DE102008005113A1 - Verfahren zur Sicherung der Schweißqualität von Schweißpunkten beim Widerstandspunktschweißen einer bestimmten Materialkombination - Google Patents

Verfahren zur Sicherung der Schweißqualität von Schweißpunkten beim Widerstandspunktschweißen einer bestimmten Materialkombination Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sicherung der Schweißqualität von Schweißpunkten beim Widerstandspunktschweißen einer bestimmten Materialkombination, bei dem für jeden Schweißpunkt p der Verlauf der Änderung der Zangenschließkraft F über die Schweißzeit tS, bezogen auf eine zu Beginn der Schweißzeit tS gegebene Referenzkraft FREF, ermittelt und der jeweilige Schweißpunkt p als "in Ordnung" (i. O.) bzw. "stabil" klassifiziert wird, wenn zum einen der ermittelte Kurvenverlauf der Änderung der Zangenschließkraft F über die Schweißzeit tS vor deren Ende eine maximale Kraft FMax und am Ende der Schweißzeit tS eine Kraft FEnd aufweist, die kleiner als die maximale Kraft FMAX', jedoch größer als die Referenzkraft FREF ist. Erfindungsgemäß ist unmittelbar nach Ende der Schweißzeit tS der Durchmesser DL der Schweißlinse jedes als "in Ordnung" (i. O.) bzw. "stabil" klassifizierten Schweißpunktes p der vorgegebenen Materialkombination nach der Formel DL = a + bfmax + cfend zu prognostizieren, wobei die Koeffizienten a, b und c zuvor über Referenzschweißungen durch Approximieren an den jeweiligen als "in Ordnung" (i. O.) bzw. "stabil" klassifizierten Schweißpunkt p ermittelt werden, indem der Durchmesser DL der Schweißlinse meßtechnisch erfaßt wird, der ermittelte Durchmesser DL der Schweißlinse dann in einem dreiachsigen Diagramm mit den Koordinaten DL (mm); fmax und fend den Werten für fmax und fend des jeweiligen ...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sicherung der Schweißqualität von Schweißpunkten beim Widerstandspunktschweißen einer bestimmten Materialkombination, bei dem für jeden der mit einer Schweißzange gesetzten Schweißpunkte p der Materialkombination der Verlauf der Änderung der Zangenschließkraft F der Schweißzange über die Schweißzeit tS bezogen auf eine zu Beginn der Schweißzeit tS gegebene Referenzkraft RREF ermittelt und der jeweilige Schweißpunkt p der Materialkombination als „in Ordnung” (i. O.) bzw. „stabil” klassifiziert wird, wenn zum einen für den jeweiligen Schweißpunkt p der ermittelte Kurvenverlauf der Änderung der Zangenschließkraft F über die Schweißzeit tS vor deren Ende eine maximale Kraft FMAX und am Ende der Schweißzeit tS eine Kraft FEND aufweist, die kleiner als die maximale Kraft FMAX, jedoch größer als die Referenzkraft FREF ist, wobei die die Änderung der Zangenschließkraft F bedingende thermische Dehnung des Systems aus den beiden Schweißkappen der Schweißzange und dem Schweißgut durch das Einsinken der Schweißkappen in das Schweißgut überlagert wird, und wenn zum anderen jeder Schweißpunkt p der Materialkombination bei einer vorgegebenen Stärke des Schweißstroms IS über die Schweißzeit tS spritzerfrei ausgebildet wird.
  • Es ist bekannt ( US 4,419558 und "Welding Technology Corporation" Data Sheet :ML00273-Rev 1.2, Mai 2003), beim Widerstandspunktschweißen von Werkstücken zur Sicherung der Schweißqualität die bei der Ausbildung der Schweißlinse verursachte thermische Dehnung von Schweißkappen und Schweißgut zur erfassen. Hierzu wird mit einem Meßsystem für jeden mit einer servoelektrisch angetriebenen Schweißzange gesetzten Schweißpunkt der Werkstückkombination der Verlauf der thermischen Dehnung der Schweißelektroden, die durch das Wachsen der Schweißlinse verursacht wird, und damit der Verlauf der Änderung der Zangenschließkraft F während der Schweißzeit bezogen auf ein Referenzsignal erfaßt, das der Zangenschließkraft F vor Beginn des Schmelzflusses des Schweißpunktes zugeordnet wird. Die Schweißqualität des jeweiligen Schweißpunktes der Werkstückkombination wird als „i. O. Schweißpunkt” klassifiziert, wenn für den jeweiligen Schweißpunkt der ermittelte Kurvenverlauf der Änderung der Zangenschließkraft F über die Schweißzeit tS vor deren Ende eine maximale Kraft FMAX und am Ende der Schweißzeit tS eine Kraft FEND aufweist, die kleiner als die maximale Kraft FMAX, jedoch größer als eine durch das Referenzsignal charakterisierte Kraft FREF ist. Wird für einen Schweißpunkt ein von dem beschriebenen Kurvenverlauf der Änderung der Zangenschließkraft F über die Schweißzeit tS abweichender Kurvenverlauf erfaßt, so identifiziert das Meßsystem den entsprechenden Schweißpunkt als „n. i. O. Schweißpunkt”.
  • Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, zur Sicherung der Schweißqualität von Schweißpunkten beim Widerstandspunktschweißen einer bestimmten Materialkombination die in genannter Weise vorzunehmende Klassifizierung der Schweißpunkte in „i. O.” bzw. „stabil” und „n. i. O.” bzw. „instabil” für jeden gesetzten Schweißpunkt durch Prognosen bezüglich des jeweiligen Schweißlinsendurchmessers und/oder der Nachsetztiefe der Schweißelektroden qualitativ zu spezifizieren. Zudem sollen in die genannte gängige Klassifikation spritzerbehaftete Schweißpunkte einbezogen werden.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das eingangs genannte Verfahren dadurch gelöst, daß
    • – unmittelbar nach Ende der Schweißzeit tS der Durchmesser DL der Schweißlinse jedes als „in Ordnung” (i. O.) bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunktes p der vorgegebenen Materialkombination nach der Formel: DL = a + bfmax + cfend zu prognostizieren ist, wobei sind:
    • fmax = relative maximale Kraft FMAX bezogen auf die Referenzkraft FF und
    • fend = relative Kraft FEND am Ende der Schweißzeit tS bezogen auf die Referenzkraft FREF
    • – die Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel zuvor über Referenzschweißungen der bestimmten Materialkombination für die vorgegebene Fügeaufgabe durch Approximieren (Interpolieren) an den jeweiligen als „in Ordnung” (i. O.) bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunkt p der vorgegebenen Materialkombination bestimmt werden, indem der Durchmesser DL der Schweißlinse meßtechnisch ermittelt wird,
    • – der ermittelte Durchmesser DL der Schweißlinse dann in einem dreiachsigen Diagramm mit den Koordinaten DL (mm); fmax und fend den Werten für fmax und fend des jeweiligen Schweißpunktes p unter Bildung einer Anordnung gestreuter Punkte (Punktwolke) zugeordnet wird, und
    • – durch Approximieren (Interpolieren) eine Ebene aufgespannt wird, aus deren Lage in dem dreiachsigen Diagramm die Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel DL = a + bfmax + cfend bestimmt werden.
  • Vorzugsweise wird erfindungsgemäß für als „i. O.” bzw. „stabil” und/oder „n. i. O.” bzw. „instabil” klassifizierte Schweißpunkte p der bestimmten Materialkombination zusätzlich die Nachsetztiefe Δd der Schweißkappen der Schweißzange in das Schweißgut bzw. die Restpunktdicke des Schweißpunktes p aus dem letzteren zugeordneten Kraftsignal nach der Prognoseformel: Δd = a + bfmax +cfend,bestimmt. Hierzu werden zuvor die Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel über Referenzschweißungen der bestimmten Materialkombination für die bestimmte Fügeaufgabe durch Approximieren (Interpolieren) an den jeweiligen als „in Ordnung” (i. O.) bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunkt p bestimmt, indem die Nachsetztiefe Δd durch Messung der Restpunktdicke des Schweißpunktes bestimmt wird, z. B. nach einem Verfahren, bei dem die geschweißte Materialkombination zerstörend geprüft wird. Die ermittelte Nachsetztiefe Δd wird in einem dreiachsigen Diagramm mit den Koordinaten Δd; fmax; fend den Werten für fmax und fend des jeweiligen Schweißpunktes p unter Bildung einer Punktwolke zugeordnet wird, in der durch Approximieren (Interpolieren) eine Ebene aufgespannt wird, aus deren Lage in dem dreiachsigen Diagramm die Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel Δd = a + bfmax + cfend für die Nachsetztiefe bestimmt werden.
  • Zur Bestimmung des Durchmessers DL der Schweißlinse jedes Schweißpunktes p und/oder der jeweiligen Nachsetztiefe Δd an jedem Schweißpunkt p der geschweißten Materialkombination kann diese z. B. geschnitten und ein Querschliff in der Fügeebene hergestellt werden. Der Durchmesser DL der Schweißlinse jedes Schweißpunktes p kann dann durch Messung der Gefügeränder der Schweißlinse jedes Schweißpunktes p am Mikroskop bestimmt werden. Der Durchmesser DP jedes Schweißpunktes p ergibt sich dann gemäß DVS-Merkblatt 2916 „Prüfen von Punktschweißungen", Teil 3, Seite 2 zu: DP = 1,15 × DL.
  • Die Zangenschließkraft F der Schweißzange über die Schweißzeit tS kann z. B. mittels eines an einem Zangenarm der Schweißzange angeordneten Piezosensors gemessen. Die Schweißzange kann servomotorisch, pneumatisch, hydraulisch oder in sonstiger geeigneter Weise angetrieben werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren schafft die Möglichkeit, unmittelbar im Anschluß an die Schweißzeit tS für jeden Schweißpunkt p der bestimmten Materialkombination, der in Auswert ung des Kurvenverlaufes der Änderung der Zangenschließkraft über die Schweißzeit tS als „i. O.” bzw. „stabil” klassifiziert ist, diese Klassifikation des Schweißpunktes p durch konkrete Angabe des Durchmessers DL seiner Schweißlinse genauer qualitativ zu spezifizieren, indem eine Schweißlinsengröße zu prognostizieren ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht zusätzlich unmittelbar im Anschluß an die Schweißzeit tS für jeden Schweißpunkt p unabhängig davon, ob dieser als „i. O” bzw. „stabil”; „n. i. O.” bzw. „instabil” oder „spritzerbehaftet” in Auswertung des Kurvenverlaufes der Änderung der Zangenschließkraft F über die Schweißzeit tS klassifiziert ist, eine qualitative Spezifizierung der ermittelten Klassifikation durch eine Prognose der Nachsetztiefe Δd der Schweißelektroden für jeden Schweißpunkt p bzw. der Restdicke jedes Schweißpunktes p der bestimmten Materialkombination am Ende der jeweiligen Schweißzeit tS.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun unter Bezug auf die Zeichnungen weiter erläutert. In diesen sind:
  • 1 eine schematische Darstellung einer eine Widerstandspunktschweißzange umfassenden Systemanordnung zur Durchführung des Verfahrens zur Sicherung der Schweißqualität von Schweißpunkten beim Widerstandspunktschweißen einer bestimmten Materialkombination,
  • 2 ein zweiachsiges Diagramm, aus dem schematisch der Verlauf der Änderung der Zangenschließkraft F über die Schweißzeit tS für jeden als „i. O.” bzw. „stabil” zu klassifizierenden Schweißpunkt p der bestimmten Materialkombination hervorgeht,
  • 3 ein zweiachsiges Diagramm, aus dem schematisch der Verlauf der Änderung der Zangen schließkraft F über die Schweißzeit tS für jeden als „n. i. O.” bzw. „instabil” zu klassifizierenden Schweißpunkt p der bestimmten Materialkombination hervorgeht,
  • 4 ein zweiachsiges Diagramm, aus dem schematisch der Verlauf der Änderung der Zangenschließkraft F über die Schweißzeit tS für einen als „spritzerbehaftet” klassifizierten Schweißpunkt p der bestimmten Materialkombination hervorgeht, wobei FEND nicht zwingend kleiner sein muß als FREF,
  • 5 ein dreiachsiges Diagramm, in dem u. a. die mikroskopisch gemessenen Schweißlinsendurchmesser DL in mm von jeweils bei den Referenzschweißungen als „stabil” klassifizierten Schweißpunkten p der bestimmten Materialkombination bezogen auf fmax und fend zu Punkthaufen aufgetragen und zu einer aufgespannten Ebene zur Bestimmung der Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel für den Schweißlinsendurchmesser approximiert (interpoliert) sind,
  • 6 eine Wiedergabe des dreiachsigen Diagramms gemäß 5 aus einem anderen Blickwinkel, der die aufgespannte Ebene der Anordnung der gestreuten Schweißpunkte deutlich werden läßt.
  • 7 ein dreiachsiges Diagramm, in dem die Nachsetztiefen Δd der Kappen der Schweißelektroden an den Schweißpunkten p der bestimmten Materialkombination zu gestreuten Punkthaufen (Punktwolken) aufgetragen und zu einer aufgespannten Ebene zur Bestimmung der Koeffzienten a, b und c der Prognoseformel für die Nachsetztiefe Δd approximiert (interpoliert) sind,
  • 8 eine Wiedergabe des dreiachsigen Diagramms gemäß 7 aus einem anderen Blickwinkel, der die aufgespannte Ebene der Punktwolke deutlich werden läßt, und
  • 9 eine Schnittansicht eines schematisch dargestellten Schweißpunktes p der bestimmten Materialkombination.
  • 1 zeigt schematisch ein System zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, das eine Widerstandspunktschweißzange 1 mit zwei Zangenarmen 2 umfaßt, die von einem servomotorischen Antrieb 3 anzutreiben ist. Die von den Schweißelektroden 4 auf eine bestimmte Materialkombination 5 ausgeübte Zangenschließkraft F wird z. B. mittels eines Piezosensors 6 erfaßt. Weitere Sensoren 7 und 8 dienen zur Messung des Schweißstroms und der Spannung. Die von den Sensoren 6, 7 und 8 erfaßten Meßwerte werden einem Analog-Digital-Wandler 9 zugeführt, in dem die erfaßten Signale für einen ersten Rechner 10 in lesbare Signalfunktionen umgeformt werden. Dem Rechner 10 ist eine Klassifizierungseinrichtung 11 nachgeschaltet, mittels der für jeden gesetzten Schweißpunkt p der Materialkombination 5 unmittelbar am Ende der Schweißzeit tS mit dem jeweiligen Schweißstrom IS eine Klassifikation in eine der Kategorien „in Ordnung” (i. O.) bzw. „stabil”, „nicht in Ordnung” (n. i. O.) bzw. „instabil” oder „Spritzer” erfolgt.
  • Während der jeweiligen Schweißzeit tS für einen zu setzenden Schweißpunkt p wird die thermische Dehnung des Systems in dem vom Analog-Digital-Wandler 9 erstellten Kraftsignal erkannt. Dieser Kraftzuwachs wird durch das Einsinken der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 in die sich bildende Schweißlinse der bestimmten Materialkombination 5 überlagert. Aus der Signalkombination ergibt sich ein charakteristischer Kraftsignalverlauf, der die Basis für die Einordnung des jeweiligen gesetzten Schweißpunktes p der Materialkombination 5 in eine der drei genannten Klassifikationen durch die Klassifizierungseinrichtung 11 bildet. Letzterer ist eine Bewertungseinrichtung 13 mit einem Sortierer und einem zweiten Rechner nachgeschaltet, mittels der nach erfolgter Kalibrierung für jeden als „i. O.” bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunkt p der Materialkombination 5 zur Spezifizierung der Schweißqualität der Durchmesser DL der Schweißlinse zu prognostizieren ist. Zusätzlich ist zur weiteren Spezifizierung der Schweißqualität von der Bewertungseinrichtung 13 für jeden gesetzten Schweißpunkt p der Materialkombination 5 für alle drei Kategorien der Klassifizierung eine Aussage über die Nachsetztiefe Δd der Kappen 12 der beiden Schweißelektroden 4 erstellbar.
  • Die Potentiale der Klassifikation liegen vorteilhafterweise darin, dass die Klassifikation
    • – für jeden Schweißpunkt p der bestimmten Materialkombination im Prozeß durchgeführt werden kann,
    • – die Klassifikation sich einfach und ohne Kalibrierung aus dem ermittelten charakteristischen Kraftsignal ableiten läßt,
    • – als „i. O.” bzw. „stabil” klassifizierte Schweißpunkte p der vorgegebenen Materialkombination einen verhältnismäßig großen Schweißlinsendurchmesser aufweisen und
    • – für als „i. O.” bzw. „stabil” klassifizierte Schweißpunkte p der bestimmten Materialkombination nach erfolgter Kalibrierung des Systems der Schweißlinsendurchmesser DL und die Restdicke bzw. die Nachsetztiefe Δd der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 abgeleitet werden können.
  • Aus der Klassifikation können weiterhin Informationen zum Zustand der Schweißanlage gewonnen werden. Wird die Klassifizierung des ermittelten charakteristischen Kraftsignals über eine beliebige Anzahl an Schweißpunkten p der vorgegebenen Materialkombination 5 graphisch dargestellt, so lassen sich Hinweise ableiten zum:
    • – Zustand der Kappen der Schweißelektroden,
    • – Lage der Schweißparameter in einem stabilen Prozeßbereich,
    • – Anzeichen, daß der Schweißbereich im Laufe der Zeit u. a. durch Verschleiß verlassen wird,
    • – Gefahr, daß der Schweißlinsendurchmesser kleiner als der zulässige DLMin wird.
  • In 2 ist schematisch der Verlauf der Änderung der Zangenschließkraft F der Schweißzange 1 über die Schweißzeit tS bezogen auf eine zu Beginn der Schweißzeit tS gegebene Referenzkraft FREF für jeden als „i. O.” bzw. „stabil” zu klassifizierenden Schweißpunkt p der vorgegebenen Materialkombination 5 dargestellt. In dem dargestellten Kraftverlauf ist ein deutliches Maximum vor dem Ende der Schweißzeit tS gegeben. In dem Kraftanstieg ist die thermische Dehnung des Systems zu beobachten. Durch das Einsinken der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 in das Schweißgut wird die thermische Dehnung vom sog. Nachsetzverhalten überlagert. Dadurch sinkt die meßbare Kraft, so daß die Kraft FEND am Ende der Schweißzeit tS kleiner als die Maximalkraft FMAX ist. Zur Abgrenzung jedes als „i. O.” bzw. „stabil” zu klassifizierenden Schweißpunktes p gegenüber jedem als „n. i. O.” bzw. „instabil” zu klassifizierenden Schweißpunkt p der bestimmten Materialkombination wird eine Differenz der Kraft FMAX zur Kraft FEND verwendet.
  • Der aus 2 ersichtliche Verlauf der Kraftkurve ist materialabhängig und stellt sich ein, wenn beim Setzen eines Schweißpunktes p der bestimmten Materialkombination 5 während der Schweißzeit tS die Stärke des Schweißstroms IS so gewählt ist, daß der entsprechende Schweißpunkt p nicht spritzerbehaftet ist und die thermische Dehnung des Systems durch das Einsinken der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 in das Schweißgut überlagert wird. Als Ergebnis werden die Schweißlinsen der entsprechenden Schweißpunkte p der vorgegebenen Materialkombination 5 optimal ausgebildet und erreichen eine Größe, die im Verhältnis zu den Aufsetzflächen der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 ein Maximum an Verbindungsstabilität garantiert.
  • Steigt gemäß 3 die gemessene Zangenschließkraft F beim Setzen eines Schweißpunktes p der bestimmten Materialkombination 5 kontinuierlich bis zum Ende der Schweißzeit tS an, wobei die maximale Kraft FMAX gleich der Kraft FEND am Ende der Schweißzeit tS ist, so ist dieser Schweißpunkt als „n. i. O.” bzw. „instabil” zu klassifizieren. Das Einsinken der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 in das Schweißgut ist in dem diesem Schweißpunkt zugeordneten Kurvenverlauf der Zangenschließkraft F nicht zu erkennen.
  • „Instabil” klassifizierte Schweißpunkte p treten auf, wenn
    • – mit zu geringem Strom geschweißt wird,
    • – die Schweißzeit tS zu kurz ist,
    • – nicht genügend Material aufschmilzt, damit sich der Schweißpunkt p optimal ausbildet.
  • Bei den als „instabil” klassifizierten Schweißpunkten p haben sich Schweißlinsen gebildet, die meist kleiner sind, als es die Aufsetzflächen der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 bei optimal gewählten Schweißparametern zulassen würden. Es besteht die Gefahr, das der Schweißlinsendurchmesser kleiner als der zulässige DLMIN ist. Der Kurvenverlauf gemäß 3 gibt den Hinweis, daß die Stärke des Schweißstroms IS bzw. die Schweißzeit tS nicht ausreicht, um den Schweißpunkt p vollständig auszubilden. Der Kraftverlauf gemäß 3 kann sich aufgrund des zunehmenden Kappenverschleißes nach fortlaufender Anzahl von Schweißungen mit einem Anfangs „stabilen” Kraftverlauf einstellen und als Warnhinweis zum Nachfräsen der Schweißkappen 12 gesehen werden.
  • In 4 ist weiterhin schematisch der Kurvenverlauf der Änderung der Zangenschließkraft F über die Schweißzeit tS bezogen auf die Referenzkraft FREF für Schweißpunkte p der vorgegebenen Materialkombination dargestellt, die als „spritzerbehaftet” und somit ebenfalls als „n. i. O” zu klassifizieren sind. Bei Setzen derartiger Schweißpunkte p tritt aufgrund von Spritzern plötzlich ein starker Krafteinbruch auf, wie 4 zu entnehmen ist. Durch die schlagartig entweichende Schmelze reduziert sich das Volumen der Schweißlinse und die an der Oberfläche drückenden Kappen 12 der Schweißelektroden 4 setzen verstärkt nach. Dadurch sinkt die gemessene Zangenschließkraft F schlagartig. Der Kraftverlust kann hierbei gemäß 4 so groß sein, daß die Kraft FEND kleiner als die Referenzkraft FREF wird.
  • Dieser Kraftverlauf, der für einen als „spritzerbehaftet” zu klassifizierenden Schweißpunkt p typisch ist, tritt auf, wenn
    • – schlagartig Material aus der Schmelze austritt, weil die Stärke des Schweißstroms IS zu groß oder die Schweißzeit tS zu lang ist,
    • – durch andere Einflüsse die entstehende Schmelze nicht durch den äußeren Druck der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 als Schmelzbad zusammengehalten werden kann.
  • Durch Verschmutzungen können Spalte zwischen der zu verschweißenden vorgegebenen Materialkombination auftreten oder Verspannungen können Gegenkräfte bedingen, wodurch jeweils die Spritzerneigung begünstigt wird.
  • Mit dem Auftreten von Spritzern entstehen prozeßrelevante Probleme wie z. B. lokale Überhitzungen, Festigkeitsverluste, erhöhter Verschleiß, Anlagenverschmutzungen und Verschmutzungen der Oberflächen am Produkt. Der dadurch bedingte Wartungs- und Nacharbeitungsaufwand ist kostenintensiv. Dementsprechend stellt sich das Erfordernis für eine qualitative Spezifizierung der Klassifikation.
  • Erfindungsgemäß wird hierzu unmittelbar nach Ende der Schweißzeit tS für jeden als „i. O.” bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunkt p der bestimmten Materialkombination 5 der Schweißlinsendurchmesser nach der Formel DL = a + bfmax + c fend prognostiziert. Vorzugsweise wird zusätzlich für jeden gesetzten Schweißpunkt p der bestimmten Materialkombination 5 die Restpunktdicke bzw. die Nachsetztiefe der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 in das Schweißgut nach der Formel Δd = a + bfmax + cfend prognostiziert.
  • Für die Prognose des Schweißlinsendurchmesser DL ergeben sich aus dem gemessenen charakteristischen Kraftsignal für den als „i. O.” bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunkt p die diesem zugeordneten jeweiligen Meßwerte für FMAX und FEND und somit die Werte für fmax = relative maximale Kraft FMAX bezogen auf die Referenzkraft FREF und fend = relative Kraft FEND am Ende der Schweißzeit tS bezogen auf die Referenzkraft FREF.
  • Die Koeffizienten a, b und c der jeweiligen Prognoseformel werden zuvor über Referenzschweißungen der vorgegebenen Materialkombination 5 für die vorgegebene Fügeaufgabe durch Fi(t) an den jeweiligen als „i. O.” bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunkt p der vorgegebenen Materialkombination 5 bestimmt.
  • Bei den Referenzschweißungen der vorgegebenen Materialkombination ist z. B. ein Vorwärmstrom über eine Zeitspanne mit einer solchen Stromstärke zu wählen, daß die vorhandene Zinkschicht aufschmilzt, das Grundmaterial jedoch ohne Veränderungen erhalten bleibt. Zudem ist für jeden Schweißpunkt p der bestimmten Materialkombination eine Schweißzeit tS im Schweißbereich vorzugeben. Die Stromstärke ist so zu wählen, daß möglichst an der Spritzergrenze geschweißt wird. Dieser Bereich wird geeignet durch mehrere Schweißversuchsreihen (3–5) mit Stromtreppen bei jeweils einigen Wiederholungen mit einer Einstellung definiert eingegrenzt.
  • Beginnend mit einem verhältnismäßig kleinen Schweißstrom wird dieser schrittweise bis zu einem maximalen Wert an der Spritzergrenze gesteigert. Für die Reihen der gesetzten Schweiß punkte p mit als „i. O.” bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunkten p wird verfahrensmäßig der Schweißlinsendurchmesser bestimmt. Während der Schweißzeit tS ist ein Kraftanstieg von ca. 5% gegeben. Der Verlauf der Kraftkurve ist materialabhängig.
  • Zur verfahrensmäßigen Bestimmung des Schweißlinsendurchmessers DL im Zuge der Referenzschweißungen wird z. B. die geschweißte bestimmte Materialkombination geschnitten und ein Querschliff in der Fügeebene hergestellt. Dann wird der Durchmesser DL der Schweißlinse des entsprechenden Schweißpunktes p durch Messung der Gefügeränder der Schweißlinse am Mikroskop bestimmt. Zur Bestimmung des Durchmessers DP jedes Schweißpunktes p werden jeweils zwei Meßwerte im Winkel von 90° an den Materialbruchrändern erfaßt und dann gemittelt.
  • Zur Ermittlung der Koeffizienten a, b, und c der Prognoseformel sowohl für den Schweißlinsendurchmesser DL als auch für den Schweißpunktdurchmesser DP jedes als „i. O.” bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunktes p der bestimmten Materialkombination werden die bei den Referenzschweißungen verfahrensmäßig gemessenen Schweißlinsendurchmesser DL bzw. Schweißpunktdurchmesser DP in einem dreiachsigen Diagramm mit den Koordinaten DL (mm); fmax; fend gemäß 5 den Werten für fmax und fend des jeweiligen Schweißpunktes p unter Bildung einer Anordnung gestreuter Punkte in Form einer Punktwolke zugeordnet. Durch Approximieren (Interpolieren) der Punktanordnung wird in dieser, wie am besten aus 6 ersichtlich ist, eine Ebene aufgespannt, aus deren Lage in dem dreiachsigen Diagramm die Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel für den Schweißlinsendurchmesser DL bzw. für den Schweißpunktdurchmesser DP der als „i. O.” bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunkte p der vorbestimmten geschweißten Materialkombination bestimmt werden.
  • Für ein Beispiel einer Materialkombination mit einer Blechstärke von 2 × 1,2 mm ergeben sich über die Lage der im dreiachsigen Diagramm aufgespannten Ebene folgende Werte für die Koeffizienten:
    a = 6,72; b = 0,36; c = –0,42
  • Die Koeffizienten sind für jede Materialkombination gesondert zu ermitteln.
  • Zur weiteren Spezifizierung der Klassifikation der gesetzten Schweißpunkte p der bestimmten Materialkombination kann entsprechend zusätzlich die Nachsetztiefe der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 in das Schweißgut bzw. die Restdicke des jeweiligen Schweißpunktes p bezogen auf alle drei oben angeführten Klassifikationen gemäß der Prognoseformel: Δd = a + bfmax + cfend unmittelbar nach Ende der Schweißzeit tS jedes gesetzten Schweißpunktes p der vorgegebenen Materialkombination bestimmt werden.
  • Hierzu werden die Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel für die Nachsetztiefe Δd jedes Schweißpunktes p der bestimmten Materialkombination über Referenzschweißungen für die bestimmte Fügeaufgabe durch Approximieren an die gesetzten Schweißpunkte p bestimmt, indem z. B. die geschweißte bestimmte Materialkombination geschnitten und ein Querschliff in der Fügebene hergestellt wird. Anschließen wird durch Messung der Gefügeränder der Schweißlinse jedes Schweißpunktes p am Mikroskop die Restdicke des jeweiligen Schweißpunktes p ermittelt und damit die Nachsetztiefe Δd der Kappen 12 der Schweißelektroden 4 in das Schweißgut prozentual zur Stärke der bestimmten Materialkombination bestimmt.
  • Die gemessenen Werte der Nachsetztiefe Δd der jeweiligen Schweißpunkte p werden, wie aus 7 hervorgeht, in ein dreiachsiges Diagramm mit den Koordinaten Δd; fmax; fend den Werten für fmax und fend des jeweiligen Schweißpunktes p unter Bildung einer Anordnung gestreuter Punkte in Form einer Punktwolke zugeordnet. In dieser Punktwolke wird, wie am besten aus 8 hervorgeht, durch Approximieren (Interpolieren) eine aufgespannte Ebene gebildet, aus deren Lage in dem dreiachsigen Diagramm die Koeffizienten a, b, c der Prognoseformel für die Nachsetztiefe Δd für jeden Schweißpunkt p der vorgegebenen Materialkombination bestimmt werden.
  • Für eine Kombination von Stahlwerkstoffen ergeben sich z. B. bei einer Blechstärke von 2 × 1,2 mm über die Lage der in dem dreiachsigen Diagramm aufgespannten Ebene folgende Werte für die Koeffizienten:
    a = 2,84; b = 3,35; c = –2,4
  • Die Koeffizienten sind auch hier für jede Materialkombination gesondert zu ermitteln.
  • 9, die im Schnitt einen schematisch dargestellten Schweißpunkt p der geschweißten Materialkombination 5 aus zwei Blechen der Dicke t1 bzw. t2 zeigt, macht deutlich, daß der Durchmesser DL der Schweißlinse des Schweißpunktes p kleiner als der Durchmesser DP des Schweißpunktes p ist. Die Restpunktdicke des Schweißpunktes p ergibt sich über die Dicke t1 bzw. t2 jedes der beiden Bleche der Materialkombination 5 und die jeweilige Eindrucktiefe tE1 bzw. tE2 der beiden Schweißelektroden 4 zu: Restpunktdicke = t1 + t2 – tE1 – tE2
  • Das Verhältnis der Eindrucktiefen tE1/tE2 läßt Rückschlüsse auf die erreichte Oberflächengüte des Schweißpunktes p der bestimmten Materialkombination 5 zu.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 4419558 [0002]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - ”Welding Technology Corporation” Data Sheet :ML00273-Rev 1.2, Mai 2003 [0002]
    • - DVS-Merkblatt 2916 „Prüfen von Punktschweißungen”, Teil 3, Seite 2 [0006]

Claims (5)

  1. Verfahren zur Sicherung der Schweißqualität von Schweißpunkten beim Widerstandspunktschweißen einer bestimmten Materialkombination, bei dem für jeden der mit einer Schweißzange gesetzten Schweißpunkte p der Materialkombination der Verlauf der Änderung der Zangenschließkraft F der Schweißzange über die Schweißzeit tS bezogen auf eine zu Beginn der Schweißzeit tS gegebene Referenzkraft FREF ermittelt und der jeweilige Schweißpunkt p der Materialkombination als „in Ordnung” (i. O.) bzw. „stabil” klassifiziert wird, wenn zum einen für den jeweiligen Schweißpunkt p der ermittelte Kurvenverlauf der Änderung der Zangenschließkraft F über die Schweißzeit tS vor deren Ende eine maximale Kraft FMax und am Ende der Schweißzeit tS eine Kraft FEnd aufweist, die kleiner als die maximale Kraft FMAX, jedoch größer als die Referenzkraft FREF ist, wobei die die Änderung der Zangenschließkraft F bedingende thermische Dehnung des Systems aus den beiden Schweißkappen der Schweißzange und dem Schweißgut durch das Einsinken der Schweißkappen in das Schweißgut überlagert wird, und wenn zum anderen jeder Schweißpunkt p der Materialkombination bei einer vorgegebenen Stärke des Schweißstroms IS über die Schweißzeit tS spritzerfrei ausgebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß – unmittelbar nach Ende der Schweißzeit tS der Durchmesser DL der Schweißlinse jedes als „in Ordnung” (i. O.) bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunktes p der vorgegebenen Materialkombination nach der Formel DL = a + bfmax + cfend zu prognostizieren ist,wobei sind: fmax = relative maximale Kraft FMAX bezogen auf die Referenzkraft FREF und fend = relative Kraft FEND am Ende der Schweißzeit tS bezogen auf die Referenzkraft FREF – die Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel zuvor über Referenzschweißungen der bestimmten Materialkombination für die vorgegebene Fügeaufgabe durch Approximieren (Anpassen) an den jeweiligen als „in Ordnung” (i. O.) bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunkt p der vorgegebenen Materialkombination bestimmt werden, indem der Durchmesser DL der Schweißlinse meßtechnisch ermittelt wird, – der ermittelte Durchmesser DL der Schweißlinse dann in einem dreiachsigen Diagramm mit den Koordinaten DL(mm); fmax und fend den Werten für fmax und fend des jeweiligen Schweißpunktes p unter Bildung einer Anordnung gestreuter Punkte (Punktwolke) zugeordnet wird, und – durch Approximieren (Interpolieren) eine Ebene in der Anordnung gestreuter Punkte (Punktwolke) aufgespannt wird, aus deren Lage in dem dreiachsigen Diagramm die Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel DL = a + bfmax + cfend bestimmt werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß – zusätzlich die Nachsetztiefe Δd der Schweißkappen der Schweißzange bzw. die Änderung der Blechstärke der vorgegebenen Materialkombination im jeweiligen als „stabil” klassifizierten Schweißpunkt p bzw. die Restdicke jedes Schweißpunktes p aus dem Kraftsignal, das jeweils dem als „stabil” klassifizierten Schweißpunkt p zugeordnet ist, nach der Prognoseformel Δd = a + bfmax + cfend zu bestimmen ist, – die Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel zuvor über Referenzschweißungen der Materialkombination für die bestimmte Fügeaufgabe durch Approximieren (Anpassen) an den jeweiligen als „in Ordnung” (i. O.) bzw. „stabil” klassifizierten Schweißpunkt p bestimmt werden, indem die Nachsetztiefe Δd durch Messung der Restpunktdicke des Schweißpunktes p ermittelt wird, – die ermittelte Nachsetztiefe Δd in ein dreiachsiges Diagramm mit den Koordinaten Δd; fmax; fend den Werten für fmax und fend des jeweiligen Schweißpunktes p unter Bildung einer Anordnung gestreuter Punkte (Punktwolke) zugeordnet wird, und – durch Approximieren (Interpolieren) eine Ebene in der Anordnung der gesreuten Punkte (Punktwolke) aufgespannt wird, aus deren Lage in dem dreiachsigen Diagramm die Koeffizienten a, b und c der Prognoseformel Δd = a + bfmax + cfend für die Nachsetztiefe Δd bestimmt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung des Durchmessers DL der Schweißlinse jedes Schweißpunktes p und/oder der jeweiligen Nachsetztiefe Δd an jedem Schweißpunkt p der geschweißten Materialkombination diese geschnitten, ein Querschliff in der Fügebene hergestellt und anschließend der Durchmesser DL der Schweißlinse jedes Schweißpunktes p und/oder die Nachsetztiefe Δd an jedem Schweißpunkt p durch Messung der Gefügeränder der Schweißlinse bzw. der Restdicke jedes Schweißpunktes p meßtechnisch ermittelt werden.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zangenschließkraft F der angetriebenen Schweißzange über die Schweißzeit tS mittels eines an einem Zangenarm der Schweißzange angeordneten Piezosensors gemessen wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißzange servormotorisch, pneumatisch oder hydraulisch angetrieben wird.
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