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Die
Erfindung betrifft eine Anlage zur Erzeugung, Speicherung und Verteilung
von Wärmeenergie in einem Gebäude, welche als
wärmetechnische Betriebsmittel mindestens eine Wärmeenergiequelle, Wärmeenergiespeicher
und Wärmeenergieverbraucher mit abgestuften Temperaturniveaus
aufweist. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Steuerung zum Betrieb
einer derartigen Anlage.
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Einzelne
Anlagen und Geräte zur Erwärmung und/oder Kühlung
von Raumluft, Heizungs- und Trinkwasser in neu zu errichtenden oder
energetisch zu sanierenden Gebäuden sind vielfältig
bekannt. So werden in Gebäuden einzelne Anlagen z. B. zur
Niedertemperaturbeheizung, wie Fußboden-, Wand- oder Deckenheizkreise,
Solaranlagen, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung,
Wärmepumpen und Abwasserbehälter mit Wärmerückgewinnung
eingebaut. Dabei wird sorgfältig die energetische Wirtschaftlichkeit
einer jeden einzelnen Anlage für sich optimiert. So ist
es, um nur ein Beispiel zu nennen, bekannt, dass durch Anhebung
der Temperatur der Wärmequelle bei einer Wärmepumpenanlage
eine Steigerung von deren Leistungszahl erreicht werden kann. Eine
solche Optimierungsmaßnahme kommt zwar der jeweiligen Anlage
zu Gute. Dennoch arbeiten die in einem Gebäude integrierten
Systeme zur Beheizung, Kühlung und Belüftung vielfach
energetisch parallel.
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Aus
der
DE 197 29 747
A1 geht eine Vorrichtung zum Verteilen von eines flüssigen
Wärmeträgermediums einer Gebäudeheizungsanlage
hervor, bei der eine oder mehrere Wärmequellen und mehrere mit
fallenden Temperaturniveaus nachrangig angeordneten Wärmeabnehmern
an einer baugleich einheitlichen Verteilereinheit anschließbar
sind. Die Verteilereinheit weist eine Reihenanordnung von Dreiwegeventilen – oder
-hähnen auf, die einen Eingangsanschluss, einen Abzweiganschluss
und einen Durchgangsanschluss haben. Der Eingangsanschluss ist entweder
mit dem Abzweiganschluss oder mit dem Durchgangsanschluss verbindbar,
des weiteren ist der Abzweiganschluss mit dem Durchgangsanschluss
verbindbar. Nachteilig an dieser Wärmeverteilungsanlage
sind einerseits die exklusive Verwendung kostspieliger Dreiwegeventile
und andererseits deren zentrale Zusammenfassung in einer baugleich
einheitlichen Verteilereinheit. Diese Verteilereinheit erzwingt
eine sternförmige Topologie der Leitungsführung
der Wärmeverteilungsanlage, die hohe Installationskosten
nach sich zieht und einen hohen Installationsaufwand erfordert,
sowie die kostengünstige Nachrüstung einer Altanlagen
praktisch unmöglich macht. Des weiteren weist diese Wärmeverteilungsanlage
eine hohe Störanfälligkeit auf, da beim Ausfall
eines einzigen Dreiwegeventils der baugleich einheitlichen Verteilereinheit
die Wärmeverteilung nicht mehr sichergestellt werden kann.
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Aus
der
DE 102 18 776 63 geht
eine Anlage zur Versorgung von Verbrauchern mit Wärmeenergie unterschiedlicher
Energieniveaus hervor. Hierzu durchströmt ein von einer
Wärmequelle erwärmtes Trägermedium, das über
eine Austrittsleitung aus der Wärmequelle eine Hauptleitung
durchströmt, die Anlage. Entlang der Hauptleitung sind
zu jedem parallelen Verbraucher mit jeweiliger Vor- und Rücklaufleitung
in Serie jeweils einsteuerbare Strömungsaufteiler angeordnet. Über
den jeweiligen Strömungsaufteiler ist in zumindest einen
vorangehenden Verbraucher ein solcher Teilstrom des Trägermediums
in die Vorlaufleitung abzweigbar, dass in dem ersten Verbraucher
ein gewünschter Temperatur-Zeit-Verlauf erreichbar ist
und dass an einer von der Rücklaufleitung dieses Verbrauchers
gespeisten und hinter dem Strömungsaufteiler liegenden
Mischungsstelle in der Hauptleitung gezielt ein Energieniveau für
einen nachfolgenden Verbraucher zur Erzielung eines in dem Verbraucher
vorgegebenen Temperatur-Zeit Verlaufs einstellbar ist. Das Trägermedium
tritt nach erfolgter Energieabladung in den jeweiligen Verbrauchern über
eine Rückleitung in die Wärmequelle wieder ein.
Nachteilig an dieser Wärmeverteilungsanlage ist, dass das
Trägermedium lediglich durch eine einzige Wärmequelle
erwärmbar ist, durch die das Trägermedium in jedem
Fall fließen muss. Somit kann die Wärmequelle
z. B. ein Sonnenkollektor, selbst bei Ausfall oder geringer Wärmeerzeugung nicht
von der Hauptleitung abgetrennt werden, so dass der Ausfall der
Wärmequelle zum Gesamtausfall der Anlage führt.
Des weiteren erfordert die Wärmeverteilungsanlage teure
einstellbare Strömungsaufteiler, die in der Lage sind,
Teilströme der Hauptleitung an die Verbraucher abzuzweigen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Anlage und eine zu deren
Betrieb geeignete Steuerung zu schaffen, mit der die Wärmeenergieströme
in einem Gebäude, in zusammenhängenden Gebäudekomplexen
oder in einem Fahrzeug zu Lande, zu Luft oder zu See, z. B. Kfz,
Schiff, Flugzeug, oder dergleichen durch ein ganzheitliches Energiemanagement
erheblich besser ausgenutzt, und damit die bei der Umwandlung, Verteilung
und Speicherung von Wärmeenergie auftretenden Verluste
für das gesamte Gebäude erheblich reduziert werden
können. Des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, durch eine
geringe Anzahl an kostengünstigen zusätzlichen Bauteilen
und geringen Montagenaufwand eine hocheffiziente und störungsunanfällige
Wärmeverteilungsanlage zu realisieren bzw. eine bestehende
Altanlage kostengünstig umzurüsten.
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Im
Nachfolgenden wird der Begriff Wärmeerzeugung als Umwandlung
beliebiger Energieformen in Wärmeenergie zur Verwendung
in einer Anlage zur Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Wärmeenergie
verstanden.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen der im Anspruch 1 und
nebengeordneten Anspruch 2 angegebenen Anlage gelöst. Diese
weist eine zentrale Ringleitung mit einer Umwälzpumpe zur
Zirkulation eines Wärmeenergie tragenden Mediums auf. An
diese Ringleitung sind alle wärmtechnischen Betriebsmittel
des Gebäudes unabhängig voneinander angeschlossen,
wobei nach Anspruch 1 zumindest eine Wärmeenergiequelle
und nach Anspruch 2 alle wärmetechnischen Betriebsmittel über jeweils
zumindest ein zugeordnetes Ventil zu bzw. wegschaltbar sind, so
dass das Wärmeenergie tragende Medium auch bei Wegschaltung
der Wärmeenergiequelle bzw., aller wärmetechnischen
Betriebsmittel durch die Ringleitung und die verbleibenden wärmetechnischen
Betriebsmittel zirkulieren kann.
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Die
erfindungsgemäße Anlage ermöglicht eine
energetisch optimale und dynamische, d. h. bedarfsabhängige,
Vernetzung aller wärmtechnischen Betriebsmittel in einem
Gebäude, welche zur Umwandlung, Transport, Speicherung
und Verwendung, d. h. der gezielten Abgabe bzw. dem Verbrauch, von Wärmeenergie
dienen. Es ist damit eine zentrale und insbesondere stufenlose Wärmeübertragung
zwischen Betriebsmitteln mit abgestuften Temperaturniveaus, d. h.
unterschiedlichen Temperatur-, Nutz- und Speicherbereichen, möglich.
Hierzu sind die Betriebsmittel über eine Ringleitung, in
der ein Wärmeenergie tragendes Medium mittels einer Umwälzpumpe
zirkuliert, kaskadenartig miteinander verbindbar. Auf Grund von
deren abgestuften Temperaturniveaus kann eine optimale Be- und Entladung
der Betriebsmittel mit Wärmeenergie anwendungsabhängig und
u. U. auch gleichzeitig erfolgen. Hierzu können in jedem
einzelnen Anwendungsfall die jeweils benötigten Betriebsmittel über
jeweils ein zugeordnetes Ventil in die Ringleitung zu- bzw. weggeschaltet
werden. Es können somit beliebige, leistungssteigernde
Kombinationen einzelner Betriebsmittel, die möglichst benachbarte
Temperaturbereiche aufweisen, nacheinander aktiviert und so zusammengeschaltet
werden, dass die jeweils größtmögliche
Energieeffizienz gewährleistet ist.
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Die
erfindungsgemäße Anlage ermöglicht somit
eine kaskadenmäßige Verschaltbarkeit von allen
wärmetechnischen Betriebsmitteln in einem Gebäude
zu einem Gesamtsystem mit unterschiedlichen, möglichst
fein abstufbaren Temperaturzonen. Mit dieser Wärmeenergiekaskade
aus zentraler Ringleitung mit Umwälzpumpe und daran über
Ventile kettenartig zu- bzw. abschaltbaren Betriebsmitteln wird
eine vollständige Bündelung aller Wärmeenergieströme
in einem Gebäude zu einem zentralen System zur Umwandlung,
Speicherung und Verteilung von Wärmeenergie erreicht. Es
ist damit eine nahezu beliebige Kombination von Betriebsmitteln
in Verbindung mit einer bedarfsorientierten Nutzung von Nieder-
und Tieftemperaturbereichen möglich, so dass eine besonders
energieeffiziente und damit kostensparende Gesamtanlage zur Versorgung
mit Wärmeenergie entsteht.
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So
können einerseits Betriebsmittel kaskadenartig so zusammengeschaltet
werden, dass eine große Temperaturdifferenz z. B. zwischen
einer Wärmeenergiequelle und einem Wärmeenergieverbraucher auftritt.
Die Wärmeenergie kann in diesem Falle mit größter
Effizienz ausgenutzt werden. Andererseits können auch Betriebsmittel
kaskadenartig so zusammengeschaltet werden, dass ein möglichst kleines
Temperaturgefälle z. B. zwischen einem Wärmeenergiespeicher
und einem Wärmeenergieverbraucher auftritt. Es ist damit
möglich, auch Restenergie aufzubrauchen, ohne zu frühzeitig
auf die Energien in Wärmespeichern mit höherem
Temperaturniveau oder Wärmeenergiequellen zurückgreifen
zu müssen.
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Die
erfindungsgemäße Anlage ermöglicht bei
einem entsprechenden Ausbau der Ringleitung auch eine Einbeziehung
von bislang nicht oder nur unvollständig genutzte Energiequellen
und Energiespeichern, wie z. B. Energie aus Abwässern,
Regenwasser, Abgasen, Abluft und auch aus dem, insbesondere das
jeweilige Gebäude umgebenden, Erdreich. Diese Betriebsmittel
können teilweise sowohl als Wärmeenergiespeicher
als auch als Wärmeenergiequellen benutzt werden. So kann
z. B. Restwärme aus einem Abwassersammelbehälter
entnommen und über das in der Ringleitung zirkulierende
Medium z. B. einem Heizregister für Raumluft zugeführt
werden. Andererseits kann aber auch temporär z. B. die von
einem Sonnenkollektor nach Sonnenuntergang aufgenommene Wärmemenge über
die Ringleitung in einen Erdspeicher geleitet und dort zwischengespeichert
werden.
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Die
erfindungsgemäße Anlage ermöglicht in einfacher
Weise die Einspeisung, Speicherung und Verteilung von Wärmeenergie
eines oder mehrerer Wärmeenergiequellen gleichzeitig oder
nacheinander zu jedem an der Ringleitung angeschlossenen Speicher
bzw. Verbraucher. Es können Wärmeenergiequellen,
Wärmeenergiespeicher und Wärmeenergieverbraucher
beliebig kaskadenartig miteinander verschalten werden. Im Prinzip
ist es mit der Anlage möglich, jede gespeicherte Wärmeenergiemenge aus
unterschiedlichen Wärmeenergiespeichern zu jeder Zeit auf
beliebige Wärmeenergieverbraucher zu übertragen.
Die Effizienz bei der Wärmeenergieumwandlung, -speicherung,
-verteilung und -nutzung wird dadurch wesentlich verbessert. Des
Weiteren wird nur die elektrische Energie für eine einzige
Antriebseinheit benötigt, nämlich für
die Umwälzpumpe in der zentralen Ringleitung. Weiterhin
ist es möglich, jede gewünscht vorteilhafte Temperaturdifferenz
zur Ertrags- und Leistungssteigerung einer beliebigen Wärmeenergiequelle
zu erreichen und/oder zu halten. Weiterhin kann vorhandene Wärmeenergie
vollständig und auch mit tiefer Nutztemperatur auf die
jeweils unterschiedlichen Wärmeenergiespeicher und -verbraucher übertragen
werden. Weiterhin können z. B. Wärmerückgewinnungsanlagen
und regenerative bzw. alternative Wärmeenergiequellen als
weitere Betriebsmittel an die Ringleitung der Anlage angeschlossen
werden. Schließlich können auf Grund der unmittelbaren
und bedarfsorientierten Umverteilung von Wärmeenergiemengen über
die zentrale Ringleitung und des überwiegend niedrigen
Temperaturniveaus auch die Speicherverluste reduziert werden. Schließlich
kann ein bedarfs- und nutzungsorientiertes Steuer- und Regelsystem
eingesetzt werden, womit gezielt vorbestimmte Wärmeenergiemengen
umgewandelt, zwischengespeichert und umverteilt werden können.
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Die
erfindungsgemäße Anlage ermöglicht somit
eine erheblich verbesserte Nutzung von allen in einem Gebäude
zirkulierenden Wärmeenergieströmen. Dabei wird
bei der Erfindung unter dem Begriff Wärmeenergie thermische
Energie verstanden. Deren Fluss bewirkt abhängig von der
jeweiligen Richtung in bekannter Weise eine Erwärmung oder
auch Abkühlung im Inneren von kaskadenartig zusammen geschalteten
wärmetechnischen Betriebsmitteln. Die Temperatur im Inneren
z. B. eines Wärmeenergiespeichers nimmt also z. B. ab,
wenn daraus mit Hilfe des Wärmeenergie tragenden Mediums
Wärmeenergie entnommen wird, während in Folge
davon die Temperatur z. B. im Inneren eines Wärmeenergieverbrauchers
oder anderen Betriebsmittels zunimmt.
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Weitere
Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Steuerung
einer derartigen Anlage. Diese und weitere vorteilhafte Ausführungsformen
derselben werden an Hand der kurz angeführten Figuren nachfolgend
näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 ein
Prinzipschaltbild der erfindungsgemäßen Kaskade
von Wärmeenergiequellen, Wärmeenergiespeichern
und Wärmeenergieverbrauchern, welche über eine
zentrale Ringleitung mit zentraler Umwälzpumpe miteinander
verschaltbar sind;
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2 das
Prinzipschaltbild von 1, welches um eine Steuerung,
Messeinrichtungen und diese verbindende Fühlerleitungen
erweitert ist;
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3 zeigt
ein Prinzipschaltbild eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
am Beispiel einer Gebäudeenergieanlage;
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4 zeigt
ein Prinzipschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels,
das auf dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiels
beruht, und das dieses um einen gemischten Heizkreis EQ5, EV5 erweitert.
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5 zeigt
ein Prinzipschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Anlage mit zwei dezentralen
Wärmeenergiequellen EQ, EQ4;
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6 zeigt
ein Prinzipschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
mit einer zweiten Ringleitung RL2;
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7 zeigt
ein Prinzipschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
mit einer zweiten abschaltbaren Ringleitung RL2 und zwei dezentralen
Wärmeenergiequellen EQ, EQ3;
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8 zeigt
ein Prinzipschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
mit einer zweiten abschaltbaren Ringleitung RL2, die an einer dritten
Anschlussstelle AS3 der zentralen Ringleitung RL über eine
Wärmeenergiequelle EQ3 schaltbar angeschlossen ist;
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9 zeigt
ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Steuerungsverfahrens
zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Anlage.
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1 zeigt
ein Prinzipschaltbild einer Anlage gemäß der Erfindung.
Dabei ist eine zentrale Ringleitung RL vorhanden, in der ein Wärmeenergie tragendes
Medium mittels einer Umwälzpumpe UP zirkuliert wird. An
der Ringleitung RL sind alle wärmetechnischen Betriebsmittel
eines Gebäudes in der Art einer Kette angeordnet und können
je nach Bedarf und Verfügbarkeit über jeweils
zumindest ein zugeordnetes Ventil aktiviert bzw. deaktiviert werden.
Bei diesen wärmetechnischen Betriebsmitteln handelt es sich
um Wärmeenergiequellen EQ, Wärmeenergiespeicher
ES und Wärmeenergieverbraucher EV, welche mittels der zugeordneten
Ventile abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall kaskadenartig
zusammengeschaltet werden können.
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So
sind im Schema der 1 beispielhaft drei Wärmeenergiespeicher
ES1, ES2, ES3 vorhanden, die über ein zugeordnetes Ventil
V11, V12, V13 in den Kreis der Ringleitung zugeschaltet oder davon weggeschaltet
werden können. Weiterhin sind drei Wärmeenergieverbraucher
EV1, EV2, EV3 vorhanden, welche ebenfalls über jeweils
ein zugeordnetes Ventil V14, V15, V16 dem Kreis der Ringleitung
zugeschaltet oder davon weggeschaltet werden können. Schließlich
sind beispielhaft drei parallel geschaltete Wärmeenergiequellen
EQ1, EQ2, EQ3 vorhanden, welche ebenfalls über ein zugeordnetes
Ventil V2 anwendungsabhängig in die Ringleitung RL zugeschaltet
oder davon wieder weggeschaltet werden können.
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Die
Topologie der erfindungsgemäßen Anlage hat den
besonderen Vorteil, dass Betriebsmittel beliebigen Typs, die wärmetechnische
Aufgaben in bzw. an einem Gebäude verrichten können,
integrierbar sind. Die Kaskade der Betriebsmittel kann also anwendungsabhängig
beliebig verlängert bzw. verkürzt werden. So ist
es bei Vorhandensein z. B. von Investitionsmitteln problemlos möglich,
zusätzliche wärmetechnische Betriebsmittel zu
errichten und diese über zugeordnete Ventile in die Ringleitung
zu integrieren. Andererseits kann aber ein Betriebsmittel z. B.
bei einem Defekt oder z. B. auf Grund jahreszeitlich bedingter Unwirtschaftlichkeit
abgeschaltet bleiben, ohne dabei die Funktionsfähigkeit
der Ringleitung und die beliebige Kaskadierbarkeit der aktuell verfügbaren
Betriebsmittel in Frage zu stellen.
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So
kann es sich bei den Wärmeenergiequellen EQ1 ... EQ3 z.
B. um Heizkessel beliebiger Art, thermische Solarkollektoren, unterschiedliche
Wärmepumpenarten, um die thermischen Ausgänge
von Kälteaggregaten, Wärmetauscher am Fortluftstrom von
Lüftungs- und/oder von Klimaanlagen und vieles mehr handeln.
In die erfindungsgemäße Anlage sind somit beliebig
viele Wärmeenergiequellen von unterschiedlichster Art und
unterschiedlichstem Temperaturniveau integrierbar. Bei den Wärmeenergiespeichern
ES1 ... ES3 kann es sich z. B. um thermische Pufferspeicher, wie
z. B. Brauch- und Heizwasserspeicher, um Abwassersammelbehälter,
Regenwasserzisternen, Erdwärmespeicher, thermoaktive Bauelemente
und vieles mehr handeln. In die erfindungsgemäße
Anlage sind somit ebenfalls beliebig viele Wärmeenergiespeicher
von unterschiedlichster Art und unterschiedlichstem Temperaturniveaus
integrierbar. Schließlich kann es sich bei den Wärmeenergieverbrauchern
EV1 ... EV3 um Heizkreisläufe verschiedenster Temperatur,
z. B. Radiatoren-, Wand-, Fußboden- bzw. Deckenheizungen,
um Vor- oder Nachheizregister im Frischluftstrom von Belüftungsanlagen
und vieles mehr handeln. In die erfindungsgemäße
Anlage sind somit auch beliebig viele Wärmeenergieverbraucher
von unterschiedlichster Art und unterschiedlichstem Temperaturniveaus
integrierbar.
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Der
besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Anlage
liegt darin, dass alle wärmetechnischen Betriebsmittel
eines Gebäudes unabhängig von ihrer Art und ihren
bauartbedingten Temperaturniveaus über die zentrale Ringleitung
RL und das darin mittels der Umwälzpumpe zirkulierende
Medium zu einem zentralen Verteilungssystem von Wärmeenergie
zusammengeschaltet werden können. Es ist somit möglich,
abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall eine nahezu beliebige
Kombination von wärmetechnischen Betriebsmitteln durch
teilweise- oder vollständige Aktivierung bzw. Deaktivierung
der zugeordneten Ventile zu kaskadieren. Der dabei durch Vermittlung über
die Ringleitung stattfindende Wärmeenergiefluss erfolgt
dabei insbesondere unter Berücksichtigung der Abstufung
der bauartbedingten Temperaturniveaus der einzelnen Betriebsmittel.
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So
kann der Wärmeenergiefluss in der Ringleitung z. B. dazu
benutzt werden, Wärmeenergie von einer Wärmeenergiequelle
EQ einem oder mehreren Wärmeenergieverbrauchern EV direkt
zuzuführen. Andererseits kann überschüssige
Wärmeenergie aus einer Wärmeenergiequelle EQ,
z. B. einem thermischen Sonnenkollektor, auch einem oder mehreren
Wärmeenergiespeichern ES zugeführt und dort zwischengespeichert
werden, z. B. einem Abwassersammelbehälter oder einer Regenwasserzisterne. Weiterhin
kann z. B. ein aktuell niedriger Bedarf eines Wärmeenergieverbrauchers
auch durch Zuschaltung eines Wärmeenergiespeichers erfolgen,
welcher entsprechend geladen ist. Bei Bedarf ist es auch nicht ausgeschlossen,
z. B. restliche Wärmeenergie aus einem Wärmeenergiespeicher
mit höherem Temperaturniveau in einen Wärmeenergiespeicher
mit einem niedrigeren Temperaturniveau umzulagern. Durch eine solche
Maßnahme kann der Wärmeenergiespeicher mit dem
niedrigeren Temperaturniveau wirtschaftlich gefüllt werden,
während der Wärmeenergiespeicher mit dem höherem
Temperaturniveau wieder verfügbar wird, um wieder wirtschaftlich
mit Wärmeenergie höheren Niveaus beladen werden
zu können. Weiterhin können wärmetechnische
Betriebsmittel auch so kaskadiert werden, dass einem der wärmetechnischen
Betriebsmittel Wärmeenergie gezielt entzogen und einem
anderen Betriebsmittel, welches vorteilhaft ein möglichst
nächst niedrigeres Temperaturniveau aufweist, zugeführt
wird.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Anlage kann eine nahezu
uneingeschränkte Einspeisungen und Umverteilungen von Wärmeenergie
zwischen den wärmetechnischen Betriebsmitteln in einem
Gebäude (auch jedes anderen Objekts/Projekts mit einem
Bedarf an thermischer Energie in Form von Wärme oder Kälte)
vorgenommen werden. Dies erfolgt erfindungsgemäß über
eine gezielte kaskadenartige Verschattung von Betriebsmitteln. Hierzu
werden vorteilhaft solche Betriebsmittel ausgewählt, die
einen auf den jeweils vorliegenden Anwendungsfall am besten passenden
Wärmeenergieinhalt aufweisen. Diese können selektiv über
die jeweils zugeordneten Ventile und die Ringleitung kaskadiert
werden, so dass die jeweils notwendige bzw. gewünschte
Umverteilung von Wärmeenergie für einen vorbestimmten
Zeitraum über die zentrale Ringleitung vorgenommen werden
kann.
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Je
nach Ausführung und rohrleitungstechnischer Verschaltung
kann es sich bei den Ventilen V11 ... V16, V2 z. B. um einfache
auch binäre Zweiwegeschaltventile handeln, womit ein wärmetechnisches Betriebsmittel
vollständig zu- bzw. abgeschaltet werden kann. Andererseits
können aber auch anforderungsspezifische Regeleinrichtungen
wie z. B. stufenlos regelbare Drosselventile oder Mischer eingesetzt
werden. So sind im Beispiel der 1 die Ventile
V11 bis V16 als schaltbare Absperrventile und das Ventil V2 als umschaltbares
Dreiwegeventil ausgeführt. Um für jeden gewünschten
Energietransport eine besonders energieeffiziente Temperaturdifferenz
herzustellen zu können, ist die Umwälzpumpe UP
in der zentralen Ringleitung RL vorteilhaft drehzahlregelbar.
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Dementsprechend
verfügen gemäß einer vorteilhaften, im
Beispiel der 1 bereits dargestellten weiteren
Ausführung der Erfindung die Wärmeenergiespeicher
ES1 ... ES4 und Wärmeenergieverbraucher EV1 ... EV4 der
Anlage über abgestufte Temperaturniveaus und sind über
jeweils zumindest ein zugeordnetes erstes Ventil V11 ... V17 an
die zentrale Ringleitung RL zu- bzw. wegschaltbar, während die
mindestens eine Wärmeenergiequelle EQ1 ... EQ3 an eine
Einspeiseleitung EL angeschlossen ist, welche in die Ringleitung
RL über ein zweites Ventil V2 zu- bzw. wegschaltbar ist.
Es können auch weitere Wärmeenergiequellen mittels
zusätzlicher Einspeiseleitungen an beliebiger Stelle an
der Ringleitung RL angeschlossen sein und bei Bedarf zugeschaltet
werden.
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Besonders
vorteilhaft ist in 2 das zweite Ventil V2 als ein
Dreiwegeventil ausgebildet, welches in einem ersten Betriebszustand
die Einspeiseleitung EL über eine Bypassleitung BL in der
Ringleitung RL kurzschließt, und in einem zweiten Betriebszustand die
Einspeiseleitung EL durch eine teilweise oder vollständige
Abschaltung der Bypassleitung BL in die Ringleitung RL zuschaltet.
Auch diese Ausführung ist in 1 bereits
dargestellt, wobei die Strömungen des Mediums in der Ringleitung
RL im ersten Betriebszustand mittels eines strichlierten Pfeils 6 und im
zweiten Betriebszustand mittels eines strichlierten Pfeils 4 symbolisiert
sind. Hiermit kann die Anlage zwischen einem ersten Zustand der
reinen Umverteilung von Wärmeenergie zwischen Wärmeenergiespeichern
ES und Wärmeenergieverbrauchern EV, und einem zweiten Zustand
der Einspeisung von Wärmeenergie aus den Wärmeenergiequellen
und dem Transport zu den Wärmeenergiespeichern und Wärmeenergieverbrauchern
auf einfache Weise umgeschaltet werden. Hiermit nimmt die verlustarme Steuerbarkeit
der Anlage erheblich zu.
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2 zeigt
das Prinzipschaltbild der Anlage gemäß 1,
welche um eine zusätzliche Steuerung S, um Messfühler
TM1x, TM2x und diese mit der Steuerung S verbindenden Fühlerleitungen
FL1, FL2 erweitert ist. So ist gemäß einer ersten,
weiteren Ausführung der Erfindung eine erste Gruppe von
Temperaturfühlern TM1x zur Erfassung der Temperaturen des
Wärmeenergie tragenden Mediums im Inneren der wärmetechnischen
Betriebsmittel ES, EV, EQ vorhanden. Diese sind über Fühlerleitungen
FL1 an die Steuerung angeschlossen. Die Temperaturfühler TM1x
sind im Beispiel der 2 in Form eines Punktes im Inneren
der Betriebsmittel symbolisiert. In der Praxis können natürlich
auch mehrere Temperaturfühler im Inneren eines Betriebsmittels
verteilt angeordnet sein, damit die Steuerung aus einer genaueren
Erfassung von Temperaturverteilungen im jeweiligen Betriebsmittel
präzisere Werte für die mittlere Temperatur des
Mediums in dem Betriebsmittel und von dessen zeitlichem Verlauf
bestimmen kann.
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Gemäß einer
zweiten, weiteren Ausführung der Erfindung ist vorteilhaft
eine zweite Gruppe von Temperaturfühlern TM2x zur Erfassung
der Zu- und Ablauftemperaturen des Wärmeenergie tragenden Mediums
von Betriebsmitteln ES, EV, EQ vorhanden, welche in die Ringleitung
RL zugeschaltet sind. Im Beispiel der 2 sind diese
Temperaturfühler TM2x über Fühlerleitungen
FL2 an die Steuerung angeschlossen. Es ist besonders vorteilhaft,
wenn diese Temperaturfühler TM2x der zweiten Gruppe direkt
an der Ringleitung RL im Bereich des Ein- bzw. Auslaufes des Mediums
in bzw. aus dem jeweils zugeordneten Betriebsmittel ES, EV, EQ angeordnet
sind. Schließlich ist es vorteilhaft, wenn zusätzlich
eine Durchflussmengenmesseinrichtung FLM in der Ringleitung RL zur
Erfassung des aktuellen Durchflusses des Wärmeenergie tragenden
Mediums vorhanden ist. Hiermit können die jeweiligen Energiemengen
innerhalb des Kreislaufs präzise ermittelt und effizient verteilt
werden.
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Die
Ausstattung der Anlage mit derartigen Messeinrichtungen ermöglicht
der Steuerung auf Grund der Erfassung der Temperaturwerte des Wärmeenergie
tragenden Mediums in den einzelnen Betriebsmitteln eine Bestimmung
derjenigen wärmetechnischen Betriebsmittel, welche zur
Erfüllung einer im Gebäude angeforderten Zu- bzw.
Abführung von Wärmeenergie in ein bzw. aus einem
Betriebsmittel bei möglichst minimalen Verlusten über
die zentrale Ringleitung miteinander kaskadierbar sind. Es ist somit
eine bedarfsoptimale Einspeisung und Umverteilung von Wärmeenergie
durch die Steuerung möglich. Bei dieser Auswahl wird von
der Steuerung sowohl die Verfügbarkeit als auch das Temperaturniveau
der zur Auswahl stehenden wärmetechnischen Betriebsmittel
der Anlage berücksichtigt. Dabei ist ein wärmetechnisches
Betriebsmittel im obigen Sinne verfügbar, wenn entweder
der Temperaturwert des Mediums im Inneren so hoch ist, dass bei einer
Wärmeabgabe durch Umverteilung über eine diesem
Prozess zugeordnete Ringleitung der Bedarf im anfordernden Betriebsmittel
abdeckt werden kann, oder der Temperaturwert des Mediums in seinem
Inneren so niedrig ist, dass eine Wärmeeinleitung durch
Umverteilung über eine zentrale Ringleitung von einem abgebenden
Betriebsmittel möglich ist.
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Weiterhin
werden dabei die systembedingten Temperaturniveaus der einzelnen
Betriebsmittel berücksichtigt, wobei das jeweils bauartbedingte Temperaturniveau
auch ein Indikator für die Leistungsfähigkeit
eines Betriebsmittels zur Bereitstellung, Speicherung bzw. Abgabe
von Wärmeenergie darstellt.
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So
ist es vorteilhaft, wenn die Steuerung z. B. bei einer Wärmeenergieeinspeisung
von einer Wärmeenergiequelle in einen oder mehrere Wärmeenergiespeicher,
die verfügbaren Wärmeenergiespeicher in einer
solchen Reihenfolge an die zentrale Ringleitung zuschaltet, dass
dies möglichst mit abnehmendem Temperaturniveau der Wärmeenergiespeicher erfolgt.
Es sei z. B. angenommen, dass im Beispiel der 2 der
Speicher ES1 das höchste Temperaturniveau, der Speicher
ES2 ein mittleres Temperaturniveau und der Speicher ES3 das niedrigste
Temperaturniveau aufweist. Die Steuerung wird in diesem Falle zunächst
denjenigen Speicher durch Betätigung von dessen Ventil
an die zentrale Ringleitung zuschalten, der ein relativ zum Temperaturniveau
der einspeisenden Wärmeenergiequelle möglichst nächst
liegendes Temperaturniveau aufweist.
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Im
Beispiel der 2 sei exemplarisch angenommen,
dass z. B. die Wärmeenergiequelle EQ3 einen mit Öl
betriebenen Heizkessel, die Quelle EQ2 einen thermischen Solarkollektor,
die Quelle EQ1 eine Wärmepumpe, und der Wärmeenergiespeicher ES
einen Trinkwasserwärmespeicher, der Speicher ES2 einen
Heizwasserwärmespeicher und der Speicher ES3 einen Erdwärmespeicher
oder Abwassersammelbehälter darstellen. Weiterhin kann
z. B. der Wärmenergieverbraucher EV1 eine Radiatorenheizung,
der Verbraucher EV2 eine Fußbodenheizung und der Verbraucher
EV3 das Heizregister eines Lüftungsaggregats darstellen.
Mit der erfindungsgemäßen Anlage ist es möglich,
Wärmeenergie durch Vermittlung über die zentrale
Ringleitung bei Bedarf uneingeschränkt zwischen den angeschlossenen
Betriebsmitteln auszutauschen, solange die jeweiligen Betriebsmittel
verfügbar sind und die Einspeisung bzw. Umverteilung von
Wärmenergie möglichst in Betriebsmittel erfolgt,
die ein vorteilhaft niedrigeres Temperaturniveau aufweisen.
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Ist
z. B. auf Grund von Tageszeit und Wetterbedingungen der Solarkollektor
EQ2 verfügbar, und sind z. B. auf Grund eines geringen
Restwärmeenergiegehaltes sowohl der Trinkwasserpufferspeicher ES1
als auch der Heizwasserwärmespeicher ES2 verfügbar,
so kann die Steuerung durch Aktivierung der Ventile V2, V11, V12
alle drei Betriebsmittel in die Ringleitung RL zuschalten. In diesem
Falle werden beide Speicher ES1 und ES2 kaskadenartig mit Wärmeenergie
befüllt. Nimmt daraufhin z. B. die Verfügbarkeit
des Solarkollektors z. B. wegen der fortgeschrittenen Tageszeit
und die Verfügbarkeit der Speicher ES1, ES2 auf Grund von
bereits starker Beladung mit Wärmeenergie allmählich
ab, so kann die Steuerung z. B. die beiden Speicher ES1, ES2 wieder
wegschalten und statt dessen den Speicher mit dem niedrigsten Temperaturniveau,
in diesem Falle den Abwassersammelbehälter oder Erdwärmespeicher
ES3, über dessen Ventil V13 in die Ringleitung RL zuschalten.
Diese können dann mit der vom Solarkollektor EQ2 umgewandelten
Energiemenge auch mit tiefem Temperaturniveau beladen werden.
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Mit
der erfindungsgemäßen Anlage ist es auch möglich,
dass Wärmeenergie durch Vermittlung über die zentrale
Ringleitung von einem Speicher in einen anderen Speicher umgeladen
wird. Befindet sich z.B. im Heizwasserspeicher ES1 nur noch geringe
Restenergie, so kann diese z. B. in der Nacht in den Abwassersammelbehälter
ES2 umgeladen werden. Die hierdurch bewirkte Tiefentladung des Heizwassersammelbehälters
ES1 kann z. B. genutzt werden, damit dieser am darauf folgenden
Tag über den Solarkollektor EQ2 oder während einer
folgenden Sondertarifzeit mit verbilligtem Wärmestrombezug von
der Wärmepumpe EQ3 wieder möglichst vollständig
mit Wärmeenergie beladen werden kann.
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Abhängig
von den aktuellen Messwerten der einzelnen Temperaturfühler
und den sich daraus ergebenden Verfügbarkeiten der einzelnen
Betriebsmittel kann die Steuerung z. B. bei der Anforderung von
Wärmeenergie durch einen Wärmeenergieverbraucher
genau diejenigen anderen Betriebsmittel der Anlage ermitteln, durch
deren Zuschaltung die anstehende Wärmeenergieanforderung
möglichst wirtschaftlich gedeckt werden kann. Sind die
Wärmeenergiespeicher der Anlage, wie oben beispielsweise beschrieben,
ausreichend gefüllt, so muss hierzu nicht in jedem Falle
eine Wärmeenergiequelle Q über das Ventil V2 zugeschaltet
werden. Vielmehr kann ein solcher Wärmeenergiebedarf auch
durch eine Umverteilung von Wärmeenergie aus einem oder mehreren
Speichern über die zentrale Ringleitung RL erfolgen. Abhängig
von dem notwendigen Temperaturniveau und ggfs. der zu übertragenden
Wärmeenergiemenge in dem anfordernden Wärmeenergieverbraucher
werden von der Steuerung vorteilhaft diejenigen Wärmeenergiespeicher
ausgewählt und in die Ringleitung zugeschaltet, welche
im Vergleich zum Temperaturniveau des Wärmeenergieverbrauchers ein
möglichst nächst höheres Temperaturniveau
aufweisen. Es wird damit erreicht, dass zunächst die Wärmeenergiespeicher
mit dem möglichst niedrigen Temperaturniveau entleert werden,
bevor Wärmeenergie aus Speichern mit einem höheren
Niveau entnommen wird.
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Mit
Aktivierung bzw. Deaktivierung des Ventils V2 kann somit die in
den Figuren dargestellte beispielhafte Anlage umgeschaltet werden
zwischen den Betriebsarten der Einspeisung bzw. Umverteilung von
Wärmeenergie in die bzw. zwischen den angeschlossenen wärmetechnischen
Betriebsmitteln.
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Die
Erfindung ermöglicht somit eine insbesondere gleitende
Wärmeenergieübertragung zwischen wärmetechnischen
Betriebsmitteln, die unterschiedliche Temperaturniveaus aufweisen
und kaskadenartig über die Ringleitung miteinander verbunden
werden können. Durch die bevorzugt abgestuften Temperatur-Nutzungsebenen
kann eine optimierte Be- und/oder Entladung der Betriebsmittel mit Wärmeenergie
unter Umständen auch gleichzeitig erfolgen. Diese Kombination
der einzelnen Temperaturbereiche nacheinander wirkt leistungssteigernd und
gewährleistet eine größtmögliche
Energienutzung. Sie kann von der Steuerung sowohl mit dem Ziel der
Erreichung einer größtmöglichen Temperaturdifferenz – d.
h. zur Erzielung eines maximalen Wärmeertrags – als
auch mit dem Ziel der Erreichung einer niedrigen Temperaturdifferenz – d.
h. zur Erzielung einer möglichst hohen Nutztemperatur – betrieben
werden.
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Bei
einer bevorzugten, weiteren Ausführung der Erfindung werden
von der Steuerung zusätzlich zu den Messwerten der Temperaturfühler
TM1x, TM2x des Wärmeenergie tragenden Mediums in den wärmetechnischen
Betriebsmitteln ES, EV, EQ auch die Messwerte der Durchflussmengenmesseinrichtung
FLM erfasst und auswertet. Diese ist vorteilhaft unmittelbar in
der zentralen Ringleitung RL platziert und erfasst die Strömungsmengen
der Wärmeenergie im Medium.
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Hiermit
ist es möglich, dass von der Steuerung S die Anforderung
einer Zu- bzw. Abführung einer vorgegebenen Wärmeenergiemenge
durch ein oder mehrere wärmetechnische Betriebsmittel im Gebäude
abgewickelt werden kann. Eine Steuerung bzw. Regelung der Wärmeenergieeinspeisung
bzw. Umverteilung in der Anlage erfolgt somit nicht mehr nur unter
alleiniger Berücksichtigung der unterschiedlichen, abgestuften
Temperaturniveaus der einzelnen Betriebsmittel. Vielmehr kann eine
gezielte Energiemengensteuerung vorgenommen werden, indem unter
Auswertung der Temperaturverläufe des Mediums in bzw. an
den Zu- und Abläufen der Betriebsmittel die pro Betriebsmittel
aufgenommene bzw. abgegebene Wärmeenergiemenge erfasst
wird. Von der Steuerung S werden dann die Ventile von denjenigen
weiteren wärmetechnischen Betriebsmitteln angesteuert,
die unter Berücksichtung von Verfügbarkeit und
Wärmeenergieinhalt für die Durchführung
der Zu- bzw. Abführung der vorgegebenen Wärmeenergiemenge
bei möglichst minimalen Verlusten über die zentrale
Ringleitung RL kaskadierbar sind.
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Vorteilhaft
kann dabei von der Steuerung bei einem von der zentralen Ringleitung
RL abgeschalteten wärmetechnischen Betriebsmittel ES, EV,
EQ aus dem Verlauf der Temperatur des Wärmeenergie tragenden
Mediums die Verlustleistung des wärmetechnischen Betriebsmittels
im Stillstand ermittelt werden. Dies ermöglicht der Steuerung,
die Verfügbarkeit eines jeden wärmetechnischen
Betriebsmittels bezüglich aktuellem Temperaturniveau und
Energieinhalt zu jedem Zeitpunkt genau zu bestimmen. Es ist somit
eine kontrollierte Einspeisung und/oder Umverteilung von Energiemengen
zwischen ausgewählten wärmetechnischen Betriebsmitteln
möglich, welche von der Steuerung S hierzu gezielt in die
zentrale Ringleitung zugeschaltet werden. Die Steuerung kann zudem
selbstoptimierend ausgeführt sein, so dass die Bestimmung
der Stillstandsverluste selbsttätig und u. U. regelmäßig
wiederkehrend vorgenommen wird.
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3 zeigt
eine beispielhafte, praktische Anwendung der Erfindung bei einer
Gebäudeenergieanlage. Diese ist mit drei Wärmeenergiequellen EQ1,
EQ2, EM, drei Wärmeenergiespeichern ES1, ES2, ES3 und drei
Wärmeenergieverbrauchern EV1, EV2, EV3 ausgestattet. Dabei
verfügt der Speicher ES1 über das höchste
Temperaturniveau und besteht beispielhaft aus zwei Teilspeichern,
einem Trinkwasserspeicher ES11 und einem Heizwasserspeicher ES12.
Der Speicher ES1 kann über eine Dreiwegeventil V11 z. B.
stufenlos der Ringleitung RL zugeschaltet werden. Überein
unterlagertes Dreiwegeventil V111 kann das Medium in der Ringleitung
weiterhin entweder nur dem Heizwasserspeicher ES12 oder der Reihenschaltung
aus Heiz- und Brauchwasserspeicher ES11, ES12 zugeführt
werden. Es ist weiterhin ein Speicher ES2 mit einem mittleren Temperaturniveau
vorhanden, z. B. ein Abwassersammelbehälter, welcher über
ein Dreiwegeventil V12 kontinuierlich zu- oder abgeschaltet werden
kann. Schließlich ist ein dritter Speicher ES3 mit einem
u. U. sehr niedrigen Temperaturniveau vorhanden, z. B. eine Regenwasserzisterne
oder ein Erdwärmespeicher, welcher über ein Schaltventil
V13 aktivierbar ist.
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Abhängig
von der Wärmeabgabefähigkeit der Quellen EQ1 ...
EQ2, welche von der Bauart und dem momentanen Betriebszustand abhängig
ist, kann Wärmeenergie abhängig von deren Temperaturniveau
in den jeweils verfügbaren und am besten geeigneten Speicher
eingelagert werden, sofern kein aktueller Wärmeenergiebedarf
bei anderen angeschlossenen Betriebsmitteln besteht.
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Weiterhin
sind an der in 3 gezeigten Anlage drei Verbraucher
angeschlossen. Dabei verfügt der Verbraucher EV1 über
das höchste Temperaturniveau und stellt z. B. eine Niedertemperaturheizung dar.
In diesem Anwendungsbeispiel ist dieser Niedertemperaturheizkreis
direkt mit dem Wärme transportierenden Medium gefüllt.
Der zweite Verbraucher EV2 verfügt über ein mittleres
Temperaturniveau und stellt z. B. eine Fußboden- oder Wandheizung
dar, welche über einen Plattenwärmetauscher an
die Ringleitung RL angeschlossen ist. Beide Verbraucher können über
jeweils ein zugeordnetes Ventil V15, V16 zu- bzw. abgeschaltet werden.
Der dritte Verbraucher EV4 ist beispielhaft eine Wohnraumlüftungsanlage
mit niedrigem Temperaturniveau. Diese ist beispielhaft bei der Ansaugstelle
von Außenfrischluft ZV41 mit einem Vorheizregister EV41
und bei der Abgabestelle von Raumfrischluft ZV42 mit einem Nachheizregister
EV42 ausgestattet. Zur bedarfsabhängigen Zu- und Abschaltung
der Heizregister in diesem Lüftungsaggregat EV4 in den
Kreislauf der zentralen Ringleitung RL sind Ventile V14, V141 vorhanden.
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Von
dem Lüftungsaggregat wird weiterhin Raumabluft AV42 aus
dem Gebäude entnommen und als Abluft AV41 in die Umgebung
abgegeben. In diese Strömung kann eine Wärmerückgewinnungsanlage
eingebaut sein. Diese wirkt als eine Wärmeenergiequelle,
welche die gewonnene Wärmeenergie in die zentrale Ringleitung
zurückspeisen kann. Die hierfür notwendigen Aggregate,
Verrohrungen und Ventile wurden aus Gründen der besseren Übersicht in
Beispiel der 3 nicht eingezeichnet.
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Aufbauend
auf dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
zeigt 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Anlage, das mit einem zweiteiligen
Wärmespeicher ES1 an der Ringleitung RL ausgestattet ist.
An dem Heizwasserspeicher ES1 ist eine als gemischter Heizkreis ausgeführte
Teilheizungsanlage, umfassend einen klassischen Heizkessel EQ 5,
und einen zweiteiligen Wärmeenergieverbraucher EV5 die
als Niedertemperaturheizung (z. B. Fußbodenheizung) ausgebildet sein
kann, angeschlossen. Das 3-Wege Umschaltventil V22 in diesem Teilkreis
dient der Zu- und Abschaltung der Wärmeenergieverbraucher
EV5 und damit einer Umschaltung zwischen einer reinen Beladung des
Wärmespeichers ES12 und einer Versorgung der Wärmeenergieverbraucher
EV5. Hierdurch kann beispielsweise der Wärmeenergiespeicher ES12
alleine beladen werden, um eine Reduzierung der Schalthäufigkeit
des Brenners EQ5 durch Vergrößerung des Gesamtwasservolumens
zu erreichen.
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Dabei
ist sowohl Heizen als auch Kühlen (auch zeitgleich) möglich.
Je nach Tages-, bzw. Jahreszeit, und insbesondere bei Gebäuden
mit gleichzeitiger Anforderung von Wärme und Kälte
(z. B. in Gebäuden mit Glasfassaden) kann überschüssige Wärme
in Wärmeenergiespeichern eingespeichert werden, bzw. abgekühltes
Wärmemedium durch die Ringleitung RL oder durch angeschlossene
Teilringleitungen geleitet werden. Abgebildet ist die passive Kühlung über
Erdwärmespeicher. Auch kann an beliebiger Stelle der Ringleitung
eine Kältequelle eingesetzt werden, um eine aktive Kühlung
zu ermöglichen.
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Die
in der 5 dargestellte Anlage entspricht im wesentlichen
der in 1 dargestellten Anlage, erweitert diese jedoch
durch eine vierte Wärmeenergiequelle EQ4, die baulich und
technologisch getrennt von der eine Kaskade aus drei Energiequellen
EQ1 bis EQ3 umfassenden Wärmeenergiequelle EQ an der Ringleitung
RL angeordnet ist. Die vierte Wärmeenergiequelle EQ4 kann
beispielsweise eine Erdwärmepumpe oder dergleichen, eine
nur saisonal verfügbare oder transportable Wärmequelle
wie transportable Sonnenkollektoren oder dergleichen sein, oder
sie kann eine Notenergiequelle, wie ein Holzofen etc darstellen,
die bei Ausfall der Hauptwärmeenergiequelle EQ durch Umschalten
des Dreiwegeventils V21 in die Ringleitung RL in Strömungsrichtung 4 eingeschaltet
werden kann. Hierdurch zeigt sich die Flexibilität der
vorgeschlagenen Anlage, da an jeder beliebigen Stelle der Ringleitung
RL weitere Wärmeenergiequellen (EQ), Wärmeenergieverbraucher
(EV) und Wärmeenergiespeicher (ES) auch nachträglich
entweder durch Zweiwegeventile V11–V17 oder Dreiwegeventile
V2, V21 zuschaltbar angeordnet werden können.
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Die
erfindungsgemäße Anlage ermöglicht es,
abhängig vom aktuellen Bedarf an Wärmeenergie in
den Verbrauchern und abhängig von der Verfügbarkeit
von Wärmeenergie auf Grund der jeweiligen Befüllung
der Speicher bzw. der Abgabefähigkeit der Quellen, alle
für eine Zu- und/oder Abführung von Wärmeenergie
benötigten Betriebsmittel über die zugeordneten
Ventile bedarfsgerecht in die Ringleitung zuzuschalten bzw. davon
abzukoppeln. So kann z. B. eine im Abwassersammelbehälter
ES2 enthaltene Restwärmemenge dem Nachheizregister EV42
zugeführt werden. Weiterhin kann selbst eine geringe Restwärmemenge
aus dem Erdwärmespeicher ES3 z. B. noch dem Vorheizregister
EV41 zugeführt werden. Selbstverständlich kann
ein hoher Wärmeenergiebedarf im Verbraucher EV1 entweder
aus dem Speicher ES12 oder nach Umschaltung auf Einspeisebetrieb
auch direkt über die Wärmeenergiequelle EQ3 gedeckt
werden. In Abhängigkeit der Kapazität dieser Betriebsmittel
können die Prozesse der Beladung des Speichers und des
Wärmeenergieverbrauchers auch kaskadiert erfolgen.
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6 stellt
eine Prinzipskizze einer Weiterentwicklung des in 1 gezeigten
Ausführungsbeispiels dar. In dieser Anlage umfasst die
Wärmeenergiequelle EQ zwei einzelne Energiequellen, z.
B. einen Sonnenkollektor EQ1 und einen konventionellen Ölbrenner
EQ2, die über eine Einspeiseleitung EL mittels eines Dreiwegeventils
V2 trennbar an die Ringleitung RL angeschlossen sind. An die zentrale Ringleitung
RL sind des weiteren ein Wärmeenergiespeicher ES1 über
ein Binärventil V11 und zwei Wärmeenergieverbraucher
EV2 und EV3 über Binärventile V15 bzw. V14 unabhängig
voneinander zu- und abschaltbar. An zwei Anschlussstellen AS2, AS1, zwischen
denen in Fließrichtung die Umwälzpumpe UP angeordnet
ist, ist eine zweite Ringleitung RL2 direkt an die zentrale Ringleitung
RL angeschlossen. Das durch die zentrale Ringleitung RL strömende wärmetragende
Medium verteilt sich somit auf einen Teilstrom, der durch die zentrale
Ringleitung RL fließt, und einen Teilstrom, der die zweite
Ringleitung RL2 durchströmt. Es ist dabei denkbar, dass
an den Anschlussstellen AS1, AS2 steuerbare Strömungsaufteiler
bzw. Verteilerventile angeordnet sind, die die Menge des abgezweigten
Wärmemediums steuert. An der zweiten Ringleitung RL2 sind
zwei weitere Wärmeenergiespeicher ES2 und ES3, die jeweils über
ein zugeordnetes Binärventil V31 bzw. V32 unabhängig
voneinander zu- und abschaltbar sind, und ein dritter Wärmeenergieverbraucher
EV3, der über ein Binärventil V33 zu- und abschaltbar
ist, angeordnet.
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Aufgrund
der direkten Verbindung der zweiten Ringleitung RL2 mit der zentralen
Ringleitung RL kann auch ein Teil des die Wärmeenergie
tragenden Mediums durch die zweite Ringleitung RL2 fließen,
in der parallel und unabhängig von der Wärmekaskade der
Ringleitung RL eine zweite Wärmekaskade durch die Betriebsmittel
ES2, ES3 und EV3 gebildet wird, wobei beide Wärmekaskaden
durch die gemeinsame Wärmeenergiequelle EQ mit Wärmeenergie
versorgt werden. Die zweite Ringleitung RL2 ermöglicht
eine unabhängige Wärmekaskadierung in den daran
angeschlossenen Betriebsmitteln gegenüber der Wärmekaskade
der an der zentralen Ringleitung RL angeschlossenen Betriebsmittel,
und ermöglicht zum einen eine hohe Störsicherheit
des Anlagenbetriebs im Hinblick auf eine redundanten Anlagenkonzeption,
andererseits eine unabhängige Wärmeversorgung
bestimmter Gebäudeteile durch die Ringleitung RL2 auf einem
gänzlich anderen Temperaturniveau. Des weiteren ermöglicht
das Vorhandensein einer zweiten bzw. mehrerer abgezweigter Ringleitungen RL2
eine dynamische Verteilung von Wärmeenergien zwischen den
einzelnen durch die Ringleitungen RL, RL2 definierten Wärmekapazitätskaskaden.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass ein Teil der in
dem Wärmespeicher ES1 der zentralen Ringleitung RL gespeicherten
Wärmeenergie in die zweite Ringleitung RL2 abgezweigt wird,
und zur Aufladung der Wärmeenergiespeicher ES2 oder ES3 oder
zur Versorgung des Wärmeenergieverbrauchers EV3 verwendet
wird, wodurch Wärmeenergie der zentralen Ringleitung RL
in die Wärmekaskade der zweiten Ringleitung RL2 übernommen
wird.
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Aufbauend
auf den in 5 und 6 dargestellten
Ausführungsbeispielen zeigt 7 eine Kombination
und Weiterentwicklung dieser Ausführungsbeispiele, bei
der die zweite Ringleitung RL2 mittels eines Strömungsaufteilers,
in diesem Ausführungsbeispiel als Dreiwegeventil V41 ausgebildet,
an die zentrale Ringleitung RL zu- bzw. abschaltbar angeschlossen
ist. In der zweiten Ringleitung RL2 ist der Energiespeicher ES1
in Reihe eingeschaltet, dies bedeutet, dass das wärmetragende
Medium bei zugeschaltetem Ventil V41 komplett durch den Wärmeenergiespeicher
ES1 fließt und diesen auflädt. Daneben ist ein
weiterer Wärmeenergiespeicher ES3 über ein Binärventil
V32 zu- und abschaltbar an die Ringleitung RL2 angeschlossen. Schließlich
ist ein Wärmeenergieverbraucher EV1 über ein Dreiwegeventil V33
schaltbar an die zweite Ringleitung RL2 angeschlossen. Die Anlage
umfasst ebenfalls eine aus zwei einzelnen Wärmeenergiequellen
EQ1, EQ2 bestehende Wärmeenergiequelle EQ, die zu- und
wegschaltbar durch das Dreiwegeventil V2 an die Ringleitung RL angeschlossen
ist. Baulich getrennt hiervon ist eine weitere Wärmeenergiequelle
EQ3, beispielsweise eine Wärmepumpe, angeordnet, die über
ein weiteres Dreiwegeventil V21 trennbar an die zentrale Ringleitung
RL angeschlossen ist, und unabhängig von der Wärmeenergiequelle
EQ an die Ringleitung RL zu- oder abschaltbar Wärmeenergie
in das Ringleitungssystem abgibt. Das vorliegende Ausführungsbeispiel
ermöglicht aufgrund des Dreiwegeventils V41 eine vollständige
Abkopplung der Ringleitung RL2 von der Ringleitung RL, so dass die
an der Ringleitung RL2 angeschlossenen Betriebsmittel bei Bedarf
zu- und wegschaltbar sind. Dies hat den Vorteil, das beispielsweise
zur Erhöhung der Störsicherheit oder Erhöhung
bzw. Einsparung von Wärmeenergie, beispielsweise bei hohem
Energieertrag von nur zeitbegrenzt zur Verfügung stehenden
Wärmeenergiequellen EQ, wie Sonnenkollektoren oder Wärmepumpen,
die Betriebsmittel der Ringleitung RL2 zur Speicherung überschüssiger
Wärmeenergie zugeschaltet oder zur Einsparung von Wärmeenergie
in Zeiten niedriger Wärmeenergieerzeugung abgeschaltet
werden können.
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Aufbauend
auf dem in 7 gezeigten Ausführungsbeispiel
stellt die Prinzipskizze der 8 ein weiteres
Ausführungsbeispiel mit einer zweiten Ringleitung RL2 dar.
Im Unterschied zu dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel
verbindet die Wärmeenergiequelle EQ3 bei der vorliegenden
Anlage über ein Dreiwegeventil V42 die zentrale Ringleitung
RL an der Anschlussstelle AS3 mit der zweiten Ringleitung RL2. Die
Ringleitung RL2 ist somit zum einen an der Anschlussstelle AS1 über
ein Dreiwegeventil V41 mit der Ringleitung RL verbunden, und kann
bedarfsweise zu- und wegschaltbar Wärmeenergie aus dem Kreislauf
der Ringleitung RL entnehmen und beispielsweise in dem Wärmeenergiespeicher
ES1 und über das Ventil V32 steuerbar in den Wärmeenergiespeicher
ES3 einlagern. Zum anderen kann an der Anschlussstelle AS3 über
das Dreiwegeventil V42 steuerbar ein Teil des Wärmeenergie
tragenden Mediums aus der Ringleitung RL entnommen, mittels der
Wärmeenergiequelle EQ3 auf ein höheres energetisches
Niveau gehoben und in die Ringleitung RL2 eingespeist werden, womit
beispielsweise der Wärmeenergieverbraucher über
das Dreiwegeventil V33 steuerbar direkt mit Wärmeenergie
versorgt wird. Somit wird in der Ringleitung RL2 unabhängig von
der Wärmekaskade der zentralen Ringleitung RL eine individuell
einstellbare Wärmekaskade auf einem anderen energetischen
Niveau eingerichtet, Es versteht sich dabei von selbst, dass die
Reihenfolge von Wärmeenergiequellen EQ, Wärmeenergiespeichern
ES und Wärmeenergieverbrauchern EV entlang der Ringleitungen
RL, RL2 sowie die Lage der Anschlussstellen AS1, AS2, AS3 sowie
die Lage der Umwälzpumpe an der Ringleitung RL beliebig
ist und sich an den Einsatzzweck und -anforderung der Anlage orientiert.
Als besondere Ausführung ist grundsätzlich eine
Umkehr der Fließrichtung des wärmetragenden Mediums
vorgesehen, welche aus Gründen der Übersichtlichkeit
hier nicht dargestellt ist.
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9 zeigt
in einem Ablaufdiagramm ein Ausführungsbeispiel eines möglichen
Steuerungsverfahrens für eine erfindungsgemäße
Anlage: Zunächst wird zu einem Zeitpunkt MJ die
Ist-Außentemperatur TA und die
Ist-Innentemperatur TI eines mit der Anlage
zu beheizenden Gebäudes gemessen.
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Ausgehend
von diesen Daten wird extrapolierend eine benötigte Wärmekapazität
QZ zur Erreichung einer Ziel-Innentemperatur
TZ zu einem zukünftigen Zeitpunkt
MZ berechnet. Hierzu können Daten über
die prognostizierte Entwicklung der Außentemperatur TA und Innentemperatur TI,
gestützt auf empirische Daten oder Daten aus einem Wettervorhersagesystems,
sowie Wärmeverlustcharakteristiken des Gebäudes
aufgrund bekannter bzw. prognostizierten Temperaturdifferenzen zwischen
Innen- TI und Außentemperatur TA berücksichtigt werden.
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Nach
Berechnung der zukünftig bereitzustellenden Wärmekapazität
QZ wird mittels der Temperaturfühler
TM1x, TM2x und gegebenenfalls weiterer Messvorrichtungen, wie z.
B. Durchflussmengenmesseinrichtung FLM, oder Innentemperaturfühler der
Zielebene die bereits in der Anlage, d. h. in den wärmetechnischen
Betriebsmitteln EQ, ES und EV gespeicherte Wärmekapazität
QJ = f(TM1x, TM2x) ermittelt. Die zukünftig
bereitzustellende Wärmekapazität kann vorteilhafterweise
auch die bisherigen und/oder künftigen Stillstandsverluste
der angeschlossenen Betriebsmittel EQ, ES und EV berücksichtigen.
Hierzu entspricht die Wärmekapazität QJ der frei verfügbaren Wärmekapazität,
da in der Anlage beispielsweise auch Wärmeenergiespeicher
vorhanden sein können, wie z. B. Trinkwasserwärmeenergiespeicher
ES auf sehr hohem Temperaturniveau, welche einen definierten Energiebedarf
bevorraten müssen, und deren Wärmekapazität
nicht frei verfügbar ist. Jedoch können in der
Anlage auch Trinkwasserwärmeenergiespeicher ES vorhanden
sein, deren Wärmekapazität frei verfügbar
ist, und die in Zeiten außerhalb der eingestellten Kernzeiten – zum
Zwecke der Energieeinsparung – energetisch vorteilhaft tiefenentleert
werden können, um deren Wärmeenergie für
andere Aufgaben, z. B. zur Versorgung von Wärmeenergieverbrauchern
EV, wie Radiatoren, Fussbodenheizungen, Schwimmbadheizungen etc., zur
Verfügung zu stellen.
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Anschließend
wird aus der Differenz der zum Zeitpunkt M gespeicherten Wärmekapazität
QJ und der in Zukunft bereitzustellenden
Wärmekapazität QZ, die
bereits Stillstandsverluste im Zeitraum MJ bis MZ berücksichtigen kann, die Menge
der noch von den Wärmeenergiequellen EQ im Zeitraum MJ bis MZ zu erzeugenden
Wärmekapazität ΔQ bestimmt, die in den
Wärmeenergiespeichern ES einzulagern ist.
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In
diesem Schritt wird die benötigte Wärmeenergiemenge
mittels der oder den Wärmeenergiequellen EQ, der oder den
Wärmenergiespeichern ES und dem oder den Wärmenergieverbrauchern
EV erzeugt, gespeichert und verteilt, Dies ermöglicht die vorausschauende
Energieumwandlung und Einlagerung von Wärmeenergie von
nur zeitweise zur Verfügung stehenden Wärmeenergiequellen
EQ, wie Sonnenkollektoren, in die Wärmeenergiespeicher
ES und Wärmeenergieverbraucher EV und somit eine optimale
Ausbeute von regenerativen Wärmenergiequellen.
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Ebenfalls
wird in dem Zeitraum MJ bis MZ die Wärmekaskadierung
zwischen den wärmetechnischen Betriebsmitteln EQ, ES und
EV durch Steuerung der Ventile V11 ... V42 und der Drehzahl der Umwälzpumpe
UP so eingestellt, dass zum einen die Temperaturanforderung TZ in den Wärmeenergieverbrauchern
EV zum Zeitpunkt MZ erfüllt wird
und zum anderen in der Anlage eine optimale Wärmekaskadierung
innerhalb der wärmetechnischen Betriebsmittel im Hinblick
auf minimale Wärmeverluste und höchste Wärmeeffizienz
erreicht wird.
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Dieses
Steuerungsverfahren kann beliebig oft mit beliebigen Steuerungszeiträumen
MJ bis MZ durchgeführt
werden, wobei sich der kürzeste Steuerungszeitraum an dem
kürzesten Wärmeerzeugungszyklus der Wärmeenergiequellen
EQ zu orientieren hat.
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Ein
Schwerpunkt der erfindungsgemäßen Anlage besteht
darin, dass der oder die Wärmeenergiequellen stufenweise
oder stufenlos an die Ringleitung zu- und wegschaltbar sind, wobei
grundsätzlich nur eine einzige Umwälzpumpe zum
Betrieb der Anlage notwendig ist. Jedoch kann es unter Umständen vorteilhaft
sein, wenn neben der Umwälzpumpe UP weitere Hilfsumwälzpumpen,
insbesondere in Ringleitungen vorgesehen sind, um einen genügend
hohen Durchfluss des wärmetragenden Mediums in den Ringleitungen
zu gewährleisten.
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Eine
Anlage nach Anspruch 1 oder 2 ermöglicht ein dynamisches Energiemanagement
auch bei vollständig abgeschalteten Wärmeenergiequellen oder
sonstigen wärmetechnischen Betriebsmittel, wobei vorhandene
Hydraulik mit Pumpen- und Regeltechnik weiterhin auch ohne zugeschaltete
Wärmeenergiequellen oder sonstige wärmetechnischen Betriebsmittel
einsetzbar ist, was insbesondere bei der Nachrüstung von
bestehenden Altanlagen die Umbaukosten drastisch reduziert und zu
hohen Energieeinsparungen führt. Zum Beispiel lässt
sich beim Einsatz solarer Wärmeenergiequellen auch außerhalb
der Zeiten solaren Ertrages die gespeicherte Energie der Wärmeenergiespeicher
nutzen bzw. alternative Wärmeenergiequellen zuschalten.
Somit kann außerhalb der Zeiten von Sonnenerträgen
oder außerhalb der Funktion anderer Wärmeenergiequellen
der Wärmekreislauf durch Wegschalten der Wärmeenergiequellen „kurzgeschlossen"
werden, und somit gespeicherte Wärmeenergie in der Wärmeverteilungsanlage
dynamsich zwischen Wärmespeicher- und -verbraucher verteilt
werden. Somit ist die Hydraulik in Form der Ringleitung auch bei
weggeschaltetem Wärmeenergiequellen zur Energieumverteilung
zwischen allen angeschlossenen Betriebsmitteln nutzbar. Insbesondere
temporäre, d. h. nur zeitweise zur Verfügung stehende
Wärmeenergiequellen wie Sonnenkollektoren lassen sich so
effizient nutzen, indem ihre Wärme in Zeiten hoher Wärmeeinstrahlung
ausnahmslos in den Wärmespeichern gespeichert wird, und
in Zeiten niedrigen oder keines Sonnenertrags diese Wärmequellen
weggeschaltet werden, so dass sie keine Wärme an die Umwelt
abgeben. Des weiteren lassen sich bestimmte Temperaturniveaus zwischen
den einzelnen Betriebsmitteln (Wärmequellen. -speicher,
-verbraucher) durch stufenloses oder abgestuftes Mischen des in
der Ringleitung zirkulierenden und Wärmeenergie tragenden Mediums
mit den in den Betriebsmitteln befindlichen und Wärmekapazität
gespeicherten Medien herstellen, und so ein dynamisches Energiemanagementkonzept
realisieren. Am Beispiel der thermischen Solaranlage als Wärmeenergiequelle
wird aufgezeigt, dass Wärmeenergie unter Umgehung des Energiespeichers
auch direkt einem oder mehreren Energieverbrauchern (im Falle einer
Energieanforderung) zugeführt werden kann. Dadurch können
sonst übliche Energieverluste, welche bei m Transport und
der Energiespeicherung entstehen, nahezu vollständig ausgeschlossen
werden.
-
- EQ
- Kaskade
von Wärmeenergiequellen
- EQ1
- erste
Wärmeenergiequelle mit höchsten Energieniveau,
z. B. Heizkessel
- EQ2
- zweite
Wärmeenergiequelle mit mittlerem Energieniveau, z. B. thermischer
Solarkollektor
- EQ3,
EQ4,
- Dritte,
vierte und fünfte Wärmeenergiequelle mit niedrigem
- EQ5
- Energieniveau,
z. B. Wärmepumpe oder anderer Energieumwandler
- ES
- Kaskade
von Wärmeenergiespeichern
- ES1
- erster
Energiespeicher mit sehr hohem Energieniveau, z. B. Pufferspeicher
- ES11
- erster
Teilspeicher mit höchstem Energieniveau, z. B. Brauchwasserspeicher
- ES12
- zweiter
Teilspeicher mit hohem Energieniveau, z. B. Heizwasserspeicher
- ES2
- zweiter
Energiespeicher mit mittlerem Energieniveau, z. B. Abwassersammler
- ES3
- dritter
Energiespeicher mit (sehr) niedrigem Energieniveau, z. B. Regenwasserzisterne,
Erdwärmespeicher, Soleleitungen
- EV
- Kaskade
von Wärmeenergieverbrauchern
- EV1
- erster
Energieverbraucher mit höchstem Energieniveau, z. B. Warmwasserheizkreis
- EV2
- zweiter
Energieverbraucher mit mittlerem Energieniveau, z. B. Niedertemperaturheizkreis
(direkt oder indirekt über Plattenwärmetauscher)
- EV3
- dritter
Energieverbraucher mit niedrigem Energieniveau, z. B. Fußbodenheizung
- EV4
- vierter
Energieverbraucher mit sehr niedrigem Energieniveau, z. B. Lüftungsaggregat
- EV41
- erster
Teilverbraucher mit niedrigstem Energieniveau, z. B. Vorheizregister
- EV42
- zweiter
Teilverbraucher mit sehr niedrigem Energieniveau, z. B. Nachheizregister
- EV5
- Fünfter
Energieverbraucher, z. B. Flächenfußbodenheizung
- ZV41
- Saugleitung
Außenluft, z. B. kalte Außenfrischluft
- AV41
- Druckleitung
Fortluft, z. B. abgekühlte Gebäudefortluft
- ZV42
- Druckleitung
Zuluft, z. B. erwärmte Außenluft
- AV42
- Saugleitung
Abluft, z. B. Raumabluft
- L
- Zentrale
Ringleitung zur Energieeinspeisung bzw. Umschichtung
- EL
- Einspeiseleitung
für ein Wärmenergie tragendes Medium
- RL
- (zentrale)
Ringleitung zur Zirkulation des Wärmenergie tragenden Mediums
- RL2
- Zweite
Ringleitung zur Zirkulation des Wärmenergie tragenden Mediums
zur Schaffung einer zweiten Wärmekaskade
- AS1,
AS2, AS3
- Anschlussstellen
der zweiten Ringleitung RL2 an die zentrale Ringleitung (RL)
- BL
- Bypassleitung
- V11–V18
- erste
Ventile in Ringleitung pro Energiespeicher bzw. Energieverbraucher
(je nach Ausführung Zwei- oder Dreiwegeventile zu-, ab-,
umschaltbar oder kontinuierlich regel- oder drosselbar)
- V111,
V17
- zweite
Ventile in Ringleitung zu Betriebsmitteln (untergelagerte Ventile
zu EQ, ES, EV, z. B. für Reihen- oder Vorrangschaltung usw.)
- V2,
V21, V22
- Regelventil/auch
Umschaltventil zwischen Einspeise- und Ringleitung
- V31–V33
- Dritte
Ventile in zweiter Ringleitung (RL2) für Zu- und Wegschaltbarkeit
von Betriebsmitteln
- V41,
V42
- Schaltventil
zur Zu- und Wegschaltbarkeit der zweiten Ringleitung (RL2) an die
zentrale Ringleitung (RL)
- UP
- (zentrale)
Umwälzpumpe, insbesondere drehzahlgeregelt
- 2
- Leitungsknoten
(beispielhaft in 1)
- 4
- Strömungsrichtung
Wärmeenergie tragendes Medium bei Energieeinspeisung
- 6
- Strömungsrichtung
Wärmeenergie tragendes Medium bei Energieumschichtung
- S
- Steuerung/Regelung
- SL
- zentrale
Steuerleitung
- FL1
- erste
zentrale Fühlerleitung
- TM1x
- Temperaturfühler
in Energiespeicher bzw. Energieverbraucher
- FL2
- zweite
zentrale Fühlerleitung
- TM2x
- Temperaturfühler
in zentraler Ringleitung
- FLM
- Durchflussmengenmesseinrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19729747
A1 [0003]
- - DE 1021877663 [0004]