DE102008007526A1 - Mobile Fernbedienungseinheit - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine mobile Fernbedienungseinheit für die Bedienung eines von der Fernbedienungseinheit entfernt aufgestellten Gerätes, das dazu dient, einen Anwendernutzen an einem Nutzungsort bereitzustellen. Mit der Fernbedienungseinheit wird insbesondere mindestens ein vom Gerät zu erfüllender, einstellbarer Sollwert einer ausgehenden physikalischen Größe vorgegeben. Der erfindungsgemäße Aufbau der mobilen Fernbedienungseinheit ist gekennzeichnet durch mindestens einen Sensor und eine Signalübertragungseinheit. Dabei ist der Sensor und/oder die komplette Fernbedienungseinheit der am Nutzungsort sich einstellenden physikalischen Nutzgröße direkt oder indirekt ausgesetzt oder aussetzbar und misst deren Ist-Wert. Die Signalübertragungseinheit übermittelt dem Gerät eine Information über den Ist-Wert der am Nutzungsort gemessenen Nutzgröße und/oder über die gemessene Abweichung vom Soll-Wert. Das Gerät passt daraufhin den Wert der ausgehenden physikalischen Größe so an, dass der am Nutzungsort sich einstellende neue Ist-Wert gleich dem vorgegebenen Soll-Wert ist. Die Fernbedienungseinheit und/oder der Sensor werden von einem Anwender aktiv an den Nutzungsort gebracht, dort aktiviert und/oder zum Einsatz gebracht. Damit fühlt der Sensor an wechselnden Nutzungsorten den gleichen Wert wie der Anwender, und die Fernbedienungseinheit verursacht gegebenenfalls eine Korrektur des Ist-Wertes entsprechend des eingestellten Soll-Wertes.
Description
- Die Erfindung betrifft eine mobile Fernbedienungseinheit für die Bedienung eines von der Fernbedienungseinheit entfernt aufgestellten Gerätes, das dazu dient, einen Anwendernutzen an einem Nutzungsort bereitzustellen. Die Art der Bereitstellung kann leitungsgebunden oder nicht-leitungsgebunden sein. Mit der Fernbedienungseinheit wird insbesondere mindestens ein vom Gerät zu erfüllender, einstellbarer Sollwert einer ausgehenden physikalischen Größe vorgegeben.
- Gattungsgemäße Fernbedienungseinheiten finden beispielsweise Anwendung zur Bedienung von Hörfunk- und Fernsehgeräten, von Durchflusswassererwärmern für Trinkwarmwasser, von Heizkesseln sowie Klima- und Lüftungsgeräten. Alle diese Geräte stehen an ihrem Aufstellungsort und stellen dem Anwender einen Nutzen bereit, der entfernt vom Aufstellungsort am Nutzungsort genutzt wird. Nutzungsort heißt der Ort, an dem der vom Gerät zu erfüllende Anwendernutzen gefordert und genutzt wird. Mit der Fernbedienungseinheit kann der Anwender das Gerät indirekt und aus der Ferne bedienen, d. h. seinen Betriebsmodus oder einzelne Betriebsparameter ändern, ohne direkt am Aufstellungsort des Gerätes präsent sein zu müssen. So kann der Anwender das Gerät zum Beispiel ein- und ausschalten und kann die abgegebene Lautstärke, die Helligkeit, das Programm, die Trinkwassertemperatur oder die Raumtemperatur ändern.
- Alle diese Fernbedienungseinheiten haben die Gemeinsamkeit, einen oder mehrere vom Gerät zu erfüllende Soll-Werte einer oder mehrerer physikalischer Ausgangsgrößen am Gerät einzustellen. So stellt man mit einer Trinkwarmwasser-Fernbedienungseinheit die Temperatur des vom Durchflusswassererwärmer abgegebenen Warmwassers ein, mit einer Radio-Fernbedienungseinheit die vom Radiogerät emittierte Lautstärke. Das hat den Nachteil, dass der beim Anwender ankommende Ist-Wert je nach Nutzungsort variiert, weil sich der Wert der vom Gerät abgegebenen physikalischen Größe auf dem Wege ihrer Bereitstellung zwischen Aufstellungsort und Nutzungsort verändert, beispielsweise abschwächt. So kühlt zum Beispiel bei konstanter Soll-Temperatur ein von einem Durchflusswassererwärmer bereitgestelltes Warmwasser auf dem langen Weg zu einer weiter entfernten Zapfstelle (Nutzungsort) stärker ab, als auf dem kurzen Weg zu einer nahe am Gerät liegenden Zapfstelle, weil die den Wasserweg bildenden Rohrleitungen aufgrund 15.1.2008/R.322276-P ihrer eigenen, längenabhängigen Wärmekapazität die Temperatur des sie durchströmenden Wassers absenken. Die Ist-Temperaturen des gezapften Warmwassers bleiben also nicht konstant.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine mobile Fernbedienungseinheit für die Bedienung eines entfernt aufgestellten Gerätes zu schaffen, die die Nachteile des Standes der Technik überwindet.
- Erfindungsgemäß wird dies mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Der erfindungsgemäße Aufbau der mobilen Fernbedienungseinheit ist gekennzeichnet durch mindestens einen Sensor und eine Signalübertragungseinheit. Dabei ist der Sensor und/oder die komplette Fernbedienungseinheit der am Nutzungsort sich einstellenden physikalischen Nutzgröße direkt oder indirekt ausgesetzt oder aussetzbar und misst deren Ist-Wert. Die Signalübertragungseinheit übermittelt dem Gerät eine Information über den Ist-Wert der am Nutzungsort gemessenen Nutzgröße und/oder der gemessenen Abweichung vom Soll-Wert. Das Gerät passt daraufhin den Wert der ausgehenden physikalischen Größe so an, dass der am Nutzungsort sich einstellende neue Ist-Wert gleich dem vorgegebenen Soll-Wert ist. Die Fernbedienungseinheit und/oder der Sensor werden also von einem Anwender aktiv an den Nutzungsort gebracht, dort aktiviert und/oder zum Einsatz gebracht. Damit fühlt der Sensor an wechselnden Nutzungsorten den gleichen Wert wie der Anwender, und die Fernbedienungseinheit verursacht gegebenenfalls eine Korrektur des Ist-Wertes entsprechend des eingestellten Soll-Wertes.
- Die Fernbedienungseinheit verfügt über Einstellmittel, mit denen die Bedienungsfunktion der Fernbedienungseinheit aktiviert und/oder deaktiviert und der Soll-Wert eingestellt und vorgegeben werden können. Dabei handelt es sich im einfachsten Fall um eine Taste zum Erhöhen und Erniedrigen des Soll-Wertes. Darüber hinaus können an der Fernbedienungseinheit weitere Einstellmittel für individuelle Soll-Werte vorhanden sein, die unterschiedlichen Nutzern und/oder unterschiedlichen Anwendungen zugeordnet sind. Dies können weitere Tasten sein, mit denen voreinstellbare Soll-Werte aktiviert werden, wie beispielsweise „Küche/Geschirrspülen" oder „Kind/Baden" für Trinkwarmwasseranwendungen und so weiter. Daneben können bei Auswahl bestimmter individueller Soll-Werte weitere den Gerätebetrieb unterstützende Hilfsprogramme gestartet werden.
- Die Fernbedienungseinheit kann optional über Anzeigemittel wie zum Beispiel ein einfaches Display verfügen, mit denen der eingestellte Soll-Wert und/oder der gemessene Ist-Wert angezeigt werden.
- Die Signalübertragung funktioniert drahtlos, beispielsweise mit Funkwellen, oder drahtgebunden mit Kabel oder mit über eine Rohrleitung übertragenem Schall oder Ultraschall. Bei einem Anwendungsfall dient die mobile Fernbedienungseinheit dem Bedienen eines Gerätes zur Trinkwarmwasserversorgung mit mehreren angeschlossenen Zapfstellen. Der Sensor kann dann ein Temperaturfühler sein.
- Bei einem anderen Anwendungsfall handelt es sich um die Fernbedienungseinheit eines Gerätes zur Versorgung mehrerer Räume mit Raumwärme, der Sensor kann dann ein Temperaturfühler oder ein Strahlungssensor sein.
- Bei einem weiteren Anwendungsfall handelt es sich um die Fernbedienungseinheit eines Klimatisierungs- und Lüftungsgerätes für die Versorgung mehrerer Räume, der mindestens eine Sensor kann dann ein Temperaturfühler, ein CO2-Fühler und/oder ein Feuchtefühler sein.
- Ein konkretes Ausführungsbeispiel ist im Folgenden beschrieben: Eine von einem Anwender leicht in einer Hand zu haltende, mobile Fernbedienungseinheit dient der Bedienung eines Durchflusswassererwärmers. Der Anwender des Warmwassers stellt mit dem Einstellmittel der Fernbedienungseinheit eine Soll-Wassertemperatur ein. Dann hält er die Fernbedienungseinheit mit dem Temperaturfühler unter eine nahe beim Durchflusswassererwärmer angeordnete Zapfstelle in das ausfließende Warmwasser. Der Temperaturfühler misst die Ist-Wassertemperatur des Zapfvolumenstroms. Die Fernbedienungseinheit bestimmt die Abweichung zwischen Soll-Wassertemperatur und Ist-Wassertemperatur. Die Signalübertragungseinheit sendet die Abweichung an den Durchflusswassererwärmer. Daraufhin passt das Gerät seine Geräteheizleistung derart an, dass sich die Ist-Wassertemperatur an der Zapfstelle der Soll-Wassertemperatur angleicht. Bis zur sicheren Angleichung können auch mehrere Anpassungsschritte durchlaufen werden. Anschließend möchte der Anwender Warmwasser gleicher Temperatur an einer vom Durchflusswassererwärmer entfernten Stelle zapfen. Hält er nun die Fernbedienungseinheit unter den Zapfvolumenstrom, so misst der Sensor zunächst eine zu niedrige Ist-Temperatur, da das Wasser auf dem längeren Rohrleitungsweg stärker abkühlt. Die aktuelle Temperaturabweichung wird dem Durchflusswassererwärmer signalisiert. Der Wassererwärmer erhöht seine Heizleistung und liefert in kurzer Zeit Wasser, das an der Zapfstelle Soll-Temperatur aufweist.
- Ein bei Anwendung eines individuellen Soll-Wertes (zum Beispiel „Duschen an weit entfernter Zapfstelle") gestartetes optionales Hilfsprogramm kann eine Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpe einschalten und/oder in einen Modus erhöhter Förderleistung versetzen. So kann einer vom Gerät weit entfernten Zapfstelle aufgrund erhöhter Warmwasserzirkulation recht schnell Warmwasser von gewünschter Temperatur bereitgestellt werden.
- Mit dieser Erfindung wird eine mobile Fernbedienungseinheit für die Bedienung eines von der Fernbedienungseinheit entfernt aufgestellten Gerätes geschaffen, mit deren Hilfe auf einfache, zuverlässige Weise und unabhängig vom jeweiligen Nutzungsort ein Anwendernutzen mit dem gewünschten Wert bereitgestellt wird.
Claims (12)
- Mobile Fernbedienungseinheit für die Bedienung eines von der Fernbedienungseinheit entfernt aufgestellten Gerätes zur leitungsgebundenen oder nicht-leitungsgebundenen Bereitstellung eines Anwendernutzens an einem Nutzungsort, insbesondere für die Vorgabe mindestens eines vom Gerät zu erfüllenden, einstellbaren Soll-Wertes einer ausgehenden physikalischen Größe, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit mindestens einen Sensor und eine Signalübertragungseinheit umfasst, wobei der Sensor und/oder die Fernbedienungseinheit einer am Nutzungsort sich einstellenden physikalischen Größe direkt oder indirekt ausgesetzt ist oder aussetzbar ist und deren Ist-Wert misst, und wobei die Signalübertragungseinheit dem Gerät eine Information über den Ist-Wert der am Nutzungsort gemessenen Größe und/oder über die gemessene Abweichung vom Soll-Wert übermittelt, und wobei das Gerät den Wert der ausgehenden physikalischen Größe so anpasst, dass der am Nutzungsort sich einstellende Wert gleich dem vorgegebenen Soll-Wert ist.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit und/oder der Sensor von einem Anwender aktiv an den Nutzungsort gebracht, dort aktiviert und/oder zum Einsatz gebracht wird.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit über Einstellmittel verfügt, mit denen die Bedienungsfunktion aktiviert und/oder deaktiviert und der Soll-Wert eingestellt und vorgegeben wird.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit über Einstellmittel für individuelle einstellbare Soll-Werte verfügt, die unterschiedlichen Nutzern und/oder unterschiedlichen Anwendungen zugeordnet sind.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit über Einstellmittel für individuelle Soll-Werte verfügt, bei deren Anwendung weitere den Gerätebetrieb unterstützende Hilfsprogramme gestartet werden.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinheit über Anzeigemittel verfügt, mit denen der eingestellte Soll-Wert und/oder der gemessene Ist-Wert angezeigt werden.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsprinzip der Signalübertragungseinheit drahtlos oder drahtgebunden ist.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät der Trinkwarmwasserversorgung an mehreren Zapfstellen dient, und dass der Sensor ein Temperaturfühler ist.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät der Raumwärmeversorgung mehrerer Räume dient, und dass der Sensor ein Temperaturfühler oder ein Strahlungssensor ist.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät der Klimatisierung und Lüftung mehrerer Räume dient, und dass der mindestens eine Sensor ein Temperaturfühler, ein CO2-Fühler und/oder ein Feuchtefühler ist.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät ein Durchflusswassererwärmer ist, mit dem Einstellmittel eine Soll-Wassertemperatur eingestellt ist, der Sensor die Ist-Wassertemperatur eines Trinkwarmwasser-Zapfvolumenstroms an der Zapfstelle als Nutzungsort misst wobei die Fernbedienungseinheit und/oder der Sensor vom Anwender aktiv in den Trinkwarmwasser-Zapfvolumenstrom eingetaucht wird, die Fernbedienungseinheit die Abweichung zwischen Soll-Wassertemperatur und Ist-Wassertemperatur bestimmt, die Signalübertragungseinheit die Abweichung an das Gerät sendet, und das Gerät eine Geräteheizleistung derart anpasst, dass sich die Ist-Wassertemperatur an der Zapfstelle der Soll-Wassertemperatur angleicht.
- Mobile Fernbedienungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein bei Anwendung von Einstellmitteln für individuelle Soll-Werte gestartetes Hilfsprogramm eine Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpe einschaltet und/oder in einen Modus erhöhter Förderleistung versetzt.
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