DE102008028385B4 - Mess- und Steuerverfahren zum Widerstandsschweißen - Google Patents

Mess- und Steuerverfahren zum Widerstandsschweißen Download PDF

Info

Publication number
DE102008028385B4
DE102008028385B4 DE200810028385 DE102008028385A DE102008028385B4 DE 102008028385 B4 DE102008028385 B4 DE 102008028385B4 DE 200810028385 DE200810028385 DE 200810028385 DE 102008028385 A DE102008028385 A DE 102008028385A DE 102008028385 B4 DE102008028385 B4 DE 102008028385B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
resistance
welding
sheet
current
measuring method
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE200810028385
Other languages
English (en)
Other versions
DE102008028385A1 (de
Inventor
Hans-Jürgen Rusch
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ALIA TECHNIK GmbH
Original Assignee
ALIA TECHNIK GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ALIA TECHNIK GmbH filed Critical ALIA TECHNIK GmbH
Priority to DE200810028385 priority Critical patent/DE102008028385B4/de
Priority to FR0953997A priority patent/FR2932404A1/fr
Publication of DE102008028385A1 publication Critical patent/DE102008028385A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102008028385B4 publication Critical patent/DE102008028385B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K11/00Resistance welding; Severing by resistance heating
    • B23K11/10Spot welding; Stitch welding
    • B23K11/11Spot welding
    • B23K11/115Spot welding by means of two electrodes placed opposite one another on both sides of the welded parts
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K11/00Resistance welding; Severing by resistance heating
    • B23K11/24Electric supply or control circuits therefor
    • B23K11/25Monitoring devices
    • B23K11/252Monitoring devices using digital means
    • B23K11/256Monitoring devices using digital means the measured parameter being the inter-electrode electrical resistance
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K11/00Resistance welding; Severing by resistance heating
    • B23K11/34Preliminary treatment

Abstract

Messverfahren zum Bestimmen einer Eigenschaft, insbesondere eines Stoffwiderstandes oder einer Stoffwiderstandsfunktion wenigstens eines durch Widerstandsschweißen zu verschweißenden Bleches, umfassend die Schritte:
Anordnen des wenigstens einen Bleches zwischen zwei Elektroden,
Steuern eines Prüfstromes über die Elektroden durch das Blech, und
Bestimmen eines Widerstandes oder Widerstandsverlaufes mittels gleichzeitigem Erfassen von Strom und Spannung,
dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfstrom so gesteuert wird, dass er zu signifikanten Erwärmung des Blechs führt, ohne jedoch einen Schweißvorgang auszuführen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Messverfahren zum Bestimmen einer Eigenschaft, insbesondere eines Stoffwiderstandes oder einer Stoffwiderstandsfunktion wenigstens eines durch Widerstandsschweißen zu verschweißenden Bleches vor dem Schweißvorgang gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Widerstandsschweißverfahren zum Verschweißen wenigstens zweier Bleche an wenigstens einem Berührungspunkt miteinander. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Widerstandsschweißvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 27.
  • Widerstandsschweißen, insbesondere das Widerstandspunktschweißen, ist allgemein bekannt. Das Widerstandspunktschweißen ist ein Pressschweißverfahren, das auf der partiellen Erwärmung der zu verbindenden Werkstücke beruht. In einem engen Stromkanal fließt ein Strom von mehreren Kiloampere, der das Metall aufschmilzt und so zur Verbindung der Werkstücke führt. Die Widerstände in dem beim Schweißen gebildeten Schweißstromkreis spielen bei der Erwärmung und damit für das Aufschmelzen eine entscheidende Rolle, da sie maßgeblich an der Wärmeerzeugung beteiligt sind.
  • Es ist bekannt, während des Schweißprozesses eine Widerstandskurve aufzunehmen und die Widerstandskurve bei Überwachungsstrategien als Prozessparameter zu verwenden. Beim Widerstandsschweißen befinden sich die zu verschweißenden Bleche zwischen zwei Elektroden und die Widerstandskurve bezieht sich üblicherweise auf den Widerstand, der sich zwischen den beiden Elektroden einstellt. Aus dem Widerstandsverlauf, der auch Widerstandskurve genannt wird, können Rückschlüsse auf den Prozessablauf oder auf Störeinflüsse gezogen werden. Insbesondere gehören hierzu folgende Aspekte:
    • – Störeinflüsse können sich im Schweißprozess, entweder sporadisch, insbesondere bei Einzelstörungen wie z. B. bei einer Randbereichsschweißung, oder schleichend, insbesondere bei Veränderungen während der Serienproduktion wie z. B. der Kappenabnutzung im Widerstandsverlauf widerspiegeln und entsprechend beeinflusst werden.
    • – Teilisolationen zwischen den zu verschweißenden Werkstücken als auch eine schlechte Passung wirken sich durch eine Erhöhung des Widerstands besonders am Beginn des Schweißprozesses aus.
    • – Nebenschlüsse, die oftmals durch benachbarte bereits angebrachte Schweißpunkte verursacht werden, als auch eine Abnutzung der Schweißelektroden verändern den Widerstand.
  • In der DE 10 334 478 wird die Widerstandskurve am Beginn des Schweißprozesses ausgewertet. Demnach wird zu Beginn des Schweißverfahrens, bevor das eigentliche Schweißen, nämlich das Aufschmelzen, beginnt, der Verlauf des Prozesswiderstandes bzw. der Prozessimpedanz gemessen und mit einem Sollwiderstand bzw. einer Sollimpedanz verglichen. Unterschreitet die gemessene Widerstandskurve den Sollwert, so wird der eigentliche Schweißvorgang gestartet und ein zum Aufschmelzen erforderlicher Schweißstrom gesteuert. Die dort beschriebene Überwachung beschränkt sich ausschließlich auf eine vorgeschaltete Test- und eine evtl. notwendige Vorwärmphase. Wird eine einfache Soll-Impedanz unterschritten, gilt die Schweißstelle als störungsfrei und der Schweißprozess wird freigegeben.
  • Nachteilig hierbei ist, dass lediglich der Beginn des Schweißprozesses, der in der Test- und/oder Vorwärmphase liegt, betrachtet wird und Ergebnisse während des Schweißprozesses unbeachtet bleiben. Zudem werden lediglich statische Soll-Impedanzen verwendet. Änderungen von Einzelwiderständen, nämlich der Stoff- und Übergangswiderstände, werden nicht berücksichtigt und eine Differenzierung zwischen beiden Widerstandsarten erfolgt nicht. Insbesondere ist hierbei nachteilig, dass die Soll-Impedanzen an jede Schweißaufgabe manuell neu anzupassen sind.
  • Um Blechhalbzeuge hinsichtlich einer Eingangskontrolle und/oder Fertigungsüberwachung zu vermessen wird im DVS-Merkblatt 2929 vom Deutschen Verband für Schweißtechnik (DVS) ein Verfahren angegeben, mit dem Widerstände als wichtigstes Merkmal gemessen werden können. Das Merkblatt lehnt sich an die internationale Norm ISO/CD 18594 an. Die beiden im Merkblatt vorgestellten Verfahren sind durch:
    • a) niedrige Ströme von maximal 10 A bei konstantem Messstrom und von maximal 1000 A veränderlichem Messstrom,
    • b) lange Messzeiten von bspw. 15 s bei konstantem Messstrom bzw. langsamen Stromanstiegen von bspw. 100 A/ms bei veränderlichem Messstrom und
    • c) separaten Messeinrichtungen mit genauesten Anforderungen charakterisiert.
  • Bei diesem Messverfahren wird das Metall kaum erwärmt, so dass von der Messung eines „Kaltwiderstandes” gesprochen werden kann.
  • Für diese Methode sind spezielle Messvorrichtungen notwendig, deren Anschaffung und Betrieb mit einem großen Aufwand verbunden sind. Insbesondere für kleinere Unternehmen kann es daher notwendig werden Dienstleister mit der Prüfung zu beauftragen.
  • Gemäß solcher Untersuchungen wird somit das jeweilige Werkstück mit einem kleinen Prüfstrom beaufschlagt und daraus versucht, einen Durchgangswiderstand des betreffenden Werkstücks bzw. Bleches zu ermitteln. Zum Messen werden ebenfalls Elektroden verwendet, die gegen das zu prüfende Werkstück dabei gepresst werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass neben dem zu ermittelnden Durchgangswiderstand immer auch die beiden Kontaktwiderstände zwischen Elektrode und Blech bzw. Blech und Elektrode mitgemessen werden. Diese beiden Kontaktwiderstände liegen üblicherweise um Größenordnungen über dem Durchgangswiderstand und verändern sich zudem sehr schnell, so dass die Wiederholbarkeit von Messungen des ”Kaltwiderstandes” sehr schlecht ist. Im Übrigen sind, um überhaupt eine auswertbare Messung erwarten zu dürfen, Randbedingungen äußerst genau einzuhalten. Zu diesen Randbedingungen gehören insbesondere die Verwendung definierter Messelektroden als auch die Verwendung genau definierter Anpresskräfte und Messströme. Außerdem liegen die Messströme weit außerhalb der späteren Schweißströme, sodass der erfasste Kaltwiderstand oftmals kein ausreichendes Abbild der zu erwartenden Widerstände beim Schweißen liefert.
  • Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2006 038 786 A1 ist eine Steuerung einer Schweißvorrichtung bekannt. Demnach wird ein Verfahren zum Steuern einer Schweißvorrichtung offenbart, wobei die Schweißvorrichtung wenigstens eine Schweißelektrode aufweist, die mit wenigstens einer veränderbaren elektrischen Bezugsgröße betrieben wird und wobei diese elektrische Bezugsgröße durch eine Steuereinrichtung gesteuert wird. Die Steuerung der elektrischen Bezugsgröße erfolgt unter Berücksichtigung eines Referenzdatensatzes, der charakteristisch für einen durchzuführenden Schweißvorgang ist und wobei der Referenzdatensatz aus wenigstens einem aufgezeichneten Schweißablauf erzeugt wird.
  • Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2005 053 438 A1 ist ein Verfahren zur Überwachung von Punktschweißungen zweier elektrisch leitender Bauteile bekannt. Bei diesem Verfahren wird nach dem Schweißen die Elektrodenkraft aufrechterhalten und nach einer Wartezeit für eine bestimmte Prüfzeit ein Primärprüfstrom durch den Schweißtransformator geleitet, wobei der durch die Schweißelektroden fließende Strom (Prüfstrom) ermittelt, mit zuvor ermittelten Werten verglichen und daraus auf die Qualität der Schweißung geschlossen wird. Der Primärprüfstrom kann so gewählt werden, dass an der Schweißstelle zumindest geringfügig Werkstoff aufschmilzt.
  • Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, Lösungen zum Überwinden oder Verringern zumindest eines der vorgenannten Nachteile vorzuschlagen. Insbesondere soll ein verbessertes Messverfahren zum verlässlicheren Bestimmen eines Stoffwiderstandes und ein verbessertes Widerstandsschweißverfahren mit verbesserter Prozessüberwachung geschaffen werden.
  • Erfindungsgemäß wird somit ein Messverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 vorgeschlagen, bei dem der Prüfstrom so gesteuert wird, dass er zu einer signifikanten Erwärmung des Blechs führt, ohne jedoch einen Schweißvorgang auszuführen. Die Bestimmung betrifft somit einen Stoffwiderstand, der auch Durchgangswiderstand genannt wird. Von Bedeutung ist hier insbesondere der absolute Widerstandswert. Es kommt jedoch auch eine Widerstandsfunktion in Betracht, die beispielsweise von anderen Parametern, wie einer gemessen Temperatur und/oder einem Strom, abhängen kann. Nachfolgend wird nur der Begriff Stoffwiderstand verwendet, der sich dabei auch auf eine etwaige Stoffwiderstandsfunktion bezieht. Außerdem beziehen sich Widerständen bzw. Widerstandsfunktionen oder -verläufe auf den Stoffwiderstand, wenn nichts anderes angegeben ist.
  • Erfindungsgemäß wird der Stoffwiderstand mit einem so hohen Prüfstrom gemessen, dass eine signifikante Erwärmung des betreffenden Blechs erfolgt. Es wird somit ein so genannter Warmwiderstand gemessen. Dabei wird das Blech mit einem hohen Strom beaufschlagt, der mehrere kA betragen kann, und dabei wird die Spannung gemessen. Durch den viel größeren Strom ist die Spannung um Größenordnungen höher als bei einer bisher im Stande der Technik untersuchten Kaltmessung und folglich verursachen die Randbedingungen deutlich kleinere Störeinflüsse. Hierdurch kann auch eine Verbesserung der Wiederholbarkeit der Messergebnisse erzielt werden. In Beispieluntersuchungen lag die Streuung der Messergebnisse im Bereich von nur einigen μΩ.
  • Darüber hinaus werden die Bleche beim Schweißen ebenfalls durch den hohen Strom erwärmt. D. h. die durch die Messung des Warmwiderstands ermittelten Werte liegen im Bereich derer die auch beim Schweißen auftreten und spiegeln somit, im Vergleich zu einer Kaltmessung, die tatsächlichen Verhältnisse signifikant besser wider.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann und wird üblicherweise mit der eigentlichen Schweißmaschine durchgeführt und entsprechend kann ein Mehraufwand vermieden werden, und es ermöglicht, neben der Widerstandsmessung noch das thermische Verhalten der Bleche zu bewerten.
  • Gemäß einer Ausführungsform sollte der Prüfstrom möglichst den Werten des späteren Schweißstroms entsprechen, d. h. für das Stahlschweißen Größenord nungen zwischen 6 kA und 12 kA erreichen sowie für das Mikroschweißen ab einigen wenigen 100 A bis zu 5 kA betragen. Hierdurch wird ein so hoher Strom beim Messen bereitgestellt, dass von der Messung eines Warmwiderstandes ausgegangen werden kann. Zur Verringerung etwaiger Streuungen können mehrere Messungen für jedes Blech aufgenommen werden.
  • Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Messverfahren dadurch gekennzeichnet, dass als Prüfstrom ein vorbestimmter, insbesondere standardisierter Stromverlauf verwendet wird. Somit wird ein Prüfstrom vorgegeben und insbesondere bei weiteren Messungen wird wieder derselbe Strom zu Grunde gelegt, um eine Wiederholbarkeit und bei unterschiedlichen vermessenden Blechen eine bessere Vergleichbarkeit zu erreichen.
  • Eine weitere Ausführungsform betrifft ein Messverfahren, bei dem der Prüfstrom über einen Sollverlauf vorgegeben wird und der Sollverlauf einen Sprung aufweist und/oder kontinuierlich ansteigt, insbesondere zu Beginn einen Sprung aufweist. Durch die Verwendung eines Sollverlaufs für den Prüfstrom sind verschiedene Stromverläufe vorgebbar um dadurch bei Bedarf bestimmte Reaktionen des zu vermessenden Blechs anzuregen. Wird zu Beginn ein Sprung vorgesehen, so kann auch hierdurch ein entsprechendes dynamisches Verhalten besser untersucht werden. Außerdem werden durch den Sprung zumindest zeitweise Abweichungen zwischen Soll- und Istwert erreicht, die Aufschluss über die Dynamik des Systems geben.
  • Bevorzugt ist das Messverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstand bzw. Widerstandsverlauf anhand des bzw. eines Sollverlaufs für den Prüfstrom ermittelt wird. Demnach wird für die Auswertung gezielt der Sollwert statt dem Istwert verwendet, um hierdurch einen genaueren Bezugswert zu erhalten. Wird der Sollwert mit einem Sprung am Anfang verwendet, so ergibt sich – im Gegensatz zu dem Fall, wenn der Istwert verwendet wird – sofort ein entsprechend großer Wert, mit entsprechend erhöhter Genauigkeit.
  • Das Messverfahren ist gemäß einer weiteren Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, dass als zusätzliche Parameter oder Verläufe eine Anpresskraft der Elektroden, eine Einsinktiefe der Elektroden in die jeweilige Blechoberfläche und/oder eine Temperatur des Bleches überwacht werden. Die Anpresskraft der Elektroden gegen das zu prüfende Blech hat einen wesentlichen Einfluss auf den jeweiligen Übergangswiderstand zwischen Elektrode und Blech. Die Überwachung betrifft sowohl die Einstellung und Steuerung einer geeigneten Anpresskraft, die üblicherweise in dem Bereich liegt, bei dem auch das spätere Widerstandsschweißen durchgeführt wird, und sie kann auch das Überprüfen der tatsächlich eingestellten Anpresskraft betreffen. Eine Überwachung der Einsinktiefe und damit verbunden üblicherweise eine Wegmessung gibt weitere Aufschlüsse über den erreichten Kontakt, insbesondere die Kontaktfläche zwischen Elektrode und Blech und der metallischen Härte des Materials. Durch das Erwärmen des Bleches wird dieses wie auch beim Schweißen weicher und kann damit zu einer entsprechenden Einsinktiefe führen. Durch eine Temperaturmessung und gegebenenfalls über eine Steuerung oder Einstellung des Messstromes kann die Temperatur des Bleches und damit das spezifische Erwärmungsverhalten des Materials erkannt werden.
  • Insgesamt ist bei einer Ausführungsform wünschenswert, die Randbedingungen beim Messen des Stoffwiderstandes des betreffenden Bleches möglichst nahe an die Bedingungen beim späteren Verschweißen heranzuführen.
  • Dennoch wird bevorzugt bei der Messung zum Bestimmen eines Stoffwiderstandes jeweils nur ein Blech untersucht. Dies ist insbesondere auch deshalb wichtig, weil hierdurch der Übergangswiderstand zwischen zwei Blechen, der eine erhebliche Unsicherheit birgt und daher zu einer sehr ungenauen Messung führen würde, nicht vorhanden ist.
  • Vorzugsweise werden gemessene bzw. überwachte Parameter bzw. deren Verläufe zum Ermitteln von Materialeigenschaften des Bleches und/oder seiner Oberfläche ausgewertet. Dies kann im einfachsten Fall bedeuten, dass nur beim Einhalten bestimmter Toleranzbereiche die jeweilige Messung ausgewertet wird und andernfalls eine Wiederholung der Messung gegebenenfalls unter Veränderung der Messbedingungen vorgenommen wird. Weiterhin kommt eine quantitative Berücksichtigung in Betracht, bei der beispielsweise aus Anpresskraft und Einsinktiefe der Elektroden ein Stoffwiderstand abgeleitet wird. Eine solche Ableitung kann auch im Laufe der Zeit durch Aufnahme von Erfahrungswerten erst ermittelt werden. Die Ermittlung von Materialeigenschaften der Oberfläche, ist insbesondere deshalb von Bedeutung, weil beim elektrischen Widerstandsschweißen üblicherweise Bleche mit einer Beschichtung verwendet werden, dessen Oberflächeneigenschaften hierdurch berücksichtigt werden können.
  • Außerdem können durch Änderungen im Messstrom oder anderer Messparametern, wie z. B. der Anpresskraft, dynamische Widerstandsverläufe aufgenommen werden, die wiederum Rückschlüsse auf die Materialeigenschaften zulassen.
  • Eine Ausführungsform schlägt ein Messverfahren vor, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das wenigstens eine Blech mit einem Strom mit vorbestimmtem Stromverlauf belastet wird und basierend auf diesem Stromverlauf wenigstens ein Kennwert zum Klassifizieren des Blechs ermittelt wird. Somit wird ein Stromverlauf vorgegeben, und darauf basierend wenigstens ein Wert erfasst, der das Blech klassifizieren soll. Ein solcher Wert kann z. B. ein Widerstand sein, aber es kommen auch Werte in Betracht, die keinen genauen oder gar keinen physikalischen Wert des Blechs wiedergeben, sondern bspw. nur im wesentlichen zu einer Wiedererkennbarkeit einen Wert aufweisen sollen, der sich bei einer Wiederholung der Messung bzw. Erfassung für das gleiche Blech ebenfalls wieder einstellt. Bevorzugt weist der Stromverlauf über die Zeit wenigstens zwei Strompulse auf, wobei solche Strompulse schräge Flanken aufweisen können. Durch die Verwendung von Strompulsen wird das untersuchte Blech auch dynamisch angeregt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird zur Bestimmung des wenigstens einen Kennwertes abhängig von dem Stromverlauf ein Widerstandsverlauf ermittelt. Über einen solchen Widerstandsverlauf können Eigenschaften des Bleches erkannt werden. Bevorzugt wird wenigstens ein Kennwert aus der nachfolgend angegebenen Gruppe von Möglichkeiten bestimmt. Zu den Werten dieser Gruppe gehört:
    • – eine spezifische Widerstandsmaßzahl zum Charakterisieren des spezifischen Widerstandes des Bleches. Diese Widerstandsmaßzahl wird insbesondere durch Messung eines einzelnen Widerstandes ermittelt bzw. durch diesen Widerstandswert gebildet;
    • – eine Gesamtwiderstandsmaßzahl zur Charakterisierung eines Durchschnittswiderstandes des Blechs. Eine solche Gesamtwiderstandsmaßzahl kann aus einer Vielzahl von Messwerten ermittelt werden, indem bspw. der Mittelwert der Messwerte verwendet wird;
    • – eine Erwärmungskennzahl zum Charakterisieren des Erwärmungsverhaltens des Blechs in einem vorgewärmten Zustand insbesondere bei Stromfluss. Eine solche Erwärmungskennzahl ist ein Maß für einen Widerstandsanstieg und wird vorzugsweise unter Berücksichtigung nur eines Strompulses ermittelt;
    • – eine Wärmeniveaukennzahl zum Charakterisieren des Erwärmungs- und Abkühlungsverhaltens des Blechs, die insbesondere von einem Temperaturanstieg bei einem Strompuls und einem Temperaturabsinken bei einer Strompause mit beeinflusst ist;
    • – einen Oberflächenkennwert zur Charakterisierung einer Oberfläche des Bleches, insbesondere einer Beschichtung des Bleches. Hierfür wird wenigstens eine Messung ausgewertet, die durch die Oberflächenbeschichtung beeinflusst wird.
  • Vorzugsweise wird aus einem oder mehreren Kennwerten ein Klassifizierungswert ermittelt. Es werden hierzu mehrere Kennwerte zusammengefasst, um einen einzelnen Klassifizierungswert zu erhalten, wie z. B. durch Aufaddieren der einzelnen Kennwerte. Oder es wird ein einzelner Kennwert als ein Klassifizierungswert interpretiert.
  • Eine weitere Ausführungsform schlägt vor, dass das Verfahren für wenigstens ein zweites Blech wiederholt wird unter Anwendung desselben vorbestimmten Stromverlaufs und/oder Beibehaltung weiterer Randbedingungen, insbesondere unter Verwendung gleicher Elektrodenkappen und/oder unter Anwendung gleicher Anpresskräfte der Elektroden gegen die Bleche. Durch die Wiederholung für ein zweites, insbesondere unbekanntes Blech bei Beibehaltung der wesentlichen Parameter wird eine Vergleichsmöglichkeit geschaffen, bei der Abweichungen im Ergebnis primär auf das geänderte Blech zurückzuführen ist.
  • Günstig ist es, wenn abhängig von dem wenigstens einen ermittelten Kennwert bzw. Klassifizierungswert dem Blech wenigstens ein Schweißparameter und/oder eine Materialsorte zugeordnet und/oder die Oberfläche des Blechs klassifiziert wird. Die Schweißparameter werden hierbei im einfachsten Fall unter Verwendung der Kennwerte oder Klassifizierungswerte aus einer zuvor aufgestellten Tabelle entnommen. Auf diese Weise kann auch eine Materialsorte und auch eine Oberfläche zugeordnet werden. Bei dem Aufsuchen der Schweißparameter sind üblicherweise auch die übrigen zu verschweißenden Bleche zu berücksichtigen.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt wird vorgeschlagen, dass wenigstens eine Kennzahl bzw. ein Klassifizierungswert für jedes von wenigstens zwei zu verschweißenden Blechen ermittelt wird und abhängig von den ermittelten Kennzahlen bzw. Klassifizierungswert eines der Bleche als bestimmendes Blech ausgewählt wird. Dabei wird unter einem bestimmenden Blech dasjenige verstanden, das bei mehreren, verschiedenen zu verschweißenden Blechen für einen Schweißprozess dominant ist. Es wurde nämlich erkannt, dass bei zwei oder mehr zu verschweißenden Blechen oft eines so dominant ist, dass ein Berücksichtigen nur des Widerstandes bzw. Widerstandsverlaufs dieses bestimmenden Bleches als Referenzwiderstand für alle zu verschweißenden Bleche ausreichend ist. Üblicherweise ist das Blech mit dem größten Widerstandswert das bestimmende Blech.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird zusätzlich wenigstens eine Eigenschaft, insbesondere ein Abnutzungsgrad, an den Elektroden angebrachter Kappen erfasst. Beim Widerstandsschweißen sind die Elektroden an ihren Spitzen, also im Kontaktbereich zu dem zu verschweißenden Blech, mit so genannten Kappen versehen. Der Übergang des Stromes zwischen den Elektroden und dem Blech erfolgt somit an diesen Kappen. Der Übergangswiderstand zwischen Elektrode und Blech sowie Größe und Verlauf des Stromkanals durch die Bleche hängt daher maßgebend von dem Kontaktbereich zwischen der jeweiligen Kappe und dem Blech ab. Die Kappen verändern sich jedoch mit der Zeit, insbesondere über die Anzahl der mit ihnen vorgenommenen Schweißpunkte. Hierdurch verändert sich insbesondere die Kappenoberfläche und damit Kontaktwiderstand und Kontaktfläche. Hierbei kann der Unterschied zwischen einer neuen und einer abgenutzten Kappe mitunter so groß sein, dass eine Messung zur Klassifizierung von Oberfläche und Stahlsorte unbrauchbar wird. Abgesehen davon können abgenutzte Kappen zu einer fehlerhaften Schweißung führen. Eine Berücksichtigung erfolgt im einfachsten Fall so, dass bei einem zu starken Abnutzungsgrad eine Schweißung oder Klassifizierungsmessung zunächst unterbleiben und erst ein Kappentausch erfolgt, um anschließend die Schweißung oder Messung mit neuen Kappen durchzuführen. Alternativ sind Maßnahmen zur Kappenpflege (Schleifen oder Fräsen) möglich, wenn die Abnutzung nicht zu weit fortgeschritten ist.
  • Ebenso kann eine quantitative Berücksichtigung erfolgen, wenn zunächst zumindest für bestimmte Kappen und Bleche Informationen über einen Zusammenhang zwischen Kappenzustand und resultierendem Übergangswiderstand ermittelt wurde.
  • Gemäß einer Ausgestaltung erfolgt eine Erfassung der Kappeneigenschaften dadurch, dass die Elektroden mit aufgesetzten Kappen ohne dazwischen angeordnetem Blech direkt in Kontakt gebracht und mit einem Kappenprüfstrom beaufschlagt werden und der qualitative und/oder der quantitative Verlauf einer aus dem Kappenprüfstrom resultierenden elektrischen Spannung bzw. eines entsprechenden Widerstandes ausgewertet wird. Somit kann ein im Wesentlichen unabhängiger Kappentest erfolgen, der nicht auf Erfahrungswerte, wie beispielsweise ein Kappenabnutzungsgrad in Abhängigkeit von einer Schweißzykluszahl angewiesen ist.
  • Die Veränderungen der Kappen während ihrer Arbeit können unterschiedliche Ursachen und Effekte haben. Einerseits kommt es durch einen Aufsetzprall und die Anpresskräfte zu mechanischen Veränderungen der Kontaktflächen, die entweder flächig oder ballig ausgeführt sind. Andererseits entstehen durch die zu verschweißenden Bleche und dabei insbesondere durch deren Oberflächenbeschichtungen Verschmutzungen an den Kappen. Es ist klar, dass solche Veränderungen weder gleichmäßig noch gut vorhersehbar erfolgen. Durch den Kappentest gemäß einer Ausführungsform kann somit der jeweils aktuelle Zustand der Kappe ermittelt werden.
  • Vorzugsweise werden für die Kappen Kennwerte ermittelt, die mit Referenzwerten verglichen werden. Sind die Abweichungen des ermittelten Kennwertes größer als ein vorbestimmter Wert, sind die Kappen zu tauschen.
  • Eine weitere Ausführungsform schlägt vor, dass unmittelbar nach einem Kappentausch ermittelte Kappeneigenschaften, insbesondere ein ermittelter Widerstandswert als Grundwert bzw. Grundwerte zu Grunde gelegt werden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass nach dem Kappentausch eine neue Kappe vorliegt und die von ihr ermittelten Werte daher einen eine neue Kappe charakterisieren den Grundwert repräsentieren.
  • Erfindungsgemäß wird außerdem ein Widerstandsschweißverfahren gemäß Anspruch 20 vorgeschlagen. Demnach erfolgt eine Prozesssteuerung während des Schweißvorganges, also während die zu verschweißenden Bleche lokal aufgeschmolzen werden. Die Prozesssteuerung beschränkt sich somit nicht auf einen Start eines Schweißvorgangs, sondern begleitet vielmehr den Schweißvor gang. Eine ausschließliche Messung des Widerstandes von Elektrode zu Elektrode während dem Schweißvorgang wird nicht allein durchgeführt, sondern es erfolgt vielmehr zusätzlich die Berücksichtigung wenigstens eines vorab ermittelten Stoffwiderstandes, insbesondere des Widerstandes eines bestimmenden Bleches. Dabei wird von den zu verschweißenden Blechen nicht für alle ein vorab ermittelter Widerstandswert berücksichtigt, sondern nur von einigen, insbesondere von einem, nämlich bevorzugt von dem bestimmenden bzw. dominanten Blech.
  • Bevorzugt wird daher von den zu verschweißenden Blechen eines mit dominanten Widerstandswerten, bzw. das mit den gegenüber den übrigen Blechen höchsten Widerstandswerten ausgewählt, insbesondere als bestimmendes Blech und nur der Widerstand dieses ausgewählten Bleches gemessen und/oder als Referenzwiderstand berücksichtigt. Die Auswahl eines bestimmenden Bleches erfolgt bevorzugt unter Zuhilfenahme wenigstens eines Kennwertes und/oder eines Klassifizierungswertes, wie oben ausgeführt wurde.
  • Bevorzugt wird der Referenzwiderstand und/oder wenigstens ein weiterer Parameter, insbesondere der Referenzwiderstand des bestimmenden Blechs mit einem erfindungsgemäßen Messverfahren ermittelt, indem insbesondere ein Prüfstrom verwendet wird, der zu einer signifikanten Erwärmung des jeweiligen Blechs führt.
  • Bevorzugt wird vorab eine Soll-Differenzwiderstandskurve als Differenz zwischen einem Gesamtwiderstand und dem Referenzwiderstand bestimmt und der Schweißprozess erfolgt abhängig von der Soll-Differenzwiderstandskurve. Dabei wird als Referenzwiderstand eine Widerstandskurve eines oder mehrerer ausgewählter Bleche, insbesondere des bestimmenden Blechs aufgenommen. Der Gesamtwiderstand betrifft den Widerstand aller zu verschweißender Bleche zusammen, wenn diese – vorab zum Einstellen – verschweißt werden und dabei gleichzeitig gemessen wird. Die so ermittelte Soll-Differenzwiderstandskurve wird den weiteren Schweißprozessen mit diesen Blechen, insbesondere sich anschließende Serienschweißungen hinterlegt.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird zur Vorbereitung einer Serienschweißung wenigstens einer der folgenden Schritte durchgeführt:
    • – Festlegen von Schweißparametern abhängig eines geplanten Schweißprozesses. Zur Vorbereitung der geplanten Schweißung ist insbesondere der zu verwendende Schweißstrom, die Anpresskraft der Elektroden gegen die zu verschweißenden Bleche und die Zeitdauer als Schweißparameter vorzugeben. Diese können auch anhand einer oben beschriebenen Klassifizierung der zu verschweißenden Bleche ausgewählt oder zumindest beeinflusst werden. Die Schweißparameter können für den gesamten, geplanten Schweißprozess festgelegt werden, aber es kommt auch ggf. eine Anpassung der Parameter beim Schweißen in Betracht, so dass dann die Festlegung der Schweißparameter als Festlegung von Anfangswerten zu verstehen ist;
    • – Optimieren von Schweißparametern durch wiederholtes Schweißen und überprüfen des jeweils erzielten Schweißergebnisses zur Vorbereitung eines Serienschweißprozesses. Hierbei werden zunächst Schweißparameter festgelegt, die in einem iterativen Prozess verbessert werden können;
    • – Bestimmen wenigstens eines Kennwertes jedes der zu verschweißenden Bleche, insbesondere mit einem Verfahren gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungsformen;
    • – Auswählen eines bestimmenden Blechs. Eine solche Auswahl kann aufgrund einer Vielzahl von Möglichkeiten erfolgen. Hierzu gehört die Auswahl abhängig von Erfahrungswerten, abhängig von bekannten Widerstandswerten aller beteiligter Bleche und insbesondere Auswahl desjenigen Bleches mit dem größten Widerstand, und/oder zur Auswahl des bestimmenden Bleches wird eine der oben beschriebenen Klassifizierungsverfahren eingesetzt;
    • – Erfassen einer Widerstandskennlinie eines bzw. des bestimmenden Blechs unter Verwendung der zum Schweißen eingestellten Schweißparameter als Bezugskurve. Hierzu wird nur das bestimmende Blech einem Schweißstrom ausgesetzt. Es werden neben dem Schweißstrom auch die übrigen Schweißparameter so eingestellt, wie sie für die vorbereitete Schweißung vorgesehen sind;
    • – Durchführen von Justierschweißungen, bei denen die zu verbindenden Bleche insbesondere mit den zum Schweißen eingestellten Schweißparametern verschweißt werden zum Aufnehmen wenigstens eines Widerstandsverlaufs als für eine Serienschweißung zu Grunde zu legende Prozesskurve. Dieser Widerstandsverlauf kann auch als Gesamtwiderstand bezeichnet werden, weil alle beteiligten Bleche in der zu verschweißenden Konstellation verwendet werden;
    • – Erstellen einer Soll-Differenzkurve als Differenz zwischen der Bezugskurve des Bestimmenden Bleches, die auch als Referenzkurve bezeichnet werden kann und der Prozesskurve bzw. Gesamtwiderstandskurve;
    • – Festlegen eines Toleranzbereichs um die Soll-Differenzkurve. Dieser Toleranzbereich dient beim Durchführen der so vorbereiteten Schweißung der Überprüfung, ob etwaige Abweichungen noch tolerierbar sind.
  • Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass während des Schweißprozesses Schweißparameter verändert werden, um Abweichungen zwischen der ermittelten Differenzwiderstandskurve und der Soll-Differenzwiderstandskurve zu verringern. Insbesondere kann bei Abweichungen die Stromstärke verändert werden. Es kommt aber auch die Veränderung anderer Parameter in Betracht, wie die Veränderung der Schweißzeit.
  • Bevorzugt wird eine qualitative und/oder quantitative Bewertung des jeweils durchgeführten Schweißvorgangs ermittelt und/oder ausgegeben. Somit kann die Qualität des durchgeführten Schweißvorgangs bewertet und damit eine Abschätzung der resultierenden Schweißverbindung gegeben werden. Dabei gibt die Prozesssteuerung nach dem Schweißen eine detaillierte Information über den Schweißvorgang insbesondere über die Abweichung der Ist- von der Soll-Differenzkurve und dem Grad der automatisch vorgenommenen Parameteranpassungen. Die ausgegebenen Informationen können sofort ausgewertet werden als auch als Prüfbericht oder sogar in einem Prüfzertifikat abgelegt werden.
  • Erfindungsgemäß wird ebenfalls eine Widerstandsschweißvorrichtung vorgeschlagen, die dazu vorbereitet ist, wenigstens zwei Bleche an wenigstens einem Punkt miteinander zu verschweißen und ein erfindungsgemäßes Widerstandsschweißverfahren mit einer Prozesssteuerung auszuführen und/oder die dazu vorbereitet ist, ein erfindungsgemäßes Messverfahren auszuführen. Eine solche Widerstandsschweißvorrichtung umfasst zumindest eine Leistungseinheit zum Erzeugen des Stromes, insbesondere auch mit einem Transformator, eine Prozesseinheit zum Steuern des Stromes und zum Durchführen der Prozesssteuerung und/oder zum Durchführen des Messverfahrens und eine Schweißzange einschließlich Zuleitungen.
  • Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren beschrieben.
  • 1 zeigt schematisch die Anordnung eines Blechs zwischen zwei Elektroden zum Messen eines Stoffwiderstandes gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
  • 2 zeigt mehrere gemäß einer Ausführungsform der Erfindung aufgenommene Widerstandsmessreihen schematisch.
  • 3 zeigt einen mit einem Sprung behafteten Stromverlauf für eine Widerstandsbestimmung.
  • 4 zeigt ein Stromprofil mit vier Pulsen zum Bestimmen von Widerstandswerten von Blechen oder Kappen.
  • 5 zeigt Widerstandsverläufe verschiedener Bleche bei Bestimmung der Widerstandsverläufe unter Verwendung eines Stromprofiles nach 4.
  • 6 zeigt Messpunkte in einem Widerstandsverlauf eines Bleches gemäß 5 zum Klassifizieren des Blechs.
  • 7 zeigt schematisch die Veränderung bzw. Abnutzung der Kappen.
  • 8 zeigt Widerstandswerte für Kappen unterschiedlicher Abnutzung bei Verwendung eines Stromprofils gemäß 4.
  • 9 zeigt eine Bezugs- und Prozesswiderstandskurve nach einer Justierung sowie eine Soll-Differenzwiderstandskurve einschließlich Toleranzbereich
  • 10 zeigt eine Bezugswiderstandskurve und Soll-Differenzwiderstandskurve einschließlich Toleranzbereich gemäß 9 und eine Prozesswiderstandskurve mit resultierender Ist-Differenzwiderstandskurve einer ungenügenden Schweißung.
  • 11 zeigt ein Ablaufdiagramm einer Klassifizierung.
  • 12 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Schweißprozesses.
  • 1 verdeutlicht das Messen eines Stoffwiderstandes R7 eines Bleches 7. Zum Messen des Stoffwiderstandes R7 wird lediglich das Blech 7 zwischen den Elektroden 3, 4 angeordnet. Die Übergangswiderstände R5 und R6 zwischen Elektrode 3 und Blech 7 bzw. Blech 7 und der Elektrode 4 lassen sich durch diesen Aufbau nicht vermeiden. Unter anderem aus diesem Grund wird das erfindungsgemäße Messen des ”Warmwiderstandes” vorgeschlagen. Dabei wird das Blech mit mehreren kA beaufschlagt und dabei die Spannung gemessen. Durch den viel größeren Strom ist die Spannung um Größenordnungen höher als bei einer ”Kaltmessung” und die Randbedingungen verursachen deutlich kleinere Störeinflüsse. Die Wiederholbarkeit der Messergebnisse liegt dadurch im Bereich von einigen μΩ.
  • Entsprechende Untersuchungen wurden durchgeführt, bei denen für vier unterschiedliche Bleche der Warmwiderstand gemessen wurde. Zu jedem Blech wurden 10 einzelne Messungen aufgenommen und es ergaben sich somit vier Messreihen A bis D. 2 zeigt diese vier Messreihen. Dabei sind die jeweiligen Widerstandswerte in μΩ über die Anzahl der Messungen aufgetragen.
  • Die dargestellten Messreihen zeigen eine Wiederholbarkeit, die im Bereich von einigen μΩ liegt. Lediglich die Messreihe D zeigt größere Abweichungen. Die Ursache liegt darin, dass bei der Messreihe D die Werte in einem dynamischen Bereich, also bei einem Stromanstieg von über 200 kA/s, ermittelt wurde.
  • Es ist zu erwähnen, dass neben der guten Wiederholbarkeit, also den geringen Schwankungen, auch die tatsächlich ermittelten Werte des ”Warmwiderstandes” weitestgehend denen entsprechen, die auch beim Schweißen auftreten. Die Messung des ”Warmwiderstandes” spiegelt somit auch in absoluter Hinsicht besser die tatsächlichen Verhältnisse wider.
  • Beim Widerstandsschweißen ist grundsätzlich auch die Temperaturabhängigkeit des Widerstandes zu beachten. Mit Temperaturänderungen innerhalb der zu untersuchenden Materialien gehen entsprechende Widerstandsänderungen einher. Die folgende Tabelle zeigt am Beispiel der beiden Stahlsorten DP600 und TRIP700 die Zusammenhänge zwischen Temperaturen und spezifischen Widerständen:
    Temperatur [°0] 300 600 900 1.200
    DP600 spez. Widerstand [μΩ·cm] 53 88 120 129
    TRIP700 spez. Widerstand [μΩ·cm] 62 92 123 131
    Tabelle 1
  • Die Werte haben zu der Erkenntnis geführt, dass:
    • – eine deutliche Veränderung des Widerstandes mit der Temperatur und
    • – die Widerstandswerte für unterschiedliche Materialien, bei gleicher Temperatur, relativ ähnlich sind.
  • Daher wurde erkannt, dass durch Stromänderungen, insbesondere durch Wechsel zwischen Stromfluss und Strompause, Temperaturänderungen und damit Widerstandsänderungen in den zu untersuchenden Blechen hervorrufen werden können. Die Bleche werden hierzu thermisch gestresst. So führt eine Stromflusszeit zum Ansteigen der Temperatur und eine Strompause entsprechend umgekehrt zum Abfall der Temperatur mit entsprechenden Auswirkungen auf die Widerstände.
  • Auf diese Weise lassen sich Aussagen hinsichtlich Widerstands- und Temperaturverhalten der zu fügenden Bleche treffen und daraus wiederum Rückschlüsse auf das Schweißverhalten ziehen.
  • Werden nur die stationären oder zumindest quasistationären Widerstände betrachtet, so lassen sich die Unterschiede zwischen verschiedenen Materialien aus den unterschiedlichen spezifischen Widerständen erkennen. Es wurde nun erkannt, dass durch ein besonderes Verfahren zusätzliche Unterschiede bzw. unterschiedliche Verhalten angeregt werden können die zur besseren Differenzierung ausgenutzt werden können. Bei bisher üblichen Anwendungen steigt der Schweißstrom – genauer gesagt sein vorgegebener Sollwert – kontinuierlich, insbesondere linear aus dem Nullpunkt heraus an. Dementgegen beginnt in einer vorgeschlagenen Ausführungsform der Sollwert des Schweißstroms mit einem Sprung, wie in der 3 dargestellt ist, von 0 auf 1,85 kA.
  • Es wird sich nun zu Nutze gemacht, dass der Istwert des resultierenden, also tatsächlich fließenden Stroms, nicht diesem Sprung exakt folgen kann, sondern kontinuierlich ansteigt. Dieser Anstieg wird, neben den Eigenschaften der Stromquelle, vom Widerstand im Schweißstromkreis bestimmt. Kleine Widerstände, wie für das Material DP600 in der 3, führen zu schnellen Anstiegen, während große Widerstände wie für das Material BTR in 3, langsame Stromanstiege zur Folge haben.
  • Wenn die Widerstandsberechnung auf den Strom-Sollwert bezogen wird – was gemäß einer Ausführungsform vorgeschlagen wird – könnten sich folgende Vorteile ergeben:
    • 1. Da der Sollwert unabhängig von den Bedingungen im Schweißstromkreis ist, ergibt sich ein fester Bezugspunkt, der genutzt werden kann, wenn unterschiedliche Blecharten detektiert werden sollen.
    • 2. Die Berechnung der Widerstände im Bereich des Nullpunkts, die interessante Zusatzinformationen liefern kann, wird wesentlich genauer. Während die Ist-Ströme annähernd Null sind und sich damit im Bereich größerer Messungenauigkeiten befinden, bewegt sich der Sollwert wegen des Sprungs am Anfang sofort in einem sicheren Messbereich. Insbesondere wird eine Division durch Null vermieden.
    • 3. Dieses Verfahren kann auch bei Anlagen mit Primärstromregelung angewendet werden, bei dem der tatsächlich im Sekundärkreis fließende Strom nicht gemessen wird.
  • Gemäß einer Ausführungsform wird vorgeschlagen, die einzelnen Bleche mit einem fest vorgegebenen Stromprofil zu belasten, das für unterschiedliche Bleche unverändert bleibt. Außerdem sollten gleiche Bedingungen beibehalten werden. Hierzu gehört z. B. gleiche Elektrodenkappen und gleiche Anpresskräfte zu verwenden. Hieraus lässt sich dann ein Klassifizierungssystem für Blechsorten wie folgt erstellen bzw. angeben.
  • Für die Darstellung des Ausführungsbeispieles wird von folgendem Stromprofil ausgegangen, wie es in 4 dargestellt ist.
  • Demgemäß sind 4 Strom-Pulse vorgesehen, die etwas unterschiedliche Amplituden und Breiten aufweisen. Außerdem beginnen die Strom-Pulse jeweils mit einer Flanke.
  • Werden die verschiedenen Bleche belastet, so ergeben sich differenzierte Widerstandsverläufe. Die 5 zeigt die Widerstandsverläufe von 4 verschiedenen Blechen:
    • – DX54 mit 1,20 mm Blechdicke
    • – DP600 mit 1,00 mm Blechdicke
    • – TRIP700 mit 1,80 mm Blechdicke
    • – BTR mit 1,15 mm Blechdicke.
  • Da alle Widerstandskurven ohne Abzug des Grundwiderstandes, der den Widerstand im Schweißstromkreis bei kurzgeschlossenen Elektroden angibt, aufgezeichnet wurden, muss dieser Grundwiderstand bei der Auswertung berücksichtigt werden.
  • Es wird nun vorgeschlagen, die Kurven nach verschiedenen Kriterien auszuwerten:
    • a) Maßzahl 1: Ermittlung einer Maßzahl für den spezifischen Widerstand des jeweiligen Bleches: Ein exakter spezifischer Widerstand lässt sich kaum ermitteln, weil eben der Effekt der Erwärmung dazu kommt. Aber im Sinne einer vergleichenden Messung können sich zuverlässige Werte ergeben. Hierbei wird der Grundwiderstand, nämlich der Widerstand des kurzgeschlossenen Schweißstromkreises, berücksichtigt, der beim Kappentest ermittelt wird. Es wird somit in bekannter Weise ein spezifischer Widerstand ermittelt, wobei Fehler in Kauf genommen werden, indem das Ergebnis lediglich als Maßzahl für den spezifischen Widerstand aufgefasst und verwendet wird, die als Vergleichswert dienen kann.
    • b) Maßzahl 2: Bestimmung einer Maßzahl für den Gesamtwiderstand der Bleche. Dabei werden mehrere Widerstandswerte über der durchgeführten Messung berücksichtiget. Dabei finden auch Temperaturveränderungen eine Berücksichtigung, d. h. ein sich schneller erwärmendes Material wird höhere Werte erzielen.
    • c) Maßzahl 3: Kennzahl für das Erwärmungsverhalten des Materials im leicht vorgewärmten Zustand. Dazu wird der Widerstandsanstieg jeweils des zweiten Pulses der in 5 gezeigten Widerstandsverläufe ausgewertet, weil hierbei das Blech auf Grund des jeweils ersten Pulses bereits vorgewärmt ist.
    • d) Maßzahl 4: Quantitative Bewertung des Wärmeniveaus eines Bleches. Hierzu werden sämtliche Pulse berücksichtigt, so dass mehrere Phasen der Erwärmung und Abkühlung einfließen.
  • Die Auswertung der oben gezeigten Kurven kann z. B. in der Art erfolgen, dass von jedem Puls jeweils vier Messpunkte M entsprechend der 6 bestimmt werden.
  • Bei Berechnung der vier Kennzahlen für jede der in 5 dargestellten Widerstandskurven, ergeben sich die folgenden Ergebnisse:
    DX54 DP600 TRIP700 BTR
    Maßzahl 1: spezifischer Widerstand 6 19 35 94
    Maßzahl 2: Gesamtwiderstand 10 23 50 111
    Maßzahl 3: Erwärmungsverhalten 6 27 37 29
    Maßzahl 4: Wärmeniveau 25 75 73 179
    Werkstoffkennwert (Summe 1 bis 4) 46 144 195 413
    Tabelle 2
  • Wie in der Tabelle 2 dargestellt, kann aus den 4 unterschiedlichen Maßzahlen z. B. durch Summenbildung ein Werkstoffkennwert als Klassifizierungskennwert gebildet werden, wie in Tabelle 2 in der letzten Zeile angegeben ist. Damit ergibt sich eine Kennzahl, die das zu verschweißende Material hinsichtlich Widerstands- und Temperaturverhalten charakterisiert. Diese Klassifizierungskennwerte für die Materialeigenschaften werden auch als „Spot Welding Index Number 2” oder „swin2” bezeichnet.
  • Stahlbleche in modernen Fügeaufgaben tragen grundsätzlich eine Beschichtung. Da diese ebenfalls Einfluss auf das Schweißverhalten hat, kann auch für die Beschichtung eine Maßzahl nach oben beschriebenem Schema ermittelt werden. Da sich die Beschichtung hauptsächlich auf den ersten Prüfpuls auswirkt, weil sie danach üblicherweise weggebrannt ist, wird auch nur dieser ausgewertet. Für die in 5 dargestellten Widerstandskurven ergibt sich dann für jedes Blech ein Oberflächenkennwert als entsprechender Klassifizierungskennwert nach der folgenden Tabelle 3, der als „Spot Welding Index Number 1” oder „swin1” bezeichnet wird:
    DX54 DP600 TRIP700 BTR
    Oberflächenkennwert 24 25 53 227
    Tabelle 3
  • Damit ergibt sich eine Charakterisierung der Materialien bzw. Bleche über zwei Werte, nämlich jeweils den Oberflächenkennwert (swin1) und den Werkstoffkennwert (swin2).
  • Diese sind für die Beispielmaterialien in der folgenden Tabelle 4 angegeben:
    DX54 DP600 TRIP700 BTR
    24/46 25/144 53/195 227/413
    Tabelle 4
  • Die gewonnenen Werte, insbesondere die Kennwerte, geben bereits Aufschluss über die untersuchten Materialen und können bspw. als Vergleichswerte dienen.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird darüber hinaus vorgeschlagen, die Werte noch weiter auszuwerten. Hierfür werden zwei Ansätze zum Auswerten vorgeschlagen.
  • Gemäß einem ersten Ansatz wird die Klassifizierung der Materialsorte und Art der Oberflächenbeschichtung vorgeschlagen. Hierzu kann auch anhand von allgemeiner Materialkenntnis und/oder anhand von Erfahrungswerten eine Klassifizierung vorgenommen werden.
  • In der Schweißpraxis kommt es immer wieder vor, insbesondere in der Karosseriereparatur und der kleinindustriellen Stahlverarbeitung, dass die zu verschweißenden Stahlsorten für das jeweilige Blech unbekannt sind. Dadurch können allgemeine Schweißempfehlungen nicht angewandt werden, was die Parameterwahl erschwert und die Gefahr von Fehlschweißungen deutlich erhöht.
  • Gemäß einem Beispiel erfolgt eine Klassifizierung anhand der Kennwerte gemäß der folgenden Tabelle 5:
    Oberflächenkennwert Oberfläche Werkstoffkennwert Stahlsorte
    kleiner 100 verzinkt kleiner 100 weicher Tiefziehstahl
    101 bis 300 aluminiert 101 bis 300 hochfester Stahl (HSS)
    größer 300 organisch beschichtet größer 300 Bohrstahl (BTR)
    Tabelle 5
  • Je nach Aufgabenstellung und vorliegenden Messbedingungen ist auch eine feinere Abstufung, insbesondere bei den Stahlsorten, möglich.
  • Als zweiter Ansatz zur weiteren Auswertung wird vorgeschlagen die Auswahl von Schweißparametern vorzunehmen:
    Hierbei kann die Auswertung gemäß Tabelle 5 genutzt werden, oder die Kennwerte werden direkt ausgewertet, wobei weitere Kenntnisse, insbesondere über die Anordnung der Bleche in der Verbindung und damit über die Reihenfolge der Kennwerte genutzt werden. Hieraus lassen sich Schlussfolgerungen zur Parameterwahl ableiten. In einem Beispiel werden dafür Schweißparameter aus einer früheren Anwendung übernommen, bei der die Kennwerte und Randbedingungen gleich oder ähnlich dem aktuellen Prüfergebnis sind.
  • 7 zeigt schematisch einen Ablauf, bei dem mehrere Schweißpunkte hintereinander gesetzt werden. SP1 bis SP6 stehen dabei für bis zu 1000 Punkten, die zum Verbinden zweier Bleche 7 und 8 gesetzt wurden. Die beiden Elektroden 3 und 4 wurden dafür allmählich entlang der Bleche 7 und 8 bewegt. Natürlich kann eine solche Bewegung auch dadurch erfolgen, dass die Elektroden 3 und 4 feststehen und stattdessen die Bleche 7, 8 bewegt werden. Gemäß der schematischen Darstellung wurden Elektroden 3 und 4 mit Kappen 13 bzw. 14 eingesetzt, die im Wesentlichen ballig ausgeführt sind. Die 7 veranschaulicht dabei, dass von dem ersten Schweißpunkt SP1 bis zum letzten Schweißpunkt SP6 die Spitze ständig belastet wird und sich dadurch verändert. Hierzu kommt es insbesondere durch einen Aufsetzprall und die entsprechenden Anpresskräfte zu mechanischen Veränderungen der Kontaktflächen, die grundsätzlich entweder flach oder ballig ausgeführt sind.
  • Durch die zu verschweißenden Bleche und dabei insbesondere durch deren Oberflächenbeschichtungen entstehen häufig Verschmutzungen an den Kappen.
  • Um den jeweiligen Zustand, insbesondere den Grad der Abnutzung zu erkennen, wird ein Kappentest durchgeführt. Der Kappentest verläuft in ähnlicher Weise, wie die oben beschriebenen Klassifizierungsmessungen der Bleche. Allerdings werden hier weniger Parameter aus den Kurven gewonnen, es werden nämlich nur am Beginn jedes Pulses und am Ende des 1. Pulses Messwerte aufgenommen, wie in der 8 gezeigt ist.
  • Zu dem Beispiel gemäß 8 sind die Werte W1 bis W5 zu den beiden Widerstandskurven der neuen und der gebrauchten Kappen in der folgenden Tabelle 6 zusammengestellt:
    W1 W2 W3 W4 W5
    neue Kappen 101 85 107 105 105
    gebrauchte Kappen 149 113 117 111 109
    Tabelle 6
  • Der Wert am Ende des 1. Pulses (W2) bei neuen Kappen dient als Grundwiderstand, also als Widerstand des kurzgeschlossenen Schweißstromkreises, wie er auch bei den oben beschriebenen Klassifizierungsmessungen benötigt wird.
  • Die Verknüpfung der Widerstandswerte bei einer Prüfung mit Kappenkurzschluss liefert das Ergebnis für die Bewertung der Kappen und wird gemäß der folgenden Formeln für den Wert W ausgewertet:
    Es bedeutet: W = W1 – ⌀(W3; W4; W5) ≤ 0:Es liegen neue Kappen vor und W2 wird als Grundwiderstand GW gespeichert W = W1 – ⌀(W3; W4; W5) > GW
  • Die Kappen sind gebraucht. Der Wert GW ist dabei ein Grenzwert, der zuvor festgelegt wurde.
  • In den Beispielen gemäß Tabelle 6 ergibt sich:
    Für neue Kappe: W = 101 – 106 = –5
  • Es liegt eine neue Kappe vor und es ergibt sich als Grundwiderstand = 85 μΩ.
  • Für die gebrauchte Kappe: W = 149 – 112 = 37
  • Wenn der Wert GW z. B. bei 30 liegt, dann ist die Kappe zu tauschen.
  • Das Verfahren kann in der Genauigkeit angepasst werden, wenn dieses z. B. bei bestimmten Kappenformen notwendig ist. So könnte für die Berechnung von W noch die Erhöhung von W2 gegenüber dem Grundwiderstand berücksichtigt werden, was entsprechend bei der Festlegung des Grenzwertes GW zu beachten ist.
  • Die Veränderungen der Kontaktfläche wirken sich tatsächlich erheblich auf die Messergebnisse aus. Dies soll durch die 8 verdeutlicht werden.
  • Bei den durchgeführten Messungen lag jedes Mal ein gleicher Stromverlauf zu Grunde, wie er in der 4 dargestellt ist. Der Schweißstrom steigt in jedem Impuls von 5 kA bis auf 8 kA an. Ein resultierender Widerstand bei ”guten” Kappen, insbesondere bei neuen Kappen ist in der 8 dargestellt, in der auch der Verlauf eines resultierenden Widerstands mit ”gebrauchten” Kappen gegenübergestellt ist, wobei mit diesen gebrauchten Kappen bereits 1000 Schweißpunkte gesetzt wurden. Neben den jeweiligen Absolutwerten der gegenübergestellten Widerstandsmessungen unterscheiden sich die ermittelten Widerstände auch in ihrem Verlauf über die Zeit.
  • Die Änderungen der Kappeneigenschaften, d. h. die Veränderungen in den Widerstandskurven, wie sie in 8 dargestellt sind, vollziehen sich allmählich. Dabei ist nicht vorherzusehen, wie und insbesondere wann genau sie sich vollziehen und es sollte daher herausgefunden werden, wann ein Punkt erreicht ist, an dem die Kappen so weit abgenutzt sind, dass sie ein falsches, also ein nicht mehr brauchbares Ergebnis bei mit ihnen durchgeführter Widerstandsmessung liefern.
  • Ebenso führen die Veränderungen an den Kappen zu verschlechterten Schweißergebnissen, die dann zum Wechseln der Kappen führen. Aus diesem Zusammenhang lässt sich, neben der Bedeutung des Kappenzustandes für die Widerstandsmessung, auch die Möglichkeit ableiten, über die Bestimmung des Kappenzustands den Zeitpunkt zu ermitteln, zu dem die Kappen zu wechseln sind, um das Schweißergebnis wieder in den geforderten Qualitätsbereich zurückzuführen.
  • Um den Zustand der Kappen zu bestimmen, wird gemäß einer Ausführungsform ein Kappentest vorgeschlagen. Dabei werden die Kappen im Kurzschluss, also ohne dazwischen angeordnetem Blech mit einem Strom belastet. Insbesondere Ablagerungen und mechanische Veränderungen der Kappen wirken sich auf den Verlauf des resultierenden Widerstandes aus. Ein Ergebnis für den resultierenden Widerstandsverlauf ist in 8 einmal bei neuen Kappen und einmal bei alten Kappen dargestellt. Der Absolutwert kann genutzt werden, indem er bei neuen Kappen gespeichert und bei einem weiteren Kappentest dann mit den neu bestimmten Werten verglichen wird. Hierbei hängt das erzielte Ergebnis maßgeblich von den bei der Bestimmung eines solchen Referenzwertes verwendeten Kappen ab.
  • Eine vorgesehene Plausibilitätsprüfung des Kappentests stellt sicher, dass beim Abgleich tatsächlich neue Kappen verwendet werden.
  • Eine weitere Ausführungsform schlägt jedoch vor, die Widerstandskurven qualitativ auszuwerten. Es hat sich herausgestellt, dass die Kappen sich oftmals genauer beurteilen lassen, wenn die Veränderungen in der aufgenommenen Widerstandskurve beurteilt werden, d. h. wenn die Überhöhungen in den Strompulsen beurteilt werden. Anhand der Größe der Überhöhungen lässt sich auch die Schärfe der Kontrolle einstellen, also die genaue Grenze vorgeben, ab der ungeeignete, also zu alte Kappen vorliegen. Erfindungsgemäß wurde nämlich unter anderem erkannt, dass ein insbesondere direkter Zusammenhang zwischen Kappenzustand, Überhöhungen in den beim Kappentest aufgenommenen Widerstandsverläufen, den Verfälschungen bei der Widerstandsmessung und in der Verschlechterung der Schweißergebnisse, wie oben beschrieben wurde, besteht. Vorzugsweise sollte beim Kappentest mehr als ein Puls mit Überhöhungen in den Kurven vorkommen, um hierdurch genauere Ergebnisse zu erzielen.
  • Um die erfindungsgemäße Prozessüberwachung zu realisieren, werden gemäß einer Ausführungsform folgende Schritte vorgeschlagen, die auch unter Bezugnahme auf die 9 und 10 näher erläutert werden:
    • a) Ausgehend von der vorgeschriebenen Schweißaufgabe d. h. entsprechend der zu verschweißenden Bleche werden die Schweißparameter ermittelt. Hierzu wird bevorzugt eine Klassifizierung eingesetzt, wie sie oben im Zusammenhang mit 5 und den Tabellen 2 bis 5 beschrieben wurde.
    • b) Optimierung der Schweißparameter, mit denen eine sichere Serienproduktion durchgeführt werden kann.
    • c) Durchführung von Klassifizierungsmessungen mit jedem der zu verschweißen Bleche, insbesondere wie oben im Zusammenhang mit 5 und den Tabellen 2 bis 5 beschrieben wurde.
    • d) Auswahl eines „Bestimmenden Bleches”, das dasjenige Blech mit den höchsten Klassifizierungswerten ist. Aus den 4 Blechen, die oben beispielhaft angeführt werden, wäre das der BTR-Stahl mit dem Oberflächen- bzw. Materialkennwert 227 bzw. 413.
    • e) Aufzeichnung der Widerstandskennlinie für das „Bestimmende Blech” mit den Schweißparametern gemäß der Optimierung nach b). Diese Widerstandskurve ist in 9 als Bezugskurve dargestellt und wird in der Steuerung gespeichert.
    • f) Durchführung von Justierschweißungen. Hierzu werden alle zu verbindenden Bleche mit den Parametern nach Punkt b) verschweißt. Von den Justierschweißungen werden die Widerstandsverläufe als Prozesskurven aufgenommen. Eine solche Prozesskurve ist in der 9 dargestellt.
    • g) Überprüfung der Ergebnisse der Justierschweißungen. Bei guten Ergebnissen wie z. B. ausreichender Punktdurchmesser, der im genannten Beispiel 6,3 mm betrug, wird die Bezugskurve von der Prozesskurve abge zogen, woraus sich die Soll-Differenzwiderstandskurve ergibt, die in 9 als Sollkurve gezeigt ist. Die Sollkurve wird als Basis für die folgenden Überwachungen gespeichert.
    • h) Abschließend wird um die Sollkurve ein Toleranzbereich gelegt, der gemäß dem Beispiel nach Figur F mit ±20 μΩ festgelegt wurde.
  • Damit ist die Steuerung für die Durchführung einer Serienproduktion vorbereitet – sie ist auf die konkrete Schweißaufgabe justiert.
  • Während der Serienproduktion, d. h. bei jedem Schweißpunkt prüft die Steuerung in einer einfachen Ausführung, ob die Istkurve, nämlich die Ist-Differenzwiderstandskurve außerhalb des Toleranzbereichs liegt. Diese Istkurve ergibt sich dabei aus einer punktweisen Subtraktion der aktuell gemessenen Prozesskurve minus der gespeicherten Bezugskurve. Eine solche Ist-Differenzwiderstandskurve ist in 10 als Istkurve dargestellt.
  • Gemäß dem Ausführungsbeispiel der 10 durchläuft die Ist-Differenzwiderstandskurve, die dort als Istkurve bezeichnet ist, zunächst, nämlich in den ersten 20 ms, den Toleranzbereich, verlässt ihn und bleibt dann für mehr als 150 ms deutlich unterhalb desselben und kehrt erst bei 200 ms in den Toleranzbereich zurück. Das Beispiel zeigt somit eine gravierende Abweichung. Verursacht wurde sie letztlich durch einen Spalt zwischen den Blechen. In der dargestellten Beispielschweißung kam auch kein Schweißpunkt zu Stande, sodass das Schweißergebnis auch mit schlecht zu bewerten ist.
  • Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung wird der Abgleich zwischen Soll- und Istkurve bereits während der Schweißung ausgeführt. Kommt es zu Abweichungen werden dann die Parameter angepasst, um die Istkurve schnellstmöglich in den Toleranzbereich zurückzuführen. Im oben gezeigten Beispiel wäre demgemäß der Strom angehoben worden. Alternativ hätte man auch die Schweißzeit verlängern können, weil die Istkurve am Ende wieder im Toleranzbereich lag.
  • Bei dem beispielhaften Klassifizierungsablauf gemäß 11 wird ein festes Prüfprogramm verwendet, das für alle zu klassifizierenden Bleche gleich ist. Insbesondere werden feste Werte für den Prüfstrom, die Zeit, für die der Strom fließt, und die Anpresskraft, mit der die Elektroden gegen das jeweilige Blech gepresst werden, in Block K2 eingestellt. Auch weitere Randbedingungen sind beizubehalten, wie beispielsweise die Verwendung gleicher Kappen.
  • Mit den eingestellten Werten wird dann in Block K4 für jedes zu untersuchende Blech einzeln ein Prüfstrom gemäß 4 eingeprägt und eine Widerstandskurve wie in 6 veranschaulicht aufgenommen. Dabei werden von der Widerstandskurve die in 6 dargestellten Punkte gemessen und daraus in Block K6 Kennwerte, nämlich die Maßzahlen 1 bis 4 gemäß Tabelle 2 berechnet.
  • Anschließend werden in Block K8 aus den Kennwerten die Klassifizierungswerte, nämlich die so genannten swin2 und swin1 berechnet bzw. direkt aus den Messpunkten gewonnen. Beispiele sind jeweils in der letzten Zeile der Tabelle 2 und 3 für den Wertstoffkennwert (swin2) bzw. Oberflächenkennwert (swin1) angegeben. In Block K10 erfolgt schließlich eine Auswertung der Klassifizierungswerte. Als Auswertung kann jedem untersuchten Blech eine Materialsorte in Block K12 zugeordnet werden. Weiterhin können anhand der ermittelten Klassifizierungswerte in Block K14 Schweißparameter bestimmt werden und es kommt die Festlegung des bestimmenden Blechs in Block K16 in Betracht.
  • Schließlich werden die Blöcke K2 bis K10 und wenigstens einer der Blöcke K12, K14 und K16 für das jeweils nächste zu untersuchende Blech wiederholt.
  • Das Durchführen eines Schweißprozesses beginnt mit der Auswahl der Schweißparameter gemäß Block S2 in der 12. Hierzu gehört die Auswahl des Schweißstroms, der Schweißdauer und des Anpressdrucks.
  • In Block S4 erfolgt eine Schweißung mit den eingestellten Parametern und das Schweißergebnis wird in Block S6 überprüft. Hierzu wird bspw. der Durchmesser des erhaltenen Schweißpunktes untersucht. Wenn das Schweißergebnis nicht ausreichend ist, kehrt der Vorgang zu Block S2 zurück und es wird einer oder mehrere der Schweißparameter verändert oder neu eingestellt. Wenn das Schweißergebnis befriedigend ist, wird der letzte Schweißparametersatz den weiteren Prozessen zu Grunde gelegt.
  • Gemäß dem Block S8 wird nun wenigstens eine Justierschweißung vorgenommen. Hierzu wird zunächst das bestimmende Blech in Block S10 ausgewählt. Diese Auswahl kann unter Verwendung einer Klassifizierung gemäß 11 erfolgen und das bestimmende Blech wird demnach in Block K16 bestimmt.
  • Mit dem bestimmenden Blech wird nun als Teil der Justierung eine Bezugskurve bzw. eine Referenzwiderstandskurve aufgenommen. Hierzu wird nur das bestimmende Blech zwischen den Elektroden angeordnet und mit einem Schweißstrom belastet, wobei die Parameter gemäß eingestellt werden, die in Block S2 zuletzt eingestellt und gemäß Block S6 ausgewählt wurden. Ebenfalls mit diesen Parametern wird nun eine Prozesskurve bzw. Gesamtwiderstandskurve aufgenommen, wobei ein Schweißvorgang mit allen zu verschweißenden Blechen durchgeführt und dabei der Widerstandsverlauf aufgenommen wird. Schließlich wird als Differenz zwischen der Bezugswiderstandskurve und der Gesamtwiderstandskurve eine Soll-Differenzwiderstandskurve berechnet, die allen nachfolgenden Schweißungen zu Grunde gelegt wird. Schließlich wird um die Soll-Differenzwiderstandskurve noch ein Toleranzbereich gelegt. Diese drei Kurven nebst Toleranzbereich sind in 9 dargestellt.
  • Ein Serienschweißprozess ist somit vorbereitet, der gemäß Block S12 durchgeführt wird. Während des Schweißens wird dann immer eine Prozesskurve bzw. Gesamtwiderstandskurve aufgenommen und zusammen mit der Referenzwiderstandskurve durch Differenzbildung eine Ist-Differenzwiderstandskurve gebildet und mit der Soll-Differenzwiderstandskurve verglichen und insbesondere das Einhalten des Toleranzbereichs überprüft. Entsprechend können die genannten Schweißparameter beim Schweißen verändert werden und/oder es erfolgt eine Bewertung des Schweißergebnisses in Block S14.
  • Für die nächste Verschweißung für dieselben oder die gleichen Bleche braucht nur das Verfahren in Block S12 und ggf. mit Block S14 wiederholt zu werden.

Claims (27)

  1. Messverfahren zum Bestimmen einer Eigenschaft, insbesondere eines Stoffwiderstandes oder einer Stoffwiderstandsfunktion wenigstens eines durch Widerstandsschweißen zu verschweißenden Bleches, umfassend die Schritte: Anordnen des wenigstens einen Bleches zwischen zwei Elektroden, Steuern eines Prüfstromes über die Elektroden durch das Blech, und Bestimmen eines Widerstandes oder Widerstandsverlaufes mittels gleichzeitigem Erfassen von Strom und Spannung, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfstrom so gesteuert wird, dass er zu signifikanten Erwärmung des Blechs führt, ohne jedoch einen Schweißvorgang auszuführen.
  2. Messverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Messverfahren in Vorbereitung auf einen Schweißprozess erfolgt und wenigstens eine Amplitude des Prüfstroms etwa einer Amplitude des Schweißstroms des vorbereiteten Schweißprozesses entspricht.
  3. Messverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfstrom in Vorbereitung eines Stahlschweißens zwischen 6 kA und 12 kA liegt oder in Vorbereitung eines Mikroschweißens zwischen 0,1 kA und 5 kA beträgt.
  4. Messverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Prüfstrom ein vorbestimmter, insbesondere standardisierter Stromverlauf verwendet wird.
  5. Messverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfstrom über einen Sollverlauf vorgegeben wird und der Sollverlauf einen Sprung aufweist und/oder kontinuierlich ansteigt, insbesondere zu Beginn einen Sprung aufweist.
  6. Messverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstand bzw. Widerstandsverlauf anhand des bzw. eines Sollverlaufs für den Prüfstrom ermittelt wird.
  7. Messverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als zusätzliche Parameter oder Verläufe eine Anpresskraft der Elektroden, eine Einsinktiefe der Elektroden in die jeweilige Blechoberfläche und/oder eine Temperatur des Bleches überwacht wird.
  8. Messverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die gemessenen bzw. überwachten Parameter bzw. Verläufe zum Ermitteln von Materialeigenschaften des Bleches und/oder seiner Oberfläche ausgewertet werden.
  9. Messverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Blech mit einem Strom mit vorbestimmten Stromverlauf belastet wird und basierend auf diesem Stromverlauf wenigstens ein Kennwert zum Klassifizieren des Blechs ermittelt wird.
  10. Messverfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromverlauf über die Zeit wenigstens zwei Strompulse aufweist.
  11. Messverfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung des wenigstens einen Kennwertes abhängig von dem Stromverlauf ein Widerstandsverlauf ermittelt und/oder wenigstens ein Kennwert bestimmt wird, ausgewählt aus der Gruppe umfassend eine spezifische Widerstandsmaßzahl zum Charakterisieren des spezifischen Widerstandes des Blechs, eine Gesamtwiderstandsmaßzahl zur Charakterisierung eines Durchschnittswiderstandes des Blechs, eine Erwärmungskennzahl zum Charakterisieren des Erwärmungsverhaltens des Blechs in einem vorgewärmten Zustand insbesondere bei Stromfluss, eine Wärmeniveaukennzahl zum Charakterisieren des Erwärmungs- und Abkühlungsverhaltens des Blechs und einen Oberflächenkennwert zur Charakterisierung einer Oberfläche des Bleches, insbesondere einer Beschichtung des Bleches.
  12. Messverfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem oder mehreren Kennwerten ein Klassifizierungswert ermittelt wird.
  13. Messverfahren nach einem der Ansprüche 9–12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren für wenigstens ein zweites Blech wiederholt wird unter Anwendung desselben vorbestimmten Stromverlaufs und/oder Beibehaltung weiterer Randbedingungen, insbesondere unter Verwendung gleicher Elektrodenkappen und/oder unter Anwendung gleicher Anpresskräfte der Elektroden gegen die Bleche.
  14. Messverfahren nach einem der Ansprüche 9–13, dadurch gekennzeichnet, dass abhängig von dem wenigstens einem ermittelten Kennwert bzw. Klassifizierungswert dem Blech wenigstens ein Schweißparameter und/oder eine Materialsorte zugeordnet und/oder die Oberfläche des Blechs klassifiziert wird.
  15. Messverfahren nach einem der Ansprüche 9–14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Kennzahl bzw. ein Klassifizierungswert für jedes von wenigstens zwei zu verschweißenden Blechen ermittelt wird und abhängig von den ermittelten Kennzahlen bzw. Klassifizierungswerten eines der Bleche als bestimmendes Blech ausgewählt wird.
  16. Messverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich wenigstens eine Eigenschaft, insbesondere ein Abnutzungsgrad, an den Elektroden angebrachter Kappen erfasst und für die Auswertung der Messung berücksichtigt wird.
  17. Messverfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Eignung der Kappen zur Verwendung beim Bestimmen des Stoffwiderstandes und/oder zum Erreichen eines qualitätsgerechten Schweißergebnisses überprüft wird und ggf. vor dem Einschalten des Stroms zunächst ein Kappentausch erfolgt.
  18. Messverfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung der Kappeneigenschaften die Elektroden mit aufgesetzten Kappen ohne dazwischen angeordnetem Blech direkt in Kontakt gebracht und mit einem Kappenprüfstrom beaufschlagt werden und der quantitative und/oder der qualitative Verlauf einer aus dem Kappenprüfstrom resultierenden elektrischen Spannung bzw. eines entsprechenden Widerstandes ausgewertet wird.
  19. Messverfahren nach einem der Ansprüche 16–18, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar nach einem Kappentausch ermittelte Kappeneigenschaften, insbesondere ein ermittelter Widerstandswert als Grundwert bzw. Grundwerte zu Grunde gelegt werden.
  20. Widerstandsschweißverfahren zum Verschweißen wenigstens zweier Bleche an wenigstens einem Punkt miteinander, umfassend die Schritte: Anordnen der Bleche zwischen zwei Schweißelektroden und Steuern eines Schweißstromes durch die Schweißelektroden und die Bleche dadurch gekennzeichnet, dass eine Prozesssteuerung, insbesondere eine Steuerung des Verlaufs des Schweißstroms, unter Berücksichtigung wenigstens eines als Referenzwiderstand vorab ermittelten Stoffwiderstandes nur eines der Bleche während des Schweißvorganges erfolgt.
  21. Widerstandsschweißverfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass von den zu verschweißenden Blechen eines mit dominanten Widerstandswerten bzw. das mit den gegenüber den übrigen Blechen höchsten Widerstandswerten ausgewählt wird, insbesondere als bestimmendes Blech gemäß Anspruch 15 ausgewählt wird, und nur der Widerstand dieses ausgewählten Bleches gemessen und/oder als Referenzwiderstand berücksichtigt wird.
  22. Widerstandsschweißverfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Referenzwiderstand und/oder wenigstens ein weiterer Parameter mit einem Messverfahren nach einem der Ansprüche 1–3 ermittelt wird.
  23. Widerstandsschweißverfahren nach einem der Ansprüche 20–22, dadurch gekennzeichnet, dass vorab eine Soll-Differenzwiderstandskurve als Differenz zwischen einem Gesamtwiderstand und dem Referenzwiderstand bestimmt wird und der Schweißprozess abhängig von der Soll-Differenzwiderstandskurve erfolgt.
  24. Widerstandsschweißverfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass während des Schweißprozesses Schweißparameter verändert werden, um Abweichungen zwischen der ermittelten Differenzwiderstandskurve und der Soll-Differenzwiderstandskurve zu verringern.
  25. Widerstandsschweißverfahren nach einem der Ansprüche 20–24, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorbereitung wenigstens einer der folgenden Schritte durchgeführt wird: Festlegen von Schweißparametern abhängig eines geplanten Schweißprozesses, Optimieren von Schweißparametern durch wiederholtes Schweißen und Überprüfen des jeweils erzielten Schweißergebnisses zur Vorbereitung eines Serienschweißprozesses, Bestimmen wenigstens eines Kennwertes jedes der zu verschweißenden Bleche, insbesondere mit einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9–14, Auswählen eines bestimmenden Bleches, Erfassen einer Widerstandskurve eines bzw. des bestimmenden Bleches unter Verwendung der zum Schweißen eingestellten Schweißparameter als Bezugskurve, Durchführung von Justierschweißungen, bei denen die zu verbindenden Bleche insbesondere mit den zum Schweißen eingestellten Schweißparametern verschweißt werden zum Aufnehmen wenigstens eines Widerstandsverlaufs als für eine Serienschweißung zu Grunde zu legende Prozesskurve, Erstellen einer Soll-Differenzwiderstandskurve als Differenz zwischen der bzw. einer Bezugskurve und der bzw. einer Prozesskurve, und Festlegen eines Toleranzbereiches um eine bzw. die Soll-Differenzwiderstandskurve.
  26. Widerstandsschweißverfahren nach einem der Ansprüche 20–25, weiter umfassend den Schritt: Ermitteln und/oder Ausgeben einer qualitativen und/oder quantitativen Bewertung des durchgeführten Schweißvorgangs.
  27. Widerstandsschweißvorrichtung zum Verschweißen wenigstens zweier Bleche an wenigstens einem Punkt miteinander, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerstandsschweißvorrichtung dazu vorbereitet ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 20–26 und/oder ein Messverfahren nach einem der Ansprüche 1–19 auszuführen.
DE200810028385 2008-06-13 2008-06-13 Mess- und Steuerverfahren zum Widerstandsschweißen Expired - Fee Related DE102008028385B4 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200810028385 DE102008028385B4 (de) 2008-06-13 2008-06-13 Mess- und Steuerverfahren zum Widerstandsschweißen
FR0953997A FR2932404A1 (fr) 2008-06-13 2009-06-15 Procede de mesure et de commande pour le soudage par resistance.

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200810028385 DE102008028385B4 (de) 2008-06-13 2008-06-13 Mess- und Steuerverfahren zum Widerstandsschweißen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102008028385A1 DE102008028385A1 (de) 2009-12-24
DE102008028385B4 true DE102008028385B4 (de) 2010-07-29

Family

ID=41334764

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200810028385 Expired - Fee Related DE102008028385B4 (de) 2008-06-13 2008-06-13 Mess- und Steuerverfahren zum Widerstandsschweißen

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE102008028385B4 (de)
FR (1) FR2932404A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3124160A1 (de) 2015-07-27 2017-02-01 SVS Schweißtechnik GmbH Adaptives verfahren zum fräsen von elektroden von punktschweissvorrichtungen

Families Citing this family (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN102581459B (zh) * 2012-03-07 2014-06-25 上海交通大学 一种不等厚超高强热成形钢板与低碳钢板电阻焊方法
US9839971B2 (en) * 2013-09-20 2017-12-12 GM Global Technology Operations LLC Resistance spot welding steel and aluminum workpieces with hot welding electrode at aluminum workpiece
DE102015215190A1 (de) * 2015-08-10 2017-02-16 Robert Bosch Gmbh Verfahren und Vorrichtung zum Durchführen eines Schweißprozesses
KR102303694B1 (ko) * 2018-02-19 2021-09-17 제이에프이 스틸 가부시키가이샤 저항 스폿 용접 방법 및 용접 부재의 제조 방법
CN114002506A (zh) * 2021-11-02 2022-02-01 中化国际(控股)股份有限公司 焊接件的电阻测量装置以及方法
CN114184860B (zh) * 2021-11-26 2023-11-14 深圳市汇北川电子技术有限公司 一种测试铜排铆接端子耐电流能力的试验方法

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10334478B4 (de) * 2003-07-29 2006-04-13 Adam Opel Ag Verfahren und Vorrichtung zum Widerstandsschweißen
DE102006038786A1 (de) * 2006-08-18 2008-02-21 Robert Bosch Gmbh Steuerung einer Schweißvorrichtung

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102005053438A1 (de) * 2005-11-09 2007-05-10 Daimlerchrysler Ag Verfahren zur Überwachung von Punktschweißungen zweier elektrisch leitender Bauteile

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10334478B4 (de) * 2003-07-29 2006-04-13 Adam Opel Ag Verfahren und Vorrichtung zum Widerstandsschweißen
DE102006038786A1 (de) * 2006-08-18 2008-02-21 Robert Bosch Gmbh Steuerung einer Schweißvorrichtung

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3124160A1 (de) 2015-07-27 2017-02-01 SVS Schweißtechnik GmbH Adaptives verfahren zum fräsen von elektroden von punktschweissvorrichtungen

Also Published As

Publication number Publication date
DE102008028385A1 (de) 2009-12-24
FR2932404A1 (fr) 2009-12-18

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102008028385B4 (de) Mess- und Steuerverfahren zum Widerstandsschweißen
DE2555792A1 (de) Verfahren zur qualitaetssicherung der schweissverbindungen beim elektrischen widerstandspunktschweissen
CH701448B1 (de) Verfahren und Schweissvorrichtung zur Beurteilung der angewandten Schweissstromstärke beim Widerstandsnahtschweissen von Behälterzargen.
DE3320237A1 (de) Widerstandspunktschweissprozessregelverfahren und -regler
DE3711771A1 (de) Verfahren und einrichtung fuer die prozessreglung beim punktschweissen
EP1249298B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Qualität und zur Steuerung und Regelung von Pressschweiss- und Schmelzschweissprozessen
EP3539713B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum qualitätsauswerten beim widerstandsschweissen sowie computerprogrammprodukt und steuerungseinrichtung
DE4328363A1 (de) Verfahren zur Ermittlung eines Bewertungszeitintervalles sowie Verfahren zur Qualitätsbeurteilung einer Punktschweißverbindung auf Grundlage eines Temperaturverlaufes in dem Bewertungszeitintervall
EP3138652B1 (de) Elektrisches schweissverfahren
EP1641587B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur gewinnung von informationen zur beurteilung der qualität einer widerstandsschweissverbindung und/oder zur steuerung oder regelung eines widerstandsschweissverfahrens
DE102018120241B4 (de) Verfahren zum Bestimmen der Qualität einer Schweiß- oder Lötverbindung bei der Fertigung von Sägeblättern
DE102008005113B4 (de) Verfahren zur Sicherung der Schweißqualität von Schweißpunkten beim Widerstandspunktschweißen einer bestimmten Materialkombination
DE102018105893B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Qualitätsauswerten beim Widerstandsschweißen sowie Computerprogrammprodukt, Steuerungseinrichtung und Verwendung
DE4203190C1 (en) Regulation and quality assessing of welding esp. spot welding - has ultrasonic detecting probe attached to welding electrode to record noise emission level at weld location
EP0715556B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung einer temperatur an einer punktschweissverbindung sowie deren anwendung zur beurteilung der qualität der punktschweissverbindung
EP1075892B1 (de) Verfahren und Messeinrichtung zur Online-Prüfung der Qualität einer Roll- bzw. Quetschschweissnaht von miteinander verbundenen Blechen
DE2346561C3 (de) Verfahren zum Regeln elektrischer Widers tandsschweiBvorgänge
DE102015215190A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Durchführen eines Schweißprozesses
DE10331617B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung und Überwachung der Eigenschaften von Komponenten oder Teilen im Sekundärstromkreis von Widerstandsschweißanlagen
DE102019209723A1 (de) Schweisssteuerung für ein schweisswerkzeug und verfahren zum vermeiden von kraftschwingungen eines schweisswerkzeugs
DE4403644C2 (de) Verfahren zum Ein- und Nachstellen eines Widerstandsschweißgerätes
DE102004054856B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des elektrischen Widerstands eines Metallflachprodukts
EP4017669B1 (de) Verfahren zur ermittlung des verschleisses eines kontaktrohres während eines robotergestützten schweissverfahrens
WO1992010326A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur überprüfung der qualität von punktschweissverbindungen
DE102019209729A1 (de) Schweisssteuerung für ein schweisswerkzeug und verfahren zur steuerung eines schweisswerkzeugs mit einer schweisssteuerung

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8364 No opposition during term of opposition
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee