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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Brennstoffzellensystems
mit Standby-Funktion bei geringerem Energiebedarf sowie eine entsprechende
Vorrichtung, die auf zusätzlich aktive Komponenten verzichtet.
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Brennstoffzellen
nutzen die chemische Umsetzung von Wasserstoff und Sauerstoff zu
Wasser, um elektrische Energie zu erzeugen. Das Grundprinzip der
Brennstoffzelle ist die Oxidation des Brennstoffes auf elektrochemischem
Wege in einer galvanischen Zelle. Dabei wird chemische Energie direkt
in elektrische Energie umgewandelt, welche sich auf vielfältige
Weise nutzen lässt. Möglich sind zum Beispiel
der Antrieb eines Fahrzeuges mit Hilfe eines Elektromotors oder
die Bordstromversorgung.
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Hierfür
enthalten Brennstoffzellen als Kernkomponente die so genannte Membran-Elektroden-Einheit
(MEA für membrane electrode assembly), die einen Verbund
aus einer protonenleitenden Membran und jeweils einer beidseitig
an der Membran angeordneten Elektrode darstellt. Die derzeit am weitesten
entwickelte Brennstoffzellentechnologie basiert auf Polymer-Elektrolyt-Membranen
(PEM), bei denen die Membran selbst aus einem Polyelektrolyt besteht.
Die Elektroden weisen eine katalytische Schicht auf, die entweder
auf einem gasdurchlässigen Substrat aufgebracht ist oder
direkt auf der Membran; im letzteren Fall besteht die Elektrode
somit aus der katalytischen Schicht. Für den Einsatz im Sub-Megawatt-Bereich
hat sich Wasserstoff als sinnvoller Energieträger herausgestellt.
Dieser wird mit Sauerstoff, zum Beispiel aus der Luft, zu Wasser
oxidiert. Der Wasserstoff kann dabei auf verschiedenen Wegen bereitgestellt
werden. Er kann zum Beispiel in Reinform gespeichert oder durch
Reformierung von Kohlenwasserstoffen erzeugt werden. Im Betrieb
der Brennstoffzelle wird Wasserstoff H2 oder
ein wasserstoffhaltiges Gasgemisch der Anode zugeführt,
wo eine elektrochemische Oxidation des Wasserstoffs zu H+ unter Abgabe von Elektronen stattfindet.
Die beiden Reaktionspartner sind durch die Membran beziehungsweise
den Elektrolyt räumlich voneinander getrennt; wobei diese
so gestaltet sein muss, dass sie nicht elektrisch leitfähig
ist. Über die Membran, welche die Reaktionsräume
gasdicht voneinander trennt und elektrisch isoliert, erfolgt ein
(wassergebundener oder wasserfreier) Transport der Protonen H+ aus dem Anodenraum in den Kathodenraum
im Wege der Diffusion. Die an der Anode bereitgestellten Elektronen
werden über eine elektrische Leitung der Kathode zugeleitet.
Die bei der Reaktion frei werdenden Elektronen werden so gezwungen,
sich durch einen elektrischen Stromkreis von der Anode zur Kathode
zu bewegen, wo sie Arbeit verrichten können. Der Kathode
wird Sauerstoff oder ein sauerstoffhaltiges Gasgemisch zugeführt,
so dass eine Reduktion von Sauerstoff zu O2-
unter Aufnahme der Elektronen stattfindet. Gleichzeitig regieren
im Kathodenraum diese Sauerstoffanionen mit den Protonen unter Bildung
von Wasser, welches vornehmlich an der Kathode anfällt
und mit dem Abgas abgeführt wird.
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In
der Regel umfasst eine Brennstoffzelle eine Vielzahl von Membran-Elektroden-Einheiten
in so genannten Brennstoffzellenstapeln (Stacks), wobei außen
an den Elektroden jeweils üblicherweise eine poröse
Gasdiffusionsschicht zur homogenen Zufuhr der Reaktionsgase zu den
Elektroden angeordnet ist. Durch die direkte Umsetzung von chemischer
in elektrische Energie erzielen Brennstoffzellen gegenüber
anderen Elektrizitätsgeneratoren aufgrund der Umgehung
des Carnot-Faktors einen verbesserten Wirkungsgrad.
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Da
die verwendeten Membranen/Elektrolyten üblicherweise eine
eingeschränkte Diffusion zulassen, kommt es durch den Partialdruckunterschied zum Übertritt
von Wasserdampf in den Anodengasraum. Beim Betrieb mit Luft lässt
sich aus dem gleichen Grund auch der Übertritt von Stickstoff
und geringen Mengen Argon auf die Anodenseite nicht verhindern.
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Um
eine Ansammlung von Kondensat und eine inhomogene Gasverteilung
im Anodenflowfield zu verhindern, wird eine aktive Rezirkulation
eingesetzt. Dabei wird die Anode mit einem Überschuss an Wasserstoff
betrieben. Der nicht umgesetzte Wasserstoff wird aktiv vom Anodenaustritt
zum Anodeneintritt zurückgeführt. Die sich im
Kreislauf ansammelnden Inertgase werden meist zyklisch über
ein Purgeventil abgelassen.
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Zum
Betrieb eines Brennstoffzellenstapels sind eine Reihe von Peripheriekomponenten
nötig. Zu nennen sind hier unter anderem Luftverdichter, Rezirkulationsgebläse,
Kühlwasserpumpe, Ventile, Sensoren etc. Die Leistungsaufnahme
dieser Komponenten wird als parasitärer Verbrauch bezeichnet, da
diese Energie zwar durch den Stack bereitgestellt werden muss, jedoch
nicht für externe Verbraucher zur Verfügung steht.
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Auch
wenn das Brennstoffzellensystem keine Leistung abgibt, zum Beispiel
an den Elektromotor eines Brennstoffzellenfahrzeuges, wird für
den Selbsterhalt im Leerlauf Energie für die parasitären Verbraucher
benötigt. Der Systemwirkungsgrad ist im Leerlauf daher
Null. Es wird Wasserstoff in der Brennstoffzelle umgesetzt, jedoch
keine nutzbare Leistung bereitgestellt. Gleichzeitig kommt es zum Verschleiß der
Systemkomponenten und zu unerwünschter Geräuschentwicklung.
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Brennstoffzellen
können besonders vorteilhaft in mobilen Anwendungen, wie
in Traktionssystemen von Kraftfahrzeugen oder zur Zusatzenergieversorgung
als so genannte APU (für auxiliary power unit) in Kraftfahrzeugen
eingesetzt werden. Selbstverständlich sind sie gleichfalls
für stationäre Anwendungen einsetzbar, insbesondere
für Kleinkraftwerke oder Hausenergieversorgungseinrichtungen.
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Insbesondere
in einem Brennstoffzellenfahrzeug mit einem begrenzten Vorrat an
Wasserstoff sind eine Maximierung des Wirkungsgrades und damit der
Reichweite sowie eine Erhöhung des Fahrkomforts wünschenswert.
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Wesentliche
Elemente zum Erreichen dieser Ziele sind ein angepasstes Energiemanagement
und der Start-Stopp-Betrieb des Brennstoffzellensystems. Letzterer
wird in
DE 102 30
783 A1 als Möglichkeit vorgestellt. Dabei wird
bei Erhalt eines Start/Stop-Signals das periphere System des Brennstoffzellensystems
auf einen reduzierten Energiebedarf umgeschaltet, welcher niedriger
als sein Energieverbrauch im Leerlaufbetrieb ist.
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Wird
zum Beispiel beim Halten an einer Ampel oder der Fahrt bergab keine
Antriebsleistung benötigt, befindet sich das Brennstoffzellensystem
im Leerlauf. Um den Energieverbrauch zu minimieren, wäre
es in diesem Betriebszustand zu bevorzugen, alle parasitären
Verbraucher abzuschalten und das Brennstoffzellensystem in einen „Schlafzustand” zu versetzen.
Sobald wieder Energie benötigt wird, muss sich das System
in sehr kurzer Zeit wieder reaktivieren lassen und einsatzbereit
sein.
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Die
Herausforderung besteht darin, den Schlafzustand in einer geeigneten
Weise zu ermöglichen, da gerade die Start- und Stopp-Phasen
die Lebensdauer eines Brennstoffzellensystems maßgeblich
beeinflussen. Im Bereich des Stack sind hier die Schädigungen
durch Frontenbildung beim Gaswechsel, sowie Verweilzeiten bei Leerlaufspannung
(> 0,9 V pro Zelle)
zu nennen. Im Bereich der Peripherie sind die Lastrelais zum An-
und Abkoppeln des Stacks an das DC-Netz zu nennen.
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Für
den Start und das Herunterfahren von Brennstoffzeilensystemen existiert
bereits eine Reihe von Patenten. Problematisch darin ist, dass die
Elektroden beschädigt werden können, wenn beim
Starten oder Herunterfahren die elektrischen Potentiale vorbestimmte
Schranken überschreiten. So wird der Katalysator oder Katalysatorträger
geschädigt, wenn das Potential einen bestimmten Wert überschreitet, zum
Beispiel 0,9 Volt. Durch ein gezieltes Beeinflussen der Halbzellenpotentiale
während des Start/Stopp-Betriebes lassen sich Degradationsprozesse
vermeiden beziehungsweise minimieren. Meist wird das durch zeitlich
nacheinander ablaufende Teilprozesse und Spülvorgänge
erreicht. Zu nennen sind hier
WO 03/61040 A1 ,
WO 02/59997 A1 und
WO 91/10266 A2 .
Letzteres beschreibt die Grundlagen der Potentialkontrolle durch
Absenken des Sauerstoffgehaltes auf der Kathode mit Hilfe einer
Stickstoffspülung.
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Nachteilig
daran ist jedoch, dass für eine technische Umsetzung des
Start/Stopp-Betriebs zusätzliche Bauteile sowie eine entsprechende
Steuerung notwendig sind.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren für den
Betrieb eines Brennstoffzellensystems sowie eine entsprechende Vorrichtung
zur Verfügung zu stellen, bei dem auf zusätzlich
aktive Bauteile für einen Standby- beziehungsweise Start/Stopp-Betrieb verzichtet
werden kann.
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Dementsprechend
wird ein Verfahren zum Betreiben eines Brennstoffzellensystems,
welches einen Brennstoffzellenstapel mit einer Vielzahl von Einzelbrennstoffzellen
umfasst, vorgeschlagen, wobei das Verfahren im Normalbetrieb folgende
Schritte umfasst:
- – Regelung der Zufuhr
eines Brennstoffs, der vorzugsweise Wasserstoff umfasst, zu dem
Anodeneintritt des Brennstoffzellenstapels;
- – Abführen eines Anodenabgases aus dem Anodenaustritt
des Brennstoffzellenstapels;
- – Zuführen von Sauerstoff zum Kathodeneintritt des
Brennstoffzellenstapels;
- – Abführen eines Kathodenabgases aus dem Kathodenaustritt
des Brennstoffzellenstapels;
- – Verbinden des Brennstoffzellenstapels mit einem Gleichspannungsnetz
zur Übertragung der durch das Brennstoffzellensystem generierten Energie,
wobei im Normalbetrieb das Gleichspannungsnetz dem Spannungsverlauf
am Brennstoffzellenstapel folgt.
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Dabei
wird in Phasen geringeren Energiebereitstellungsbedarfs das Brennstoffzellensystem durch
folgende Schritte aus dem Normalbetrieb in einen Standby-Betrieb
versetzt:
- – Abstellen der Sauerstoffzufuhr
zum Kathodeneintritt, während die Regelung der Zufuhr des Brennstoffs
aktiv bleibt;
- – Verbleiben des Brennstoffzellenstapels am Gleichspannungsnetz;
- – Einstellen und Halten eines Standby-Spannungswertes
des mit dem Brennstoffzellenstapel verbundenen Gleichspannungsnetzes
auf ein Spannungsniveau, bei dem es in den Einzelzellen des Stapels
zu keinen Degradationsprozessen kommt.
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Bei
Beendigung der Phase geringeren Energiebereitstellungsbedarfs wird
das Brennstoffzellensystem aus dem Standby-Betrieb durch folgende Schritte
in den Normalbetrieb versetzt:
- – Inbetriebnahme
der Zufuhr von Sauerstoff,
- – Beendigung der Einstellung und des Haltens des Spannungsniveaus
des Gleichspannungsnetzes.
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Nach
Beendigung der Einstellung des Standby-Spannungsniveaus wird dann
die Stromstärke, Spannung oder Leistung entsprechend den
Betriebsanforderungen geregelt, damit sich der gewünschte Energiefluss
einstellt.
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Die
Beendigung der Einstellung und des Haltens kann dabei bei Erreichen
oder bei Überschreiten des Standby-Spannungswertes am Brennstoffzellenstapel
erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt übernimmt wieder der Brennstoffzellenstapel
die Führung und das Gleichspannungsnetz folgt wieder dem
am Brennstoffzellenstapel generierten Spannungsverlauf. Das Gleichspannungsnetz
ist im Falle eines Fahrzeugs mit dem Antrieb und/oder einer Traktionsbatterie
verbunden. Das Einstellen des Gleichspannungsnetzwerkes auf besagtes
Spannungsniveau kann dabei über eine externe Energiequelle
erfolgen, im Falle eines Fahrzeuges über die Traktionsbatterie.
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Erfindungsgemäß sind
also keinerlei zusätzlichen aktiven Mittel zur Realisierung
des Standby- bzw. Start/Stopp-Betriebes notwendig. Der Brennstoffzellenstapel
kann am Gleichspannungsnetzwerk verbleiben.
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Das
Verfahren kann im Normalbetrieb eine Rezirkulation eines Teils des
Anodenabgases aus dem Anodenaustritt zum Anodeneintritt umfassen, welche
im Standby-Betrieb aufrechterhalten bleibt.
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Das
im Standby-Betrieb eingestellte Spannungsniveau kann so eingestellt
sein, dass es 0,9 V pro Einzelzelle des Brennstoffzellenstapels
nicht überschreitet oder aber bevorzugt 0,3 V bis 0,9 V
pro Einzelzelle entspricht, noch bevorzugter 0,3 V bis 0,7 V. Dabei
kommt es zu einem geringfügigen aber unschädlichen
Stromfluss in den Stack, das heißt umgekehrt zum Stromfluss
im Normalbetrieb, um diesen Zustand aufrechtzuerhalten.
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Die
Verbindung des Brennstoffzellenstapels mit dem Gleichspannungsnetz
kann über eine Diode erfolgen, die zwischen einem Pol des
Brennstoffzellenstapels und dem entsprechenden Pol des Gleichspannungsnetzes
derart angeordnet ist, dass kein Stromfluss infolge des eingestellten
Standby-Spannungsniveaus vom Gleichspannungsnetz in den Brennstoffzellenstapel
erfolgt.
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Vorteilhafterweise
wird also ein Stromfluss aus der angeschlossenen Energiequelle,
bei einem Fahrzeug bevorzugt die Traktionsbatterie, in den Stapel
sicher vermieden.
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Der
Stromfluss durch die Diode kann dadurch realisiert sein, dass das
Gleichspannungsnetz über zwei elektrische Schalter mit
dem jeweiligen Pol des Brennstoffzellenstapels verbunden ist, die
Diode parallel zu einem der beiden Schalter angeordnet ist Die Rückkehr
in den Normalbetrieb kann dann ferner folgenden Schritt umfassen:
- – Schließen des geöffneten
Schalters bei Erreichen eines Spannungswertes des Brennstoffzellenstapels
oberhalb des Standby-Spannungswertes des Gleichspannungsnetzes.
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Der
Lastschalter muss dann lediglich den Spannungsabfall über
der Diode ausgleichen. Gleichzeitig kann eine kostengünstige
und lediglich passive Diode eingesetzt werden, die nur eine geringe
Stromtragfähigkeit aufweisen muss. Im Normalbetrieb wird
eine Verlustleistung durch die Diode vermieden.
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Die
Brennstoffzelle wird bevorzugt aus dem Standby-Betrieb vollständig
heruntergefahren. Dies geschieht bevorzugt, sobald der Stromfluss
in den Stack zum Halten des Standby-Betriebes einen bestimmtem Grenzwert überschreitet
oder sobald eine vorgegebene Zeit überschritten ist oder
sobald mindestens eine der Einzelzellenspannungen einen Spannungsgrenzwert überschreitet,
zum Beispiel 0,9 Volt pro Zelle. Zum vollständigen Herunterfahren werden
dann folgende Verfahrenschritte vorgenommen:
- – Abtrennen
der elektrischen Verbindung von Gleichspannungsnetz und Brennstoffzellenstapel;
- – Abschalten des Mittels zur Regelung und des Mittels
zur Rezirkulation; und
- – Verschluss der Zu- und Ableitungen des Brennstoffzellenstapels.
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Der
Verschluss der Anodenableitung kann über ein erstes Mittel
zum Verschließen und Öffnen einer Gasleitung erfolgen,
bevorzugt realisiert als ein Purgeventil. Der Verschluss der Kathodenableitung kann über
ein zweites Mittel zum Verschließen und Öffnen
einer Gasleitung erfolgen, bevorzugt realisiert als eine erste Rückschlagklappe.
Der Verschluss der Kathodenzuleitung kann direkt über das
Mittel zur Sauerstoffzufuhr erreicht werden oder optional über ein
drittes Mittel zum Verschließen und Öffnen einer Gasleitung,
welches zwischen Mittel zur Sauerstoffzufuhr und Kathodeneintritt
angeordnet ist, bevorzugt ausgebildet als eine zweite Rückschlagklappe.
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Das
System kann nach vollständigem Herunterverfahren durch
folgende Schritte in den Normalbetrieb versetzt werden:
- – Inbetriebnahme der Regelung der Brennstoffzufuhr;
- – Erhöhung des Drucks im Anodenkreislauf;
- – Inbetriebnahme der Rezirkulation des Teils des Anodenabgases;
- – Inbetriebnahme der Sauerstoffzufuhr zum Kathodeneintritt;
- – Wiederherstellen der elektrischen Verbindung des
Brennstoffzellenstapels und des Gleichspannungsnetzes bei Erreichen
oder oberhalb des im Standby-Betrieb eingestellten Spannungswertes.
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Die
Sauerstoffzufuhr kann über einen Luftverdichter realisiert
sein. Die Regelung der Brennstoffzufuhr kann über ein Regelventil
vorgenommen werden. Die Rezirkulation des Teils des Anodenabgases
kann über ein Rezirkulationsgebläse erfolgen.
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Teile
des Anodengases können über ein Purgeventil zyklisch
oder kontinuierlich an die Umgebung abgelassen werden.
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Erfindungsgemäß wird
ferner ein Brennstoffzellensystem vorgeschlagen, umfassend:
- – einen Brennstoffzellenstapel, der
eine Mehrzahl gestapelt angeordneter Einzelbrennstoffzellen umfasst,
wobei jede Einzelbrennstoffzelle zwei Elektroden ausgebildet als
Kathode und Anode aufweist, und der Brennstoffzellenstapel über
einen Anodeneintritt, einen Anodenaustritt, einen Kathodeneintritt
und einen Kathodenaustritt verfügt;
- – einen Brennstofftank, der über ein Mittel
zur Regelung der Brennstoffzufuhr mit dem Anodeneintritt des Brennstoffzellenstapels
verbunden ist;
- – ein erstes Mittel zum Verschließen und Öffnen einer
Gasleitung, eingangsseitig mit dem Anodenaustritt und ausgangsseitig
mit der Umgebung verbundenen;
- – ein Mittel zur Sauerstoffzufuhr, verbunden mit dem
Kathodeneintritt des Brennstoffzellenstapels; und
- – ein zweites Mittel zum Verschließen und Öffnen einer
Gasleitung, eingangseitig mit dem Kathodenaustritt und ausgangsseitig
mit der Umgebung verbundenen.
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Der
Brennstoffzellenstapel ist dabei elektrisch über einen
ersten Schalter und einen zweiten Schalter abtrennbar mit einem
Gleichspannungsnetz verbunden.
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Parallel
zum ersten Schalter kann zwischen dem Brennstoffzellenstapel und
dem Gleichspannungsnetz eine Diode in Durchlassrichtung angeordnet
sein.
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Ein
Mittel zur Rezirkulation kann eingangsseitig mit dem Anodenaustritt
und ausgangsseitig mit dem Anodeneintritt verbunden sein. Das Mittel
zur Rezirkulation ist bevorzugt ein Rezirkulationsverdichter.
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Ferner
kann eine Kathodenrezirkulation angeordnet sein, so dass im Standby-Betrieb
der Brennstoffzellenstapel permanent am Gleichspannungsnetz verbleiben
kann.
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Das
Umschalten vom Normalbetrieb in den Standby-Betrieb kann durch verschiedene
Parameter bestimmt werden, je nach Einsatzgebiet des Brennstoffzellenstapels.
Bevorzugt wird der Brennstoffzellenstapel bei Unterschreiten eines
vordefinierten Energiebedarfs in den Standby-Betrieb versetzt und
nach einem darauf folgenden Überschreiten dieses Wertes
wieder in den Normalbetrieb versetzt. Die Größe
des vordefinierten Energiebedarfs ist dabei abhängig vom
Einsatzgebiet.
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Das
Mittel zur Regelung der Brennstoffzufuhr ist bevorzugt als ein Regelventil
ausgebildet. Das erste Mittel zum Verschließen und Öffnen
einer Gasleitung ist bevorzugt als ein Purgeventil ausgebildet. Das
zweite Mittel zum Verschließen und Öffnen einer Gasleitung
ist bevorzugt als ein erstes Rückschlagventil/eine erste
Rückschlagklappe ausgebildet.
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Ein
drittes Mittel zum Verschließen und Öffnen einer
Gasleitung kann vorgesehen sein, welches eingangsseitig mit dem
Luftverdichter und ausgangsseitig mit dem Kathodeneintritt verbunden
ist und bevorzugt ein zweites Rückschlagventil/eine zweite Rückschlagklappe
ist.
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Die
Erfindung besteht in einer Betriebsweise, die es erlaubt, ohne zusätzliche
aktive Bauteile eine Beeinträchtigung der Lebensdauer des
Systems durch einen Start-Stopp-Betrieb zu minimieren. Sie zeichnet
sich zusätzlich durch geringe Wasserstoffemissionen sowie
kurze (Wieder-)Startzeiten aus.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand
der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematisierte Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle;
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2 eine
schematisierte Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle;
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3 Eine
schematisierte Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle und
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4 eine
schematisierte Darstellung von Ausgleichsprozessen zwischen Anode
und Kathode der Brennstoffzelle gemäß allen Ausführungsbeispielen
der Erfindung.
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1 zeigt
eine schematisierte Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle. Als zentrale
Einheit umfasst die Brennstoffzelle einen Brennstoffzellenstapel
oder -stack 1. In ihm sind eine Mehrzahl von Einzelbrennstoffzellen
in Reihe angeordnet. Der Brennstoffzellenstapel 1 verfügt über
einen Anodenkreislauf, in 1 gebildet
aus den Zu- und Ableitungen im oberen Bereich des Brennstoffzellenstapels 1,
und einen Kathodenkreislauf, in 1 gebildet
aus den Zu- und Ableitungen im unteren Bereich des Brennstoffzellenstapels 1.
Anoden- und Kathodenkreislauf weisen keine Verbindung auf. Im Anodenkreislauf
verfügt der Brennstoffzellenstapel 1 über
einen Anodeneintritt 6 und einen Anodenaustritt 5.
Ein Tank 3, der den Brennstoff der Brennstoffzelle beinhaltet,
wobei der Brennstoff Wasserstoff umfasst beziehungsweise Wasserstoff
ist, ist über ein Mittel zur Regelung der Brennstoffzufuhr,
bevorzugt ein Regelventil oder Druckregler 2, mit dem Anodeneintritt 6 verbunden. Anodenaustritt 5 und
Anodeneintritt 6 sind optional über ein Mittel zur
Rezirkulation, bevorzugt ein Rezirkulationsgebläse 4,
miteinander verbunden, wodurch eine aktive Rezirkulation bereitgestellt
werden kann. Das heißt, die Anode des Brennstoffzellenstapels 1 wird
mit einem Überschuss an Wasserstoff betrieben. Der nicht
umgesetzte Wasserstoff wird optional in bevorzugter, aber nicht
beschränkender Ausführungsform aktiv vom Anodenaustritt 5 zum
Anodeneintritt 6 zurückgeführt, mittels
einer Anodenrezirkulation 4. Ferner ist der Anodenaustritt 5 über
ein erstes Mittel zum Verschließen und Öffnen
einer Gasleitung, bevorzugt ein Purgeventil 7, mit der
Umgebung verbunden. Das Purgeventil 7 erlaubt es, die im
Anodenkreislauf angesammelten Inertgase abzulassen. Dies geschieht
meist zyklisch. Der Kathodeneintritt 15 ist über
ein Mittel zur Sauerstoffzufuhr, bevorzugt ausgebildet als ein Luftverdichter 8,
mit der Umgebung verbunden. Der Kathodenaustritt 14 ist über
zweites Mittel zum Verschließen und Öffnen einer
Gasleitung, bevorzugt eine erste Rückschlagklappe 10,
mit der Umgebung verbunden, wodurch der Kathodenaustritt 14 von
der Umgebung abtrennbar beziehungsweise verschließbar ausgebildet
wird. Optional kann zwischen Mittel zur Sauerstoffzufuhr 8 und
Kathodeneintritt 15 ein drittes Mittel zum Verschließen
und Öffnen einer Gasleitung 9, bevorzugt eine
zweite Rückschlagklappe, angeordnet sein. Das dritte Mittel
zum Verschließen und Öffnen einer Gasleitung 9 sorgt
bei Bedarf für ein sicheres Verschließen des Kathodeneintritts 15,
eine Funktion, die auch direkt vom Mittel zur Sauerstoffzufuhr 8 übernommen
werden kann. Ferner ist der Plus- und Minuspol des Brennstoffzellenstapels 1 mit
einem Gleichspannungsnetz 12 verbunden. Über das
Gleichspannungsnetz 12, üblicherweise ein Hochspannungsnetz,
beispielsweise mit 400 V, wird bevorzugt ein angeschlossener Antrieb
eines Fahrzeuges und/oder eine Batterie, zum Beispiel eine Traktionsbatterie
bei Fahrzeugen, mit der aus der Brennstoffzelle genierten Energie
versorgt.
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Optional
kann in einem weiteren, zweiten Ausführungsbeispiel, wie
in 2 gezeigt, der Brennstoffzellenstapel 1 abtrennbar
mit dem Gleichspannungsnetz 12 verbunden sein. Alle anderen
Bestandteile des zweiten Ausführungsbeispiels entsprechen
denen des ersten Ausführungsbeispiels und werden hier daher
nicht noch einmal erläutert. Die abtrennbare Ausgestaltung
wird bevorzugt über einen ersten Schalter 11a und
einen zweiten Schalter 11b erreicht, die jeweils den Pluspol
beziehungsweise den Minuspol des Brennstoffzellenstapels 1 mit dem
Gleichspannungsnetz 12 verbinden. Die Schalter 11a, 11b sind
bevorzugt Leistungsschalter. Die Schalter 11a, 11b können
verbunden zusammenschaltbar ausgebildet sein, können aber
auch einzeln separat schaltbar sein.
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Zusätzlich
kann optional in einem dritten Ausführungsbeispiel, wie
in 3 gezeigt, der Brennstoffzellenstapel 1 neben
den beiden Schaltern 11a und 11b der 2 auch über
eine einem der beiden Schalter 11a und 11b parallel
angeordnete Diode 13 mit dem Gleichspannungsnetz verbunden
sein. Die Diode 13 kann dabei, wie in 3 gezeigt,
parallel zum Schalter 11a zwischen Pluspol des Brennstoffzellenstapels 1 und
Pluspol des Gleichspannungsnetzes 12 angeordnet sein oder
aber, nicht gezeigt, parallel zum Schalter 11b zwischen
Minuspol des Brennstoffzellenstapels 1 und Minuspol des Gleichspannungsnetzes 12.
Die Diode 13 ist dabei so verschaltet, dass ein Stromfluss
aus dem Gleichspannungsnetz 12 in den Brennstoffzellenstapel 1 vermieden
wird: Alle anderen Bestandteile des dritten Ausführungsbeispiels
entsprechen denen des zweiten Ausführungsbeispiels beziehungsweise
denen des ersten Ausführungsbeispiels und werden hier daher
nicht noch einmal erläutert.
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Im
Normalbetrieb wird dem Brennstoffzellenstapel 1 aller in
dieser Erfindung beschriebenen Ausführungsbeispiele über
das Regelventil 2 Wasserstoff aus dem Tank 3 zugeführt.
Mit einem Gebläse 4 wird das Anodenabgas, welches
unverbrauchten Wasserstoff sowie Wasserdampf und Stickstoff enthält,
vom Anodenaustritt 5 zum Anodeneintritt 6 zurückgeführt. Ein
bevorzugt zyklisches oder aber kontinuierliches Öffnen
des Purgeventils 7 dient dem Ausschleusen von Inertgasen.
Der Luftverdichter 8 führt dem Brennstoffzellenstapel 1 Luftsauerstoff
zu, optional über die zweite Rückschlagklappe 9.
Das Kathodenabgas wird über die erste Rückschlagklappe 10 an
die Umgebung abgegeben.
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Der
Brennstoffzellenstapel 1 wird über zwei Leistungsschalter 11a und 11b mit
dem Gleichspannungsnetz oder DC-Bus 12 verbunden. Die Leistungsschalter 11a, 11b sind
im Normalbetrieb geschlossen, das Gleichspannungsnetz 12 hat
daher immer die gleiche Spannung wie der Brennstoffzellenstapel 1 und
folgt diesem in Abhängigkeit vom Lastpunkt entlang seiner
U-I-Kennlinie.
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Kommt
es zu einem Fahrzustand, in dem keine oder nur sehr wenig Leistung
für den Antrieb benötigt wird und gleichzeitig
keine Bremsenergie zurück gewonnen werden muss, zum Beispiel
bei einer Wartezeit an einer Ampel oder beim Einparken, kann je
nach aktuellem Ladezustand der Traktionsbatterie noch Energie zugeführt
werden. Hierfür ist das System bevorzugt im Punkt des besten
Systemwirkungsgrad zu betreiben. Dieser kann je nach Systemaufbau
zum Beispiel bei 3–5% der Maximalleistung liegen.
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Ist
kein weiteres Laden der Traktionsbatterie notwenig und der Fahrzeugzustand
lässt erwarten, dass für eine gewisse Zeit keine
Energie vom Brennstoffzellensystem benötig wird, kann das
System in einen Standby- oder Schlafzustand versetzt werden. Dazu
wird der Luftverdichter 1 abgestellt und der Spannungssollwert
für das Gleichspannungsnetz 12 auf ein Spannungsniveau
eingestellt, welches 0,9 V pro Einzelzelle nicht überschreitet.
Vorzugsweise ist ein Spannungsniveau von 0,3 V bis 0,9 V pro Zelle einzuregeln,
noch bevorzugter von 0,3 V bis 0,7 V. Das Wasserstoffdruckregelventil 2 sowie
der Rezirkulationsverdichter 4, soweit vorhanden, bleiben
weiter aktiv. Durch die weitere Belastung des Brennstoffzellenstapels
wird der Sauerstoff im Kathodenflussfeld abgebaut. Der Laststrom
ist dabei vorzugsweise so zu führen, dass die Spannung
am Brennstoffzellenstapel 1 ausgehend vom Systemleerlauf
durch das Abschalten des Verdichters 8 nicht weiter ansteigt,
sondern kontinuierlich absinkt. Dies kann durch gezieltes Regeln
der Traktionsnetzspannung mit Hilfe der Traktionsbatterie beispielsweise
durch Laden der Batterie oder Verbrauch durch ein Nebenaggregat
geschehen. Durch den bevorzugten, aber nicht unbedingt notwendigen,
Einsatz von zwei Rückschlagklappen 9, 10 wird
die Kathode verschlossen. Durch die Rückschlagklappe 9 strömt
ein Teil Luft nach, wenn Sauerstoff verbraucht wird. Der Sauerstoffgehalt
des Kathodengases nimmt daher ausgehend vom Kathodenaustritt 14 stetig
ab.
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Der
Brennstoffzellenstapel 1 nähert sich so dem Spannungssollwert
auf dem Gleichspannungsnetz 12. Wird dieser erreicht, übernimmt
die Traktionsbatterie die Versorgung des Traktionsnetzes. Das Fahrzeug
kann zu jedem Zeitpunkt batterieelektrisch weiter betrieben werden.
Der Spannungssollwert ist dabei auf einem konstanten Niveau zu halten,
welches eine ausreichend hohe Spannung für den Fahrbetrieb
und gleichzeitig eine ausreichend niedrige Einzelzellspannung für
den Brennstoffzellenstapel 1 gewährleistet. Die
Leistungsschalter 11a und 11b bleiben geschlossen,
der Brennstoffzellenstapel 1 verhält sich zu diesem
Zeitpunkt passiv.
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Durch
die Sauerstoffverarmung an der Kathode befinden sich fast nur noch
Stickstoff und Wasserdampf im Kathodenflowfield. Die Anode beinhaltet ein
Gemisch aus Wasserstoff, Stickstoff und Wasserdampf. Anfangs wird
das Kathodenpotential noch durch eine geringe Menge Sauerstoff aufrechterhalten – gerade
soviel, um das Potential aufzubauen, das auf dem Gleichspannungsnetz 12 von
der Traktionsbatterie gestützt wird. Mit längerer
Stillstandszeit kommt es durch Diffusion zu Ausgleichsprozessen zwischen
Anode und Kathode, die in 4 dargestellt
sind. Wasserstoff tritt zur Kathode über und reagiert mit
dem Restsauerstoff. Stickstoff tritt zur Anode über und
reichert sich an. Ist der Sauerstoff an der Kathode verbraucht,
bewirkt die von außen angelegte Spannung einen Protonenfluss
von der Kathode zur Anode. Dadurch kehrt sich die Richtung des Stromflusses
im Vergleich zum Normalbetrieb um. Das bedeutet, der von der Anode
zur Kathode diffundierende Wasserstoff wird durch einen geringen Stromfluss
zurück zur Anode transportiert. Die Kathode wird polarisiert,
es finden jedoch keine weiteren Reaktionen statt. Das Rezirkulationsgebläse 4 sorgt
für eine gleichmäßige Verteilung von
Wasserstoff und dem sich anreichernden Stickstoff an der Kathode.
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Dieser
Zustand ist jedoch instabil, da es durch die Reihenschaltung der
einzelnen Zellen im Brennstoffzellenstapel 1 und Unterschiede
in der Wasserstoffdiffusion zu einer starken Potentialverschiebung
der einzelnen Zeilen kommen kann. Einige Zellen transportieren nur
Wasserstoff zurück zur Kathode, andere mit geringeren Diffusionsraten könnten
jedoch bereits ein so hohes Potential aufweisen, das Elektrolyse
stattfindet.
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Bestandteil
der Erfindung ist daher auch ein Verfahren, bei dem das Brennstoffzellensystem
aus dem Standby-Betrieb vollständig heruntergefahren wird.
Dabei wird zumindest einer der beiden Leistungsschalter 11a oder 11b dann
geöffnet, wenn der Haltestrom in dem Stack einen bestimmten
Grenzwert überschreitet oder eine bestimmte Zeit verstrichen
ist oder mindestens eine Einzelzellenspannung einen Grenzwert überschreitet,
zum Beispiel 0,9 V pro Zelle. Eine Schädigung einzelner
Zellen kann damit vermieden werden. Nach dem Trennen des Brennstoffzellenstapels 1 vom
Gleichspannungsnetz 12 können der Wasserstoffdruckregler 2 und
das Rezirkulationsgebläse 4 ebenfalls abgeschaltet
werden. Das System befindet sich jetzt in einem stabilen Zustand.
Das Ruhepotential liegt in einem unschädlichen Bereich.
Die Kathode ist mit einem Gemisch aus Stickstoff und Wasserdampf
gefüllt und durch die Rückschlagklappen 9, 10 verschlossen.
Die Anode enthält Wasserstoff, Stickstoff und Wasserdampf.
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Durch
Diffusion kommt es zur Angleichung beider Gaszusammensetzungen,
das heißt, Anode und Kathode enthalten schließlich
ein Gemisch aus Wasserstoff, Stickstoff und Wasserdampf. Eindringender
Sauerstoff wird an den Elektroden sofort mit Wasserstoff zu Wasser
umgesetzt.
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Für
den Wiederstart des Systems nach dem vollständigen Herunterfahren
wird zuerst der Druck im Anodenkreislauf erhöht und der
Rezirkulationsverdichter 4, soweit vorhanden, in Betrieb
genommen. Anschließend wird die Kathode über den
Luftverdichter 8 wieder mit Luftsauerstoff versorgt. Optional kann
ein Teil des Stickstoffes aktiv aus der Anode entfernt werden. Wenn
der Brennstoffzellenstapel 1 die Spannung des Gleichspannungsnetzes 12 erreicht,
werden die Lastschalter 11a und 11b wieder geschlossen.
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Da
im Schlafzustand nur Wasserstoff, Stickstoff und Wasser in Anode
und Kathode enthalten waren, kommt es beim Wiederstart zu keiner
schädlichen Frontenbildung. Eine Degradation des Kohlenstoffträgers
an der Kathode wird damit vermieden. Das beim Wiederstart aus der Kathode
an die Umgebung abgeführte Gasgemisch stellt keine Gefahrenquelle
dar, da es nicht zündfähig ist.
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Eine
drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung beinhaltet eine
Diode 13, die parallel zu einem der beiden Lastschalter 11a, 11b eingebaut
ist (3). Damit lässt sich der Stromfluss aus
der Traktionsbatterie in den Brennstoffzellenstapel 1 sicher vermeiden.
Der Lastschalter 11a wird beim Abfahren bereits oberhalb
des Sollwertes der eingestellten Spannung des Gleichspannungsnetzes 12 geöffnet. Bis
sich der Brennstoffzellenstapel 1 auf die DC-Busspannung
entladen hat, fließt der Strom durch die Diode 13.
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Beim
Wiederstart wird der Lastschalter 11a erst geschlossen,
wenn der Brennstoffzellenstapel 1 die Spannung am Gleichspannungsnetz 12 bereits über
den Sollwert angehoben hat. Der Lastschalter muss mit diesem Aufbau
nur den Spannungsabfall über die Diode 13 ausgleichen.
Gleichzeitig kann eine kostengünstige und lediglich passiv
gekühlte Diode 13 eingesetzt werden, die nur eine
geringe Stromtragfähigkeit aufweisen muss. Eine Verlustleistung
durch die Diode 13 im Betrieb wird vermieden.
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Ferner
kann in einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung
eine Kathodenrezirkulation, wie sie in
WO 2003/041200 A2 oder
WO 2005/036683 A1 beschrieben
ist, verwendet werden. Vorteilhaft ist hier, dass der Brennstoffzellenstapel
1 permanent
am Gleichspannungsnetz
12 verbleiben kann, ohne dass das
Risiko der Ausbildung von hohen Potentialen in einzelnen Zellen
besteht. Der Brennstoffzellenstapel
1 verhält
sich in diesem Aufbau ähnlich wie ein Kondensator. Die
einzige Reaktion ist der Rücktransport des diffundierten
Wasserstoffes zur Anode. Ein weiterer Vorteil ist daher, dass sich
im Schlafzustand des Systems kein Wasserstoff im Kathodengasraum
anreichern kann. Ein Ausschluss von Zündquellen im Bereich
der Kathode ist daher nicht notwendig. Die übrigen Vorteile
in Bezug auf die Vermeidung von Degradation gelten für
diese Variante ebenfalls.
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Nachteilig
ist jedoch, dass mindestens ein zusätzliches Bauteil für
die Kathodenrezirkulation benötigt wird. Weiterhin müssen
die Anoden- und Kathodenrezirkulation während der Stillstandsphasen permanent
aufrechterhalten werden.
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Zusammenfassend
ist zu sagen, dass sich die Erfindung dadurch auszeichnet, dass
die beiden Haupt-Schädigungsmechanismen, eine zu hohe Leerlaufspannung
und Frontenbildung beim zyklischen Betrieb eines Brennstoffzellenstapels 1 ohne zusätzlichen
technischen Aufwand unterdrücken lassen. Weiterhin besteht
keine direkte Verbindung zwischen Anoden- und Kathodengasführung.
Es ist keine aufwändige Spülung beziehungsweise
kein Gasaustausch zwischen den beiden Teilsystemen notwendig.
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Die
Erfindung ist nicht beschränkt auf den beschriebenen Anwendungsfall
eines Fahrzeugantriebes mit Brennstoffzellenantrieb. Vielmehr kann das
beschriebene Prinzip auf alle Brennstoffzellentypen und jeden Einsatzbereich
angewendet werden, bei dem ein häufiges Ein- und Ausschalten
des Brennstoffzellensystems notwendig ist.
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- 1
- Brennstoffzellenstapel
- 2
- Regelventil
- 3
- Tank
- 4
- Gebläse
- 5
- Anodenaustritt
- 6
- Anodeneintritt
- 7
- Purgeventil
- 8
- Luftverdichter
- 9
- zweites
Mittel zum Verschließen
- 10
- erstes
Mittel zum Verschließen
- 11a,
- b
erster und zweiter Schalter
- 12
- Gleichspannungsnetz
- 13
- Diode
- 14
- Kathodenaustritt
- 15
- Kathodeneintritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10230783
A1 [0011]
- - WO 03/61040 A1 [0014]
- - WO 02/59997 A1 [0014]
- - WO 91/10266 A2 [0014]
- - WO 2003/041200 A2 [0064]
- - WO 2005/036683 A1 [0064]