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Die
Erfindung betrifft eine Tragkonstruktion für ein Schrank-
oder Regalsystem, umfassend stangenförmige Tragelemente,
die miteinander verbindbar sind.
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Tragkonstruktionen
dieser Art sind unter Eingliederung von Knotenelementen beispielsweise
aus der
DE 10
2006 004 479 A1 bekannt. Bei dieser Tragkonstruktion für
ein Schrank- oder Regalbausystem werden die Tragelemente unter Eingliederung
eines Knotenelements miteinander verbunden. Das Knotenelement ist
zylindrisch ausgebildet und weist mehrere auf dem Außenumfang
angeordnete, hinterschnittene Nuten auf, in welche von seiner Stirnseite her
ein Kopf einer Schraube einsetzbar ist, deren aus der Nut herausragender
Gewindeabschnitt in eine zentrale Durchgangsbohrung eines senkrecht
zur Nut angeordneten horizontalen Tragelements eingeschraubt ist.
Die Verschraubung der Tragelemente erfolgt entweder über
ein von dem Knotenelement abgelegenes Ende des Tragelements eingeführtes Werkzeug
oder aber über eine sich in Längsrichtung erstreckende
Montageöffnung, die für den Eingriff eines Montagewerkzeugs
in die Bohrung vorgesehen ist. Eine solche Montageöffnung
kann für den Fall, dass das Tragelement eine Längsnut
aufweist, innerhalb der Längsnut positioniert sein. Wenn
später in diese Längsnut beispielsweise ein Regalboden
eingeführt wird, ist die Montageöffnung nicht
mehr sichtbar.
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Der
Vorteil einer solchen Montageöffnung ist ohne Zweifel,
dass die notwendigen Werkzeuge zum Verschrauben der Tragelemente
mit dem Knotenelement wesentlich kürzer ausfallen können.
Weniger vorteilhaft ist allerdings, dass die im Strangpressverfahren
kostengünstig herzustellenden Tragprofile einem separaten
Fertigungsschritt unterzogen werden müssen, um die gewünschte
Montageöffnung durch spanabhebende Bearbeitung herzustellen.
Dieser Fertigungsschritt ist im Verhältnis zum Gesamtprodukt
kostenintensiv.
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Hiervon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Tragkonstruktion
der vorbeschriebenen Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass die
Tragelemente einfach montierbar sind, allerdings auch günstig
herstellbar sind. Ferner soll bei einer solchen Tragkonstruktion
die Möglichkeit aufgezeigt werden, wie die konstruktionsbedingten
Längsnuten möglichst unsichtbar sind, wenn diese
nicht genutzt werden.
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Die
Erfindung wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.
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Die
erfindungsgemäße Tragkonstruktion für Schrank-
oder Regalsysteme umfasst horizontale und vertikale stangenförmige
Tragelemente, welche mehrere auf ihrem Außenumfang angeordnete,
hinterschnittene Längsnuten aufweisen, in welche von einer
Stirnseite her ein Kopf einer Schraube einsetzbar ist. Der aus der
Längsnut herausragende Gewindeabschnitt der Schraube ist
in einen zentralen Längskanal eines weiteren Tragelements
einschraubbar. Das Verschrauben erfolgt mittels eines Werkzeugs,
das an einer Angriffsfläche an dem freien Ende des Gewindeabschnitts
ansetzbar ist.
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Hierzu
besitzen die Tragelemente eine seitliche Montageöffnung, über
welche der zentrale Längskanal mit einer der Längsnuten
verbunden ist. Wesentlich ist, dass sich die Montageöffnung über die
gesamte Länge des Tragelements erstreckt. Dadurch, dass
die Montageöffnung im Grunde keine in der Länge
begrenzte Aussparung ist, sondern ebenfalls eine sich in Längsrichtung
erstreckende Nut, ist der zentrale Längskanal nicht mehr
umfangsseitig geschlossen, sondern ebenfalls längsgeschlitzt.
Dadurch sind die einzelnen Tragelemente von ihrer Grundform her
nicht mehr ringförmig, sondern C-förmig konfiguriert.
Die Außenkontur spielt diesbezüglich keine Rolle.
Die stangenförmigen Tragelemente können im Querschnitt
sowohl rund als auch eckig, insbesondere vier- oder rechteckig,
sein. Die C-förmige Konturierung bezieht sich auf die Geometrie
des zentralen Längskanals.
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Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Tragkonstruktion
ist, dass die stangenförmigen Tragelemente ohne separaten
Bearbeitungsschritt im Strangpressverfahren insbesondere aus Aluminium hergestellt
werden können. Die Einsparungen gegenüber nachträglich
spanabhebend zu bearbeitenden Tragelementen sind erheblich. Zudem
bringt eine Montageöffnung, die sich über die
gesamte Länge des Tragelements erstreckt, den Vorteil mit
sich, dass die bislang nach innen gerichteten Gewindestege, in welche
bislang das Gewinde für die Schrauben geschnitten wurde,
entfallen können, da durch die Montageöffnung
eine Unterbrechung für die Spanabfuhr beim Gewindeschneiden
vorhanden ist. Durch die C-Form steht nicht nur eine größere
Gewindefläche zur Verfügung, sondern es können
auch geometrisch einfachere Stranggusswerkzeuge verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäße Tragkonstruktion ist insbesondere
dafür vorgesehen, die Tragelemente ohne Eingliederung von
Knotenelementen unmittelbar miteinander zu koppeln, d. h. zu verschrauben. Bei
im Querschnitt kreisrunden Tragelementen sind allenfalls Adapter
notwendig, um eine flächige Anlage an der zylindrischen
Außenkontur eines Tragelements zu gewährleisten.
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Es
wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn in die Längsnuten
Profilleisten einsetzbar sind, welche in Hinterschneidungen der
Längsnuten greifen. Bei diesen Profilleisten kommt es aus
optischen Gründen wesentlich darauf an, dass die Nuten
nahezu vollständig verdeckt werden und als solche nicht mehr
auffallen. Dies gelingt insbesondere dann, wenn die Profilleisten
und die Tragelemente aus demselben Werkstoff bestehen. Hierbei handelt
es sich insbesondere um Aluminium bzw. eine Aluminiumlegierung,
welche zusätzlich oberflächenbehandelt, insbesondere
eloxiert, ist. Die Eloxierung sollte bei den Profilleisten derjenigen
der Tragelemente entsprechen.
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Vorzugsweise
sind die Profilleisten als Klipse konfiguriert, die sich beim Einsetzen
in die Längsnuten elastisch verformen.
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Elastisch
verformbare, metallische Profilleisten setzen eine Geometrie voraus,
die gewährleistet, dass der Werkstoff keinesfalls plastisch
verformt wird, da die Profilleisten in diesem Fall nicht wieder verwendet
werden können. Es ist daher erhebliches Know-how notwendig,
um klipsbare Profilleisten aus einem Aluminiumwerkstoff bereitzustellen,
die auch mehrmals verwendet werden können. Es wird hierzu vorgeschlagen,
Profilleisten mit einer Wandstärke von 0,4 bis 0,5 mm zu
verwenden, die exakt an die Kontur der hinterschnittenen Längsnuten
angepasst sein müssen. Hierzu besitzen die Profilleisten
zwei Fixierarme, die jeweils seitlich in eine Hinterschneidung der
Längsnut greifen und sowohl am Nutgrund als auch an der
Hinterschneidungsseite der Nut anliegen. Die Fixierarme sind so
konfiguriert, dass sie in der Einbaulage ein Mündungsstück
der Profilleisten tragen, welches exakt auf die Breite der Nutmündung der
Längsnuten abgestimmt ist, so dass nur ein sehr schmaler
Spalt zwischen den Längsseiten des Mündungsstücks
und der Nutmündung verbleibt. Die Mündungsstücke
ragen vorzugsweise nicht über den Außenumfang
des jeweiligen Tragelements vor, sondern passen sich bündig
in die Oberfläche des Tragelements ein, so dass nicht erkennbar
ist, ob es sich bei den Profilleisten nur um eine dünne
Blende oder um massiveren Werkstoff handelt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch ein stangenförmiges Tragelement einer
nicht näher dargestellten Tragkonstruktion;
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2 das
Tragelement der 1 mit eingesetzter Schraube
und Profilelementen und
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3 eine
weitere Ausführungsform eines stangenförmigen
Tragelements im Querschnitt.
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1 zeigt
ein Tragelement 1 mit einem im Wesentlichen zylindrischen
Querschnitt. Das Tragelement 1 weist vier sich in Längsrichtung
erstreckende Längsnuten 2 auf, die gleichmäßig über
den Umfang verteilt angeordnet sind. Anhand der 2 ist zu
erkennen, dass in diese Längsnuten 2 von einer Stirnseite 3 des
Tragelements 1 her eine Schraube 4 mit ihrem Schraubenkopf 5 einsetzbar
ist. Der Schraubenkopf 5 greift hierbei in die hinterschnittene Längsnut 2,
während ein Gewindeabschnitt 6 aus der Längsnut 2 herausragt
und dafür vorgesehen ist, in einen zentralen Längskanal 7 eines
weiteren, nicht dargestellten Tragelements 1 eingeschraubt
zu werden. Auf diese Weise können zwei Tragelemente im rechten
Winkel miteinander verbunden werden.
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Grundsätzlich
wird davon ausgegangen, dass alle Tragelemente 1 den gleichen
Querschnitt haben, insofern erübrigt sich die Darstellung
weiterer Tragelemente 1.
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Das
Einschrauben der Schraube 4 erfolgt mittels eines Montagewerkzeugs,
das über eine Montageöffnung 8 in den
zentralen Längskanal 7 eingeführt wird.
Die Montageöffnung 8 erstreckt sich über
die gesamte Länge des Tragelements 7 und befindet
sich am Nutgrund der in der Bildebene der 2 oberen
Nut. Die Schraube 4 besitzt in nicht näher dargestellter
Weise an ihren freien Enden 9 eine Angriffsfläche 10 in
Form eines Innensechskants. Das Werkzeug, das zu dieser Angriffsfläche 10 passt, ist
vorzugsweise mit einem Kugelkopf versehen, so dass das Werkzeug
auch schräg angesetzt werden kann, um die zum Verschrauben
notwendige Drehbewegung durch eine Abkröpfung außerhalb
des Längskanals durchzuführen.
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Dieses
Befestigungsprinzip ist nicht auf eine bestimmte Querschnittsform
des Tragelements 1 beschränkt. 3 zeigt
beispielhaft ein Tragelement 1a, das im Querschnitt rechteckig
konfiguriert ist und sich von dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2 in
seinem prinzipiellen Aufbau nur durch die Außenkontur unterscheidet.
Auch dieses Tragelement 1a weist einen zentralen Längskanal
sowie vier umfangsseitig verteilte Längsnuten auf, in welche wiederum
Schrauben 4 über eine Stirnseite des Tragelements 1a eingesetzt
werden können.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
die Längsnuten über Profilleisten 11 zu
verschließen, so wie es in 2 dargestellt
ist. Die Profilleisten 11 bestehen ebenso wie das dargestellte
Tragelement aus Aluminium. Die Profilleisten 11 besitzen
jedoch eine wesentlich geringere Wandstärke. Es ist erkennbar, dass
die Profilleisten 11 an die äußere Querschnittskontur,
d. h. an die Kreisform des dargestellten Tragelements 1,
angepasst sind. Die Profilelemente 11 besitzen hierzu bogenförmig
gekrümmte Mündungsstücke 12,
welche exakt in die Nutmündungen 13 der Längsnuten 2 passen.
Die Mündungsstücke 12 werden über
ein Paar von Fixierarmen 14 gehalten, welche sich etwa
von der Mitte der Mündungsstücke 12 ausgehend
in die hinterschnittenen Bereiche der jeweiligen Längsnuten 2 erstrecken.
Die Fixierarme 14 sind identisch konfiguriert. Sie sind
L-förmig abgekröpft, wobei ihr freies Ende am
Nutgrund 15 anliegt, während sich die Fixierarme 14 in
ihrem weiteren Verlauf an der dem Nutgrund 15 gegenüberliegenden Hinterschneidung 16 abstützen.
Die Profilelemente 11 und insbesondere die Fixierarme 14 sind
so konfiguriert, dass diese beim Einsetzen in die jeweiligen Längsnuten 2 zunächst
federnd zusammengedrückt werden, da der Bereich der Nutmündung 13 schmaler
ist als die hinterschnittenen Bereiche. Wenn die engste Stelle der
Nutmündung 13 passiert worden ist, springen die
Fixierarme 14 durch die Elastizität des Werkstoffs
wieder in ihre Ursprungslage zurück und greifen hinter
die Hinterschneidungen 16, so dass die Profilleisten 11 nicht
mehr aus der jeweiligen Längsnut 2 herausfallen
können. Gleichzeitig können sie aber auch nicht
tiefer in die jeweilige Längsnut 2 hineingedrückt
werden, was durch die Abstützung der freien Enden der Fixierarme 14 am
jeweiligen Nutgrund 15 verhindert wird.
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- 1
- Tragelement
- 1a
- Tragelement
- 2
- Längsnut
- 3
- Stirnseite
- 4
- Schraube
- 5
- Kopf
- 6
- Gewindeabschnitt
- 7
- Längskanal
- 8
- Montageöffnung
- 9
- Ende
- 10
- Angriffsfläche
- 11
- Profilleiste
- 12
- Mündungsstück
- 13
- Nutmündung
- 14
- Fixierarm
- 15
- Nutgrund
- 16
- Hinterschneidung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006004479
A1 [0002]