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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft allgemein ein System und ein Verfahren zum Reduzieren
einer Katalysatordegradation in den MEAs eines Brennstoffzellenstapels
bei einem Systemeinschalten, und insbesondere ein System und Verfahren
zum Reduzieren einer Kathodenkatalysatordegradation in den MEAs
eines Brennstoffzellenstapels bei einem Systemabschalten und Systemeinschalten,
was das Ermitteln einer Anodenspülgeschwindigkeit
und -zeit abhängig
von der Dauer des Abschaltens des Stapels umfasst.
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2. Beschreibung des Stands
der Technik
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Wasserstoff
ist ein sehr interessanter Brennstoff, da er sauber ist und zum
effizienten Erzeugen von Strom in einer Brennstoffzelle verwendet
werden kann. Eine Wasserstoff-Brennstoffzelle ist eine elektrochemische
Vorrichtung, die eine Anode und eine Kathode mit einem Elektrolyt
dazwischen umfasst. Die Anode nimmt Wasserstoffgas auf und die Kathode
nimmt Sauerstoff oder Luft auf. Das Wasserstoffgas wird in der Anode
gespalten, um freie Protonen und Elektronen zu erzeugen. Die Protonen
wandern durch den Elektrolyt zur Kathode. Die Protonen reagieren
mit dem Sauerstoff und den Elektronen in der Kathode, um Wasser
zu erzeugen. Die Elektronen von der Anode können nicht durch den Elektrolyt treten
und werden daher durch eine Last geleitet, um Arbeit zu verrichten,
bevor sie zur Kathode geleitet werden.
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Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen
(PEMFC, kurz vom engl. Proton Exchange Membrane Fuel Cells) sind
eine beliebte Brennstoffzelle für
Fahrzeuge. Die PEMFC umfasst im Allgemeinen eine Protonen leitende
Festpolymerelektrolytmembran, beispielsweise eine Perfluorsulfonsäure-Membran. Die Anode
und die Kathode umfassen typischerweise fein verteilte katalytische
Partikel, für
gewöhnlich
Platin (Pt), die auf Kohlenstoffpartikeln gelagert sind und mit
einem Ionomer gemischt sind. Die katalytische Mischung ist auf gegenüberliegenden
Seiten der Membran aufgebracht. Die Kombination aus katalytischer
Mischung der Anode, katalytischer Mischung der Kathode und der Membran
bildet eine Membranelektrodeneinheit (MEA, kurz vom engl. Membrane
Electrode Assembly).
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Typischerweise
werden mehrere Brennstoffzellen zu einem Brennstoffzellenstapel
kombiniert, um die Sollleistung zu erzeugen. Bei dem voranstehend
erwähnten
Brennstoffzellenstapel eines Kraftfahrzeugs kann der Stapel zweihundert
oder mehr Brennstoffzellen aufweisen. Der Brennstoffzellenstapel
nimmt ein Kathodenreaktantgas auf, typischerweise einen von einem
Verdichter durch den Stapel gedrückten
Luftstrom. Es wird nicht der gesamte Sauerstoff von dem Stapel aufgebracht,
und ein Teil der Luft wird als Kathodenabgas ausgegeben, das Wasser
als Stapelnebenprodukt umfassen kann. Der Brennstoffzellenstapel
nimmt auch ein Anoden-Wasserstoffreaktantgas
auf, das in die Anodenseite des Stapels strömt.
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Der
Brennstoffzellenstapel umfasst eine Reihe von Bipolarplatten, die
zwischen den mehreren MEAs in dem Stapel positioniert sind, wobei
die Bipolarplatten und die MEAs zwischen zwei Endplatten positioniert
sind. Die Bipolarplatten umfassen eine Anodenseite und eine Kathodenseite
für benachbarte
Brennstoffzellen in dem Stapel. An der Anodenseite der Bipolarplatten
sind Anodengas-Strömkanäle vorgesehen,
die das Anodenreaktantgas zu der jeweiligen MEA strömen lassen.
Kathodengas-Strömkanäle sind
an der Kathodenseite der Bipolarplatten vorgesehen, die das Kathodenreaktantgas
zu der jeweiligen MEA strömen
lassen. Eine Endplatte umfasst Anodengas-Strömkanäle und die andere Endplatte
umfasst Kathodengas-Strömkanäle. Die
Bipolarplatten und die Endplatten bestehen aus einem leitenden Material,
beispielsweise Edelstahl oder einem leitfähigen Verbundstoff. Die Endplatten
leiten den von den Brennstoffzellen erzeugten elektrischen Strom
aus dem Stapel heraus. Die Bipolarplatten umfassen auch Strömkanäle, durch
die ein Kühlfluid strömt.
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Wenn
ein Brennstoffzellensystem abgeschaltet wird, verbleibt nicht reagiertes
Wasserstoffgas in der Anodenseite des Brennstoffzellenstapels. Dieses
Wasserstoffgas kann durch oder über
die Membran diffundieren und mit dem Sauerstoff in der Kathodenseite
reagieren. Wenn das Wasserstoffgas zur Kathodenseite diffundiert,
wird der Gesamtdruck an der Anodenseite des Stapels auf einen Wert
unter dem Umgebungsdruck gesenkt. Diese Druckdifferenz saugt Luft
aus der Umgebung in die Anodenseite des Stapels. Wenn die Luft in
die Anodenseite des Stapels eindringt, erzeugt sie eine Luft/Wasserstoff-Front,
die einen Kurzschluss in der Anodenseite erzeugt, was zu einem seitlichen
Strömen
von Wasserstoffionen aus dem mit Wasserstoff gefluteten Teil der
Anodenseite zu dem mit Luft gefluteten Teil der Anodenseite führt. Dieser
hohe Ionenstrom verbunden mit dem hohen seitlichen Innenwiderstand
der Membran erzeugt einen signifikanten seitlichen Potentialabfall
(~ 0,5 V) über
der Membran. Dies erzeugt ein lokales hohes Potential zwischen der
Kathodenseite gegenüber
dem luftgefüllten
Teil der Anodenseite und angrenzend zum Elektrolyt, was eine schnelle
Kohlenstoffkorrosion antreibt und ein Dünnerwerden der Kohlenstoffschicht
bewirkt. Dies reduziert den Träger
der Katalysatorpartikel, was die Leistung der Brennstoffzelle verringert.
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Im
Stand der Technik ist es bekannt, das Wasserstoffgas bei einem Systemabschalten
aus der Anodenseite des Brennstoffzellenstapels zu spülen, indem
Luft von dem Verdichter bei hohem Druck in die Anodenseite gedrückt wird.
Das Luftspülen
erzeugt auch eine Luft/Wasserstoff-Front, welche die Kohlenstoffkorrosion
der Kathode bewirkt, wie voranstehend erläutert wurde. Somit ist es wünschenswert,
die Verweilzeit der Luft/Wasserstoff-Front so kurz wie möglich zu
halten, wobei die Verweilzeit der Front als das Anodenströmkanalvolumen
dividiert durch die Luftspül-Strömrate festgelegt
ist. Höhere Spülraten reduzieren
die Verweilzeit der Front bei einem festen Anodenströmkanalvolumen.
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Im
Stand der Technik ist es ebenfalls bekannt, ein Kathodenumwälzen vorzusehen,
um eine Kathodenkorrosion bei einem Systemabschalten zu mindern.
Insbesondere ist es bekannt, bei einem Systemabschalten eine Mischung
aus Luft und einer kleinen Menge an Wasserstoff durch die Kathodenseite
des Stapels zu pumpen, so dass sich der Wasserstoff und der Sauerstoff
in der Kathodenseite vereinen, um die Sauerstoffmenge und somit
das Potential, das die Kohlenstoffkorrosion bewirkt, zu senken.
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Es
ist auch bekannt, bei einem Systemabschalten den Stapel mit einem
Widerstand kurzzuschließen,
um die Sauerstoffmenge an der Kathodenseite des Stapels und somit
die Kathodenseitenkorrosion zu mindern. Es hat sich gezeigt, dass
diese beiden Techniken eine Minderung von Kohlenstoffkorrosion an
der Kathodenseite des Stapels bieten. Es können aber Verbesserungen vorgenommen
werden.
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Beim
nächsten
Systemeinschalten werden unter der Annahme, dass genügend Zeit
verstrichen ist, sowohl die Kathoden- als auch die Anoden-Strömkanäle allgemein
mit Luft gefüllt.
Wenn bei einem Systemeinschalten Wasserstoff in die Anodenströmkanäle eingeleitet
wird, drückt
der Wasserstoff die Luft in den Anodenströmkanälen heraus, was ebenfalls eine
Wasserstoff/Luft-Front erzeugt, die sich durch die Anodenströmkanäle bewegt.
Die Wasserstoff/Luft-Front bewirkt eine katalytische Reaktion entlang
der Länge
der Membran in jeder Brennstoffzelle, wenn sich die Front bewegt,
die kombiniert mit der Reaktion über
der Membran ein hohes elektrisches Spannungspotential erzeugt. Dieses kombinierte
elektrische Spannungspotential ist hoch genug, um den Katalysator
und die Kohlenstoffpartikel, an denen der Katalysator ausgebildet
ist, stark zu degradieren, was die Lebensdauer der MEAs in dem Brennstoffzellenstapel
verkürzt.
Insbesondere ist die durch die Wasserstoff/Luft-Front erzeugte Reaktion kombiniert
mit der normalen Brennstoffzellenreaktion um Größenordnungen stärker als
die Brennstoffzellenreaktion über
der Membran allein. Es wurde zum Beispiel gezeigt, dass ohne ein
Beheben der Degradationswirkungen der Wasserstoff/Luft-Front bei
einem Systemeinschalten nur etwa 100 Abschalt- und Einschaltzyklen
erforderlich sind, um den Brennstoffzellenstapel auf diese Weise
zu zerstören.
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Im
Stand der Technik wurde vorgeschlagen, die Degradationswirkung der
Wasserstoff/Luft-Front bei einem Systemeinschalten durch schnellstmögliches
Drücken
von Wasserstoff durch die Anodenströmkanäle zu vermindern, um die Zeit
zu verkürzen,
bei der die Degradation eintritt. Es wurde ferner vorgeschlagen,
Wasserstoff mit einer langsamen Rate in die Anodenströmkanäle einzuleiten,
um ein aktives Mischen der Luft und des Wasserstoffs vorzusehen,
um die Wasserstoff/Luft-Front zu beseitigen. Es wurde im Stand der
Technik auch vorgeschlagen, die Brennstoffzelle vor dem Entfernen
des Wasserstoffs aus den Anodenströmkanälen zu kühlen.
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Alle
diese Lösungen
haben aber nicht die Wasserstoff/Luft-Degradation ausreichend gemindert,
um eine erwünschte
Lebensdauer des Brennstoffzellenstapels bereitzustellen. Insbesondere
behebt das schnelle Bewegen der Wasserstoff/Luft-Front die Degradation
des Katalysators nicht vollständig
und erfordert übergroße Rohre
und andere Komponenten zum schnellen Spülen der Luft aus den Anodenströmkanälen. Das
langsame Einleiten des Wasserstoffs bei einem Einschalten hat den Nachteil,
dass es eine Umwälzpumpe
erfordert, die mehrere Minuten braucht, um die Luft vollständig aus den
Anodenströmkanälen zu entfernen.
Weiterhin ist die Anforderung einer präzisen Steuerung der Wasserstoffmenge
in die Anodenströmkanäle schwierig zu
implementieren.
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Im
Stand der Technik wurde auch vorgeschlagen, die Materialien in den
MEAs zu ersetzen, so dass der Kohlenstoff weniger anfällig für die Wasserstoff/Luft-Reaktion
ist. Ein Beispiel ist die Verwendung von graphitiertem Kohlenstoff.
Bei dieser Lösung
gibt es aber gewisse Probleme, welche die Leistung des Brennstoffzellenstapels
senken.
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Im
Stand der Technik wurde auch vorgeschlagen, über dem Brennstoffzellenstapel
eine Last vorzusehen, beispielsweise einen Widerstand, um das durch
die Wasserstoff/Luft-Front erzeugte elektrische Potential zu senken.
Eine äußerst niedrige
Widerstandslast erfordert aber elektrische Komponenten mit einer
hohen Belastbarkeit. Ferner kann ein Strömen und Ausgleichen zwischen
Zellen in einem Brennstoffzellenstapel zu Korrosion bei den Zellenanoden
führen.
Weiterhin ist in den meisten Ausführungsformen ein Widerstand
typischerweise allein nicht ausreichend, um eine Kohlenstoffkorrosion
zu minimieren.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Nach
der erfindungsgemäßen Lehre
werden ein System und Verfahren zum Mindern einer Kathodenkohlenstoffkorrosion
während
eines Abschaltens und Einschaltens eines Brennstoffzellenstapels
offenbart. Beim Systemabschalten wird der Kathodenluftstrom unterbunden
und die Kathodenseite des Stapels wird abgedichtet. Das Strömen von
Wasserstoff zur Anodenseite des Stapels wird fortgeführt, so dass
irgendwelcher in dem Stapel verbleibender Sauerstoff aufgebraucht
wird. Die Anodenseite des Stapels wird abgedichtet, so dass das
Strömen
nur zum Ersetzen des Wasserstoffs dient, der zur Kathodenseite des
Stapels gepumpt wurde, statt eines Strömens von Wasserstoff, der aus
dem Anodensubsystem austritt. Wenn die Stapelleistung auf einen vorbestimmten
Pegel fällt,
wird der durch den Stapel erzeugte elektrische Strom zu einer bestimmten
Systemkomponente, beispielsweise einer Batterie, geleitet. Wenn
die Stapelleistung auf einen weiteren vorbestimmten Pegel sinkt,
wird die Stapellast zu einem Widerstand umgeschaltet. Sobald der
Sauerstoff aus dem Stapel aufgebraucht ist, wird der Wasserstoffstrom
abgeschaltet und die Anodenseite des Stapels wird abgedichtet, so
dass sowohl die Anodenseite als auch die Kathodenseite des Stapels
ein N2/H2-Gemisch
aufweisen.
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Wenn
seit dem letzten Systemabschalten ein ausreichend langer Zeitraum
verstrichen ist, dann werden sowohl die Anodenseite als auch die
Kathodenseite des Stapels mit Luft gefüllt. Wenn das System geteilte
Unterstapel umfasst, dann nutzt eine Einschaltfolge ein schnelles
Wasserstoffspülen
separat durch jeden Unterstapel, um die Zeit des Strömens der
Wasserstoff/Luft-Front durch die Anodenseite der Stapel zu minimieren.
Ferner wird ein Verdichter betrieben, um Kathodenluft an eine Kathodenabgasleitung
zu liefern, welche die Unterstapel umgeht, so dass irgendwelcher
Wasserstoff, der in dem Spülgas
vorhanden sein kann, verdünnt wird. Dann
nutzt die Einschaltfolge zu dem gleichen Zeitpunkt, da der Verdichter
Luft zur Kathodenseite des Stapels strömen lässt, ein langsames Wasserstoffspülen durch
die Unterstapel. Wenn die Zeit seit dem letzten Abschalten kurz
genug ist, wobei noch eine signifikante Wasserstoffmenge in der
Kathodenseite und der Anodenseite der Unterstapel vorhanden ist, dann
kann auf das schnelle Wasserstoffspülen verzichtet werden und die
Einschaltfolge rückt
direkt zu dem langsamen Wasserstoffspülen vor.
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Weitere
Merkmale der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung
und den beigefügten
Ansprüchen
in Verbindung mit den Begleitzeichnungen hervor.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm eines Brennstoffzellensystems, das
nach einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
verschiedene Techniken zum Mindern von Kathodenkohlenstoffdegradation
bei Systemabschalten und -einschalten nutzt.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG DER
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
folgende Beschreibung der Ausführungsformen
der Erfindung, die auf ein System und Verfahren zum Minimieren von
Kathodenkohlenstoffdegradation bei Systemabschalten und -einschalten gerichtet
ist, ist lediglich beispielhafter Natur und soll in keiner Weise
die Erfindung oder ihre Anwendungen oder Gebrauchsmöglichkeiten
beschränken.
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm eines Brennstoffzellensystems 10 mit
einem ersten geteilten Brennstoffzellenstapel 12 und einem
zweiten geteilten Brennstoffzellenstapel 14. Ein Verdichter 16 liefert
an einer Kathodeneingangsleitung 18 Kathodeneingangsluft
durch ein normalerweise geschlossenes Kathodeneingangsventil 20 zu
den geteilten Stapeln 12 und 14. Das Kathodenabgas
wird von dem geteilten Stapel an Leitung 24 abgegeben und
das Kathodenabgas wird von dem geteilten Stapel 14 an Leitung 26 abgegeben,
wobei das Kathodenabgas in einer einzigen Kathodenausgangsleitung 28 vereint
wird. Ein normalerweise geschlossenes Kathodengegendruckventil 30 steuert
das Strömen
des Kathodenabgases durch die Leitung 28. Eine zwischen
der Eingangsleitung 18 und der Ausgangsleitung 28 vorgesehene
Kathodenumgehungsleitung 32 ermöglicht es der Kathodeneingangsluft, die
Stapel 12 und 14 zu umgehen. Ein normalerweise geschlossenes
Umleitventil 34 steuert, ob die Kathodenluft die Stapel 12 und 14 umgeht.
Wenn die Ventile 20 und 30 geschlossen sind und
das Ventil 34 offen ist, dann umgeht Luft von dem Verdichter 16 die Stapel 12 und 14.
Typischerweise ist eine (nicht dargestellte) Kathodenbefeuchtungseinheit
an einer geeigneten Stelle in der Kathodeneingangsleitung 18 vorgesehen.
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In
dieser nicht einschränkenden
Ausführungsform
nutzen die geteilten Stapel 12 und 14 ein Umschalten
der Anodenströmung,
wobei das Anodenreaktantgas mit einem vorbestimmten Zyklus in einer
Weise durch die geteilten Stapel 12 und 14 vor und
zurück
strömt,
die dem Fachmann gut bekannt ist. In abwechselnder Folge spritzt
ein Injektor 38 Wasserstoffgas aus einer Wasserstoffgasquelle 40 durch
eine Anodenleitung 42 zu dem geteilten Stapel 12 ein
und ein Injektor 44 spritzt Wasserstoffgas aus einer Wasserstoffquelle 46 durch
eine Anodenleitung 48 zu dem geteilten Stapel 14 ein.
Zum Vorsehen des Umschaltens der Anodenströmung werden normalerweise geschlossene
Anodenströmungsumschaltventile 50 und 52 verwendet.
Wenn das Ventil 50 geschlossen ist und das Ventil 52 geöffnet ist,
strömt Wasserstoffgas
aus der Quelle 40 auf der Leitung 42 in den Stapel 12,
durch eine Verbindungsleitung 54 zwischen den geteilten
Stapeln 12 und 14, in den geteilten Stapel 14 und
durch das Ventil 52 aus der Anodenleitung 46 heraus,
um mit dem Kathodenabgas in der Kathodenabgasausgangsleitung 28 gemischt zu
werden. Wenn analog das Ventil 52 geschlossen ist und das
Ventil 50 geöffnet
ist, strömt
Wasserstoffgas von der Wasserstoffquelle 46 auf der Leitung 46 in
den geteilten Stapel 14, durch die Verbindungsleitung 54,
in den geteilten Stapel 12 und durch das Ventil 50,
um mit dem Kathodenabgas in der Leitung 28 gemischt zu
werden.
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Ein
Wasserabscheider 60 ist mit der Verbindungsleitung 54 verbunden
und sammelt Wasser in dem Anodengasstrom zwischen den geteilten
Stapeln 12 und 14. Ein normalerweise geschlossenes Ablassventil 62 wird
regelmäßig geöffnet, um
auf einer Leitung 64 das Wasser zu der Kathodenabgasleitung 28 abzulassen.
Ferner ist ein Anodenabgasspülventil 66 mit
der Verbindungsleitung 54 und der Leitung 64 aus
Gründen
verbunden, die aus der nachstehenden Erörterung hervorgehen.
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Die
Brennstoffzellenstapel 12 und 14 erzeugen elektrischen
Strom. Während
eines normalen Stapelbetriebs wird der von den Stapeln 12 und 14 erzeugte
elektrische Strom zum Antreiben von Systemlasten verwendet, beispielsweise
eines elektrischen Antriebssystems (ETS, kurz vom englischen Electrical
Traction System) 70 an einem Fahrzeug. Wie nachstehend
näher erörtert wird,
kann der von den Stapeln 12 und 14 erzeugte elektrische
Strom während
einer Abschaltfolge zum Laden einer Batterie 72 verwendet
werden oder durch andere Systemkomponenten dissipiert werden und
dann durch einen Widerstand 74 dissipiert werden.
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Bei
einem Systemabschalten wird der Verdichter 16 angehalten
und die Ventile 20 und 30 werden geschlossen,
um die Kathodenseite der Stapel 12 und 14 abzudichten.
Das Strömen
von Wasserstoff wird fortgeführt,
so dass irgendwelcher in den Stapeln 12 und 14 verbleibender
Sauerstoff aufgebraucht wird. Wenn die Stapelleistung auf einen
vorbestimmten Pegel fällt,
wird der von den Stapeln 12 und 14 erzeugte elektrische
Strom von dem ETS 70 zur Batterie 72 umgeschaltet.
Wenn die Stapelleistung auf einen weiteren vorbestimmten Pegel fällt, wird
die Stapellast zu dem Widerstand 74 umgeschaltet. Sobald
die elektrische Spannung sich insbesondere auf eine feste Sperrspannung
verschlechtert hat, wird die Stapellast zu dem Widerstand 74 umgeschaltet.
Die Sperrspannung könnte
der untere Grenzwert eines (nicht dargestellten) Gleichspannungswandlers
oder der untere Grenzwert einer Leistungsvorrichtung sein. Das Ziel
der Batterielast ist das Aufbrauchen und/oder Speichern von Energie,
die ansonsten verloren gehen würde.
Es mindert auch die Energieverbrauchsanforderungen der Widerstandslast.
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Sobald
der Sauerstoff aus den Stapeln 12 und 14 aufgebraucht
ist, wird der Wasserstoffstrom abgeschaltet und die Ventile 50, 52, 62 und 66 werden
geschlossen, um die Anodenseite der Stapel 12 und 14 abzudichten.
Wenn das System 10 auf diese Weise abgeschaltet ist, umfassen
die Stapel 12 und 14 eine N2/H2-Mischung sowohl in der Kathodenseite als
auch in der Anodenseite. Im Laufe der Zeit leckt Luft in die Stapel 12 und 14,
und der Wasserstoff in dem Stapel 12 und 14 verbraucht
zunächst
den Sauerstoff. Zudem leckt der Wasserstoff langsam aus den Stapeln 12 und 14.
Dadurch verändert
sich die Zusammensetzung der Gase in den Stapeln 12 und 14 im
Laufe der Zeit zwischen einem wasserstoffreichen Gemisch in Stickstoff
und Wasser zu einem Luftgemisch.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
eine bestimmte Schrittfolge beim nächsten Systemeinschalten vor,
um die Kathodenkatalysatorkorrosion zu minimieren. Die Schrittfolge ändert sich
abhängig
davon, wie lange das System 10 abgeschaltet war, d. h. wie
weit die Anodenseite und die Kathodenseite der Stapel 12 und 14 von
einem Wasserstoff/Stickstoff-Gemisch zu Luft gewechselt sind. Die
Folge ist in einen schnellen Wasserstoffspülzustand und einen langsamen
Wasserstoffspülzustand
der Anodenseite der Stapel 12 und 14 unterteilt.
Wie nachstehend näher
erörtert
wird, hängen
die Schnelligkeit des Wasserstoffstroms durch die Anodenseite der
Stapel 12 und 14 und die Zeitdauer der beiden
Zustände
von der Zeit, die das System 10 abgeschaltet ist, der Umgebungstemperatur
und anderen Faktoren ab, wobei die Zeitdauer seit dem vorherigen
Systemabschalten festgehalten wird.
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Im
Stand der Technik ist es bekannt, bei einem Systemeinschalten so
schnell wie möglich
Wasserstoff durch die Anodenseite der Stapel 12 und 14 zu
drücken,
um die Zeit zu minimieren, in der die Wasserstoff/Luft-Front in den Anodenströmkanälen vorliegt,
die eine Kathodenkatalysatordegradation bewirkt. Aus Tests und verschiedenen
Berechnungen ist bekannt, wie lange die Stapel 12 und 14 brauchen, um
sich nach einem Systemabschalten mit Luft zu füllen. Wenn die Stapel 12 und 14 keine
signifikante Luftmenge enthalten, dann ist eine langsamere Wasserstoff/Luft-Front
annehmbar. Wenn die Stapel 12 und 14 eine signifikante
Luftmenge enthalten, dann ist eine schnelle Geschwindigkeit der
Wasserstoff/Luft-Front besser.
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Wenn
die anfängliche
Wasserstoff/Luft-Front durch die Stapel 12 und 14 strömt, wird
der Widerstand 74 über
dem Stapel aktiviert. Der Widerstand 74 dient zum teilweisen
Unterbinden der Kathodenspannung. Typischerweise weist der Widerstand 74 einen
kleinen Widerstandswert zum Vorse hen eines höheren Leistungsstroms und niedrigerer
Kohlenstoffkorrosion auf. In gleicher Weise ist die Kohlenstoffkorrosion
umso geringer, je schneller die Wasserstoff/Luft-Front ist.
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Unter
der Annahme, dass das System 10 ausreichend lange abgeschaltet
war, so dass sich die Stapel 12 und 14 mit Luft
füllen
konnten, führt
das System 10 den schnellen Wasserstoffspülzustand zuerst
aus. Erfindungsgemäß werden
die geteilten Stapel 12 und 14 bei einem Systemeinschalten
separat mit Wasserstoff gespült.
Während
der Einschaltfolge ist der Wasserdampfspeicher 60 leer.
Der Injektor 38 wird so gesteuert, dass eine vorbestimmte Wasserstoffmenge
in den Stapel 12 bei hoher Geschwindigkeit eingespritzt
wird. Das Ablassventil 62 und das Spülventil 66 werden
geöffnet,
so dass die Luft in der Anodenseite des geteilten Stapels 12 durch
die Verbindungsleitung 54, durch die Ventile 62 und 66,
durch die Leitung 64 und in die Kathodenabgasleitung 28 gedrückt wird.
Der Verdichter 16 wird betrieben und das Umleitventil 34 wird
geöffnet,
so dass Luft mit dem Anodenspülgas
gemischt wird, um eventuell vorhandenen Wasserstoff weiter zu verdünnen. Wenn
der Stapel 12 gespült
wird, ist das durch das Ablassventil 62 und das Spülventil 66 gedrückte Gas
zunächst
Luft, dann eine Mischung aus Wasserstoff und Luft und dann nahezu
reiner Wasserstoff. Die Wasserstoffmenge, die durch den geteilten
Stapel 12 gedrückt
werden kann, steht im Verhältnis
zum Betrag der Verdünnung,
die durch die Verdichterluft vorgesehen werden kann. In einer Ausführungsform muss
die Wasserstoffkonzentration, die an die Umwelt ausgestoßen werden
kann, unter 4% liegen. Sobald der Stapel 12 gespült ist,
wird dann der Injektor 44 eingeschaltet, um den geteilten
Stapel 14 durch das Ablassventil 62 und das Spülventil 66 in
gleicher Weise zu spülen.
Daher kann eine hohe Gasgeschwindigkeit zum schnellen separaten
Spülen
der Anodenseite der geteilten Stapel 12 und 14 verwendet
werden, um die Verweilzeit der Wasserstoff/Luft-Front durch die
geteilten Stapel 12 und 14 zu verringern.
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Da
nur einer der geteilten Stapel 12 und 14 jeweils
gespült
wird, kann das Spülen
schneller sein, da die Rohre ein höheres Gasvolumen von einem Stapel
aufnehmen können
als bei einer Kombination von zwei Stapeln. Das Strömenlassen
von Wasserstoff zu einem Stapel zu einem Zeitpunkt würde die Geschwindigkeit
durch jeden Unterstapel bei der gleichen Abgasstromrate verdoppeln.
Die Geschwindigkeit des Wasserstoffs von den Quellen 40 und 44 legt
den Druck in der Anodenseite der geteilten Stapel 12 und 14 direkt
fest. In einer nicht einschränkenden
Ausführungsform
drücken
die Injektoren 38 und 44 den Wasserstoff über einen
Zeitraum in dem Bereich von 0,1–0,4
Sekunden bei einem Druck von etwa 40 kPa durch die geteilten Stapel 12 und 14. Weiterhin
sollte der erste Stapel, zu dem Wasserstoff strömt, zufällig gewählt werden.
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Die
Wasserstoffmenge, die zum Spülen
der geteilten Stapel 12 und 14 verwendet wird,
kann beruhend auf dem Volumen der Anodenseite der Stapel 12 und 14,
der Temperatur der Stapel 12 und 14 und dem Druck
in den geteilten Stapeln 12 und 14 berechnet werden.
Der Wasserstoffstrom in die Stapel 12 und 14 sollte
in etwa ein Anodenvolumen betragen. Wenn eine ungenügende Wasserstoffmenge
in den Stapel strömt,
könnten
einige der Brennstoffzellen weiterhin eine H2/O2-Front enthalten. Wenn zuviel Wasserstoff
in den ersten Stapel strömt,
wird überschüssiger Wasserstoff
an das Abgas verschwendet und könnte
durch Verdichtung in den zweiten Stapel eindringen, was zu einer
stagnierenden Wasserstoff/Luft-Front
führt,
die eine übermäßige Degradation
der elektrischen Spannung bewirkt. Das Kreislaufvolumen für jeden
der Stapel wird berechnet, und diese Information wird während des
Einschaltens mit der Wasserstoffströmrate kombiniert, um die Spülzeit für den ersten
Stapel zu ermitteln.
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Sobald
die beiden geteilten Stapel 12 und 14 wie vorstehend
beschrieben gespült
sind, rückt
das System 10 dann zum langsamen Wasserstoffspülzustand
vor. In diesem Zustand werden beide Injektoren 38 und 44 gleichzeitig
einen bestimmten Zeitraum lang bei einer langsameren Strömrate betrieben,
um einen parallelen Wasserstoffstrom durch die Stapel 12 und 14 vorzusehen.
Bei dem langsamen Wasserstoffspülzustand
wird das Spülventil 66 geschlossen
und das Ablassventil 62 geöffnet. Das Ablassventil 62 weist
eine viel kleinere Öffnung
als das Spülventil 66 auf,
und somit kann weniger Spülgas durch
dieses strömen.
Ferner wird das Umleitventil 34 während des langsamen Spülzustands
allmählich geschlossen,
um die Verdichterluft durch die Stapel 12 und 14 zu
leiten. In einer nicht einschränkenden Ausführungsform
ist der Druck der Anodenseite des Stapels 12 oder 14 während des
langsamen Wasserstoffspülzustands
um etwa 25 kPa größer als
der Druck in der Kathodenseite des Stapels 12 oder 14.
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Wenn
das System 10 nur einen kurzen Zeitraum lang abgeschaltet
wurde, wobei noch der meiste oder nahezu der meiste Wasserstoff
und Stickstoff in den Anoden- und Kathodenseiten der Stapel 12 und 14 ist,
dann wird auf den schnellen Wasserstoffspülzustand verzichtet und es
wird nur der langsame Wasserstoffspülzustand verwendet. Insbesondere werden
die geteilten Stapel 12 und 14 nicht separat mit
Wasserstoff hoher Geschwindigkeit gespült. Die Einschaltfolge geht
direkt zu dem parallelen Spülen der
Stapel 12 und 14 durch das Ablassventil 62 bei niedriger
Wasserstoffgeschwindigkeit.
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Wie
vorstehend erläutert
wird die Einschaltfolge abhängig
von der Dauer des Abschaltens des Systems 10 und von anderen
Faktoren, die bestimmen, wie viel Luft sich in den Anodenströmkanälen befindet,
angepasst.
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Die
Geschwindigkeit des Wasserstoffspulens kann sowohl für den schnellen
Wasserstoffspülzustand
als auch den langsamen Wasserstoffspülzustand gesteuert werden.
Ferner kann die Spülzeit
gesteuert werden. Es kann eine Kennkurve für das System 10 erzeugt
werden, welche die in den Stapeln 12 und 14 verbleibende
Wasserstoffmenge als Funktion der Zeit seit dem letzten Abschalten
festlegt. Diese Kurve ist der Kehrwert der Luftinfiltration in den
Stapel als Funktion der Zeit seit dem letzten Abschalten. Basierend
auf diesen Kurven ergibt sich eine resultierende Kurve, die der
bei Einschalten zur Sicherheit erforderliche Mindestwasserstoff
als Funktion der Zeit seit dem letzten Abschalten ist. Diesen erforderlichen
Mindestwasserstoff kann man dann so schnell wie gewünscht bis
zur maximalen Wasserstoffkonzentration der Abgasforderung strömen lassen. Langsamere
Wasserstoffströme
ergeben eine längere,
flachere Abgaskonzentrationskurve. Schnellere Wasserstoffströme ergeben
eine kürzere,
pulsartige Abgaskonzentrationskurve.
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Es
ist möglich,
dass das System 10 ein schnelles Abschalten oder ein ungewolltes
Abschalten erfahren könnte,
bei dem die Wasserstoffmenge in den Stapeln 12 und 14 nicht
bekannt ist. In diesem Fall kann ein Notfallneustart verwendet werden,
der eine ausreichend langsame Wasserstoffströmrate nutzt, so dass, selbst
wenn das System 100% Wasserstoffemissionen durch die Stapel 12 und 14 zu
der Kathodenabgasleitung 28 aufweist, die Wasserstoffkonzentration
in dem Abgas immer noch annehmbar ist. Des Weiteren sollte der Notfallneustart
eine ausreichend lange Wasserstoffströmrate aufweisen, so dass, selbst
wenn das System 0% Wasserstoffgas aufweisen würde, die Stapel 12 und 14 vollständig mit
Wasserstoff gefüllt
würden,
bevor irgendeine Last an den Stapeln 12 und 14 entnommen
wird.
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Wie
vorstehend erläutert
nutzt das System 10 ein Umschalten der Anodenströmung. Andere Systeme
können
aber ein Anodenumwälzen
nutzen, wobei das Anodenabgas in einer Weise zurück zu dem Anodeneingang geleitet
wird, die dem Fachmann bekannt ist. Alle oder die meisten der verschiedenen
Schritte für
das Abschalten und Einschalten, welche die vorstehend erläuterte Kathodenkatalysatorkorrosion
minimieren, können
auch bei diesen Arten von Systemen verwendet werden.
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Die
vorstehende Beschreibung offenbart und beschreibt lediglich beispielhafte
Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung. Ein Fachmann wird dieser Beschreibung und
den Begleitzeichnungen sowie den Ansprüchen mühelos entnehmen, dass verschiedene Änderungen,
Abwandlungen und Veränderungen
darin vorgenommen werden können,
ohne von dem in den folgenden Ansprüchen dargelegten Wesen und
Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.