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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Klimaanlage für ein Kraftfahrzeug, sowie
ein Verfahren zur Klimatisierung eines Kraftfahrzeugs.
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Klimaanlagen
für Kraftfahrzeuge
dienen der Erzeugung und Aufrechterhaltung eines für die Fahrzeuginsassen
angenehmen Raumklimas, wie dem Reduzieren und Erhöhen der
Temperatur und dem Reduzieren des Luftfeuchtigkeitsgehaltes, um
einem Beschlagen der Scheiben entgegenzuwirken. Entsprechend steigert
eine Klimaanlage den Fahrkomfort und fördert die Fahrsicherheit.
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Nachteilig
bei einer derartigen Klimaanlage ist, dass bei Störungen von
außen
die Regelgüte
beeinträchtigt
wird und einige Zeit erforderlich ist, diese Störungen herauszuregeln.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde eine Klimaanlage
für ein
Kraftfahrzeug bereitzustellen, die es ermöglicht, auf äußere Störungen besser
reagieren zu können.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Klimaanlage zur Klimatisierung von Kraftfahrzeugen
gemäß Anspruch
1 und einem Verfahren zur Klimatisierung von Kraftfahrzeugen nach
Anspruch 6 gelöst.
Die in den Unteransprüchen
genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung.
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Die
erfindungsgemäße Klimaanlage
weist ein Mobiltelefon auf, das mit der Klimaanlage über eine
Schnittstelle zum Datenaustausch verbindbar ist. Dabei ist das Mobiltelefon
bei einer einem Standort des Mobiltelefons zugeordneten regionalen
Mobilfunkzelle über
einen Zellcode zur Identifizierung der jeweiligen Mobilfunkzelle
angemeldet. Der regionalen Mobilfunkzelle sind entsprechende standortabhängige Umgebungsparameter
zugeordnet, wobei die standortabhängigen Umgebungsparameter im Wesentlichen
meteorologische Daten, insbesondere Temperatur, Luftfeuchtigkeit
und Luftdruck aufweisen und die Klimaanlage in Abhängigkeit
von den standortabhängigen
Umgebungsparametern ein definiertes Fahrzeuginnenraumklima regelt.
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Beispielsweise
können
im Mobilfunkbereich die allgemeinen Nutzungs- und Kontrolldaten über einen
Funkbereich zwischen Sender und Empfänger ausgetauscht werden. Um
einen möglichst
flächendeckenden
Funkbereich zu ermöglichen,
besteht das Mobilfunknetz unter anderem aus mehreren ortsfesten
Sendemasten, die jeweils eine geographische Mobilfunkzelle ausbilden,
wobei der Standort der ortsfesten Sendemaste in der Regel in einer
Datenbank registriert ist. Die Größe der jeweils ausgebildeten
Mobilfunkzellen kann von mehreren Variablen, wie der Sendeleistung
der Basisstation, den geographischen Gegebenheiten oder der benötigten Mobilfunkkapazität abhängen.
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Jeder
Mobilfunkzelle kann ein Zellcode zugeordnet sein, über den
sich ein angeschaltetes Mobiltelefon, das sich innerhalb der jeweiligen
Mobilfunkzelle befindet, anmelden kann. Da sich in der Regel die
Mobilfunkzellen mehrerer benachbarter Sendemasten und somit auch
die zugehörigen
Zellcodes überlappen,
kann dem stärkeren
Signal, bzw. dem stärker
werdenden Signal von dem Mobiltelefon mehr Gewichtung beigemessen
werden. Auf diese Weise ist es möglich,
dass sich ein Mobiltelefon, welches beispielsweise von einem Standort
zum anderen transportiert wird, immer das stärkste Signal in seiner Umgebung
aussuchen kann, wodurch die jeweils angemeldeten Mobilfunkzellen
mit der Bewegungsrichtung des Mobiltelefons mitwandern, bzw. vorauswandern
können.
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Sowohl
die geographischen Koordinaten und Daten der Sendemaste mit den
ausgebildeten Mobilfunkzellen als auch die dazugehörigen Zellcodes können über eine
externe und/oder interne Datenbank festgestellt werden, so dass
anhand eines Zellcodes über
die jeweils zugehörige
Mobilfunkzelle eine aktuelle Standortbestimmung und eine Bestimmung
der Bewegungsrichtung des angemeldeten Mobiltelefons möglich ist.
Eine erfindungsgemäße Klimaanlage
kann dadurch einen übermittelten standortabhängigen Zellcode
den entsprechenden standortabhängigen
Umgebungsparametern zuordnen und somit eine standortabhängige und
vorausschauende Klimatisierung ermöglichen, wodurch auf äußere Störungen besser
reagiert werden kann.
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Befindet
sich das Fahrzeug beispielsweise in einer Region, die eine erhöhte Luftfeuchtigkeit
und niedrige Temperaturen aufweist, übermittelt das mit der Klimaanlage
verbundene Mobiltelefon der Klimaanlage die angemeldete regionale
Mobilfunkzelle, die dem Standort des Mobiltelefons entspricht. Der
regionalen Mobilfunkzelle können
die entsprechenden Umgebungsparameter zugeordnet werden, so dass die
Klimaanlage der hohen Luftfeuchtigkeit und der niedrigen Temperatur
in dieser Region und dem damit einhergehenden intensiven Beschlagen
der Scheiben unmittelbar mit einer entsprechend stärkeren Belüftung entgegen
wirken kann, bis ein definiertes Fahrzeuginnenraumklima erreicht
ist. Auf diese Weise wird der Fahrkomfort gesteigert und ein Sicherheitsrisiko,
das beispielsweise durch beschlagen der Scheiben auftritt, gesenkt.
Insbesondere wird durch die vorliegende Erfindung eine vorausschauende
Regelung der Klimaanlage ermöglicht.
So bewegt sich beispielsweise ein fahrendes Fahrzeug von einer Mobilfunkzelle
in die nächste,
wobei in der Regel mehrere Mobilfunkzellen überlappen, so dass ein mit
der Klimaanlage verbundenes Mobiltelefon vorausschauend die jeweiligen
Zellcodes an die Klimaanlage übermittelt
und den Fahrzeuginnenraum entsprechend den noch in Fahrtrichtung
vorausliegenden standortabhängigen
Umgebungsparameter reguliert. Äußere Störungen werden
somit bereits berücksichtigt,
bevor sie auftreten.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die standortabhängigen
Umgebungsparameter über
das Mobiltelefon und die regionale Mobilfunkzelle von externen Datenspeichern
empfangbar und an die Klimaanlage übermittelbar. Auf diese Weise
wird ein regelmäßiger Datenaustausch zwischen
der Klimaanlage, dem Mobiltelefon und der jeweiligen regionalen
Mobilfunkzelle ermöglicht,
so dass eine vorausschauende Regelung des Fahrzeuginnenraums durch
die Klimaanlage auf weitern Strecken bereits frühzeitig möglich ist. So kann beispielsweise
das Mobiltelefon die standortabhängigen
Umgebungsparameter einer vom Fahrer festgelegten Route an die Klimaanlage übermitteln,
wodurch eine vorausschauende Regulierung des Fahrzeuginnenraums
frühzeitig
erfolgen kann.
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Vorzugsweise
sind auf einem internen Datenspeicher für jede regionale Mobilfunkzelle
die entsprechenden standortabhängigen
Umgebungsparameter speicherbar, so dass gewährleistet ist, dass die Klimaanlage
die entsprechenden standortabhängigen
Umgebungsparameter lediglich anhand der übermittelten Mobilfunkzelle
zuordnen und entsprechend im Fahrzeuginnenraum das definierte Fahrzeuginnenraumklima
regeln kann. Dabei kann die Klimaanlage auf den internen Datenspeicher
auch unabhängig
von dem angemeldeten Mobiltelefon zugreifen.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die auf dem
internen Datenspeicher gespeicherten standortabhängigen Umgebungsparameter über eine
externe Datenquelle, insbesondere dem Internet oder einem regionalen
Radiosender, aktualisierbar, wodurch jederzeit und an jedem Standort
eine individuelle Aktualisierung des internen Datenspeichers gewährleistet
wird.
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Vorzugsweise
kann die Klimaanlage über mindestens
einen Sensor im Fahrzeuginnenraum die aktuellen Umgebungsbedingungen
ermitteln. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Klimaanlagen, sobald die aktuellen Messwerte des Sensors
vorliegen, die Klimatisierung des Innenraums entsprechend anpassen
und optimieren kann.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Klimatisierung eines
Kraftfahrzeugs, bei dem eine Klimaanlage über eine Schnittstelle zum
Datenaustausch mit einem Mobiltelefon verbunden wird. Dabei wird
das Mobiltelefon bei einer einem Standort des Mobiltelefons zugeordneten
regionalen Mobilfunkzelle über
einen Zellcode zur Identifizierung der jeweiligen Mobilfunkzelle
angemeldet. Der regionalen Mobilfunkzelle werden jeweils entsprechende
standortabhängige
Umgebungsparameter zugeordnet, wobei die standortabhängigen Umgebungsparameter im
Wesentlichen meteorologische Daten, insbesondere Temperatur, Luftfeuchtigkeit
und Luftdruck aufweisen und die Klimaanlage in Abhängigkeit
von den standortabhängigen
Umgebungsparametern ein definiertes Fahrzeuginnenraumklima regelt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann wie vorstehend anhand der erfindungsgemäßen Klimaanlage beschrieben
aus- und weitergebildet sein. Dabei gewährleistet die Klimaanlage eine
optimierte Regelung der Klimaverhältnisse im Innenraum eines Kraftfahrzeuges.
Aufgrund des Datenaustausches zwischen der Klimaanlage, dem Mobiltelefon
und der jeweiligen regionalen Mobilfunkzelle, kann sowohl auf aktuelle
Umgebungsparameter als auch auf sich ändernde Umgebungsparameter
vorausschauend reagiert werden, so dass äußere Störungen bereits berücksichtigt
werden, bevor sie auftreten und eine optimierte Regelung der Klimaverhältnisse
im Innenraum des Kraftfahrzeuges und eine Reduzierung des Sicherheitsrisikos
gewährleistet
wird.
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Vorteilhafterweise
werden die standortabhängigen
Umgebungsparameter über
das Mobiltelefon und die regionale Mobilfunkzelle von externen Datenspeichern
empfangen und an die Klimaanlage übermittelt. Dadurch wird ein
regelmäßiger Datenaustausch
zwischen der Klimaanlage, dem Mobiltelefon und der jeweiligen regionalen
Mobilfunkzelle ermöglicht,
so dass auch auf aktuelle und sich ändernde Umgebungsparameter
frühzeitig
reagiert werden kann.
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Vorzugsweise
werden auf einem internen Datenspeicher für jede regionale Mobilfunkzelle
die standortabhängigen
Umgebungsparameter gespeichert. Auf diese Weise kann die Klimaanlage
auch dann auf die entsprechenden standortabhängigen Umgebungsparameter zurückgreifen
und das Klima im Fahrzeuginnenraum entsprechend regeln, wenn die
Mobilfunkzelle keine aktuellen standortabhängigen Umgebungsparameter übermittelt.
Dabei kann von der Klimaanlage auch unabhängig von dem angemeldeten Mobiltelefon
auf den internen Datenspeicher zugegriffen werden.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung werden die auf dem internen Datenspeicher
gespeicherten standortabhängigen Umgebungsparameter über eine
externe Datenquelle, insbesondere dem Internet oder einem regionalen
Radiosender, aktualisiert, so dass eine schnelle, individuelle und
standortunabhängige
Aktualisierung des internen Datenspeichers möglich ist.
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Weiterhin
ermittelt die Klimaanlage über
mindestens einen Sensor im Fahrzeuginnenraum die aktuellen Umgebungsbedingungen.
Dadurch wird gewährleistet,
dass die Klimaanlagen, sobald die aktuellen Messwerte des Sensors
vorliegen, die Klimatisierung des Innenraums entsprechend anpassen und
optimieren kann.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug, mit einer Karosserie,
die einen Fahrzeuginnenraum ausbildet und einer Klimaanlage, die
wie vorstehend beschrieben aus- und
weitergebildet sein kann, zur Klimatisierung des Fahrzeuginnenraumes, insbesondere
nach einem Verfahren, das wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet
sein kann, wodurch äußere Störungen bereits
berücksichtigt werden,
bevor sie auftreten und eine optimierte Regelung der Klimaverhältnisse
im Innenraum des Kraftfahrzeuges und eine Reduzierung des Sicherheitsrisikos
gewährleistet
wird.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung
näher erläutert. Weitere
Vorteile und Ausführungen
ergeben sich aus den Ansprüchen.
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Es
zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung zweier Mobilfunkzonen
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In 1 sind
zwei verschiedene Klimasituationen an unterschiedlichen geographischen
Standorten dargestellt. Dabei befindet sich ein Kraftfahrzeug 10 einmal
in einer standortabhängigen
regionalen Mobilfunkzone 12 die sich in der Nähe eines
Sees 14 befindet und einmal in einer standortabhängigen regionalen
Mobilfunkzelle 18 in den Bergen 20. Der Standort
am See 14 weist dabei andere klimatische Bedingungen auf
als der Standort in den Bergen 20.
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So
trifft der Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 am See 14 im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
auf eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, wodurch die Scheiben in dem
Kraftfahrzeug 10 schnell beschlagen können, der Fahrer nichts mehr
sehen kann und somit der Fahrkomfort im Kraftfahrzeug 10 sinkt
und ein erhöhtes
Sicherheitsrisiko entsteht. Steigt der Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 in
sein Kraftfahrzeug 10 ein und verbindet sein Mobiltelefon
mit einer im Kraftfahrzeug 10 eingebauten erfindungsgemäßen Klimaanlage, meldet
das Mobiltelefon der Klimaanlage die regionale Mobilfunkzelle 12 in
der sich das Mobiltelefon derzeit befindet und angemeldet ist.
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Auf
einem internen Datenspeicher der Klimaanlage und/oder auf einem
externen Datenspeicher sind verschiedene standortabhängige Umgebungsparameter
abgespeichert, so dass die regionale Mobilfunkzelle 12 direkt
den entsprechenden Umgebungsparametern der Seeumgebung zugeordnet werden
kann. Somit ist gewährleistet,
dass die Klimaanlage unmittelbar nach dem Einschalten der hohen Luftfeuchtigkeit
am See 14 und dem damit einhergehenden intensiven Beschlagen
der Scheiben mit einer entsprechend stärkeren und warmen Belüftung entgegen
wirken kann, ohne auf eigene Messdaten zu warten. Aufgrund des Datenaustausches
zwischen der Klimaanlage, dem Mobiltelefon und der regionalen Mobilfunkzelle 12,
kann auf aktuelle Umgebungsparameter und Umgebungsparameter entlang einer
Fahrroute, die beispielsweise über
die Mobilfunkezelle an das Mobiltelefon übermittelt werden, reagiert
werden. Durch einen internen Datenspeicher und die darauf speicherbaren
standortabhängigen Umgebungsparameter
wird gewährleistet,
dass die Zuordnung der regionalen Mobilfunkzelle 12 auch ohne Übermittlung
aktueller Daten, wie beispielsweise in einem Bereich ohne Funk,
erfolgen kann.
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Befindet
sich der Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 in einer standortabhängigen regionalen
Mobilfunkzelle 18 in den Bergen 20 und ist das
dortige Klima beispielsweise ein trockenes Klima, ist es möglich, dass
das Mobiltelefon der Klimaanlage die standortabhängige regionale Mobilfunkzelle 18 meldet,
wobei die Klimaanlage die gemeldete Mobilfunkzelle 18 den
entsprechenden auf ihrem internen Datenspeicher gespeicherten und/oder
den über
externe Datenspeicher übermittelten
standortabhängigen Umgebungsparametern
in den Bergen zuordnet und auf diese Weise direkt nach dem Einschalten
der Klimaanlage der trockenen Luft im Fahrzeuginnenraum entgegenwirken
kann.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist auch denkbar, dass sich der Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 von
seinem feuchten Standort am See 14 entfernt und in die
trockenen Berge 20 fährt.
In einer derartigen Situation ist eine vorausschauende Übermittlung
des dortigen Klimas möglich,
so dass die Klimaanlage entlang des Weges die Klimatisierung des Fahrzeuginnenraums
entsprechend der zu erwartenden Umgebungsparameter, die über das
angeschlossene Mobiltelefon und von externen Datenspeichern übermittelt
werden, regelt.
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Wenn
die Klimaanlage die übermittelten
Daten der im Fahrzeuginnenraum angebrachten Sensoren ausgewertet
hat und wenn sich diese Daten von den übermittelten oder gespeicherten
Umgebungsparametern unterscheiden, passt die Klimaanlage die Regelung
des Fahrzeuginnenraumklimas entsprechend an, wodurch die erfindungsgemäße Klimaanlage
unmittelbar nach dem Einschalten mit einer auf die übermittelten
und/oder gespeicherten Umgebungsparametern angepassten Regulierung des
Fahrzeuginnenraumklimas beginnen und anschließend eventuell auf neu ermittelte
Messdaten der Sensoren reagieren kann, bis ein definiertes Fahrzeuginnenraumklima
erreicht ist.
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- regionale
Mobilfunkzelle
- 14
- See
- 18
- regionale
Mobilfunkzelle
- 20
- Berge