-
Die
Erfindung betrifft einen Druckspeicher für einen geschlossenen
Hydraulikkreis eines Servolenksystems sowie ein Verfahren zum Befüllen,
Entlüften und Vorspannen dieses Servolenksystems.
-
Druckspeicher
für hydraulische Systeme sind aus dem Stand der Technik
bereits allgemein bekannt. Häufig kommen sogenannte hydropneumatische
Druckspeicher zum Einsatz, die jedoch den Nachteil aufweisen, daß der
Druck in der „Gasphase" stark temperaturabhängig
ist. Folglich ergeben sich bei größeren Temperaturschwankungen,
wie sie im Kraftfahrzeugbereich typischerweise auftreten, unerwünscht
hohe Druckänderungen im Hydraulikkreis.
-
Die
DE 198 38 490 A1 zeigt
einen Federspeicher für einen geschlossenen Hydraulikkreis,
mit welchem sich dieses Problem allgemein lösen läßt.
Der offenbarte Federspeicher ist als federbeaufschlagte Zylinder/Kolben-Einheit
ausgebildet, so daß ein weitgehend temperaturunabhängiger,
im wesentlichen konstanter Fluiddruck im Hydraulikkreis vorgehalten werden
kann. Auf die Befüllung, Entlüftung und Vorspannung
des geschlossenen Hydraulikkreises wird in der
DE 198 38 490 A1 nicht
genauer eingegangen. Diese Vorgänge stellen jedoch stets
eine gewisse Herausforderung dar und sind insbesondere bei vorgespannten,
geschlossenen Systemen mit beachtlichem Aufwand verbunden.
-
Aufgabe
der Erfindung ist daher die Schaffung eines Druckspeichers für
einen geschlossenen Hydraulikkreis eines Servolenksystems, der eine möglichst
einfache Befüllung, Entlüftung und Vorspannung
erlaubt. Ein weiterer Bestandteil der Aufgabe ist die Entwicklung
eines Verfahrens, mit dem der geschlossene Hydrau likkreis des Servolenksystems
möglichst einfach befüllt, entlüftet
und vorgespannt werden kann.
-
Gelöst
wird diese Aufgabe durch einen Druckspeicher für einen
geschlossenen Hydraulikkreis eines Servolenksystems nach Anspruch
1 gelöst.
-
Das
Gehäuse wird durch eine Trennwand in einen oberen und unteren
Raum unterteilt, wobei der untere Raum durch eine Feder unter Vorspanndruck gesetzt
wird und Hydraulikfluid des Hydraulikkreises enthält. Durch
Verschieben der Trennwand wird die Nachfüllöffnung
freigegeben, so daß einfach von oben Hydraulikfluid nachgefüllt
werden kann. Es müssen also keine separaten, aufwendigen
Einrichtungen geschaffen werden, die dem ersten Befüllen oder
Nachfüllen von Hydraulikflüssigkeit dienen.
-
Gemäß der
bevorzugten Ausführungsform ist eine am Gehäuse
befestigte Vorspanneinrichtung vorgesehen, die eine vormontierte
Baugruppe bildet und einen Gehäusedeckel, eine Druckfeder
und die verschiebliche Trennwand umfaßt, wobei die Druckfeder
im oberen Raum untergebracht ist und im Hydraulikkreis einer Vorspannung
festlegt, indem sie die verschiebliche Trennwand in Richtung zum
unteren Raum beaufschlagt. Im wesentlichen setzt sich der Druckspeicher
also zusammen aus einem offenen, aber verschließbaren Gehäuse,
welches eine einfache Befüllung und Entlüftung
des Hydraulikkreises ermöglicht, und einer vormontierten
Vorspanneinrichtung, welche nach der Befüllung und Entlüftung
des Hydraulikkreises lediglich am Gehäuse befestigt werden
muß und daraufhin eine gewünschte Vorspannung
aufbringen kann. Separate Befüllstutzen oder sonstige Befüllvorrichtungen
sind nicht mehr nötig, weil deren Funktion auf vorteilhafte
Art und Weise in den Druckspeicher integriert wurde. Da die Befüllung,
Entlüftung und Vorspannung des Hydrauliksystems durch den
beschriebenen Druckspeicher mit wenigen Handgriffen möglich
ist, lassen sich auch am Hydrauliksystem anfallende Wartungs- oder Reparaturarbeiten
einfacher und schneller durchführen.
-
Vorzugsweise
ist ein Dichtelement vorgesehen, mit dessen Hilfe die verschiebliche
Trennwand den unteren Raum relativ zum oberen Raum im wesentlichen
dicht verschließt. Mit diesem Dichtelement können
eine Leckage des Hydraulikkreises minimiert und Fertigungstoleranzen
zwischen der Trennwand und dem Gehäuse einfach ausgeglichen
werden.
-
Besonders
bevorzugt ist das Dichtelement Teil der Vorspanneinrichtung. Der
Druckspeicher setzt sich somit weiterhin im wesentlichen aus zwei Komponenten
zusammen, nämlich dem offenen Gehäuse und der
Vorspanneinrichtung. Da das Dichtelement in die vormontierte Baugruppe
der Vorspanneinrichtung integriert ist, werden zusätzliche
separate Bauteile vermieden, welche den Zusammenbau des Druckspeichers
erschweren würden.
-
Das
Dichtelement ist in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
des Druckspeichers topfförmig ausgebildet.
-
In
dieser Ausführungsform kann das Dichtelement mit seiner
offenen Seite am Deckel angebracht sein und zusammen mit diesem
den oberen Raum bilden. Der obere Raum ist dadurch gegenüber
dem unteren Raum vollkommen abgedichtet, und die Druckfeder liegt
geschützt im Innern des Federraums.
-
In
einer weiteren Ausführungsvariante ist das Dichtelement
als Balg ausgebildet. Ein Balg, insbesondere ein Faltenbalg, stellt
ein einfaches und preiswertes topfförmiges Dichtelement
dar, welches eine Verschiebung der Trennwand zuläßt.
-
Vorzugsweise
steht der obere Raum unter Atmosphärendruck. Dies wird
beispielsweise mittels einer feinen Perforation im Gehäusedeckel
erreicht. Dadurch ist sichergestellt, daß die Vorspannung
im Hydraulikkreis keine temperaturabhängige Gasdruckkomponente
aufweist, sondern im Idealfall ausschließlich von der Druckfeder
bestimmt wird.
-
In
einer weiteren Ausführungsform bilden das Dichtelement
und der Gehäusedeckel im zusammengesetzten Zustand des
Druckspeichers einen wenigstens hydraulikfluiddichten Aufnahmeraum,
in dem die Druckfeder und die verschiebliche Trennwand untergebracht
sind. Die Vorspanneinrichtung stellt in diesem Fall eine besonders
kompakte vormontierte Baugruppe dar, bei der die Druckfeder geschützt
im Innern des Aufnahmeraums liegt.
-
Die
Vorspanneinrichtung kann ferner eine Federarretierung aufweisen,
welche die Druckfeder in einer vorgespannten Stellung hält,
wobei die Federarretierung betätigt werden kann, um die
Druckfeder freizugeben. Durch die Federarretierung läßt
sich die Druckfeder als Teil der abnehmbaren, vormontierten Vorspanneinrichtung
bereits vor der Befestigung der Vorspanneinrichtung am Gehäuse
vorspannen. Da die vormontierte Vorspanneinrichtung kompakt und
abnehmbar ausgeführt ist, kann die Druckfeder in vorteilhafter
Weise auch abseits des Servolenksystems vorgespannt, insbesondere
maschinell vorgespannt werden.
-
Gemäß einer
zweiten Ausführungsform ist im unteren Raum eine Zugfeder
vorgesehen, die die Trennwand nach unten zieht. Die Trennwand kann nach Abnehmen
des Deckels nach oben gezogen werden, um die Befüllöffnung
freizugeben. Dabei kann der Deckel mit einem Zugelement mit der Trennwand
verbunden sein, so daß nur am Deckel gezogen werden muß,
um die Trennwand zu heben. Alternativ kann natürlich auch
mit einem Werkzeug die Trennwand erfaßt werden, um sie
nach oben zu ziehen.
-
Der
Gehäusedeckel ist bevorzugt von oben auf das offene Gehäuse
aufsetzbar, um dieses zu verschließen. Das Gehäuse
ist somit nach oben offen und dementsprechend einfach mit Hydraulikfluid
zu befüllen.
-
Die
eingangs gestellte Aufgabe wird außerdem gelöst
durch ein Verfahren zum Befüllen, Entlüften und
Vorspannen eines hydraulischen Servolenksystems, welches einen geschlossenen
Hydraulikkreis mit einem Druckspeicher umfaßt, der ein
offenes Gehäuse sowie eine Vorspanneinrichtung mit einer
Druckfeder und einer verschieblichen Trennwand aufweist, wobei das
Verfahren folgende Schritte beinhaltet:
- a)
der Hydraulikkreis wird über das offene Gehäuse
mit Hydraulikfluid befüllt und entlüftet;
- b) die Vorspanneinrichtung wird am offenen Gehäuse
montiert oder freigegeben, und der Hydraulikkreis wird vorgespannt.
-
Gemäß diesem
Verfahren kann ein hydraulisches Kraftfahrzeug-Lenksystem mit wenigen
Handgriffen befüllt, entlüftet und vorgespannt
werden, ohne daß spezielle Befüllstutzen oder
sonstige Befüllvorrichtungen notwendig wären.
Infolge der einfachen Durchführbarkeit des Verfahrens bietet
es vor allem Vorteile beim Entleeren und Wiederbefüllen des
Hydraulikkreises im Rahmen einer Wartung oder Reparatur des Servolenksystems.
-
Vorzugsweise
ist die Vorspanneinrichtung als vormontierte Einheit ausgeführt
und umfaßt eine Feder, insbesondere Druckfeder, die Trennwand
und den Gehäusedeckel.
-
Insbesondere
kann die Befüllung (und Entlüftung) des Hydraulikkreises
im Schritt a) als Vakuumbefüllung durchgeführt
werden.
-
In
einer Verfahrensvariante wird die Druckfeder während der
Montage der Vorspanneinrichtung im Schritt b) gespannt und somit
eine Vorspannung im Hydraulikkreis festgelegt. Das Aufbringen der
Vorspannung und die Befestigung der Vorspanneinrichtung am Gehäuse
erfolgen dabei weitgehend gleichzeitig, in einem einzigen Verfahrensschritt.
Dies bietet sich insbesondere bei eher geringen Vorspannungen an,
da die Vorspannkraft in diesem Fall gewöhnlich manuell
aufgebracht werden muß.
-
In
einer anderen Verfahrensvariante umfaßt der Schritt b)
folgende Unterschritte:
- b1) die Druckfeder
wird vorgespannt und in ihrer vorgespannten Stellung arretiert;
- b2) die Vorspanneinrichtung wird auf das offene Gehäuse
montiert, um dieses zu schließen;
- b3) die Arretierung der vorgespannten Druckfeder wird gelöst,
so daß die Federkraft den Hydraulikkreis beaufschlagt und
eine gewünschte Vorspannung aufbringt.
-
Diese
Variante ist insbesondere für höhere Vorspannkräfte
gut geeignet, da die Vorspannung der Druckfeder abseits des Servolenksystems
vorgenommen und folglich mit geringem Aufwand auch maschinell durchgeführt
werden kann.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen. In diesen zeigen:
-
1 die
schematische Ansicht eines Servolenksystems mit einem erfindungsgemäßen Druckspeicher;
und
-
2 eine
schematische Explosionsansicht des erfindungsgemäßen
Druckspeichers gemäß 1.
-
3 eine
schematische Explosionsansicht des erfindungsgemäßen
Druckspeichers gemäß einer zweiten Ausführungsform.
-
In 1 ist
ein hydraulischer Schaltplan für ein Servolenksystem 8 eines
Kraftfahrzeugs schematisch dargestellt. Der Schaltplan zeigt dabei
konkret einen geschlossenen, vorgespannten Hydraulikkreis 10 für
ein elektrohydraulisches Servolenksystem 8.
-
Das
elektrohydraulische Servolenksystem 8 weist eine Lenkspindel 11 auf,
die in bekannter Weise über ein Lenkgetriebe 12 mit
einer Zahnstange 14 gekoppelt ist, welche wiederum mit
lenkbaren Rädern des Kraftfahrzeugs zusammenwirkt (nicht
gezeigt). Am Lenkgetriebe 12 ist dabei ein Lenkmoment-
und/oder Lenkwinkelsensor 16 vorgesehen, der seine Sensordaten
an eine elektronische Steuereinheit 18 eines Motor-Pumpen-Aggregats 20 weitergibt.
Das Motor-Pumpen- Aggregat 20 ist die Schnittstelle zwischen
dem elektrischen und dem hydraulischen Teil des elektrohydraulischen
Servolenksystems 8 und weist neben der elektronischen Steuereinheit 18 noch
einen Motor 22 und eine reversible Pumpe 24 auf.
Als reversible Pumpe 24 wird in diesem Zusammenhang eine
Pumpe mit zwei Pumpenanschlüssen 25, 26 bezeichnet,
wobei die Pumpe zwei unterschiedliche Förderrichtungen
für Hydraulikfluid aufweist und ihre Pumpenanschlüsse 25, 26 in Abhängigkeit
von der Förderrichtung als Sauganschluß oder Druckanschluß nutzt.
Das Servolenksystem 8 umfaßt ferner eine Zylinder/Kolben-Einheit 27 mit
zwei Arbeitskammern 28, 30, welche abhängig von
der Förderrichtung der Pumpe 24 mit Druck beaufschlagt
werden und entsprechend eine axiale Bewegung der Zahnstange 14 in
einer ersten oder in einer entgegengesetzten zweiten Richtung bewirken oder
unterstützen. Der in den Arbeitskammern 28, 30 herrschende
Druck wird dabei von Drucksensoren 32 erfaßt und
an die elektronische Steuereinheit 18 übermittelt.
Im vorliegenden Beispiel ist die Steuereinheit 18 darüber
hinaus mit einer Stromversorgung 34 und weiteren Sensoren
oder Datenerfassungseinheiten 36 verbunden.
-
Das
Servolenksystem 8 gemäß 1 weist ferner
ein Sicherheitsventil 38 auf, welches die Arbeitskammern 28, 30 der
Zylinder/Kolben-Einheit 27 in einer Ventilgrundstellung
kurzschließt, so daß bei einem Systemausfall keine
hydraulische Blockade entsteht. Die Kraftfahrzeuglenkung funktioniert
dann in diesem Fall rein mechanisch. Das Sicherheitsventil 38 ist
als elektromagnetisch angesteuertes 2/2-Wegeventil ausgebildet,
wobei ein Federelement 40 gewährleistet, daß sich
das Sicherheitsventil 38 im unbestromten Zustand in seine
Grundstellung, d. h. seine offene Ventilstellung bewegt und die
Funktion eines bekannten „Fail-Safe"-Ventils übernimmt.
Die 1 zeigt das Sicherheitsventil 38 in einer
nicht-aktivierten Ventilstellung, bei der beide Ventilanschlüsse
gesperrt sind.
-
Der
prinzipielle Aufbau eines elektrohydraulischen Fahrzeuglenksystems
sowie dessen Funktionsweise sind bereits allgemein aus dem Stand
der Technik bekannt, weshalb im folgenden lediglich auf erfindungsrelevante
Besonderheiten genauer eingegangen wird.
-
Eine
Besonderheit des Servolenksystems 8 liegt in der Bauweise
eines Druckspeichers 42, der in 1 schematisch
eingezeichnet ist. Der Druckspeicher 42 beaufschlagt den
Hydraulikkreis 10 mit einer weitgehend konstanten Vorspannkraft
und kann ferner Änderungen im Hydraulikfluidvolumen ausgleichen,
die beispielsweise durch Temperaturwechsel oder Leckage bedingt
sind. Er umfaßt ein offenes Gehäuse 44,
das mittels einer verschieblichen Trennwand 46 in einen
oberen Raum 48 und einen mit dem Hydraulikkreis 10 in
Verbindung stehenden unteren Raum 50 unterteilbar ist,
sowie eine am Gehäuse 44 befestigte Vorspanneinrichtung 52,
die eine vormontierte Baugruppe bildet und einen Gehäusedeckel 54, eine
Druckfeder 56 und die verschiebliche Trennwand 46 aufweist.
Die Druckfeder 56 ist im oberen Raum 48 untergebracht
und legt im Hydraulikkreis 10 eine Vorspannung fest, indem
sie sich am Gehäusedeckel 54 abstützt
und die verschiebliche Trennwand 46 in Richtung zum unteren
Raum 50 beaufschlagt. Des weiteren umfaßt der
Druckspeicher 42 ein Dichtelement 58, mit dessen
Hilfe die verschiebliche Trennwand 46 den unteren Raum 50 relativ
zum oberen Raum 48 im wesentlichen dicht verschließt.
-
Der
untere Raum 50 des Druckspeichers 42 ist über
einen Druckspeicheranschluß 60 an den Hydraulikkreis 10 angeschlossen
und steht jeweils über ein Rückschlagventil 62 mit
den beiden Arbeitskammern 28, 30 der Zylinder/Kolben-Einheit 27 in
Verbindung. Die Rückschlagventile 62 sind im Hydraulikkreis 10 nahe
des Druckspeicheranschlusses 60 angeordnet. Sie sind dabei
so geschaltet, daß sie einen Fluidfluß vom unteren
Raum 50 in Richtung zu den Arbeitskammern 28, 30 freigeben
und einen umgekehrten Fluidfluß von den Arbeitskammern 28, 30 zum
unteren Raum 50 sperren.
-
Darüber
hinaus ist der Druckspeicher 42 auch mit einem Leckölanschluß 64 der
reversiblen Pumpe 24 verbunden, über den eine
Pumpenleckage in den unteren Raum 50 abgeführt
werden kann.
-
Die 2 zeigt
eine Explosionsansicht des Druckspeichers 42, in der dessen
Aufbau deutlich wird. Im wesentlichen besteht der Druckspeicher 42 aus
zwei Komponenten, nämlich dem oben offenen Gehäuse 44 mit
dem Druckspeicheranschluß 60 und der Vorspanneinrichtung 52,
die als vormontierte Baugruppe ausgebildet ist und den Gehäusedeckel 54,
die Druckfeder 56 und die verschiebliche Trennwand 46 umfaßt.
Im Ausführungsbeispiel gemäß 2 umfaßt
die vormontierte Vorspanneinrichtung 52 außerdem
das Dichtelement 58, welches im vorliegenden Fall topfförmig
ausgebildet ist.
-
Zur
Bildung der vormontierten Baugruppe kann ein Ende der Druckfeder 56 am
Gehäusedeckel 54 und ein entgegengesetztes Ende
der Druckfeder 56 an der verschieblichen Trennwand 46 befestigt werden.
Ferner wird das topfförmige Dichtelement 58 mit
seiner offenen Seite am Gehäusedeckel 54 angebracht,
so daß es mit diesem den oberen Raum 48 bildet.
Genaugenommen bilden das Dichtelement 58 und der Gehäusedeckel 54 im
zusammengesetzten Zustand des Druckspeichers 42 (vgl. 1)
einen Aufnahmeraum aus, in dem die Druckfeder 56 und die
verschiebliche Trennwand 46 untergebracht sind. Vorzugsweise
ist dieser Aufnahmeraum der Druckfeder 56 hydraulikfluiddicht
ausgeführt.
-
Der
obere Raum 48 steht im Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2 unter
Atmosphärendruck, was beispielsweise durch eine feine Perforation
im Gehäusedeckel 54 erreichbar ist. Durch diese
Perforation kann Luft bei einer Bewegung der Trennwand 46 aus
dem oberen Raum 48 abströmen oder in den oberen
Raum 48 einströmen. Die Vorspannung im Hydraulikkreis 10 wird
dementsprechend ausschließlich von der Druckfeder 56 bestimmt
und weist keine variable Gasdruckkomponente auf, die aus einem veränderlichen
Luftdruck im oberen Raum 48 resultieren würde.
Eine solche Komponente ist insbesondere auch deshalb unerwünscht,
weil die Vorspannung im Hydraulikkreis 10 über
diese Komponente stark temperaturabhängig wäre, ähnlich
wie bei einem hydropneumatischen Druckspeicher.
-
Das
Dichtelement 58 ist in den 1 und 2 topfförmig
ausgebildet und mit seiner offenen Seite (umlaufender Kragen) am
Gehäusedeckel 54 in einer radial umlaufenden Tasche
angebracht. Um eine Verschiebung der Trennwand 46 zu ermöglichen,
ist das Dichtelement 58 vorzugsweise als Balg, insbesondere
als Faltenbalg, oder als entsprechend geformte elastische Haut ausgebildet.
Alternativ zu einer topfförmigen Ausführung kann
das Dichtelement 58 auch ein Dichtring sein. Dieser ist
vorzugsweise in einer umlaufenden Nut der Trennwand 46 angeordnet
und dichtet einen Ringspalt zwischen der Trennwand 46 und
dem Gehäuse 44 ab.
-
Im
folgenden wird kurz auf das Verfahren zum Befüllen, Entlüften
und Vorspannen des elektrohydraulischen Servolenksystems 8 eingegangen, wobei
das Lenksystem 8 den geschlossenen Hydraulikkreis 10 mit
einem Druckspeicher 42 umfaßt, welcher ein offenes
Gehäuse 44 und eine verschiebliche Trennwand 46 aufweist.
Der oben beschrieben Druckspeicher 42 gemäß den 1 und 2 ist dabei
zur Durchführung dieses Verfahrens besonders gut geeignet.
-
In
einem ersten Verfahrensschritt wird der Hydraulikkreis 10 über
das offene Gehäuse 44 mit Hydraulikfluid befüllt
und entlüftet. Dies ist besonders vorteilhaft möglich,
wenn das Gehäuse 44 so eingebaut wird, daß es
nach oben offen ist. Der Gehäusedeckel 54 ist
dann von oben auf das offene Gehäuse 44 aufsetzbar,
um dieses zu verschließen. In einer besonderen Verfahrensvariante
wird die Befüllung (und Entlüftung) des Hydraulikkreises 10 im
ersten Verfahrensschritt als Vakuumbefüllung durchgeführt. Da
der Ablauf und die Vorteile einer Vakuumbefüllung allgemein
bekannt sind, wird darauf nicht näher eingegangen.
-
In
einem weiteren, zweiten Verfahrensschritt wird die Vorspanneinrichtung 52 am
offenen Gehäuse 44 montiert, und der Hydraulikkreis 10 wird
vorgespannt. Konkret erfolgt die Montage der Vorspanneinrichtung 52 so,
daß das Dichtelement 58, die Trennwand 46 und
die Druckfeder 56 in das Gehäuse 44 eingeführt
und der Gehäusedeckel 54 am Gehäuse 44 befestigt
wird. Vorzugsweise wird der Gehäusedeckel 54 dabei
mit dem Gehäuse 44 verschraubt oder verrastet.
-
In
einer möglichen Verfahrensvariante wird während
der Montage der Vorspanneinrichtung 52 im zweiten Verfahrensschritt
die Druckfeder 56 gespannt und somit eine Vorspannung im
Hydraulikkreis 10 festgelegt. Da die Vorspannkraft bei
der Montage des Gehäusedeckels 54 in der Regel
manuell aufgebracht werden muß, eignet sich diese Verfahrensvariante
insbesondere für Servolenksysteme, bei denen eine relativ
niedrige Vorspannung gewünscht ist.
-
In
einer alternativen Verfahrensvariante umfaßt der zweite
Verfahrensschritt folgende Unterschritte: Die Druckfeder 56 wird
zunächst vorgespannt und in ihrer vorgespannten Stellung
arretiert. Nachfolgend wird die Vorspanneinrichtung 52 mit
der vorgespannten Druckfeder 56 am offenen Gehäuse 44 befestigt,
um dieses zu schließen. Schließlich wird die Arretierung
der vorgespannten Druckfeder 56 gelöst, so daß die
Federkraft den Hydraulikkreis 10 beaufschlagt und eine
gewünschte Vorspannung erzeugt.
-
In
dieser Verfahrensvariante ist es möglich, die Druckfeder 56 als
Teil der abnehmbaren, vormontierten Vorspanneinrichtung 52 auch
abseits vom Servolenksystem 8 vorzuspannen. Dadurch kann
bei geringem Aufwand eine maschinelle Vorspannung vorgenommen werden,
mit der auch größere Vorspannkräfte problemlos
erzeugt werden können.
-
Bei
dieser zweiten Verfahrensvariante weist die Vorspanneinrichtung 52 eine
Federarretierung 66 auf, welche nach dem Vorspannen der
Druckfeder 56 an der Feder selbst oder an der verschieblichen Trennwand 46 angreift,
um die Druckfeder 56 in ihrer vorgespannten Stellung zu
halten. Anschließend kann die Federarretierung 66 betätigt
werden, um die Druckfeder 56 wieder freizugeben. In 2 ist
eine solche Federarretierung 66 schematisch angedeutet, wobei
sich die Druckfeder 56 in einer freigegebenen, nicht-vorgespannten
Stellung befindet.
-
Eine
weitere Variante ist in 3 dargestellt. Die Trennwand 46 kann
alternativ zum topfförmigen Dichtelement 58 mit
einem umlaufenden Dichtring 58' versehen sein, so daß ersteres überflüssig
wäre. Auf der Unterseite der Trennwand 48 ist
eine Zugfeder 70 befestigt, die am entgegengesetzten Ende
am Boden des Gehäuses 44 arretiert ist. Auf der
Trennwandoberseite ist ein mit dem Gehäusedeckel 54 gekoppeltes, überlanges
Zugelement 80 angebracht, über das die Trennwand 46 nach
oben aus dem Gehäuse 44 herausgezogen werden kann,
um Hydraulikfluid nachzufüllen. Alternativ wäre
es möglich, einen Einfüllstutzen 82 vorzusehen,
unter dessen Mündung 84 ins Gehäuse 44 oberhalb
der Positionen der Trennwand 46 im Betriebszustand liegt.
Wird die Trennwand 46 nach oben über die Mündung 84 gezogen,
kann von oben über den Stutzen 82 Hydraulikfluid
nachgefüllt werden, ohne daß die Trennwand 46 aus
dem Gehäuse 44 entfernt wird.
-
Das
Zugelement 80 kann natürlich alternativ entfallen.
Dann würde nach Abnehmen des Deckels 54 z. B.
mittels eines Werkzeugs die Trennwand 46 nach oben bewegt
werden. Für die Befüllung muß die Zugfeder 70 nicht
entfernt werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19838490
A1 [0003, 0003]