DE102008010599A1 - Verfahren zum Abrasiv-Hochdruckwasserstrahlschneiden mit einem Eiskristalle enthaltenden Hochdruckwasserstrahl - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abrasiv-Hochdruckwasserstrahlschneiden mit einem Eiskristalle enthaltenden Hochdruckwasserstrahl. Während es Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zum Abrasiv-Hochdruckwasserstrahlschneiden vorzuschlagen, bei dem die Eiskristalle kontinuierlich und in ausreichender Anzahl für die Realisierung des Schneidvorganges am Werkstück zur Verfügung stehen, wodurch ein stabiler Schneidvorgang am Werkstück realisiert werden soll, wird diese bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, dass die Hochdruckleitung (2) in Richtung der Düse (3) in wenigstens zwei parallel verlaufende Leitungsstränge (4, 5) verzweigt ausgestaltet ist, die mit einer Kühlstrecke (6, 7) in Wirkverbindung stehen, wobei die Leitungsstränge (4, 5) in Verbindung mit den Kühlstrecken (6, 7) wechselweise in einer Eiskristallerzeugungsphase und einer Eiskristallzuführungsphase derart betrieben werden, dass sich der von der Hochdruckleitung (2) und zur Düse (3) hin zunächst abgesperrte eine Leitungsstrang (4) zur Eiskristallerzeugung in einer Niederdruckphase befindet, während sich der zur Hochdruckleitung (2) und Düse (3) hin zunächst offene andere Leitungsstrang (5) zur Zuführung der Eiskristalle (13) zur Düse (3) in seiner Hochdruckphase (Eiskristallzuführungsphase, Schneidphase) befindet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abrasiv-Hochdruckwasserstrahlschneiden mit einem Eiskristalle enthaltenden Hochdruckwasserstrahl, wobei die Eiskristalle vor dem Austritt des Hochdruckwasserstrahls aus der Düse erzeugt und zum Trennen von Werkstücken, insbesondere Faserverbundwerkstoffen, verwendet werden. Da die Abrasivpartikel nur zeitlich begrenzt vorliegen, wird eine Verschmutzung oder Kontamination des Werkstückes durch Abrasivmittelrückstände vermieden.
- Aus der
DD 298 618 - Ein auf ähnlicher Grundlage arbeitendes Verfahren zum Schneiden der Randstreifen einer Papierbahn wird in der
DE 10 2004 046 030 A1 beschrieben. Auch hier tritt das abgekühlte und unter hohem Druck stehende Wasser als ein freier Strahl aus einer Düse in den normalen Luftdruck aus, wobei sich Eiskristalle spätestens dann bilden, wenn es auf die Oberfläche der zu schneidenden Bahn auftrifft. - Die Nachteile dieser beiden Lösungen sind darin zu sehen, dass kein ausreichender Abrasivmittelstrom abgesichert werden kann, weil der Zeitraum, den der aus der Düse austretende Wasserstrahl bis zum Auftreffen auf das zu schneidende Werkstück zur Verfügung hat, zu kurz ist, um die erforderlichen und als Abrasivmittel wirkenden Eiskristalle in ausreichender Anzahl und Größe für die Durchführung des Schneidvorganges zu bilden.
- In der
DE 197 56 506 C2 ist ein Verfahren zum Abrasivhochdruckwasserstrahlschneiden offenbart, bei dem dem Wasser vor der Düse als Abrasivmittel zerkleinerte Partikel von Trockeneis zugegeben werden. - Auch das aus der
DE 196 32 883 A1 bekannte Verfahren arbeitet auf der Verfahrensgrundlage, dass dem Wasser vor einem Düsenaustritt ein Stoff beigemischt wird. Hierbei wird im Wasser durch Zustandsänderungen ein Abrasivstoff erzeugt. Zur Eiskristallbildung wird in diesem Fall flüssiger Stickstoff in das Wasser eingeleitet, wodurch zumindest ein Teil des Wassers eine Zustandsänderung auf physikalischem Weg erfährt und zu Eis kristallisiert. Diese vom Wasserstrahl getragenen Eiskristalle wirken nach Düsenaustritt abrasiv auf das Werkstück ein. - Bei den beiden letztgenannten Verfahren kann zwar auf eine zusätzliche Abkühlung des Wassers verzichtet werden, deren Nachteile sind jedoch darin zu sehen, dass ein hoher gerätetechnischer Aufwand für die Beimischung und sicherheitstechnische Handhabung des jeweiligen Zusatzstoffes (Trockeneis bzw. flüssiger Stickstoff) betrieben werden muss. Ist der Anteil der Eiskristalle im Wasser zu gering, so besteht nach dem Austritt aus der Düse die Gefahr, dass sich bis zum Auftreffen des Abrasivstrahles auf dem Werkstück die Anzahl der Eiskristalle soweit verringert, dass die abrasive Schneidwirkung nicht mehr in ausreichendem Maße gewährleistet ist.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Abrasiv-Hochdruckwasserstrahlschneiden vorzuschlagen, bei dem die Eiskristalle kontinuierlich und in ausreichender Anzahl für die Realisierung des Schneidvorganges am Werkstück zur Verfügung stehen, wodurch ein stabiler Schneidvorgang am Werkstück realisiert werden soll.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Verfahren durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Der Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass für das Hochdruckwasserstrahlschneiden mit Eiskristallen ein kontinuierlicher und für den Trennvorgang des Werkstückes hinsichtlich der Schneidleistung ausreichender Abrasivmittelstrom mit geringem vorrichtungstechnischen Aufwand zur Verfügung gestellt wird. Durch das zyklische Umschalten zwischen den Leitungssträngen mit den Kühlstrecken können die erforderlichen Eiskristalle vorgehalten werden, um für eine kontinuierliche Realisierung des Schneidvorganges zur Verfügung zu stehen. Außerdem brauchen separate und zu dosierende Zusatzstoffe nicht vorgehalten werden und die sicherheitstechnische Handhabung entfällt.
- Eine vorteilhafte verfahrensmäßige Weiterbildung der Erfindung geht aus Patentanspruch 2 hervor.
- Es zeigen:
-
1 eine Prinzipdarstellung der Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, in der der obere Leitungsstrang in der Hochdruckphase (= Eiskristallzuführungsphase, Schneidehase) und der untere Leitungsstrang in der Niederdruckphase (= Eiskristallerzeugungsphase) betrieben wird -
2 eine Prinzipdarstellung der Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, nachdem die wechselseitige Umschaltung zwischen den Leitungssträngen derartig erfolgt ist, dass nunmehr der untere Leitungsstrang in der Hochdruckphase (= Eiskristallzuführungsphase, Schneidehase) und der obere Leitungsstrang in der Niederdruckphase (= Eiskristallerzeugungsphase) betrieben wird - In der
1 ist eine schematische Darstellung der Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Abrasiv-Hochdruckwasserstrahlschneiden mit einem Eiskristalle enthaltenden Hochdruckwasserstrahl dargestellt. Dabei wird das über die Hochdruckpumpe1 auf einen Druck von 2000 bis 3000 bar beaufschlagte Wasser durch eine Hochdruckleitung2 in Richtung der Düse3 gepumpt. Diese Hochdruckleitung verzweigt sich in zwei parallel verlaufende Leitungsstränge4 ,5 , die jeweils mit einer Kühlstrecke6 ,7 in Wirkverbindung stehen, durch die das geförderte Wasser8 auf mindestens –10°C abgekühlt wird. Jeder Kühlstrecke sind außerdem zwei Hochdruckabsperrventile9 bzw.10 und ein Druckbegrenzerventil11 bzw.12 zugeordnet. - Während der sich bei geschlossenem Druckbegrenzerventil
11 durch die geöffneten Hochdruckabsperrventile9 zur Hochdruckleitung2 und Düse3 hin zunächst offene Leitungsstrang4 in einer Eiskristallzuführungsphase (Hochdruckphase, Schneidehase) betrieben wird, in der die zuvor in einer Niederdruckphase (vorzugsweise Normaldruck) dieses Leitungsstranges4 erzeugten Eiskristalle13 gemeinsam mit dem Wasserstrahl14 aus der Düse3 zur Bearbeitung des Werkstückes austreten, ist der Leitungsstrang5 gegenüber der Hochdruckleitung2 und Düse3 von den geschlossenen Hochdruckabsperrventilen10 abgeriegelt, aber das dem Leitungsstrang5 zugeordnete Druckbegrenzerventil12 geöffnet, wodurch sich in dem von der Hochdruckleitung2 abgesperrten Leitungsstrang5 ein Niederdruck einstellt, durch den es dann bei der sich im Wasser8 auf physikalischem Weg vollziehenden Zustandsänderung zum Phasenübergang fest-flüssig und damit zur Bildung von Eiskristallen13 kommt (Eiskristallerzeugungsphase). Neigt sich die Eiskristallbildung im Leitungsstrang4 dem Ende, so werden gemäß2 beim Leitungsstrang5 das Druckbegrenzerventil12 geschlossen und die Hockdruckventile10 geöffnet, während beim Leitungsstrang4 die Öffnung des Druckbegrenzerventils11 und die Schließung der Hochdruckventile9 erfolgen, so dass der Düse3 ohne Unterbrechung nunmehr der aus dem Leitungsstrang5 stammende und aus dem Wasserstrahl14 mit Eiskristallen13 bestehende Abrasivmittelstrom zugeführt wird, während nunmehr im Leitungsstrang4 durch die erneute Herbeiführung eines Niederdruckes die Eiskristallerzeugungsphase einsetzt. - Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise findet durch eine Regelung des Zeitregimes zwischen der Hochdruck- und die Niederdruckphase in den Leitungssträngen
4 ,5 wechselweise statt, so dass die für eine Werkstückbearbeitung erforderlichen Eiskristalle13 kontinuierlich und in ausreichender Anzahl bereitgestellt werden können. - In Abhängigkeit der konkreten Arbeitsbedingungen und der damit verbundenen Zeitregimeregelung ist die Möglichkeit gegeben, dass auch mehr als zwei parallel verlaufende und mit einer Kühlstrecke in Wirkverbindung stehende Leitungsstränge betrieben werden können.
-
- 1
- Hochdruckpumpe
- 2
- Hochdruckleitung
- 3
- Düse
- 4
- Leitungsstrang
- 5
- Leitungsstrang
- 6
- Kühlstrecke
- 7
- Kühlstrecke
- 8
- Wasser
- 9
- Hochdruckabsperrventil
- 10
- Hochdruckabsperrventil
- 11
- Druckbegrenzerventil
- 12
- Druckbegrenzerventil
- 13
- Eiskristalle
- 14
- Wasserstrahl
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DD 298618 [0002]
- - DE 102004046030 A1 [0003]
- - DE 19756506 C2 [0005]
- - DE 19632883 A1 [0006]
Claims (2)
- Verfahren zum Abrasiv-Hochdruckwasserstrahlschneiden mit einem Eiskristalle enthaltenden Hochdruckwasserstrahl, wobei die Eiskristalle vor dem Austritt des Hochdruckwasserstrahls aus der Düse erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckleitung (
2 ) in Richtung der Düse (3 ) in wenigstens zwei parallel verlaufende Leitungsstränge (4 ,5 ) verzweigt ausgestaltet ist, die mit einer Kühlstrecke (6 ,7 ) in Wirkverbindung stehen, wobei die Leitungsstränge (4 ,5 ) in Verbindung mit den Kühlstrecken (6 ,7 ) wechselweise in einer Eiskristallerzeugungsphase und einer Eiskristallzuführungsphase derart betrieben werden, dass sich der von der Hochdruckleitung (2 ) und zur Düse (3 ) hin zunächst abgesperrte eine Leitungsstrang (4 ) zur Eiskristallerzeugung in einer Niederdruckphase befindet, während sich der zur Hochdruckleitung (2 ) und Düse (3 ) hin zunächst offene andere Leitungsstrang (5 ) zur Zuführung der Eiskristalle (13 ) zur Düse (3 ) in seiner Hochdruckphase (Eiskristallzuführungsphase, Schneidehase) befindet. - Verfahren zum Abrasiv-Hochdruckwasserstrahlschneiden nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die wechselseitige Arbeitsweise der Leitungsstränge (
4 ,5 ) in der Hochdruck- und der Niederdruckphase durch eine Regelung des Zeitregimes erfolgt.
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DE (1) | DE102008010599A1 (de) |
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DE102017204883A1 (de) * | 2017-03-23 | 2018-09-27 | Robert Bosch Gmbh | Materialbearbeitung mit einem Eisstrahl |
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-
2008
- 2008-02-22 DE DE200810010599 patent/DE102008010599A1/de active Pending
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