DE3644942C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Änderung der Höhenlage
eines über Hydraulikzylinder auf wenigstens einer Achse abgestützten
Fahrzeugteils, wobei in den Zufuhr- und Ablaßleitungen der Hy
draulikzylinder je ein Ventil liegt.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-OS 32 12 433),
das dazu dient, sowohl bei stillstehendem Fahrzeug als auch
während der Fahrt den von vier Hydraulikzylindern getragenen
Fahrzeugaufbau auf einem vorgegebenen Niveau bezüglich der Fahrbahn
zu halten, ist jedem Hydraulikzylinder ein Niveausensor zugeordnet.
Eine Steuereinrichtung, die einen Mikroprozessor enthält, fragt
nacheinander die Niveausensoren ab und stellt fest, im Bereich
welches Hydraulikzylinders die Abweichung des Niveau-Istwertes
vom Niveau-Sollwert am größten ist. Durch zeitweiliges Öffnen
desjenigen Ventils, das eine Niveaukorrektur durch diesen Hy
draulikzylinder im Sinne einer Reduzierung der Abweichung vom
Sollwert ermöglicht, wird eine Niveauänderung herbeigeführt,
die nur dann geringer ist als ein vorbestimmter Betrag, wenn
die Abweichung vom Sollwert kleiner war als dieser vorbestimmte
Betrag. Im Anschluß an diese Niveaukorrektur fragt die Steuer
einrichtung erneut die Sensoren nacheinander ab und aktiviert,
sofern wenigstens eine Niveauabweichung vorhanden ist, denjenigen
Hydraulikzylinder, an dem die größte Niveauabweichung vorhanden
ist.
Zwar läßt sich mit diesem Verfahren verhindern, daß bei
einer ungleichmäßigen Belastung beim Einschalten der Niveauregel
einrichtung die weniger belasteten Hydraulikzylinder schneller
das Sollniveau erreichen als der oder die stärker belasteten
Hydraulikzylinder, was dazu führen würde, daß sich die Schieflage
des Fahrzeugaufbaus zunächst noch vergrößern würde. Dieser Vorteil
muß aber mit einem erheblichen Mehraufwand für die Niveaure
geleinrichtung erkauft werden, der nicht zuletzt dadurch bedingt
ist, daß die Niveausensoren in der Lage sein müssen, auch die
Größe der Niveauabweichung zu erfassen. Zwei Schalter als Ni
veausensor, wie sie bei einer bekannten hydropneumatischen
Achsfederung für Fahrzeuge (DE-OS 35 12 232) Verwendung
finden, um eine untere und eine obere Schaltschwelle festzulegen,
zwischen denen der Niveau-Sollwert liegt, reichen hierzu nicht
aus.
Da es in vielen Fällen vorteilhaft ist, mit einer unterschiedlichen
Belastung der einzelnen Hydraulikzylinder eine Niveauänderung,
also ein Anheben der abgestützten Fahrzeugteile oder ein Absenken z. B. auch außerhalb des Regelbereiches einer üblichen Niveauregelanlage
durchführen zu können, ohne vorübergehend eine Schieflage zu
erhalten, um beispielsweise eine Lastverschiebung auf der Ladeflä
che eines Fahrzeuges oder gar ein Kippen des Fahrzeuges infolge
einer solchen Lastverschiebung zuverlässig zu verhindern, liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
das beim Anheben oder Absenken der von den Hydraulikzylindern
getragenen Teilen des Fahrzeuges eine Schieflage zumindest so
weitgehend vermeidet, daß sie nicht störend ist, das aber noch
mit einfachen Mitteln durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe
löst ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
Zur Durchführung dieses Verfahrens genügt eine einfache Niveauein
stell- oder -regeleinrichtung mit Schaltern als Niveausensoren,
da es nicht notwendig ist, die Größe der Niveauabweichung mittels
der Niveausensoren zu erfassen. Die Niveausensoren brauchen
nur festzustellen, ob eine Niveauabweichung vorhanden ist oder
nicht. Aber auch der Aufwand für die Steuereinrichtung ist gering,
da diese nur in der Lage zu sein braucht, die den einzelnen
Hydraulikzylindern zugeordneten Ventile in gleichbleibender
Reihenfolge kurzzeitig anzusteuern, um in entsprechender Reihenfol
ge schrittweise das Niveau anzuheben oder abzusenken. Sofern
das Fahrzeug mit einer Niveauregeleinrichtung ausgerüstet
ist, braucht deren Steuereinrichtung nur so ausgebildet zu sein,
daß sie auf eine derartige Betriebsweise umgeschaltet werden
kann.
Der Gleichlauf der Hyraulikzylinder ist also allein durch die
kurzzeitige, nacheinander erfolgende Ansteuerung der Ventile
gewährleistet, so daß eine besondere hydraulische Gleichlaufein
richtung nicht erforderlich ist. Dabei kann, insbesondere durch
eine entsprechend kurze Öffnungsdauer der Ventile bei entsprechend hoher Druckdifferenz zwischen Speisedruck und Arbeitsdruck der Hydraulikzylinder, die bei der
einmaligen Öffnung des Ventils erreichte Lageänderung so gering
gehalten werden, daß die Niveauänderung quasistetig erfolgt und eine Neigungsänderung des Fahrzeugteils aufgrund unterschiedlicher Arbeitsdrücke in den Hydraulikzylindern ausgeschlossen ist.
So ist beispielsweise eine Öffnungsdauer der Ventile in der
Größenordnung von 0,5 Sek. in der Regel ausreichend gering,
um eine solche quasistetige Niveauänderung zu erhalten, da so nur
geringe und quasi konstante Flüssigkeitsmengen pro Takt gefördert werden.
Sofern für die Durchführung des Verfahrens eine Niveauregelein
richtung zur Verfügung steht, können Niveauunterschiede, die
am Ende eines Hebevorgangs vorhanden sein können, anschließend
mit Hilfe der Niveauregeleinrichtung ausgeglichen werden.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 den Hydraulikschaltplan des Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 ein elektrisches Blockschaltbild des Ausführungs
beispiels.
Die hydropneumatische Federung eines in bekannter Weise ausgebil
deten und daher nicht dargestellten Kraftfahrzeuges, z. B. eines
Schwerlastfahrzeuges, weist Hydraulikzylinder 1, 1′, sowie 1 l
und 1 r auf. Die abzufedernden Teile des Fahrzeuges sind über die
Hydraulikzylinder 1 und 1′ auf dessen einer Achse und über die
Hydraulikzylinder 1 l und 1 r auf dessen anderer Achse abgestützt.
Von jedem dieser Hydraulikzylinder führt eine Rohrleitung 2 zu
einer Verzweigungsstelle 3. Von hier aus führt für die Hydraulik
zylinder 1 und 1′ je eine, für die Hydraulikzylinder 1 l und 1 r
eine gemeinsame erste Rohrleitung zu einer Pumpe 4. In jeder die
ser ersten Rohrleitungen 2 liegt ein mit einem elektromagnetischen
Antrieb ausgerüstetes erstes Sitzventil 5. Ferner führt von jeder
Verzweigungsstelle 3 für die Hydraulikzylinder 1 und 1′ je eine,
für die Hydraulikzylinder 1 l und 1 r eine gemeinsame zweite Rohr
leitung zu einem Tank 6. In jeder dieser zweiten Rohrleitungen
ist ein zweites Sitzventil 7 angeordnet, das ebenfalls einen
elektromagnetischen Antrieb hat. An einen allen ersten Rohrleitungen
gemeinsamen Abschnitt ist ferner ein Zentralspeicher 8 angeschlossen.
Je ein Federspeicher 9 steht über eine Dämpfungseinrichtung 10
mit jeder der von den Hydraulikzylindern zu den Verzweigungs
stellen 3 führenden Rohrleitung in Verbindung. Parallel zu
jeder Dämpfungseinrichtung 10 liegt die Reihenschaltung einer
zweiten Dämpfungseinrichtung 11 und eines zusätzlichen Sitz
ventils 12 mit schnell schaltendem elektromagnetischen An
trieb.
Alle Sitzventile 5, 7 und 12 sind als Doppelsitzventile ausge
bildet, um trotz der stark schwankenden Druckverläufe während
der Federungsvorgänge Dichtheit in jeder Richtung zu gewähr
leisten. Damit ist auch ein Absinken der von den hydraulischen
Zylindern 1, 1′, 1 l und 1 r getragenen Teile während der Standzeiten,
in denen die Pumpe 4 stillsteht, ausgeschlossen.
Jedem Hydraulikzylinder 1 und 1′, sowie den beiden Hydraulikzylin
dern 1 l und 1 r ist je ein als Ganzes mit 13 bezeichneter Niveau
sensor in Form einer berührungslos arbeitenden Näherungsschalter
gruppe zugeordnet. Im Ausführungsbeispiel weist jede dieser
Näherungsschaltergruppen zwei Aufnehmer 14 auf, deren Schaltzustand
davon abhängt, ob eine zugeordnete Fahne 15 sich außerhalb oder
innerhalb des Schaltbereiches befindet. Die Fahnen 15 sind an
Teilen festgelegt, welche relativ zu den Achsen des Fahrzeugs
unbewegbar sind. Entsprechend sind die Aufnehmer 14 an Teilen
festgelegt, die relativ zur Karosserie unbeweglich sind. Es wäre
selbstverständlich auch möglich, die Aufnehmer relativ zu den Achsen
und die Fahnen relativ zu der Karosserie unbeweglich anzuordnen.
Den beiden Aufnehmern 14 jedes Niveausensors 13 ist eine Signal
verarbeitungsstufe 16 nachgeschaltet. Letztere enthält für jeden
Aufnehmer 14 eine Verzögerungsschaltung 17, eine Nachlaufschal
tung 18 und eine Endstufe 19. Der eine Aufnehmer 14 ist an die eine
Verzögerungsschaltung 17, der andere Aufnehmer an den entsprechenden
Eingang der anderen Verzögerungsschaltung 17 angeschlossen.
Die Wirkungsweise der Verzögerungsschaltung 17 ist mit
einem monostabilen Flip-Flop vergleichbar, das einem sich
selbst zurückstellenden Integrierglied nachgeschaltet ist.
Gelangt an den Eingang der Verzögerungsschaltung 17 ein Signal
des Aufnehmers 14, dann tritt nicht sofort am Ausgang der
Verzögerungsschaltung 17 ein Ausgangssignal auf. Vielmehr ist
erst nach der gewählten Verzögerungszeit die Ausgangsspannung
des Integriergliedes auf die Triggerspannung des Flip-Flops
angestiegen. Um zuverlässig zu verhindern, daß diejenigen
Signale der Aufnehmer 14 zu Ausgangssignalen der Verzögerungs
schaltungen 17 führen, welche auf Fahrbahnstöße und dergleichen
zurückzuführen sind, ist eine Verzögerungszeit im Bereich von
Sekunden erforderlich. Im Ausführungsbeispiel liegt deshalb
die normalerweise wirksame Verzögerungszeit im Bereich zwi
schen 5 und 7 Sekunden. Signale der Aufnehmer von kürzerer
Dauer starten zwar ebenfalls den Integrationsvorgang. Dieser
Vorgang wird aber noch vor Erreichen der Triggerschwelle abge
brochen, was ebenso die selbsttätige Rückstellung des Integrier
gliedes zur Folge hat wie das Ausbleiben des Eingangssignals
nach Erreichen der Triggerschwelle.
Der Verzögerungsschaltung 17 ist die Nachlaufschaltung 18
nachgeschaltet, die nach dem Ausbleiben des Ausgangssignals
der Verzögerungsschaltung 17 noch für eine wählbare Zeit
spanne ihr Ausgangssignal aufrecht erhält. Diese Nachlaufzeit
kann relativ kurz gewählt werden, da sie nur dazu dient,
Schwingungs- oder Flattererscheinungen zu unterdrücken,
welche durch die Näherungsschalter ausgelöst werden können,
während sich deren Fahne aus dem Schaltbereich herausbewegt.
Im Ausführungsbeispiel liegt diese Verzögerung- oder Nachlauf
zeit im Bereich zwischen 50 und 100 msec.
Jeder Nachlaufschaltung 18 ist die Endstufe 19 nachgeschaltet, an
welche die Erregerwicklung des zugeordneten Ventils 5 angeschlos
sen ist.
Eine Abweichung des Niveaus vom Sollwert nach unten hat ein
Signal desjenigen Aufnehmers 14 zur Folge, dem das in der zur
Pumpe 4 führenden Leitung liegende erste Sitzventil 5 zugeordnet
ist. Bleibt diese Niveauabweichung über einen Zeitraum vor
handen, der mindestens gleich der Verzögerungszeit der Ver
zögerungsschaltung 17 ist, dann öffnet im Niveauregelbetrieb das erste Sitzventil 5,
wodurch die Pumpe 4 Druckmittel in den Hydraulikzylinder preßt,
wodurch dieser die Karosserie soweit anhebt, bis der Sollwert
des Niveaus wieder erreicht ist. Entsprechend hat eine Niveau
abweichung nach oben, die mindestens für eine der Verzögerungs
zeit der Verzögerungsschaltung 17 entsprechende Zeitspanne vor
handen ist, das Öffnen des zweiten Sitzventils 7 zur Folge,
wodurch Druckmittel aus dem Hydraulikzylinder in den Tank 6
abfließt und die Karosserie bis auf den Sollwert des Niveaus
abgesenkt wird.
Einer allen Signalverarbeitungsstufen 16 gemeinsamen elek
tronischen Logikschaltung 20 werden die Ausgangssignale aller
derjenigen Aufnehmer 14 zugeführt, die auf einer der beiden
Wagenseiten angeordnet sind und deshalb auf eine Neigung der
Karosserie ansprechen, wie sie insbesondere bei einer Kurven
fahrt auftritt. Die Verzögerungszeit der diesen Aufnehmern 14
nachgeschalteten Verzögerungsschaltungen 17 ist durch Signale
der Logikschaltung 20 veränderbar. Stellt die Logikschaltung 20
auf Grund gegenläufiger Niveauabweichungen auf den beiden Fahr
zeugseiten fest, daß eine Neigung der Karosserie relativ zu den
Achsen aufgetreten ist, dann wird durch entsprechende Ausgangs
signale die Verzögerungszeit der Verzögerungsschaltungen 17 ver
kürzt, vorzugsweise bis auf den Wert Null. Die Hydraulikzylinder
1 und 1′ können dann ohne Zeitverzögerung die Neigung der Karosserie
beseitigen. Die Logikschaltung 20 kann sogar so programmiert sein,
daß in diesem Falle eine gewisse Neigung der Karosserie im ent
gegengesetzten Sinne, bei einer Kurvenfahrt also nach innen, ein
gestellt wird. Sobald die die Karosserie zu neigen suchenden Kräfte
entfallen, was am Ende einer Kurvenfahrt der Fall ist, erhöht
die Logikschaltung 20 die Verzögerungszeit der Verzögerungsschal
tungen 17 wieder auf ihren normalen Wert.
Die Logikschaltung 20 steuert ferner die zusätzlichen Sitzven
tile 12, mittels denen die Dämpfung der hydropneumatischen Federung
verändert werden kann. Sind die Sitzventile 12 geöffnet, dann
ist diese Dämpfung vermindert. Im Ausführungsbeispiel hält die
Logikschaltung 20 die Sitzventile 12 nur während der Kurvenfahrt
geschlossen, um dabei eine höhere Dämpfung als bei einer Gerade
ausfahrt zu haben.
Um nach einem vorausgegangenen völligen Absenken der Karosserie,
beispielsweise bei einem Lastfahrzeug zum Zwecke des leich
teren Beladens, die Ladefläche nach dem Beladen wieder gleich
mäßig auf das Normalniveau anzuheben, selbst wenn die eine
Seite der Ladefläche einen größeren Teil der Last als die
andere zu tragen hat, ist in der Logikschaltung 20 eine
Steuerschaltung enthalten, von der je eine Steuerleitung
zum Eingang jeder der Verzögerungsschaltungen 17 führt.
In Fig. 2 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit diejenigen
beiden Steuerleitungen nicht dargestellt, welche von der
Logikschaltung 20 zu den den Hydraulikzylindern 1 l und 1 r
zugeordneten Verzögerungsschaltungen 17 führen. Es wäre
zwar möglich, mit den Schaltbefehlen der Steuerschaltung un
mittelbar die Endstufe 19 zu beaufschlagen. Da jedoch die
Logikschaltung 20 die Verzögerungszeit der Verzögerungsschaltungen 17
zu steuern vermag, ist eine Ansteuerung der Verzögerungs
schaltungen 17 mit den Schaltbefehlen der Steuerschaltung vor
teilhafter.
Für ein schrittweises Anheben des Niveaus im Wechsel auf
der einen und anderen Fahrzeugseite bewirkt die Steuerschal
tung, daß im Wechsel die Sitzventile 5, welche die Hydraulik
zylinder 1 und 1 l mit der Pumpe 4 verbinden können, und die
Sitzventile 5, welche die Hydraulikzylinder 1′ und 1 r mit
der Pumpe 4 verbinden können, für eine fest vorgegebene
oder wählbare Zeit von beispielsweise 0,5 Sekunden ge
öffnet werden. Durch dieses Schalten der Ventile im Wechsel
wird verhindert, daß sich das Niveau auf der weniger stark
belasteten Seite schneller anhebt als auf der weniger be
lasteten Seite, falls die Belastung ungleichmäßig ist.
Vielmehr wird durch das wechselweise, kurzzeitige Öffnen
der Ventile 5 die Karosserie gleichmäßig schrittweise bis
zum Erreichen des Sollniveaus angehoben.
Sollten am Ende
dieses Hebevorgangs noch Niveauunterschiede vorhanden sein,
dann werden diese anschließend durch die Niveauregelung
ausgeglichen.
Mit Hilfe einer derartigen Steuerschaltung,
welche unter Mitwirkung der Logikschaltung 20 ein verzögerungs
freies Schalten der Ventile ermöglicht, wird ein weitgehender
Gleichlauf der Zylinder ohne eine besondere hydraulische
Gleichlaufeinrichtung erreicht.
Da sich mit der Steuerschaltung auch diejenigen Verzögerungs
schaltungen ansteuern lassen, denen die Sitzventile 7 nachge
schaltet sind, ist mit der Steuerschaltung ebenfalls ein gleich
mäßiges, schrittweises Absenken des Niveaus auch bei ungleicher
Karosseriebelastung möglich. Hierzu werden dann die Ventile 7
im Wechsel jeweils für die gewählte Zeitspanne geöffnet.
Wenn die
Niveausensoren 13 nicht nur das Vorhandensein einer Ab
weichung vom Sollwert erfassen können, sondern auch die
Größe dieser Abweichung, kann man mit ihrer Hilfe eine
gewollte Niveauanhebung oder Niveauabsenkung kontrollieren.
Die Niveausensoren müssen zunächst abgeschaltet werden,
ehe die gewünschte Niveauänderung ausgeführt werden kann,
da die Niveausensoren sonst eine Abweichung vom Sollwert entgegen
wirken würden.
Soll beispielsweise der hintere Abschnitt der Karosserie
21 angehoben werden, der über die Hydraulikzylinder 1 und
1′ auf der nicht dargestellten Hinterachse abgestützt ist,
dann werden die in den Verbindungsleitungen zu der Pumpe
4 liegenden Sitzventile 5 im Wechsel mit kurzen Öffnungsim
pulsen beaufschlagt, die von der in die Logikschaltung
20 integrierten Steuerschaltung erzeugt werden. Trotz der
höheren Belastung des Hydraulikzylinders 1 im Vergleich
zur Belastung des Hydraulikzylinders 1′, wie dies durch
die versetzte Last 22 in Fig. 3 angedeutet ist, ist der Hub, den
die beiden Hydraulikzylinder 1 und 1′ während jeder Öffnung
der Ventile 5 ausführen, gleich groß, weil die den beiden
Hydraulikzylindern zugeführte Menge an Hydraulikflüssigkeit
gleich groß ist. Nach der vorbestimmten Anzahl von Impulsen
wird die Impulsgabe unterbrochen und außerdem werden die
beiden Niveausensoren 13, von denen in Fig. 3 nur der eine
dargestellt ist, wieder aktiviert. Dank der in der Bewegungs
richtung der Fahne 15 im Abstand voneinander angeordneten
Fenster 15′ ist die Logikschaltung 20 in der Lage, die
Größe der Abweichung des Niveau-Istwertes vom Niveau-Sollwert
zu erkennen. Ist das erreichte Niveau noch relativ weit
vom Sollwert, also beispielsweise einem Normalniveau, entfernt,
dann werden die Niveausensoren 13 wieder abgeschaltet und
die Ventile 5 erneut mit einer bestimmten Anzahl von Impulsen
im Wechsel beaufschlagt. Auf diese Weise kann schrittweise
das Niveau der Karosserie 21 auf einen Wert angehoben werden,
der zumindest nahe dem Sollwert ist, wobei keine Verzögerung einer eventuellen Schieflage
der Karosserie 21 eintritt. Sobald der Sollwert nahezu
erreicht ist, kann die noch vorhandene Abweichung mit Hilfe
der Niveauregeleinrichtung beseitigt werden, da dann allen
falls nur noch kurzzeitig eine minimale Schieflage der
Karosserie 21 eintreten kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Änderung der Höhenlage eines über Hydrau
likzylinder auf wenigstens einer Achse abgestützten Fahrzeugteils,
wobei in den Zufuhr- und Ablaßleitungen der Hydraulikzylinder
je ein Ventil liegt, mit folgenden Merkmalen:
- - es ist eine Steuerschaltung vorhanden, die durch kurzzeitiges Öffnen und Schließen der Ventile (5 bzw. 7) den Hydraulikzylindern (1; 1′; 1 l; 1 r) definier te Mengen von Hydraulikflüssigkeit zuführt bzw. von ihnen ableitet,
- - wobei die Ventile (5 bzw. 7) in gleichbleibender Reihenfolge durch die Steuerschaltung (20) angesteuert werden,
- - und diese Ansteuerung zumindest solange erfolgt, bis die Höhenla ge eines der Hydraulikzylinder (1; 1′; 1 l; 1 r) die Schaltschwelle eines den Hydraulikzylindern jeweils zugeordneten Schalters (Niveausensor 13 mit Aufnehmer 14 und Fahne 15) erreicht hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Hydraulikzylinder (1; 1′; 1 l; 1 r) während der Öffnungszeit des ihm
zugeordneten Ventils (5 bzw. 7) zumindest annähernd die gleiche Menge an
Hydraulikflüssigkeit zugeführt oder entnommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Öffnungsdauer der Ventile (5 bzw. 7) in der Größenordnung
von 0,5 Sek. liegt.
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