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Stand der Technik
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Aus
dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Wirkstoffabgabesystemen
für Toilettenbecken bekannt.
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Am
weitesten verbreitet sind Wirkstoffabgabesysteme, welche mit einem
Halter am Rand eines Toilettenbeckens befestigt und innenseitig
in der Toilette im Spülwasserstrom angeordnet werden. Derartige
Wirkstoffabgabesysteme werden gewöhnlich auch als WC-Spüler
bezeichnet.
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Es
existieren Wirkstoffabgabesysteme für Wirkstoffzubereitungen
bei denen die Wirkstoffe aus einer festen Matrix herauslösbar
sind. Derartige, feste Wirkstoffzubereitungen werden auch als sog. Rim-Blocks
bezeichnet. Bekannt sind ferner Wirkstoffzubereitungen in gelförmiger
und flüssiger Form.
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Allen
dieser Wirkstoffzubereitungen ist üblicherweise gemein,
dass sie einen oder mehrere Duftstoffe beinhalten.
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Bekannt
sind zunächst Abgabevorrichtungen für eine einzelne
Wirkstoffzubereitung. Die Zubereitung befindet sich üblicherweise
in einem Halter fest angeordneten oder auswechselbar eingesetzten
Vorratsbehälter. Mit einem am Halter ausgebildeten Bügel
wird das Wirkstoffabgabesystem am Rand der Toilette befestigt, wobei
der Vorratsbehälter oder dafür vorgesehene Abgabeeinrichtungen,
beispielsweise Abspülplatten, auf der Toiletteninnenseite
unmittelbar unterhalb des Toilettenrandes anliegen, so dass beim Spülwasseraustritt
aus dem innenseitigen Toilettenrand der Vorratsbehälter
oder die entsprechenden Abgabevorrichtungen vom Spülwasser überströmt werden.
Derartige Abgabevorrichtungen sind beispielsweise aus
EP1334239 bekannt.
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Ein
wesentlicher Nachteil derartiger Wirkstoffabgabesysteme ist es,
dass eine Beduftung des Toilettenbeckens bzw. der Umgebung des Toilettenbeckens
im Wesentlichen an den Spülvorgang der Toilette gekoppelt
ist, da derartige Wirkstoffabgabesysteme so ausgebildet sind, dass üblicherweise
nur dann ein Parfum enthaltener Wirkstoff aus den eingangs genannten
Wirkstoffabgabesystemen freigesetzt wird, wenn das Wirkstoffabgabesystem
von Spülwasser überströmt wird.
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So
ist der Dufteindruck intervallartig und regelmäßig
von nur kurzer Dauer. Insbesondere wird keine Beduftung vor oder
länger andauernd nach Benutzung einer Toilette durch die
Wirkstoffabgabesysteme der eingangs geschilderten Art bewirkt.
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Dieser
Nachteil führte zur Entwicklung von WC-Abgabesystemen der
eingangs geschilderten Art, die eine permanente Abgabe eines Duftstoffs
in die Umgebung eines Toilettenbeckens erlauben.
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Aus
WO2005/093176 ist beispielsweise
ein WC-Körbchen bekannt, in dessen Gehäuse ein
gelförmiger, Duftstoff enthaltener Block fest eingegossen
ist. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass der gelförmige
Block derart angeordnet ist, dass er von Spülwasser überströmt
und somit allmälig aufgelöst wird, wodurch nach
und nach ein äußerst unanehmlicher optischer Eindruck
entsteht.
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Dieses
Problem wird beispielsweise durch ein WC-Wirkstoffabgabesystem gemäß
WO2006/005410 vermieden.
Bei dem aus der vorgenannten Offenbarung bekannten WC-Körbchen,
sind Duftstoff enthaltende Kammern am Halter der Abgabevorrichtung
angeordnet. Durch das Einschließen der Duftstoffzubereitung
in einer Kammer, wird eine unbeabsichtigte Freisetzung der Zubereitung
durch spülwasserbedingte Auflösung verhindert.
Ferner wird es durch die Verwendung einer Kammer möglich Flüssigkeiten,
welche mit höheren Konzentrationen an Duftstoff beladbar
sind, als Duftstoffträger einzusetzen.
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Derartige
Duftabgabesysteme realisieren zwar eine permanente Beduftung der
Umgebung des WC-Spülers, jedoch ist deren Duftfreisetzungscharakteristik
im Wesentlichen gleichförmig, d. h. unabhängig
vom Spülwasserstrom und somit unabhängig von der
Benutzung der Toilette.
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Es
ist jedoch wünschenswert, eine gewisse Permanentbeduftung
der Umgebung des WC-Spülers bereitzustellen, jedoch gleichzeitig
eine verstärkte Duftstoffabgabe unmittelbar beim Spülen
sowie einer erhöhten Duftstoffabgabe in einem Zeitintervall unmittelbar
nach dem Spülvorgang zu realisieren, da zu diesen Zeiten
die Belastung der Umgebungsluft mit einer erhöhten Konzentration
an Schlechtgerüchen potentiell am höchsten ist
und somit eine erhöhte Duftstofffreisetzung als besonders
angenehm empfunden wird.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher eine Abgabevorrichtung zur Abgabe von
Wirkstofffluiden in das Spülwasser eines Toilettenbeckens
sowie zur Beduftung der Umgebung der Abgabevorrichtung mit einem
optimierten Duftfreisetzungsprofil bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Abgabevorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
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Mittels
der Durchspülung der Funktionskammer und Benetzung des
Duftstoff emittierenden Trägermaterials mit Spülwasser,
können in überraschender Weise verschiedene vorteilhafte
Effekte erzielt werden.
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Durch
die Benetzung eines nicht oder nur schlecht wasserlöslichen
Trägermaterials, wie beispielsweise eines Kunststoffes
oder Waxes, mit in der Regel kaltem Spülwasser, wird durch
die Verdampfung des Wassers von den benetzten Oberflächen
bei üblicherweise in einer Toilette vorherrschenden Raumtemperatur
zwischen 16–24°C eine Konvektion über
den Oberflächen des Trägermaterials erzeugt, die
eine erhöhte Freisetzung von Duftstoff bewirkt. Da diese
Konvektion üblicherweise erst mit einiger Verzögerung
nach der Durchspülung der Funktionskammer einsetzt, kann
hierdurch neben der schwallartigen Freisetzung von Duftstoff beim Durchspülen
auch eine erhöhte und länger andauernde erhöhte
Freisetzung unmittelbar nach Betätigung der Toilettenspülung
realisiert werden. Dies ist insbesondere zur Bekämpfung
von Schlechtgerüchen unmittelbar nach Benutzung einer Toilette
von Vorteil, zu der hierdurch eine erhöhte Menge an Duftstoff
freigesetzt wird.
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Bei
wasserlöslichen Trägermaterialen führt das Überströmen
der Trägermaterialoberflächen zu einer Lösung
der äußeren Trägermaterialschichten, so
dass von der Duftstoffemission verbrauchte Schichten abgetragen
und „frische", noch mit höheren Duftstoffkonzentrationen
versehene Schichten die Oberfläche der Trägermaterialen
ausbilden.
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Bei
der Verwendung von stückigen Trägermaterialen,
die in der Funktionskammer eine Schüttung ausbilden, kann
das Durchströmen der Schüttung mit Spülwasser
eine Neuanordnung der einzelnen stückigen Trägermaterialen
zueinander bewirken, so dass die Duftstoffabgabe vergleichmäßigt wird,
da über den Verwendungszeitraum hinweg die Oberflächen
der Trägermaterialen vergleichsweise vollständig
eine Grenzfläche mit der Umgebung ausbilden. Dies sei im
Folgenden näher erläutert.
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Stückige
Trägermaterialien haben in der Schüttung Kontaktflächen
untereinander, über die keine Abgabe von Duftstoff in die
Umgebung erfolgen kann. Die Emission von Duftstoff aus oder von
derartigen Trägermaterialen erfolgt dann lediglich über
die freien Grenzflächen mit der Umgebung.
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Nach
einiger Zeit bilden sich somit in den stückigen Trägermaterialien
Zonen von höherer Duftstoffkonzentration aus, nämlich
an den Kontaktflächen der Trägermaterialen von
denen die Emission von Duftstoff verhindert ist, und Zonen von geringerer Duftstoffkonzentration
an den freien Grenzflächen aus, von denen eine Freisetzung
von Duftstoff an die Umgebung ermöglicht ist.
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Ohne
die Neuanordnung der Trägermaterialien in der Schüttung
sinkt die Duftstoffabgaberate von den freien Grenzflächen
in die Umgebung über die Zeit ab, obwohl in den Zonen der
Kontaktflächen der Trägermaterialen eine noch
hinreichende Konzentration an Duftstoffen vorhanden ist, um eine
höhere bzw. vergleichmäßigte Abgabe von
Duftstoff bewirken zu können.
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Durch
die Durchströmung der Funktionskammer mit Spülwasser
wird nun die Neuanordnung der Trägermaterialen in der Schüttung
bewirkt, so dass nun auch zumindest Teile der Zonen der vorherigen
Kontaktflächen der Trägermaterialen zur Duftstoffabgabe
beitragen, wodurch es über den Verwendungszeitraum hinweg
zu einer vergleichmäßigten Abgabe von Duftstoff
aus derartigen Trägermaterialschüttungen kommt.
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Die
Neuanordnung kann beispielsweise durch ein Aufschwimmen der Trägermaterialen, durch
die Strömung des Spülwassers oder durch eine Überlagerung
beider Mechanismen in der Funktionskammer während des Durchspülungsvorgangs bewirkt
sein.
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Funktionskammer
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Eine
Funktionskammer im Sinne dieser Anmeldung bezeichnet einen an der
Abgabevorrichtung angeordneten Raum, der dazu geeignet ist, ein
Duftstoff emittierendes Trägermaterial im Wesentlichen vollständig
zu umhüllen und/oder zusammenzuhalten.
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Die
Funktionskammer kann insbesondere als jegliche Art von Behälter,
Ampulle, Dose, Beutel, Flasche, Kartusche, Kapsel, Aufwickelhülse,
Rollenkern, Ballon, Flakon, Röhrchen, Tiegel, Kammer, Blister,
Korb oder Geflecht ausgebildet sein. Im Sinne dieser Anmeldung umfasst
die Funktionskammer auch einen aus einer festen oder gelförmigen
Zubereitung geformten Körper.
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Die
Funktionskammer kann aus einem oder mehreren voneinander getrennten
oder beabstandeten Räumen bestehen. Dies ist insbesondere
zur Bevorratung von miteinander nicht lagerstabilen Zubereitungen
von Vorteil.
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Die
Funktionskammer kann auch lösbar an der Abgabevorrichtung
fixiert sein, insbesondere durch Form-, Kraft-, und/oder Stoffschluss.
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Die
Funktionskammer und die Vorratsbehälter können
insbesondere so ausgebildet sein und/oder zusätzliche Verbindungsmittel
umfassen, so dass die Funktionskammer und die Vorratsbehälter
formschlüssig beispielsweise durch einen Schnappverschluss,
Rastverschluss, Prellverschluss, Schraubverschluss, Bajonettverschluss, Klemmverschluss,
Quetschverschluss oder Druckknopfverschluss aneinander lösbar
oder fest fixierbar sind.
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In
einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung kann die Funktionskammer
auch stoffschlüssig an einem Vorratsbehälter angeordnet
sein. Die stoffschlüssige Verbindung ist insbesondere in
derart ausgebildet, dass ein wiederholtes Lösen und Haften der
Funktionskammer auf bzw. an dem Vorratsbehälter ermöglicht
wird. Die stoffschlüssige Verbindung kann beispielsweise
aus der Gruppe der Klebeverbindungen, Schweißverbindungen
oder Siegelverbindungen ausgewählt sein.
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Ferner
ist es möglich die lösbare Verbindung zwischen
der Funktionskammer und einem Vorratsbehälter durch Kraftschluss
herzustellen. Dies kann beispielsweise durch eine Pressverbindung,
Reibverbindung, Klemmverbindung, Quetschverbindung, Schrumpfverbindung,
Keilverbindung, Schraubverbindung, Stiftverbindung oder dergleichen
realisiert sein.
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Selbstverständlich
kann die lösbare Verbindung zwischen der Funktionskammer
und einem Vorratsbehälter auch durch eine beliebige Kombination der
vorgenannten Verbindungsarten ausgebildet sein.
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Bevorzugter
Weise weist die Funktionskammer ein Volumen zwischen 5 ml und 100
ml, insbesondere zwischen 10 ml und 40 ml, auf.
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Gemäß einer
zu bevorzugenden Ausführungsform der Erfindung, weist die
Trägermaterial enthaltende Funktionskammer wenigstens eine Öffnung
zur Freisetzung der in ihr bevorrateten Zubereitung auf.
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Bevorzugt
ist die Funktionskammer in derart ausgebildet, dass sie von Spülwasser
durchströmt werden kann. Hierdurch ist es möglich,
die Aktivstoffabgabekapazität der Funktionskammer mit der
spülzyklusabhängigen Wirkstoffabgabekapazität
der Vorratsbehälter zu koppeln, so dass eine im Wesentlichen
gleichzeitige Entleerung bzw. Abgabeende der Vorratsbehälter
und der Funktionskammer einstellbar ist.
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Zur
Freisetzung der Aktivsubstanzen aus der Kammer in die Umgebung weist
die Kammer mindestens eine Öffnung auf. Die Öffnung
ist bevorzugt so ausgestaltet, dass das Trägermaterial
die Öffnung nicht passieren kann.
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Öffnungen
der Funktionskammer können in einer weiteren Ausführung
der Erfindung zumindest Abschnittsweise mit einer Membran verschlossen sein,
die die Trägersubstanz für Aktivstoffe in der Funktionskammer
zurückhält und einen oder mehrere der Aktivstoffe
durch die Membran hindurch an die Umgebung abgibt. Hierdurch ist
es möglich, die Duftstofffreisetzungsrate einzustellen.
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Des
Weiteren ist es bevorzugt, dass die Funktionskammer zwischen zwei
Vorratsbehältern angeordnet ist. Hierdurch ragt die Funktionskammer nicht über
Rand des Halters hinaus in das Toilettenbecken hinein und kann gemeinsam
mit dem Halter diskret am oder unter den Rand des Toilettenbeckens positioniert
werden. Ferner ist durch die Anordnung der Funktionskammer zwischen
den Vorratsbehältern ein gewisser Klemmeffekt erreichbar,
durch den die Funktionskammer sicher zwischen den Vorratsbehältern
fixierbar ist.
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Durch
die Ausbildung der Funktionskammer als Prismatoid und entsprechend
ausgeformten Vorratsbehältern ist diese Klemmwirkung bzw.
Fixierung weiter optimierbar. Insbesondere kann die Funktionskammer
beispielsweise pyramidenförmig, keilförmig, kuppelförmig,
kegelstumpfförmig oder prismenförmig ausgebildet
sein.
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Durch
die entsprechend korrespondierende Formgestaltung der Funktionskammer
und Vorratsbehälter wird die Funktionskammer beim Einsetzen bei
der Konfektionierung des Produktes oder durch den Benutzer trichterartig
in die in der Nachfülleinheit vorgesehene Position geführt,
wodurch Fehlbedienungen beim Einsetzen vermieden werden.
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Trägermaterial
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In
der Funktionskammer ist wenigstens ein Duftstoff emittierendes Trägermaterial
angeordnet.
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Die
Funktionskammer kann eine oder mehrere Aktivsubstanzen beinhaltende
Zubereitungen in fester und/oder flüssiger und/oder gelartiger und/oder
gasförmiger Form umfassen, welche an bzw. in Trägermaterialien
gebunden oder gelöst sind.
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Die
Trägermaterialien können einen festen und/oder
flüssigen und/oder gelartigen und/oder gasförmigen
Aggregatszustand aufweisen. In einer Ausgestaltungsform der Erfindung
ist die Funktionskammer selbst der Träger der Aktivsubstanzen.
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Insbesondere
kann ein Trägermaterial auch ein poröser Körper
sein, wie etwa ein Schwamm. Auch ist es denkbar, dass das Trägermaterial
aus Zellulose besteht, wie etwa einem Watte-Pad.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, sind die wirkaktiven
Substanzen an oder in einem polymeren Trägermaterial gebunden. Besonders
bevorzugt werden Duftstoffe in oder an einem polymeren Trägermaterial
gebunden.
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Weitere
Trägermaterialen können beispielsweise auf der
Basis von Cellulose, porösen Materialen, wie beispielsweise
Schwämmen, abspülbaren oder nicht abspülbaren
Gelen, Fluiden, wasserlöslichen Folien oder dergleichen
ausgewählt sein.
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Die
Trägermaterialien können auch optische und/oder
akustische Signale erzeugen, beispielsweise durch Fluoreszenz, Phosphoreszenz
oder Aufplatzen von zellulären Strukturen. Hierdurch lassen
sich beispielsweise optische und/oder akustische Verbrauchsanzeigen
realisieren.
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Vorratsbehälter
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Die
erfindungsgemäße Abgabevorrichtung umfasst wenigstens
einen Vorratsbehälter zur Aufnahme einer in das Spülwasser
eines Toilettenbeckens abgebbaren Zubereitung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist mindestens
ein weiterer Vorratsbehälter vorgesehen, der eine Zubereitung
beinhaltet, die von den Zubereitungen der anderen Vorratsbehälter
verschieden ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn Zubereitungen
verwendet werden sollen, die üblicherweise nicht gemeinsam
lagerfähig sind, wie beispielsweise Bleichen und Duftstoffe.
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Die
Vorratsbehälter können einstückig oder mehrstückig
ausgeformt sein. Die einstückige Ausformung von beispielsweise
zwei Vorratsbehältern kann durch ein geeignetes Blasformverfahren
realisiert sein, wobei die Vorratsbehälter unter Ausbildung eines
gemeinsamen Verbindungsstegs einstückig miteinander verbunden
sind. Bei einer zweistückigen Ausgestaltung können
die beiden voneinander separierbaren Vorratsbehälter beispielsweise über
ein entsprechendes Adapterelement bzw. Verbindungselement gegeneinander
fixiert sein.
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Duftstoff
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Ein
Duftstoff im Sinne dieser Anmeldung ist eine olfaktometrisch wahrnehmbare
fließfähige, streufähige, gelförmige,
gasförmige oder feste Zusammensetzung.
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Die
Funktionskammer kann auch eine oder mehrere Duftstoffzubereitungen
in fester und/oder flüssiger und/oder gelartiger Form beinhalten.
Dabei ist es auch denkbar, die entsprechenden Zubereitungen räumlich
getrennt voneinander in der Funktionskammer zu bevorraten, um eine
ungewollte Vermischung der Zubereitungen zu verhindern.
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Die
Duftstoffe sind an oder in Trägermaterialen gebunden oder
gelöst. Die Trägermaterialien können
einen festen und/oder flüssigen und/oder gelartigen Aggregatszustand
aufweisen.
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Ferner
ist es auch möglich, neben den Duftstoffen, Indikatorsubstanzen
zur Bestimmung der Wasserhärte, Keimbelastung, Temperatur,
Feuchtigkeit usw. in der Funktionskammer zu bevorraten.
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Insbesondere
kann es nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
vorteilhaft sein, eine Abgabe von Aktivstoff in zwei oder mehr Phasen vorzusehen.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die beiden abzugebenden
Phasen nicht gemeinsam lagerstabil sind oder bei der Abgabe von Duftstoff,
eine olfaktometrische Anpassung an den abgegebenen Duft vermieden
werden soll.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei
werden auch besonders bevorzugte Ausgestaltungen und besonders bevorzugte
Kombinationen von Merkmalen im Einzelnen weiter beschrieben. Es
zeigt:
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1 Abgabevorrichtung
in perspektivischer Sicht auf die dem innenseitigen Rand eines Toilettenbeckens
zugewandte Seite
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2 Abgabevorrichtung
in perspektivischer Sicht auf die Vorderseite
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3 Abgabevorrichtung
in der Seitensansicht
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4 Befestigungselement
mit Kanal in perspektivischer Ansicht
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5 Nachfülleinheit
in Explosionsdarstellung
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6 Funktionskammer
mit Schüttung aus stückigen Trägermaterialien
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1 zeigt
eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Abgabevorrichtung 1 in perspektivischer Sicht auf die dem
innenseitigen Rand eines Toilettenbeckens im bestimmungsgemäßen
Gebrauch zugewandten Seite der Abgabevorrichtung 1.
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Die
Abgabevorrichtung 1 weist einen Halter 2 auf,
in dem ein erster Vorratsbehälter 3a und ein zweiter
Vorratsbehälter 3b angeordnet sind. Es ist auch
möglich, abweichend von der dargestellten Konfiguration,
auch nur einen Vorratsbehälter oder mehr als 2 Vorratsbehälter
zur Abgabe darin enthaltener Wirkstofffluide vorzusehen.
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Der
Halter 2 kann am Rand eines Toilettenbeckens aufgehängt
werden. Hierzu ist am Halter 2 ein bügelförmiges
Befestigungselement 10 vorgesehen. Selbstverständlich
können auch alternative Befestigungsvorrichtungen wie Saugnäpfe
oder Klebestreifen als Befestigungselement ausgewählt werden.
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Das
Befestigungselement 10 weist an seinem unteren Ende einen
Schaft 15 auf, der das Befestigungselement 10 über
die Aufnahme 5 an der Abgabevorrichtung fixiert, bevorzugt über
eine Schnapp-Rast-Verbindung.
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Eine
Einzeldarstellung des Befestigungselements 10 kann 4 entnommen
werden. Man erkennt, dass die Öffnung 10 sich
durch den Kanal 8 und das Befestigungselement 10 hindurch
erstreckt, so dass Spülwasser über den Kanal 8 und
durch das Befestigungselement 10 hindurch in die Funktionskammer 7 fließen
kann.
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Die
Vorratsbehälter 3a, 3b weisen jeweils wenigstens
eine Auslassöffnung 4a, 4b, die in dieser Ansicht
von 1 nicht sichtbar sind, auf, über die das
Wirkstofffluid in die Spülflüssigkeit abgebbar
ist, wobei die Vorratsbehälter 3a, 3b gegen
den Eintritt von Spülflüssigkeit in ihr Inneres
geschützt sind und die Auslassöffnung 4a, 4b der
Vorratsbehälters 3a, 3b so angeordnet
sind, dass nur Wirkstofffluid austritt und die Auslassöffnungen 4a, 4b des
Vorratsbehälters 3a, 3b in Gebrauchsstellung
bodenseitig angeordnet sind.
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Bei
jedem Spülvorgang erfolgt die Abgabe einer Teilmenge des
Wirkstofffluids aus den Vorratsbehältern 3a, 3b in
die Spülflüssigkeit über ein am Halter 2 vorgesehenes
plattenartiges Verteilungselement 6, das einen beim Spülvorgang
von Spülflüssigkeit überströmten
Beaufschlagungsbereich aufweist und dass das Innere der Vorratsbehälter 3a, 3b über die
Auslassöffnungen 4a, 4b unter Zwischenanordnung
einer ein freies Fließen des Wirkstofffluids verhindernden
Anordnung dauernd mit dem Verteilungselement 6 in Verbindung
steht.
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Zwischen
den Vorratsbehältern 3a, 3b ist im Halter 2 eine
Funktionskammer 7 zur Aufnahme eines Duftstoff emittierenden
Trägermaterials 18a, 18b vorgesehen.
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Die
Funktionskammer 7 und das Trägermaterial 18a, 18b (nicht
sichtbar) sind in derart ausgestaltet, dass Spülwasser
in die Funktionskammer 7 eintreten, in Kontakt mit zumindest
eines Teils des Trägermaterials 18a, 18b treten
und wieder aus der Funktionskammer 7 austreten kann. Die
Funktionskammer 7 ist des Weiteren in derart konfiguriert
ist, dass sie das Trägermaterial 18a, 18b im
Wesentlichen vollständig umschließt, jedoch Spülwasser
in die Funktionskammer 7 eintreten und austreten kann,
die Funktionskammer 7 also durchspülbar ist, das
Trägermaterial 18a, 18b jedoch in der
Funktionskammer 7 zurückgehalten wird und gasförmige
Emissionen des Trägermaterials 18a, 18b aus
der Funktionskammer 7 in die Umgebung freisetzbar sind.
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Die
Funktionskammer 7 weist auf ihrer dem innenseitigen Toilettenrand
zugewandten Seite wenigstens eine Öffnung 9 auf,
durch die das durch den Kanal 8 aufgefangene Spülwasser
in die Funktionskammer 7 eintreten kann.
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Die Öffnung 9 kann
jede geeignete Gestalt annehmen. Sie kann insbesondere kreisförmig,
oval, V-, U- oder schlitzförmig ausgebildet sein oder aber auch
durch das Fehlen der in 1 gezeigten Rückwand
des schaufelförmigen Kanals realisiert sein.
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Die
Abgabevorrichtung 1 weist einen Kanal 8 auf, mit
dem Spülwasser in die Funktionskammer 7 geleitet
wird, so dass die Funktionskammer 7 bei jedem Auslösen
des Spülwasserstroms von Spülwasser durchströmt
wird. Im gezeigten Beispiel ist dieser Kanal 8 am Befestigungselement 10 angeordnet.
Es ist jedoch auch denkbar, den Kanal 8 an einer beliebig
anderen Stelle der Abgabevorrichtung 1 anzuordnen, beispielsweise
am Halter 2, an der Funktionskammer 7 oder an
einem Vorratsbehälter 3, solange durch den Kanal 8 Spülwasser
in die Funktionskammer 7 geleitet wird.
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Ferner
kann der Kanal 8 jede geeignete Form annehmen, solange
diese geeignet ist, Spülwasser vom Rand der Toilette in
das Innere der Funktionskammer 7 zu leiten. Insbesondere
kann der Kanal 8 eine U- oder V-förmige Querschnittsform
aufweisen. Es ist jedoch auch denkbar, den Kanal 8 geschlossen,
also rohrförmig auszubilden. Des Weiteren kann der Kanal 8 in
einer alternativen Ausführung als Strömungsleitplatte
ausgestaltet sein, die einen Teil des Spülwasserstroms
in Richtung der Funktionskammer 7 lenkt.
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Durch
die Konfiguration des Kanals 8, der Öffnung 9 sowie
der Ausgestaltung und Beladung der Trägermaterialien 18,
lässt sich das Duftstofffreisetzungsprofil des WC-Spülers 1 in
weiten Grenzen einstellen.
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In
Gebrauchstellung der in 1 gezeigten Abgabevorrichtung
liegt der Kanal 8 im Wesentlichen direkt unterhalb des
Spülwasseraustritts 20 aus dem Rand des Toilettenbeckens 19,
wie dies insbesondere durch die Darstellung in 3 ersichtlich
wird.
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Durch
die Ausgestaltung des Befestigungselements 10 und des Halters 2 ist
gewährleistet, dass nur der Kanal 8 und das plattenartige
Verteilungselement 6 im direkten Spülwasserstrom
liegen, die Vorratsbehälter 3a, 3b sowie
die Funktionskammer 7 werden dementsprechend nicht direkt
von Spülwasser überströmt. Somit wird
verhindert, dass die optisch attraktiven und in der Toilettenschüssel
für den Benutzer sichtbaren Bereiche nach mehrmaligem Auslösen
des Spülwasserstroms durch mögliche Verschmutzungen
des Spülwasserstroms beginnen durch Verschmutzungen, Ablagerungen,
Verfärbung oder ähnliches unansehnlich zu werden.
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Durch
die Konfiguration der Form, Anordnung und Größe
der Öffnungen 9, 11, 12 sowie
der nicht abgebildeten Spülwassereintrittsöffnung
der Funktionskammer kann die Verweildauer von Wasser in der Kammer 7 sowie
die Durchströmungscharakteristik eingestellt werden. Somit
lassen sich ein möglicherweise gewünschtes Aufschwimmen
von Trägermaterialen, der Grad der Benetzung der Trägermaterialien
mit Wasser, die Intensität der Duftstofffreisetzung, das
Verhältnis der Duftstofffreisetzung beim Abspülen
zur Duftstofffreisetzung unmittelbar nach dem Spülvorgang
etc. einstellen.
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Die
Funktionskammer 7 weist – wie der 2 zu
entnehmen ist – auf Ihrer Vorderseite 16 im Wesentlichen
vertikal verlaufende schlitzförmige Öffnungen 12 auf.
Diese schlitzförmigen Öffnungen 12 liegen
nicht im direkten Spülwasserstrom, sodass im Gebrauchszustand
kein Spülwasser durch die Öffnungen 12 in
das Innere der Funktionskammer gelangen kann. Die schlitzförmigen Öffnungen 12 erstrecken
sich, wie aus 2 und 5 ersichtlich, nicht
vollständig bis zum Boden der Funktionskammer 7,
sondern enden in einem definierten Abstand oberhalb des Bodens.
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Gemeinsam
mit der Ausgestaltung der Spülwassereinlauf- und -auslauföffnung,
bilden die Öffnungen 12 ein Überlaufsystem
für durch die Funktionskammer hindurchströmendes
Spülwasser aus. Je nach Positionierung des WC-Spülers 1 am
Toilettenbecken können teilweise stark unterschiedliche
Spülwassermengen über den Kanal 8 aufgefangen
und somit auch in das Innere der Funktionskammer 7 geleitet
werden. Sollte die zufließende Menge an Spülwasser
ein vordefiniertes Maß überschreiten und sich
der Spülwasserpegel in der Funktionskammer 7 über
einen bestimmten Wert hinaus bewegen, so kann das Spülwasser
beim Überschreiten des kritischen Spülwasserpegels
auch aus den schlitzförmigen Öffnungen 12 aus
der Funktionskammer austreten. Somit kann gewährleistet
werden, dass die Trägermaterialien nicht mit einer ungewollt
großen Wassermenge in Kontakt kommen oder über
einen ungewollt großen Zeitraum in einem nicht abfließenden Wassersumpf
am Boden der Funktionskammer 7 liegen.
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Des
Weiteren kann durch die schlitzförmigen Öffnungen 12 auch
Duftstoff aus der Funktionskammer an die Umgebung abgegeben werden.
Wie aus 2 weiter ersichtlich, können
auch Öffnungen 11 auf der Kopffläche
der Kammer angeordnet sein, durch die von den Trägermaterialen
emittierten Duftstoffe hindurch an die Umgebung abgegeben werden.
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5 zeigt
eine Explosionsdarstellung einer Nachfülleinheit für
den Halter 2 der Abgabevorrichtung 1. Die Nachfülleinheit
wird gebildet durch einen ersten Vorratsbehälter 3a und
einen zweiten Vorratsbehälter 3b, welche mit ihren
bodenseitigen Öffnungen 4a, 4b mit dem
Verbindungselement 13 gekuppelt werden, so dass ihre relative
Lage zueinander festgelegt ist. Die Vorratsbehälter 3a, 3b weisen
auf den ihnen jeweils zugewandten Seiten eine bogenförmige
Kontur auf, die im Zusammengefügten Zustand der Nachfülleinheit
einen in etwa V-förmigen Zwischenraum definieren.
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Die
Funktionskammer 7 weist dieser bogenförmigen Kontur
folgende Seitenwände auf, so dass die Seitenwände
der Funktionskammer zumindest abschnittsweise auf der Kontur der
Vorratsbehälter aufliegen. Die Funktionskammer 7 wird über
die Rastverbindung 14 form- oder kraftschlüssig
an bzw. in dem Verbindungselement 13 fixiert.
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Im
Folgenden wird die Anordnung der Trägermaterialien in der
Funktionskammer 7 näher erläutert und
hierzu auf die 6 verwiesen.
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6 zeigt
die Funktionskammer 7 in einer Aufsicht mit entferntem
Verschluss 17 (nicht dargestellt), so dass nur dass wannenartige
Vorderteil 16 der Funktionskammer sichtbar ist.
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In
dem wannenartigen Vorderteil 16 ist eine Mehrzahl von stückigen
Trägermaterialen 18 bevorratet. Wie durch die
Schraffierungen der Trägermaterialien angedeutet ist, kann
es sich um voneinander unterschiedliche Trägermaterialien 18a, 18b und/oder
unterschiedliche Duftstoffe handeln. Selbstverständlich
kann auch nur ein Trägermaterial und/oder Duftstoff sowie
mehr als zwei Trögermaterialien und/oder Duftstoffe verwendet
werden.
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Die
in 6 dargestellten Trägermaterialien 18a, 18b haben
eine im Wesentlichen kugelartige Form und sind in einer Schüttung
in der Funktionskammer 7 angeordnet. Selbstverständlich
können die Trägermaterialien 18a, 18b auch
jede beliebige, geeignete andere Raumform aufweisen, z. B. würfelförmig,
stabförmig, tropfenförmig, pyramidenförmig und
dergleichen.
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In
dieser Darstellung ist gut ersichtlich, dass stückige Trägermaterialien 18a, 18b in
der Schüttung Kontaktflächen untereinander ausbilden, über
die keine Abgabe von Duftstoff in die Umgebung erfolgen kann. Die
Emission von Duftstoff aus oder von derartigen Trägermaterialen 18a, 18b erfolgt – wie
bereits eingangs erläutert – lediglich über
die freien Grenzflächen mit der Umgebung.
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- 1
- Abgabevorrchtung
- 2
- Halter
- 3
- Vorratsbehälter
- 4
- Auslassöffnungen
- 5
- Aufnahme
- 6
- Verteilungselement
- 7
- Funktionskammer
- 8
- Kanal
- 9
- Öffnung
- 10
- Befestigungselement
- 11
- Öffnungen
- 12
- Öffnungen
- 13
- Verbindungselement
- 14
- Rastverbindung
- 15
- Schaft
- 16
- Wanne
- 17
- Verschluss
- 18
- Trägermaterial
- 19
- Toilettenbecken
- 20
- Spülwasseraustritt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1334239 [0005]
- - WO 2005/093176 [0009]
- - WO 2006/005410 [0010]