation
ist es möglich, einen ärztlichen Befund zu der
entsprechenden Körperregion zu erstellen. Zudem ermöglicht
die angezeigte Bildinformation eine Überwachung einer medizinischen
Intervention, indem während der Durchführung der
medizinischen Intervention von Zeit zu Zeit eine Bildinformation
mit dem bildgebenden System gemessen und im Anschluss vom Arzt befundet
wird.
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Die
Aufbereitung und Anzeige der Bildinformationen erfolgt mittels einer
dem bildgebenden System zugeordneten Verarbeitungseinheit, die üblicherweise
als Computersystem ausgebildet ist. Mittels eines Bedienelements,
wie einer Computertastatur oder einer Computermaus, ist eine Veränderung
der am Anzeigeelement angezeigten Bildinformation möglich.
Hierzu ist ein Softwaremodul vorgesehen, das über die Computertastatur
oder die Computermaus die Auswahl verschiedener Funktionen, wie
einer Ausschnittsvergrößerung der Bildinformation,
eines Rotierens der Bildinformation oder dergleichen ermöglicht.
Die eigentliche Modifikation der Anzeige erfolgt anschließend
mittels der Cursor-Tasten der Computertastatur oder mittels eines
Scrollens der Computermaus. Für die Computertastatur oder
für die Computermaus ist als Unterlage eine Tischplatte oder
dergleichen notwendig. Eine Lagerung der Computertastatur oder der
Computermaus im unmittelbaren Einzugsgebiet einer Patientenlagerungsvorrichtung,
wie einer Patientenliege, auf der der Patient für die medizinische
Untersuchung oder Intervention gelagert ist, ist daher nicht möglich.
Insbesondere bei der Durchführung einer medizinischen Intervention muss
der Arzt daher ständig zwischen der Patientenlagerungsvorrichtung
und dem Ort der Computertastatur oder der Computermaus wechseln,
um den Fortschritt der medizinischen Intervention begutachten zu
können.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Angabe einer dreidimensionalen medizinischen Bildinformation anzugeben,
mittels der die angezeigte Bildinformation in einfacher benutzerfreundlicher
Weise modifizierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmalskombination des Anspruchs 1. Hierzu sind eine Verarbeitungseinheit
zur Verarbeitung der Bildinformation und ein Anzeigeelement zur Anzeige
der Bildinformation vorgesehen. Dabei ist die Verarbeitungseinheit
insbesondere als Computersystem ausgebildet, dem ein als Monitor
ausgebildetes Anzeigeelement zugeordnet ist. Weiterhin ist eine
Fernbedienung zur Erfassung einer Benutzerbewegung mittels zumindest
eines bewegungssensitiven Sensors vorgesehen. Außerdem
ist eine Kommunikationsschnittstelle vorgesehen, die Benutzerbewegung
zur Verarbeitungseinheit zu übertragen. Der Verarbeitungseinheit
ist ein Softwaremodul zur Verrechnung der Benutzerbewegung mit der
Bildinformation zugeordnet. Diese Verrechnung erfolgt derart, dass
die Benutzerbewegung als virtuelle Bewegung der angezeigten Bildinformation
am Anzeigeelement nachvollzogen ist. Auf diese Weise lässt sich
eine Benutzerbewegung in intuitiver Weise in eine gleichartige Bewegung
der Bildinformation am Anzeigeelement umsetzen. Eine Unterlage für
die Fernbedienung, wie eine Tischplatte oder dergleichen, ist nicht
mehr notwendig. Ein Arzt kann somit die Fernbedienung mit sich führen
und von jedem Standort im Umkreis des bildgebenden Systems eine Veränderung
der angezeigten Bildinformation vornehmen. So muss er insbesondere,
eine hinreichende Größe des Anzeigeelements vorausgesetzt,
bei der Durchführung einer medizinischen Intervention seinen
Standort nicht mehr ständig ändern, um den Fortgang
der medizinischen Intervention anhand der Bildinformation zu bewerten.
Eine medizinische Intervention lässt sich so bedeutend
rascher und somit auch für den Patienten schonender durchführen.
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In
einer vorteilhaften Variante ist der Sensor ein Beschleunigungssensor
mit einer oder mehreren Messachsen. Ein derartiger Beschleunigungssensor ist
beispielsweise in der
US 5,540,095 beschrieben. Mittels
des Beschleunigungssensors lässt sich eine Translationsbewegung
der Fernbedienung als Benutzerbewegung erfassen. Handelt es sich
um einen Be schleunigungssensor mit drei Messachsen, so ist eine
Bewegung der Fernbedienung in jeder der drei Raumrichtungen erfassbar.
Die Benutzerbewegung wird in eine entsprechende Translationsbewegung der
Bildinformation am Anzeigeelement umgesetzt.
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In
einer anderen vorteilhaften Variante ist der Sensor ein Drehratensensor
mit einer oder mehreren Messachsen. Ein derartiger Drehratensensor,
in der Fachsprache auch Gyroskop genannt, ist beispielsweise in
der
US 6,505,511 B1 beschrieben.
Mittels des Drehratensensors lässt sich eine Drehbewegung oder
Rotation der Fernbedienung als Benutzerbewegung erfassen, die als
Drehbewegung oder Rotation der angezeigten Bildinformation nachvollzogen
wird. Handelt es sich bei dem Drehratensensor um einen dreiachsigen
Drehratensensor, so lässt sich mit ihm eine beliebige Drehung
der Fernbedienung als Benutzerbewegung erfassen und als virtuelle
Bewegung der angezeigten Bildinformation nachvollziehen.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Fernbedienung zumindest
einen Beschleunigungssensor und zumindest einen Drehratensensor
auf. Handelt es sich bei beiden Sensoren um dreiachsige Sensoren,
lässt sich mit ihrer Hilfe eine beliebige Bewegung der
Fernbedienung im Raum als Benutzerbewegung erfassen und als virtuelle
Bewegung der angezeigten Bildinformation nachvollziehen. Auf diese
Weise ist eine vollständig intuitive Veränderung der
am Anzeigeelement angezeigten Bildinformation möglich.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung ist als Kommunikationsschnittstelle
eine Funkverbindung vorgesehen. Somit ist eine drahtlose Übertragung der
Benutzerbewegung zur Verarbeitungseinheit hin ermöglicht.
Mit anderen Worten ist ein befundender Arzt in seiner Bewegungsfreiheit
in keiner Weise eingeschränkt, wie es bei einer Kabelverbindung
zwischen der Fernbedienung und der Verarbeitungseinheit als Kommunikationsverbindung
der Fall wäre.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung weist die Fernbedienung
eine Anzahl Anzeigewahlschalter zur Auswahl jeweils eines Anzeigemodus
auf. Abhängig vom gewählten Anzeigemodus erfolgt
die Umsetzung der Benutzerbewegung in die virtuelle Bewegung der
Bildinformation. Mit anderen Worten wird eine Benutzerbewegung nur
dann in eine Bewegung der angezeigten Bildinformation umgesetzt, wenn
zuvor ein entsprechender Anzeigewahlschalter betätigt wurde.
Ein versehentliches Verstellen der angezeigten Bildinformation durch
eine ungewollte Bewegung der Fernbedienung und eine unerwünschte Registrierung
einer Bewegung als Benutzerbewegung ist somit sicher vermieden.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Fernbedienung zumindest
einen Bedienwahlschalter für die Fernsteuerung eines medizinischen
Diagnose- oder Therapiegerätes auf. Mit anderen Worten können
mittels der Fernbedienung Funktionen des medizinischen Diagnose-
oder Therapiegeräts ausgelöst werden. So ist es
beispielsweise möglich, im Rahmen einer medizinischen Information
die Aufnahme einer erneuten Bildinformation auszulösen,
um den Fortgang der medizinischen Intervention als Bildinformation
sichtbar zu machen. Bei einem Röntgentherapiegerät
ist es beispielsweise möglich, eine therapeutische Strahlung,
wie z. B. eine Röntgenstrahlung oder eine Partikelstrahlung,
zur gezielten Bestrahlung eines Patienten an- bzw. auszuschalten. Weiterhin
kann vorteilhaft vorgesehen sein, mittels der Fernbedienung medizinische
Interventionen auszulösen. Dabei kann es sich beispielsweise
um eine Injektion eines Kontrastmittels oder um das Auslösen einer
thermischen oder elektrischen Therapietechnik handeln. Auch das
Setzen eines Implantats, z. B. eines Seeds in der Brachytherapie
oder eines Stents bei einer Intervention an einem Herzen, kann mittels der
Fernbedienung vorgesehen sein.
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In
einer zweckmäßigen Variante ist eine Aufnahmevorrichtung
zur Aufnahme der Fernbedienung in einer Ruheposition vorgesehen.
Diese Aufnahmevorrichtung ist beispielsweise an einer Reling einer als
Patientenliege ausgebildeten Patientenlage rungsvorrichtung angeordnet.
Sie nimmt die Fernbedienung auf, so dass der Arzt für die
Durchführung einer Intervention beide Hände frei
hat. Da sich die Aufnahmevorrichtung an der Patientenlagerungsvorrichtung
oder in ihrer unmittelbaren Nähe anordnen lässt, ist
die Fernbedienung ständig in der Reichweite des Arztes.
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Vorteilhaft
weist die Aufnahmevorrichtung eine elastische Lagerung auf. Mit
anderen Worten ist die von der Aufnahmevorrichtung aufgenommene Fernbedienung
weiterhin, gegebenenfalls mit Einschränkungen, bewegbar.
Die Fernbedienung muss somit für die Durchführung
einfacher Bewegungen nicht extra aus ihrer Aufnahmevorrichtung genommen
werden. Der Arzt hat vielmehr nach der Durchführung der
Bewegung sofort seine Hände wieder frei, um die medizinische
Intervention weiter durchzuführen.
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Die
Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zur Anzeige
einer dreidimensionalen medizinischen Bildinformation. Hierzu wird
mit einer Fernbedienung mittels zumindest eines bewegungssensitiven
Sensors eine Benutzerbewegung erfasst. Anschließend wird
die Benutzerbewegung mittels einer Kommunikationsschnittstelle zu
einer Verarbeitungseinheit übertragen. Die Benutzerbewegung
wird als virtuelle Bewegung der angezeigten Bildinformation nachvollzogen.
Hierbei sind die auf die Vorrichtung zur Anzeige einer dreidimensionalen
medizinischen Bildinformation gerichteten Varianten und deren Vorzüge
auf das Verfahren sinngemäß zu übertragen.
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Vorteilhaft
sieht ein Anzeigemodus ein Anwählen und ein Verschieben
eines vergrößerten Bildausschnittes der Bildinformation
in zumindest einer Raumrichtung vor. Hierzu wird zweckmäßig
lediglich die Translationsbewegung der Fernbedienung mittels des
Beschleunigungssensors erfasst. Die Anwahl des Anzeigemodus erfolgt
dabei mittels eines Anzeigewahlschalters, der beispielsweise als
Taster ausgebildet ist. Dabei wird bei der Aktivierung des Anzeigemodus
zunächst ein Bild ausschnitt, bevorzugt der mittlere Bildausschnitt
der am Anzeigeelement angezeigten Bildinformation, vergrößert
dargestellt. Anschließend ist mittels der Benutzerbewegung
eine Verschiebung dieses Bildausschnittes möglich, bis die
interessierende Bildinformation im Bildausschnitt in vergrößerter
Form dargestellt wird. Weiter kann es zweckmäßig
vorgesehen sein, dass ein mehrmaliges Betätigen des entsprechenden
Anzeigewahlschalters hintereinander eine stufenweise Veränderung des
Bildausschnitts und eine abgestufte Vergrößerung
der angezeigten Bildinformation ermöglicht.
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Zudem
können verschiedene Funktionen vorteilhaft miteinander
kombiniert werden. So kann vorgesehen sein, bei einer zweidimensionalen
(2D) Bildinformation eine Bewegung der Fernbedienung in einer Ebene
als Veränderung des Bildausschnitts und eine Bewegung nach
oben oder unten von der Ebene aus gesehen als Vergrößerung
bzw. Verkleinerung der angezeigten Bildinformation zu interpretieren.
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Zweckmäßig
sieht ein Anzeigemodus eine Drehung der angezeigten Bildinformation
um zumindest eine Raumachse vor. Hierzu wird zweckmäßig lediglich
die Rotationsbewegung der Fernbedienung mittels des Drehratensensors
erfasst. Auf diese Weise kann eine angezeigte Bildinformation so
lange gedreht werden, bis die interessierende Bildinformation am
Anzeigeelement gut sichtbar und somit befundbar ist.
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Vorteilhaft
sieht ein Anzeigemodus eine Veränderung des Maßstabes
der angezeigten Bildinformation vor. Mit anderen Worten wird die
angezeigte Bildinformation durch eine Translationsbewegung oder
durch eine Rotationsbewegung der Fernbedienung stufenlos vergrößert
oder verkleinert dargestellt.
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Zweckmäßig
sieht ein Anzeigemodus eine Veränderung des Kontrasts der
angezeigten Bildinformation vor. Mit anderen Worten wird der Kontrast durch
eine Translationsbewegung oder durch eine Rotationsbewegung der
Fernbedienung stufenlos ver größert oder verringert.
So lässt sich bei einer in einer Grauwertdarstellung dargestellten
Bildinformation die üblicherweise aus 255 Grauwerten bestehende
Grauwertskala stufenlos verschieben. Auf diese Weise lässt
sich der für eine Befundung bestmögliche Kontrast
in einfacher Weise vorgeben.
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In
einer vorteilhaften Variante zieht ein Anzeigemodus die Messungen
mit dem Bestrahlungssensor und mit dem Drehratensensor gemeinsam
zur Veränderung der aufgezeigten Bildinformation heran. Hieraus
ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für eine
intuitive Veränderung der Bildinformation.
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So
kann bei einer dreidimensionalen (3D) Bildinformation vorgesehen
sein, bei einer Translationsbewegung den angezeigten Bildausschnitt
zu verschieben und bei einer Drehung der Fernbedienung eine Vergrößerung
bzw. Verkleinerung der angezeigten Bildinformation durchzuführen.
Dabei kann z. B. eine Linksdrehung der Fernbedienung zu einer Vergrößerung
und eine Rechtsdrehung der Fernbedienung zu einer Verkleinerung
der angezeigten Bildinformation führen.
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Liegt
eine Folge von vierdimensionalen (4D) Bildinformationen vor, so
kann beispielsweise eine Translationsbewegung wiederum in eine Veränderung
des angezeigten Bildausschnitts umgesetzt werden. Eine Drehbewegung
der Fernbedienung kann je nach Drehrichtung zur Anwahl der vorherigen oder
nachfolgenden Bildinformation führen.
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In
einer vorteilhaften Variante ermöglicht ein Anzeigemodus
die Bedienung einer als Arbeitsplatzrechner ausgeführten
Verarbeitungseinheit mittels der Benutzerbewegung nach Art einer
Computermaus. Hierzu sind zweckmäßig auf der Fernbedienung
zusätzlich eine oder mehrere Bedientasten angeordnet. Bei
Betätigung einer derartigen Bedientaste wird insbesondere
eine Betätigung der linken oder der rechten Maustaste einer
Computermaus emuliert. Auch ein Doppelklick, wie er üblicherweise
mit der linken Maustaste zum Starten von Programmen oder dergleichen
ausgeführt wird, lässt sich durch ein zweimaliges
Betätigen einer Bedientaste unmittelbar hintereinander
nachbilden. Mit anderen Worten ist mittels der Fernbedienung eine
Fernsteuerung des Arbeitsplatzrechners möglich, ohne hierzu
seinen Standort verändern zu müssen.
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Vorteilhaft
ist die Kommunikationsschnittstelle zwischen der Fernbedienung und
dem Computersystem derart ausgebildet, dass sie hinsichtlich der an
das Computersystem übermittelten Steuersignale der Standardschnittstelle
einer Computermaus entspricht. Auf diese Weise können auf
dem Betriebssystem des Computersystems installierte Softwaremodule
in vollem Funktionsumfang in der gewohnten Weise genutzt werden.
Eine Anpassung bzw. Umprogrammierung der Softwaremodule, verbunden
mit entsprechenden Programmierkosten, ist somit nicht notwendig.
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Da
das zur Anzeige der Bildinformation vorgesehene Softwaremodul üblicherweise
zur Bedienung mittels einer Computermaus vorgesehen ist, ist so
vorteilhaft eine vollständige Bedienung des Softwaremoduls
auch mit der Fernbedienung möglich. Somit kann der Benutzer,
indem er die Fernbedienung nach Art einer Computermaus nutzt, beispielsweise
einen Bildausschnitt auswählen. Anschließend ist
mit den bereits beschriebenen Anzeigemodi eine Veränderung
der angezeigten Bildinformation beispielsweise durch eine Translationsbewegung
oder durch eine Rotationsbewegung der Fernbedienung möglich.
Mit anderen Worten lässt sich die am Anzeigeelement angezeigte
Bildinformation auch durch eine Hintereinanderschaltung mehrerer
Anzeigemodi verändern.
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Zweckmäßig
wird die Benutzerbewegung iterativ über ein vorgegebenes
Zeitintervall erfasst und über dieses Zeitintervall gemittelt.
Auf diese Weise werden abrupte und heftige Bewegung der Fernbedienung
abgemildert.
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Vorteilhaft
wird die Benutzerbewegung nur dann in eine virtuelle Bewegung umgesetzt,
wenn sie eine vorgegebene Schwelle überschreitet. Auf diese Weise
ist vermieden, dass bei einer nur geringen Auslenkung der Fernbedienung
sofort eine Änderung der angezeigten Bildinformation erfolgt.
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Die
Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein medizinisches Diagnose-
oder Therapiegerät mit einer Vorrichtung zur Anzeige einer
dreidimensionalen Bildinformation. Hierbei sind die auf die Vorrichtung zur
Anzeige einer dreidimensionalen Bildinformation gerichteten Varianten
und deren Vorzüge auf das medizinische Diagnose- oder Therapiegerät
sinngemäß zu übertragen.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen die einzelnen
Figuren:
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1 eine
Vorrichtung zur Anzeige einer dreidimensionalen medizinischen Bildinformation
in einer schematischen Darstellung,
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2 einen
ersten Betriebsmodus der Vorrichtung,
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3 einen
zweiten Betriebsmodus der Vorrichtung, sowie
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4 einen
dritten Betriebsmodus der Vorrichtung.
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1 zeigt
eine Vorrichtung zur Anzeige einer dreidimensionalen medizinischen
Bildinformation 1 mit einer als Computersystem ausgebildeten
Verarbeitungseinheit 2 und mit einem an die Verarbeitungseinheit
angeschlossenen und als Monitor ausgebildeten Anzeigeelement 3.
Die Vorrichtung 1 ist einem medizinischen bildgebenden
System 4 zugeordnet, das beispielsweise als Computertomograph (CT),
als Positronenemissionstomograph (PET), als Single Photon Emission
Computed Tomograph (SPECT) oder als Magnetresonanztomograph (MRT) ausgebildet
ist. Mittels des medizinischen bildgebenden Systems 4 werden
Rohdaten R gemessen, die von einer der Verarbeitungseinheit 2 zugeordneten Recheneinheit 5 verrechnet
werden. Dabei wird eine dreidimensionale medizinische Bildinformation
B3 errechnet und an einer Anzeige 6 des Anzeigeelements 3 angezeigt.
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So
werden bei einem Computertomographen Projektionsbilder als Rohdaten
R gemessen, die von einer als Rekonstruktionsrechner ausgebildeten
Recheneinheit 5 in eine dreidimensionale medizinische Bildinformation
B3 umgerechnet wird. Für die Aufbereitung der Bildinformation
B3 ist ein Softwaremodul 7 vorgesehen. An die Verarbeitungseinheit 2 sind
eine Computertastatur 8 und eine Computermaus 9 als
Bedienelemente jeweils mittels einer Schnittstelle 8', 9' angeschlossen.
Mittels der Bedienelemente 8, 9 erfolgt über
Steuersignale St ein Zugriff auf das Softwaremodul 7 und
mittels einer Benutzeroberfläche eine Aufbereitung der
Bildinformation B3. Auf diese Weise kann die auf der Anzeige 6 angezeigte
Bildinformation B3 verändert werden. So ist es möglich,
einen Ausschnitt der Bildinformation B3 zu vergrößern
und diesen Ausschnitt mittels der Cursortasten der Computertastatur 8 oder
mittels eines Scrollens der Computermaus 9 zu verschieben. In ähnlicher
Weise ist ein Rotieren oder Verkippen der angezeigten Bildinformation
B3 möglich.
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Weiterhin
ist der Vorrichtung 1 eine Fernbedienung 10 zugeordnet.
Die Fernbedienung 10 umfasst einen dreiachsigen Beschleunigungssensor 11 und
einen dreiachsigen Drehratensensor 12. Mittels der beiden
Sensoren 11, 12 lässt sich eine beliebige Benutzerbewegung
B der Fernbedienung 10 erfassen. Hierzu wird vom Beschleunigungssensor
eine Positionsinformation PI1 und vom Drehratensensor 12 eine
Positionsinformation PI2 gemessen und zu einer Verarbeitungseinheit 13 übermittelt.
Weiterhin ist eine Anzahl von Anzeigewahlschaltern 14 vorgesehen,
deren Schaltzustände S1 an die Verarbeitungseinheit 13 übergeben
werden. Zudem ist eine Anzahl von Bedienwahlschaltern 15 vorgesehen,
deren Schaltzustände S2 ebenfalls an die Verarbeitungseinheit 13 übergeben
werden. Abhängig vom Schaltzustand S1 der Anzeigewahlschalter 14 bereitet
die Verarbeitungseinheit 13 die mit den Sensoren 11, 12 gemessene
Positionsinformation PI1, PI2 auf und übergibt sie als
Positionsinformation PI mittels einer Kommunikationsschnittstelle 16 an
die Verarbeitungseinheit 2. Die Positi onsinformation PI
wird vom Softwaremodul 7 mit der Bildinformation B3 verrechnet
derart, dass die Benutzerbewegung B als virtuelle Bewegung der angezeigten
Bildinformation B3(PI) nachvollzogen ist. Mit anderen Worten wird
eine beliebige Benutzerbewegung B der Fernbedienung 10 anhand
der angezeigten Bildinformation B3(PI) nachvollzogen. Dies gestattet
eine sehr intuitive Veränderung der angezeigten Bildinformation
B3(PI).
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Die
Schaltzustände S2 der Bedienwahlschalter 15 werden
mittels der Verarbeitungseinheit 13 über die Kommunikationsschnittstelle 16 an
die Verarbeitungseinheit 2 und von dort aus an das medizinische
bildgebende System 4 übergeben. Je nach Ausführung
des medizinischen bildgebenden Systems 4 lassen sich so
mittels der Fernbedienung 10 Gerätefunktionen
fernsteuern. So ist es beispielsweise mittels der Fernbedienung 10 möglich,
bei einem Computertomographen einen Scan zur Erzeugung neuer Rohdaten
R und somit einer neuen dreidimensionalen medizinischen Bildinformation
B3 auszulösen. Ist das medizinische bildgebende System
Teil einer medizinischen Therapieeinrichtung, so kann vorgesehen
sein, mittels der Bedienwahlschalter 15 einen Partikelstrahl
zur Strahlentherapie ein- bzw. auszuschalten.
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Dem
medizinischen bildgebenden System 4 ist eine Aufnahmevorrichtung 17 für
die Fernbedienung 10 zugeordnet. Die Aufnahmevorrichtung 17 weist
eine elastische Lagerung 18 auf, beispielsweise einen Federarm
oder dergleichen, mittels der sie an einer Komponente des bildgebenden
Systems 4 befestigt ist. Dabei handelt es sich beispielsweise
um eine Reling einer in der 1 nicht
dargestellten Patientenliege.
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Zusammengefasst
kann demnach ein behandelnder Arzt von einem beliebigen Standort
aus sowohl Funktionen des bildgebenden Systems 4 auslösen,
als auch eine Veränderung der angezeigten Bildinformation
B3(PI) vornehmen. Der behandelnde Arzt muss sich somit nicht zur
Verarbeitungseinheit 2 begeben und mit tels der Computertastatur 8 oder
der Computermaus 9 dort vor Ort Funktionen auslösen.
Vielmehr kann er sich voll auf seine ärztliche Aufgabe,
beispielsweise die Durchführung einer medizinischen Intervention,
konzentrieren. Bei Bedarf wird eine neue Messung mittels des medizinischen
bildgebenden Systems 4 zur Erzeugung einer neuen Bildinformation
B3 ausgelöst, um den Fortgang der medizinischen Intervention
zu kontrollieren. Die an der Anzeige 6 angezeigte Bildinformation B3(PI)
wird mittels der Fernbedienung modifiziert, um eine optimale Befundung
zu ermöglichen. Anschließend wird die medizinische
Intervention in Abhängigkeit vom Ergebnis dieser Befundung
weitergeführt.
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Wird
die Fernbedienung 10 nicht benötigt, wird sie
in die Aufnahmevorrichtung 17 verbracht. Mittels der elastischen
Lagerung 18 der Aufnahmevorrichtung 17 kann der
behandelnde Arzt Benutzerbewegungen B durchführen, die
in eine virtuelle Bewegung der Bildinformation B3(PI) umgesetzt
werden, wenn auch gegebenenfalls mit eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit.
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2 zeigt
die Anzeige 6 des Anzeigeelements 3, auf der eine
Benutzeroberfläche 19 angezeigt wird. Die Benutzeroberfläche 19 weist
eine Menüleiste 20 und eine Anzahl von Schaltflächen 21 auf, mittels
derer auf Funktionen des Softwaremoduls 7 zugegriffen werden
kann. Die Bedienung der Benutzeroberfläche 19 erfolgt
am Ort des Anzeigeelements 3 mittels der Computertastatur 8 oder
der Computermaus 9, indem auf die Menüleiste 20 oder die
Schaltflächen 21 zugegriffen wird. Vom Standort der
Computertastatur 8 oder der Computermaus 9 kann
somit auch die angezeigte Bildinformation verändert werden.
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Mittels
der Fernbedienung 10 erfolgt ein Zugriff auf das Softwaremodul 7.
Die Fernbedienung 10 weist ein Anzeigefeld 22 zur
Anzeige eines momentan angewählten Betriebsmodus auf. Mittels
einer Betätigung des Anzeigewahlschalters 14a wird
ein erster Anzeigemodus angewählt und an der Anzeige 6 wird
ein Ausschnitt 23 der Bildinformation B3 angezeigt. Mit tels
einer Benutzerbewegung B der Fernbedienung 10 lässt
sich nun der Ausschnitt so lange verschieben, bis die angezeigte
Bildinformation B3(PI) den gewünschten Ausschnitt 23 anzeigt.
Mit anderen Worten hat der erste Anzeigemodus die Funktion, lediglich
die mittels des Beschleunigungssensors 11 gemessene Translationsbewegung
der Fernbedienung 10 in allen drei Raumrichtungen x, y, z
auszuwerten und in eine Verschiebung des Ausschnitts 23 in
allen drei Raumrichtungen x, y, z zur Anzeige der Bildinformation
B3(PI) umzusetzen. Wird der Anzeigewahlschalter 14a mehrfach
hintereinander betätigt, wird der Ausschnitt 23 stufenweise weiter
vergrößert. Mittels eines weiteren Anzeigewahlschalters 14b lässt
sich die ursprünglich angezeigte Bildinformation B3 wieder
herstellen und der erste Anzeigemodus wieder verlassen.
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3 zeigt
wie die 2 die Anzeige 6 des Anzeigeelements 3 mit
einem Herzen als dargestellter dreidimensionaler Bildinformation
B3. Mittels eines Anzeigewahlschalters 14b der Fernbedienung 10 lässt
sich ein zweiter Anzeigemodus der Fernbedienung 10 auswählen.
Bei angewähltem zweiten Anzeigemodus werden nur Rotationsbewegungen der
Fernbedienung 10 und somit nur das Messsignal des Drehratensensors 12 der
Fernbedienung 10 als Benutzerbewegung B ausgewertet und
in eine Drehung bzw. Rotation der angezeigten Bildinformation B3(PI)
umgesetzt. Auf diese Weise lassen sich beliebige Drehungen bzw.
Rotationen um die drei Raumachsen x, y, z als Benutzerbewegung B
erfassen. Mit anderen Worten lässt sich mit einer Drehung
der Fernbedienung 10 in allen drei Raumrichtungen die Bildinformation
B3 so lange drehen, bis die den Benutzer interessierende Bildinformation
B3(PI) an der Anzeige 6 angezeigt wird. Mittels einer Betätigung des
Anzeigewahlschalters 14c wird wiederum die ursprüngliche
Bildinformation B3 angezeigt und der zweite Betriebsmodus der Fernbedienung 10 wird verlassen.
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4 zeigt
die Anzeige 6 in einem dritten Anzeigemodus, der durch
eine Betätigung des Anzeigewahlschalters 14d angewählt wurde.
Es ist an der Anzeige 6 nunmehr keine Bildinformation B3
mehr zu sehen. Vielmehr wird nunmehr ein Maus-Cursor 24 angezeigt,
mittels dem über die Fernbedienung 10 beliebige
Programmfunktionen über die Benutzeroberfläche 19 angewählt
werden können. Mit anderen Worten entspricht dieser dritte
Anzeigemodus einer Bedienung der Benutzeroberfläche 19 nach
Art der Computermaus 9. Hierzu werden die mit dem Beschleunigungssensor 11 gemessenen
Positionsinformationen PI1 derart verarbeitet, dass lediglich eine Bewegung
in Richtung zweier Raumachsen x, y als Benutzerbewegung B ausgewertet
und in eine Positionsinformation PI umgesetzt wird. Die dritte Raumrichtung
wird hingegen für die Bewegung des Maus-Cursors 24 nicht
herangezogen. In dem geschilderten Fall entspricht die virtuelle
Bewegung der angezeigten Bildinformation B3(PI) der Bewegung des
Maus-Cursors 24. Weiterhin sind zwei Bedientasten 25 vorgesehen,
die von ihrer Funktion her einer linken bzw. einer rechten Maustaste
entsprechen. Somit kann die Fernbedienung 10 sämtliche Funktionen
einer Computermaus nachbilden.
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Durch
eine nochmalige Betätigung des Anzeigewahlschalters 14d wird
der dritte Anzeigenmodus wieder verlassen.
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- 1
- Vorrichtung
zur Anzeige einer Bildinformation
- 2
- Verarbeitungseinheit
- 3
- Anzeigeelement
- 4
- bildgebendes
System
- 5
- Recheneinheit
- 6
- Anzeige
- 7
- Softwaremodul
- 8
- Computertastatur
- 9
- Computermaus
- 10
- Fernbedienung
- 11
- Beschleunigungssensor
- 12
- Drehratensensor
- 13
- Verarbeitungseinheit
- 14
- Anzeigewahlschalter
- 15
- Bedienwahlschalter
- 16
- Kommunikationsschnittstelle
- 17
- Aufnahmevorrichtung
- 18
- elastische
Lagerung
- 19
- Benutzeroberfläche
- 20
- Menüleiste
- 21
- Schaltfläche
- 22
- Anzeigefeld
- 23
- Ausschnitt
- 24
- Mauscursor
- 25
- Bedientaste
- B3,
B3(PI)
- dreidimensionale
Bildinformation
- PI,
PI1, PI2
- Positionsinformation
- R
- Rohdaten
- S1,
S2
- Schaltzustand
- St
- Steuersignal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5540095 [0007]
- - US 6505511 B1 [0008]