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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Mikroreaktorsystem zur
Erzeugung einer chemischen Reaktion zwischen mindestens zwei Lösungen
in einem Mikrokanal von etwa einigen zehn bis einigen hundert Mikrometern.
Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere zur Erzielung
optimaler Bedingungen und zur Erhöhung der Produktion.
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2. Beschreibung des einschlägigen
Standes der Technik
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In
der Übergangszeit von der Synthese in einem Labor bis zur
industriellen Produktion ist es wesentlich, eine Pilotanlage zum
Zweck der Produktion in größerem Maßstab
zu bauen und zu bewerten, was allerdings erhebliche Zeit in Anspruch
nimmt und erhebliche Bemühungen verursacht.
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Es
ist bekannt, dass bei einem Mikroreaktor die Temperatur und die
Reaktionszeit genau kontrolliert werden können und eine
chemische Reaktion mit hoher Effizienz durchgeführt werden
kann. Es ist ferner bekannt, dass zur geeigneten Einstellung verschiedener
Bedingungen, die für eine interessierende chemische Reaktion
in einem Mikrokanal eines Mikrokanal-Chips relevant sind, zum Beispiel
der Temperaturbedingungen eines Reaktionsbereichs und der Konzentration,
des Durchsatzes und dergleichen eines Testreagens, eine Probe in
den Mikroreaktor eingeführt und ein aus dem Mikrokanal
erhaltenes Produkt analysiert wird und die Reaktionsbedingungen
im Mikrokanal-Chip auf der Grundlage der eingeführten Probe
und des Analysenergebnisses geregelt werden. Der herkömmliche
Mikroreaktor ist zum Beispiel in der offengelegten
japanischen Patentanmeldung Nr. 2006-145516 offenbart.
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Wenn
eine nächste Behandlungslösung durch Änderung
der Art und des Mischungsverhältnisses von Lösungen
erhalten werden soll, wird der Mikrofluid-Chip für jede
Behandlung durch einen anderen Chip ersetzt, um zu verhindern, dass
von einer vorhergehenden Behandlung verbleibende Lösungen
eingemischt werden. Es ist bekannt, eine Klammer vorzusehen, um
einen Mikrofluid-Chip mit seinen gegenüberliegenden Seiten
fest zusammenzuspannen, so dass unterschiedliche Arten von Lösungen dem
Mikrofluid-Chip zugeführt werden können. Diese Technik
ist zum Beispiel in der offengelegten
japanischen Patentanmeldung Nr. 2006-102650 offenbart.
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Es
ist ferner bekannt, eine vorgegebene Anzahl von Mikrochips aufeinanderzustapeln,
um die Synthese einer großen Menge von Verbindungen unter
Verwendung der Mikrochips zu ermöglichen und eine hohe
Effizienz bei der chemischen Reaktion zu erzielen. Diese Technik
ist zum Beispiel in der offengelegten
japanischen Patentanmeldung Nr. 2002-292275 offenbart.
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Nach
der in der offengelegten
japanischen Patentanmeldung
Nr. 2006-145516 offenbarten Technik wird die chemische
Reaktion mit einem einzigen Mikroreaktor vorgenommen. Aufgrund dessen ist
es ungünstigerweise schwierig, die für eine in
der Praxis brauchbare Produktion erforderliche Produktivität
durch das Produktionsvolumen von Stoffen sicherzustellen, die vom
Mikroreaktor erhalten werden, der lediglich eine Reaktion in kleinem
Umfang zu erzielen erlaubt.
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Nach
der in der offengelegten
japanischen Patentanmeldung
Nr. 2006-102650 offenbarten Technik ist es ferner ungünstigerweise
erforderlich, einen Mikrofluid-Chip jedes Mal, wenn eine Behandlung
durchgeführt wird, durch einen anderen Chip zu ersetzen.
Zur Durchführung einer Mengenproduktion sind zahlreiche
Arbeiterstunden erforderlich, was zu erhöhten Kosten führt.
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Des
Weiteren ist mit der in der
offengelegten japanischen
Patentanmeldung Nr. 2002-292275 offenbarten Technik angestrebt,
einfach die Produktion zu erhöhen, und sie eignet sich
nicht dafür, die Kanalstruktur des Mikroreaktors selbst
zu optimieren und Reaktionsbedingungen wie etwa die Reaktionstemperatur
in Bezug auf jeden Mikroreaktor zu ändern.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Mikroreaktorsystem anzugeben,
mit dem die herkömmlichen Probleme gelöst werden
können, der Übergang von der Synthese im Labormaßstab
zur industriellen Produktion erleichtert wird und eine Produktion
unter Verwendung der Mikroreaktoren mit sehr hoher Geschwindigkeit
und hoher Effizienz gewährleistet werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 gelöst.
Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf bevorzugte
Ausführungsformen des Konzepts der vorliegenden Erfindung.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Mikroreaktorsystem angegeben,
das aufweist:
Einen Mikroreaktor mit einem Mikrokanal zum Vermischen
von zwei Lösungen als Materiallösungen zum Erhalt
eines Zielprodukts, einen Materialbehälter zum Speichern
jeder der Materiallösungen, die in den Mikroreaktor eingeführt
werden, eine Pumpe zur Zufuhr jeder der Materiallösungen
zum Mikroreaktor, eine Temperaturregelvorrichtung zur Einstellung
der Temperatur des Mikroreaktors und einen Mischlösungsbehälter
zum Sammeln der vom Mikroreaktor erhaltenen Mischlösung,
wobei
das Mikroreaktorsystem umfasst:
Mehrere Mikroreaktoren, die
parallel angeordnet sind, einen Durchflussmesser, der auf der stromabwärts
liegenden Seite jedes der Mikroreaktoren angeordnet ist, einen Detektor
zur Erfassung der Zusammensetzung der Mischlösung, die
von jedem der Mikroreaktoren erhalten wird, als erfasste Intensität und
eine Verarbeitungsvorrichtung, welche die Menge jeder der Materiallösungen,
die von der Pumpe zugeführt werden, steuert und einen Wert,
der den vom Durchflussmesser gemessenen Durchsatz angibt, und einen
Wert, der die vom Detektor erfasste Intensität angibt,
empfängt und sowohl die Reaktionszeit ab dem Vermischen
der Materiallösungen bis zur Erfassung der Zusammensetzung
der Mischlösung durch den Detektor als auch die Ausbeute
an Zielprodukt berechnet, wobei die Verarbeitungsvorrichtung aufweist:
eine
Einrichtung zur Änderung der Menge jeder der Materiallösungen,
die durch die Pumpe zugeführt werden in jedem der Mikroreaktoren,
eine Einrichtung zur Berechnung und Speicherung der Reaktionszeit
und der Ausbeute an Zielprodukt für jede Änderung
der zugeführten Menge sowie eine Einrichtung, die auf der
Grundlage der gespeicherten Reaktionszeit und der gespeicherten
Ausbeute an Zielprodukt entscheidet, welcher der mehreren Mikroreaktoren
ausgewählt wird.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung kann die chemische Reaktionsvorrichtung,
bei der mehrere Mikroreaktoren parallel angeordnet sind, gleichzeitig mehrere
Reaktionen durchführen, die sich in ihren Reaktionsbedingungen
unterscheiden, kann die Reaktionsergebnisse als Ausbeuten der Produkte
berechnen und die Ausbeuten der Kanäle automatisch miteinander
vergleichen. Es ist möglich, unter Verwendung der Mikroreaktoren
eine beträchtliche Produktion mit hoher Geschwindigkeit
und hoher Effizienz sicherzustellen und den Übergang von
der Synthese im Labormaßstab zur industriellen Produktion zu
erleichtern.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Blockdiagramm, das ein Mikroreaktorsystem gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
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die 2A, 2B und 2C sind
Diagramme, in denen die Ausbeute in Abhängigkeit von der
Reaktionszeit gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt ist;
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3 ist
ein Blockdiagramm, das die Anpassung des in 1 dargestellten
Mikroreaktorsystems an die Mengenproduktion zeigt;
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4 ist
ein Flussdiagramm einer Verarbeitung, die während einer
Parameterüberwachung gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung durchgeführt wird;
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5 ist
ein Flussdiagramm des Betriebs unter Verwendung des in 3 dargestellten
Mikroreaktorsystems, und
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6 ist
ein Blockdiagramm, das die Parameterüberwachung unter Verwendung
des Kanal-Innendurchmessers als Parameter gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Im
Folgenden wird eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
unter Bezug auf die 1 bis 6 näher
beschrieben.
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1 zeigt
den Aufbau eines Mikroreaktorsystems, bei dem Mikroreaktoren parallel
angeordnet sind, und zwar sind drei Mikroreaktoren 101 (101a, 101b, 101c)
parallel angeordnet. Die Mikroreaktoren 101 sind durch
Anschlussstücke oder dergleichen (nicht dargestellt) mit
den vorderen und hinteren Enden an den entsprechenden Kanälen
angeschlossen, wodurch sie herausnehmbar und austauschbar sind.
Eine Lösung in jedem der Materialbehälter 103 (103a, 103b)
wird durch entsprechende Pumpen 102 (102a, 102b)
den parallel angeordneten Mikroreaktoren 101 zugeführt.
Die Mikroreaktoren 101a, 101b und 101c unterscheiden
sich in ihrer Kanalstruktur.
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Zum
Zusammenmischen von drei oder mehr Lösungen werden die
Materialbehälter 103 und die Pumpen 102 in
einer Anzahl vorgesehen, die der Anzahl der Arten der zu mischenden
Lösungen entspricht. Durch Vorsehen von Mikroreaktoren 101 mit Kanalstrukturen
zum Zusammenmischen von drei oder mehr Lösungen kann das
Mikroreaktorsystem in ähnlicher Weise wie für
das Mischen von zwei Lösungen aufgebaut werden.
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Ein
Durchflussmesser 104 und ein Detektor 105 sind
am hinteren Kanal jedes der Mikroreaktoren 101 vorgesehen.
Der Detektor 105 erfasst die Zusammensetzung einer in jedem
Mikroreaktor 101 zusammengemischten Mischlösung
hinsichtlich des gelösten Stoffs und ist bevorzugt ein
Detektor, der auf Absorptionsspektrometrie beruht, ein Detektor,
der auf der photothermischen Spektroskopie beruht, oder dergleichen.
Der Durchflussmesser 104 und der Detektor 105 sind
elektrisch mit einer Verarbeitungsvorrichtung 108 verbunden,
und der erfasste Wert wird an die Verarbeitungsvorrichtung 108 geliefert.
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Die
Verarbeitungsvorrichtung 108 berechnet die Reaktionszeit
aus einem durch den Durchflussmesser 104 gemessenen Durchsatz
und einem Kanalvolumen vom Mikroreaktor 101 bis zum Detektor 105,
berechnet ein Reaktionsverhältnis eines Materials in einer
Mischlösung von einer Lösungszusammensetzung sowohl
hinsichtlich der Materialien als auch hinsichtlich eines Produkts,
die durch den Detektor 105 erfasst werden, und berechnet
die Ausbeuten des Produkts und eines Nebenprodukts und speichert
berechnete Werte als Daten darin.
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Die
Verarbeitungseinrichtung 108 umfasst eine Durchsatzregelfunktion
für die Pumpen 102 und eine Temperaturregelfunktion
für die Temperaturregelvorrichtungen 107.
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Jede
der Temperaturregelvorrichtungen 107 funktioniert so, dass
die Temperatur jedes der Mikroreaktoren 101 konstantgehalten
wird, und ist bevorzugt ein temperaturgeregeltes Bad, ein Peltier-Element
oder dergleichen. Es ist auch bevorzugt, eine Vorrichtung zur Einstrahlung
von Licht (nicht dargestellt), wie etwa eine Lichtleitfaser, eine
Vorrichtung zum Einstrahlen von Mikrowellen (nicht dargestellt) oder
dergleichen zusammen mit oder unabhängig von der Temperaturregelvorrichtung 107 zu
verwenden, um eine Reaktion im Mikroreaktor 101 zu steuern
oder zu begünstigen.
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Eine
Auswertung der Reaktionseffizienz in Bezug auf jeden der Mikroreaktoren 101 unter
Verwendung des Mikroreaktorsystems, das in 1 dargestellt
ist, wird nun näher erläutert.
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Es
sei angenommen, dass der vom Durchflussmesser 104 erfasste
Durchsatz Q ist und das Kanalvolumen vom Mikroreaktor 101 bis
zum Detektor 105 V ist. Die Reaktionszeit tR vom
Mischen der Lösungen bis zur Erfassung wird durch tR = V/Q dargestellt.
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Aus 2A ist
ersichtlich, dass, wenn der Durchsatz jeder der durch die entsprechenden
Pumpen 102 während der Betriebszeit t11 bis
t12 gelieferten Lösungen von Q11 auf Q12 geändert
wird, sich der vom Durchflussmesser 104 erfasste Durchsatz
von Q13 auf Q14 ändert
und die Reaktionszeit tR in umgekehrtem
Verhältnis zum Durchsatz von tR11 auf
tR12 abfällt.
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Unter
Verwendung des vom Detektor 105 erfassten Wertes können
ein Reaktionsverhältnis für jedes Material oder
Ausbeuten an einem Zielprodukt und einem Nebenprodukt auf der Grundlage
einer Differenz der erfassten Intensität zwischen den Materialien
und dem Produkt berechnet werden. Wenn der Pumpendurchsatz ähnlich
wie in 2A geändert wird, ändern
sich die Ausbeuten so, wie in 2B dargestellt
ist.
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2C ist
ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Reaktionszeit und der
Ausbeute an Zielprodukt im Fall des in 1 dargestellten
Mikroreaktorsystems zeigt, bei dem drei Mikroreaktoren 101 mit
unterschiedlichen Kanalstrukturen parallel angeordnet sind. In 2C bezeichnen
Ya, Yb und Yc die Ausbeuten in den Mikroreaktoren 101a, 101b bzw. 101c.
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Ein
vom Mikroreaktor 101 erzeugtes Reaktionsprodukt wird durch
die Kanalstruktur und die Kanalweite des Mikroreaktors 101 beeinflusst.
Da das Reaktionsverhältnis der Materialien oder die Ausbeuten
des Zielprodukts und eines Nebenprodukts in den verschiedenen Mikroreaktoren
berechnet werden können, wie in 2C dargestellt
ist, können die Reaktionseffizienzen der verschiedenen
Mikroreaktoren miteinander verglichen werden. Bei dem in 2C dargestellten
Beispiel ist die Reaktionseffizienz hoch, wenn der Mikroreaktor 101b verwendet
wird und die Reaktionszeit auf tR13 oder
höher eingestellt wird. Wenn ferner mehrere Mikroreaktoren 101 verwendet werden
und Reaktionsbedingungen, zum Beispiel die Temperaturbedingungen,
hinsichtlich jedes Kanals geändert werden, ist es möglich,
eine Entscheidung bezüglich effizienter Reaktionsbedingungen
zu fällen.
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3 zeigt
einen Aufbau eines Mikroreaktorsystems nach einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das in 3 dargestellte Mikroreaktorsystem
ist im Vergleich mit dem in 1 dargestellten
Mikroreaktorsystems so aufgebaut, dass die Kanäle der Mikroreaktoren 101 rückseitig miteinander
verbunden sind und ein Dreiwege-Magnetventil zum Umschalten der
Kanäle verwendet ist.
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Jeder
der Mikroreaktoren 101 ist herausnehmbar und ersetzbar,
ein Dreiwege-Magnetventil 301 ist hinter jedem der Detektoren 105 vorgesehen, und
die rückseitigen Kanäle der Dreiwege-Magnetventile 301 sind
miteinander verbunden, und ein Behälter 302 für
erzeugte Lösung ist am stromabwärts liegenden
Ende der verbunden Kanäle angeordnet. Die Dreiwege-Magnetventile 301 werden
durch die Verarbeitungsvorrichtung 108 geschaltet.
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Was
den Einführungsteil von einem Kanalverzweigungsabschnitt
nach jeder Pumpe 102 bis zu jedem Mikroreaktor 101 und
die Leitung von der Rückseite des Kanals des Mikroreaktors 101 bis
zum Kanalverbindungsabschnitt des Dreiwege-Magnetventils 301,
das zum Mikroreaktor 101 gehört, anlangt, ist
es, wenn Mikroreaktoren 101 mit identischer Kanalstruktur
vorgesehen sind, bevorzugt, die Leitungen der Mikroreaktoren 101 bezüglich
Länge und Durchmesser einander gleich zu machen, um die Durchsätze
der Mikroreaktoren 101 einander anzugleichen. Ein Nadelventil 303 ist
in jeder Leitung installiert, und ein Kanalsensor 304,
der einen Durchsatz oder einen Druck erfasst, ist im eingangsseitigen Kanal
des Nadelventils 303 angeordnet. Die Nadelventile 303 regeln
die Durchsätze auf der Basis erfasster Werte ihrer Kanalsensoren 304,
wodurch es möglich wird, Lösungen zu ihren entsprechenden
Kanälen gleichmäßig zuzuführen.
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Eine
Parameterüberprüfung anhand des in 1 oder 3 dargestellten
Mikroreaktorsystems und ein Beispiel eines Arbeitungsablaufs der
Verarbeitungsvorrichtung 108 werden unter Bezug auf die 2A bis 2C, 3 sowie
das Flussdiagramm von 4 beschrieben.
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Zunächst
wird eine Parameterüberprüfung unter Verwendung
der Ausbeute an Zielprodukt als Auswertungskriterium beschrieben.
Zu den Beispielen für Parameter oder Bedingungen, die hinsichtlich jedes
Kanals geändert werden, gehören die Kanalweite,
die Kanalstruktur und die Reaktionstemperatur jedes Mikroreaktors 101.
Zumindest ein Parameter ist bei den Kanälen unterschiedlich.
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Zuerst
wird ein Gesamtdurchsatz festgelegt (Schritt 401), und
jede Pumpe 102 wird gestartet. Danach wird die Anzahl n
der Versuche gezählt (Schritt 402), und die Reaktionszeit
wird für jeden der verzweigten Kanäle aus dem
Wert seines Durchflussmessers 104 und dem Kanalvolumen
von seinem Mikroreaktor 101 bis zu seinem Detektor 105 berechnet (Schritt 403).
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Für
jeden der abgezweigten Kanäle einschließlich ihrer
entsprechenden Mikroreaktoren 101 wird die Ausbeute Y des
zugehörigen Mikroreaktors 101 auf der Basis des
Eingangswerts zum zugehörigen Detektor 105 berechnet
(Schritt 404). Die Ausbeute wird lediglich gespeichert,
wenn die Anzahl n der Versuche gleich 1 ist, und die Verarbeitung
kehrt zu Schritt 401 der Festlegung des Gesamtdurchsatzes
zurück.
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Der
Gesamtdurchsatz wird bei dem zweiten Versuch und den folgenden Versuchen
so festgelegt, dass er in Bezug auf den vorherigen Durchsatz stets zunimmt
oder abnimmt. Beim zweiten und den folgenden Versuchen vergleicht
die Verarbeitungsvorrichtung 108 die Ausbeute Yn-1 beim vorhergehenden Versuch mit der Ausbeute
Yn für jeden der abgezweigten Kanäle
einschließlich ihrer betreffenden Mikroreaktoren 101 (Schritt 406).
Wenn die Ausbeute Yn als Ergebnis des Vergleichs
nahezu gleich der Ausbeute Yn-1 oder größer
als die Ausbeute Yn-1 für mindestens
einen der abgezweigten Kanäle ist, kehrt die Verarbeitung
zu Schritt 401 der Festlegung des Gesamtdurchsatzes zurück,
und der nächste Versuch wird durchgeführt.
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Wenn
die Ausbeute Yn als Ergebnis des Vergleichs
für alle abgezweigten Kanäle einschließlich ihrer
betreffenden Mikroreaktoren 101 offensichtlich kleiner
ist als die Ausbeute Yn-1, werden die maximalen
Ausbeuten Ymax miteinander verglichen, die
jeweils durch die Versuche erhalten wurden, die bisher für
den individuellen Kanal einschließlich seines Mikroreaktors 101 durchgeführt
wurden (Schritt 407). Der Kanal, für den die maximale
Ausbeute erzielt wurde, und der Durchsatz und die Reaktionszeit
(falls in Schritt 403 der Berechnung der Reaktionszeit
berechnet) bei dem Versuch, bei dem die maximale Ausbeute erhalten
wurde, werden als optimale Bedingungen angezeigt (Schritt 408).
Der Durchsatz, die Reaktionszeit und die Ausbeuten werden als Daten gespeichert
(Schritt 409), wodurch die Verarbeitung abgeschlossen ist.
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Wenn
eine Parameterüberprüfung unter Verwendung der
Größe des Reaktionsverhältnisses für jedes
Material oder der Größe der Ausbeute an Nebenprodukt
als Auswertungskriterium durchzuführen ist, werden die
Entscheidungen und Verarbeitungen bei und nach Schritt 406 des
Vergleichens der Ausbeute Yn-1 im vorhergehenden
Versuch mit der Ausbeute Yn unterschiedlich
von der Parameterüberprüfung unter Verwendung
der Größe der Ausbeute an Zielprodukt wie folgt
durchgeführt.
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Wenn
in Schritt 406 als Ergebnis des Vergleichs die Ausbeute
Y nahezu gleich der Ausbeute Yn-1 oder kleiner
als die Ausbeute Yn-1 für mindestens einen
der abgezweigten Kanäle ist, kehrt die Verarbeitung zu
Schritt 401 der Festlegung des Gesamtdurchsatzes zurück,
und der nächste Versuch wird durchgeführt. Wenn
die Ausbeute Y als Ergebnis des Vergleichs für alle abgezweigten
Kanäle einschließlich der entsprechenden Mikroreaktoren 101 offensichtlich
höher ist als die Ausbeute Yn-1,
werden die minimalen Ausbeuten Ymin miteinander
verglichen, die jeweils durch die Versuche erhalten wurden, die bisher
für den individuellen Kanal einschließlich seines
Mikroreaktors 101 durchgeführt wurden. Der Kanal,
für den das minimale Reaktionsverhältnis oder die
minimale Ausbeute erhalten wurde, und der Durchsatz und die Reaktionszeit
(falls in Schritt 403 der Berechnung der Reaktionszeit
berechnet) bei dem Versuch, bei dem das minimale Reaktionsverhältnis
oder die minimale Ausbeute erzielt wurde, werden als optimale Bedingungen
angezeigt (Schritt 408). Die Durchsätze, die Reaktionszeit
und die Ausbeuten werden als Daten gespeichert (Schritt 409), womit
die Verarbeitung beendet wird.
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Das
in 1 oder 3 dargestellte Mikroreaktorsystem
und die Verwendung des Systems auf der Basis des Verarbeitungsablaufs
von 4 erleichtern die gleichzeitige Änderung
von Kanalweiten, Kanalformen, Reaktionstemperaturen und Reaktionszeit,
die als Parameter dienen, die bei den Überprüfungstests
für die Mikroreaktoren 101 in Betracht gezogen
werden müssen. Wenn darüber hinaus die optimalen
Bedingungen durch diese Überprüfungstests erhalten
werden, werden danach die Mikroreaktoren 101, die in dem
in 3 dargestellten Mikroreaktorsystem vorhanden sind,
herausgenommen und in der Weise ersetzt, dass mehrere Mikroreaktoren 101,
deren Kanalstruktur mit der des Mikroreaktors 101 identisch
ist, der mit dem abgezweigten Kanal verbunden ist, für
den die optimalen Bedingungen erzielt wurden, parallel dazu angeordnet
werden, wodurch die Produktion erhöht werden kann und ein kontinuierlicher
Betrieb ermöglicht wird.
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Im
Folgenden wird der Betriebsablauf für die kontinuierliche
Herstellung unter Verwendung der identischen Mikroreaktoren 101 unter
Bezug auf die 3 und 5 beschrieben.
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Die
Verarbeitungsvorrichtung 108 steuert die Pumpen 102 und
die Temperaturregelvorrichtungen 107 so, dass sie bei vorgegebenen
Durchsätzen bzw. Temperaturen betrieben werden. Danach
wird geprüft, ob die Lösungen auf der Basis der
durch die Kanalsensoren 304 und die Durchflussmesser 104 erfassten
oder gemessenen Werte in gleicher Weise ihren entsprechenden Kanälen
zugeführt werden (Schritt 501). Wenn ermittelt
wird, dass die Lösungen nicht gleichmäßig
ihren entsprechenden Kanälen zugeführt werden,
also die Werte der Kanalsensoren 304 oder der Durchflussmesser 104 für
die Kanäle verschieden sind, werden die Nadelventile 303 betätigt,
um die Durchsätze zu regeln (Schritt 506).
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Wenn
festgestellt wird, dass die Durchsätze bei den Kanälen
gleichmäßig sind, wird ermittelt, ob die erfassten
Werte für die Zusammensetzungen an gelöstem Material
vom Detektor 105 für die Kanäle gleichmäßig
sind (Schritt 502). Wenn die Eingangswerte nicht gleich
sind, was bedeutet, dass die Kanäle unregelmäßige Reaktionseffizienzen
aufweisen, besteht eine Wahrscheinlichkeit für irgendeine
Anomalie bei den Kanälen. Daher zeigt die Verarbeitungseinrichtung 108 einen
Alarm an (Schritt 504). Wenn ermittelt wird, dass die Pumpen 102 gestoppt werden
müssen (Schritt 503), und die Verarbeitungsvorrichtung 108 eine
Instruktion erhält, die Pumpen 102 zu stoppen,
werden die Durchsätze, die Reaktionszeit und die Ausbeuten
bei den Versuchen gespeichert (Schritt 505), womit die
Verarbeitung beendet wird.
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Wenn
die Eingangswerte einheitlich sind, wird der Betrieb fortgesetzt.
Wenn ermittelt wird, dass die Pumpen 102 nicht gestoppt
werden müssen (Schritt 503) und die Verarbeitungsvorrichtung 108 keine
Instruktion zum Stoppen der Pumpen 102 erhält,
kehrt die Verarbeitung wiederum zu Schritt 502 zurück,
wo ermittelt wird, ob die erfassten Werte für die Zusammensetzungen
an gelöstem Material von den Detektoren 105 für
die Kanäle einheitlich sind, wodurch die Kanäle
wiederholt überwacht und die Pumpen 102 kontinuierlich
betrieben werden. Wenn die Instruktion zum Stoppen der Pumpen 102 als
Ergebnis von Schritt 503 erhalten wird, in dem ermittelt wird,
ob die Pumpen 102 gestoppt werden müssen, werden
die Durchsätze, die Reaktionszeit und die Ausbeuten bei
den Versuchen gespeichert (Schritt 505), womit die Verarbeitung
abgeschlossen wird.
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Wenn
ferner in Schritt 502 festgestellt wird, dass die erfassten
Werte für die Zusammensetzungen an Gelöstem von
den Detektoren 105 für die Kanäle nicht
einheitlich sind, schaltet die Verarbeitungsvorrichtung 108 die
Dreiwege-Magnetventile 301 nach den betreffenden Detektoren 105 von
der Seite des Behälters 302 für erzeugte
Lösung zur Seite des Mischlösungstanks 106 um.
Wenn umgekehrt in Schritt 502 festgestellt wird, dass die
erfassten Werte für die Zusammensetzungen an Gelöstem
von den Detektoren 105 für die Kanäle
einheitlich sind, schaltet die Verarbeitungsvorrichtung 108 die
Dreiwege-Magnetventile 301 nach ihren entsprechenden Detektoren 105 von
der Seite des Mischlösungsbehälters 106 zur Seite
des Behälters 302 für erzeugte Lösung
um. Diese Operationen machen es möglich, die Qualität
der Produkte bei der Produktion unter Verwendung mehrerer Mikroreaktoren 101 konstantzuhalten.
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Im
Folgenden wird unter Bezug auf 6 ein Beispiel
für eine Parameterüberprüfung anhand
des Innendurchmessers jedes der Kanäle, die ihren betreffenden
Mikroreaktoren 110 entsprechen, als Parameter beschrieben.
Bei jedem der Mikroreaktoren 101 ist der Kanalquerschnitt
des Mischabschnitts, in dem die Lösungen zusammengemischt
werden, von kreisförmiger, rohrförmiger Form.
Wenn definiert wird, dass die Innendurchmesser der Kanäle
für die Mikroreaktoren 10la, 101b und 101c mit
da, db und dc bezeichnet werden und die Kanallängen
hierfür als la, lb und
lc bezeichnet werden, werden die Mikroreaktoren 101 mit
dem System verbunden, für welche die Beziehungen da = ndb = mdc und la = nlb = mlc gleichzeitig
erfüllt sind, d. h. für jede Kombination von zwei der
Mikroreaktoren 101, bei denen das Verhältnis zwischen
ihren Kanal-Innendurchmessern gleich dem zwischen ihren Kanallängen
ist.
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Die
durch ihre entsprechenden Pumpen 102 zugeführten
Materiallösungen werden von ihren Kanalverzweigungsabschnitten
der Kanäle vor den Mikroreaktoren 101 auf ihre
abgezweigten Kanäle verteilt. Hierbei werden die zu ihren
entsprechenden abgezweigten Kanälen zugeführten
Lösungen so verteilt, dass die Durchsätze der
Beziehung ΔPa = ΔPb = ΔPc genügen,
worin ΔP den Druckverlust jedes abgezweigten Kanals bezeichnet.
Dieser Druckverlust ΔP ist als ΔP = 32 ρlv/d2 definiert, wobei ρ die Viskosität jeder
Lösung, l die Kanallänge, v die Strömungsgeschwindigkeit
und d den Innendurchmesser des Kanals bedeuten. Entsprechend leitet
sich die Beziehung va = nvb =
mvc aus der Gleichung ΔP = 32 ρlv/d2 für die Strömungsgeschwindigkeit
v im Mischkanal jedes Mikroreaktors 101 ab.
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Die
Reaktionszeit tR für den Gemischkanal jedes
Mikroreaktors 101 wird andererseits durch tR = l/v
ausgedrückt. Wenn daher die Beziehungen da = ndb = mdc und la = nlb = mlc für die Innendurchmesser der Kanäle
bzw. die Kanallängen der Mikroreaktoren 101 gleichzeitig
erfüllt sind, wird die Beziehung tRa = tRb = tRc für
die Reaktionszeiten tRa, tRb und
tRc für ihre betreffenden Mikroreaktoren 10la, 101b und 101c erfüllt.
Wenn, anders ausgedrückt, für jede Kombination
von zwei der Mikroreaktoren 101a, 101b und 101c das
zugehörige Verhältnis zwischen ihren Kanal-Innendurchmessern
d so eingestellt wird, dass es gleich dem Verhältnis zwischen
ihren Kanallängen l ist, ist es möglich, die Reaktionszeiten
für ihre betreffenden Mikroreaktoren 101a, 101b und 101c einander
gleich zu machen.
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Daher
ist es möglich, durch Anordnen der Mikroreaktoren 101a, 101b und 101c,
bei denen jede daraus gewählte Zweierkombination von Mikroreaktoren
das zugehörige Verhältnis zwischen ihrem Kanal-Innendurchmesser
gleich dem Verhältnis zwischen ihren Kanallängen
ist, in dem Mikroreaktorsystem, das in 6 dargestellt
ist, und durch Anordnen ihrer entsprechenden Detektoren 105 in
den rückseitigen Kanälen der Mikroreaktoren 101 Reaktionseffizienzen
gleichzeitig zu messen, indem trotz der Unterschiede in der Reaktionseffizienz
bei den Mikroreaktoren 101, die unterschiedliche Kanalweiten
aufweisen, ihre Reaktionszeiten einander gleich gemacht werden,
und sie auf einem Monitor 109 anzuzeigen.
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Zur
Verbesserung der Zuverlässigkeit der Messungen ist es bevorzugt,
dafür Sorge zu tragen, die Leitungen so kurz wie möglich
und die Innendurchmesser der Leitungen so groß wie möglich
zu machen, sodass der Druckverlust des Einführungsteils
vom Kanalverzweigungsabschnitt nach jeder Pumpe 102 zu
jedem Mikroreaktor 101 und der Druckverlust der Leitung
von dem rückseitigen Kanal des Mikroreaktors 110 zum
Kanalverbindungsabschnitt des Dreiwege-Magnetventils 301,
das zu dem betreffenden Mikroreaktor 101 gehört,
ausreichend niedriger sind als der Druckverlust des Mischbereichs jedes
Mikroreaktors 101.
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Obgleich
die Durchflussmesser 104, die Nadelventile 303 und
die Kanalsensoren 304, die in 3 dargestellt
sind, nicht stets erforderlich sind, ist es bevorzugt, sie vorzusehen,
um die Zustande der Kanäle zu überwachen und die
Zuverlässigkeit des Mikroreaktorsystems zu verbessern.
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Wenn
eine Parameterüberprüfung, für welche
die Kanal-Innendurchmesser geändert werden, für
das in 6 dargestellte Mikroreaktorsystem vorgenommen
wird, wird ein Verarbeitungsablauf der Verarbeitungsvorrichtung 108 gemäß dem
Flussdiagramm von 4 ähnlich wie bei den
in den 1 und 3 dargestellten Mikroreaktorsystemen durchgeführt.
Wenn in dem Kanal, der jeden Mikroreaktor 101 in dem in 6 dargestellten
Mikroreaktorsystem einschließt, kein Durchflussmesser angeordnet
ist, wird die Reaktionszeit in Schritt 402 durch Dividieren
einer Summe Vsum der Volumina der betreffenden
Mikroreaktoren 101 durch den Gesamtdurchsatz Q des in 6 dargestellten
Mikroreaktorsystems berechnet.
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Da
die Mikroreaktoren 101 ferner am vorderen und hinteren
Ende der betreffenden Mikroreaktoren 101 durch Verbindungsstücke
oder dergleichen (nicht dargestellt) angeschlossen sind, sind die
Mikroreaktoren 101 und die vorderen und hinteren Kanäle
herausnehmbar und austauschbar. Durch Anordnen der Dreiwege-Magnetventile 301,
des Behälters 302 für erzeugte Lösung,
der Nadelventile 303 und der Kanalsensoren 304 in ähnlicher
Weise wie bei dem in 3 dargestellten Mikroreaktorsystem kann
ferner die kontinuierliche Produktion ähnlich dem Betriebsablauf
von 5 durchgeführt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2006-145516 [0003, 0006]
- - JP 2006-102650 [0004, 0007]
- - JP 2002-292275 [0005, 0008]