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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung eines eine
Anzahl vorgegebener Aufnahmeparameter umfassenden Aufnahmeparametersatzes
für eine
medizinische Tomographieeinrichtung, bei welchem ein Vorlagebild
zur Auswahl zur Verfügung
gestellt wird, wobei anhand der Auswahl des Vorlagebildes ein diesem
zugeordneter Vorlageparametersatz als Aufnahmeparametersatz ausgewählt wird.
Die Erfindung bezieht sich des Weiteren auf eine Vorrichtung zur
Durchführung
des genannten Verfahrens.
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Als
Tomographie wird allgemein ein bildgebendes medizinisches Schichtaufnahmeverfahren bezeichnet,
das die Erzeugung einer dreidimensionalen Bildinformation eines
zu untersuchenden Körperbereichs
eines Patienten ermöglicht.
Der Begriff Tomographie umfasst in diesem Sinne insbesondere Computertomographie,
aber auch Magnetresonanz(MR)-Tomographie.
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Computertomographie
einerseits und MR-Tomographie andererseits gleichen sich – unbeachtet
des verschiedenen Messprinzips – dahingehend,
dass zunächst
ein Rohdatensatz des zu untersuchenden Körperbereichs des Patienten
aufgenommen wird, aus dem die gewünschte dreidimensionale Bildinformation
erst nachträglich
unter Anwendung mathematischer Algorithmen berechnet wird. Dieser Berechnungsschritt
ist nachfolgend als 3D-Rekonstruktion bezeichnet.
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Computertomographie
und MR-Tomographie ähneln
sich des Weiteren auch dahingehend, dass die Bildqualität des mittels
3D-Rekonstruktion berechneten
Bildes (oder Tomogramms) von einer Vielzahl von Aufnahmeparametern
der jeweiligen Tomographieeinrichtung abhängt. Im Falle der Computertomographie
umfas sen die Aufnahmeparameter insbesondere technische Parameter
wie die Röhrenspannung
und den Röhrenstrom
der Röntgenröhre, die
Tischvorschubgeschwindigkeit, die Röhrenrotationszeit, die Kollimation,
etc. Im weiteren Sinne werden nachfolgend auch Größen, die
die Bildbearbeitung, insbesondere die Bildrekonstruktion, charakterisieren,
zu den Aufnahmeparametern gezählt.
Zu den Aufnahmeparametern der letzteren Art gehören somit vor allem die Parameter
des 3D-Rekonstruktionsalgorithmus, insbesondere die Schichtdicke
und das Inkrement.
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Aufgrund
der Vielzahl der Aufnahmeparameter und der mitunter komplexen Wechselwirkung
zwischen verschiedenen Aufnahmeparametern ist für den Anwender einer Tomographieeinrichtung
eine erhebliche Erfahrung erforderlich, um auf Anhieb im Hinblick
auf eine bestimmte vorzunehmende Untersuchung und einen bestimmten
Patienten eine günstige
Konfiguration der Aufnahmeparameter aufzufinden. Eine ungünstige Parameterkonstellation
kann einerseits eine niedrige, mitunter sogar unzureichende Bildqualität zur Folge
haben, die im Extremfall sogar eine Wiederholung der Untersuchung
erforderlich machen kann. Andererseits können Parameter gewählt werden,
die mit vergleichsweise hoher Dosis einhergehen, aber im Hinblick
auf die angestrebte Untersuchung gegenüber einer Standard-Bildqualität in der
Regel mit keinem oder nur geringem Informationsgewinn verbunden
sind. In beiden Fällen
kommt es zu einer unnötigen,
da zusätzlichen
Belastung, insbesondere Strahlenbelastung, für den Patienten, einer zusätzlichen
Belastung der medizinischen Einrichtung und einem unnötigen Zeitverlust.
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Moderne
Tomographieeinrichtungen bieten häufig eine Vielzahl unterschiedlicher
Protokolle mit Vorgaben für
die Einstellung der Aufnahmeparameter an, um dem Anwender die komplexe
Parametereinstellung zu erleichtern. Diese Protokolle müssen in
der Regel aber manuell der spezifischen Fragestellung und/oder dem
Patientenprofil (Körpergröße, Gewicht,...)
angepasst werden. Bei modernen Computertomographen wird des Weiteren teilweise
der Röhrenstrom
automatisiert an das Patientenprofil angeglichen.
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Insbesondere
für die
Untersuchung von Kindern führt
die Bereitstellung solcher Protokolle bislang aber allenfalls zu
einer vergleichsweise geringen Erleichterung, zumal gerade bei Kindern
die für eine
bestimmte Fragestellung "optimale" Einstellung der
Aufnahmeparameter wachstums- und entwicklungsabhängig erheblich variieren kann.
Gerade bei der tomographischen Untersuchung von Kindern besteht
aber andererseits häufig
ein gewisses Erfahrungsdefizit. Einerseits hat das Bedienpersonal
einer Tomographieeinrichtung, insbesondere der mit einem Computertomographen
betraute Radiologe, häufig
nur vergleichsweise geringes Spezialwissen über die besonderen Anforderungen
bei der tomographischen Untersuchung von Kindern. Andererseits haben
wiederum spezialisierte Kinderradiologen häufig keinen ständigen Zugang
zu einer Tomographieeinrichtung und können somit nur beschränkt Erfahrung
mit dem konkreten Gerät
gewinnen.
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In
der
DE 101 60 611
A1 wird für
eine vereinfachte Einstellung von Aufnahmeparametern eines bildgebenden
medizinischen Untersuchungsgeräts vorgeschlagen,
die Aufnahmeparameter im gattungsgemäßen Sinn mittelbar durch Auswahl
eines aus einer früheren
Untersuchung stammenden hinterlegten Bildbeispiels vorzunehmen.
Das Bildbeispiel wird hierbei durch Änderung des Kontrastes und der
Helligkeit modifiziert, um verschiedene Parametereinstellungen von
Geräteparametern
zu simulieren. Bei Auswahl eines derart modifizierten Bildes werden
die simulierten Parametereinstellungen als tatsächliche Geräteeinstellungen übernommen.
Das bekannte Verfahren ist allgemein zum Einsatz bei bildgebenden
medizinischen Verfahren vorgesehen, im Besonderen aber für zweidimensionale
röntgenphotographische
Verfahren ausgerichtet und geeignet. Bei diesen röntgenphotographischen
Verfahren führt
eine ungünstiger
Parameterwahl zu einer "Unterbelichtung" bzw. "Überbelichtung", die durch Veränderung
von Kontrast und Helligkeit des Beispiels bildes simuliert werden
kann. Zur Simulation der Parametereinstellung bei einer Tomographieeinrichtung ist
das bekannte Verfahren dagegen wenig geeignet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Verfahren zur
Ermittlung geeigneter Aufnahmeparameter für den Einsatz im Zusammenhang
mit einer Tomographieeinrichtung vorteilhaft auszugestalten. Der
Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine zur Durchführung des
genannten Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung anzugeben.
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Bezüglich des
Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches
1. Danach ist vorgesehen, die Auswahl eines Aufnahmeparametersatzes
für eine
medizinische Tomographieeinrichtung anhand eines Vorlagebilds vorzunehmen,
zu dessen Erstellung ein zugrunde liegender Tomographie-Rohdatensatz
(nachfolgend Rohdatensatz) bereits vor Durchführung einer 3D-Rekonstruktion
durch Anwendung eines Verrauschungsalgorithmus modifiziert wird,
um ein von der Bildqualität
des ursprünglichen
Rohdatensatzes abweichendes virtuelles Bildqualitätsmaß zu simulieren.
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Es
hat sich gezeigt, dass durch Verrauschung der Rohdaten Vorlagebilder
in verschiedenen Bildqualitätsstufen,
ausgehend von ein und demselben ursprünglichen Rohdatensatz und damit
von dem selben Patienten, realistisch simuliert werden können. Insbesondere
werden durch die Verrauschung auf Rohdatenebene charakteristische
Niederdosis-Artefakte in den Vorlagebildern besonders realitätsgetreu
nachgebildet. Dem Anwender kann hierdurch der Effekt einer Änderung
eines oder mehrerer Aufnahmeparameter besonders plastisch und realitätsnah vor
Augen geführt
werden. Zudem wird durch die auf Rohdatenebene durchgeführte Modifikation
die Möglichkeit
eröffnet,
dieselbe hinsichtlich der Bildqualität modifizierte Aufnahme auf
unterschiedliche Weise zu rekonstruieren. Der Anwender hat hierdurch
insbesondere die Möglichkeit,
die Wechselwirkung zwischen den technischen Aufnahmeparametern (z.B.
Röhren strom,
Röhrenspannung, etc.)
mit den Parametern der 3D-Rekonstruktion zu testen. Beispielsweise
kann der Anwender auf diese Weise Konfigurationen der Aufnahmeparameter
auffinden, bei welchen eine im Hinblick auf die Bildqualität an sich
eher "schlechte" Einstellung der
technischen Aufnahmeparameter durch geeignete Parametrierung der
3D-Rekonstruktion kompensiert wird, so dass der Anwender auf diese
Weise eine besonders geringe Belastung des Patienten ohne nennenswerten
Informationsverlust im Hinblick auf die angestrebte Untersuchung
erzielt.
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Als
Bildqualitätsmaß wird,
insbesondere bei Anwendung des Verfahrens auf die Computertomographie,
bevorzugt ein (Röntgen-)Dosiswert
herangezogen. Das Bildqualitätsmaß stellt
auf diese Weise gleichzeitig ein Maß für die mit der Bildaufnahme
verbundene Patientenbelastung dar.
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In
vorteilhafter Ausführung
des Verfahrens ist der eigentlichen Auswahl eines Vorlagebilds durch den
Anwender eine Vorauswahl vorgeschaltet, im Zuge welcher ein Vorlagebild
oder mehrere Vorlagebilder nach Maßgabe mindestens eines Patientenparameters
vorausgewählt
und dem Anwender zur Auswahl zur Verfügung gestellt wird bzw. werden.
Als Patientenparameter wird hierbei eine patientenspezifische Angabe
wie das Gewicht, die Körpergröße, das Alter
und/oder das Geschlecht des zu untersuchenden Patienten herangezogen.
Als Patientenparameter wird im weiteren Sinne auch eine auf einen
zu untersuchenden Körperbereich
bezogene Angabe (z.B. Thorax, Kopf, etc.) bezeichnet.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass zu einem Rohdatensatz jeweils eine Gruppe von
mehreren Vorlagebildern erstellt wird, die – entsprechend ihrer Zugehörigkeit
zu dem selben Rohdatensatz – alle dieselbe
Untersuchungssituation wiederspiegeln und demselben Patienten zugeordnet
sind, die sich aber hinsichtlich des virtuellen Bildqualitätsmaßes unterscheiden.
Die Vorlagebilder einer Gruppe zeigen somit das gleiche Bild in
unter schiedlichen Qualitätsstufen.
Durch Vergleich der verschiedenen Vorlagebilder einer Gruppe kann
ein Anwender somit verschiedene Konfigurationen der Aufnahmeparameter
direkt vergleichen.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass im Zuge des durch den Anwender vorzunehmenden
Auswahlprozesses nach Maßgabe
des bzw. der angegebenen Patientenparameter stets eine solche Gruppe von
Vorlagebildern als Ganzes vorausgewählt und dem Anwender zur Auswahl
zur Verfügung
gestellt wird. Für
die Auswahl werden die einzelnen Vorlagebilder der vorausgewählten Gruppe
dem Anwender zweckmäßigerweise
alternativ angezeigt, so dass der Anwender diese Vorlagebilder auf
der Suche nach einer besonders geeigneten Bildqualität "durchblättern" kann. Zweckmäßigerweise
ist vorgesehen, dass die Vorlagebilder hierbei nach Anwenderwunsch
auf verschiedene Weise sortiert werden können, z.B. nach Röntgendosis,
nach Bildqualität,
etc.
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Um
diesen Auswahlprozess zu erleichtern, ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass
zusätzlich zu
einem zur Auswahl angezeigten Vorlagebild gleichzeitig ein Standard-Vorlagebild
derselben Gruppe angezeigt wird, welches einer vorher bestimmten
Standard-Bildqualität
entspricht.
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Für eine weitere
Vereinfachung des Auswahlprozesses ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass
mit der Anzeige eines jeden zur Auswahl zur Verfügung gestellten Vorlagebildes
gleichzeitig das diesem Vorlagebild zugeordnete Bildqualitätsmaß, insbesondere
also der als Bildqualitätmaß herangezogene
Dosiswert, angezeigt wird. Dies erlaubt es dem Anwender, das angezeigte
Vorlagebild hinsichtlich seiner Bildqualität besser einzuschätzen und Rückschlüsse auf
die mit dem entsprechenden Vorlageparametersatz verbundene Belastung
des Patienten zu ziehen. Vorteilhafterweise wird zusätzlich visualisiert,
ob der dem angezeigten Vorlagebild zugeordnete Dosiswert für das angewählte Patientenprofil und
die angewählte
Körperregion
vergleichsweise hoch oder niedrig ist oder sich in einem mittleren
Bereich befindet. Bei Einsatz des Verfahrens für einen Computertomographen
mit automatischer Anpassung des Röhrenstroms an das Patientenprofil
wird alternativ oder zusätzlich
zu der absoluten (Röntgen-)Dosis
eine für
die Anpassung benötigte
abstrakte Referenz-Steuergröße der Bildqualität angezeigt.
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Bezüglich der
zur Durchführung
des vorstehend beschriebenen Verfahrens vorgesehenen Vorrichtung
wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruches 9.
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Danach
umfasst die Vorrichtung ein Auswahlsystem mit einem Vorlagenspeicher,
in dem mindestens ein nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren
erstelltes Vorlagebild, bevorzugt aber eine Vielzahl solcher Vorlagebilder
hinterlegt ist bzw. sind. Das Auswahlsystem umfasst weiterhin ein
Auswahlmodul, das dazu ausgebildet ist, ein oder mehrere der hinterlegten
Vorlagebilder zur Auswahl zur Verfügung zu stellen und bei Auswahl
eines Vorlagebildes einen diesem zugeordneten Vorlageparametersatz als
Aufnahmeparametersatz auszugeben.
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Bevorzugt
umfasst das Auswahlsystem weiterhin ein Vorauswahlmodul, das dazu
ausgebildet ist, anhand mindestens eines Patientenparameters ein
oder mehrere Vorlagebilder aus dem Vorlagenspeicher vorauszuwählen.
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Zur
Erstellung der Vorlagebilder umfasst die Vorrichtung weiterhin ein
Vorlagenerstellungssystem. Dieses umfasst ein Simulationsmodul,
das dazu ausgebildet ist, einen Rohdatensatz der Tomograpieeinrichtung
durch Anwendung eines Verrauschungsalgorithmus zu modifizieren,
um hinsichtlich des Vorlagebilds ein virtuelles Bildqualitätsmaß zu simulieren. Das
Vorlagenerstellungssystem umfasst weiterhin ein 3D-Rekonstruktionsmodul,
das dazu ausgebildet ist, aus dem modifizierten Rohdatensatz ein
Tomogramm als Vorlagebild abzuleiten. Das 3D-Rekonstruktionsmodul
ist hierbei dem Simulationsmodul nachgeschaltet, so dass die Modifikation
der Vorlagebilder auf Rohdatenebene erfolgt. Das Vorlagenerstellungssystem
umfasst schließlich
einen Vorlagenspeicher zur Hinterlegung des bzw. eines jeden Vorlagebildes.
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Das
Auswahlsystem und das Vorlagenerstellungssystem sind bevorzugt als
Hardware- und Softwarebestandteile einer Datenverarbeitungsanlage ausgeführt. Diese
Datenverarbeitungsanlage kann an die zugehörige Tomographieeinrichtung
direkt angeschlossen sein, so dass bei Auswahl eines Vorlagebildes
der zugehörige
Vorlageparametersatz direkt als Aufnahmeparametersatz auf die Tomographieeinrichtung übernommen
wird oder neue Rohdatensätze
von der Tomographieeinrichtung auf das Vorlagenerstellungssystem übertragen
werden können.
Bevorzugt ist die Vorrichtung aber als "Stand-Alone"-Gerät
konzipiert, das getrennt und unabhängig von der Tomographieeinrichtung
betreibbar ist. Dies ermöglicht
dem Anwender vorteilhafterweise auch und gerade dann eine Optimierung
von Aufnahmeparametern im Hinblick auf eine geplante Untersuchung vorzunehmen,
wenn die Tomographieeinrichtung nicht oder nicht ständig zu
Testzwecken zur Verfügung
steht. Der ausgewählte
Aufnahmeparametersatz wird in diesem Fall zunächst in Form einer elektronischen
Datei oder eines Papierausdruckes ausgegeben und gegebenenfalls
zu einem späteren Zeitpunkt
auf die Tomographieeinrichtung übertragen.
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Das
Auswahlsystem ist wahlweise zusammen mit dem Vorlagenerstellungssystem
in einer gemeinsamen Software integriert und auf einer einzigen
Datenverarbeitungsanlage implementiert. Der Vorlagenspeicher des
Auswahlsystems und der Vorlagenspeicher des Vorlagenerstellungssystems
sind hierbei insbesondere identisch. Alternativ können das
Auswahlsystem und das Vorlagenerstellungssystem jedoch auch als
unabhängige
Softwareapplikationen ausgebildet und damit insbesondere auch auf
unterschiedlichen Datenverarbeitungsanlagen implementiert sein.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass anwenderseitig lediglich
das Auswahlsystem vorhanden ist, während das Vorlagenerstellungssystem
zur herstellerseitigen Erstellung der Vorlagebilder zur Verfügung steht.
Der Vorlagenspeicher des Vorlagenerstellungssystems und der Vorlagenspeicher
des Auswahlsystems können
hierbei als physikalisch unterschiedliche Speichereinheiten ausgebildet
sein, wobei nach Erstellung der Vorlagebilder lediglich der Speicherinhalt
unter Verwendung gängiger
Datenübertragungsmittel
von dem Vorlagenerstellungssystem auf das Auswahlsystem übertragen
wird.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 in
einem schematischen Blockschaltbild ein Auswahlsystem einer Vorrichtung
zur Ermittlung von Aufnahmeparametern für eine medizinische Tomographieeinrichtung,
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2 in
schematisch vereinfachter Darstellung eine Benutzeroberfläche des
Auswahlsystems gemäß 1 und
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3 in
Darstellung gemäß 1 ein
Vorlagenerstellungssystem der Vorrichtung gemäß 1.
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Einander
entsprechende Teile und Größen sind
in allen Figuren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist
als Bestandteil einer Vorrichtung 1 ein Auswahlsystem 2 zur
Ermittlung eines Aufnahmeparametersatzes A für eine medizinische Tomographieeinrichtung 3 schematisch
dargestellt. Bei der Tomographieeinrichtung 3 handelt es
sich um einen Computertomographen. Die Vorrichtung 1 ist
der Tomographieeinrichtung 3 insofern zugeordnet, als der von
der Vorrichtung 1 erzeugte Aufnahmeparametersatz A Werte
für diejenigen
Aufnahmeparameter ai und bj (i,j
= 1,2,3,...) umfasst, die zur Aufnahme eines Bildes B unter Verwendung
der Tomographieeinrichtung 3 spezifiziert werden müssen.
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Zu
den Aufnahmeparametern ai,bj werden
einerseits technische Aufnahmeparameter ai gezählt, die
die elektrischen und mechanischen Funktionen der Tomographieeinrichtung 3 parametrieren.
Zu den technischen Aufnahmeparametern ai zählen insbesondere
der Röhrenstrom
und die Röhrenspannung einer
Röntgenröhre des
Tomographen, die Tischvorschubgeschwindigkeit, Röhrenrotationszeit, Kollimation,
etc. Weitere Aufnahmeparameter bj parametrieren
einen 3D-Rekonstruktionsalgorithmus F, durch welchen aus einem von
der Tomographieeinrichtung 3 zunächst erzeugten Rohdatensatz
R das dreidimensionale Bild B (oder Tomogramm) eines aufgenommenen
Körpervolumens
eines Patienten berechnet wird. Die Aufnahmeparameter bj umfassen
insbesondere Schichtdicke und Inkrement.
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Die
Vorrichtung 1 ist bevorzugt nicht unmittelbar und ständig an
die Tomographieeinrichtung 3 angeschlossen. Vielmehr ist
die Vorrichtung 1 unabhängig
von der Tomographieeinrichtung 3 verwendbar und lediglich
bedarfsweise über
eine Datenübertragungsverbindung 4,
insbesondere ein Computernetzwerk, mit der Tomographieeinrichtung 3 verwindbar.
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Das
Auswahlsystem 2 ist als Teil einer Datenverarbeitungsanlage 5 ausgebildet
und umfasst einen Vorlagenspeicher 6, der ein Bestandteil
eines Speichermoduls der Datenverarbeitungsanlage 5 ist, sowie
Ein-/Ausgabemittel 7, wie Bildschirm, Tastatur, Maus etc.
Das Auswahlsystem 2 umfasst weiterhin ein Vorauswahlmodul 8 sowie
ein Auswahlmodul 9. Beide Module 8 und 9 sind
bevorzugt als Softwarebestandteile der Datenverarbeitungsanlage 5 ausgebildet.
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In
dem Vorlagenspeicher 6 ist eine Vielzahl von Vorlagebildern
B'mn(m,n
= 1,2,3,....) hinterlegt. Jedes Vorlagebild B'mn hat die Form
und das Datenformat eines Bildes B, wie es im Zuge eines Aufnahmeprozesses
der Tomographieeinrichtung 3 erzeugt wird. Jedes Vorlagebild
B'mn geht
auch auf einen zu einem früheren
Zeitpunkt mittels der Tomographieeinrichtung 3 aufgenommenen
Rohdatensatz Rm (m = 1,2,3,...; s. 3)
zu rück
und wird aus diesem auf nachfolgend näher beschriebene Weise erzeugt.
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Die
in dem Vorlagenspeicher 6 hinterlegten Vorlagebilder B'mn sind
in mehrere Gruppen Gm (m = 1,2,3,...) gegliedert.
In der Darstellung gemäß 1 wird
jeweils eine Gruppe Gm durch eine senkrechte Reihe
von Vorlagebildern B'mn repräsentiert,
deren Zählindex
m mit dem entsprechenden Zählindex
m der Gruppe Gm übereinstimmt. Die Vorlagebilder
B'21, B'22,...,
B'2n,...
gehören
somit der Gruppe G2 an, etc.
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Die
Vorlagebilder B'mn einer Gruppe Gm gehen
hierbei aus jeweils einem gemeinsamen Rohdatensatz Rm hervor.
Sie entstammen somit alle derselben Untersuchungssituation und bilden
hierdurch insbesondere auch alle denselben Patienten ab. Entsprechend
ist jeder Gruppe Gm ein gemeinsamer Patientenparametersatz
Pm (m = 1,2,3,...) zugeordnet. Jeder Patientenparametersatz
Pm umfasst Werte für vorgegebene Patientenparameter
p1 (1 = 1,2,3,...). Die Patientenparameter
p1 umfassen insbesondere eine Gewichtsangabe
und eine Körpergrößenangabe des
durch den Rohdatensatz Rm abgebildeten Patienten,
sowie die Spezifizierung eines aufgenommenen Körperbereichs (z.B. Thorax).
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Die
Vorlagebilder B'mn derselben Gruppe Gm unterscheiden
sich hingegen in einem jedem Vorlagebild B'mn zugeordneten
Vorlageparametersatz A'mn, der die Struktur des Aufnahmeparametersatzes
A hat und insofern Werte für
die Aufnahmeparameter ai, bj spezifiziert.
Jedem Vorlagebild B'mn ist weiterhin ein Bildqualitätsmaß Mmn zugeordnet. Als Bildqualitätsmaß Mmn wird hierbei ein dem jeweiligen Vorlagebild B'mn zugeordneter
Dosiswert herangezogen. Die Vorlagebilder B'mn einer Gruppe
Gm sind derart ausgesucht, dass sie sich
hinsichtlich des jeweils zugeordneten Bildqualitätsmaßes Mmn unterscheiden,
so dass die Vorlagebilder B'mn einer Gruppe Gm in
unterschiedlichen Abstufungen der Bildqualität vorliegen. Dies ist in 1 durch
eine im Bereich des Vorlagenspeichers 6 schematisch eingetragene
Skalenachse 10 des Bildqualitätsmaßes M schematisch angedeutet.
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Zu
jeder Gruppe Gm umfasst der Vorlagenspeicher 6 weiterhin
ein Standard-Vorlagebild B'm0 (m = 1,2,3,...), das einem vorgegebenen
Standard-Bildqualitätsmaß Mm0 (m = 1,2,3,...) entspricht.
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Der
Patientenparametersatz Pm, der Vorlagenparametersatz
A'mn sowie
das Bildqualitätsmaß Mmn sind jedem Vorlagenbild B'mn,
B'm0 als
sogenannte Meta-Daten zugeordnet, die insbesondere in einem nach
dem DICOM-Standard organisierten Kopfteil (oder Header) der jeweiligen
Bilddatei enthalten sind.
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Im
Zuge des Auswahlverfahrens spezifiziert ein Anwender über die
Ein-/Ausgabemittel 7 einen Patientenparametersatz P, der
hinsichtlich seiner Datenstruktur dem einem jeden Vorlagebild B'mn zugeordneten
Patientenparametersatz Pm entspricht und somit
Werte für
die Patientenparameter p1 spezifiziert.
Beispielsweise gibt also der Anwender über eine auf den Ein-/Ausgabemitteln 7 angezeigte
Benutzeroberfläche 11 des
Auswahlsystems 2 das Gewicht und die Körpergröße eines Patienten sowie einen
Körperbereich
des Patienten (z.B. Thorax) vor. Der derart spezifizierte Patentenparametersatz
P wird dem Vorauswahlmodul 8 zugeleitet. Dieses bestimmt
diejenige Gruppe Gm, deren zugeordneter
Patientenparametersatz Pm dem Patientenparametersatz
P hinsichtlich der jeweiligen Patientenparameter p1 am
nächsten
kommt und führt
die Vorlagebilder B'mn der derart vorausgewählten Gruppe Gm sowie das
zugehörige
Standard-Vorlagebild B'm0 dem Auswahlmodul 9 zu.
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Das
Auswahlmodul 9 stellt die vorausgewählten Vorlagebilder B'mn dem
Anwender zur Auswahl zur Verfügung,
in dem es die Vorlagebilder B'mn über
die Benutzeroberfläche 11 zur
Anzeige bringt.
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Dies
ist in 2 in einer schematisch vereinfachten Darstellung
der Benutzeroberfläche 11 näher dargestellt.
Die Benutzeroberfläche 11 umfasst
danach ein Anzeigefeld 12, in welchem jeweils eines der
vorausgewählten
Vorlagebilder B'mn angezeigt wird. Mittels eines einem Schieberegler
nachempfundenen Steuerelements 13 kann der Anwender ein
gewünschtes
Bildqualitätsmaß M einstellen
und hierdurch bestimmen, welches der vorausgewählten Vorlagebilder B'mn angezeigt
werden soll. Angezeigt wird hierbei stets dasjenige Vorlagebild
B'mn,
dessen zugeordnetes Bildqualitätsmaß Mmn dem über
das Steuerelement 13 eingestellten Bildqualitätsmaß M am nächsten kommt.
Gleichzeitig mit der Anzeige des Vorlagebildes B'mn wird in einem
weiteren Anzeigefeld 14 das dem angezeigten Vorlagebild
B'mn entsprechende
Bildqualitätsmaß Mmn, d.h. die entsprechende Röntgendosis,
angezeigt. In einem weiteren Anzeigefeld 15 wird gleichzeitig
der dem angezeigten Vorlagebild B'mn zugeordnete
Vorlageparametersatz A'mn angezeigt. Die in dem Anzeigefeld 15 angezeigten
Parameter ai,bj des
Vorlageparametersatzes A'mn sind vom Anwender veränderbar.
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Die
Benutzeroberfläche 11 umfasst
ein dem Anzeigefeld 12 entsprechendes weiteres Anzeigefeld 16,
in welchem das der vorausgewählten
Gruppe Gm zugehörige Standard-Vorlagebild B'm0 angezeigt wird.
Dem Anzeigefeld 16 ist ein dem Anzeigefeld 14 entsprechendes
Anzeigefeld 17 zugeordnet, in welchem das zugehörige Standard-Bildqualitätsmaß Mm0 angezeigt wird.
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Die
Gegenüberstellung
eines beliebigen Vorlagebildes B'mn mit dem Standard-Vorlagebild B'm0 ermöglicht dem
Anwender eine besonders gute und einfache Einschätzung, ob eine gewöhnliche
Bildqualität
zur Beantwortung der einer geplanten Untersuchung zugrundeliegenden
Fragestellung ausreicht. Durch die direkte Vergleichsmöglichkeit
des angezeigten Vorlagebilds B'mn mit dem Standard-Vorlagebild B'm0 wird
insbesondere augenscheinlich, wieviel Dosis eingespart werden kann
und mit welchem Verlust oder Gewinn an Bildqualität hierbei
gerechnet werden muss. Anhand der Reglerstellung des Steuerelements 13 wird
dem Anwender gleichzeitig visualisiert, ob die aktuell eingestellte
Bildqualität
vergleichsweise hoch oder niedrig bezüglich der Körperregion und des Patientenprofils
ist. Die Skala des Reglers 13 wird entsprechend angepasst.
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Hat
der Anwender ein Vorlagebild B'mn gefunden, das hinsichtlich des zugeordneten
Bildqualitätsmaßes Mmn für
die geplante Untersuchung ausreicht, aber andererseits mit einer
möglichst
geringen Belastung des Patienten verbunden ist, so betätigt er ein
Bestätigungselement 18 der
Benutzeroberfläche 11 und
wählt hierdurch
das angezeigte Vorlagebild B'mn aus. Das Auswahlmodul 9 gibt
daraufhin den diesem ausgewählten
Vorlagebild B'mn zugeordneten Vorlageparametersatz A'mn als
Aufnahmeparametersatz A aus (s. 1). Die
Ausgabe des Aufnahmeparametersatzes A erfolgt wahlweise durch direkte Übermittlung
an die Tomographieeinrichtung 3, durch Speicherung des
Aufnahmeparametersatzes A in einer elektronischen Datei oder durch
Ausdruck in Papierform. Als Bezug zu einem zu untersuchenden Patienten
wird eine Patienten-ID oder Name und Geburtsdatum mit abgespeichert.
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Zur
Eingabe der Patientenparameter p1 umfasst
die Benutzeroberfläche 11 schließlich ein
Eingabefeld 19. Die Eingabe der Patientenparameter p1 des Patientenparametersatzes P erfolgt
hierbei wahlweise in Textform und/oder mittels graphischer Bedienelemente.
Beispielsweise ist vorgesehen, dass die Angabe zu dem zu untersuchenden
Körperbereich
des Patienten anhand eines Körperschemas 20 graphisch,
insbesondere durch Mausklick, einstellbar ist.
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Zur
Erstellung der Vorlagebilder B'mn umfasst die Vorrichtung 1 weiterhin
ein Vorlagenerstellungssystem 21, das schematisch in 3 dargestellt
ist. Das Vorlagenerstellungssystem 21 ist auf derselben Datenverarbeitungsanlage 5 implementiert
wie das Auswahlsystem 2. Das Auswahlsystem 2 und
das Vorlagenerstellungssystem 21 sind wahlweise in einer
gemeinsamen Software integriert oder als getrennte Softwareapplikationen ausgebildet,
die unabhängig
voneinander ausführbar
sind. Das Vorlagenerstellungssystem 21 greift in beiden
Fällen
ebenfalls auf den Vorlagenspeicher 6 und die Ein-/Ausgabemittel 7 zu.
Das Vorlagenerstellungssystem 21 umfasst des weiteren ein
Simulationsmodul 23, eine Kennliniendatenbank 24 sowie
ein 3D-Rekonstruktionsmodul 25.
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Zur
Erstellung einer Gruppe Gm von Vorlagebildern
B'mn wird
zunächst
der zugrunde zu legende Rohdatensatz Rm dem
Vorlagenerstellungssystem 21 zugeführt. Im Falle der Computertomographie
handelt es sich bei dem Rohdatensatz Rm um eine Serie von zweidimensionalen
Röntgenprojektionsbildern, die
einen Volumenbereich eines Patientenkörpers aus unterschiedlichen
Projektionswinkeln abbilden. Mit dem Rohdatensatz Rm werden
der korrespondierende Patientenparametersatz Pm (der
insbesondere Angaben zu der untersuchten Körperregion, dem Patientengewicht,
der Patientengröße, dem
Geschlecht und/oder dem Geburtsdatum enthält) sowie ein zugehöriger Aufnahmeparametersatz
Am zugeführt,
der zunächst
lediglich die technischen Aufnahmeparameter ai spezifiziert.
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Bevorzugt
werden zur Erstellung der Vorlagebilder B'mn Rohdatensätze Rm mit besonders hoher Bildqualität herangezogen,
insbesondere also solche Rohdatensätze Rm,
deren zugeordnetes Dosisniveau im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit
der Tomographieeinrichtung 3 oder im Hinblick auf die medizinische
Vertretbarkeit der applizierten Dosis eine Obergrenze einnimmt.
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Der
Rohdatensatz Rm wird auf entsprechende Anweisung
eines Anwenders dem Simulationsmodul 23 zugeführt.
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Das
Simulationsmodul 23 umfasst ein Verrauschungsmodul 26,
in welchem ein Verrauschungsalgorithmus S implementiert ist. Durch
den Verrauschungsalgorithmus S werden die Rohdaten des ursprünglichen
Rohdatensatzes Rm verrauscht. Hierdurch
wird ein modifizierter Rohdatensatz R'mn (m,n = 1,2,3,...)
er zeugt, dessen Bildqualität
gegenüber
der Bildqualität
des ursprünglichen
Rohdatensatzes Rm auf das virtuelle Bildqualitätsmaß Mmn künstlich
herabgesetzt ist. Das gewünschte
Bildqualitätsmaß Mmn wird entweder von dem Anwender vorgegeben
oder automatisch aus einer hinterlegten Tabelle mit vorgegebenen
Zielwerten entnommen.
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Der
Verrauschungsalgorithmus S beruht auf einer geräteabhängigen Kennlinie und quantenphysikalischen
Grundlagen. Die "Stärke" des Rauschens wird
hierbei in Abhängigkeit
der ursprünglichen
Aufnahmeparameter ai und des gewünschten
Bildqualitätsmaßes Mmn bestimmt.
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Das
Simulationsmodul 23 umfasst weiterhin ein Parameteranpassungsmodul 27,
das dazu ausgebildet ist, die Aufnahmeparameter ai des
dem ursprünglichen
Rohdatensatz Rm zugeordneten Aufnahmeparametersatzes
Am derart zu modifizieren, dass dem reduzierten
Bildqualitätsmaß Mmn Rechnung getragen ist. Mit anderen Worten
erzeugt das Parameteranpassungsmodul 27 virtuelle Werte
für die
Aufnahmeparameter ai, unter deren Anwendung auf
die Tomographieeinrichtung 3 ein Rohdatensatz R erzeugt
würde,
der hinsichtlich seiner Bildqualität dem durch das Verrauschungsmodul 26 modifizierten
Rohdatensatz R'mn entsprechen würde. Für diese Modifikation der Aufnahmeparameter
ai greift das Simulationsmodul 23 auf
die Kennliniendatenbank 24 zurück, in der die Abhängigkeit
der Bildqualität
von den Aufnahmeparametern ai sowie von
den Patientenparametern p1 in Form von Kennlinien
hinterlegt ist. Die durch das Parameteranpassungsmodul 27 modifizierten
Aufnahmeparameter ai bilden einen Bestandteil
des Vorlageparametersatzes A'mn und werden mit dem Patientendatensatz
Pm in dem Dateikopf (oder Header) des modifizierten
Rohdatensatzes R'mn als Meta-Information abgelegt.
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Der
modifizierte Rohdatensatz R'mn wird zusammen mit der zugehörigen Meta-Information,
d.h. dem Vorlageparametersatz A'mn und dem Patientendatensatz Pm an
das 3D- Rekonstruktionsmodul 25 zugeleitet.
Hier erfolgt die letztendliche Erstellung der Vorlagebilder B'mn.
Der modifizierte Rohdatensatz R'mn kann wie ein originaler Rohdatensatz R
von einem herkömmlichen
Rekonstruktionssystem verarbeitet werden, wie es auch der Tomographieeinrichtung 3 zugeordnet
ist. So ist in dem 3D-Rekonstruktionsmodul 25 auch ein 3D-Rekonstruktionsalgorithmus
F' implementiert,
der dem 3D-Rekonstruktionsalgorithmus F der Tomographieeinrichtung 3 entspricht.
Dies ist insbesondere insofern von großem Vorteil, als bei der durch
das 3D-Rekonstruktionsmodul 25 durchgeführten Rekonstruktion der Vorlagebilder
B'mn die
gleichen Rekonstruktionsartefakte erzeugt werden, wie sich charakteristischerweise
und insbesondere bei nichttausreichender Bildqualität auch bei
der Rekonstruktion von originalen Rohdatensätzen R auftreten. Der Einfluss
einer Parameteränderung
auf die Qualität
einer Tomographie wird hierdurch besonders realitätsnah simuliert.
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Der
modifizierte Rohdatensatz R'mn kann weiterhin unter Verwendung beliebiger
Werte für
die Aufnahmeparameter bj rekonstruiert werden.
Der selbe modifizierte Rohdatensatz R'mn kann also
beispielsweise mit unterschiedlicher Schichtdicke, unterschiedlichem
Inkrement, etc. rekonstruiert werden. Daneben ist auch denkbar,
den selben modifizierten Rohdatensatz R'mn unter Verwendung
unterschiedlicher Rekonstruktionsalgorithmen und/oder Rekonstruktionsfilter
zu rekonstruieren.
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Der
dem erstellten Vorlagebild B'mn zugeordnete Vorlageparametersatz A'mn wird
durch das 3D-Rekonstruktionsmodul 25 jeweils um die verwendeten
Werte für
die Aufnahmeparameter bj ergänzt.
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Das
auf diese Weise fertiggestellte Vorlagebild B'mn wird anschließend auf
die im Zusammenhang mit 1 beschriebene Weise in dem
Vorlagenspeicher 6 hinterlegt. Die den Vorlagebildern B'mn zugeordnete
Meta-Information, d.h. insbesondere der jeweilige Vorlageparametersatz
A'mn und
der zugeordnete Patientenparametersatz Pm und
das Bildqualitätsmaß Mmn ist gemäß DICOM-Standard in dem Dateikopf
der jeweiligen Bilddatei abgelegt. Der Vorlagenspeicher 6 greift
auf diese Information zur automatischen Ablage der Vorlagebilder
B'mn und
für einen
automatischen Zugriff auf dieselben zurück.
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Auf
die vorstehend beschriebene Weise werden zu einem ursprünglichen
Rohdatensatz Rm für jedes zu erstellende Vorlagebild
B'mn einer
Gruppe Gm der zugehörige modifizierte Rohdatensatz
R'mn und der
zugehörige
Vorlageparametersatz A'mn erstellt. Die unterschiedlichen Vorlagebildern
B'mn der
gleichen Gruppe Gm zugrunde liegenden modifizierten Rohdatensätze R'mn werden
hierbei unterschiedlich stark verrauscht, um unterschiedliche Bildqualitätsmaße Mmn zu simulieren.