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Die
Erfindung betrifft einen Halte- oder Entspannungsbügel
für Liegemöbel gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet sind Krankenhausliegemöbel
wie Entbindungsbetten oder dergleichen.
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Haltebügel
der eingangs genanten Art sind bekannt. So ist beispielsweise ein
Entbindungsbett nach dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2006 006 500.8 mit
einem derartigen Haltebügel versehen, der schwenkbar ist,
um den Einsatzbereich des Haltebügels gegenüber
jenen in einer festen Position angebrachten zu erweitern. Der schwenkbare
Haltebügel dient in Hochstellung oder Zwischenstellung
als Griff und Abstützhilfe für die Entbindende,
in waagerechter Stellung dagegen ist der Bügel zum Verschieben
des Bettes hilfreich. Die Verbindungsstange, vorteilhaft ausgestattet
mit einem Polster, dient der Benutzerin bei geschwenktem Haltebügel
zum bequemen Abstützen sowie als Kopfauflage in waagerechter
Position. Der Haltebügel ist in allen Winkellagen feststellbar.
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An
diesem Punkt setzt die vorliegende Erfindung an, deren Aufgabe darin
besteht, einen schwenkbaren Haltebügel in der Weise zu
modifizieren, dass eine Feststellung in beliebiger Winkellage mit
einer Hand erfolgen kann.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch einen um eine parallel zu einer Liegefläche
und quer zu deren Längsrichtung verlaufende Achse schwenkbaren Haltebügel
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Außerhalb der
Liegefläche und dieser zugewandt ist wenigstens eine Reibfläche
mit dem Haltebügel verbunden. Der Reibfläche ist
in einem Abstand gegenüber eine Reibfläche bezüglich
der Liegefläche ortsfest angeordnet. Ein Ende der Achse
ist mit einer Handhabevorrichtung versehen, mittels welcher die mit
dem Haltebügel verbundene Reibfläche gegen die
bezüglich der Liegefläche ortsfeste Reibfläche geführt
und aneinander gedrückt werden. Das andere Ende der Achse
ist mit dem Haltebügel verbunden und die Achse ist in ihrer
Längsrichtung zur Liegefläche verschiebbar angeordnet.
Die Arretierung des Haltebügels in jeder gewünschten
Winkellage bezüglich der Liegefläche erfolgt einhändig
durch Betätigung der Liegefläche erfolgt einhändig
durch Betätigung der Handhabevorrichtung. Vorteilhaft ist
wenigstens zwischen einer mit dem Haltebügel verbundenen
Reibfläche und einer gegenüber angeordneten und
bezüglich der Liegefläche ortsfesten Reibfläche
eine Druckfeder angeordnet, wodurch beim Lösen der Arretierung
der Abstand der Reibfläche am Haltebügel von der
bezüglich der Liegefläche ortsfesten Reibfläche
herbeigeführt wird, der zu einem leichtgängigen
Verschwenken des Haltebügels erforderlich ist. Weitergebildet
wird die Erfindung durch eine Verzahnung der Reibflächen,
so dass wegen des zusätzlichen Formschlusses der Verzahnungen die
zur Arretierung erforderliche Anpresskraft zwischen den Reibflächen
verringert und so die Handhabung erleichtert werden kann. Bei hinreichend
kleinen Zahnabständen wird die Einstellvielfalt des Haltebügels
nicht merklich beeinträchtigt. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind durch verschiedene Varianten der Handhabevorrichtung
gekennzeichnet. Die Handhabevorrichtung kann in einer ersten, einfachen
und kostengünstigen Variante als Drehgriff ausgebildet
und auf das mit einem Gewinde versehene Ende der Achse aufgeschraubt
sein. In einer zweiten Variante ist die Handhabevorrichtung einmal
als mit der Achse verbundener und gegen einen Haltebügelarm
wirkender Exzenterhebel oder als mit einem Haltebügelarm
verbundener und gegen einen mit der Achse verbundenen Widerstand
wirkender Exzenterhebel ausgebildet, so dass eine Schnellspannvorrichtung
realisiert ist.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in
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1 eine
schematisierte Draufsicht auf ein Entbindungsbett mit einem erfindungsgemäßen
Haltebügel,
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2 eine
schematisierte Seitenansicht des Entbindungsbettes nach 1,
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3 eine
Feststelleinrichtung mit verzahnten Reibflächen,
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4 eine
Handhabevorrichtung in Form eines Drehgriffs,
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5 eine
erste Schnellspannvorrichtung und
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6 eine
zweite Schnellspannvorrichtung.
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1 und 2 zeigen
ein Entbindungsbett, in dessen Liegefläche 1 in
Querrichtung und parallel zur Oberfläche eine Achse 3 verläuft.
Die Achse 3 ist in der Liegefläche 1 dreh-
und längsverschiebbar gelagert. An der Achse 3 ist
ein Haltebügel 2 angebracht. Der Haltebügel 2 ist
U-förmig ausgebildet, wobei die freien Schenkel des Haltebügels 2 beidseitig
der Liegefläche 1 an die Achse 3 geführt
sind. Beide freien Schenkel des Haltebügels 2 sind
mit zur Liegefläche 1 weisenden Reibflächen 21 versehen. Den
Reibflächen 21 stehen gleichartige, an der Liegefläche 1 angebrachte
Reibflächen 11 gegenüber. Vorteilhaft
sind die Reibflächen 11 und die Reibflächen 21 als
zur Achse 3 konzentrische Kreisringe ausgeführt.
Ein erster freier Schenkel des Haltebügels 2 ist
mit einer Handhabevorrichtung 4 versehen. Die Handhabevorrichtung 4 besteht
aus einem Handgriff und einem mit der Achse 3 kooperierendem
Getriebe 41. Der zweite freie Schenkel des Haltebügels 2 ist
fest mit der Achse verbunden. Der Haltebügel 2 kann
bei gelösten, d. h. in hinreichend großem Abstand
zueinander angeordneten Reibflächen 11 und 21 gemäß 2 bezüglich
der Liegefläche 1 um bis zu 180° um die
Achse 3 geschwenkt werden. Werden mittels der Handhabevorrichtung 4 die
Reibflächen 21 an den freien Schenkeln des Haltebügels 2 gegen die
Reibflächen 11 an der Liegefläche 1 geführt
und letztlich gepresst, kann der Haltebügel 2 in
jeder beliebeigen Winkelstellung zur Liegefläche 1 arretiert werden.
Wird die Handhabevorrichtung 4 entgegengesetzt betätigt,
lösen sich die Reibflächen 21 von den
Reibflächen 11 aufgrund der Entspannung des Haltebügels 2 und
von zwischen den Reibflächen 11 und den Reibflächen 21 angeordneten
Druckfedern 5, die zudem einen definierten Abstand der
Reibflächen 21 zu den Reibflächen 11 und
damit zum einen die symmetrische Positionierung des Haltebügels 2 zur
Liegefläche 1 und zum zweiten die Leichtgängigkeit
beim Verschwenken des Haltebügels 2 bewirken.
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Die 3 bis 6 zeigen
detailliert Feststelleinrichtung und Handhabevorrichtung in Varianten.
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Gemäß 3 durchdringt
die Achse 3 die Liegefläche 1. Mit dem
aus der Liegefläche 1 ragenden Ende der Achse 3 ist
ein freier Schenkel des Haltebügels 2 verbunden.
An der Liegefläche 1 sind Reibflächen 11 und
am Haltebügel 2 sind Reibflächen 21 angeordnet,
die sich gegenüber stehen und vorteilhaft als zur Achse 3 konzentrische
Kreisringe ausgebildet sind. Die Reibflächen 11 und 21 sind
mit Verzahnungen 6 versehen, die zur Arretierung des Haltebügels 2 gegenüber
der Liegefläche 1 ineinander greifen und so die
erforderliche Anpresskraft wegen ihres Formschlusses reduzieren.
Zur Verbesserung des Ineinandergreifens der Verzahnungen 6 kann
jeweils wenigstens eine der Reibflächen 11 und/oder 21 wenigstens
geringfügig konzentrisch drehbar gelagert sein. Die Betätigung
der hier nicht dargestellten Handhabevorrichtung 4 zur
Arretierung des Haltebügels 2 bewirkt, dass der
freie Schenkel des Haltebügels 2 mittels der Achse 3 gegen
die Flanke der Liegefläche 1 gezogen wird und
die Verzahnungen 6 der Reibflächen 21 in
die Verzahnungen 6 der Reibflächen 11 greifen.
Das Lösen der Arretierung führt in umgekehrter
Richtung zur Trennung der Eingriffe der Verzahnungen 6.
Der für die Leichgängigkeit der Verschwenkung
des Haltebügels 2 zweckmäßige
Abstand der Reibflächen 21 von den Reibflächen 11 wird
mittels der Druckfeder 5 eingestellt.
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In 4 ist
eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Handhabevorrichtung 4 in Verbindung mit einer Feststelleinrichtung
dargestellt. Hinsichtlich der Feststelleinrichtung wird auf die
Erläuterung zu 3 Bezug genommen, wobei die Reibflächen 11 und
die Reibflächen 21 sowohl wie angedeutet ohne
als auch entsprechend der Ausbildung gemäß 3 mit
Verzahnung ausgeführt sein können. Im Gegensatz
zu dem mit der Achse 3 verbundenen freien Schenkel des
Haltebügels 2 nach 3 ist der
freie Schenkel, auf dessen Seite die Handhabevorrichtung 4 angeordnet
ist, nicht mit der Achse 3 verbunden. Stattdessen verfügt
die Handhabevorrichtung 4 über ein Getriebe in
Form einer Gewindemutter 41 mit Handgriff 4, das
mit einem auf der Achse 3 aufgebrachten Gewinde 31 im
Eingriff steht. Wird die Gewindemutter 41 auf das Gewinde 31 aufgeschraubt,
wird der freie Schenkel des Haltebügels 2 und
mit ihm die Reibfläche 21 auf die Liegefläche 1 mit
der Reibfläche 11 zu bewegt, da der freie Schenkel
des Haltebügels 2 auf der Achse 3 gleitend
gelagert ist. Gleichzeitig wird wegen des Widerstands, den der Haltebügel 2 gegen
seine Verspannung aufbringt, eine Zugkraft auf die Achse 3 ausgeübt,
mittels der die Feststelleinrichtung gemäß 3 betätigt wird.
Die Endstellung wird aufgrund der Selbsthemmung des Gewindegetriebes
ohne zusätzliche Mittel beibehalten. Erst das Lösen
der Gewindemutter 41 führt an beiden freien Schenkeln
des Haltebügels 2 zum Lösen der Reibflächen 21 von
den Reibflächen 11, so dass der Haltebügel 2 gegenüber
der Liegefläche 1 frei zum Verschwenken schwimmend
gelagert ist.
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Die
Handhabungsvorrichtungen 4 nach den 5 und 6 sind
als Schnellspannvorrichtungen ausgebildet. Gleichwohl ist ihre Wirkung
identisch zur Wirkung der Handhabevorrichtung 4 gemäß 4. Anstelle
eines Gewindes und einer Mutter besteht das Getriebe 41 nach 5 aus
einem am Ende der Achse 3 mittels eines Lagers 42 drehbar
angeordneten und mit einem Handgriff 4 versehenen Exzenter 41A und
einer am freien Schenkel des Haltebügels 2 befestigten
Kulisse 41B. Durch Verschwenken des Exzenters 41A um
seinen Drehpunkt 42 werden über die Kulisse 41B der
freie Schenkel des Haltebügels 2 mit der Reibfläche 21 gegen
die Liegefläche 1 mit der Reibfläche 11 gedrückt.
Auf den anderen freien Schenkel des Haltebügels 2 wird
entsprechend der Erläuterung zu 4 über
die Achse 3 gleichzeitig eine Zugkraft ausgeübt
und derart die Reibflächen 21 mit den Reibflächen 11 in
Eingriff gebracht. Mittels einer geeigneten Fixierung in der Endstellung,
hier angedeutet durch eine Kerbe in der Kulisse 41B, wird der
Exzenter 41A gegen unwillkürliches und vor allem
ungewolltes Verschwenken gesichert. Das Lösen der Handhabevorrichtung 4 erfolgt
einfach durch Umlegen des Handgriffs 4, wodurch der Exzenter 41A in
seine Ausgangsstellung verschwenkt wird und die freien Schenkel
des Haltebügels 2 mittels der Entspannung des
Haltebügels 2 selbst und der Druckfedern 5 in
ihre Ausgangslage zurückgehen und der Haltebügel 2 in
Bezug auf die Liegefläche 1 wieder frei verschwenkbar
schwimmend gelagert ist.
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Im
Unterschied zur Schnellspannvorrichtung 4 gemäß 5 ist
jene nach 6 durch einen am freien Schenkel
des Haltebügels 2 in einem Drehpunkt 42 gelagerten
Exzenter 41A mit Handgriff und einer an der Achse 3 befestigten
Kulisse 41B gekennzeichnet. Die übrigen Merkmale
und die Wirkungen stimmen mit denen gemäß 5 überein,
so dass auf die entsprechende Erläuterung Bezug genommen
wird.
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- 1
- Liegefläche
- 2
- Haltebügel
- 3
- Achse
- 4
- Handhabevorrichtung
- 5
- Druckfeder
- 6
- Verzahnung
- 11
- liegeflächenseitige
Reibflächen
- 21
- haltebügelseitige
Reibflächen
- 31
- Gewinde
- 41
- Getriebe
- 41A
- Exzenter
- 41B
- Kulisse
- 42
- Drehpunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202006006500
U [0002]