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Ein
Massenspektrometer weist typischerweise eine Ionenquelle, einen
Masseanalysator, einen Ionendetektor und ein Datensystem auf. Die
Ionenquelle beinhaltet einen Ionenerzeuger, der Ionen aus einer
Probe erzeugt, der Masseanalysator analysiert die Masse/Ladung-Eigenschaften
der Ionen, der Ionendetektor misst die Häufigkeiten der
Ionen und das Datensystem verarbeitet und präsentiert die
Daten. In bestimmten Ionenquellen ist eine Ionenabtastvorrichtung
als eine Schnittstelle zum Sammeln und Transportieren von Ionen
von dem Ionenerzeuger zu dem Masseanalysator beinhaltet. Wenn sowohl
positiv als auch negativ geladene Ionen in der Ionenquelle erzeugt
werden, muss die Ionenabtastvorrichtung beide Arten von Ionen transportieren.
Da positive und negative Ionen kollidieren und ihre Ladungen verlieren
können, wird der Transport üblicherweise durch Umschalten
der Polarität der Ionen, die sich in die Abtastvorrichtung
hinein bewegen, erzielt, so dass nur positive Ionen oder negative
Ionen zu der gleichen Zeit transportiert werden.
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Die
neuen Entwicklungen in der Flüssigchromatographie (LC)
und Ionenerzeugungsquellen haben zu schmaleren Chromatographiespitzen
(Spitzenbreite oft weniger als 2 Sekunden) und der Möglichkeit
eines Identifizierens einer riesigen Vielzahl chemischer Verbindungen
aus einer ursprünglichen Probe in einem einzelnen LC-Durchlauf
geführt. Um alle oder nahezu alle Komponenten zu identifizieren, ist
es wichtig, sowohl positive als auch negative Ionen während
des einzelnen LC-Durchlaufs zu erzeugen und zu erfassen. Deshalb
behält in jüngeren Anwendungen die Ionenabtastvorrichtung
nicht nur die Ionenübertragung aufrecht, sondern muss auch
in der Lage sein, die Polarität abgetasteter Ionen schnell
umzuschalten, vorzugsweise in Zeitintervallen von weniger als 100
Millisekunden. Gegenwärtig werden Metallkapillaren als
Ionenübertragungsröhren verwendet (siehe z. B.
U.S.-Patent Nr. 4,977,320 );
in diesem Fall jedoch muss der Ionenerzeuger mit hohen Spannungen,
typischerweise mehr als 1 kV, betrieben werden. Obwohl diese Metallkapillaren
schnelle Ionenpolaritätsumschaltfähigkeiten bereitstellen
und so mit einer hochauflösenden LC kompatibel sind, machen
die Benutzersicherheitsprobleme, die bei der Handhabung von Ionenquellen,
die unter Hochspannungen betrieben werden, beinhaltet sind, diese
Konfiguration unerwünscht. So wird eine verbesserte Abtastvorrichtung
für eine Polarität schnell umschaltende Ionenquellen
benötigt.
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Glaskapillarenabtastvorrichtungen
wurden beschrieben (siehe z. B.
U.S.-Patent
Nr. 4,542,293 ), die nicht leitfähiges Glas oder
Quarzglasmaterial zur Ionenübertragung einsetzen. Es wurde
später jedoch herausgefunden, dass Quarzglaskapillaren
zu einer instabilen Ionenübertragung und dramatischen Empfindlichkeitseinbrüchen
während eines fortlaufenden Betriebs führen. Ferner
wurden diese Kapillaren bisher nur mit eine Polarität langsam
umschaltenden Leistungsversorgungen betrieben.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Ionenquelle,
ein Massenspektrometersystem, ein Verfahren oder ein Massenspektrometer
mit verbesserten Charakteristika zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Ionenquelle gemäß Anspruch
1 oder 20, ein Massenspektrometersystem gemäß Anspruch
9, ein Verfahren gemäß Anspruch 14 oder ein Massenspektrometer
gemäß Anspruch 21 gelöst.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden
nachfolgend Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1A ein
Diagramm einiger Ausführungsbeispiele der Abtastvorrichtung
dieser Erfindung, die eine Ka pillare und zumindest eine Leistungsversorgung
aufweist, wobei 1B einige Ausführungsbeispiele
der Kapillare zeigt;
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2 ein
exemplarisches Massenspektrometer gemäß einigen
Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung;
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3 einen
weiteren Aspekt der Abtastvorrichtung, wobei ein Ansatzstück
zu der Kapillare hinzugefügt ist;
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4 das
LC-(UV-)Profil (oberes Feld), einen MS-Positiv-Scan (mittleres Feld)
und einen MS-Negativ-Scan (unteres Feld) einer Sulfanamid-Arzneimittel-Probe
(je 20 ng/μl Sulfamethizol, Sulfamethazin, Sulfachloropyridizin
und Sulfadimethoxin in einem Lösungsmittel aus 97 Wasser
und 3% Acetonitril), analysiert durch das hierin im Beispiel 1 beschriebene
Verfahren, mit einer die Polarität schnell umschaltenden
Leistungsversorgung zur Erzeugung sowohl positiver als auch negativer
Ionen; wobei bei diesem Experiment eine Kapillare mit einer resistiven
Innenoberfläche und einem Widerstandswert von Ende zu Ende
von etwa 3 GOhm verwendet wurde;
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5 die
Ergebnisse eines Experiments, das das gleiche war wie dasjenige,
das in 4 beschrieben wurde, mit der Ausnahme, dass eine
Glaskapillare mit einem Widerstandswert von Ende zu Ende von mehr
als 500 GOhm verwendet wurde;
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6 zeigt
das LC-(UV-)Profil (oberes Feld) und einen MS-Positiv-Scan (unteres
Feld) einer Sulfanamid-Arzneimittel-Probe (je 20 ng/μl
Sulfamethizol, Sulfamethazin, Sulfachloropyridizin und Sulfadimethoxin
in einem Lösungsmittel aus 97 Was ser und 3% Acetonitril),
analysiert durch das hierin im Beispiel 2 beschriebene Verfahren,
mit einer nicht umschaltenden Leistungsversorgung zur Erzeugung
positiver Ionen; wobei bei diesem Experiment eine Glaskapillare
des Stands der Technik mit einem Widerstandswert von Ende zu Ende
von mehr als 500 GOhm verwendet wurde, wobei eine Tabelle unter den
Instrumentenprofilen den relativen Spitzenverbreiterungseffekt zeigt
(MS-Spitzenbreite gegenüber den UV-Spitzenbreiten); und
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7 ähnlich
wie 6, mit der Ausnahme, dass bei diesem Experiment
eine Kapillare mit einer resistiven Innen- und Außenoberfläche
und einem Widerstandswert von Ende zu Ende von 120 MOhm verwendet
wurde.
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Die
vorliegende Erfindung stellt unter anderem Ionenquellen bereit,
die zu einem schnellen Polaritätsumschalten in der Lage
sind und sicherer als die Ionenquellen, die Metallkapillarenabtastbauelemente
aufweisen. Bei einigen Ausführungsbeispielen dieser Erfindung
weist die Ionenquelle eine Kapillare aus einem isolierenden oder
resistiven Material mit einer resistiven Innenoberfläche
auf. Die Kapillare ist so konfiguriert, dass ein Ende derselben
(als Vorderende bezeichnet) Ionen von dem Ionenerzeuger der Ionenquelle
aufnehmen kann. Die Ionenquelle weist außerdem eine Leistungsversorgung
auf, die ein Spannungspotential an das Vorderende der Kapillare anlegt,
wobei die Polarität des Spannungspotentials periodisch
wechselt, um Ionen der entgegengesetzten Polarität zu dem
Vorderende der Kapillare anzuziehen. Bei einigen der Ausführungsbeispiele
ist der Druck an dem Vorderende der Kapillare größer
als der Druck an dem Rückende.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem Systeme bereit, die
die hierin beschriebenen Ionenquellen aufweisen, sowie Verfahren
zum Verwenden der Ionenquellen und Systeme.
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Die
Details eines oder mehrerer Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den beigefügten Zeichnungen und der folgenden Beschreibung
dargelegt. Weitere Merkmale, Aufgaben und Vorteile der Erfindung
werden aus der Beschreibung und den Zeichnungen sowie den Ansprüchen
ersichtlich werden.
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Vor
einer detaillierteren Beschreibung der Erfindung werden die Begriffe,
die in dieser Anmeldung verwendet werden, wie folgt definiert, es
sei denn, dies ist anderweitig angemerkt.
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Definition
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Es
sollte zu erkennen sein, dass die Singularformen „einer/eine/eines"
und „der/die/das", wie sie in der Beschreibung und den
beigefügten Ansprüchen verwendet werden, Pluralbezugnahmen
umfassen, es sei denn, der Kontext gibt dies klar anderweitig vor.
So umfasst z. B. eine Bezugnahme auf „einen Masseanalysator"
Kombinationen von Masseanalysatoren und eine Bezugnahme auf „eine
Ionenquelle" umfasst Kombinationen von Ionenquellen und dergleichen.
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Der
Ausdruck „Spannungspotential wechselt periodisch" bedeutet,
dass das Spannungspotential wiederholt, in regelmäßigen
oder unregelmäßigen Intervallen, wechselt. Die
positiven und negativen Abtastintervalle könnten z. B.
gleich sein (die Zeit, die mit dem Abtasten positiver Ionen und
negativer Ionen verbracht wird, ist gleich); die positiven und negativen Abtastintervalle
könnten regelmäßig, jedoch nicht gleich
sein, wie z. B. 150 Millisekunden für das positive Abtastintervall
und 50 Millisekunden für das negative Abtastintervall bei
jedem Zyklus. Die Abtastinter valle könnten ebenso variieren.
Ein Massenspektrometer kann z. B. programmiert sein, um den Verlauf eines
Abtastens zu verändern, wenn ein Vorläuferion erfasst
wird, usw.
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Der
Ausdruck „das Spannungspotential wechselt zumindest zweimal
pro Sekunde" bedeutet, dass die Polarität des Spannungspotentials
für zumindest eine Zeit positiv (um negative Ionen anzuziehen)
und für zumindest eine Zeit pro Sekunde negativ (um positive
Ionen anzuziehen) ist. Ähnlich bedeutet „das Spannungspotential
wechselt zumindest dreimal pro Sekunde"; dass die Polarität
des Spannungspotentials in einer Weise umschaltet, um zumindest 1,5
Positiv-Ionen-Scans und zumindest 1,5 Negativ-Ionen-Scans pro Sekunde
bereitzustellen (nämlich zumindest drei Positiv- und drei
Negativ-Scans pro zwei Sekunden).
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Ionenabtastvorrichtungen, -systeme und
-verfahren
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Wir
haben eine Glaskapillare des Stands der Technik (Widerstandswert
mehr als 500 GOhm) in Massenspektrometeranalysen für ein
Ionenabtasten und einen -transport mit einer Polaritätsumschalt-Leistungsversorgung
bei 3 kV getestet. Die Ergebnisse enthüllten eine Polaritätsumschaltäquilibrierverzögerung,
die zwischen 300 Millisekunden und 3 Sekunden dauerte, manchmal
sogar noch länger. In anderen Worten, nachdem die Polarität
der Leistungsversorgung umgeschaltet wurde, dauerte es 300 Millisekunden
bis 3 Sekunden (oder länger), bis eine Ionenübertragung
den Pegel von 90% erreichte. Da die Breite einer LC-Spitze oft kleiner
als 2 Sekunden ist, stellt eine Polaritätsumschaltäquilibrierverzögerung
von 300 Millisekunden bis 3 Sekunden keine ausreichende Zeitauflösung
bereit. Um ordnungsgemäß alle oder nahezu alle
Komponenten in einer Chromatographiespitze zu erfassen, sollten
die positiven Ionen und negativen Ionen, die von der Spitze hergeleitet
werden, zumindest jeweils einmal gesammelt werden. Um eine Spitze
ausreichend zu definieren, bräuchte man jedoch zumindest
3 Datenpunkte in jeder Spitze, vorzugsweise 6. So muss innerhalb der
Dauer jeder Spitze Zeit zum Sammeln positiver Ionen, ein Polaritätsumschalten,
Sammeln negativer Ionen und wieder Umschalten der Polarität,
um diesen Vorgang mehrere Male zu wiederholen, sein.
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Ursprünglich
wurde diese Verzögerung einem Kapillarladen und einer langsamen
Ladungsdissipation nach einem Polaritätsumschalten in der
Innenkapillarbohrung aufgrund der stark resistiven Natur des Glasmaterials
in dieser Kapillare (mehr als 500 GOhm) zugeschrieben. Ein weiteres
Element mit sowohl Kapillarenden bei einem Potential nahe Masse
als auch einer floatenden Ionenquelle, bei der die Ionenquelle die
Polarität umschaltete, bestätigt jedoch diese
Theorie nicht. Bei diesem Experiment war die Ionenübertragungsäquilibrierzeit
viel kleiner als 0,5 Sekunden, was nahe legt, dass ein Laden unter Umständen
nicht der hauptbeitragende Faktor zu den langsamen Äquilibrierzeiten
ist. Der genaue Mechanismus für eine lange Ionenübertragungsäquilibrierzeit
bei Glaskapillaren ist noch nicht vollständig bekannt,
kann möglicherweise jedoch dem scharfen nicht linearen
Elektrisches-Feld-Gradienten in der Richtung entgegengesetzt zu
dem viskosen Fließen und einem möglichen Ionenstillstand
innnerhalb eines scharfen Feldgradienten zugeschrieben werden; außerdem
könnten Polaritätseffekte in dem Kapillarmaterial
eine wesentliche Rolle bei dem Äquilibrierverfahren spielen.
Es ist möglich, dass es während eines Polaritätsumschaltens
etwas Zeit braucht, bis Ionen einen Raum oder eine Oberflächenladung
im Inneren der Kapillare zum Ausgleichen des starken Elektrisches-Feld-Gradienten
aufbauen. Es ist außerdem möglich, dass es etwas
Zeit braucht, um das Glasmaterial während eines Umschaltens
vollständig zu repolarisieren.
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Überraschenderweise
haben wir herausgefunden, dass eine Beschichtung mit resistivem
Material auf der Innenoberfläche der Glaskapillare zu einem
schnellen Polaritätsumschalten führte. Wie im Beispiel
1 beschrieben wurde, wurde eine Mischung aus vier Sulfanamid-Arzneimitteln
(je 20 ng/μl Sulfamethizol, Sulfamethazin, Sulfachloropyridizin
und Sulfadimethoxin in einem Lösungsmittel aus 97% Wasser
und 3% Acetonitril) durch LCMS mit einer Leistungsversorgung, die
die Polarität etwa viermal pro Sekunde an der Abtastvorrichtung
umschaltete, analysiert. Obwohl die LC-Spitzen scharf waren (jeweils
etwa 1,5 Sekunden), erfasste das Massenspektrometer sowohl die positiven
Ionen als auch negativen Ionen in jeder Spitze. Im Gegensatz dazu
ergab die Glaskapillare des Stands der Technik Spitzen, die geteilt
oder ungleichmäßig waren (Schwanzbildung). So
verbesserte die resistive Innenoberfläche das Verhalten
der Abtastvorrichtung in einem schnell die Polarität umschaltenden
elektrischen Feld dramatisch. Die Ergebnisse zeigen an, dass die
resistiven Kapillaren der vorliegenden Erfindung mit im Wesentlichen
einem einheitlichen Spannungsgradienten über die gesamte
Kapillarlänge eine Ionenübertragungsabgleichzeit
von z. B. weniger als 50 Millisekunden schaffen, während
ein Betrieb einer Ionenquelle bei einem Potential nahe Masse ermöglicht wird.
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Ebenso überraschenderweise
reduzierte die resistive Kapillare der vorliegenden Erfindung das Problem
einer Spitzenverbreiterung wesentlich. Die Breite einer Spitze von
einem Trennbauelement (wie z. B. einer Flüssigchromatographiesäule)
kann basierend auf den Eigenschaften und Betriebsbedingungen des
Trennbauelements berechnet werden. Die nach einer MS, durch UV-
oder andere Verfahren erfasste tatsächliche Breite jedoch
ist üblicherweise breiter und jeder zusätzliche
Schritt einer Erfassung verbreitert die Spitzen weiter. Überraschenderweise waren
bei unseren Experimenten mit resistiven Kapillaren die Spitzen viel
schärfer, ob die Leistungsversorgung eine Polarität
nun umschaltet oder nicht (siehe Beispiel 2 und 4–7).
Der Mechanismus für diesen Schärfungseffekt ist
unklar.
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So
stellt die vorliegende Erfindung eine Abtastvorrichtung bereit,
die in einem die Polarität schnell umschaltenden elektrischen
Feld verwendet werden kann. 1A zeigt
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem eine Leistungsversorgung 1 mit
dem Vorderende 2 einer Kapillare 3 mit einer resistiven
Innenoberfläche verbunden ist. Wahlweise ist eine zweite
Leistungsversorgung 5 mit dem Rückende 4 der
Kapillare 3 verbunden. Die zweite Leistungsversorgung kann
bei dem nächsten Schritt nützlich sein, wie z.
B. einer Massenanalyse oder -fragmentierung. Bei einigen Ausführungsbeispielen ist
eine Leistungsversorgung mit beiden Enden der Kapillare verbunden.
Die Leistungsversorgungen schalten Polaritäten periodisch
um,. z. B. zumindest einmal pro Sekunde oder zumindest 2, 3, 4,
5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12 mal pro Sekunde oder noch häufiger.
Bei einigen Ausführungsbeispielen ist es wünschenswert,
einen im Wesentlichen linearen Elektrisches-Feld-Gradienten bereitzustellen,
der zum Abtasten von Ionen unterschiedlicher Polaritäten über die
Ionentransportkapillare 3 zu der entgegengesetzten Polarität
umgeschaltet werden kann (vorzugsweise mit einer Verzögerungszeit
von 50 Millisekunden oder weniger). Die Abtastvorrichtung, die die
Kapillare und zumindest eine Leistungsversorgung aufweist, kann
konfiguriert sein, um Ionen von einem Ionenerzeuger in einer Ionenquelle
zu empfangen. Das Vorderende 2 der Kapillare 3 ist
nahe bei einem Ionenerzeuger (nicht gezeigt) und das Rückende 4 ist direkt
oder indirekt mit einem Masseanalysator verbunden. Bei einigen Ausführungsbeispielen
arbeitet der Ionenerzeuger bei einem Spannungspotential von weniger
als etwa 1.000, 900, 800, 700, 600, 500, 400, 300, 200, 100, 75,
50 oder 25 Volt. Bei einigen Ausführungsbeispielen ist
der Ionenerzeuger auf einem Massepotential.
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Ein
beliebiges resistives Material kann verwendet werden, um die Innenoberfläche
der Kapillare zu bedecken. Wir haben z. B. eine Kapillare verwendet,
die mit mit Blei angereichertem Glas (MCP-10 oder 6512 von Burle
Industries) hergestellt und in einem Ofen bei Vorliegen von Wasserstoffgas thermisch
modifiziert wurde, um einen letztendlichen Widerstandswert von etwa
120 MOhm zu erzielen. Dieses Verfahren der Herstellung ist in dem
U.S.-Patent Nr. 7,081,618 beschrieben.
Die Verwendung resistiver Kapillaren ist ebenso in dem
U.S.-Patent Nr. 5,736,740 beschrieben.
Es ist zu erkennen, dass andere Techniken oder Materialien verwendet
werden können, um die resistiven Kapillarröhren
mit ähnlichen resistiven Eigenschaften herzustellen. Beispiele
resistiver Materialien umfassen ohne Einschränkung resistive
Tinten (Kohlenstoff, Cermet, Polymer usw.), Metalloxide, dotiertes
Glas, Metallfilme und Ferritverbindungen. Die Technik eines Erzielens
resistiver Kapillaren durch einen Metalloxidreduktionsvorgang mit
einem Metall/Metalloxidhaltigen Glas jedoch besitzt einen zusätzlichen
Vorteil: sie stellt eine chemisch träge resistive Oberfläche
in der inneren Bohrung der Kapillare bereit, ohne zusätzliches
Material aufzubringen. Zusätzlich kann anstelle einer isolierenden
Kapillare mit einer resistiven Innenoberfläche die Kapillare
eine vollständig resistive Röhre sein. So kann
die Kapillare in ihrer Gesamtheit mit einem resistiven Material
hergestellt sein oder sie kann eine Innenoberfläche aus
einem resistiven Material aufweisen, das sich von dem resistiven
Material in dem Körper der Röhre unterscheidet.
In jedem Fall könnte die Außenoberfläche
der Kapillare wahlweise auch mit einem resistiven Material beschichtet
sein.
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Ferner
kommt in Betracht, dass eine Kapillare (aus einem beliebigen Material,
vorzugsweise jedoch isolierend oder resistiv) mit einer resistiven
Außenoberfläche gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann. Die Innenoberfläche kann resistiv
sein oder auch nicht.
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Es
wird bevorzugt, einen letztendlichen Widerstandswert von mehr als
etwa 10 MOhm für die Kapillare, um einen Leistungsverbrauch
von den schnell umschaltenden Leistungsversorgungen zu minimieren,
sowie kleiner als etwa 100 GOhm zu erzielen, um einen schnellen
Feldaufbau und eine -äquilibrierung zu schaffen. Der Widerstandswert
beträgt vorzugsweise etwa 100 MOhm bis 50 GOhm, etwa 100
MOhm bis 20 GOhm oder etwa 100 MOhm bis 10 GOhm. Andere bevorzugte
Bereiche eines spezifischen Kapillarwiderstands umfassen ohne Einschränkung,
in Mohm, etwa 750 bis 1.250, etwa 1.000 bis 1.500, etwa 300 bis
6.000, etwa 300 bis 2.000, etwa 300 bis 600, etwa 200 bis 5.000,
etwa 200 bis 2.000, etwa 200 bis 1.000, etwa 200 bis 800, etwa 200
bis 600, etwa 200 bis 400, etwa 100 bis 1.000, etwa 100 bis 800,
etwa 100 bis 600, etwa 100 bis 400, etwa 30 bis 300, etwa 50 bis
250 und etwa 75 bis 125. Bei einigen Ausführungsbeispielen
ist der Widerstandswert entlang der Kapillarlänge im Wesentlichen
linear verteilt, um einen im Wesentlichen linearen Feldgradienten
im Inneren der Innenkapillarbohrung zu schaffen.
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Der
erwünschte Widerstandswert kann mit durchschnittlichen
Kenntnissen auf dem Gebiet erzielt werden. 1B z.
B. zeigt einige Ausführungsbeispiele der resistiven Kapillare.
All diese Kapillaren besitzen eine Länge von 180 mm mit
einem Innendurchmesser von 0,6 mm und einer resistiven Innenoberfläche,
die durch das oben beschriebene Metalloxidreduktionsverfahren erzeugt
wird. Eine Kapillare 31 weist aufgrund des Metalloxidreduktionsvorgangs,
der ihre Innenoberfläche resistiv gemacht hat, eine resistive
Außenoberfläche auf. Der Gesamtwiderstandswert
dieser Kapillare beträgt 20 Mohm. Die verbleibenden vier
Kapillaren sind gegenüber der ersten modifiziert. So wurde
die Kapillare 32 in dem Mittelteil auf der Außenoberfläche
kugelgestrahlt, um das resistive Material in diesem Teil zu entfernen, was
zu einem Widerstandswert von 200 Mohm führt. Die Kapillare 33 besitzt
an beiden Enden der Kapillare eine Nickel-Chrom-(NiCr-)Plattierung
und ihr Widerstandswert beträgt 160 Mohm. Die Kapillare 34 beinhaltet
sowohl eine Kugelstrahlmitte als auch mit NiCr plattierte Enden
mit einem Widerstandswert von 3.400 Mohm. Die Kapillare 35 ähnelt 34,
sie besitzt jedoch eine Goldplattierung, die die End-2/3-Teile der NiCr-Plattierung
bedeckt. Der Widerstandswert dieser Kapillare beträgt 200
Mohm. Es wird angemerkt, dass alle fünf Kapillaren nicht
gemäß den gleichen Prozessparametern hergestellt
wurden, so dass ihre Widerstandspegel selbst ohne Kugelstrahlen
oder Metallbeschichten variieren. All diese Kapillaren mit der Ausnahme
von 31 wurden mit einer die Polarität schnell
umschaltenden Leistungsversorgung getestet und sie waren alle in
der Lage, sowohl positive als auch negative Ionen ohne wesentliche
Verzögerung zu transportieren. Die Größe
und Form der Kapillare kann außerdem gemäß dem
in der Technik verfügbaren Wissen variieren.
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Bei
einigen Ausführungsbeispielen ist der Druck an dem Vorderende
größer als der Druck an dem Rückende.
Die Kapillare befindet sich z. B. zwischen einem Ionenerzeuger und
einem Masseanalysator und der Ionenerzeuger arbeitet mit einem höheren
Druck als dem an dem Masseanalysator. Diese Ausführungsbeispiele
sind besonders nützlich, wenn der Ionenerzeuger ein Atmosphärendruck-Ionenerzeuger
ist und der Masseanalysator nahe eines Vakuums arbeitet. 2 zeigt
eine allgemeine Ansicht einiger Ausführungsbeispiele eines
Massenspektrometers der vorliegenden Erfindung, mit einem Atmosphärendruck-Ionenerzeuger 11,
einer Kapillare mit einer resistiven Innenoberfläche 3,
einer ersten Vakuumkammer 13, einer zweiten Vakuumkammer 14,
einer dritten und einer vierten Vakuumkammer 15 und 16,
einem Ionenskimmer 17, Ionenübertragungsoptik 18 und
einem Masseanalysator 19. Obwohl dies in der Figur nicht
gezeigt ist, liefert zumindest eine Leistungsversorgung ein Spannungspotential
an das Vorderende der Kapillare.
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3 stellt
einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
dar, bei denen eine zusätzliche Metallkapillare 21 konzentrisch
mit der resistiven Kapillare 3 ausgerichtet ist, um eine
durchgehende Ionentransportröhre bereitzustellen. Die Metallkapillare 21 dient
als ein Ansatzstück oder Extender und kann von der resistiven
Kapillare 3 gelöst werden. In diesem Fall kann
sie ohne weiteres zum Reinigen ohne Unterbrechung des Vakuums von
dem System getrennt werden. Es ist zu erkennen, dass eine unterschiedliche
Form des Ansatzstückes verwendet werden kann, und es ist
ebenso zu erkennen, dass ein ähnliches Stück an
dem Kapillaraustritt (nicht gezeigt) verwendet werden kann. Anstelle
von Metall kann das Ansatzstück das gleiche Material aufweisen
wie die Kapillare (einschließlich der resistiven Innenoberfläche).
Optional könnte es einen Adapter zum Verbinden des Ansatzstücks
mit der Kapillare geben, wie z. B. einen Ring außerhalb
des Verbindungspunkts zum Halten der beiden Teile an ihrem Ort.
Die Kapillare könnte außerdem eine Kombination
von Metallkapillaren sein, die mit den resistiven Kapillarabschnitten
verflochten sind.
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Die
Kapillare könnte Teil eines Systems, wie z. B. eines Massenspektrometersystems,
sein. Das Massenspektrometersystem könnte einen beliebigen Ionenerzeuger,
einen beliebigen Masseanalysator oder ein beliebiges Datensystem,
das in der Technik bekannt ist, aufweisen. Der Ionenerzeuger könnte
z. B. ein Elektrosprüh-(ES-), ein Chemische-Ionisation-(CI-),
ein matrixgestützter Laserdesorptions-(MALDI-), ein Photoionisationsionenquellen- oder
eine beliebige Kombination von Ionenerzeugern sein. Der Masseanalysator
könnte z. B. ein Quadrupol-, ein Flugzeit-, ein Ionenfallen
ein Orbitalfallen-, ein Fourier-Transformations-Ionenzyklotronresonanz-(FT-ICR-)Analysator
oder Kombinationen derselben sein. Das Massenspektrometersystem
könnte außerdem ein Tandem-MS-System sein, das
mehr als einen Masseanalysator aufweist, die hintereinander konfiguriert
sind. Das Tandem-MS-System könnte z. B. ein „QQQ"-System
sein, das der Reihe nach ein Quadrupol-Massefilter, eine Quadrupol-Ionenführung
und einen Quadrupol-Masseanalysator aufweist. Das Tandem-MS-System
könnte außerdem ein „Q-TOF"-System sein,
das einen Quadrupol- und einen Flugzeit-Masseanalysator aufweist.
Das Massenspektrometersystem kann ferner eine Gaschromatographiesäule,
eine Flüssigchromatographiesäule und/oder andere
Probetrenn- oder -analysebauelemente aufweisen.
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Die
folgenden Beispiele werden dargelegt, um diese Erfindung darzustellen,
und sollen in keinster Weise als Ein schränkung des Schutzbereichs
der vorliegenden Erfindung aufgefasst werden. Während diese
Erfindung insbesondere unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsbeispiele
derselben gezeigt und beschrieben ist, ist für Fachleute
zu erkennen, dass verschiedene Veränderungen an Form und Details
daran durchgeführt werden können, ohne von der
Wesensart und dem Schutzbereich der Erfindung, wie durch die beiliegenden
Ansprüche definiert, abzuweichen.
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EXEMPLARISCHE AUSFÜHRUNGSBEISPIELE DER
VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die
exemplarischen Ausführungsbeispiele umfassen ohne Einschränkung
Folgendes:
- 1. Eine Ionenquelle, die folgende
Merkmale aufweist:
einen Ionenerzeuger;
eine Kapillare
aus einem isolierenden oder resistiven Material, wobei die Kapillare
ein Vorderende und ein Rückende und eine resistive Innenoberfläche
aufweist, wobei das Vorderende der Kapillare konfiguriert ist, um
Ionen von dem Ionenerzeuger aufzunehmen; und
eine Leistungsversorgung,
die ein Spannungspotential an das Vorderende der Kapillare anlegt, wobei
die Polarität des Spannungspotentials periodisch wechselt.
- 2. Die Ionenquelle gemäß dem Ausführungsbeispiel
1, bei der das Spannungspotential zumindest zweimal pro Sekunde
wechselt.
- 3. Die Ionenquelle gemäß dem Ausführungsbeispiel
1, bei der das Spannungspotential zumindest viermal pro Sekunde
wechselt.
- 4. Die Ionenquelle gemäß einem der Ausführungsbeispiele
1 bis 3, bei der der Ionenerzeuger bei einem Spannungspotential
von weniger als 1 kV ist.
- 5. Die Ionenquelle gemäß einem der Ausführungsbeispiele
1 bis 3, bei der der Ionenerzeuger bei einem Massepotential ist.
- 6. Die Ionenquelle gemäß einem der Ausführungsbeispiele
1 bis 5, bei der die Kapillare einen Widerstandswert in dem Bereich
von etwa 100 MOhm bis 10 GOhm aufweist.
- 7. Die Ionenquelle gemäß einem der Ausführungsbeispiele
1 bis 6, bei der die Kapillare eine Glaskapillare mit einer resistiven
Innenoberfläche ist.
- 8. Die Ionenquelle gemäß einem der Ausführungsbeispiele
1 bis 7, bei der die Kapillare durch Brennen einer mit Metalloxid
angereicherten Glaskapillare bei Vorliegen eines Reduktionsmittels
hergestellt ist.
- 9. Ein Massenspektrometersystem, das die Ionenquelle gemäß dem
Ausführungsbeispiel 1 aufweist.
- 10. Das Massenspektrometersystem gemäß dem Ausführungsbeispiel
9, bei dem der Ionenerzeuger aus der Gruppe ausgewählt
ist, die Elektrosprühionisation (ESI), chemische Atmosphärendruck-Ionisation
(APCI), Atmosphärendruck-Photoionisation (APPI), matrixgestützte
Laserdesorptionsionisation (MALDI) und Kombinationen derselben umfasst.
- 11. Das Massenspektrometersystem gemäß dem Ausführungsbeispiel
9 oder 10, das einen Quadrupol-, Flugzeit- oder Ionenfallenmasseanalysator
aufweist.
- 12. Das Massenspektrometersystem gemäß einem
der Ausführungsbeispiele 9 bis 11, das ein Tandem-Massenspektrometersystem
ist.
- 13. Das Massenspektrometersystem gemäß einem
der Ausführungsbeispiele 9 bis 12, das ferner ein Flüssigchromatographie-Trennbauelement
aufweist.
- 14. Ein Verfahren zum Transportieren von Ionen durch eine Kapillare
in einem die Polarität umschaltenden elektrischen Feld,
das folgende Schritte aufweist:
(a) Bereitstellen von:
einer
Kapillare aus einem isolierenden oder resistiven Material, wobei
die Kapillare ein Vorderende und ein Rückende und eine
resistive Innenoberfläche aufweist, wobei der Druck an
dem Vorderende größer ist als der Druck an dem
Rückende; und
eine Leistungsversorgung, die ein Spannungspotential
an das Vorderende der Kapillare anlegt, wobei die Polarität
des Spannungspotentials periodisch wechselt; und
(b) Aussetzen
des Vorderendes der Kapillare gegenüber Ionen, so dass
Ionen der entgegengesetzten Polarität zu der Polarität
des Spannungspotentials zu dem Vorderende der Kapillare angezogen
werden.
- 15. Das Verfahren gemäß dem Ausführungsbeispiel
14, bei dem die Kapillare und die Leistungsversorgung Teil eines
Massenspektrometersystems sind.
- 16. Das Verfahren gemäß dem Ausführungsbeispiel
14 oder 15, bei dem das Spannungspotential zumindest zweimal pro
Sekunde wechselt.
- 17. Das Verfahren gemäß dem Ausführungsbeispiel
14 oder 15, bei dem das Spannungspotential zumindest viermal pro
Sekunde wechselt.
- 18. Das Verfahren gemäß einem der Ausführungsbeispiele
14 bis 17, bei dem die Kapillare eine Glaskapillare mit einer resistiven
Innenoberfläche ist.
- 19. Das Verfahren gemäß einem der Ausführungsbeispiele
14 bis 18, bei dem die Kapillare durch Brennen einer mit Metalloxid
angereicherten Glaskapillare bei Vorliegen eines Reduktionsmittels
hergestellt wird.
- 20. Eine Ionenquelle, die folgende Merkmale aufweist:
einen
Ionenerzeuger;
eine Kapillare aus einem isolierenden oder resistiven
Material, wobei die Kapillare ein Vorderende und ein Rückende
und eine resistive Außenoberfläche aufweist, wobei
das Vorderende der Kapillare konfiguriert ist, um Ionen von dem
Ionenerzeuger aufzunehmen; und
eine Leistungsversorgung, die
ein Spannungspotential an das Vorderende der Kapillare anlegt, wobei
die Polarität des Spannungspotentials periodisch wechselt.
- 21. Ein Massenspektrometer, das die Ionenquelle gemäß dem
Ausführungsbeispiel 20 aufweist.
-
BEISPIELE
-
In
den folgenden Beispielen haben die folgenden Abkürzungen
die folgenden Bedeutungen. Abkürzungen, die nicht definiert
sind, besitzen ihre allgemein gültigen Bedeutungen.
- °C
- = Grad Celsius
- hr
- = Stunde
- min
- = Minute
- sek
- = Sekunde
- M
- = Molar
- mM
- = Millimolar
- μM
- = Mikromolar
- nM
- = Nanomolar
- ml
- = Milliliter
- μl
- = Mikroliter
- nl
- = Nanoliter
- mg
- = Milligramm
- μg
- = Mikrogramm
- kV
- = Kilovolt
- GOhm
- = Gigaohm
- MOhm
- = Megaohm
- Hz
- = Hertz
- HPLC
- = Hochleistungs-Flüssigchromatographie (high
performance liquid chromatography)
- LC
- = Flüssigchromatographie
(liquid chromatography)
- MS
- = Massenspektrometer
- LCMS
- = Flüssigchromatographie/Massenspektrometer
- MALDI
- = matrixgestützte
Laserdesorption (matrix assisted laser desorption)
- ES
- = Elektrosprühen
- APCI
- = chemische Atmosphärendruck-Ionisation
(atmosphe ric Pressure chemical ionization)
-
Beispiel 1
-
Ionenabtastung in einem die Polarität
schnell umschaltenden Feld
-
Eine
Probe von 0,5 μl, die vier Sulfanamid-Arzneimittel aufwies
(je 20 ng/μl Sulfamethizol, Sulfamethazin, Sulfach loropyridizin
und Sulfadimethoxin in einem Lösungsmittel aus 97% Wasser
und 3% Acetonitril), wurde an einer Zor bax-SB-C18-2,1 × 30mm-LC-Säule
initiiert und mit 1,3 ml/min unter Verwendung eines MeOH/H2O-Gradienten
eluiert. Die Säule wurde mit einem MS-System mit einer
Atmosphärendruck-ES+APCI-Mehrmodus-Ionenquelle verbunden.
Die Ionenquelle war außerdem mit einer Kapillare ausgerüstet,
die aus einem mit Blei angereicherten Glas (6512 von Burle Industries)
hergestellt war, die in einem Ofen bei Vorliegen von Wasserstoffgas
thermisch modifiziert worden war. Ein Teil des resistiven Materials
wurde von dem äußeren Abschnitt der Kapillare
entfernt, um einen letztendlichen Widerstandswert von Ende zu Ende
von etwa 3 GOhm zu erzielen. Die Ionenquelle beinhaltete außerdem
eine Leistungsversorgung, die die Polarität etwa viermal
pro Sekunde umschaltete. Das System wurde auf eine Verzögerungszeit
von 25 Millisekunden zwischen einer Polaritätsumschaltung
und einer Probeerfassung eingestellt.
-
4 zeigt
das LC-Profil, das durch UV verfolgt wurde (oberes Feld), wobei
die Sulfanamid-Arzneimittel erfasst wurden: Sulfamethizol 101,
Sulfachloropyridizin 102, Sulfamethazin 103 und
Sulfadimethoxin 104. Das mittlere Feld zeigt den MS-Positiv-Scan,
bei dem die positiven Ionen erfasst wurden: Sulfamethizol 105,
Sulfachloropyridizin 106, Sulfamethazin 107 und
Sulfadimethoxin 108. Das untere Feld zeigt den MS-Negativ-Scan,
bei dem die negativen Ionen erfasst wurden: Sulfamethizol 109,
Sulfachloropyridizin 110, Sulfamethazin 111 und
Sulfadimethoxin 113. Eine zusätzliche Verunreinigungsspitze 112 wurde
außerdem bei dem Negativ-Scan erfasst. Klar wurden sowohl
positive Ionen als auch negative Ionen ohne wesentliche Ausfälle,
falls vorhanden, erfasst. Die Ergebnisse zeigen so, dass die Ionenabtastkapillare
Ionen in einem die Polarität schnell umschaltenden Feld
ohne eine erfassbare Polaritätsumschaltäquilibrierverzögerung
jenseits von 25 Millisekunden abtastete und transportierte.
-
Das
oben beschriebene Experiment wurde unter Verwendung einer Glaskapillare
des Stands der Technik (AOB, Branford, MA) mit einem Widerstandswert
von Ende zu Ende von mehr als 500 GOhm wiederholt. 5 zeigt
das LC-(UV-)Profil (oberes Feld), bei dem die Sulfanamid-Arzneimittel erfasst
wurden: Sulfamethizol 201, Sulfachloropyridizin 202,
Sulfamethazin 203 und Sulfadimethoxin 204. Das
mittlere Feld zeigt den MS-Positiv-Scan, bei dem die positiven Ionen
erfasst wurden: Sulfamethizol 205, Sulfachloropyridizin 206,
Sulfamethazin 207 und Sulfadimethoxin 208. Das
untere Feld zeigt den MS-Negativ-Scan, bei dem die negativen Ionen
erfasst wurden: Sulfamethizol 209, Sulfachloropyridizin 210,
Sulfamethazin 211 und Sulfadimethoxin 213. Es gibt
mehrere bemerkenswerte Merkmale bei den MS-Daten, die mit der Glaskapillare
des Stands der Technik gesammelt wurden. Bei dem MS-Positiv-Scan
von 5 zeigen die ersten beiden Spitzen (205 und 206)
ein geringeres Ansprechen relativ zu Spitzen 207 und 208.
Die Spitze 208 bei dem MS-Positiv-Scan und eine Spitze 210 bei
dem MS-Negativ-Scan zeigen ebenso Signalausfälle. Diese
Ausfälle waren mit einer längeren Umschaltverzögerung (300
Millisekunden; Daten nicht gezeigt) nicht ersichtlich, was anzeigt,
dass die Glaskapillaren des Stands der Technik länger brauchen,
um einen stabilen Ionentransport durch die Kapillare einzurichten. Zusätzlich
war, während längere Umschaltverzögerungen
die Signalausfallprobleme bei den Kapillaren des Stands der Technik
beseitigten, das Ergebnis eine wesentliche Spitzenverbreitung von
MS-Positiv- und -Negativ-Scan gegenüber dem UV-Profil.
-
Beispiel 2
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Spitzenverschärfung in einem
nicht umschaltenden Feld
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Eine
Probe von 0,5 μl, die vier Sulfanamid-Arzneimittel aufwies
(je 20 ng/μl Sulfamethizol, Sulfamethazin, Sulfachloropyridizin
und Sulfadimethoxin in einem Lösungsmittel aus 97% Wasser
und 3% Acetonitril), wurde an einer Zorbax-SB-C18-2,1 × 30mm-LC-Säule
initiiert und unter Verwendung eines MeOH/H2O-Gradienten mit 0,6
ml/min eluiert. Die Säule wurde mit einem MS-System mit
einer Atmosphärendruck- ES+APCI-Mehrmodus-Ionenquelle verbunden.
Die Ionenquelle war außerdem mit entweder einer Glaskapillare
des Stands der Technik mit einem Widerstandswert von Ende zu Ende
von mehr als 500 GOhm oder einer Kapillare, die aus einem mit Blei
angereicherten Glas (6512 von Burle Industries) hergestellt war,
die in einem Ofen bei Vorliegen von Wasserstoffgas thermisch modifiziert
wurde, um einen letztendlichen Widerstandswert von Ende zu Ende
von etwa 120 MOhm zu erzielen, ausgerüstet. Die Ionenquelle
beinhaltete eine Leistungsversorgung, die ein konstantes Potential
von – 3.000 V an dem Vorderende der Kapillare aufrechterhielt.
Die Ionenquelle beinhaltete außerdem eine Leistungsversorgung,
die einen konstanten Strom von 4 μA auf der Coronanadel
für einen APCI-Betrieb aufrechterhielt.
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6 zeigt
die Ergebnisse des oben beschriebenen experimentellen Verfahrens
unter Verwendung einer Glaskapillare des Stands der Technik. Das
obere Feld zeigt das LC-Profil, das durch UV verfolgt wurde, wobei
die Sulfanamid-Arzneimittel erfasst wurden: Sulfamethizol 301,
Sulfachloropyridizin 302, Sulfamethazin 303 und
Sulfadimethoxin 304. Das untere Feld zeigt den MS-Positiv-Scan,
bei dem die positiven Ionen erfasst wurden: Sulfamethizol 305,
Sulfachloropyridizin 306, Sulfamethazin 307 und
Sulfadimethoxin 308. Eine Tabelle unter den Instrumentenprofilen
zeigt die Spitzenbreite bei halber Höhe (PWHH = peak width
at half height) von UV- und MS-Signal in Minuten. Zusätzlich
ist die relative Spitzenverbreiterung des MS-Profils gegenüber
dem UV-Profil als ein Prozentsatz ausgedrückt. Während die
Spitze 305 des MS-Profils aufgrund einer weniger Gaußschen
(dreieckigeren) Spitzenform eine schmalere Spitzenbreite hatte,
zeigten die anderen MS-Spitzen eine wesentliche Spitzenverbreiterung. Die
durchschnittliche Spitzenverbreiterung aller vier MS-Spitzen betrug
39,62%.
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7 zeigt
die Ergebnisse des oben beschriebenen experimentellen Verfahrens
unter Verwendung der Kapillare aus mit Blei angereichertem Glas
mit einer resistiven Oberfläche.
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Das
obere Feld zeigt das LC-(UV-)Profil, bei dem die Sulfanamid-Arzneimittel
erfasst wurden: Sulfamethizol 401, Sulfachloropyridizin 402,
Sulfamethazin 403 und Sulfadimethoxin 404. Das
untere Feld zeigt den MS-Positiv-Scan, bei dem die positiven Ionen
erfasst wurden: Sulfamethizol 405, Sulfachloropyridizin 406,
Sulfamethazin 407 und Sulfadimethoxin 408. Eine
Tabelle unter den Instrumentenprofilen zeigt die Spitzenbreite bei
halber Höhe (PWHH) von UV- und MS-Signal in Minuten. Zusätzlich
ist die relative Spitzenverbreiterung des MS-Profils gegenüber dem
UV-Profil als ein Prozentsatz ausgedrückt. Die MS-Spitzen,
die unter Verwendung einer resistiven Kapillare erzeugt wurden,
zeigten eine durchschnittliche Spitzenverbreiterung von 13,88%,
was eine Verbesserung von 25,74% gegenüber der Glaskapillare des
Stands der Technik darstellt. Die Ergebnisse des Beispiels 1 und
Beispiels 2 zeigen, dass die resistiven Kapillaren Spitzenformen
bei sowohl die Polarität schnell umschaltenden als auch
nicht umschaltenden Anwendungen verbesserten.
-
Alle
Veröffentlichungen, Patente und Patentanmeldungen, die
in dieser Anmeldung genannt sind, sind hierin in ihrer Gesamtheit
durch Bezugnahme zu dem gleichen Ausmaß beinhaltet, als
ob die Offenbarung jeder einzelnen Veröffentlichung, Patentanmeldung
oder jedes Patents insbesondere und einzeln als in seiner Gesamtheit
durch Bezugnahme aufgenommen angezeigt wäre.
-
Eine
Anzahl von Ausführungsbeispielen der Erfindung wurde beschrieben.
Trotzdem wird zu erkennen sein, dass verschiedene Modifizierungen durchgeführt
werden könnten, ohne von der Wesensart und dem Schutzbereich
der Erfindung abzuweichen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 4977320 [0002]
- - US 4542293 [0003]
- - US 7081618 [0026]
- - US 5736740 [0026]