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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufnahme
von Bilddatensätzen
mit einem Magnetresonanzgerät
im Rahmen einer Untersuchung eines Patienten und zur Erstellung
nachverarbeiteter Bilder.
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Im
Rahmen einer Untersuchung eines Patienten mit einem Magnetresonanzgerät werden
unterschiedliche Bilddatensätze
aufgenommen, die der Anwender entweder vorbereitend oder zur nachfolgenden
eigentlichen Diagnose benötigt.
Beispiele hierfür
sind Localizer-Aufnahmen, die der nachfolgenden eigentlichen Messung
zur Vorbereitung dienen, sowie die spätere eigene 3D-Bilddatensatzaufnahme,
wobei hierbei verschiedene Bilddatensätze mit unterschiedlichen Gewichtungen
bzw. Aufnahmeparametern aufgenommen werden.
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In
jedem Fall ist es im Rahmen einer Untersuchung zunächst erforderlich,
dass der Anwender alle Messprotokolle, die zur Aufnahme der unterschiedlichen
Bilddatensätze
dienen, zunächst
manuell einstellt, mithin also die Messparameter (Settings) manuell
so einstellt, wie er für
die spätere
diagnostische Auswertung die zu erstellenden Bilder bevorzugt.
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Nach
Beendigung der Bilddatensatzaufnahme, wenn also alle einzelnen Messprotokolle
abgearbeitet sind, erfolgt die Nachverarbeitung der einzelnen Bilddatensätze, im
Rahmen welcher der Anwender wiederum manuell zunächst die Verarbeitungsparameter
einstellt bzw. definiert, anhand welcher dann ein Teil oder alle
aufgenommenen Bilddatensätze über eine
geeignete Bilddatenverarbeitungseinrichtung nachverarbeitet werden.
Hierüber
werden nachverarbeitete Bilder erzeugt, die dem Anwender dann an
einem Monitor ausgegeben werden. Bei diesen Bildern kann es sich
um unterschiedlichste Bilder handeln, die aus den entsprechenden
3D-Bilddatensätzen
erzeugt werden können.
Dabei können
auch aus einem Bilddatensatz gestützt auf unterschiedliche Verarbeitungsparametersätze verschiedene nachverarbeitete
Bilder erzeugt werden, was hinlänglich
bekannt ist.
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Die
nachverarbeiteten Bilder lassen eine diagnostisch relevante Auswertung
der Untersuchung zu. Sollen aber nun die gleichen medizinischen
Fragestellungen im Rahmen einer Folgeuntersuchung untersucht bzw.
beantwortet werden, so ist es erforderlich, möglichst vergleichbare Bilddatensätze aufzunehmen
respektive möglichst
vergleichbare nachverarbeitete Bilder zu erzeugen, um eine tatsächliche Vergleichsmöglichkeit
zwischen einer vorherigen Untersuchung und einer nachfolgenden Untersuchung zu
haben. Nachdem der Anwender üblicherweise
die Messprotokolle sowie Verarbeitungsparameter vor der jeweiligen
Untersuchung bzw. Bildnachverarbeitung manuell erstellen bzw. definieren
muss, muss er hierzu zunächst
die entsprechenden Messprotokolle/Verarbeitungsparametersätze der
Voruntersuchung abfragen, um diese dann erneut für die anstehende Untersuchung
einzustellen, was sehr aufwändig
und letztlich auch fehleranfällig
ist. Zwar ist es bekannt, die Messprotokolle, die im Rahmen einer
Untersuchung eines Patienten aufgenommen bzw. abgearbeitet wurden,
in einem untersuchungs- oder patientenspezifischen Messprotokollfile
abzuspeichern, so dass der Anwender sie im Falle einer Folgeuntersuchung
erneut aufrufen und zur Abarbeitung einladen kann. Gleichwohl ergeben
sich dann immer noch die beschriebenen Schwierigkeiten im Rahmen
der Bildnachverarbeitung, die nach wie vor manuell erfolgt, im Rahmen
welcher der Anwender also nach wie vor manuell die entsprechenden
Bildverarbeitungsparametersätze
festlegen und definieren muss. Dies ist mitunter sehr umständlich,
weil hierbei eine Vielzahl einzelner Parameter zu definieren sind,
um optimale, aussagekräftige
Bilder zu erhalten.
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DE 10 2006 000 928
A1 offenbart ein Verfahren zur Durchführung einer medizinischen Untersuchung
mit einem medizinischen konfigurierbaren Untersuchungsgerät an einem
Patienten. Bei Nachfolgeuntersuchungen wird zu Beginn einer Wiederholungsmessung
ein Rekonstruktions-Dokument in die Programmsteuerung des Untersuchungs-Gerätes geladen.
Das Rekonstruktions-Dokument
beinhaltet abgelegte Messprotokolle mit Messparameter-Konfiguration,
die im Verlauf der Erstuntersuchung manuell erstellt wurde.
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Der
Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung anzugeben, das (bzw. die) es auf einfache Weise ermöglicht, im
Rahmen einer Folgeuntersuchung vergleichbare Bilddaten sowie nachverarbeitete
Bilder zu erhalten.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist ein Verfahren sowie eine korrespondierende Vorrichtung
zur Aufnahme von Bilddatensätzen
mit einem Magnetresonanzgerät
im Rahmen einer Untersuchung eines Patienten und zur Erstellung
nachverarbeiteter Bilder vorgesehen, bei dem
- – manuell
unterschiedliche Messprotokolle zur Aufnahme verschiedener Bilddatensätze eingestellt
und die Bilddatensätze
aufgenommen werden, wobei alle Messprotokolle in einem untersuchungs-
oder patientenspezifischen Messprotokollfile gespeichert werden,
- – manuell
die Verarbeitungsparametersätze
zur Nachverarbeitung zumindest eines Teils der Bilddatensätze eingestellt
und die nachverarbeiteten Bilder erzeugt werden, wobei alle Verarbeitungsparametersätze in dem
untersuchungs- oder
patientenspezifischen Messprotokollfile abgespeichert werden,
- – automatisch
die im Messprotokollfile angespeicherten Messprotokolle zur Aufnahme
vergleichbarer Bilddatensätze
im Rahmen einer Folgeuntersuchung des selben Patienten geladen und
abgearbeitet werden, und
- – automatisch
die im Messprotokollfile abgespeicherten Verarbeitungsparametersätze geladen und
die neu aufgenommenen Bilddatensätze
zur Erzeugung vergleichbarer nachverarbeiteter Bilder verarbeitet
werden.
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Erfindungsgemäß wird ein
allumfassendes Messprotokollfile im Rahmen einer ersten Untersuchung
erzeugt, in dem sowohl alle manuell definierten und abgearbeiteten
Messprotokolle abgelegt sind, wie auch alle manuell definierten
Verarbeitungsparametersätze
im Rahmen der ersten Nachverarbeitung der ersten aufgenommenen Bilddatensätze. Dieses
Messprotokollfile wird untersuchungs- oder patientenspezifisch abgespeichert,
ist also eindeutig einer bestimmten Untersuchung respektive einem
bestimmten Patienten zugeordnet. Es enthält sämtliche relevanten Daten bzw.
Parameter, die zwingend erforderlich sind, um im Rahmen einer Folgeuntersuchung
eine quasi-identische Bilddatenaufnahme wie auch eine quasi-identische
Bilddatennachverarbeitung vorzunehmen, um auf diese Weise zu weitestgehend
vergleichbaren Datensätzen
wie auch weitestgehend vergleichbaren nachverarbeiteten Bildern
zu kommen. Die Messprotokolle wie auch die Verarbeitungsparametersätze werden
bevorzugt automatisch in das entsprechende Messprotokollfile eingeschrieben,
so dass sichergestellt ist, dass tatsächlich auch alle Protokolle/Verarbeitungsparametersätze darin
erfasst werden, ohne dass hierfür
ein Zutun des Anwenders erforderlich ist. Selbstverständlich besteht
zweckmäßigerweise
die Möglichkeit
für den
Anwender, dass er ein Messprotokoll oder einen Verarbeitungsparametersatz,
der möglicherweise
fehlerhaft angewählt
bzw. definiert wurde oder kein brauchbares Ergebnis liefert, aus
dem Messprotokollfile wieder zu löschen.
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In
jedem Fall muss der Anwender im Rahmen einer Folgeuntersuchung lediglich
das untersuchungs- oder patientenspezifische Messprotokollfile anwählen. Es
erfolgt anschließend
ein automatisches Einladen der Messprotokolle wie auch ein automatisches
Abarbeiten derselben, um im Rahmen der Folgeuntersuchung die entsprechenden
Bilddatensätze
gleich welcher Art, eben definiert über die Messprotokolle zu erzeugen,
wie auch anschließend automatisch
die entsprechende Bildnachverarbeitung unter Verwendung der automatisch
eingeladenen und dann abgearbeiteten Verarbeitungsparametersätze erfolgt.
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Dem
Anwender ist damit ein äußerst wirksames
und effizientes, jedoch gleichermaßen einfach handzuhabendes
Arbeitsmittel an die Hand gegeben, mit dem er wesentlich effizienter,
schneller und insbesondere auch im Hinblick auf die diagnostische
Fragestellung wesentlich exakter die Datenaufnahme wie auch die
Nachverarbeitung vornehmen kann. Denn allein auf diese Weise ist
sichergestellt, dass eine völlig
vergleichbare Datenaufnahme wie auch eine völlig vergleichbare Datennachverarbeitung
erfolgt und der Anwender vergleichbare, nachverarbeitete Bilder
erhält,
anhand welcher er in einer eine wesentlich fundiertere Aussage ermöglichende
Diagnose beispielsweise über
den Verlauf einer Erkrankung etc. stellen kann.
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Wenngleich
es ausreichend ist, im Rahmen einer Folgeuntersuchung stets die
originären,
also im Rahmen der Untersuchung definierten Messprotokolle beziehungsweise
Verarbeitungsparametersätze
zu verwenden, ist es jedoch zweckmäßig, dem Anwender eine gewisse
Variationsmöglichkeit
zu geben, neue Messprotokolle oder Verarbeitungsparametersätze definieren
zu können,
wenn dies aus welchen Gründen
auch immer zweckmäßig ist.
Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß ferner vorgesehen, dass benutzerseitig
im Rahmen einer Folgeuntersuchung manuell neue Messprotokolle und/oder
Verarbeitungsparametersätze
eingestellt und entsprechende neue Bilddatensätze aufgenommen und/oder neue Bilder
im Rahmen der Nachverarbeitung erzeugt werden, wobei die neuen Messprotokolle
und/oder Verarbeitungsparametersätze
automatisch in dem einen untersuchungs- oder patientenspezifischen Messprotokollfile
abgespeichert werden. Der Anwender hat also die Möglichkeit,
das Messprotokollfile um neue Messprotokolle beziehungsweise Verarbeitungsparametersätze ergänzen zu
können,
so dass das System nicht statisch, sondern veränderbar beziehungsweise erweiterbar
ist, wenn dies beispielsweise aus diagnostischen oder sonstigen
Gründen erforderlich
ist. Diese neuen Messprotokolle beziehungsweise Verarbeitungsparametersätze werden wiederum
vorzugsweise automatisch in den Messprotokollfile abgelegt, das
erweiterte Messprotokollfile wird sodann einer späteren Folgeuntersuchung
in seiner Gesamtheit zugrunde gelegt.
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Um
dem Anwender eine einfache Eingriffsmöglichkeit zu geben, etwaige
neue Messprotokolle beziehungsweise Verarbeitungsparametersätze in die
Messabfolge (Messqueue) oder den Nachverarbeitungsablauf einzufügen, kann
ferner vorgesehen sein, dass vor und/oder nach automatischer Abarbeitung
der Messprotokolle und/oder der Verarbeitungsparametersätze eine
Anfrage an den Benutzer zur Durchführung weiterer Bilddatensatzaufnahmen
oder weiterer Bilddatensatznachverarbeitungen durch manuelle Eingabe
neuer Messprotokolle oder neuer Verarbeitungsparametersätze ausgegeben
wird. Der Anwender wird also vor dem Beginn beispielsweise der Bilddatenaufnahme
oder bei Beendigung derselben und vor Beginn der automatischen Nachverarbeitung
gefragt, ob weitere Messprotokolle erstellt und abgearbeitet werden
sollen, entsprechendes gilt bezüglich
weiterer Verarbeitungsparametersätze. Der
Anwender hat also stets eine Eingriffsmöglichkeit, weitere Protokolle/Nachverarbeitungsvorgänge zu definieren.
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Üblicherweise
ist ein Bildnachverarbeitungssystem softwaretechnisch hierarchisch
beziehungsweise in bestimmten Menüebenen strukturiert, das heißt, dass
verschiedene Nachverarbeitungsmodalitäten beziehungsweise Nachverarbeitungsarten
auf beziehungsweise in definierten Anzeigemenüebenen oder Arbeitsmenüebenen möglich sind.
Erfindungsgemäß ist es
nun möglich,
die nachverarbeiteten Bilder automatisch in einer der über die
bildspezifischen Verarbeitungsparametersätze definierten Anzeigemenüebene gespeichert
und/oder angezeigt zu erhalten. Das heißt, das System ordnet automatisch
die spezifisch nachverarbeiteten Bilder der jeweiligen Anzeigemenüebene oder
Arbeitsmenüebene
zu, die dieser Art der Bildnachverarbeitung zugeordnet ist. Diese
Anzeigemenüebenen,
häufig
auch „Karten” oder „Fenster” genannt,
können
dann vom Anwender entsprechend angewählt werden. Das nachverarbeitete
Bild wir ihm sodann angezeigt. Sofern erforderlich, kann er in der
jeweiligen Anzeige- oder Arbeitsmenüebene noch weitere bildspezifische
beziehungsweise menüebenenspezifische
Verarbeitungen vornehmen, also das angezeigte Bild nochmals über entsprechende
Arbeitstools, die diesem Typ der Bildnachverarbei tung zugeordnet
sind, variieren etc. Denkbar ist es, auch solche Variationen wieder
im Messprotokollfile, gegebenenfalls als Modifikation des ursprünglichen
Verarbeitungsparametersatzes, der zur Erzeugung dieses nunmehr veränderten
Bildes geführt
hat, abzuspeichern.
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Wie
bereits beschrieben, ist das Messprotokollfile vorzugsweise kein
statisches File, sondern kann benutzerseitig variiert werden, sei
es durch die beschriebene Möglichkeit,
zusätzliche
Messprotokolle beziehungsweise Verarbeitungsparametersätze zu ergänzen, sei
es, wie erfindungsgemäß ferner
vorgesehen ist, durch Löschen
eines Messprotokolls oder eines Verarbeitungsparametersatzes. Dieses
beziehungsweise dieser steht dann für eine Folgeuntersuchung nicht
mehr zur Verfügung,
kann aber über
die beschriebene Ergänzungsmöglichkeit
ohne weiteres wieder eingefügt
werden.
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Grundsätzlich ist
es, nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen, auch zweckmäßig, vor
der Durchführung
der automatischen Abarbeitung der Messprotokolle und/oder der Verarbeitungsparametersätze ein Freigabesignal
durch den Benutzer anzufordern und den Betrieb erst zu beginnen,
wenn dieses auch gegeben ist.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiels sowie anhand der
Zeichnung. Dabei zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung eines Magnetresonanzgeräts zur Durchführung des
Verfahrens, und
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2 ein
Prinzipdiagramm zur Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Magnetresonanzgerät 1,
häufig
auch Magnetresonanzanlage genannt, umfassend den eigentlichen bildsignalerzeugenden
Geräteteil 2 mit
der Patientenaufnahme 3 sowie den nicht näher gezeigten,
dem Fachmann hinreichend bekannten sonstigen Elementen (Grundfeldmagnet,
Gradientenspule, Hochfrequenzteil, etc.). Vorgesehen ist ferner
eine Steuerungseinrichtung 4, die den Betrieb sowohl der
Bilddatenaufnahme wie auch der Bildnachbearbeitung steuert. Die
erzeugten Bilder werden an einem Monitor 5 dem Anwender
zur Anzeige gebracht.
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Wie
dem Prinzipdiagramm aus 1 zu entnehmen ist, erstellt
der Anwender vor Beginn der ersten Untersuchung eines Patienten
manuell unter Zuhilfenahme eines Eingabemittels 6 (Tastatur,
Maus, etc.) über
den Monitor 5 diejenigen Messprotokolle, die der nachfolgenden
Bildsignalerzeugung beziehungsweise Bilddatensatzerzeugung zugrunde
gelegt werden sollen. Diese sind 2 in dem
mit 7 gekennzeichneten Feld dargestellt, die einzelnen
Messprotokolle, bei denen es sich um beliebig viele handeln kann,
und die stets unterschiedliche Messungen definieren, sind mit M1,
M2 ... Mm gekennzeichnet.
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Nach
erfolgter manueller Definition werden die Messprotokolle M1 ...
Mm automatisch in ein Messprotokollfile 8 abgelegt, wobei
selbstverständlich
dies und sämtliche
nachfolgend beschriebenen Vorgänge
in der Steuerungseinrichtung 4 in entsprechenden Arbeits-
und Speichermitteln erfolgen. In dem Messprotokollfile 8 werden
folglich alle Messprotokolle, die nun nachfolgend abgearbeitet werden,
archiviert. Dies erfolgt untersuchungs- oder patientenspezifisch,
das heißt,
es erfolgt eine eindeutige Zuordnung zur Untersuchung beziehungsweise insbesondere
zu dem jeweiligen Patienten, so dass die gespeicherten Daten in
jedem Fall zu einem späteren
Zeitpunkt wieder aufgefunden werden könnten.
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Ausgehend
von den Messprotokollen erfolgt anschließend die Messung, wobei unterschiedliche Bilddatensätze 9 erzeugt
werden, die ebenfalls in der Steuerungseinrichtung 4 wiederum
untersuchungs- oder patientenspezifisch abgespeichert werden. Zur Erzeugung
aussagekräftiger
Bilder erfolgt nun eine Bildnachverarbeitung über ein geeignetes Bildverarbeitungsmodul
der Steuerungseinrichtung 4. Hierzu definiert im Rahmen
der Erstuntersuchung der Anwender wiederum manuell einzelne Verarbeitungsparametersätze über das
Eingabemittel 6. Diese einzelnen Verarbeitungsparametersätze sind
im Feld 10 dargestellt und mit V1, V2 ... Vm gekennzeichnet.
Es kann sich hierbei um unterschiedlichste Verarbeitungsparametersätze handeln,
je nach dem, welcher Art die Nachverarbeitung sein soll, ob es sich
beispielsweise um eine „Maximum
Intensity Projection (MIP)” handeln
soll, oder um ein „Volume
Rendering” etc.
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Nach
Abschluss der Definition der Verarbeitungsparametersätze werden
auch diese automatisch im Messprotokollfile 8 abgespeichert,
so dass auch sie archiviert werden und zusammen mit den zugeordneten
Messprotokollen automatisch der Untersuchung oder dem Patienten
zugeordnet sind. Dieses Messprotokollfile bildet also eine Parameterdatei,
die alle relevanten Arbeitsparameter für die Bilddatenaufnahme wie
auch die Bildnachverarbeitung enthält.
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Sodann
erfolgt die Bildnachverarbeitung, das heißt, die Verarbeitungsparametersätze V1 ... Vm
werden auf die Bilddatensätze 9,
entweder einen Teil oder alle, angewendet. Im Endeffekt werden mehrere
nachverarbeitete Bilder 11 erhaltet, die dann am Monitor 5,
gegebenenfalls strukturiert nach entsprechenden, der jeweiligen
Nachverarbeitungstechnik zugeordneten Hierarchieebenen, ausgegeben werden.
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Soll
nun derselbe Patient nach Ablauf einer beliebigen Zeit einer Folgeuntersuchung
unterzogen werden, um entweder das Behandlungsergebnis zu überprüfen, oder
den möglichen
Fortschritt einer potentiellen Erkrankung zu überwachen, etc., so ist es erforderlich,
hochgradig vergleichbare Bilder zu erstellen. Zu diesem Zweck wird,
wenn die Folgeuntersuchung nach Ablauf einer bestimmten Zeit, in 2 mit Δt dargestellt,
durchgeführt
werden soll, nach Positionierung des Patienten in der Patientenaufnahme 3 das
Messprotokollfile 8 der ersten Untersuchung angewählt, wobei
das Messprotokollfile 8 entweder noch in der Steuerungseinrichtung 4 vorhanden
war oder per Datenträger,
Intranet, Internet, etc. an die Steuerungseinrichtung 4 übertragen
wurde. In jedem Fall liegen sämtliche
Informationen des Messprotokollfiles 8 in der Steuerungseinrichtung
vor, so dass der Anwender auf sie zugreifen kann. Nach Anwahl des
Messprotokollfiles 8 werden automatisch alle darin abgelegten
Messprotokolle M1 ... Mm sowie alle Verarbeitungsparametersätze V1 ...
Vm eingeladen und liegen damit automatisch der nachfolgenden Untersuchung
zugrunde.
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Im
ersten Schritt erfolgt nun die automatische Abarbeitung dem Messprotokolle
M1 ... Mm, gegebenenfalls nach vorheriger Gabe eines Freigabesignals
durch den Anwender. Es werden – bei
gleicher Positionierung des Patienten wie bei der Erstuntersuchung – die gleichen
Bilddatensätze 9' aufgenommen,
da die Messprotokolle, die dieser Bilddatensatzaufnahme zugrunde
liegen, dieselben sind wie die Messprotokolle, die der Aufnahme
der Bilddatensätze 9 im
Rahmen der Erstuntersuchung zugrunde lagen.
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Vor
der automatischen Abarbeitung der Messprotokolle M1 ... Mm oder
danach wird eine Anfrage an den Anwender am Monitor 5 ausgegeben,
ob er weitere Messprotokolle definieren möchte, oder gegebenenfalls ein
Messprotokoll löschen
möchte (dann
natürlich
vor der Abarbeitung). Die Integration eines weiteren Messprotokolls
ist in 2 exemplarisch mit Mn angezeigt. Falls dies der
Fall ist, kann der Anwender dieses Messprotokoll wiederum manuell
definieren und hinzufügen,
es wird dann, gegebenenfalls nach erfolgter Abarbeitung, automatisch
als neues Messprotokoll Mn im Messprotokollfile abgelegt und steht
wiederum für
eine Folgeuntersuchung zur Verfügung.
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Nach
Aufnahme der Bilddatensätze 9' erfolgt die
automatisierte Nachbearbeitung unter Verwendung der Verarbeitungsparametersätze V1 ...
Vm. Dies führt
dazu, dass hervorragend vergleichbare Bilder 11' erhalten werden,
die also näherungsweise identisch
zu den Bildern 11 im Rahmen der Erstuntersuchung sind,
jedoch in ihnen eine mögliche
pathologische oder dia gnostische relevante Änderung erkannt werden kann.
Die Bilder 11 und 11' sind damit sehr gut vergleichbar
und diagnostisch auswertbar.
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Wiederum
vor oder nach der Verarbeitung der Bilddatensätze 11' mit den Verarbeitungsparametersätzen V1
... Vm wird der Anwender gefragt, ob ein weiterer Verarbeitungsparametersatz,
in 2 mit Vn dargestellt, hinzugefügt werden soll, oder gegebenenfalls
ein anderer bereits vorhandener Verarbeitungsparametersatz gelöscht werden
soll. Das heißt, dass
auch innerhalb der Verarbeitungsparametersätze eine beliebige Ergänzungs-
beziehungsweise Löschungsmöglichkeit
für den
Anwender besteht. Jedwede Änderung,
sei es ein Hinzufügen
eines Verarbeitungsparametersatzes Vn oder ein Löschen eines ursprünglichen
Verarbeitungsparametersatzes, wird wiederum im Messprotokollfile 8 abgelegt.
Dieses dann modifizierte Messprotokollfile 8 steht einer
späteren
Folgeuntersuchung zur Verfügung,
im Rahmen welcher dann wiederum zu den Bildern 11' hochgradig
vergleichbare neue Bilder erhalten werden können.
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Wie
bereits beschrieben, können
im Rahmen der Bildnachverarbeitung unterschiedlichste Verarbeitungstechniken
angewendet werden. Eine solche Verarbeitungstechnik ist beispielsweise
die „Maximum
Intensity Projection” (MIP).
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden hierbei die Parametereinstellungen (settings) automatisch
erkannt, wie sie vorher abgespeichert wurden, so dass die im Rahmen
des jeweiligen MIP-Verfahrens
nachverabeiteten Bilder der Vorläufer-
und der Nachfolgeuntersuchung hochgradig vergleichbar sind. Dem
System liegt ein 3D-Bilddatensatz vor. Die MIP-Verarbeitung erfolgt
selbsttätig,
das Verarbeitungssystem erfasst innerhalb des 3D-Bilddatensatzes
automatisch entsprechende Hauptgefäße etc. und orientiert sich an
vorher gewählten
Einstellungen, indem es beispielsweise den 3D-Bilddatensatz solange
dreht, bis sich die Gefäße soweit
als möglich überlagern
und es die dafür
verwendeten zugrunde liegende Ausgangsschicht gefunden hat. Wurden
in der ursprünglichen MIP-Verarbeitung
Bildteile weggeschnitten, so werden diese auch bei der nachfolgenden
MIP-Verarbeitung automatisch erkannt und entfernt.
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Wurden
radiale Bereiche (radial ranges) definiert, so werden auch diese
in der in der vorherigen Nachverarbeitung gewählten Orientierung erstellt. Auch
mehrfache Orientierungen können
berechnet werden, z. B. transversale Quellbilder, MIP-Ranges in einer Somersault-Verarbeitung
sowie etwaige Rechts-Links-Drehungen.
Auch kann der Ausgangspunkt erkannt werden, so dass eine Rechts-Links-Drehung
nicht vertauscht wird.
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Eine
weitere Technik ist das „Multi-Planar Reformating” (MPR).
Häufig
werden 3D-Messungen angefertigt und 3D-Bilddatensätze erzeugt, jedoch werden
diese in anderen Orientierungen nachberechnet. Dadurch, dass das
Bilddatenverarbeitungssystem durch die vorherige Messung Bilddaten
des Patienten enthält,
an denen es sich orientieren kann, können diese Ausgangsdaten auch
als Basis für
die Nachberechnung verwendet werden. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Daten der Vor- und
Nachuntersuchung möglichst
gleich nachverarbeitet und dadurch optimal verglichen werden können. Im
Rahmen einer so genanten Neuro-3D-Verarbeitung werden eine Vielzahl
von Patienten- und messspezifischen Einstellungen für das so
genannte „Volume Randering” vorgenommen
und gleichzeitig auch viele Einstellungen für die funktionale Bildgebung
(fMRI) und die Diffusionsdatenerfassung eingestellt. Diese Daten,
die ebenfalls in dem Messprotokollfile abgelegt werden, werden aus
diesem abgerufen, sind also ebenfalls vorhanden und können für die nachfolgende
Auswertung verwendet werden. Hierdurch wird eine wesentlich bessere
Vergleichbarkeit der Daten erreicht, z. B. vor und nach Operationen.
Die direkt in die entsprechende dieser Neuro-3D-Verarbeitung zugeordnete
Menüebene
(Karte) geladenen Daten ermöglichen
es, dass der Anwender, sobald die 3D-Bilddatenmessung beendet ist,
die der vorherigen Messung entsprechende Volume Randering-Bilddarstellung
auf dem Bildschirm hat. Die funktionalen Bilder sowie die Diffusionsdaten
werden ebenfalls so erzeugt und ausgegeben, wie in der Erstuntersuchung
definiert.
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Auch
im Rahmen von Perfusionsmessungen oder der Spektroskopie ist das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Erstellung vergleichbarer nachverarbeiteter Bilder vorteilhaft.
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Abschließend ist
noch festzuhalten, dass für den
Anwender selbstverständlich
die Möglichkeit
besteht, bei Definition eines oder mehrerer neuer Verarbeitungsparametersätze im Rahmen
einer Folgeuntersuchung auch die im Rahmen früherer Untersuchungen aufgenommenen
Bilddatensätze
noch mit diesen neuen Verarbeitungsparametersätzen nachzuverarbeiten, um
entsprechenden vergleichbare Bilder auch aus den früher aufgenommenen
Bilddatensätzen
zu erhalten.