DE102008010280A1

DE102008010280A1 - Verfahren zur Steuerung eines Schaltvorgangs von Automatikgetrieben

Info

Publication number: DE102008010280A1
Application number: DE102008010280A
Authority: DE
Inventors: Markus Pfisterer
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2008-02-21
Filing date: 2008-02-21
Publication date: 2009-08-27
Anticipated expiration: 2028-02-22
Also published as: DE102008010280B4

Abstract

Bei einem Verfahren zur Steuerung eines Schaltvorganges von Automatikgetrieben mittels eines elektronischen Steuergeräts, mit dem die über Schaltkennlinien festgelegten Schaltpunkte zur Einleitung einer Hochschaltung zum Erreichen einer vorgegebenen maximalen Solldrehzahl des Antriebsmotors abhängig vom Drehzahlgradienten und einer zu erwartenden Reaktionszeit vorgegeben werden, wird - vor dem Einleiten einer Hochschaltung eine maximale Solldrehzahl abhängig von aktuellen Betriebsparametern vorgegeben, die während der Hochschaltung erreicht werden soll, und - aus einem Datenspeicher des Steuergerätes eine für diese Betriebsparameter empirisch ermittelte Zeit ausgelesen, die zum Erreichen dieser Solldrehzahl ab dem Schaltpunkt theoretisch benötigt wird. Weiterhin wird der jeweils aktuelle Drehzahlgradient ungefiltert bestimmt. Die Schaltkennlinien werden abhängig vom momentanen ungefilterten Drehzahlgradienten zur Bestimmung des Schaltpunktes begrenzt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Steuerung eines Schaltvorganges von Automatikgetrieben nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der nicht vorveröffentlichten DE 10 2007 045 339.8 intern bekannt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Vorrichtung eingangs genannter Art für unterschiedliche Betriebszustände in vereinfachender Weise weiterzubilden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Patentansprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Steuerung eines Schaltvorganges von Automatikgetrieben mittels eines elektronischen Steuergeräts, mit dem die über Schaltkennlinien festgelegten Schaltpunkte zur Einleitung einer Hochschaltung zum Erreichen einer vorgegebenen maximalen Solldrehzahl des Antriebsmotors abhängig vom Drehzahlgradienten und einer zu erwartenden Reaktionszeit vorgegeben werden. Dabei wird vor dem Einleiten einer Hochschaltung eine maximale Solldrehzahl abhängig von aktuellen Betriebsparametern vorgegeben, die während der Hochschaltung aus Leistungsgründen erreicht werden soll. Aus einem Datenspeicher des Steuergerätes wird eine für diese Betriebparameter empirisch ermittelte Reaktionszeit ausgelesen, die zum Erreichen dieser Solldrehzahl ab dem Schaltpunkt theoretisch benötigt wird. Erfindungsgemäß wird in Echtzeit der jeweils aktuelle Drehzahlgradient (Gradient der Drehzahl des Antriebsmotors) ungefiltert bestimmt, da ein Filter für eine zeitgenaue Schaltpunktsteuerung zu träge wäre. Allerdings können Schwankungen in der Drehzahl bzw. im Drehzahlgradienten beispielsweise durch Radschlupf oder das Abschalten der Wandlerkupplung auftreten. Anschließend werden die Schaltkennlinien abhängig von dem jeweils aktuellen Drehzahlgradienten begrenzt. Daraus wird ein Schaltpunkt abhängig vom momentanen ungefilterten Drehzahlgradienten und der ausgelesenen Zeit bestimmt und sozusagen vorgeschlagen; denn andere Betriebsparameter, Fahrzustände oder Fahrerwünsche können diese Schaltpunktbestimmung überlagern. Vorzugsweise wird für einen definierten oberen Drehzahlgradienten ein minimaler Schaltpunkt und für einen definierten unteren Drehzahlgradienten ein maximaler Schaltpunkt ausgewählt. Somit findet eine schnell reagierende drehzahlgradientenabhängige Schaltpunktbegrenzung statt. Ausgehend von Grund-Schaltkennfeldern können also fahrzustands-, betriebsgrößen- und fahrerwunschabhängige Anpassungen ausschließlich über die Schaltpunkbegrenzung vorgegeben werden, wodurch Kennfelder eingespart werden können.
Vorzugsweise wird diese drehzahlgradientenabhängige Schaltpunktbegrenzung nur dann vorgenommen, wenn die Fahrpedalbetätigung größer als eine definierte untere Fahrpedalschwelle ist und/oder wenn die Drehzahl größer als eine definierte untere Drehzahlschwelle ist.
Der Erfindung liegen folgende Erkenntnisse zugrunde: Die Schaltpunkte für einen Gangwechsel werden normalerweise in verschiedenen Kennfeldern abgelegt. In Abhängigkeit beispielweise von der Fahrpedalbetätigung oder dem Motormoment (des Antriebsmotors) und der Fahrzeuggeschwindigkeit wird über diese Kennfelder festgelegt, wann ein Gangwechsel stattfindet. Unter Schaltpunkt wird der Startbefehl zur Durchführung eines Gangwechsels verstanden. Durch Erkennen einer Fahrsituation, einer Betriebssituation oder einer Fahrervorgabe wird ein Kennfeld ausgewählt. Ist durch Erkennen einer bestimmten Situation die Notwendigkeit gegeben, die Schaltpunkte nach oben oder nach unten zu begrenzen, wird nach dem Stand der Technik hierfür ein eigenes Kennfeld abgelegt. Dies führt zu einer Vielzahl von Kennfeldern, die empirisch ermittelt, abgespeichert und im Steuergerät koordiniert werden müssen. Durch die Erfindung soll die Anzahl der Kennfelder auf einfache Weise reduziert werden. Jedes Grund-Kennfeld kann durch die Erfindung durch Begrenzung nach oben oder nach unten unabhängig von Fahrsituationen und Fahrervorgabe begrenzt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
1 schematisch den Drehzahlverlauf bei einem Hochschaltvorgang und
2 die erfindungsgemäße Schaltpunktbegrenzung bezogen auf eine Hochschaltkennlinie.
Erfindungsgemäß werden durch ein hier nicht näher dargestelltes elektronisches Steuergerät, das üblicherweise für die Steuerung von Automatikgetrieben ohnehin eingesetzt wird und das entsprechend programmiert wird, folgende Schritte durchgeführt:
Gemäß 1 wird vor dem Einleiten einer Hochschaltung eine maximale Solldrehzahl n_max_soll knapp unter einer maximal zulässigen Drehzahl n_max_zul abhängig von aktuellen Betriebsparametern vorgegeben, die während der Hochschaltung erreicht werden soll. Aus einem Datenspeicher des Steuergerätes wird eine für diese Betriebparameter empirisch ermittelte Reaktionszeit tx ausgelesen, die zum Erreichen dieser Solldrehzahl n_max_soll ab dem Schaltpunkt ts theoretisch benötigt wird. Der Schaltpunkt ts wird aus einem Kennfeld mit Schaltkennlinien ausgelesen, wobei erfindungsgemäß abhängig vom jeweils aktuellen im Wesentlichen ungefilteren Gradienten (dn/dt) einer in Echtzeit erfassten Drehzahl n diese Schaltkennlinien begrenzt werden. Der Gradient der Drehzahl n kann sich beispielsweise durch Auftreten von Radschlupf oder anderen Störgrößen, die die Drehzahl n beeinflussen, sehr schnell ändern (siehe strichpunktierte Linie in 1). Diese Änderung führt erfindungsgemäß zur entsprechenden Begrenzung des Schaltkennlinien (siehe 2). In 2 ist beispielhaft eine Hochschaltkennlinie HS eines sonst nicht näher dargestellten Kennfeldes dargestellt. Hierin ist für einen definierten oberen Drehzahlgradienten ein minimaler Schaltpunkt S_min und für einen definierten unteren Drehzahlgradienten ein maximaler Schaltpunkt S_max als Begrenzung der Schaltkennlinien eingetragen.
Vorzugsweise wird die drehzahlgradientenabhängige Schaltpunktbegrenzung nur dann vorgenommen, wenn die Fahrpedalposition FP größer als eine definierte untere Fahrpedalschwelle S_FP ist (2) und wenn die Drehzahl n größer als eine definierte untere Drehzahlschwelle n_S ist (1).
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 102007045339 [0002]

Claims

Verfahren zur Steuerung eines Schaltvorganges von Automatikgetrieben mittels eines elektronischen Steuergeräts, mit dem die über Schaltkennlinien festgelegten Schaltpunkte zur Einleitung einer Hochschaltung zum Erreichen einer vorgegebenen maximalen Solldrehzahl des Antriebsmotors abhängig vom Drehzahlgradienten und einer zu erwartenden Reaktionszeit vorgegeben werden, wobei – vor dem Einleiten einer Hochschaltung eine maximale Solldrehzahl (n_max_soll) abhängig von aktuellen Betriebsparametern vorgegeben wird, die während der Hochschaltung erreicht werden soll, und wobei – aus einem Datenspeicher des Steuergerätes eine für diese Betriebparameter empirisch ermittelte Reaktionszeit (tx) ausgelesen wird, die zum Erreichen dieser Solldrehzahl (n_max_soll) ab einem Schaltpunkt (ts) theoretisch benötigt wird, gekennzeichnet durch folgende weiteren vom Steuergerät durchgeführten Schritte: – Bestimmung des ungefilterten jeweils aktuellen Drehzahlgradienten und – Begrenzung der Schaltkennlinien abhängig vom momentanen ungefilterten Drehzahlgradienten zur Bestimmung des Schaltpunktes (ts).
Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der drehzahlgradientenabhängige Schaltpunktbegrenzung für einen definierten oberen Drehzahlgradienten ein minimaler Schaltpunkt (S_min) und für einen definierten unteren Drehzahlgradienten ein maximaler Schaltpunkt (S_max) als Begrenzung der Schaltkennlinien ausgewählt wird.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die drehzahlgradientenabhängige Schaltpunktbegrenzung nur dann vorgenommen wird, wenn die Fahrpedalposition (FP) größer als eine definierte untere Fahrpedalschwelle (S_FP) ist.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die drehzahlgradientenabhängige Schaltpunktbegrenzung nur dann vorgenommen wird, wenn die Drehzahl (n) größer als eine definierte untere Drehzahlschwelle (n_S) ist.