DE102008006477B3 - Mehrstufiger Schalter mit auf Magnetkraft basierender Hebelbetätigungsmechanik - Google Patents

Mehrstufiger Schalter mit auf Magnetkraft basierender Hebelbetätigungsmechanik Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Schalter mit einer Betätigungsmechanik (1, 2, 3, 5) zur Bewirkung unterschiedlicher Schaltzustände von in einem zugehörigen Schaltkörper angeordneten Schaltkontakten (6, 7) in Abfolge mit steigender Betätigungskraft der Betätigungsmechanik (1, 2, 3, 5) in einer Betätigungsrichtung. Der erfindungsgemäße Schalter zeichnet sich dadurch aus, dass die Betätigungsmechanik wenigstens zwei verschwenkbar gelagerte Hebel (1, 2) umfasst, deren Verschwenkzustand jeweils einen der Schaltzustände der Schaltkontakte (6, 7) definiert, dass die Hebel (1, 2) in einer Ruhestellung durch eine auf einer Magnetkraft beruhenden Fixierung fixiert sind, zu deren Überwindung und damit Verschwenken des jeweiligen Hebels (1, 2) jeweils unterschiedliche Hebelwirkungen durch die Betätigungskraft aufgebracht werden müssen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen mehrstufigen Schalter. Es sind mehrstufige Schalter unterschiedlichster Bauart bekannt. Beispielsweise ist aus der EP 0 222 106 A2 ein mehrstufiger Drucktaster bekannt, bei dem die verschiedenen Schaltzustände durch mehrere Schaltelemente mit unterschiedlichem Hub bereitgestellt und so die verschiedenen Schaltzustände bei Betätigung des Drucktasters in Abfolge erreicht werden. Aus der DE 44 01 314 A1 ist ebenfalls ein mehrstufiger Schalter bekannt, bei dem im Schalter mehrere Schaltelemente vereint sind, die bei Betätigung des Schalters nacheinander ansprechen. Bei dem vorgenannten Stand der Technik unterscheidet sich das haptische Feedback für eine den Schalter betätigte Person bei den unterschiedlichen Schaftzustände kaum, so dass die verschiedenen Schaltstufen nachteilig kaum wahrgenommen werden.
  • Aus der DE 39 19 099 A1 ist ein mehrschichtiger Folienschalter bekannt, bei dem durch Variation der Schaltkraft der einzelnen Schaltelemente mehrere Schaltvorgänge ausgelöst werden. Ähnlich ist aus der DE 10 2005 046 621 A1 ein mehrstufiger Druckschalter bekannt, bei dem mittels elastischer Verformung von mehreren Federn ein, jeweils den verschiedenen Schaltzuständen entsprechender Widerstand für das haptische Feedback erzeugt wird. Die auf elastischer Verformung beruhenden Schaltkräfte verursachen einen hohen Verschleiß, so dass derartige Schalter nicht verwendet werden, wenn die Gewährleistung einer hohen Anzahl von störungsfreien Schaltvorgängen erwünscht ist und/oder eine sicherheitsrelevante Schaltfunktion von dem betreffenden Schalter übernommen werden soll. Allen bisher bekannten mehrstufigen Schaltern ist zudem nachteilig gemeinsam, dass weder die Schaltwege noch die Schaltkräfte einfach modifiziert werden können.
  • Ein Schalter mit einer Betätigungsmechanik zur Bewirkung unterschiedlicher Schaltzustände von in einem zugehörigen Schaltkörper angeordneten Schaltkontakten in Abfolge mit steigender Betätigungskraft der Betätigungsmechanik in einer Betätigungsrichtung ist aus der DE 102 29 488 B3 beschrieben. Zwei Signalgeber einer Taste sind mittels eines Betätigungselementes betätigbar und wieder freigebbar. Beim Betätigen wird stets zuerst der erste Signalgeber betätigt, beim Freigeben stets zuerst der zweite Signalgeber wieder freigegeben.
  • Ein elektrischer Schalter mit Kurzhubtasten ist aus der US 5,990,772 bekannt. Der Schalter besitzt zwei beabstandete Kontakte, die bei einer Betätigung ein zweistufiges Schalten ermöglichen.
  • Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Nachteile des Standes der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen mehrstufigen Schalter bereitzustellen, der ein verbessertes haptisches Feedback bei der Betätigung bereitstellt, verschleißarm und preiswert herzustellen sowie leicht den Anforderungen entsprechend zu modifizieren ist. Diese Aufgabe wird durch einen mehrstufigen Schalter gemäß Anspruch 1 gelöst. Eine entsprechend vorteilhafte Verwendung ist Gegenstand des Anspruchs 8, ein vorteilhaftes Kraftfahrzeug ist Gegenstand des Anspruchs 9, sowie ein vorteilhaftes Haushaltsgerät ist Gegenstand des Anspruchs 10. Die jeweils abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen.
  • Der erfindungsgemäße, mehrstufige Schalter umfasst allgemein eine Betätigungsmechanik zur Bewirkung unterschiedlicher Schaltzustände von in einem zugehörigen Schaltkörper angeordneten Schaltkontakten in Abfolge mit steigender Betätigungskraft der Betätigungsmechanik in einer vorgegebenen Betätigungsrichtung. Der erfindungsgemäße Schalter zeichnet sich dadurch aus, dass die Betätigungsmechanik wenigstens zwei verschwenkbar gelagerte Hebel umfasst, deren Verschwenkzustand jeweils einen der Schaltzustände definiert. Die Hebel sind jeweils in einer Ruhestellung durch eine auf einer Magnetkraft beruhende Fixierung gegenüber dem Schaltkörper fixiert. Zur Überwindung der Fixierung und um damit ein Verschwenken des jeweiligen Hebels in Abfolge zu bewirken, müssen jeweils unterschiedliche Hebelwirkungen durch die Betätigungskraft aufgebracht werden. Durch die Verwendung von Magnetkraft zur Definierung der Schaltzustände des mehrstufigen Schalters ist der Schalter besonders verschleißarm und eignet sich insbesondere für derartige Anwendungen, bei denen eine zuverlässige Funktion und/oder das Erreichen einer hohen Anzahl von störungsfreien Schaltvorgängen zu gewährleisten ist.
  • Bevorzugt wird die die für die Verschwenkung des jeweiligen Hebels spezielle Betätigungskraft durch unterschiedliche Magnetkräfte und/oder unterschiedliche Hebellängen bewirkt. Dadurch kann einerseits der für jede Schaltstufe erforderliche Schaltweg als auch die zum Erreichen der Schaltstufe erforderliche Schaltkraft einfach modifiziert werden. Zudem wird so ein haptisches Feedback beim Bediener für das Erreichen der jeweiligen Schaltstufe gewährleistet.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Betätigungsmechanik so ausgestaltet, beispielsweise durch Wahl einer geeigneten Magnetkraft, dass die Rückstellung des jeweiligen Hebels durch die jeweilige Magnetkraft bewirkt wird. Dadurch können für die Rückstellung des Schalters zusätzliche Komponenten, beispielsweise auch verschleißanfällige Federn, entfallen.
  • Bevorzugt sind die Hebel so gekoppelt oder angeordnet, dass die Hebel mit zunehmendem Betätigungsweg nacheinander, das heißt in strenger Abfolge verschwenkt werden. Dadurch werden in Abhängigkeit des Umfangs des Betätigungsweges in Betätigungsrichtung wohl definierte Schaltzustände erreicht. Dadurch wird die Bedienung des Schalters und die haptische Kontrolle hierbei erleichtert.
  • In einer besonders einfach herzustellenden Ausgestaltung sind die Hebel als Magnete ausgebildet, die jeweils auf zwei Abstandshalter gestapelt sind, von denen zumindest in einer Betätigungsrichtung jeweils einer als Drehpunkt der andere der Fixierung in Ruhestellung und gegebenenfalls der Kopplung mit dem weiteren Hebel oder weiterem Magneten dient.
  • Der Schalter ist in einer Ausgestaltung als mehrstufiger Drucktaster ausgebildet. Dabei wirkt beispielsweise ein durch eine Taste verschiebbar gelagerter Stößel auf die Hebel.
  • In einer weiteren Ausgestaltung ist der Schalter als mehrstufiger Wippschalter ausgebildet. Beispielsweise sind zwei verschiebbar gelagerte Stößel vorgesehen, die durch eine verschwenkbar gelagerte Wippe zu betätigen sind und je nach Betätigungsrichtung auf, die gegenüberliegenden Enden der jeweils auf einem Auflagepunkt als Drehpunkt aufliegenden Hebel einwirken.
  • Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des Schalters in einer der zuvor beschriebenen, vorteilhaften Ausführungsformen als Zündschalter für ein Kraftfahrzeug. Der Zündschalter eines Kraftfahrzeugs wird sehr häufig betätigt, zudem kommt es gerade bei diesem Schalter aus sicherheitstechnischen Überlegungen sehr darauf an, ein haptisches Feedback für den jeweiligen Schaltzustand zu erhalten, da der Fahrer sich unbedingt auf die sich mit der Betätigung einstellende Reaktion des Fahrzeugs, wie Starten des Motors, einstellen muss und ihn beispielsweise das Starten des Motors nicht überraschen sollte. Da der erfindungsgemäße Schalter neben seiner Zuverlässigkeit gerade dieses haptische Feedback besonders gut bereitstellen kann, ist der erfindungsgemäße Schalter für diese sicherheitsrelevante Anwendung prädestiniert. Der erfindungsgemäße Schalter ist jedoch hinsichtlich seines Verwendungszwecks nicht eingeschränkt und eignet sich auch für andere Anwendungszwecke und -Gebiete. Beispielsweise wird er im Kraftfahrzeug zur Steuerung der elektrischen Fensterheber verwendet oder kommt bei Haushaltsgeräten zum Einsatz.
  • In den beigefügten Figuren ist die bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schalters, genauer dessen Funktionsweise schematisch dargestellt, ohne die Erfindung auf die gezeigte Ausführungsformen zu beschränken, dabei zeigen
  • 1 eine Ansicht des prinzipiellen Aufbaus des erfindungsgemäßen zweistufigen Schalters, der sich in der Ruhestellung befindet,
  • 2 eine Ansicht des Schalters aus 1 in der ersten Schaltstufe,
  • 3 eine Ansicht des Schalters aus 1 in der zweiten Schaltstufe.
  • Wie zuvor erwähnt zeigen die Figuren einen zweistufigen Schalter, hier Drucktaster. Wie der Fachmann leicht erkennen wird, ist der gezeigte Aufbau leicht um weitere Stufen zu erweitern. Der Aufbau umfasst 3 Magnete 1, 2, 3, die, wie in 1 gezeigt ist, gestapelt sind. Zur Bewirkung einer Anziehung zwischen den Magneten sind sie bezüglich ihrer Pole alternierend gestapelt, das heißt der Nordpol des Magnets 2 kommt auf dem Südpol des Magneten 3 zu liegen und der Südpol des Magneten 1 liegt auf dem Nordpol des Magneten 2; Entsprechendes gilt jeweils für die anderen Pole. Zwei der Magnete 1, 2 sind als Hebel ausgebildet, wobei jeweils zwei Abstandshalter 5 zwischen den Magneten 1, 2, 3 angeordnet sind. Diese Anstandshalter 5 wirken ferner als Drehpunkt (jeweils der rechte in den Figuren), wenn die Hebel 1, 2 über den Stößel 4 betätigt werden. Der auf dem, dem Stößel 4 abliegen den Ende des Hebels 1, 2 liegende Abstandshalter 5 (in den Figuren jeweils der linke Abstandshalter 5) dient der Vorgabe der Ruhestellung des Hebels 1, 2 und/oder der magnetischen Kopplung der Hebel 1, 2 untereinander beziehungsweise mit dem Magneten 3. Um die magnetische Kopplung zu erreichen, ist der Abstandhalter 5 beispielsweise aus einem ferromagnetischen Material hergestellt. Der Hebel 1 wird in seiner Ruhelage durch die Magnetkraft zwischen den Magneten 1 und 2 und gegebenenfalls durch die darauf beruhende Kopplung über den Abstandshalter 5 fixiert. Es ist eine symmetrische Anordnung und Abmessung der Abstandshalter 5 gezeigt; bei Bedarf können diese jedoch variiert werden. Der Abstand zwischen dem Stößel 4 genauer dessen Angriffspunkt p am Hebel 1 und dem Abstandselement 5 als Drehpunkt beträgt a und gibt die Hebellänge und damit die Hebelwirkung vor, die von der Betätigungskraft des Stößels 4 ausgeübt wird. Der zuvor beschriebene Aufbau wiederholt sich zwischen dem Hebel 2 und dem Magneten 3, wobei der Abstand b gegenüber dem Abstand a verkleinert ist. Wird der Stößel 4 nach unten gedrückt und die Hebelwirkung so groß, dass dadurch die durch die Magnetkraft zwischen den Magneten 1 und 2 bewirkte Fixierung überwunden wird, verschwenkt der Hebel 1 um seinen rechten Abstandhalter 5 als Drehpunkt, wie in 2 gezeigt, und verursacht eine Schaltzustandsänderung des Schaltkontakts 6, wobei diese „Betätigung" des Schaltkontakts 6 in 2 nur schematisch angedeutet ist. Aufgrund der kürzeren Hebellänge b des Hebels 2 wird dieser zunächst nicht verschwenkt. Erst wenn die Hebelwirkung so groß wird, dass dessen Fixierung durch die Magnetkraft zwischen dem Hebel 2 und dem Magneten 3 überschritten wird, erfolgt dessen Betätigung, siehe 3, um den Schaltzustand des Schaltkontakts 7 zu ändern. Die Kraft/Weg-Kennlinien des Stößels 4 können durch Variation der Hebellängen a, b, der Wahl der Magnetstärken, die Art deren Kopplung und das Maß des Abstandes zwischen den Magneten 1, 2, 3 leicht eingestellt werden. Da die auf der Magnetkraft beruhende Fixierung der Hebel 1, 2 keinem Verschleiß unterliegt, bleibt das haptische Feedback, das durch den Aufbau erreicht wird, über die gesamte Lebensdauer konstant. Die Lebensdauer des Schalters wird vorteilhaft im Wesentlichen durch die Lebensdauer der elektrischen Kontakte beziehungsweise Schaltelemente und nicht mehr, wie bisher, durch die der Betätigungsmechanik bestimmt. Der Aufbau lässt sich leicht auf einen Wippschalter übertragen, indem beispielsweise auf der der Schaltkontaktseite (rechte Seite in den Figuren) gegenüberliegenden Seite weitere Schaltkontakte vorgesehen werden und ein weiterer Stößel auf das andere freie Ende der Hebel 1, 2 einwirkt. Beide Stößel können von einer Wippe betätigt werden.

Claims (10)

  1. Schalter mit einer Betätigungsmechanik (1, 2, 3, 5) zur Bewirkung unterschiedlicher Schaltzustände von in einem zugehörigen Schaltkörper angeordneten Schaltkontakten (6, 7) in Abfolge mit steigender Betätigungskraft der Betätigungsmechanik (1, 2, 3, 5) in einer Betätigungsrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsmechanik wenigstens zwei verschwenkbar gelagerte Hebel (1, 2) umfasst, deren Verschwenkzustand jeweils einen der Schaltzustände der Schaltkontakte (6, 7) definiert, dass die Hebel (1, 2) in einer Ruhestellung durch eine auf einer Magnetkraft beruhenden Fixierung fixiert sind, zu deren Überwindung und damit Verschwenken des jeweiligen Hebels (1, 2) jeweils unterschiedliche Hebelwirkungen durch die Betätigungskraft aufgebracht werden müssen.
  2. Schalter gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die die für die Verschwenkung des jeweiligen Hebels (1, 2) spezielle Betätigungskraft durch unterschiedliche Magnetkräfte und/oder unterschiedliche Hebellängen (a, b) bewirkt wird.
  3. Schalter gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellung des jeweiligen Hebels (1, 2) durch die jeweilige Magnetkraft bewirkt wird.
  4. Schalter gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebel (1, 2) so gekoppelt oder angeordnet sind, dass die Hebel (1, 2) mit zunehmendem Betätigungsweg nacheinander verschwenkt werden.
  5. Schalter gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebel (1, 2) als Magnete ausgebildet sind, die jeweils über zwei Abstandshalter (5) gestapelt sind, von denen jeweils einer als Drehpunkt der andere der Fixierung in Ruhestellung und gegebenenfalls der Kopplung mit dem weiteren Hebel oder einem weiteren Magneten dient.
  6. Schalter gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter als mehrstufiger Drucktaster ausgebildet ist.
  7. Schalter gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter als mehrstufiger Wippschalter ausgebildet ist.
  8. Verwendung des Schalters gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche als Zündschalter für ein Kraftfahrzeug.
  9. Kraftfahrzeug gekennzeichnet durch einen Schalter gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7.
  10. Haushaltsgerät gekennzeichnet durch einen Schalter gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7.
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