DE102008009349A1 - Ventil eines Abgasrückführungssystems - Google Patents

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Abstract

Ventil eines Abgasrückführungssystems mit einem Ventilgehäuse (2) und mit einem in dem Ventilgehäuse (2) angeordneten Ventilkörper (3), der mit einem Ventilsitz (10) im Ventilgehäuse (2) zusammenwirkt, wobei das Ventilgehäuse (2) zwei von dem Ventilkörper (3) sperrbare Durchströmöffnungen (8, 9) aufweist, wobei die erste Durchströmöffung (8) zur Durchleitung von Abgas aus einem Zuströmkanal (6) in einen Kühlereinlasskanal (5) vorgesehen ist und wobei die zweite Durchströmöffnung (9) zur Durchleitung von Abgas aus dem Zuströmkanal (6) in einen Bypasskanal (4) vorgesehen ist. Der Ventilkörper (3) als tellerförmige Klappe ausgebildet ist, die jeweils einer Durchströmöffnung (8, 9) zugeordnete FS) des Ventilkörpers (3) zwischen den Flügeln (11, 12) angeordnet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Ventil eines Abgasrückführungssystems mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Es ist Stand der Technik, bei Dieselmotoren einen Teil des Abgases zu kühlen und der erneuten Verbrennung zurückzuführen, um auf diese Weise den Stickoxidausstoß zu reduzieren. Die Abgasmengen, welche dem Abgasrückkühler und anschließend der Verbrennung zugeführt werden, können über Steuerventile reguliert werden. Die Abgasmenge wird so gesteuert, dass bei einem kalten Motor Abgas ungekühlt über einen Bypass dem Ansaugtrakt zugeleitet wird. Erst bei Erreichen der Betriebstemperatur wird das Abgas durch den Kühler zurückgeführt, da anderenfalls eine zu langsame Aufheizung nachgeschalteter Katalysatoren erfolgen würde. Die beiden Funktionen – Luftmassenregulierung und Schaltung zwischen Kühl- und Bypassbetrieb – sind bei manchen Arten von Steuerventilen getrennt. Es gibt allerdings auch Ventile, welche die Regelung und das Umschalten zwischen Kühl- und Bypassbetrieb in einem Ventilmodul mit nur einem Antrieb realisieren. Steuerventile, bei welchem die Umschaltung zwischen Kühl- und Bypassbetrieb separat von einer Mengensteuerung erfolgt, erfordern relativ viel Bauraum. Es wird daher angestrebt, Steuerventile mit nur einem Antrieb zu entwickeln. Die im Stand der Technik bekannten Steuerventile sind zumeist Anordnungen aus zwei Ventilen mit zwei Ventilsitzen oder aber Drehkolbenventile. Im Falle einer Ausführung mit zwei Ventilen müssen entweder Linearmotoren mit relativ großen Stellwegen eingesetzt werden, oder es muss eine Umwandlung einer Drehbewegung in eine Hubbewegung erfolgen. Drehkolbenventile besitzen eine relativ große Kontaktfläche innerhalb des Ventilsitzes und sind somit relativ großer Reibung unterworfen. Somit werden bei Drehkolbenventilen auch größere Stellkräfte benötigt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Ventil eines Abgasrückführungssystems aufzuzeigen, das konstruktiv einfach umzusetzen ist, mit nur einem einzigen Stellorgan zur Steuerung des Abgasstroms und der Strömungsrichtung auskommt und zudem nur geringe Stellkräfte erfordert.
  • Diese Aufgabe ist bei einem Ventil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Das erfindungsgemäße Ventil umfasst ein Ventilgehäuse und einen in dem Ventilgehäuse angeordneten Ventilkörper, der mit einem Ventilsitz im Ventilgehäuse zusammenwirkt. Das Ventilgehäuse weist zwei von dem Ventilkörper sperrbare Durchströmöffnungen auf, wobei die erste Druckströmöffnung zur Durchleitung von Abgas aus einem Zuströmkanal in einen Kühlereinlass vorgesehen ist und wobei die zweite Durchströmöffnung zur Durchleitung von Abgas aus dem Zuströmkanal in einen Bypasskanal vorgesehen ist. Der Ventilkörper ist als tellerförmige Klappe ausgebildet, die jeweils einer Durchströmöffnung zugeordnete Flügel aufweist, wobei eine Schwenkachse des Ventilkörpers zwischen den Flügeln angeordnet ist.
  • Das erfindungsgemäße Ventil zeichnet sich durch eine einfache und robuste Bauweise aus, bei welcher es möglich ist, das Stellorgan fluchtend mit einer Antriebswelle bzw. der Schwenkachse des Ventilkörpers zu verbinden. Dadurch ist im Unterschied zu anderen Bauformen eine Umwandlung einer Drehbewegung in eine Hubbewegung nicht erforderlich. Das erfindungsgemäße Ventil hat nicht nur Vorteile gegenüber translatorisch verlagerbaren Ventilkörpern, sondern auch gegenüber Drehkolbenventilen. Der Ventilkörper besitzt aufgrund seiner tellerförmigen Gestalt nur kleine Kontaktflächen zum Ventilsitz, so dass die Reibung gegenüber Drehkolbenventilen reduziert wird. Die Stellkräfte zur Betätigung des Ventilkörpers können daher geringer sein.
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schwenkachse zwischen den Flügeln des Ventilkörpers angeordnet ist, so dass einer der Flügel durch Verschwenken in Strömungsrichtung verlagert werden kann, um die zugehörige Durchströmöffnung zu öffnen, während zeitgleich der andere Flügel entgegen der Strömungsrichtung verlagert wird, dabei jedoch die zugehörige Durchströmöffnung aufgrund der Gestaltung des Ventilgehäuses nicht frei gibt, sondern blockiert.
  • In vorteilhafter Weise ist der Ventilkörper als kreisrunde Klappe ausgebildet. Für diesen Fall weist der Ventilsitz einen als Kugelhaubenabschnitt ausgebildeten Haubenabschnitt mit einem Innendurchmesser auf, der an den Außendurchmesser des Ventilkörpers angepasst ist. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die tellerförmige Klappe eine von der Kreisform abweichende äußere Geometrie aufweist, beispielsweise rechteckig konfiguriert ist. In diesem Fall kann der Ventilsitz kein Kugelhaubenabschnitt sein, sondern besitzt vielmehr die Form eines Zylindermantels. Der an die äußere Form des Ventilkörpers angepasste Haubenabschnitt bildet gewissermaßen den Ventilsitz des Ventilgehäuses.
  • Es wird als zweckmäßig angesehen, wenn der Zuströmkanal in den Haubenabschnitt mündet. Vorzugsweise ist der Zuströmkanal senkrecht zum Ventilkörper angeordnet, damit beide Flügel des Ventilkörpers gleichmäßig angeströmt werden. Das bedeutet, dass der Zuströmkanal auch senkrecht zur Schwenkachse des Ventilkörpers angeordnet ist.
  • Die Schwenkachse befindet sich vorteilhafterweise auf der dem Zuströmkanal abgewandten Seite des Ventilkörpers. Auf diese Weise ist die Schwenkachse bzw. der Achsschaft der Schwenkachse immer auf der strömungsabgewandten Seite gelegen, so dass der Bereich der Schwenkachse vor Verschmutzungen geschützt ist. Zudem ist es in vorteilhafterweise möglich, den Querschnitt des Achsschafts auf eine den Kühlereinlasskanal von dem Bypasskanal trennende Wand abzustimmen, damit Abgas nicht von dem Bypasskanal in den Kühlereinlasskanal übertreten kann. Der Achsschaft besitzt in seinem der Wand benachbarten Umfangsbereich einen kreisrunden Querschnitt, der an eine entsprechende rinnenförmige Mulde in der Wand angepasst ist.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den nachfolgenden Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • Es zeigt:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines Ventils eines Abgasrückführungssystems;
  • 2 das Ventil der 1 im Längsschnitt in geschlossener Stellung;
  • 3 das Ventil der 1 im Längsschnitt im Kühlbetrieb und
  • 4 das Ventil der 1 im Längsschnitt im Bypassbetrieb.
  • Das in den 1 bis 4 dargestellte Ventil 1 umfasst als wesentliche Baugruppen ein Ventilgehäuse 2 und einen Ventilkörper 3. Das Ventilgehäuse 2 umfasst einen rechteckig konfigurierten unteren Teil mit einem Bypasskanal 4 sowie einen Kühlereinlasskanal 5. Abgas, das in den Kühlereinlasskanal 5 geleitet wird, soll einem Kühler zugeleitet werden. Abgas, das durch den Bypasskanal 4 geleitet wird, passiert den Kühler hingegen nicht. Dadurch kann die Kühlung des Abgases gesteuert werden. Das Abgas strömt bei diesem Ausführungsbeispiel eines Ventils von oben über einen Zuströmkanal 6 in das Ventilgehäuse 2 ein. Der Bypasskanal 4 und der Kühlereinlasskanal 5 sind durch eine Wand 7 voneinander getrennt, die den Übertritt von Abgas von dem Bypasskanal 4 in den Kühlereinlasskanal 5 und umgekehrt verhindert. Diese in der Ebene der 2 vertikal verlaufende Wand 7 erstreckt sich bis zu dem Ventilkörper 3, der als kreisrunde Klappe ausgebildet ist. Dieser klappenförmige Ventilkörper 3 versperrt in der Darstellung der 2 die dem Zuströmkanal 6 mit dem Kühlereinlasskanal 5 verbundene erste Durchströmöffnung 8 und auch die dem Zuströmkanal 6 mit dem Bypasskanal verbindende zweite Durchströmöffnung 9.
  • In 2 liegt der klappenförmige Ventilkörper 3 mit seinem gesamten Außenumfang am Ventilsitz 10 an. Jeder der Durchströmöffnungen 8, 9 ist eine als Flügel 11, 12 bezeichnete Hälfte des klappenförmigen Ventilkörpers 3 zugeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel befinden sich die Flügel 11, 12 in einer räumlichen Ebene, so dass die dem Zuströmkanal 6 zugewandte Seite des Ventilkörpers 3 als kreisrunde, ebene Scheibe ausgebildet ist. Auf der dem Zuströmkanal 6 abgewandten Seite verläuft eine Schwenkachse S in einem Achsschaft 13 des Ventilkörpers 3. In 1 ist zu erkennen, das dieser Achsschaft 13 durch das Ventilgehäuse 2 nach außen geführt ist. Hierzu ist an dem Ventilgehäuse 2 eine Hülse 14 vorgesehen, die von dem Achsschaft 13 durchsetzt wird. Außerhalb des Ventilgehäuses 2 kann ein nicht näher dargestelltes Antriebeselement zur Betätigung des Ventilkörpers 3 befestigt werden.
  • Der Ventilkörper 3 wird ausschließlich rotatorisch bewegt bzw. verschwenkt. Es ist vorgesehen, dass der Ventilkörper 3 in einem Winkelbereich +/–30° mit jeweils einem der Flügel 11, 12 dicht am Ventilgehäuse 2 anliegt. Dadurch erstreckt sich der Ventilsitz 10 gewissermaßen bis in einen als Kugelhaubenabschnitt ausgebildeten Haubenabschnitt 15, welcher in den Zuströmkanal 6 übergeht. Dieser Haubenabschnitt 15 ist in seinem Innendurchmesser an den Außendurchmesser des Ventilkörpers 3 angepasst, um Leckageströmungen zu vermeiden.
  • 3 zeigt, wie Abgas über den Zuströmkanal 6 in den Kugelhaubenabschnitt 15 einströmt und durch den um 30° im Gegenuhrzeigersinn verschwenkten Ventilkörper 3 in den Kühlereinlasskanal 5 gelangt. Der in der Bildebene linke Flügel 11 wird durch das Verschwenken abgesenkt, so dass die erste Durchströmöffnung 8 freigegeben wird, während die zweite Durchströmöffnung 9 durch die besondere Geometrie des Haubenabschnitts 15 nach wie vor blockiert ist. Zudem erfüllt der in der Bildebene rechte Flügel 12 in dieser Position eine Leitungs- bzw. Umleitungsfunktion. Der schräg gestellte Ventilkörper 3 reduziert aufgrund seiner ebenen, tellerförmigen Gestalt die Strömungsverluste in der jeweiligen Offensteliung.
  • In 4 ist das Ventil im Bypassbetrieb dargestellt. Der Ventilkörper 3 ist um 30° im Uhrzeigersinn verschwenkt worden, so dass Abgas nunmehr über den Zuströmkanal 6 und den Haubenabschnitt 15 in den Bypasskanal 4 gelangt.
  • 1
    Ventil
    2
    Ventilgehäuse
    3
    Ventilkörper
    4
    Bypasskanal
    5
    Kühlereinlasskanal
    6
    Zuströmkanal
    7
    Wand
    8
    erste Durchströmöffnung
    9
    zweite Durchströmöffnung
    10
    Ventilsitz
    11
    Flügel
    12
    Flügel
    13
    Achsschaft
    14
    Hülse
    15
    Haubenabschnitt
    S
    Schwenkachse

Claims (6)

  1. Ventil eines Abgasrückführungssystems mit einem Ventilgehäuse (2) und mit einem in dem Ventilgehäuse (2) angeordneten Ventilkörper (3), der mit einem Ventilsitz (10) im Ventilgehäuse (2) zusammenwirkt, wobei das Ventilgehäuse (2) zwei von dem Ventilkörper (3) sperrbare Durchströmöffnungen (8, 9) aufweist, wobei die erste Durchströmöffnung (8) zur Durchleitung von Abgas aus einem Zuströmkanal (6) in einen Kühlereinlasskanal (5) vorgesehen ist und wobei die zweite Durchströmöffnung (9) zur Durchleitung von Abgas aus dem Zuströmkanal (6) in einen Bypasskanal (4) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (3) als tellerförmige Klappe ausgebildet ist, die jeweils einer Durchströmöffnung (8, 9) zugeordnete Flügel (11, 12) aufweist, wobei eine Schwenkachse (5) des Ventilkörpers (3) zwischen den Flügeln (11, 12) angeordnet ist.
  2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz (10) einen an die Außengeometrie des Ventilkörpers (3) angepassten Haubenabschnitt (15) aufweist.
  3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (3) als kreisrunde Klappe ausgebildet ist, wobei der Ventilsitz (10) einen als Kugelhaubenabschnitt ausgebildeten Haubenabschnitt (15) mit einem Innendurchmesser aufweist, der an den Außendurchmesser des Ventilkörpers (3) angepasst ist.
  4. Ventil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuströmkanal (6) in den Haubenabschnitt (15) mündet.
  5. Ventil nach einem der Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (S) auf der dem Zuströmkanal (6) abgewandten Seite des Ventilkörpers (3) angeordnet ist.
  6. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine den Kühlereinlasskanal (5) von dem Bypasskanal (4) trennenden Wand (7) an den Querschnitt eines Achsschafts (13) des Ventilkörpers (3) angepasst ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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