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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegenden Erfindung betrifft eine Pressenvorrichtung, insbesondere
für eine
Waschpresse, zum Waschen und Trocknen von zum Beispiel innerhalb
oder außerhalb
einer Kläranlage
anfallendem Rechengut oder Schlamm oder Müll.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Waschpressenvorrichtung
mit einer Waschpresse, der Rechengut oder Schlamm oder Müll und/oder
zusätzlich
Waschwasser zugeführt
wird und die eine Förder-/Presseinheit
aufweist, und insbesondere mit einem Pressrohr, in das die Waschpresse
das Gut einbringt.
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STAND DER TECHNIK
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Innerhalb
von Kläranlagen
fällt Rechengut an,
das einer Rechengutauswaschung in der Regel zugeführt wird,
um von Fäkalien
oder sonstigen organischen Verunreinigungen weitestgehend gereinigt zu
werden. Dabei werden Waschpressen eingesetzt, die die Reinigung
des Rechengutes und anschließend
eine relativ hohe Verdichtung gewährleisten sollen, um das Restvolumen
des gewaschenen Rechengutes zu vermindern. Dabei wird ein Entwässerungsgrad
von 25 bis 50% TS (Trockensubstanz) angestrebt. Derzeit werden Anlagen,
die 40% TS nicht erreichen, oftmals als unzureichend eingestuft.
Bei bestehenden Anlagen wird der geforderte Wert oft nicht oder
nicht immer erreicht, was unterschiedliche Gründe hat.
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So
ist der Entwässerungsgrad
des Rechengutes sehr stark abhängig
von der Länge
und dem Aufstellwinkel eines der Waschpresse nachgeordneten Pressrohres.
Des Weiteren ist eine Abhängigkeit von
dem Durchmesser und eventuellen Bogenführungen des Pressrohres gegeben.
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Darüber hinaus
ist die Zusammensetzung des Rechengutes ein wichtiger Faktor für die erreichbaren
Entwässerungsgrade.
Wenn zum Beispiel größere Mengen
Organik im Rechengut sind, so lassen sich die Fäkalien schlecht auswaschen
und die Reibung im Pressrohr nimmt sehr stark ab, wodurch sich nur
ein unzureichender Pressendruck erzielen lässt, was sich negativ auf den
Entwässerungsgrad
auswirkt. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob es sich
um Rechengut von einem groben Rechen oder von einem feinen Rechen
handelt. Im Rechengut von Feinrechen sind nämlich mehr Fäkalien und Groborganik
vorhanden, welche trotz Waschung die Reibung im Pressrohr herabsetzen.
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Schließlich hat
auch noch die Rechengutmenge pro Waschung einen Einfluß auf den
erzielbaren Entwässerungsgrad.
Je schneller Rechengut nämlich
bei einer Waschung zugeführt
wird, desto schlechter ist die Auswaschung und somit auch wieder
die Reibung im Pressrohr, was zu unzureichenden erzielbaren Pressdrücken führt.
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Zur
Verbesserung des Entwässerungsgrades
ist es bekannt, sogenannte Kolbenpressen einzusetzen, die jedoch
einen relativ hohen konstruktiven Aufwand verursachen. Diese benötigen relativ viel
Energie und unterliegen einem hohen Verschleiß.
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Weiterhin
ist es bekannt, bei derartigen Waschpressen Stempeleinheiten einzusetzen,
die quer oder längs
zur Förderrichtung
auf das Rechengut pressend einwirken. Auch motorisch betriebene in
radialer Umfangsrichtung angeordnete Pressklappeinheiten sind bekannt.
Die bekannten Lösungen
sind jedoch konstruktiv sehr aufwendig und erreichen dennoch nicht
immer die gewünschten
Zielvorgaben.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend
von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde eine Pressenvorrichtung beziehungsweise eine
Waschpressenvorrichtung anzugeben, die die Umsetzung hoher Entwässerungsgrade
des Rechengutes ermöglicht,
die konstruktiv einfach aufgebaut sind und eine dauerhaft zuverlässige Funktion
gewährleisten.
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Die
erfindungsgemäße Pressenvorrichtung der
eingangs genannten Art ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind
durch die von dem unabhängigen
Anspruch 1 direkt oder indirekt abhängigen Ansprüchen 2 bis
14 aufgezeigt.
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Die
erfindungsgemäße Waschpressenvorrichtung
ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruch
15 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen dieser
Waschpressenvorrichtung sind durch die von dem unabhängigen Anspruch 15
direkt oder indirekt abhängigen
Ansprüchen
16 bis 21 gegeben.
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Die
erfindungsgemäße Pressenvorrichtung der
eingangs genannten Art ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
Einen
hohlprofilartigen Stützmantel,
der in seinen gegenüberliegenden
Endbereichen offen ist und durch den hindurch das Rechengut führbar ist,
eine im Inneren des Stützmantels
angeordnete elastisch verformbare Membraneinheit, die dichtend an
den Stützmantel
angeschlossen ist, derart, dass zwischen der Innenwandung des Stützmantels
und der Außenwandung
der Membraneinheit eine geschlossene Druckkammer vorhanden ist,
und Druckerzeugungsmittel, mittels derer die Druckkammer mit Druck
beaufschlagbar ist und damit der Durchtrittsquerschnitt des Stützmantels
verkleinerbar ist.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Membraneinheit bereichsweise im Inneren
des Stützmantels
vorhanden ist.
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Eine
besonders vorteilhafte alternative Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass die Membraneinheit im Inneren des
Stützmantels
umlaufend vorhanden ist und in den gegenüberliegenden Endbereichen dichtend
umlaufend am Stützmantel
angeschlossen ist.
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Die
erfindungsgemäße Pressenvorrichtung besticht
durch ihre einfache Form und Funktion. Mit der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung
lassen sich Entwässerungsgrade
von bis zu 50% oder darüber
erreichen. Aufgrund der einfachen Konstruktion und der dauerhaft
zuverlässigen
Funktionalität
ist ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis unter Gewährleistung
einer maximalen TS-Ausbeute gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Pressenvorrichtung
ist aufgrund ihres einfachen und robusten Aufbaus verschleißstabil.
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Eine
bevorzugte Weitergestaltung der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass ein Endbereich der Vorrichtung lösbar an
eine Waschpresse und ein gegenüberliegenden
Endbereich der Vorrichtung lösbar
an einem Pressrohr anschließbar
ist. Aufgrund dieser genannten Merkmale ist die Pressenvorrichtung
auch an bestehenden Anlagen problemlos nachrüstbar, so dass auch bei diesen ”alten” Anlagen
ein zufriedenstellender Entwässerungsgrad
ohne großen
Aufwand erzielbar ist.
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Eine
konstruktiv besonders vorteilhafte und wirtschaftlich herstellbare
Ausführungsvariante zeichnet
sich dadurch aus, dass der Stützmantel und/oder
die Membraneinheit einen Kreisquerschnitt aufweisen.
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Der
Stützmantel
ist bevorzugt als Metallrohr ausgebildet, was eine besonders wirtschaftliche
Herstellung gewährleistet.
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Ein
konstruktiv besonders einfachen Anschluss der Pressenvorrichtung
an die Waschpresse beziehungsweise an das Pressrohr wird dadurch
gewährleistet,
dass am Stützmantel
im jeweiligen Endbereich Anschlussflansche vorhanden sind, die in einfacher
Art und Weise an entsprechenden Gegenanschlussflansche der Waschpresse
beziehungsweise des Pressrohres anschließbar sind.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass eine Mess- und Anzeigeeinheit vorhanden
ist, die den jeweiligen Druck in der Druckkammer misst und anzeigt.
Dabei können
gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung die Messwerte einer übergeordneten Steuer-/Regeleinheit
zugeführt werden,
die daraufhin in Abhängigkeit
von Parametern, die den funktionalen und wirtschaftlichen Betrieb
der Waschpressenvorrichtung repräsentieren, jeweils
eingestellt werden. Bevorzugt wird ein Drucksensor für die Druckmessung
in der Membraneinheit eingesetzt.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gegenpressenvorrichtung besteht
darin, dass die Membraneinheit aus Elastomermaterial besteht, welches
bevorzugt faserverstärkt
ausgebildet ist, wodurch eine dauerhaft zuverlässige Funktion sowohl hinsichtlich
des zu erzeugenden Gegendrucks um einen hohen Trocknungsgrad zu
erzielen als auch hinsichtlich des Durchlassens von gröberen Rechengutmaterial
gewährleistet wird.
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Eine
hinsichtlich der Optimierung des Entwässerungsgrades des Gutes wie
zum Beispiel Rechengut, Müll,
Schlamm besonders vorteilhafte Ausgestaltung, zeichnet sich dadurch
aus, dass eine auf die Druckerzeugungsmittel einwirkende Steuereinheit,
mittels derer der Druck in der Druckkammer in Abhängigkeit
gemessener Parameter, wie beispielsweise die Leistungsaufnahme einer
das Gut pressend fördernden
Einheit oder des erzielenden Entwässerungsgrades des Gutes, einstellbar
ist.
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Als
Druckmedium für
die Druckerzeugungsmittel wird bevorzugt ein gasförmiges Medium
(zum Beispiel Luft) oder eine flüssiges
Medium eingesetzt. Die Verwendung von Luft als Druckmedium ist besonders
vorteilhaft, da im Bereich von Kläranlagen häufig aufgrund anderweitiger
Erfordernisse Druckluft ausreichend zur Verfügung steht und weil Luft kompressibel
ist.
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Es
hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, die Länge des
Stützmantels
im Bereich zwischen 10 bis 100 cm (Zentimeter), insbesondere circa
35 cm (Zentimeter), anzusetzen.
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Der
Durchmesser des Stützmantels
kann bevorzugt im Bereich zwischen 20 bis 50 cm (Zentimeter), insbesondere
bei circa 30 cm (Zentimeter), liegen.
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Die
erfindungsgemäße Waschpressenvorrichtung
der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass nach
oder zwischen der Waschpresse und dem Pressrohr eine Pressenvorrichtung der
oben beschriebenen Art angeordnet ist.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus,
dass die Pressenvorrichtung lösbar
austauschbar innerhalb der Waschpressenvorrichtung vorhanden ist,
so dass auch bei bestehenden Anlage eine Nachrüstung problemlos umsetzbar
ist.
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Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung ist die Presseneinrichtung integriert
im Endbereich der Waschpressenvorrichtung vorhanden.
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Mittels
einer Steuer-/Regeleinheit kann in vorteilhafter Art und Weise der
in der Druckkammer über
die Druckerzeugungsmittel erzeugbare Druck zur Erzielung eines optimalen
Entwässerungsgrades in
Abhängigkeit
der Parameter der Anlage eingestellt werden.
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Grundsätzlich können als
Steuer- und Regeleinheit zum Beispiel folgende Größen verwendet werden:
Druck in der Druckkammer, momentan erzielter Entwässerungsgrad,
Leistungsaufnahme der Förder-/Presseinheit
oder Beanspruchung der Verbindungsmittel zwischen Waschpresse und
Pressenvorrichtung (zum Beispiel die Spannung der Flanschschrauben).
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Eine
konstruktiv besonders einfache Konstruktion der Pressenvorrichtung
besteht darin, dass als Membraneinheit innerhalb des Stützmantels
ein handelsüblicher
Gummikompensator eingesetzt wird, was eine besonders wirtschaftliche
Herstellung gewährleistet.
Der Stützmantel
selbst nimmt die axialen Kräfte, ”Pressdruck
des Rechengutes”,
und die radialen Kräfte, ”Fülldruck
zwischen Stützmantel
und Membraneinheit”,
problemlos auf.
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Mit
der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung
beziehungsweise der Waschpressenvorrichtung lassen sich Entwässerungsgrade
erzielen, die bis zu 50% oder sogar darüber liegen.
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Die
erfindungsgemäße Pressenvorrichtung kann
neben der Behandlung von Rechengut von Kläranlagen grundsätzlich bei
allen Anlagen eingesetzt werden, bei denen Stoffe anfallen, die
mittels Druck entwässerbar
sind. So ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung auch
für Schlamm
oder Müll
oder dergleichen problemlos möglich.
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Im
Gegensatz zu den bekannten Maschinen, bei denen seitlich einwirkende
Pressenstempel eingesetzt werden, kann bei der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung
ein kontinuierlicher Prozess bei gleichzeitig erhöhtem Druck
problemlos realisiert werden. Der Durchtrittsquerschnitt ist dabei
immer variabel sowohl hinsichtlich des zu erzeugenden Druckes als
auch bei der zeitlichen Schaltung der Druckbeaufschlagung. Beide
Variablen sind je nach Bedarf frei veränderbar und automatisierbar.
Im Gegensatz zu dem bekannten Vorrichtungen mit Stempeln gibt es
keine Verzopfung und keine Blockade, da keine mechanisch festen
Teile in den freien Durchgang ragen können. Mit der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung
ist immer einer freier Querschnitt gegeben, was ein problemloses
Reagieren bei Eintritt von Störstoffen
ermöglicht.
Der Anschluss der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung
an eine bestehende Anlage ist äußerst variabel
und kann beispielsweise über
Flansche, Rohrkupplungen oder sonstige Verbindungsmittel in einfacher
Art und Weise erfolgen.
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Weitere
Ausführungsformen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner
aufgeführten
Merkmale sowie durch das nachstehend angegebene Ausführungsbeispiel.
Die Merkmale der Ansprüche
können
in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie
sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
derselben werden im Folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten
Beispiels näher
beschrieben und erläutert. Die
der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 schematischer
Ausschnitt aus einer Kläranlage
mit einer Förderrecheneinrichtung
für Rechengut,
die das Rechengut einer Waschpresse zuführt, wobei die Waschpresse über eine
Pressenvorrichtung das Rechengut in ein Pressrohr fördert, dass das
gereinigte und gepresste Rechengut in ein Auffangbehältnis verbringt,
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2 schematische
Darstellung einer Waschpressenvorrichtung mit einer Waschpresse mit
Aggregaten, einer der Waschpresse nachgeschalteten Pressenvorrichtung
und einem der Pressenvorrichtung nachgeschalteten Pressrohr mit
Druckerzeugungsmitteln und Mess- und Anzeigemitteln für die Pressenvorrichtung,
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3 schematischer
Querschnitt durch die Pressenvorrichtung gemäß 2,
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4 schematischer
Schnitt durch Pressenvorrichtung gemäß 3 in Langsschnittführung A-A,
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5 schematische
Perspektivdarstellung der Pressenvorrichtung gemäß 3 und 4,
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6 schematischer
Längsschnitt
durch die Pressenvorrichtung gemäß 5 bei
Druckbeaufschlagung der Druckkammer und
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7 schematischer
Querschnitt durch die Pressenvorrichtung gemäß 6 bei Druckbeaufschlagung
der Druckkammer.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER
ERFINDUNG
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In 1 ist
stark schematisiert ein Ausschnitt einer Kläranlage dargestellt, die den
Bereich der mechanischen Reinigung von Rechengut betrifft. Im linken
Bereich ist in 1 eine Förderrecheneinrichtung 40 dargestellt,
die geneigt nach rechts oben verläuft. Die Förderrecheneinrichtung 40 entnimmt das
im Abwasser ankommende Rechengut (Pfeil R1), führt dieses nach oben und wirft
das Rechengut über
einen Auswurf in eine nachgeschaltete Waschpresse 50 (Pfeil
R2). In der Waschpresse 50 wird über nicht näher dargestellte Düsen Waschwasser zugegeben
und das Rechengut beispielsweise über eine nicht näher dargestellte
Förderspirale
in Richtung auf ein nachgeschaltetes Pressrohr 52 bewegt (Pfeil
R3). Bedingt durch die Reibung im Pressrohr 52 baut sich
ein gewisser Gegendruck auf, der bewirkt, dass das innerhalb des
Rechengutes vorhandene Waschwasser größtenteils wieder herausgepresst
wird. Im Laufe des Prozesses schiebt sich das Rechengut durch das
Pressrohr 52 (Pfeil R4) und wird schließlich in ein Auffangbehältnis 42 abgeworfen
(Pfeil R5). Es sind auch Ausführungsvarianten möglich, die
kein Pressrohr aufweisen.
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Das
im Auffangbehältnis 42 gesammelte
gewaschene Rechengut wird anschließend abtransportiert. Im gesamten
Waschvorgang wird angestrebt, dass zur Reduzierung des Gewichtes
des gewaschenen Rechengutes ein hoher Entwässerungsgrad erzielt wird,
wobei ein Gewichtsanteil des gewaschenen Rechengutes von bis zu
50% der Trockenmasse angestrebt wird.
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Zwischen
dem rechten Endbereich der Waschpresse 50 und dem Anfangsbereich
des Pressrohres 52 ist eine Pressenvorrichtung 10 angeordnet,
die eine deutliche Verbesserung des Trocknungsgrades des gewaschenen
Rechengutes ermöglicht
und die im Folgenden näher
beschrieben wird.
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2 zeigt
schematisch die Waschpresse 50 mit ihrem Antriebsaggregat 54,
das als Elektromotor ausgebildet ist, die nachgeschaltete Pressenvorrichtung 10 und
das der Pressenvorrichtung 10 nachgeschaltete Pressrohr 52.
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An
die Pressenvorrichtung 10 ist über ein erstes Ventil 32 ein
Druckerzeugungsmittel 22, nämlich eine Druckluftpumpe,
angeschlossen. Des Weiteren ist an die Pressenvorrichtung 10 eine
Druckmess- und anzeigeeinheit 26 angeschlossen. Ein zweites
Ventil 34 dient als Druckentlastungsventil.
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Eine
schematisch dargestellte Steuer-/Regeleinrichtung 30 steht
sowohl mit dem Druckerzeugungsmittel 22, der Mess- und
Anzeigeeinheit 26 und dem Antriebsaggregat 54 in
Kommunikationsverbindung. Ein Ausführungsbeispiel der Pressenvorrichtung 10 wird
im Folgenden anhand der 3 bis 7 beschrieben.
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Die
Pressenvorrichtung 10 besitzt ein zylindrischen Stützmantel 12 an
dessen jeweiligen beiden Endbereichen ein nach außen weisender
umlaufender Anschlussflansch 24.1 beziehungsweise 24.2 vorhanden
ist. Innerhalb des Stützmantels 12 ist
eine ebenfalls zylindrische, umlaufende Membraneinheit 14 vorhanden,
die elastisch verformbar ist. Im Bereich der Anschlussflansche 24 ist
die Membraneinheit 14 umlaufend dichtend angeschlossen,
derart, dass zwischen der Innenwandung 16 des Stützmantels 12 und
der Außenwandung 18 der
Membraneinheit 14 eine geschlossene umlaufende Druckkammer 20 vorhanden
ist.
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Die
Druckkammer steht in Kommunikationsverbindung mit der Mess- und
Anzeigeeinheit 26 und den Druckerzeugungsmitteln 22.
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Die
Membraneinheit 14 besteht materialmäßig aus einem, zum Beispiel
faserverstärkten,
Elastomer, der aufgrund seiner elastischen Eigenschaften bei Druckbeaufschlagung
der Druckkammer 20 in das Innere des Stützmantels 12 elastisch
verformbar ist.
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Die 4 zeigt
die Pressenvorrichtung 10 in einem Zustand in der die Druckkammer 20 nicht
mit Druck beaufschlagt ist. Die 6 und 7 zeigen einen
Zustand der Pressenvorrichtung 10, bei der die Druckkammer 20 über die
Druckerzeugungsmittel 22 mit Druck beaufschlagt ist, das
heißt
die Membraneinheit 14 elastische Verformungen in das Innere
des Stützmantels 12 aufweist.
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Durch
die beschriebene Änderung
der Innenabmessungen des Stützmantels 12 durch
die Membraneinheit 14 wird der Widerstand beziehungsweise
die Reibung für
das ankommende Rechengut erhöht,
was zur Folge hat, dass innerhalb der Waschpresse mehr Waschwasser
ausfällt
und dadurch ein hoher Entwässerungsgrad
(Trockensubstanz-Gehalt) erzielt wird. Gleichzeitig wird der Entwässerungsgrad
innerhalb des Prozesses weitgehend unabhängig von den äußeren Bedingungen
vergleichmäßigt. Der
Stützmantel
ist dabei so bemessen, dass er die axialen Kräfte ”Pressendruck des Rechengutes” und die
radialen Kräfte ”Fülldruck
zwischen Stützmantel
und der Membraneinheit” aufnehmen kann.
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7 zeigt
anschaulich, dass trotz bereichsweiser Verringerung der Querschnittsausnehmung innerhalb
des Stützmantels
es dennoch möglich
ist, dass Rechengut 70 durch die Pressenvorrichtung 10 gepresst
werden kann, das praktisch in seiner Geometrie dem Innendurchmesser
der Membraneinheit 14 bereichsweise entsprechen beziehungsweise
geringfügig
kleiner ist.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt die
Länge L
der Membraneinheit 35 cm (Zentimeter) und der Innendurchmesser D
25 cm (Zentimeter) (siehe 6).
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Die
Flansche 24.1, 24.2 sind über Schrauben 28 mit
der Waschpresse 50 und dem Pressrohr 52 verschraubt
(6).
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Um
den Wasch- und Trocknungsprozess zu optimieren ist es besonders
vorteilhaft, über
die Steuer-/Regeleinrichtung 30 den Druck in der Druckkammer 20 zu
regeln, wobei als Einflussgrößen die
Leistungsaufnahme des Aggregats 54 und/oder der jeweils
ermittelte Entwässerungsgrad
herangezogen werden kann.
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Auch
der Druck in der Druckkammer selbst kann zu Optimierungszwecken
gemessen und der Steuer-/Regeleinheit zugeführt werden. Ebenso ist es möglich, die
Spannung in den Schrauben 28, zum Beispiel über Dehnmessstreifen,
zu ermitteln und diesen Wert dem Steuer-/Regelprozess zu zuführen.
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Das
Ausführungsbeispiel
zeigt die Pressenvorrichtung 10, bei der die Membraneinheit 14 innenseitig
umlaufend vorhanden ist. Es ist auch möglich, dass eine oder mehrere
elastisch verformbare Membraneinheiten eingesetzt werden, die bereichsweise an
der Innenwandung des Stützmantels
vorhanden sind.
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Durch
den Einsatz der erfindungsgemäßen Pressenvorrichtung
sind problemlos Entwässerungsgrade
von bis zu 50% erreichbar. Ein großer Vorteil der dargestellten
Pressenvorrichtung besteht darin, dass sie auch an bestehenden Anlagen
problemlos nachrüstbar
ist. Die erfindungsgemäße Pressenvorrichtung
ist verschleißstabil
und besticht durch ihre einfache Funktion.