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Die Erfindung betrifft ein Niveauregulierungssystem eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein Niveauregulierungssystem eines Kraftfahrzeugs dient der Einhaltung eines definierten Abstands zwischen einem Fahrzeugaufbau des Kraftfahrzeugs und einer Fahrbahn. Bei aus der Praxis bekannten Niveauregulierungssystemen ist jedem Rad eines Kraftfahrzeugs ein fluidisch betätigbares Niveauregulierungselement zugeordnet, welches vorzugsweise als Federbein ausgebildet ist. Jedes Niveauregulierungselement ist unter Zwischenschaltung eines für jedes Niveauregulierungselement individuellen Niveauventils und eines für alle Niveauregulierungselemente gemeinsamen Kompressors mit einem ebenfalls für alle Niveauregulierungselemente gemeinsamen Druckspeicher verbunden. Soll ein Fahrzeugaufbau des Kraftfahrzeugs angehoben werden, so ist mindestens ein Niveauregulierungselement bei laufendem Kompressor und bei geöffnetem Niveauventil vom Druckspeicher aus befüllbar. Zum Absenken des Fahrzeugaufbaus ist hingegen mindestens ein Niveauregulierungselement bei geöffnetem Niveauventil und laufendem Kompressor in den Druckspeicher zumindest teilweise entleerbar.
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Aus der Praxis bekannte Niveauregulierungssysteme verfügen zusätzlich zu den bereits erwähnten Baugruppen, also zusätzlich zu den Niveauregulierungselementen, den Niveauventilen, dem Kompressor und dem Druckspeicher, weiterhin über Sensoren, wobei jedem Rad ein Sensor zugeordnet ist, der einen Niveauistwert im Bereich jedes Rads messtechnisch erfasst. Dieser messtechnisch erfasste Niveauistwert wird mit einem Niveausollwert verglichen, wobei dann, wenn eine Abweichung zwischen dem jeweiligen Niveauistwert und dem Niveausollwert festgestellt wird, das jeweilige Niveauregulierungselement entweder stärker befüllt oder weiter entleert wird, so dass der entsprechende Niveauistwert dem Niveausollwert folgt.
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Jeder messtechnisch erfasste Niveauistwert ist einerseits von der Betätigung des Fahrzeugaufbaus durch die Niveauregulierungselemente und andererseits von Anregung der Räder durch die Fahrbahn abhängig. Bei einer sehr unebenen Fahrbahn unterliegen die Niveauistwerte starken bzw. schnellen Veränderungen.
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Die den Niveauregulierungselementen zugeordneten Niveauventile können zwar abhängig von sich schnell ändernden Niveauistwerten innerhalb kurzer Zeiten geöffnet und geschlossen werden, die Ansteuerung des Kompressors auf Grundlage solcher sich schnell ändernder Niveauistwerte bereitet jedoch Schwierigkeiten, da ein Kompressor nicht auf ein kurzzeitig aufeinanderfolgendes Einschalten und Ausschalten desselben ausgelegt ist. Ein derart betriebener Kompressor unterliegt vielmehr einem großen Verschleiß.
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Aus der
DE 199 59 556 C1 ist eine geschlossene Niveauregelanlage bekannt, die über steuerbare Wegeventile verfügt, sodass der Kompressor immer nur in eine Richtung zu laufen braucht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, eine verbesserte Niveauregulierung eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen.
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Dieses Problem wird durch ein Niveauregulierungssystem eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird jeder Niveauistwert derart gefiltert, dass ein von einer Radbewegung des jeweiligen Rads abhängiger Niveauistwert und ein von einer Fahrzeugaufbaubewegung des Fahrzeugaufbaus abhängiger Niveauistwert bereitgestellt wird, wobei die Niveauventile abhängig von dem von der Radbewegung des jeweiligen Rads abhängigen Niveauistwert geöffnet und geschlossen werden, und wobei der Kompressor abhängig von dem von der Fahrzeugaufbaubewegung des Fahrzeugaufbaus abhängigen Niveauistwert eingeschaltet und ausgeschaltet wird.
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Beim erfindungsgemäßen Niveauregulierungssystem wird jeder Niveauistwert gefiltert, um einerseits einen Niveauistwert, welcher eine Radbewegung des jeweiligen Rads abbildet und andererseits einen Niveauistwert, welcher eine Fahrzeugaufbaubewegung des Fahrzeugs abbildet, bereitzustellen. Erfindungsgemäß wird das Öffnen und Schließen der Niveauventile vom Einschalten und Ausschalten des Kompressors regelungstechnisch bzw. steuerungstechnisch derart getrennt, dass die Niveauventile abhängig von dem von Radbewegung des jeweiligen Rads abhängigen Niveauistwert geöffnet und geschlossen werden, wohingegen der Kompressor abhängig von dem von der Fahrzeugaufbaubewegung des Fahrzeugaufbaus abhängigen Niveauistwert eingeschaltet und ausgeschaltet wird. Das Einschalten und Ausschalten des Kompressors erfolgt demnach ausschließlich auf Basis des sich relativ langsam ändernden, von der Fahrzeugaufbaubewegung des Fahrzeugaufbaus abhängigen Niveauistwerts. Dieser ist unabhängig von Radbewegungen, die durch eine unebene Fahrbahn verursacht werden.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Das der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird auch gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 10.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Niveauregulierungssystem eines Kraftfahrzeugs;
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2 ein Diagramm zur Verdeutlichung der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Niveauregulierungssystems beim Anheben eines Kraftfahrzeugausbaus; und
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3 ein Diagramm zur Verdeutlichung der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Niveauregulierungssystems beim Absenken eines Kraftfahrzeugausbaus.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Niveauregulierungssystem eines Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt einen stark schematisierten Aufbau eines erfindungsgemäßen Niveauregulierungssystems 10, wobei jedem Rad eines Kraftfahrzeugs ein fluidisch betätigbares Niveauregulierungselement 11 zugeordnet ist. Im nachfolgenden Ausführungsbeispiel sei davon ausgegangen, dass das Niveauregulierungselement 11 pneumatisch betätigbar ist und als Federbein ausgebildet ist. Aus Gründen einer einfachen Darstellung ist in 1 lediglich ein solches Niveauregulierungselement 11 gezeigt. Jedem Niveauregulierungselement 11 ist ein Niveauventil 12 zugeordnet, welches gemäß 1 zwei Schaltpositionen 12a und 12b einnehmen kann, wobei die Schaltposition 12a einem geöffneten Niveauventil 12 und die Schaltposition 12b einem geschlossenen Niveauventil 12 entspricht. Jedem Rad eines Kraftfahrzeugs ist demnach ein Niveauregulierungselement 11 mit einem mit demselben zusammenwirkenden Niveauventil 12 zugeordnet.
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Das Niveauregulierungssystem 10 umfasst zusätzlich zu den Niveauregulierungselementen 11 und den Niveauventilen 12 einen Druckspeicher 13 sowie einen von einem Motor 14 betriebenen Kompressor 15. Sämtliche Niveauregulierungselemente 11 stehen über die entsprechenden Niveauregulierungselemente 12 und dem für alle Niveauregulierungselemente 11 gemeinsamen Kompressor 15 mit dem für alle Niveauregulierungselemente 11 gemeinsamen Druckspeicher 13 in Verbindung.
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Zur Ausführung eines Anhebens eines Fahrzeugaufbaus eines Kraftfahrzeugs ist mindestens ein Niveauregulierungselement 11 bei laufendem Kompressor 15 und geöffnetem Niveauventil 11 vom Druckspeicher 13 aus befüllbar. Zum Absenken des Fahrzeugaufbaus ist hingegen mindestens ein Niveauregulierungselement 11 bei geöffnetem Niveauventil 12 und laufendem Kompressor 15 in den Druckspeicher 13 zumindest teilweise entleerbar.
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Zur Etablierung einer Niveauregelung ist jedem Rad weiterhin ein Sensor zugeordnet, mit Hilfe dessen im Bereich jedes Rads ein Niveauistwert erfasst werden kann, wobei der jeweilige Niveauistwert mit einem Niveausollwert verglichen wird. In dem Fall, in welchem zum Anheben des Fahrzeugaufbaus im Bereich eines Rads der jeweilige Niveauistwert kleiner ist als der Niveausollwert, wird das jeweilige Niveauregulierungselement 11 bei geöffnetem Niveauventil 12 und laufendem Kompressor 15 vom Druckspeicher 13 aus befüllt. In dem Fall, in welchem zum Absenken des Fahrzeugaufbaus im Bereich eines Rads der jeweilige Niveauistwert größer ist als der Niveausollwert, wird das jeweilige Niveauregulierungselement bei laufendem Kompressor 15 und geöffnetem Niveauventil 12 in den Druckspeicher 13 zumindest teilweise entleert.
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2 und 3 zeigen Diagramme, zur Verdeutlichung der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Niveauregulierungssystems 10, wobei in 2 für den Fall des Anhebens eines Fahrzeugaufbaus und in 3 für den Fall des Absenkens eines Fahrzeugaufbaus mehrere zeitliche Signalverläufe über der Zeit t gezeigt sind. So sind in 2 und 3 über der Zeit t insgesamt sechs Signalverläufe 16, 17, 18, 19, 20 und 21 aufgetragen. Beim Signalverlauf 16 handelt es sich um den zeitlichen Verlauf eines Niveausollwerts. Bei den Signalverläufen 17 und 18 handelt es sich um zeitliche Signalverläufe eines Niveauistwerts, wobei die Signalverläufe 17 und 18 aus einer Filterung eines messtechnisch erfassten Niveauistwerts gewonnen werden. So entspricht der zeitliche Signalverlauf 17 dem zeitlichen Verlauf eines von einer Radbewegung des jeweiligen Rads abhängigen Niveauistwerts. Der zeitliche Signalverlauf 18 entspricht hingegen dem zeitlichen Verlauf eines von einer Fahrzeugaufbaubewegung des Fahrzeugaufbaus abhängigen Niveauistwerts. So zeigen 2 und 3, dass der die Radbewegung abbildende Niveauistwert 17 sich relativ schnell ändert, wohingegen sich der die Fahrzeugaufbaubewegung abbildende Niveauistwert 18 lediglich relativ langsam ändert.
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Beim erfindungsgemäßen Niveauregulierungssystem wird demnach jeder messtechnisch erfasste Niveauistwert gefiltert, um einen die Radbewegung abbildenden und/oder von der Radbewegung abhängigen Niveauistwert 17 und einen die Fahrzeugaufbaubewegung abbildenden und/oder von der Fahrzeugaufbaubewegung abhängigen Niveauistwert 18 bereitzustellen.
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Die Niveauventile 12 werden abhängig von dem von der Radbewegung abhängigen Niveauistwert 17 geöffnet und geschlossen, wobei die Signalverläufe 19 der 2 und 3 das vom zeitlichen Signalverlauf 17 abhängige Öffnen und Schließen der Niveauventile 12 zeigen. Das Öffnen und Schließen der Niveauventile 12 ist unabhängig von dem der Fahrzeugaufbaubewegung entsprechenden Niveauistwert 18. Demgegenüber wird der Kompressor 15 abhängig von dem von der Fahrzeugaufbaubewegung abhängigen Niveauistwert 18 eingeschaltet und ausgeschaltet, wobei die Signalverläufe 21 der 2 und 3 das Einschalten und Ausschalten des Kompressors abhängig vom Niveauistwert 18 zeigen. Das Einschalten und Ausschalten des Kompressors 15 ist unabhängig von dem die Radbewegung abbildenden Niveauistwert 17.
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Wie dem Signalverlauf 19 der 2 entnommen werden kann, ist beim Anheben des Fahrzeugsaufbaus das Niveauventil 12 mindestens eines Niveauregulierungselements 11 geöffnet, wobei dann, wenn beim Anheben des Fahrzeugaufbaus der Niveauistwert 17, der von der Radbewegung abhängig ist, den Niveausollwert 16 überschreitet bzw. erreicht, das jeweilige Niveauventil 12 geschlossen wird. Dies erfolgt zu den Zeitpunkten t1 und t3. Dem Signalverlauf 21 kann entnommen werden, dass der Betrieb des Kompressors 15 hiervon unabhängig ist, der Kompressor 15 bleibt demnach eingeschaltet und läuft demnach weiter. Dann, wenn beim Anheben des Fahrzeugaufbaus der Niveauistwert 17, welcher die Radbewegung abbildet, den Niveausollwert 16 wieder unterschreitet, wird gemäß dem Signalverlauf 19 das Niveauventil 12 des jeweiligen Niveauregulierungselements wieder geöffnet, was in 2 zu den Zeitpunkten t2 und t4 erfolgt. Der Betrieb des Kompressors 15 ist gemäß dem Signalverlauf 21 hiervon gänzlich unabhängig.
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Dann, wenn beim Anheben des Fahrzeugaufbaus im Ausführungsbeispiel der 2 zu den Zeitpunkten t1 und t3 der Niveauistwert 17, der von der Radbewegung abhängig ist, den Niveausollwert 16 überschreitet, bleibt zwar der Kompressor 15 eingeschaltet und läuft weiter, eine Umschalteinrichtung (Signalverlauf 20) wird abhängig hiervon derart betrieben, dass der Kompressor 15 nicht mehr das Niveauregulierungselement 11 befüllt, sondern vielmehr den Druckspeicher 13, nämlich aus der Umgebung 22. Alternativ kann der Druck im Druckspeicher 13 auch auf andere Weise geändert werden.
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So kann beispielsweise auch ein kurzzeitiger Luftverlust bzw. ein Entleeren des Druckspeichers 13 erfolgen, wobei der Druckspeicher 13 dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgefüllt wird.
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Dann hingegen, wenn im gezeigten Ausführungsbeispiel der 2 zu den Zeitpunkten t2 und t4 der von der Radbewegung abhängige Niveauistwert 17 den Niveausollwert 16 wieder unterschreitet, wird die Umschalteinrichtung gemäß dem Signalverlauf 20 derart betrieben, dass der laufende Kompressor das Niveauregulierungselement 11 wieder aus dem Druckspeicher 13 befüllt.
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Gemäß dem Signalverlauf 21 wird der Kompressor erst dann ausgeschaltet, wenn zum Zeitpunkt t5 auch der von der Aufbaubewegung abhängige Niveauistwert 18 den Niveausollwert 16 erreicht.
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In den durch die Klammern 23 gekennzeichneten Zeitspannen, in welchen der von der Fahrzeugaufbaubewegung abhängige Niveauistwert 18 den Niveausollwert 16 noch nicht erreicht hat, erfolgt demnach ein Anheben des Fahrzeugsaufbaus dadurch, dass bei laufendem Kompressor 21 und mindestens einem geöffneten Niveauventil 12 das entsprechende Niveauregulierungselement 11 vom Druckspeicher 13 aus befüllt wird. In den Zeitspannen 24 hingegen, in welchen der von der Fahrzeugaufbaubewegung abhängige Niveauistwert 18 den Niveausollwert 16 ebenfalls noch nicht erreicht hat, in welchen jedoch der von der Radbewegung abhängige Niveauistwert 17 den Niveausollwert 16 erreicht bzw. überschritten hat, erfolgt bei laufendem Kompressor 15 ein Befüllen des Druckspeichers 13 aus der Umgebung 22. Auch in diesem Fall kann zumindest zeitweise eine anders geartete Änderung des Drucks im Druckspeicher 13 erfolgen. In der Zeitspanne 25, in welcher beide Niveauistwerte 17, 18 den Niveausollwert 16 erreicht haben, ist der Regelvorgang beendet.
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Dann, wenn im gezeigten Ausführungsbeispiel der 2 in den Zeitpunkten t2 und t4 der von der Radbewegung abhängige Niveauistwert 17 den Niveausollwert 16 wieder unterschreitet und die Umschalteinrichtung gemäß dem Signalverlauf 20 wieder derart betrieben wird, dass der Kompressor 15 das Niveauregulierungselement 11 ausgehend vom Druckspeicher 13 wieder befüllt, erfolgt vorzugsweise vorab eine Überwachung des in einer zwischen dem Kompressor 15 und dem Ventil 12 verlaufenden Fluidleitung herrschenden Drucks. Das Ventil 12 wird dann abhängig von diesem Druck erst dann wieder geöffnet, wenn dieser Druck ausreichend hoch ist, um zu vermeiden, dass sich bei Öffnen des Ventils 12 das Niveauregulierungselement 11 in die zwischen dem Kompressor 15 und dem Ventil 12 verlaufende Fluidleitung entleert. Ein unerwünschtes Absenken des Fahrzeugaufbaus durch Öffnen des Ventils 12 in den Zeitpunkten t2 und t4 kann hierdurch vermieden werden.
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Ebenso kann vorgesehen sein, dass dann, wenn im gezeigten Ausführungsbeispiel zu den Zeitpunkten t1 und t3 der von der Radbewegung abhängige Niveauistwert 17 den Niveausollwert 16 erreicht bzw. überschreitet und das Niveauventil 12 geschlossen wird, die Umschalteinrichtung erst dann aktiviert wird, wenn ein Druck, der in der zwischen dem Kompressor 15 und dem Ventil 12 verlaufenden Fluidleitung herrscht, einen Grenzwert überschreitet.
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In diesem Fall würde dann bei zu den Zeitpunkten t1 und t3 geschlossenen Ventilen 12 der Kompressor 15 zuerst noch weiter Fluid aus dem Druckspeicher 13 in Richtung auf das Niveauventil 12 fördern, und erst dann, wenn der Druck in der Fluidleitung zwischen dem Kompressor 15 und dem Ventil 12 zu groß wird, durch entsprechende Aktivierung der Umschalteinrichtung den Druckspeicher 13 aus der Umgebung 22 befüllen.
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3 verdeutlicht die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Niveauregulierungssystems 10 für den Fall, dass der Fahrzeugaufbau des Kraftfahrzeugs abgesenkt werden soll. In diesem Fall sind zu Beginn des Regelvorgangs beide Niveauistwerte 17, 18, also sowohl der die Radbewegung abbildende Niveauistwert 17 als auch der die Fahrzeugaufbaubewegung abbildende Niveauistwert 18 größer als der Niveausollwert 16. In diesem Fall wird dann zum Absenken des Fahrzeugaufbaus mindestens ein Niveauregulierungselement 11 bei geöffnetem Niveauventil 12 und laufendem Kompressor 15 zumindest teilweise in den Druckspeicher 13 entleert.
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Dann, wenn hierbei im Ausführungsbeispiel der 3 zu den Zeitpunkten t6 und t8, zu welchen der die Fahrzeugaufbaubewegung abbildende Niveauistwert 18 den Niveausollwert 16 noch nicht erreicht hat und der die Radbewegung abbildende Niveauistwert 17 den Niveausollwert 16 jedoch unterschreitet bzw. erreicht, wird das Niveauventil 12 mindestens eines Niveauregulierungselements 11 gemäß dem Signalverlauf 19 geschlossen, wobei gemäß dem Signalverlauf 21 der Kompressor 15 eingeschaltet bleibt und demnach weiter läuft.
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Zu den Zeitpunkten t6 und t8 wird dann gemäß dem Signalverlauf 20 die Umschalteinrichtung derart betrieben, dass der Kompressor 15 den Druckspeicher 13 aus der Umgebung 22 befüllt.
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Dann, wenn im gezeigten Ausführungsbeispiel zu den Zeitpunkten t7 und t9, in welchen der die Fahrzeugaufbaubewegung abbildende Niveauistwert 18 den Niveausollwert 16 noch nicht erreicht hat und der die Radbewegung abbildende Niveauistwert 17 den Niveausollwert 16 wieder überschreitet, wird das Niveauventil 12 mindestens eines Niveauregulierungselements 11 wieder geöffnet und die Umschalteinrichtung derart betrieben, dass der Kompressor 15 zum weiteren Absenken des Fahrzeugaufbaus eine weitere Entleerung des Niveauregulierungselements 11 in den Druckspeicher 13 vornimmt.
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Erst dann, wenn im gezeigten Ausführungsbeispiel zum Zeitpunkt t10 beide Niveauistwerte 17, 18 den Niveausollwert 16 erreicht haben, wird auch gemäß dem Signalverlauf 21 der Kompressor 15 ausgeschaltet.
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Gemäß 3 erfolgt demnach in den Zeitspannen 26 ein Entleeren mindestens eines Niveauventils 11 bei laufendem Kompressor 15 in den Druckspeicher 13. In den Zeitspannen 27 erfolgt hingegen bei laufendem Kompressor 15 ein Befüllen des Druckspeichers 13 aus der Umgebung 22. In der Zeitspanne 28 ist der Regelvorgang beendet.
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Es liegt demnach im Sinne der hier vorliegenden Erfindung das Öffnen und Schließen von den Niveauregulierungselementen 11 zugeordneten Niveauventilen 12 vom Einschalten und Ausschalten des Kompressors 15 zu entkoppeln, wobei mit Hilfe einer Umschalteinrichtung bestimmt wird, ob der laufende Kompressor 15 dem Befüllen bzw. Entleeren von Niveauregulierungselementen 11 aus bzw. in den Druckspeicher 13 oder dem Befüllen des Druckspeichers 13 aus der Umgebung 22 dient.
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Im Unterscheid zu den gezeigten Ausführungsbeispielen ist es auch möglich, dass mit Hilfe der Umschalteinrichtung bestimmt wird, ob der laufende Kompressor 15 dem Befüllen bzw. Entleeren von Niveauregulierungselementen 11 aus bzw. in den Druckspeicher 13 oder dem zumindest teilweise Entleeren des Druckspeichers 13 in die Umgebung 22 dient.
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Eine besonders vorteilhafte Funktionsweise des erfindungsgemäßen Niveauregulierungssystems bzw. des entsprechenden Verfahrens ergibt sich bei einem Niveauregulierungssystem mit einer geschlossenen Luftversorgung.
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Bei einem offenen Luftversorgungssystem saugt der Kompressor 15 in der Regel nur aus der Umgebung Luft an bzw. lässt Luft in die Umgebung ab. Allenfalls ist bei einem offenen Luftversorgungssystem ein Speicher zwischen einem oder mehreren Niveauregulierungselementen und dem Kompressor 15 vorgesehen.
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Dahingegen ist ein geschlossenes Luftversorgungssystem derart ausgelegt, dass eine Seite des Kompressors 15 mit dem ein oder mehreren Niveauregulierungselementen 11 verbunden ist, während die andere Seite des Kompressors 15 mit einem Druckspeicher 13 verbunden ist, wobei zwischen dem Kompressor 15 und dem Druckspeicher 13 optional ein Ventil vorgesehen sein kann. Gegebenenfalls kann auch der Kompressor 15 einen Umgebungsanschluss, vorzugsweise in Form eines Ablassventils, abhängig von der jeweiligen Systemgestaltung aufweisen. Bei einem geschlossenen Luftversorgungssystem wird zur Niveauregulierung Luft zwischen dem mindestens einen Niveauregulierungselement 11 und dem Druckspeicher 13 hin- bzw. hergepumpt. Ein Ausgleich mit der Umgebung erfolgt nicht zur Niveauregulierung, sondern um die Systemluftmasse anzupassen.
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In Verbindung mit einem geschlossenen Luftversorgungssystem liegt ein weiterer Vorteil der Erfindung darin, dass Luftverluste bzw. Leckagen durch ein Zwischenfüllen während des Betriebs ausgeglichen werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Niveauregulierungssystem
- 11
- Niveauregulierungselement
- 12
- Niveauventil
- 12a, 12b
- Schaltposition des Niveauventils
- 13
- Druckspeicher
- 14
- Motor
- 15
- Kompressor
- 16
- Signalverlauf des Niveausollwerts
- 17
- Signalverlauf eines Niveauistwerts
- 18
- Signalverlauf eines weiteren Niveauistwerts
- 19
- Signalverlauf des Niveauventils
- 20
- Signalverlauf der Umschalteinrichtung
- 21
- Signalverlauf des Kompressors
- 22
- Umgebung
- 23
- Zeitspanne
- 24
- Zeitspanne
- 25
- Zeitspanne
- 26
- Zeitspanne
- 27
- Zeitspanne
- 28
- Zeitspanne