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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Minimierung der Repetitionszeit bei einer Magnetresonanzmessung eines Untersuchungsobjekts, eine entsprechende Minimierungseinheit, ein Magnetresonanzgerät, ein Computerprogramm, das die Ausführung eines derartigen Verfahrens ermöglicht und ein computerlesbares Speichermedium.
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Das Minimieren einer Repetitionszeit ist, insbesondere bei der Planung von Untersuchungen mit einem Magnetresonanzgerät, eine immer wiederkehrende Fragestellung. Im klinischen Alltag kann eine Planung von Untersuchungen für einen effizienten und zielgerichteten Untersuchungsablauf eine komplexe Problemstellung darstellen.
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US 2006/017437 A1 betrifft ein Verfahren und ein System zur Bestimmung von MR-Aufnahme-Parametern. Dabei wird es als Problem angesehen, dass nicht immer die kürzest mögliche Aufnahmezeit verwendet wird, da das maximale SAR zu beachten ist. Zur Lösung dieses Problems wird vorgeschlagen, zuerst die Stärke B1 des Hochfrequenzimpulses festzulegen und davon ausgehend die minimale Repetitionszeit zu ermitteln.
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US 2007/276221 A1 betrifft eine Voraufnahme zur Optimierung von Scanparametern. Dabei kann auch die Gesamtmesszeit (scan time) vorgegeben werden.
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JP 2004-135997 A betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Repetitionszeit. Dabei wird das maximale SAR bei der Bestimmung der minimalen Repetitionszeit berücksichtigt.
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JP 2011-229546 A betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Scanzeit. Dabei handelt es sich um die Gesamtmesszeit.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das eine Minimierung einer Repetitionszeit erleichtert und mit dem ein effizienter Workflow möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Diese Aufgabe wird ferner durch eine Minimierungseinheit nach Anspruch 3, ein Magnetresonanzgerät nach Anspruch 5, ein Computerprogramm nach Anspruch 6, sowie durch ein computerlesbares Speichermedium nach Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen angegeben.
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Dabei wird ein Verfahren zur Minimierung der Repetitionszeit bei einer Magnetresonanzmessung eines Untersuchungsobjekts bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst:
- – Einstellen von für die Magnetresonanzmessung des Untersuchungsobjekts notwendigen Messparameter,
- – Ermitteln der minimalen Repetitionszeit in Abhängigkeit von den eingestellten Messparametern und
- – Einstellen der ermittelten minimalen Repetitionszeit,
wobei das Ermitteln und das Einstellen der minimalen Repetitionszeit automatisch nach dem Einstellen der notwendigen Messparameter erfolgt.
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Unter einer Repetitionszeit einer Magnetresonanzmessung ist diejenige Zeit zu verstehen, die zwischen zwei Anregungspulsen vergeht. Über die Länge einer Repetitionszeit kann bestimmt werden, wie groß der Einfluss von unterschiedlichen T1-Relaxationszeiten von Gewebearten auf Kontraste in einem Magnetresonanzbild ist. Die Repetitionszeit muss klein gegenüber der Zeit sein, die Spins zum Relaxieren benötigen, damit Gewebearten mit einer kleinen T1-Relaxationszeit signalintensiv, also hell abgebildet werden. Die Repetitionszeit ist deswegen stark gewebeabhängig.
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Änderungen von zu untersuchenden Regionen des Untersuchungsobjekts, wie beispielsweise von Gegenden von Organen eines Patienten, führen meist zu Änderungen von Messparametern wie einem Field-Of-View in Frequenz- und/oder Phasenkodierrichtung, einem Phasen-Oversampling, zu untersuchenden Schichten und/oder Schichtdicken und/oder einem Messvolumen. Dabei bezeichnet das Field-Of-View eine Basisgröße eines zu messenden Schichtausschnittes, auch Messfeld genannt, und das Phasen-Oversampling eine Messdatenerfassung über das Field-Of-View hinaus.
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Änderungen dieser Messparameter resultieren meist in Änderungen der Repetitionszeit. Auch die Tatsache, dass beispielsweise unterschiedliche Patienten unterschiedlich große Organe aufweisen, führt zu unterschiedlichen Repetitionszeiten.
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Während des Einstellens von für die Magnetresonanzmessung des Untersuchungsobjekts notwendigen Messparameter werden zunächst alle gewünschten Messparameter festgelegt. Dies kann beispielsweise durch einen Benutzer über eine Eingabemaske einer Konsole oder auch automatisch durch eine Vorbelegung der Messparameter durch Standardwerte erfolgen.
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Anschließend wird eine minimale Repetitionszeit in Abhängigkeit der eingestellten Messparameter ermittelt. Diese ermittelte minimale Repetitionszeit wird ebenfalls eingestellt, d. h. als Messparameter festgelegt. Das Ermitteln und das Einstellen der minimalen Repetitionszeit erfolgt dabei automatisch nach dem Einstellen der notwendigen Messparameter.
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Die Erfindung nutzt eine derart beschriebene automatische Ermittlung und Einstellung einer minimalen Repetitionszeit nach einer Einstellung von für die Magnetresonanzmessung des Untersuchungsobjekts notwendigen Messparameten. Auf diese Weise wird auch bei einer Änderung dieser Messparameter die minimale Repetitionszeit bestimmt, damit diese stets einen aktuellen Wert einnimmt, nicht manuell berechnet werden muss oder zu lang gewählt wird. Dadurch sind ein effizienter Workflow, eine kürzere Untersuchungszeit und somit auch ein höherer Patientendurchsatz möglich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Ermitteln und das Einstellen der minimalen Repetitionszeit nach einer Bestätigung einer Aufforderung durch einen Benutzer. Dies kann über eine Eingabemaske einer Konsole, beispielsweise durch Klicken auf eine Schaltfläche der Eingabemaske oder durch Drücken eines Knopfes eines Eingabegeräts der Konsole erfolgen. Dadurch hat der Benutzer stets eine Kontrolle über die aktuelle minimale Repetitionszeit.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden auch eine Minimierungseinheit zur Minimierung einer Repetitionszeit einer Magnetresonanzmessung eines Untersuchungsobjekts sowie ein entsprechend ausgestaltetes Magnetresonanzgerät mit einer derartigen Minimierungseinheit bereitgestellt.
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Dabei umfasst die Minimierungseinheit eine Verarbeitungseinheit und ist zur Durchführung folgender Schritte ausgestaltet:
- – Einstellen von für die Magnetresonanzmessung des Untersuchungsobjekts notwendigen Messparameter mittels der Verarbeitungseinheit,
- – Ermitteln einer minimalen Repetitionszeit in Abhängigkeit von den eingestellten Messparameten mittels der Verarbeitungseinheit und
- – Einstellen der ermittelten minimalen Repetitionszeit mittels der Verarbeitungseinheit,
wobei das Ermitteln und das Einstellen der minimalen Repetitionszeit automatisch nach dem Einstellen der notwendigen Messparameter erfolgt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform weist die Minimierungseinheit zur Durchführung des Ermittelns und des Einstellens der minimalen Repetitionszeit ein Betätigungselement auf, nach dessen Betätigung das Ermitteln und das Einstellen automatisch erfolgen. Das Betätigungselement ist dabei beispielsweise als Schalter, als Kippschalter oder als Druckknopf ausgeführt. Das Betätigungselement kann aber auch als Eingabefeld einer Eingabemaske der Minimierungseinheit ausgestaltet sein. Das Eingabefeld selbst kann dabei direkt auf der Eingabemaske sichtbar ausgestaltet sein, es kann aber auch beispielsweise als Tooltip oder als Kontextmenü ausgestaltet sein. Dadurch hat der Benutzer stets eine Kontrolle über die aktuelle minimale Repetitionszeit. Die einfache Bestimmung der minimalen Repetitionszeit ist auch für Personal mit wenig Erfahrung mit einer derartigen Bestimmung geeignet.
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Des Weiteren beschreibt die vorliegende Erfindung ein Computerprogramm, welches in einer Speichereinheit einer programmierbaren Steuerung bzw. einer Recheneinheit eines Magnetresonanzgeräts und/oder einer Minimierungseinheit ladbar ist. Mit diesem Computerprogramm können alle oder verschiedene vorab beschriebene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden, wenn das Computerprogramm in der Steuerung oder Steuereinrichtung des Magnetresonanzgeräts und/oder der Minimierungseinheit läuft. Dabei benötigt das Computerprogramm eventuell Programmmittel, z. B. Bibliotheken und Hilfsfunktionen, um die entsprechenden Ausführungsformen des Verfahrens zu realisieren. Mit anderen Worten soll mit dem auf das Computerprogramm gerichteten Anspruch eine Software unter Schutz gestellt werden, mit welcher eine der oben beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden kann bzw. welche diese Ausführungsform ausführt. Dabei kann es sich bei der Software um einen Quellcode, der noch compiliert und gebunden oder der nur interpretiert werden muss, oder um einen ausführbaren Softwarecode handeln, der zur Ausführung nur noch in die entsprechende Recheneinheit zu laden ist.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein elektronisch lesbares Speichermedium, z. B. eine DVD, ein Magnetband oder einen USB-Stick, auf welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software gespeichert sind. Wenn diese Steuerinformationen von dem Speichermedium gelesen und in eine Steuerung bzw. Recheneinheit eines Magnetresonanzgeräts und/oder einer Minimierungseinheit gespeichert werden, können alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen des vorab beschriebenen Verfahrens durchgeführt werden.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Minimierungseinheit, des erfindungsgemäßen Magnetresonanzgeräts, des erfindungsgemäßen Computerprogramms und des erfindungsgemäßen elektronisch lesbaren Speichermediums entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahren, welche vorab im Detail ausgeführt sind. Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen sind ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände zu übertragen und umgekehrt. Mit anderen Worten können die gegenständlichen Ansprüche, die beispielsweise auf eine Minimierungseinheit gerichtet sind, auch mit den Merkmalen, die in Zusammenhang mit einem Verfahren beschrieben oder beansprucht sind, weitergebildet sein. Die entsprechenden funktionalen Merkmale des Verfahrens werden dabei durch entsprechende gegenständliche Module, insbesondere durch Hardware-Module, ausgebildet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Magnetresonanzgerät,
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2 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens und
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3 ein Beispiel für die Durchführung der Verfahrensschritte mittels einer Eingabemaske.
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1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Magnetresonanzgerät 101. Das Magnetresonanzgerät 101 umfasst eine Minimierungseinheit 102 und eine Verarbeitungseinheit 103 und ist zur Minimierung einer Repetitionszeit einer Magnetresonanzmessung eines Untersuchungsobjekts ausgestaltet.
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Das Magnetresonanzgerät 101 ist hier als reines Magnetresonanzgerät ausgeführt. Alternativ kann das Magnetresonanzgerät 101 auch ein kombiniertes Magnetresonanz-Positronenemissionstomographie-Gerät sein.
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2 zeigt ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren umfasst die Verfahrensschritte 201 bis 206, wobei bei der Beschreibung der Verfahrensschritte 201 bis 206 auch Beschreibungsteile einschließlich der entsprechenden im Zusammenhang mit den 1 und 3 eingeführten Bezugszeichen verwendet werden.
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Die Verfahrensschritte 201 bis 206 werden dabei von der Minimierungseinheit 102 des Magnetresonanzgeräts 101 durchgeführt.
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Ein erster Verfahrensschritt 201 kennzeichnet den Start einer Minimierung einer Repetitionszeit 304 einer Magnetresonanzmessung eines Untersuchungsobjekts.
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Im Verfahrensschritt 202 erfolgt ein Einstellen von für die Magnetresonanzmessung des Untersuchungsobjekts notwendigen Messparametern 303. Während dieses Einstellens werden zunächst alle gewünschten Messparameter 303 festgelegt. Dies kann beispielsweise durch einen Benutzer über eine Eingabemaske 302 einer Konsole 301, wie auch in 3 zu sehen, oder auch automatisch durch eine Vorbelegung der Messparameter 303 durch Standardwerte erfolgen.
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Der Verfahrensschritt 204 kennzeichnet das Ermitteln einer minimalen Repetitionszeit 304 in Abhängigkeit von den eingestellten Messparametern 303, während im Verfahrensschritt 205 ein Einstellen der ermittelten minimalen Repetitionszeit 304 erfolgt. Die Repetitionszeit 304 wird ebenfalls als Messparameter 303 festgelegt. Sie kann auch auf einer graphischen Anzeigeeinheit dargestellt werden.
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Die Verfahrensschritte 204 und 205 erfolgen automatisch nach Verfahrensschritt 202.
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Der Verfahrensschritt 203, ein nach dem Verfahrensschritt 202 optionaler Schritt, kennzeichnet das Ermitteln und das Einstellen der minimalen Repetitionszeit 304 nach einer Bestätigung einer Aufforderung durch einen Benutzer. Hierbei werden die Verfahrensschritte 204 und 205 erst nach dieser Bestätigung durchgeführt. Dies kann über eine Eingabemaske 302 einer Konsole 301, beispielsweise durch Klicken auf eine Schaltfläche der Eingabemaske 302 oder durch Drücken eines Knopfes 305 eines Eingabegeräts der Konsole 301 erfolgen. Dadurch hat der Benutzer stets eine Kontrolle über die aktuelle minimale Repetitionszeit 304.
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Erfolgt keine Bestätigung der Aufforderung durch den Benutzer, so erfolgt das Ermitteln und das Einstellen der minimalen Repetitionszeit 304 automatisch, wie in Verfahrensschritt 205.
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Ein letzter Verfahrensschritt 206 kennzeichnet das Ende der Minimierung einer Repetitionszeit einer Magnetresonanzmessung eines Untersuchungsobjekts.
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3 zeigt ein Beispiel für die Durchführung der Verfahrensschritte 201 bis 206. Die Durchführung kann durch einen Benutzer mittels einer Eingabemaske 302 einer Konsole 301 erfolgen. Dabei ist unter einer Eingabemaske 302 beispielsweise ein Konsolenfenster, eine Tabelle oder ein sonstiges Mittel zur Eingabe von Messparametern 303 zu verstehen, mit denen ein Benutzer diese Werte festlegt, sodass sie von einer Verarbeitungseinheit 103 eines Magnetresonanzgeräts 101 oder einer Minimierungseinheit 102 weiterverarbeitet werden können.
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Die Eingabemaske 302 ist hier in Form von Eingabefeldern ausgeführt. Die für die Magnetresonanzmessung des Untersuchungsobjekts notwendigen Messparameter 303 können in diese Eingabefelder eingetragen werden. Die Eingabemaske 302 umfasst ferner ein Betätigungselement 305, hier in Form eines Minimierungsknopfes ausgeführt, nach dessen Betätigen das Ermitteln und das Einstellen der minimalen Repetitionszeit 304 angestoßen werden kann.
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Die auf diese Art ermittelte minimale Repetitionszeit 304 wird in der Eingabemaske 302 für eine bessere Übersichtlichkeit in Form einer Markierung auf einem Zeitstrahl dargestellt.
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Sollen nun, beispielsweise nach Änderungen von Rahmenbedingungen der Magnetresonanzmessung, Messparameter 303 angepasst werden, so kann stets durch eine Betätigung des Minimierungsknopfes eine neue minimale Repetitionszeit 304 ermittelt und angezeigt werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Minimierung der Repetitionszeit bei einer Magnetresonanzmessung eines Untersuchungsobjekts, umfassend folgende Schritte:
- – Einstellen von für die Magnetresonanzmessung des Untersuchungsobjekts notwendigen Messparametern, wobei diese Messparameter die zu untersuchenden Regionen des Untersuchungsobjekts, ein Field-Of-View in Frequenz- und/oder in Phasenkodierrichtung, ein Phasen-Oversampling, die zu untersuchenden Schichten und/oder Schichtdicken und/oder das Messvolumen umfassen,
- – Ermitteln der minimalen Repetitionszeit in Abhängigkeit von den eingestellten Messparametern und
- – Einstellen der ermittelten minimalen Repetitionszeit,
wobei das Ermitteln und das Einstellen der minimalen Repetitionszeit automatisch nach dem Einstellen der notwendigen Messparameter erfolgt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform erfolgt das Ermitteln und das Einstellen der minimalen Repetitionszeit nach einer Bestätigung einer Aufforderung durch einen Benutzer.