DE102008000997A1 - Verfahren zur Reinigung einer Faserstoffbahn - Google Patents

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Abstract

Bei einem Verfahren zur Reinigung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, wird zur Ablösung von losen und/oder ungebundenen Partikeln von der Faserstoffbahn zunächst die laufende Faserstoffbahn bei deren Herstellung in der betreffenden Herstellungsmaschine auf einen Feuchtegehalt < 5% übertrocknet. Anschließend wird die Faserstoffbahn auf einen Feuchtegehalt im Bereich von etwa 7 bis etwa 9% rückbefeuchtet.

Description

  • Die Erfindung betrifft Verfahren zur Reinigung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn.
  • Bei der Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer ungestrichenen, nicht stark verdichteten Papier- oder Kartonbahn, das heißt zum Beispiel einer für Zeitungsdruck- und aufgebessertes Zeitungsdruckpapier bestimmten Bahn, die sich in der Regel mit hoher Geschwindigkeit durch die Herstellungsmaschine bewegt, werden oft Partikel aus der Bahn herauslöst. Diese Partikel, insbesondere Faserteile, sind nur schlecht an der Bahnoberfläche gebunden und stellen im trockenen Zustand der Bahn Staub bzw. Verunreinigungen dar. Diese Partikel bewirken wiederum später beim weiteren Verarbeiten der hergestellten Faserstoffbahn Probleme. Vor allem dann, wenn die Faserstoffbahn später bedruckt werden soll, können die besagten Partikel auf Druckplatten oder Gummitücher der Druckmaschine gelangen, sich dort festsetzen und über einen langen Zeitraum Druckfehler wie insbesondere sogenannte Whitespots, das heißt kleine weiße unbedruckte Flecken, oder sogenannte Hickies, das heißt ringförmige Stellen, verursachen.
  • Zu einem großen Teil handelt es sich bei diesen Partikeln um Gefäßzellen vom Eukalyptusbaum, die insbesondere durch die Verwendung von Altpapier als Rohstoff insbesondere über Kopierpapiere in das Zeitungsdruckpapier gelangen. Es können aber auch kleinste klebende Bestandteile vorkommen, die vergleichbare Druckdefekte mit sich bringen.
  • Die genannten Druckprobleme treten insbesondere dann auf, wenn bei der Herstellung des Papiers die betreffende Faserstoffbahn in der Presse einseitig entwässert und damit einseitig verdichtet wird. Ein wichtiges Beispiel dafür ist die kompakte 3-Nip-Presse, wie beispielsweise eine Duo-Centri II- oder DuoCentri-Nipcoflex-Presse. Bei einer solchen Presse kommt die Faserstoff- bzw. Papierbahn in der Regel nur im ersten Nip mit einem Filz an der Unterseite in Kontakt. In den beiden darauf folgenden Nips kommt nur die Oberseite der Bahn mit einem Filz in Kontakt, während die Unterseite jeweils mit einer glatten Walze in Berührung steht. Das Papier wird an der filzberührten Oberseite stärker verdichtet als an der einer glatten Walze zugewandten Seite. Die entsprechende Verdichtung hat nun aber einen entscheidenden Einfluss auf die Bindung der Gefäßzellen und Partikel an die Bahnoberfläche, was auf den geringeren hydraulischen und größeren Strukturdruck auf der befilzten Seite zurückzuführen ist.
  • Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, diesem Problem von der papiertechnischen Seite her entgegenzuwirken. So könnte beispielsweise ein vierter Pressnip installiert erden, in dem wieder die Bahnunterseite mit einem Filz in Kontakt kommt. Ein entsprechendes Vorgehen wurde bereits mehrfach vorgeschlagen. Ein solcher vierter Pressnip bringt jedoch eine Reihe von Nachteilen wie insbesondere hohe Investitionskosten, insbesondere bei Nachrüstungen, und hohe Betriebskosten aufgrund einer zusätzlichen Bespannung und eines zusätzlichen Equipments mit sich. Es stehen auch verschiedene chemische Hilfsmittel zur Verfügung, durch die die genannten Partikel besser an das Papier gebunden werden können. Auch solche chemischen Hilfsmittel stellen jedoch einen erheblichen Kostenfaktor für die Produktion dar.
  • Aus der EP 0 937 178 B1 ist ein Verfahren zum Entfernen von Staub bei der Papierherstellung bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird ein Luftzug auf die Bahn gerichtet, der den Staub von der Bahnoberfläche trennt. Zudem wird eine Saugwirkung auf die Bahn aufgebracht, um den Staub zu entfernen. Vor dem Staubabtrennblasen wird darüber hinaus eine Vortexströmung erzeugt, um das Befördern des Staubes in die Umgebung zu verhindern und die Saugwirkung auszugleichen.
  • Aus der US 3 239 863 ist ein Bahnreiniger bekannt, der ebenfalls mit auf die Bahn gerichteten Luftdüsen arbeitet. In dieser Druckschrift ist auch die Anwendung einer stehenden Bürste und einer in Laufrichtung der Bahn rotierenden Rundbürste offenbart.
  • In der Zeitschrift Pulp & Paper, November 2006, ist ein Artikel "Properly Configured Web Inspection Moves Mills toward Defect-Free Status" veröffentlicht, in dem auf den Seiten 44 bis 47, insbesondere in 4, ein Vor-Kalander-Reinigungssystem mit verstellbaren dualen Bürsten angegeben ist, die in direktem Kontakt mit der Bahn stehen. Zudem sind Saugöffnungen zur Absaugung der Bahnoberfläche vorgesehen.
  • Aus der DE 197 36 847 A1 ist eine Vorrichtung zur Vermeidung von Ablagerungen hydrophober Störstoffe auf einer Faserstoffbahn bekannt. Diese Vorrichtung weist ein Abnahmeelement, insbesondere eine Walze oder Endlosband, oder Sieb mit Adsorptionsvermögen auf. Diese Abnahmeelemente nehmen die Ablagerungen bzw. Verunreinigungen von der Faserstoffbahn auf, wodurch die Bahn gereinigt wird. Die Faserstoffbahn läuft während der Abnahme bzw. Reinigung über Trockenzylinder der letzten und/oder vorletzten Trockengruppe der Bahnherstellungsmaschine.
  • Bisher wird Zeitungsdruckpapier direkt aus der Trockenpartie kommend mit einem Feuchtegehalt von etwa 7 bis 9% auf eine große Mutterrolle oder Tambour aufgewickelt und von dieser bzw. diesem direkt in einer Rollenschneidmaschine zu Druckrollen verarbeitet.
  • In Papiermaschinen zur Herstellung von Zeitungsdruckpapier findet in gewissem Maß bereits eine Rückbefeuchtung statt. So ist es beispielsweise bekannt, in der Trockenpartie teilweise eine zonengeregelte Düsenbefeuchtung mit Wasser vorzusehen, um das Feuchtequerprofil zu regeln. Insbesondere bei einer einreihigen Trockenpartie ist eine solche Feuchtequerprofilregelung in Kombination mit einer über eine Rückbefeuchtung der Bahnunterseite erfolgenden Curl-Korrektur vorgesehen. Das betreffende Feuchtequerprofil-Regelglied bzw. die Curl-Korrektur erfolgt jedoch bei Feuchtegehaltswerten >7%, wobei gleichzeitig auch die Papierbahnfeuchte um 1 bis 2% erhöht wird.
  • Es ist auch bereits bekannt, vor dem ersten Kalandernip einen Dampfblaskasten einzusetzen, um die Glättbarkeit des Papiers zu verbessern und eine Curl-Korrektur durchzuführen. Dabei wird generell eine relativ geringe Menge Dampf auf die Papierbahn aufgesprüht.
  • Dabei wird in keinem Fall ein Feuchtegehalt der Papierbahn von 6% unterschritten.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem die erwähnten Probleme beseitigt sind. Dabei soll insbesondere die Ablösung von solchen losen und/oder ungebundenen Partikeln von der Faserstoffbahn optimiert werden, die beim späteren Drucken von Zeitungsdruck im Offsetverfahren Hickies oder Whitespots verursachen können. Soweit im Folgenden von Partikeln die Rede ist, sollen auch die eingangs erwähnten kleinen klebenden Bestandteile mit eingeschlossen sein.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Reinigung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, bei dem zur Ablösung von losen und/oder ungebundenen Partikeln von der Faserstoffbahn zunächst die laufende Faserstoffbahn bei deren Herstellung in der betreffenden Herstellungsmaschine auf einen Feuchtegehalt <5% übertrocknet und die Faserstoffbahn anschließend auf einen Feuchtegehalt im Bereich von etwa 7 bis etwa 9% rückbefeuchtet wird.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auf einfache und zuverlässige Art und Weise erreicht, dass lose und/oder ungebundene Artikel einschließlich kleinster klebender Bestandteile von der Faserstoffbahn abgelöst werden. Dabei kommt es insbesondere zu einem Abplatzen der Partikel von der Faserstoffbahn aufgrund der unterschiedlichen Dehnung bei der Wasseraufnahme.
  • Bevorzugt wird die laufende Faserstoffbahn auf einen Feuchtegehalt ≤3% übertrocknet.
  • Die Faserstoffbahn kann zu deren Rückbefeuchtung insbesondere einseitig befeuchtet werden, wobei es insbesondere in den weiter unten noch genannten Fällen von Vorteil ist, wenn die Faserstoffbahn zu deren Rückbefeuchtung auf ihrer Unterseite befeuchtet wird.
  • Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, die Faserstoffbahn zu deren Rückbefeuchtung beidseitig zu befeuchten.
  • Die Faserstoffbahn kann insbesondere durch Aufbringen, vorzugsweise Aufsprühen von Wasser und/oder Dampf rückbefeuchtet werden.
  • Bevorzugt erfolgt die Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn in Bahnlaufrichtung nach der Trockenpartie der Herstellungsmaschine oder an deren Ende in der letzten oder vorletzten Trockengruppe.
  • Gemäß einer vorteilhaften praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Faserstoffbahn rückbefeuchtet, bevor sie einer Aufrollung zugeführt wird.
  • Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Faserstoffbahn rückbefeuchtet wird, bevor sie einem Kalander zugeführt wird, da sonst die Wirkung des Kalanders reduziert werden würde.
  • Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt auch die Rückbefeuchtung bei laufender Faserstoffbahn bzw. online.
  • Da eine volle Übertrocknung unter einen Feuchtegehalt unter 3% einen entsprechend höheren Energiebedarf mit sich bringt, kann das Ablösen der Partikel von der Faserstoffbahn vorteilhafterweise durch den Einsatz wenigstens einer Bürstenanordnung, wenigstens einer Streichleistenanordnung und/oder wenigstens einer Walzenanordnung mit Adhäsionsvermögen unterstützt werden. Insbesondere in diesem Fall genügt also eine solche Übertrocknung, bei der der Feuchtegehalt zwar <5% ist, jedoch nicht unter 3% liegt.
  • Dabei kann beispielsweise eine Bürstenanordnung mit wenigstens einer in oder entgegen der Bahnlaufrichtung rotierenden Rundbürste eingesetzt werden.
  • Grundsätzlich ist beispielsweise auch der Einsatz einer Bürstenanordnung mit wenigstens einer stationären Bürste denkbar.
  • Zweckmäßigerweise wird eine Streichleistenanordnung mit wenigstens einer stationären feststehenden Streichleiste eingesetzt. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Streichleistenanordnung mit wenigstens einer rotierenden Walze eingesetzt werden.
  • Wird eine Streichleistenanordnung mit wenigstens einer rotierenden Walze eingesetzt, so ist es von Vorteil, wenn deren Rotationsgeschwindigkeit von der Bahnlaufgeschwindigkeit abweicht, wobei die Relativgeschwindigkeit der Walze insbesondere größer als 5% und vorzugsweise größer als 10% der Bahnlaufgeschwindigkeit ist.
  • Wie bereits erwähnt, wird die Faserstoffbahn insbesondere in dem Fall, dass das Ablösen der Partikel von der Faserstoffbahn durch den Einsatz wenigstens einer Bürstenanordnung, wenigstens einer Streichleistenanordnung und/oder wenigstens einer Walzenanordnung mit Adhäsionsvermögen unterstützt wird, auf einen Feuchtegehalt übertrocknet, der nicht unter 3% liegt.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die übertrocknete Faserstoffbahn einer Aufrollung und im Anschluss daran einer Umrollung zugeführt, wobei die Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn erst beim Umrollvorgang erfolgt.
  • Bevorzugt erfolgt der Umrollvorgang, bevor die Faserstoffbahn einer Rollenschneidmaschine zugeführt wird.
  • Zur Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn kann insbesondere eine ein Gas/Wasser-, insbesondere Luft/Wasser-Gemisch liefernde Zerstäuberdüse eingesetzt werden.
  • Von besonderem Vorteil ist, wenn eine zuvor durch eine einseitig verdichtende Pressenanordnung geführte Faserstoffbahn entsprechend übertrocknet und rückbefeuchtet wird. Dabei kann die Faserstoffbahn zuvor insbesondere durch eine 3-Nip-Kompaktpresse, vorzugsweise durch eine 3-Nip-Kompaktpresse mit einer Schuhpresse als dritter Presse geführt werden.
  • Insbesondere dann, wenn die Faserstoffbahn zuvor durch eine solche einseitig verdichtende Pressenanordnung geführt wurde, ist es von Vorteil, wenn die Faserstoffbahn zu deren Rückbefeuchtung zumindest im Wesentlichen nur auf der Seite geringerer Pressenverdichtung rückbefeuchtet wird. Da bei den genannten einseitig verdichtenden Pressenanordnungen in der Regel die Bahnunterseite nur im ersten Pressnip mit einem Filz in Kontakt kommt, wird in diesem Fall bevorzugt die Unterseite rückbefeuchtet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist überdies insbesondere dann mit Vorteil anwendbar, wenn der Altpapier-Anteil als Faserrohstoff >5%, insbesondere größer 30% ist, da bei Altpapiereinsatz störende Partikel eingetragen werden.
  • Mit besonderem Vorteil ist das erfindungsgemäße Verfahren für Zeitungsdruckpapier anwendbar.
  • Es kann also eine Übertrocknung des Papiers auf einen Feuchtegehalt <5%, vorzugsweise kleiner 3% sowie eine anschließende Rückbefeuchtung auf einen Feuchtegehalt von 7 bis 9%, vorzugsweise einseitig an der Unterseite des Papiers, vorgenommen werden, wobei grundsätzlich auch eine anteilige Rückbefeuchtung der Bahnoberseite denkbar ist. Damit wird eine optimale Ablösung von Partikeln einschließlich kleinster klebender Bestandteile erreicht, wobei es durch die unterschiedliche Dehnung bei der Wasseraufnahme zu einem Abplatzen der Partikel von der Bahn kommt. Die Rückbefeuchtung auf einen Feuchtegehalt von 7 bis 9% kann beispielsweise durch aufgesprühtes Wasser oder Dampf oder eine Kombination von beiden erfolgen. Die Rückbefeuchtung erfolgt vorzugsweise nach der Trockenpartie, jedoch vor dem Kalander, da andernfalls die Glättung der Oberfläche, die im Kalander erfolgt, teilweise wieder durch die Befeuchtung verloren geht.
  • Wie bereits erwähnt, wird im Rahmen der bisher bekannten Rückbefeuchtung ein Feuchtegehaltswert von 6% niemals unterschritten. Die bisher übliche, deutlich geringere Rückbefeuchtung reicht nicht aus, um die Partikel an der Oberfläche des Papiers abzulösen.
  • Demgegenüber wird beim erfindungsgemäßen Verfahren bedingt durch eine entsprechende unterschiedliche Dehnung bei der Wasseraufnahme ein Abplatzen der Partikel von der Faserstoffbahn bewirkt, was zu einer optimalen Ablösung der betreffenden Partikel führt.
  • Da eine zu starke Übertrocknung der Papierbahn auch wieder einen entsprechend höheren Energiebedarf mit sich bringt, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Ablösung der Partikel durch den Einsatz von Bürsten, Streichleisten oder adhäsiven Walzen zu unterstützen. Die Bürsten kön nen in Form von gegen oder mit der Bahn rotierenden Rundbürsten oder stationären Bürsten ausgeführt sein. Bei den Streichleisten kann es sich beispielsweise um stationäre feststehende Elemente oder rotierende Walzen handeln, die sich mit einer signifikanten Relativgeschwindigkeit zur Bahn von insbesondere >5%, vorzugsweise >10% bewegen. Durch solche Elemente kann die notwendige Übertrocknung der Papierbahn auf einen Feuchtegehalt <5% reduziert werden, das heißt es ist in diesem Fall keine volle Übertrocknung auf einen Feuchtegehalt unter 3% mehr erforderlich.
  • Unter Übertrocknung ist allgemein die Unterschreitung des Gleichgewichtsfeuchtegehalts des Papiers bei normalen Umgebungsbedingungen zu verstehen, der ungefähr 5 bis 6% beträgt (je nach Papier, Fasermaterial und klimatischen Randbedingungen).
  • Als weitere Alternative zu der Unterstützung durch Bürsten, Streichen usw. ist ein weiterer Umrollvorgang der Faserstoffbahn denkbar. Auch dabei werden die Partikel durch die beim Wickelvorgang unvermeidliche Lagenverschiebung wieder von der Faserstoffbahn getrennt.
  • In Kombination mit der Übertrocknung ist das Umrollen eine effektive Maßnahme, um die Partikel von der Bahnoberfläche zu entfernen. In einem solchen Prozess kann zwischen der Papiermaschinen-Aufrollung und der Rollenschneidmaschine ein weiterer Umroller installiert werden. Hierbei ist das von der Papiermaschine kommende Papier übertrocknet, das heißt der Feuchtegehalt ist <5%, und es wird erst beim Umrollvorgang zu dessen Rückbefeuchtung, das heißt zur Erzielung eines Feuchtegehalts von 7 bis 9% angefeuchtet.
  • Das erfindungsgemäße Übertrocknen und Rückbefeuchten ist mit besonderem Vorteil dort anwendbar, wo die Faserstoffbahn zuvor eine kompakte 3-Nip-Pressenanordnung vorzugsweise mit Schuhpresse in dritter Position durchlaufen hat, wobei in diesem Fall die Faserstoffbahn bevorzugt auf einen Feuchtegehalt von 3% übertrocknet und auf einen Feuchtegehalt von 7 bis 9% rückbefeuchtet wird. Die Rückbefeuchtung kann insbesondere mit Wasser erfolgen, das in speziellen Düsen mit Hilfe von Luft oder einem anderen Gas zur notwendigen Feinheit und Gleichmäßigkeit zerstäubt wird.
  • Wie bereits erwähnt, kann das erfindungsgemäße Übertrocknen und Rückbefeuchten insbesondere auch in Kombination mit einer Bürste und/oder einem Streichelement bzw. einer adhäsiven Walze erfolgen, wobei die Übertrocknung der Faserstoffbahn dann auf einen Feuchteghalt von vorzugsweise nur 5 bis 3% erfolgt.
  • Mit besonderem Vorteil ist das erfindungsgemäße Verfahren für Zeitungsdruckpapier einsetzbar, bevorzugt in solchen Fällen, bei denen die Bahn zuvor eine einseitig verdichtende Pressenanordnung durchlaufen hat.
  • Mit Vorteil ist das erfindungsgemäß Verfahren insbesondere auch dort anwendbar, wo der Altpapier-(DIP)-Anteil als Faserrohstoff >5% ist.
  • In bestimmten Fällen kann es, wie bereits erwähnt, zweckmäßig sein, zur Unterstützung der Ablösung der Partikel Bürsten, Streichleisten, adhäsive Walzen, einen Umroller und/oder dergleichen einzusetzen.
  • Von besonderem Vorteil ist, wenn, wie ebenfalls bereits erwähnt, die Rückbefeuchtung gegebenenfalls auf der Seite der geringeren Pressenverdichtung erfolgt. Da bei den in der Praxis eingesetzten einseitig verdich tenden Pressenanordnungen in der Regel die Bahnunterseite eine geringere Verdichtung erfährt, erfolgt die Rückbefeuchtung bevorzugt auf der Bahnunterseite.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 0937178 B1 [0006]
    • - US 3239863 [0007]
    • - DE 19736847 A1 [0009]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Pulp & Paper, November 2006, ist ein Artikel ”Properly Configured Web Inspection Moves Mills toward Defect-Free Status” veröffentlicht, in dem auf den Seiten 44 bis 47 [0008]

Claims (25)

  1. Verfahren zur Reinigung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, bei dem zur Ablösung von losen und/oder ungebundenen Partikeln von der Faserstoffbahn zunächst die laufende Faserstoffbahn bei deren Herstellung in der betreffenden Herstellungsmaschine auf einen Feuchtegehalt <5% übertrocknet und die Faserstoffbahn anschließend auf einen Feuchtegehalt im Bereich von etwa 7 bis etwa 9% rückbefeuchtet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die laufende Faserstoffbahn auf einen Feuchtegehalt ≤3% übertrocknet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn zu deren Rückbefeuchtung einseitig befeuchtet wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn zu deren Rückbefeuchtung auf ihrer Unterseite befeuchtet wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn zu deren Rückbefeuchtung beidseitig befeuchtet wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn durch Aufbringen, vorzugsweise Aufsprühen von Wasser und/oder Dampf rückbefeuchtet wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn in Bahnlaufrichtung am Ende oder nach der Trockenpartie der Herstellungsmaschine erfolgt.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn rückbefeuchtet wird, bevor sie einer Aufrollung zugeführt wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn rückbefeuchtet wird, bevor sie einem Kalander zugeführt wird.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Rückbefeuchtung bei laufender Faserstoffbahn bzw. online erfolgt.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablösen der Partikel von der Faserstoffbahn durch den Einsatz wenigstens einer Bürstenanordnung, wenigstens einer Streichleistenanordnung und/oder wenigstens einer Walzenanordnung mit Adhäsionsvermögen unterstützt wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bürstenanordnung mit wenigstens einer in oder entgegen der Bahnlaufrichtung rotierenden Rundbürste eingesetzt wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bürstenanordnung mit wenigstens einer stationären Bürste eingesetzt wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Streichleistenanordnung mit wenigstens einer stationären feststehenden Streichleiste eingesetzt wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Streichleistenanordnung mit wenigstens einer rotierenden Walze eingesetzt wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine rotierende Walze eingesetzt wird, deren Rotationsgeschwindigkeit von der Bahnlaufgeschwindigkeit ab weicht, wobei die Relativgeschwindigkeit der Walze insbesondere größer als 5% und vorzugsweise größer als 10% der Bahnlaufgeschwindigkeit ist.
  17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche und insbesondere nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn auf einen Feuchtegehalt übertrocknet wird, der nicht unter 3% liegt.
  18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch die übertrocknete Faserstoffbahn einer Aufrollung und im Anschluss daran einer Umrollung zugeführt wird und dass die Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn erst beim Umrollvorgang erfolgt.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Umrollvorgang erfolgt, bevor die Faserstoffbahn einer Rollenschneidmaschine zugeführt wird.
  20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn wenigsten eine ein Gas/Wasser-, insbesondere Luft/Wasser-Gemisch liefernde Zerstäuberdüse eingesetzt wird.
  21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zuvor durch eine einseitig verdichtende Pressenanordnung geführte Faserstoffbahn entsprechend übertrocknet und rückbefeuchtet wird.
  22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn zuvor durch eine 3-Nip-Kompaktpresse, vorzugsweise durch eine 3-Nip-Kompaktpresse mit einer Schuhpresse als dritter Presse geführt wird.
  23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn zu deren Rückbefeuchtung zumindest im Wesentlichen nur auf der Seite geringerer Pressenverdichtung, vorzugsweise auf der Unterseite, rückbefeuchtet wird.
  24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Faserstoffbahn entsprechend übertrocknet und rückbefeuchtet wird, bei der der Altpapier-Anteil als Faserrohstoff >5% ist.
  25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine für Zeitungsdruckpapier bestimmte Faserstoffbahn entsprechend übertrocknet und rückbefeuchtet wird.
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