DE102008007218A1 - Verfahren zur Indentifizierung von therapiebedürftigen Patienten und zur präventiven Behandlung derartiger Patienten mit leichten kognitiven Störungen - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Identifizierung von therapiebedürftigen Patienten und zur präventiven Behandlung derartiger Patienten mit leichten kognitiven Störungen, für die bei einer vorausgehenden Risikostratifizierung aufgrund einer in ihrem Kreislauf messbaren Erhöhung von kreislauf-relevanten Peptid-Biomarkern ein erhöhtes Risiko zur Ausbildung einer klinisch manifesten Alzheimer-Demenz feststellbar ist, unter Verwendung von Arzneimitteln, die einen oder mehrere Wirkstoffe von Herz-Kreislauf-Mitteln enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Betablocker und blutdrucksenkende Diuretika und deren Kombinationen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues in vitro Verfahren zur Risikostratifizierung von Patienten mit leichten kognitiven Störungen zum Zweck der Ermittlung von therapiebedürftigen Patienten, die ein erhöhtes Risiko bezüglich einer Verschlechterung ihrer ursprünglich leichten kognitiven Störungen und bezüglich der Entwicklung einer klinisch manifesten neurodegenerativen Erkrankung vom Typ Alzheimer Demenz aufweisen, und zu dem Zweck, derartige therapiebedürftige Patienten einer Therapie mit bestimmten Mitteln zuzuführen, deren Eignung zu Therapiezwecken im vorliegenden Zusammenhang eine Erkenntnis ist, die einen wesentlichen Teil der vorliegenden Erfindung darstellt.
  • Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur präventiven Behandlung von aufgrund einer Biomarker-Messung ermittelten bestimmten Risiko-Patienten mit leichten kognitiven Störungen mit Herz-Kreislauf-Mitteln zur Verhinderung oder Verzögerung der Ausbildung von klinisch manifesten neurodegenerativen Störungen von Typ Alzheimer Demenz bzw. die Verwendung der Wirksubstanzen von Herz-Kreislauf-Mitteln in einem solchen Verfahren sowie zur Herstellung von Arzneimitteln für den genannten Zweck der Verhinderung oder Verzögerung der Ausbildung von klinisch manifesten neurodegenerativen Störungen vom Typ Alzheimer Demenz.
  • Der Begriff "Risikostratifizierung" (auch "Risikostratifikation" oder einfach "Stratifikation") bezeichnet in der Medizin das Abschätzen des Risikos, dass bei einem Patienten, oder bei einer Untergruppe eines Prüfkollektivs von Patienten, eine Erkrankung fortschreitet und zu zunehmend ernsteren Komplikationen oder zu einem vorgegebenen Endpunkt (z. B. Tod aufgrund der Erkrankung) führt. Zum Zweck einer Risikostratifizierung werden Risikofaktoren oder diagnostisch relevante Parameter erfasst, von denen bekannt ist, dass sie im Zusammenhang mit dem Fortschreiten einer Erkrankung und/oder mit dem Auftreten von Komplikationen stehen. Mit Hilfe verschiedener statistischer biometrischer Auswertungstechniken in Form von Tabellen, Algorithmen oder damit arbeitenden Computerprogrammen wird auf der Basis der erfassten Daten das individuelle Risiko eines Patienten oder das Risiko einer Patienten-Untergruppe ermittelt.
  • Man kann die Risikostratifizierungen auch als Instrument der Prognose betrachten, mit dem eine Prognose, zu verstehen als eine bestimmte Wahrscheinlichkeit, aus Prüfkriterien abgeleitet werden soll, die sich in vorausgehenden Untersuchungen als für die jeweilige Fragestellung relevant bzw. valide erwiesen haben, z. B. um rechtzeitig erforderliche Gegenmaßnahmen einzuleiten, wenn es für die sich entwickelnden Gesundheitsstörungen sinnvolle Präventionstherapien gibt, oder um zu vermeiden, dass auch solche Patienten belastenden und/oder teuren Therapie- und Präventionsmaßnahmen unterzogen werden, die derartige Maßnahmen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht benötigen.
  • Ein bekanntes, an spezielle Testbedingungen angepasstes mathematisches Verfahren zur Risikostratifizierung ist die sog. Kaplan-Meier-Methode (auch "Kaplan-Meier-Schätzer" oder "Kaplan-Meier-Estimator"), die z. B. zur Überlebenszeitanalyse dann zur Anwendung kommt, wenn nicht alle im Test berücksichtigten Testpersonen für die gesamte Testdauer zu Verfügung stehen, z. B. weil sie erst später zu dem Patientenkollektiv hinzukommen, aus diesem ausscheiden, z. B. durch Tod, der nicht auf das untersuchte Risiko zurückgeht, oder weil sie innerhalb der Testdauer keine eindeutigen Befunde zeigen.
  • Das genannte Auswerteerfahren, das genauer z. B. in Lehrbüchern der medizinischen Biometrie beschrieben wird und/oder zu dem sich unter den genannten Bezeichnungen im Internet Erläuterungen finden und für dessen Anwendung kommerzielle Computerprogramme angeboten werden, wird im Rahmen der Auswertung der im nachfolgenden experimentellen Teil beschriebenen Messung von kreislauf-relevanten Peptid-Biomarkern im Plasma von solchen Patienten angewandt, für die eine Erstdiagnose "leichte kognitive Störungen" gestellt wurde. Bei Anwendung dieses Verfahrens werden sog. "Kaplan-Meier-Plots" erhalten, wie sie in den meisten Figuren der vorliegenden Anmeldung gezeigt werden.
  • Die Patienten, für die im Rahmen der vorliegenden Anmeldung eine retrospektive Abschätzung ihres Anfangsrisikos zur späteren Entwicklung einer nachgewiesenen klinisch manifesten neurodegenerativen Erkrankung erfolgte, und bei denen außerdem aus ihrer Vorgeschichte (Krankenakte) Faktoren ermittelt wurden, die sich retrospektiv als prognoseverbessernd erwiesen, sind Patienten mit der Diagnose "leichte kognitive Störungen" (abgekürzt: LKS). In der englischsprachigen Literatur werden die Kriterien für eine Feststellung "leichter kognitiver Störungen" in jüngerer Zeit vor allem unter dem Begriff "mild cognitiv impairment" (abgekürzt: MCI) abgehandelt. Es wird diesbezüglich beispielsweise verwiesen auf Serge Gauthier et al., "Mild cognitive impairment" in: Lancet 2006, 367: 1262–1270, sowie ergänzend auf Ronald C. Petersen et al., "Mild Cognitive Impairment, Clinical Characterization and Outcome", In: Arch Neurol. 1999, 56: 303–308, oder Ronald C. Petersen et al., "Current Concepts in Mild Cognitive Impairment" in: Arch Neurol. 2001; 58: 1985–1992. Eines der im Zusammenhang mit der Feststellung eines LKS- oder MCI-Zustands eines Patienten angewandten Testverfahren ermittelt einen bestimmten, als "Mini Mental State" (MMS) bezeichneten Kennwert für einen bewerteten Patienten, vgl. Marshal F. Folstein et al., "MINI-MENTAL STATE – a practical method for grading the cognitive state of patients for the clinician", in: J. psychiat. Res., 1975, 189–198.
  • Es ist bekannt, dass nur bei einem Teil derjenigen Patienten, bei denen zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Basis eigener Beobachtungen, oder aufgrund von Beobachtungen ihrer Umwelt, "leichte kognitive Störungen" (LKS) festgestellt werden bzw. die die Kriterien für "mild cognitive impairment" (MCI) erfüllen, in der Folge eine fortschreitende Verschlechterung ihres Zustand zu beobachten ist. Bestimmte Patienten entwickeln allmählich das volle klinische Symptombild einer neurodegenerativen Erkrankung, z. B. einer solchen vom Typ Alzheimer Demenz (AD). Bei anderen entwickelt sich eine Demenz anderen Typs, z. B. einer vaskuläre Demenz. Bei einem anderen Teil der LKS- bzw. MCI-Patienten tritt dagegen keine nennenswerte Verschlechterung auf, und manchmal verschwinden die ursprünglichen Symptome sogar wieder. Die erstgenannte Gruppe, bei der sich eine neurodegenerative Erkrankung entwickelt, wird auch als Gruppe der "Konverter nach Alzheimer" (converter) bezeichnet, während die letztgenannte Gruppe die Gruppe der "Nicht-Konverter" (non-converter) bildet.
  • Es wäre bei der beschriebenen Ausgangssituation wünschenswert, innerhalb der Gruppe der Patienten, für die eine Diagnose "leichte kognitive Störungen" gestellt wird, bereits bei der Diagnosestellung das individuelle Risiko, ob die einzelnen Patienten wahrscheinlich zur Gruppe der "Konverter nach Alzheimer" gehören oder nicht, abschätzen zu können, damit bei einem hohen festgestellten Risiko früh mit präventiven oder therapeutischen Maßnahmen begonnen werden kann (wenn derartige Maßnahmen überhaupt existieren), während bei Feststellung eines nur geringen Risikos einer solchen Konversion unnötige Maßnahmen vermieden werden könnten und die betroffenen Patienten psychisch erheblich entlastet würden.
  • Es wäre ferner wünschenswert, Patienten, für die ein erhöhtes Risiko zur Konversion nach Alzheimer besteht, einer Behandlung zuführen zu können, deren langfristige Wirksamkeit im Sinne einer Vermeidung oder Verzögerung einer Konversion gewährleistet ist.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das eine Identifizierung der Gruppe der Konverter nach Alzheimer mit einer hohen statistischen Wahrscheinlichkeit ermöglicht, und das ferner eine Basis für die Entscheidung liefert, die ermittelten Konverter einer wirksamen präventiven Behandlung zuzuführen.
  • Diese Aufgaben werden durch Verfahren und deren bevorzugte Ausgestaltungen gelöst, wie sie der Fachmann den Patentansprüchen entnehmen kann.
  • Die Erfindung verkörpert sich in einem ihrer Aspekte in einem analytischen in vitro Verfahren, das in einer Gruppe von Patienten, für die aufgrund klinischer Befunde die Diagnose "leichte kognitive Störungen" gestellt wurde, bereits bei Diagnosestellung die Ermittlung der Patienten mit einem hohen Risiko einer späteren Konversion nach Alzheimer ermöglicht und das es ferner ermöglicht, für diese Patienten eine konkrete Therapieempfehlung auszusprechen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird daher als eine erste Stufe ein analytisches in vitro Verfahren zur Ermittlung der Konzentrationen von kreislaufrelevanten Peptid-Biomarkern in Patientenproben (Plasma, Serum) angewandt, und bei Ermittlung von Konzentrationen, die im Vergleich mit entsprechenden Bezugskonzentrationen erhöht gefunden werden, wird den betreffenden Patienten eine Behandlung mit Herz-Kreislauf-Mitteln, insbesondere blutdrucksenkenden Mitteln empfohlen, da die nachfolgend beschriebenen Auswertungen ergaben, dass eine Behandlung mit blutdrucksenkenden Mitteln das Risiko vermindert, dass sich eine festgestellte leichte kognitive Störung zu einer klinisch manifesten neurodegenerativen Erkrankung vom Typ Alzheimer Demenz (AD) verschlechtert.
  • Gemäß einem anderen ihrer Aspekte betrifft die Erfindung ein Verfahren zur präventiven Behandlung von Patienten mit leichten kognitiven Störungen, für die ein als signifikant ermitteltes Risiko zur Verschlechterung ihres Zustandes unter Ausbildung einer klinisch manifesten neurodegenerativen Störung von Typ Alzheimer besteht (AD-Risikopatienten), mit Arzneimitteln, die einen oder mehrere Wirkstoffe von Herz-Kreislauf-Mitteln, insbesondere von blutdrucksenkenden Mitteln, enthalten.
  • Gemäß einem anderen ihrer Aspekte betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von einem oder mehreren Wirkstoffen von Herz-Kreislauf-Mitteln, insbesondere von blutdrucksenkenden Mitteln, zur präventiven Behandlung von AD-Risikopatienten bzw. zur Herstellung von Arzneimitteln für die präventive Behandlung von AD-Risikopatienten.
  • Verfahren zur Diagnose (in einer weitgefassten Definition dieses Begriffs) von neurodegenerativen Erkrankungen durch Bestimmung von kreislauf-relevanten (vasoaktiven) Peptiden in z. B. Serum- oder Plasmaproben von einschlägigen Patienten werden beschrieben in älteren Anmeldungen der Anmelderin, und zwar insbesondere in DE 10 2006 023 175 A1 bzw. WO 2007/131 775 A1 , wo eine statistisch relevante Korrelation zwischen der Schwere einer neurodegenerativen Erkrankung und den in den Patientenproben messbaren Konzentrationen von natriuretischen Peptiden nachgewiesen wird, sowie in DE 10 2006 027 818 A1 bzw. WO 2007/144 194 A1 , wo beschrieben wird, dass eine noch bessere, statistisch relevantere Korrelation insbesondere dann erhalten wird, wenn man gleichzeitig mehr als ein vasoaktives Peptid berücksichtigt, und zwar insbesondere in Form einer Kombination der Konzentrationen von vasodilatorisch wirkenden Peptiden einerseits und vasokonstriktiv wirkenden Peptiden in der Patientenprobe andererseits.
  • Die in den genannten älteren Anmeldungen beschriebenen Messungen erfolgten unter Verwendung von Proben (insbesondere Plasmaproben) von Patienten, für die bereits eine Diagnose "entwickelte neurodegenerative Erkrankung" vorlag, oder bei denen wenigstens der Verdacht bestand, dass sie an einer Frühform einer solchen Erkrankung litten.
  • Die Messungen wurden nicht für Prognosezwecke ausgewertet, da die weitere gesundheitliche Entwicklung der einzelnen Patienten, deren Proben vermessen worden waren, nicht über längere Zeiträume verfolgt wurde und zu den vorher gemessenen Biomarker-Konzentrationen in Beziehung gesetzt wurde.
  • Die genannten älteren Anmeldungen enthalten jedoch ausführliche Diskussionen der anerkannten klinischen Definitionen verschiedener Typen von neurodegenerativen Erkrankungen, und zur Problematik ihrer zutreffenden Diagnose. Da die vorliegende Anmeldung mindestens teilweise auf den in den beiden genannten Anmeldungen beschriebenen Untersuchungsbefunden aufbaut, wird der interessierte Fachmann zur Ergänzung der nachfolgenden Ausführungen ausdrücklich auf den gesamten Inhalt der beiden älteren Anmeldungen verwiesen.
  • Wie erläutert wird, sind neurodegenerative Erkrankungen (Demenzerkrankungen) generell sich eher langsam entwickelnde, chronische Erkrankungen von nichtinfektiöser Ätiologie. Die für eine zuverlässige Diagnosestellung erforderlichen langen Beobachtungszeiträume stellen sowohl im Hinblick auf die Diagnose und Prognose als solche, aber auch im Hinblick auf die Erforschung der genannten Erkrankungen und die Entwicklung wirksamer Präventions- und Therapiestrategien ein erhebliches Problem dar.
  • Generell werden als Demenzerkrankungen (Dementia) Krankheiten bezeichnet, für die ein gemeinsames Merkmal der Verlust erworbener intellektueller Fähigkeiten, vor allem des Gedächtnisses, und des normalen Persönlichkeitsniveaus als Folge von Hirnschädigungen ist. Treten Demenzerscheinungen vor dem hohen Alter bereits im mittleren Lebensalter auf, werden sie als präsenile Demenz-Erkrankungen bezeichnet.
  • Bei den Demenzerkrankungen unterscheidet man auf der Basis der für sie typischen Symptome und der postmortal feststellbaren hirnpathologischen Veränderungen verschiedene Erkrankungen bzw. Gruppen von Erkrankungen:
    Von diesen ist die Alzheimer Demenz (AD) (Alzheimer Krankheit; Morbus Alzheimer) die häufigste neurodegenerative Demenz-Erkrankung, Sie macht 2/3 aller Demenzfälle aus und stellt auch das praktisch wichtigste Anwendungsgebiet für die vorliegende Erfindung dar. AD zeichnet sich durch drei wichtige, allerdings erst post mortem mit Sicherheit feststellbare pathologische Merkmale aus: die Bildung von Amyloid-Plaques und neurofibrillären Bündeln sowie den Verlust an Nervenzellen (vgl. ergänzend die Beschreibungseinleitung zu den o. g. älteren Anmeldungen).
  • Weitere Demenzerkrankungen, die im Rahmen der vorliegenden Anmeldung von geringerer Bedeutung sind und daher hier nicht im Detail diskutiert werden, sind die sogenannten vaskulären Demenzen (vascular dementia; VAD), bei denen eine Demenz aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn entsteht. Es gibt unterschiedliche Typen von VAD, wobei die Multi-Infarkt-Demenz (MID) und die subcorticale VAD (auch als Binswanger'sche Erkrankung bezeichnet) die häufigsten Formen darstellen. Ferner sind der Vollständigkeit halber zu zu nennen die Demenz mit Lewy-Körperchen (dementia with lewy-bodies: DLB) und die Frontotemporale Demenz (FTD), auch als Pick'sche Krankheit bezeichnet.
  • Die für die verschiedenen Demenzerkrankungen typischen Gehirnveränderungen können an lebenden Patienten naturgemäß nicht direkt festgestellt werden, und apparatemedizinische Untersuchungen der Gehirnfunktionen mittels z. B. Röntgen- oder Kernspin-Tomographie sind aufwändig und teuer. Demenzerkrankungen sind daher auch heute noch unterdiagnostiziert oder unrichtig diagnostiziert, und entsprechend mangelhaft sind die Prognosemöglichkeiten und Therapiemöglichkeiten. Die Arbeiten der Anmelderin zielen darauf ab, die Diagnose- und Prognosemöglichkeiten von neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere die Diagnose von AD, durch Entwicklung von relativ einfach einsetzbaren Messverfahren zu verbessern, im Rahmen derer in Proben aus dem Kreislauf der Patienten gut messbare Biomarker bestimmt werden.
  • Zu den vielversprechenden Biomarkern gehören verschiedene kreislaufrelevante Peptid-Biomarker, von denen man im Rahmen des Verfahrens der vorliegenden Erfindung vorzugsweise Biomarker in Form vasodilatorisch wirkender Peptide bestimmt, und zwar insbesondere natriuretische Peptide wie ANP, BNP und/oder CNP und/oder das Peptid Adrenomedullin (ADM).
  • Die Bestimmung der Konzentrationen von natriumdiuretischen Peptiden wird exemplarisch an der Bestimmung der Konzentration von ANP gezeigt. ANP wird vorzugsweise als Konzentration eines proANP-Fragments mit Hilfe eines Assays der Anmelderin bestimmt, der einen mittleren Abschnitt des proANP (MR-proANP) erkennt. Ein solcher Assay ist beschrieben in EP 1 562 984 B1 bzw. in: Nils G. Morgenthaler et al., Immunoluminometric Assay for the Midregion of Pro-Atrial Natriuretic Peptide in Human Plasma, Clinical Chemistry 50: 1, 2004, 234–236.
  • Die Konzentration von Adrenomedullin (ADM) wird vorzugsweise als Konzentration eines midregionalen proADM-Fragments (MR-proADM) bestimmt, das die Aminosäuren 45–92 des Prä-Proadrenomedullins umfasst. Ein geeigneter Assay ist beschrieben in EP 1 488 209 B1 bzw. WO 2004/090546 bzw. in Nils G. Morgenthaler et al., Measurement of Midregional Proadrenomedullin in Plasma with an Immunoluminometric Assay, Clinical Chemistry 51: 10, 2005, 1823–1829.
  • Wenn in dieser Anmeldung ein Begriff wie "Konzentration eines Peptid-Biomarkers" oder ein ähnlicher Begriff verwendet wird, ist daher nicht, im Sinne einer einengenden Gleichsetzung, nur die in der biologischen Probe messbare stationäre Konzentration des eigentlichen vasoaktiven Peptids gemeint.
  • Die wichtigsten im Rahmen der vorliegenden Erfindung diskutierten pathophysiologisch freigesetzten eigentlichen vasoaktiven Peptide liegen nur zu einem geringeren Teil frei bzw. unbehindert messbar in biologischen Flüssigkeiten vor. Wesentliche Teile der pathophysiologisch freigesetzten eigentlichen vasoaktiven Peptide werden der biologischen Flüssigkeit durch Bindung an Rezeptoren und andere Membran- oder Gefäßstrukturen rasch entzogen und/oder abgebaut.
  • Die Messung von inaktiven, aus den gleichen Vorläufer-Propeptiden gebildeten Co-Peptiden, wie sie im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter Verwendung der bereits genannten Assays der Anmelderin bevorzugt erfolgt, spiegelt, anders als die messbare momentane Konzentration in einer biologischen Flüssigkeit, die Freisetzung der vasoaktiven Peptide im Sinne von "Wirkkonzentrationen" über einen längeren Zeitabschnitt wieder und gestattet eine indirekte Miterfassung auch gebundener oder schnell abgebauter Anteile des ursprünglich freigesetzten vasoaktiven Peptids. Das führt in Verbindung mit der höheren Stabilität solcher Co-Peptide zu höheren messbaren Absolutkonzentrationswerten für den zu interessierenden Analyten in der biologischen Flüssigkeit, z. B. in Serum oder Plasma.
  • Bei Erkrankungen mit einem eher chronischen Verlauf ohne plötzliche Verschlechterungen oder Verbesserungen des Zustands des Patienten, wie es bei Demenzerkrankungen die Regel ist, besteht allerdings eine erhebliche Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich bezüglich der verschiedenen krankheitsrelevanten Analyten ein nur wenig variabler, sich nur langsam verändernder stationärer Gesamtzustand ausbildet. Die stationär in der biologischen Flüssigkeit des Patienten messbaren Konzentrationen eines aktiven Analyten vom Typ eines Peptid-Biomarkers, im vorliegenden Falle eines vasoaktiven Peptids, dürften daher im wesentlichen proportional zu den über längere Zeiträume pathophysiologisch freigesetzten Mengen des gleichen Analyten sein, wie sie in Form des physiologisch inaktiven Co-Peptids gemessen werden können. Das bedeutet, dass sich die bei der bevorzugten Bestimmung inaktiver Co-Peptide gemäß der vorliegenden Erfindung feststellbaren Abweichungen von den Kontrollwerten Gesunder, sowie der krankheitstypische Gang dieser Abweichungen, auch in den in der Regel niedrigeren stationären Konzentrationen der aktiven Analyten widerspiegeln sollten, so dass der konkreten Wahl der gemessenen "Analytenkonzentrationen" kein entscheidender qualitativer Einfluss auf die diagnostische Auswertung zukommen sollte.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung konnte für Messzwecke auf eine Sammlung von Proben von Patientenplasmen zurück gegriffen werden, die Plasmaproben verschiedener individueller Patienten umfasste, die zum Zeitpunkt der Diagnosestellung "leichte kognitive Störungen" (t = 0) gewonnen worden waren ("LKS-Patienten"). Die anschließende Entwicklung des Gesundheitszustands der einzelnen Patienten war über einen Zeitraum von 6 Jahre dokumentiert.
  • Es wurde gefunden, dass die Konzentrationen der untersuchten Biomarker in Plasma von LKS-Patienten gegenüber Kontrollpersonen ohne kognitive Störungen im Mittel erhöht waren, und dass innerhalb des Bereichs der gefundenen Konzentrationen ein Cut-Off-Konzentrationswert definiert werden konnte, der eine Unterscheidung von LKS-Patienten mit einem geringen Risiko zur späteren Konversion von LKS-Patienten mit einem erheblichen Risiko zur späteren Konversion nach AD erlaubt. Die Unterscheidung der Patientengruppen wurde bei gleichzeitiger Betrachtung von zwei Biomarkern noch verbessert.
  • Indem der Erfinder, wie im experimentellen Teil gezeigt werden wird, darüber hinaus die Messergebnisse gestützt auf die dokumentierten Krankengeschichten noch zusätzlich daraufhin untersuchte, ob Patienten, für die keine oder nur eine deutlich verzögerte spätere Konversion im Sinne der Entwicklung einer klinisch manifesten neurodegenerativen Erkrankung (Alzheimer Demenz) beobachtet wurde, bereits aus anderen Gründen einer Behandlung mit bestimmten Medikamenten oder Medikamententypen unterzogen worden waren, konnte er feststellen, dass sich offensichtlich eine Behandlung mit Herz-Kreislauf-Mitteln, insbesondere blutdrucksenkenden Mitteln, positiv auf die Prognose im Sinne einer Vermeidung oder Verzögerung der "Konversion nach AD" ausgewirkt hatte.
  • Daraus ergab sich, dass für Patienten mit leichten kognitiven Störungen bereits bei Diagnosestellung nicht nur eine Risikostratifizierung möglich ist, sondern dass man den Patienten mit einem ermittelten erhöhten Konversionsrisiko nach AD auch eine sinnvolle, derzeit nicht ins Behandlungsrepertoir der einschlägigen Fachärzte gehörende neue Behandlung empfehlen kann, nämlich eine Behandlung mit Herz-Kreislauf-Mitteln, insbesondere blutdrucksenkenden Mitteln.
  • Herz-Kreislauf-Mittel bzw. blutdrucksenkende Mittel im obigen Sinne sind an sich bekannte Mittel, die klinisch bereits umfangreich getestet wurden. Die heute therapeutisch bzw. präventiv routinemäßig eingesetzten blutdrucksenkenden Mittel gehören im Wesentlichen zu vier unterschiedlichen Medikamententypen, nämlich insbesondere zu Medikamenten aus der Gruppe der Hemmer des "Angiotensin Converting Enzyms" (ACE-Hemmer), der Angiotension-II-Rezeptor-Antagonisten (der "Sartane"), der Betablocker und der zur Blutdrucksenkung eingesetzten Diuretika.
  • Nähere Einzelheiten zu den heute eingesetzten Typen dieser Medikamente bzw. den einzelnen der in großem Umfang verschriebenen Vertreter der genannten Wirkstoffklassen lassen sich der sehr umfangreichen Fachliteratur entnehmen, die sich mit Maßnahmen zur Senkung des Blutdrucks von Patienten mit erhöhtem Blutdruck befasst.
  • Lediglich beispielhaft werden genannt als Vertreter der ACE-Hemmer die Arzneistoffe Captopril, Enalapril, Lisinopril und Ramipril, als Vertreter der Angiotension-II-Rezeptor-Subtyp-1-Antagonisten (AT1-Antagonisten; Sartane) die Arzneistoffe Losartan, Valsartan, Candesartan, Irbesartan, Telmisartan, Eprosartan und Olmesartan, und als Diuretika insbesondere die sogenannten Thiazid-Diuretika wie Hydrochlorothiazid und die Thiazid-Analoga wie Clorthalidon, Clopramid, Indepramid, Metolazon, Xipramid und Mefrusid.
  • Die nachfolgende Tabelle 1 fasst die Grundinformationen zu den verschiedenen Medikamententypen und ihren Wirkmechanismen kurz zusammen: Tabelle 1:
    Medikament Wirkung
    Sie blockieren die Wirkung des körpereigenen Proteins ACE, das für die Herstellung des Hormons Angiotensin-II (AT-II) verantwortlich ist. AT-II verengt die Blutgefäße und hält den Blutdruck hoch. Durch die Verringerung der ATII-Konzentration im Körper bleiben die Blutgefäße auf Dauer erweitert und der Blutdruck sinkt.
    ACE-Hemmer Das Herz muss gegen einen geringeren Widerstand arbeiten und wird entlastet. Zudem können sie einen krankhaften Umbau des Herzmuskels verlangsamen. ACE-Hemmer verbessern die Prognose der Herzinsuffizienz und sind gut verträglich. Häufig tritt Hustenreiz auf, der aber harmlos ist.
    Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten Sie werden auch als "Sartane" bezeichnet und kompetieren mit Angiotensin-II um die Bindungsstellen des zugehörigen Rezeptors. Sie werden von verschiedenen Patienten besser vertragen bzw. zeigen bei verschiedenen Patienten eine bessere Wirkung als ACE-Hemmer und werden eingesetzt, wenn ein Patient keine ACE-Hemmer verträgt oder diese bei ihm nicht die gewünschte Wirkung zeigen.
    Betablocker Sie reduzieren die Wirkung der Stresshormone (Katecholamine) am Herzen. Stresshormone werden bei Herzinsuffizienz vermehrt ausgeschüttet und können zu Herzrhythmusstörungen führen. Betablocker verbessern die Prognose, da sie lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen vorbeugen.
    Diuretika Spezielle harntreibende Medikamente (Aldosteron-Antagonisten) verbessern die Prognose bei fortgeschrittenem Stadium. Die genaue Wirkungsweise ist bisher unklar.
  • Nachfolgend im experimentellen Teil werden die Messungen, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegen, und die zugehörigen Auswertungen der Messergebnisse unter Bezugnahme auf mehrere Figuren und Tabellen noch näher erläutert.
  • Dabei wird auf zehn Figuren (Diagramme) Bezug genommen, deren Inhalt nachfolgend erläutert wird:
  • 1 zeigt einen sogenannten Kaplan-Meier-Plot, in dem die Entwicklung des Gesundheitszustands, im Sinne einer Konversion nach Alzheimer, d. h. einer Entwicklung einer AD, des Messkollektivs von 131 Patienten mit der ursprünglichen Diagnosestellung "leichte kognitive Störungen" auf der Basis der rein klinischen Diagnose über einen Zeitraum von mehr als sechs Jahren dargestellt ist. Im überwachten Zeitraum entwickelten 57 der 131 Patienten eine klinisch manifeste Alzheimer-Demenz (AD).
  • 2 zeigt die in den Plasmaproben der Patientengruppe aus 1 gemessenen Konzentrationen für den Peptid-Biomarker MR-proADM bei Diagnosestellung (t = 0), getrennt für die späteren Konverter nach Alzheimer (AD Konverter), die Nicht-Konverter und Konverter nach anderen "Nicht-AD" Demenzformen.
  • 3 zeigt die in den Plasmaproben der Patientengruppe aus 1 gemessenen Konzentrationen für den Peptid-Biomarker MR-proANP bei Diagnosestellung (t = 0), getrennt für die späteren Konverter nach Alzheimer (AD Konverter), die Nicht-Konverter und Konverter nach anderen "Nicht-AD" Demenzformen.
  • 4 zeigt einen Kaplan-Meier-Plot für die Konvertierung nach AD für zwei Gruppen von Patienten einmal mit einer gemessenen MR-proANP Konzentration, die über dem Cut-Off-Wert, von 74 pmol/l (größer 74) lag, und zum anderen mit einer unter dem genannten Cut-Off-Wert liegenden Konzentration (kleiner 74).
  • 5 zeigt einen Kaplan-Meier-Plot für die Konvertierung nach AD für zwei Gruppen von Patienten einmal mit einer gemessenen MR-proADM Konzentration, die über dem Cut-Off-Wert von mehr als 0,62 nmol/l (größer 0,62) lag, und zum anderen mit einer unter dem genannten Cut-Off-Wert liegenden Konzentration (kleiner 0,62).
  • 6 zeigt einen Kaplan-Meier-Plot für die Konvertierung nach AD von Patienten, wobei die Plasmakonzentrationen für beide Peptid-Biomarker MR-proANP und pro-ADM gleichzeitig berücksichtigt wurden, und zwar unterschieden nach Patientengruppen, bei denen (a) die Konzentrationen für beide Biomarker unter den in den 4 und 5 angegebenen Cut-Off-Werten lagen (beide niedrig), (b) nur eine der Konzentrationen unter einem der in den 4 und 5 angegebenen Cut-Off-Wert lag (dazwischenliegend), und (c) die Konzentrationen für beide Biomarker über den in den 4 und 5 angegebenen Cut-Off-Werten lagen (beide hoch).
  • 7 zeigt die klinisch diagnostizierte Konvertierung nach AD der 131 LKS-Patienten getrennt einerseits nach Patienten, die laut ihrer Krankenakte vor Diagnosestellung mit Herz-Kreislauf-Mitteln behandelt worden waren (behandelt), und andererseits nach Patienten, für die keine derartige Vorbehandlung dokumentiert war. Es ist auf der Basis einer solchen Auswertung kein signifikanter Unterschied zwischen den genannten Patientengruppen feststellbar.
  • 8 zeigt die klinisch diagnostizierte Konvertierung nach AD einer Untergruppe von 108 Patienten von den 131 ursprünglichen LKS-Patienten, für die ein MR-proADM-Wert über dem Cut-Off von 0,62 nmol/l gemessen worden war, getrennt einerseits nach Patienten, die laut ihrer Krankenakte vor Diagnosestellung mit Herz-Kreislauf-Mitteln behandelt worden waren (behandelt), und andererseits nach Patienten, für die keine derartige Vorbehandlung dokumentiert war (unbehandelt).
  • 9 zeigt die klinisch diagnostizierte Konvertierung nach AD einer Untergruppe von 92 Patienten von den 131 ursprünglichen LKS-Patienten, für die ein MR-proANP-Wert über dem Cut-Off von 74 pmol/l gemessen worden war, getrennt einerseits nach Patienten, die laut ihrer Krankenakte vor Diagnosestellung mit Herz-Kreislauf-Mitteln behandelt worden waren (behandelt), und andererseits nach Patienten, für die keine derartige Vorbehandlung dokumentiert war (unbehandelt).
  • 10 zeigt die klinisch diagnostizierte Konvertierung nach AD einer Untergruppe derjenigen 85 Patienten von den 131 ursprünglichen LKS-Patienten, für die sowohl ein MR-proANP-Wert über dem Cut-Off von 74 pmol/l als auch ein MR-proADM-Wert über dem Cut-Off von 0,62 nmol/l gemessen worden war, getrennt einerseits nach Patienten, die laut ihrer Krankenakte vor Diagnosestellung mit Herz-Kreislauf-Mitteln behandelt worden waren (behandelt), und andererseits nach Patienten, für die keine derartige Vorbehandlung dokumentiert war (unbehandelt).
  • Experimenteller Teil
  • Patientenkollektiv:
  • Von 131 Patienten mit der Diagnose leichte kognitive Störungen (LKS bzw. MCI) und einem Altersmedian von 71,5 Jahren (n = 131) wurden bei der ersten Diagnosestellung (t = 0) EDTA-Blut-Proben gewonnen, und daraus wurden EDTA-Plasma-Proben als Untersuchungsmaterial für Biomarker-Messungen generiert.
  • Die Patienten wurden in den folgenden 6 Jahren in 6-Monats-Abständen regelmäßig untersucht. Es wurde jedes Mal festgehalten, ob eine Konversion zu einer klinisch manifesten neurodegenerativen Erkrankung (Alzheimer Demenz, vaskuläre Demenz) eingetreten war.
  • Alzheimer-Demenz wurde diagnostiziert nach den NINCDS-ADRDA Kriterien (McKhann et al., Neurology 1984; 34: 939–944). MCI wurde diagnostiziert nach den Kriterien von Petersen (Arch Neurol 1999; 56: 303–308).
  • Im Beobachtungszeitraum entwickelten von den 131 Patienten 75 Patienten (Konverter) eine dokumentierte Neurodegeneration (n = 60 Alzheimer Demenz; n = 15 vaskuläre Demenz), 56 Patienten (Nicht-Konverter) verblieben im LKS-Status.
  • 1 zeigt die genannten Befunde für das gesamte Patientenkollektiv in Form eines nur auf der klinischen Diagnose basierenden Kaplan-Meier-Plots.
  • Tabelle 2 zeigt die Zahlen der LKS-Patienten (Patienten mit einem Risiko zur Entwicklung einer Demenz) und deren klinische Entwicklung im Untersuchungszeitraum, und zar ausgedrückt als Zahl der Patienten, die eine Konvertierung nach Alzheimer zeigten (AD Konverter), die eine Konvertierung nach einer anderen Demenzform zeigten (Nicht AD Konverter), die keinerlei Konvertierung zeigten (Nicht-Konverter) sowie den prozentualen Anteilen der AD-Konverter, bezogen auf die Zahl der Patienten in der Studie. Tabelle 2 Konvertierung nach Alzheimer (AD)
    Einschluss 12 Monate 24 Monate 36 Monate 48 Monate 60 Monate
    Patienten in der Studie 131 131 131 131 125 106
    AD Konverter 0 6 27 41 50 57
    Nicht AD Konverter 0 3 8 17 17 18
    Nicht-Konverter 131 122 96 73 58 31
    Anteil AD Konverter* 0% 4,6% 20,6% 31,3% 40,0% 53,8%
    • *Berechnet im Bezug auf Patienten in der Studie
  • Biomarker-Messungen/Assaybeschreibung und Auswertung
  • In den EDTA-Plasma-Proben, die bei Diagnosestellung gewonnen worden waren, wurden mit Assays der Anmelderin die Konzentrationen der Peptid-Biomarker MR-proANP und MR-proADM gemessen.
  • Die Messung von MR-proANP im Plasma erfolgte mit einem immunoluminometrischen Sandwichassay im wesentlichen so, wie im experimentellen Teil der o. g. WO 2004/046181 beschrieben wird.
  • Die Messung von MR-proADM im Plasma erfolgte mit einem immunoluminometrischen Sandwichassay im wesentlichen so, wie im experimentellen Teil der o. g. WO 2004/090546 beschrieben wird.
  • Wie in den genannten älteren Patentanmeldungen gezeigt wurde, werden für Gesunde (60 symptomfreie Kontrollpersonen, die weder Symptome kognitiver Störungen zeigten noch an irgendeiner anderen erkennbaren Erkrankung litten, für die bekannt ist, dass bei ihr der jeweilige Biomarker-Analyt erhöht gemessen werden kann), Mediane für die gemessene Konzentrationen wie folgt ermittelt:
    MR-proANP = 62,3 pmol/l
    MR-proADM = 0,60 nmol/l.
  • Auswertungen
  • Die im bei Diagnosestellung gewonnenen Plasma der 131 LKS-Patienten gemessenen Konzentrationen der Peptid-Biomarker sind in den 2 (für MR-proADM) bzw. in 3 (für MR-proANP) aufgetragen, und zwar jeweils getrennt nach späteren Konvertern nach AD, Konvertern nach anderen Demenzen (nach vaskulärer Demenz) und Nicht-Konvertern.
  • Es wurde gefunden, dass sich für beide Biomarker bereits bei der ersten Diagnosestellung die Mediane für die Gruppen der verschiedenen Konverter und der Nicht-Konverter signifikant unterscheiden.
  • Wie in der nachfolgenden Tabelle 3 zusammenfassend gezeigt wird, sind die Mediane der für spätere Konverter gemessenen Konzentrationswerte für beide Biomarker signifikant erhöht. Tabelle 3
    MR-proADM MR-proANP
    Nicht-Konverter 0,71 nmol/l 73 pmol/l
    Nicht AD Konverter 0,99 nmol/l 125 pmol/l
    AD Konverter 0,83 nmol/l 113 pmol/l
  • Die Ermittlung eines für die weitere Auswertung optimalen Cut-Off-Werts für den jeweiligen Biomarker erfolgte auf der Basis von sogenannten ROC-Plots (nicht gezeigt). Es wurde gefunden, dass die Cut-Off-Werte teilweise nur relativ geringfügig über den für Kontrollpersonen ermittelten Medianen liegen können.
  • Die 4 und 5 zeigen die Kaplan-Meier-Plots, die bei Anwendung der obigen Cut-Off-Werte auf das Kollektiv von LKS-Patienten erhalten werden, aufgeteilt nach Patientengruppen mit Konzentrationswerten für den angegebenen Peptid-Biomarker über dem jeweiligen Cut-Off (größer), und solchen darunter (kleiner).
  • Wie die 4 und 5 erkennen lassen, besteht bei Messung von MR-proANP- bzw. MR-proADM-Konzentrationen im Plasma von LKS-Patienten, die bei der ersten Diagnosestellung über den für die genannten Assays ermittelten Cut-Off-Werten liegen, für die jeweiligen Patienten eine erheblich höhere Wahrscheinlichkeit zur späteren Konversion als bei niedrigeren Werten.
  • Das Risiko der Entwicklung von Neurodegenerationen vom Typ Alzheimer Demenz ist somit mit der Erhöhung der ausgewählten Blutmarker assoziiert. Von den Patienten, für die MR-proADM Konzentrationen im Plasma unter dem Cut-Off von 0,62 nmol/l MR-proADM gemessen wurden, entwickelten nur 17,4% eine AD-Erkrankung, wohingegen 60,1% der Patienten mit Werten über dem genannten Cut-Off nach AD konvertierten. Das Risiko der Konversion liegt bei Konzentrationen über dem Cut-Off somit etwa 3,45 mal höher.
  • Analog konvertierten 67,1% der Patienten mit Werten über dem Cut-Off von 74 pmol/l für MR-proANP und nur 18,2% derjenigen Patienten, für die darunter liegende MR-proANP-Konzentrationen gemessen wurden; das Risiko erhöht sich somit für Patienten mit MR-proANP-Konzentrationswerten über dem Cut-Off um den Faktor von etwa 3,7.
  • Durch Kombination von Biomarkern lassen sich die Risikoprognosen noch weiter verbessern: Exemplarisch wurden bei der Auswertung der obigen Messergebnisse daher 3 Patientengruppen gebildet: a) Patienten mit beiden Markern unterhalb der gewählten Cut-Off-Werte, b) Patienten mit einem der Marker über dem entsprechenden Cut-Off, und c) Patienten mit beiden Markern über den jeweiligen Cut-Off-Werten. 6 zeigt die bei einer solchen Auswertung erhaltene Kaplan-Meier-Darstellung.
  • Wie 6 zu entnehmen ist, ergibt sich, wenn man beide Biomarker gemeinsam berücksichtigt, dass Patienten, bei denen bei Diagnosestellung (t = 0) beide Biomarker unter den jeweiligen Cut-Off-Werten gefunden werden, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zur Gruppe der Nicht-Konverter gehören, während dann, wenn beide Biomarker gleichzeitig über den entsprechenden Cut-Off-Werten gefunden werden, für einen solchen Patienten die Wahrscheinlichkeit einer Konversion nach AD innerhalb von 5 Jahren sehr hoch ist.
  • Das relative Risiko der Entwicklung einer manifesten Neurodegeneration vom Typ AD zwischen der Gruppe "beide Marker unterhalb Cut-Off" (6,8% Konversion) und "beide Marker über Cut-Off" (69% Konversion) erhöht sich auf etwa 11.
  • Auswertung unter Berücksichtigung von Vorbehandlungen der Patienten mit Herz-Kreislauf-Mitteln
  • Die gemessenen Biomarker ADM und ANP, deren Freisetzung in die Zirkulation indirekt anhand der MR-proANP- bzw. MR-proADM-Fragmente gemessen wurde, sind bekannt als Herzinsuffizienz-Biomarker. Somit ergibt sich eine starke Assoziation zwischen Herzinsuffizienz-Biomarker-Erhöhungen und der Entwicklung von neurodegenerativen Erkrankungen, vor allem der Alzheimer Demenz. Die Korrelation zeigt sich allerdings auf einem überraschend niedrigen Niveau der Biomarker-Konzentrationen, die innerhalb der für die jeweiligen Marker ermittelten Streuungen der "Normalkonzentrationen" liegen. Es handelt sich somit um eher geringfügige Erhöhungen der betrachteten Marker. Daraus zurück schließend wurde der Schluss gezogen, dass bei Patienten, die später eine Neurodegeneration, insbesondere vom Typ AD, entwickeln, auch eine zwar nur geringe, aber kontinuierliche Verschlechterung der Kreislaufleistungsfähigkeit zu beobachten ist.
  • Hieraus entwickelte der Erfinder die Hypothese, dass eine Stabilisierung des Kreislaufs von LKS-Patienten mit leicht erhöhten kreislaufrelevanten Peptid-Biomarker-Konzentrationen im Sinne einer Verhinderung oder Verzögerung der Konversion wirksam sein könnte.
  • Untersucht man jedoch – ausgehend von den nachfolgend obigen Überlegungen – die Entwicklung aller 131 LKS-Patienten bezüglich der Ausbildung einer klinisch manifesten Alzheimer Demenz (AD) unter Berücksichtigung des Aspekts "vor Diagnosestellung mit Herz-Kreislauf-Mitteln vorbehandelt" und "vor Diagnosestellung nicht mit Herz-Kreislauf-Mitteln vorbehandelt", so können keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Patientengruppen festgestellt werden. Es wird hierzu auf 7 verwiesen.
  • Die Lage ändert sich jedoch, wenn man nicht alle LKS-Patienten berücksichtigt, sonder nur diejenigen, für die in den obigen Biomarker-Messungen Plasmakonzentrationen für die vermessenen kreislauf-relevanten Biomarker über den jeweiligen Cut-Off-Werten ermittelt worden.
  • Untersucht man anhand der dokumentierten Krankengeschichten der LKS-Patienten des untersuchten Patientenkollektivs, wie viele von denjenigen Patienten, die bei Stellung der Diagnose "LKS" in ihrem Plasma Konzentrationswerte für einen oder beide der untersuchten Peptid-Biomarker MR-proANP und/oder MR-proADM über den gewählten Cut-Off-Werten aufwiesen, aus anderen Gründen bereits mit mindestens einem Medikament von den in der obigen Tabelle 1 aufgelisteten Medikamenten vorbehandelt worden waren, und inwieweit sich eine solche Behandlung in den genannten Patientengruppen in den beobachteten AD-Konversionsraten widerspiegelt, findet man deutliche Korrelationen in dem Sinne, dass Patienten, bei denen einer oder beide der vermessenen kreislauf-relevanten Biomarker bei der Stellung der Diagnose LKS erhöht gefunden wurde(n) und die mit Medikamenten der genannten Klasse der Herz-Kreislauf-Medikamente vorbehandelt worden waren, eine signifikant geringere Konversion nach AD zeigten als entsprechende Patienten, die keine entsprechende Vorbehandlung erhalten hatten.
  • Die nachfolgenden Tabellen 4, 5 und 6 fasst die Ergebnisse einer solchen Auswertung der Patientendaten zusammen, und zwar einmal bei Berücksichtigung nur von Patienten, für die MR-proANP erhöht gefunden worden war (Tabelle 4), für die MR-proADM erhöht gefunden worden war (Tabelle 5), und ferner von Patienten, für die beide Biomarker erhöht gefunden worden waren. Tabelle 4 Konvertierung nach Alzheimer (AD), MR-proANP > 74 pmol/l
    Behandelt Unbehandelt 55
    Gesamt 37 5
    AD Konverter 15 3
    Anteil AD Konverter 41% 64%
    • Konvertierung nach AD unter Behandlung bei Patienten mit MR-proANP > 74, p = 0,035
    • Reduktion Konvertierung nach AD bei Behandlung: 35,9%
    Tabelle 5 Konvertierung nach Alzheimer (AD), MR-proADM > 0,62 nmol/l
    Behandelt Unbehandelt
    Gesamt 43 65
    AD Konverter 16 37
    Anteil AD Konverter 37% 43%
    • Konvertierung nach AD unter Behandlung bei Patienten mit MR-proADM > 0,62, p = 0,051
    • Reduktion Konvertierung nach AD bei Behandlung: 14,0%
    Tabelle 6 Konvertierung nach Alzheimer (AD), MR-proANP > 74 pmol/l und gleichzeitig MR-proADM > 0,62 nmol/l
    Behandelt Unbehandelt
    Gesamt 35 50
    AD Konverter 14 33
    Anteil AD Konverter 40% 66%
    • Konvertierung nach Alzheimer (AD) bei mit MR-proANP > 74 und MR-proADM > 0,62, p = 0,026
    • Reduktion Konvertierung nach AD bei Behandlung: 39,4%
  • Der Inhalt der Tabellen 4, 5 und 6 ist graphisch in den 8, 9 bzw. 10 in Form von Kaplan-Meier-Plots gezeigt.
  • Den Tabellen bzw. den zugehörigen Figuren ist zu entnehmen, dass die Konversionsrate nach AD von medikamentös vorbehandelten Patienten, für die bei Diagnosestellung an sich über den festgesetzten Cut-Off-Werten liegende Plasmakonzentrationen der gemessenen Peptid-Biomarker gefunden wurden, sehr viel niedriger lag, d. h. dass sich weniger klinisch manifeste AD-Erkrankungen entwickelten, als im Falle vergleichbarer Patienten, die jedoch keine vorherige medikamentöse Behandlung erhalten hatten.
  • Hieraus lassen sich erhebliche Verbesserungen der Prognose von Patienten mit LKS (bzw. MCI), für die (leicht) erhöhte kreislauf-relevante Biomarker gemessen werden können, ableiten, wenn man solche Patienten rechtzeitig mit einem oder mehreren Herz-Kreislauf-Medikamenten (blutdrucksenkenden Mitteln; Mitteln zur Behandlung der Herzinsuffizienz) behandelt.
  • Folglich kann gemäß der vorliegenden Erfindung für LKS-Patienten, bei denen bei einer vorherigen in vitro Analyse im Plasma erhöhte Werte für Peptid-Biomarker (ANP; ADM) gefunden wurden, d. h. für an sich eine eher schlechte Prognose besteht, auch direkt eine Behandlung mit Herz-Kreislauf-Medikamenten empfohlen werden, da diese das an sich festgestellte Konversionsrisiko nach AD absenken kann.
  • Die Erfindung betrifft somit auch eine Methode zur Prognose und Therapie leichter kognitiver Störungen bzw. Verfahren zur Identifizierung von therapiebedürftigen Patienten und zur präventiven Behandlung derartiger Patienten mit leichten kognitiven Störungen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
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    • - EP 1488209 B1 [0028]
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Claims (9)

  1. Verfahren zur präventiven Behandlung von Patienten mit leichten kognitiven Störungen, die aufgrund einer in ihrem Kreislauf messbaren Erhöhung von kreislauf-relevanten Peptid-Biomarkern als Patienten mit einem erhöhten Risiko zur Ausbildung einer klinisch manifesten Alzheimer Demenz identifizierbar sind, mit Arzneimitteln, die einen oder mehrere Wirkstoffe von Herz-Kreislauf-Mitteln enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Betablocker und blutdrucksenkende Diuretika und deren Kombinationen umfasst.
  2. Verwendung von Wirkstoffen von Herz-Kreislaufmitteln, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Betablocker und blutdrucksenkende Diuretika und deren Kombinationen umfasst, zur präventiven Behandlung von Patienten mit leichten kognitiven Störungen, die ein erhöhtes Risiko zur Ausbildung klinisch manifester neurodegenerativer Störungen vom Typ Alzheimer Demenz aufweisen.
  3. Verwendung von Wirkstoffen von Herz-Kreislaufmitteln, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Betablocker und blutdrucksenkende Diuretika und deren Kombinationen umfasst, zur Herstellung von Arzneimitteln zur präventiven Behandlung von Patienten mit leichten kognitiven Störungen, die ein erhöhtes Risiko zur Ausbildung klinisch manifester neurodegenerativer Störungen vom Typ Alzheimer Demenz aufweisen.
  4. In vitro Verfahren zur Ermittlung therapiebedürftiger Patienten mit leichten kognitiven Störungen (LKS- bzw. MCP-Patienten), für die ein erhöhtes Risiko zur Verschlechterung der ursprünglich leichten kognitiven Störungen und zur Ent wicklung klinisch manifester neurodegenerativer Erkrankungen vom Typ Alzheimer Demenz besteht, bei dem man – in einer Probe einer biologischen Flüssigkeit aus dem Kreislauf eines Patienten mit der Diagnose einer leichten kognitiven Störung mindestens einen kreislauf-relevanten Peptid-Biomarker bestimmt und – einer Konzentration für den mindestens einen kreislauf-relevanten Peptid-Biomarker, die über einem biomarker-spezifischen Schwellenwert (Cut-Off) im Bereich üblicher Konzentrationswerte für diesen Biomarker bei leichten kognitiven Störungen liegt, ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer klinisch manifesten neurodegenerativen Erkrankung vom Typ Alzheimer Demenz zuordnet und – für den Patienten mit dem festgestellten erhöhten Risiko eine Empfehlung für eine Behandlung mit Herz-Kreislauf-Mitteln abgibt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Probe eine Serum- oder Plasmaprobe ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die kreislaufrelevanten Peptid-Biomarker ausgewählt sind aus den natriuretischen Peptiden ANP oder BNP und/oder Adrenomedullin (ADM) oder aus Fragmenten der jeweiligen zugehörigen Prohormone pro-ANP, pro-BNP oder pro-ADM.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Behandlung mit einem Herz-Kreislauf-Mittel aus der Gruppe der blutdrucksenkenden Mittel empfohlen wird, das ausgewählt ist aus der Gruppe der Hemmer des "Angiotensin Converting Enzyms" (ACE-Hemmer), der Angiotension-II-Rezeptor-Antagonisten (der "Sartane"), der Betablocker und der zur Blutdrucksenkung eingesetzten Diuretika.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die Bestimmung mit einem immundiagnostischen Bestimmungsverfahren durchführt und dass man Fragmente von Prohormon-Vorläufern kreislaufrelevanter Peptide mit einer gegenüber den eigentlichen kreislaufrelevanten Peptiden verminderten oder nicht feststellbaren physiologischen Wirkung bestimmt.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Konzentration eines den mittleren Abschnitt des pro-ANP enthaltenden pro-ANP-Fragments (MR-pro-ANP) und/oder eines midregionalen pro-ADM-Fragments (MR-proADM), das die Aminosäuren 45–92 des Prä-Proadrenomedullins umfasst, bestimmt.
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