-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auslegen von Druckerzeugnissen
auf einem Transportband mit einem Schaufelrad gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Aus
DE 10 2004 022 082
B4 ist eine Auslegevorrichtung mit einem drehbaren Schaufelrad
und einem in Bezug auf die Drehung des Schaufelrads ortsfesten Bremskörper bekannt,
der in die Schaufeln des Schaufelrades eingreift und diese verengt,
so dass ein in ein Fach des Schaufelrades hinein gleitendes Druckerzeugnis
einerseits an dem Bremskörper
und andererseits an einer eine Außenseite des Fachs bildenden
Schaufel reibt und dadurch abgebremst wird. Durch die Abbremsung
soll ein zu heftiges Aufschlagen der Druckerzeugnisse auf den Boden
der Fächer
vermieden werden, das zu einer Beschädigung der Druckerzeugnisse
oder zu einem Zurückprallen
führen
könnte,
was wiederum dazu führt, dass
die Produkte ungleichmäßig auf
ein das Schaufelrad folgendes Transportband ausgelegt werden.
-
Um
eine befriedigende Bremswirkung zu erzielen, muss die Stellung dieses
herkömmlichen Bremskörpers exakt
an die Einlaufbewegung und die Dicke der Druckerzeugnisse in die
Fächer
angepasst sein. Treffen die Druckerzeugnisse zu früh auf den Bremskörper bzw.
sind sie zu dick, um im Moment des Eindringens in das Fach in den
Spalt zwischen Schaufel und Bremskörper zu passen, so werden sie sehr
abrupt abgebremst, und es treten dieselben Probleme auf wie bei
einem ungebremsten Aufprallen der Produkte auf den Boden des Fachs.
Im Extremfall kann ein Zurückprallen
eines Druckerzeugnisses vom Bremskörper sogar dazu führen, dass
es aus dem Fach wieder herausspringt. Zwar nimmt die Verzögerung,
die der Bremskörper
an einem Druckerzeugnis bewirkt, im Laufe der Drehung des Schaufelrades
ab, doch ändert
sich nichts daran, dass eine anfänglich
zu starke Verzögerung
des Druckerzeugnisses dazu führen
kann, dass es nicht tief genug in das Fach eindringt, was wiederum
eine ungleichmäßige Auslage
auf dem Transportband zur Folge hat. Treten die Druckerzeugnisse
hingegen zu spät
in das Fach ein, so ist der Spalt zwischen der äußeren Schaufel des Fachs und
dem Bremskörper
bereits so breit, dass keine wirksame Abbremsung mehr stattfindet.
Die Bremsvorrichtung ist daher prinzipiell empfindlich gegen Streuung
des Eintreffzeitpunkts der Druckerzeugnisse. Es genügen geringe
Unterschiede in den Dicken der zu verarbeitenden Produkte, um eine
Anpassung der Auslegevorrichtung erforderlich zu machen.
-
Die
GB 2 168 686 A offenbart
ein Schaufelrad, in dessen Taschen flexible Elemente zum Klemmen
von Dokumenten in den Taschen angeordnet sind.
-
Die
DD 280 087 A1 betrifft
eine Vorrichtung zum schuppenförmigen
Auslegen von Produkten, wobei hinter Abstreifern zwischen Schaufeln
mehrere Bürstenwalzen
angeordnet sind.
-
Die
DD 264 190 A1 offenbart
ein Schaufelrad mit Luftdüsen
zum Bremsen der Produkte. Zusätzlich sind
angetriebene Walzen zum Beschleunigen der Produkte bei der Ablage
auf ein Förderband
angeordnet.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Auslegen
von Druckerzeugnissen auf einem Transportband mit einem Schaufelrad zu
schaffen.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass die Vorrichtung zum Auslegen von Druckerzeugnissen auf ein
Transportband mit einem Schaufelrad, das eine Mehrzahl von in die
Umfangsrichtung verteilten Schaufeln trägt, die jeweils eine Außenseite
und eine Innenseite eines die Druckerzeugnisse aufnehmenden Fachs
bilden, und einem nicht um die Achse des Schaufelrades rotierenden
Bremskörper,
der eine von in die Fächer eingeführten Druckerzeugnissen überstrichene Bremsoberfläche aufweist,
und bei der die Bremsoberfläche
der Drehachse des Schaufelrades zugewandt ist. Die Orientierung
der Bremsoberfläche
hat zur Folge, dass die Abbremsung der Druckerzeugnisse jeweils
zwischen der Bremsoberfläche
einerseits und einer die Innenseite des Fachs bildenden Schaufel
andererseits stattfindet. Der Spalt zwischen diesen beiden Oberflächen wird
im Laufe der Drehung des Schaufelrades nicht weiter, sondern enger. Ein
Druckerzeugnis, das früh
in das Fach eintritt, wird zunächst
schwach und dann zunehmend stärker
abgebremst; ein spät
eingetretenes Druckerzeugnis, bei dem zum Abbremsen weniger Zeit
zur Verfügung steht,
wird von vornherein stark gebremst. Die Vorrichtung ist somit tolerant
gegen variable Eintrittszeiten bzw. Dicken der Produkte; es werden
alle in zweckmäßiger Weise
abgebremst.
-
Die
Bremseinrichtung ist als eine Walze ausgebildet, die mit den Fächern des
Schaufelrades im axialen Schnitt überlappt. Durch eine geeignete
Drehung der Walze kann erreicht werden, dass in die Fächer eintretende
Produkte vergleichsweise behutsam, zurückprallende Produkte aber heftig
abgebremst werden.
-
Um
wirksam zu sein, ist die Bremswalze an einer unteren Hälfte des
Schaufelrades und vor einem unteren Scheitelpunkt desselben angeordnet. So
trägt der
Impuls, mit dem die Druckerzeugnisse in die Fächer eintreten, dazu bei, sie
gegen die Bremswalze zu drücken.
-
Um
zurückprallende
Produkte stärker
zu bremsen als eintretende, rotiert die Bremswalze zweckmäßigerweise
gegensinnig zum Schaufelrad.
-
Um
die Bremswalze drehanzutreiben, kann Reibkontakt mit den in die
Fächer
des Schaufelrades eintretenden Druckerzeugnissen genügen.
-
Damit
die Druckerzeugnisse den Bremskörper
passieren können,
sollte dessen Überlappung
mit den Fächern
des Schaufelrades auf einen radial äußeren Bereich der Fächer begrenzt
sein.
-
Zum
Auslegen der Druckerzeugnisse aus den Fächern auf das Transportband
kann ein Ausstreifer mit umlaufender Ausstreiffläche vorgesehen sein. Während bei
einem stationären
Ausstreifer die führende
Kante des Druckerzeugnisses über
die Oberfläche
des Ausstreifers hinweg schleift, kann die umlaufende Ausstreiffläche der
radialen Auswärtsbewegung
des Druckerzeugnisses beim Ausstreifen folgen. So wird die Reibung
und die Beanspruchung der Druckerzeugnisse beim Ausstreifen minimiert.
-
Bei
der Ausstreiffläche
kann es sich insbesondere um ein umlaufendes Endlosband handeln.
-
Vorzugsweise
umschlingt das Endlosband die Achse des Schaufelrades, insbesondere,
indem es auf einer Riemenscheibe des Schaufelrades umläuft. Eine
solche Anordnung hat den Vorteil des einfachen Aufbaus, und sie
erlaubt, zu kleine Krümmungsradien
des Endlosbandes zu vermeiden.
-
Die
Riemenscheibe, auf der das Endlosband umläuft, kann fest mit dem Schaufelrad
verbunden sein, um das Endlosband anzutreiben. Durch geeignete Wahl
des Radius der Riemenscheibe kann die Geschwindigkeit des Endlosbandes
so eingestellt werden, dass die führende Kante eines Druckerzeugnisses
während
des Ausstreifens stets mit derselben Stelle des Endlosbandes in
Kontakt bleibt.
-
Eine ähnliche
Wirkung kann auch erreicht werden, wenn die Ausstreiffläche die
Umfangsfläche einer
Walze ist.
-
Aufgrund
ihrer Toleranz gegen wechselnde Eintrittszeiten der Druckerzeugnisse
in die Fächer des
Schaufelrades ist sie besonders vorteilhaft anwendbar, wenn wenigstens
zwei Eintrittsstellen für Druckerzeugnisse
am Umfang des Schaufelrads verteilt sind.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
-
Es
zeigen:
-
1 einen
schematischen Axialschnitt durch eine Auslegevorrichtung gemäß einer
ersten Ausgestaltung der Erfindung;
-
2 eine
Teilansicht der Auslegevorrichtung aus 1 zu einem
geringfügig
späteren
Zeitpunkt als dem der 1;
-
3 eine
zu 1 analoge Ansicht einer Auslegevorrichtung gemäß einer
zweiten Ausgestaltung der Erfindung.
-
1 zeigt
einen schematischen Schnitt durch eine Auslegevorrichtung gemäß einer
ersten Ausgestaltung der Erfindung. Kern der Auslegevorrichtung
ist ein Schaufelrad 01 mit einer Mehrzahl von im Querschnitt
spiralig geformten Schaufeln 02, die jeweils paarweise
Fächer 03 zum
Aufnehmen von über
Eintrittsstellen 04; 06, insbesondere Bandfördereinrichtungen 04; 06 von
einem Falzapparat her zugeführten
gefalzten Druckerzeugnissen 07 bilden. Ein Druckerzeugnis 07 ist
exemplarisch in einem der Fächer 03 dargestellt.
-
Vorzugsweise
ist die Auslegevorrichtung in einem Falzapparat einer Druckmaschine
angeordnet.
-
Das
Schaufelrad 01 ist in axialer Richtung in eine Mehrzahl
von Segmenten unterteilt. Um eine Achse 09 schwenkbar aufgehängte Bremskörper 08, insbesondere
Bremswalzen 08 oder Bremsbänder sind in die Zwischenräume zwischen
den Segmenten des Schaufelrades 01 einführbar.
-
In
die Zwischenräume
zwischen den Segmenten des Schaufelrades 01 greifen ferner
Ausstreifer 11, insbesondere Ausstreiferwalzen 11 ein. Unterhalb
der Ausstreiferwalzen 11 verläuft ein Transportband 12.
Die Ausstreiferwalzen 11 liegen auf dem Transportband 12 bzw.
auf in der 1 nicht gezeigten, auf das Transportband 12 ausgelegten Druckerzeugnissen 07 auf
und ist über
diese durch Reibschluss drehangetrieben.
-
Das
von einer der Bandfördereinrichtungen 04; 06 zugeführte und
in eines der Fächer 03 eingeworfene
Druckerzeugnis 07 gleitet zunächst entlang der äußeren das
Fach 03 begrenzenden Schaufel 02 in das Fach 03 hinein,
während
sich das Schaufelrad 01 kontinuierlich dreht. In der in 1 gezeigten
Stellung gelangt das Druckerzeugnis 07 in Kontakt mit den
Bremswalzen 08. Durch die fortschreitende Drehung des Schaufelrades 01 wird
das Druckerzeugnis 07, wie in 2 gezeigt,
durch die Bremswalzen 08 von der äußeren Schaufel 02 abgehoben
und in einer geringfügig über die
Stellung der 2 hinaus gedrehten Stellung
des Schaufelrades 01 zwischen den Bremswalzen 08 und
der inneren Schaufel 02 des Fachs 03 geklemmt.
Durch die dabei auftretende Reibung werden die Bremswalzen 08 drehangetrieben und
gleichzeitig das Druckerzeugnis 07 verzögert. Die Länge des Wegs, auf dem das Druckerzeugnis 07 verzögert wird,
ist über
die Stellung der Bremswalze 08 regelbar: je weiter sich
diese mit dem Schaufelrad 01 überschneidet, umso stärker ist
die Verzögerung.
Falls im Einzelfall die Verzögerung
nicht ausreicht, um ein Zurückprallen
des Druckerzeugnisses 07 beim Auftreffen auf den Boden
des Fachs 03 zu verhindern, verhindert die Bremswalze 08 eine
unerwünschte
Rückwärtsbewegung
des Druckerzeugnisses 07, zum einen weil aufgrund der Eigenrotation der
Bremswalze 08 die Verzögerung,
die diese auf ein sich aus einem Fach 03 herausbewegendes
Druckerzeugnis 07 ausübt,
wesentlich stärker
ist als die auf ein eindringendes Druckerzeugnis 07 ausgeübte, zum
anderen weil die Klemmung zwischen den Bremswalzen 08 und
der inneren Schaufel 02 im Laufe der Drehung des Schaufelrades 01 zunimmt und
somit bei einem zurückprallenden
Druckerzeugnis 07 stärker
ist als bei einem eindringenden.
-
Die
Bremswalze 08 kann mit einzelnen radartigen Elementen auf
einer durchgehenden Achse ausgeführt
sein. Auch kann für
Gruppen von radartigen Elementen oder für jedes radartige Element eine eigene
Achse vorgesehen sein. Diese Achsen können unabhängig von einander ortsveränderbar
sein.
-
Auch
kann ein Ballen der Bremswalze 08 mit umlaufenden Nuten
versehen sein, so dass die Segmente des Schaufelrades 01 in
dieses Nuten eingreifen können.
Vorzugsweise sind in axialer Richtung mindestens zwei Bremskörper 08 vorgesehen.
-
Die
Bremswalzen 08 sind beispielsweise elastisch nach von dem
Schaufelrad 01 fort auslenkbar, um ein Blockieren des Schaufelrades 01 bei
Steckenbleiben eines Druckerzeugnisses 07 an den Bremswalzen 08 zu
vermeiden.
-
Vorzugsweise
sind die Bremswalzen 08 reibschlüssig auf der Achse 09 geklemmt.
-
Wie 2 zeigt,
trifft die gefalzte Vorderkante des Druckerzeugnisse 07 kurz
vor Erreichen des Bodens des Fachs 03 auf die Ausstreiferwalze 11. Diese
rotiert gleichsinnig mit dem Schaufelrad 01, so dass das
Druckerzeugnis 07 von der Ausstreiferwalze 11 gleichzeitig
aus dem Fach 03 heraus geschoben und gegen dessen äußere Schaufel 02 gedrückt wird.
So wird ein Abprallen der Druckerzeugnisse 07 von der Ausstreiferwalze 11 vermieden,
und eine gleichmäßig geschuppte
Folge von Druckerzeugnissen 07 wird auf das unter der Ausstreiferwalze 11 vorbeilaufende
Transportband 12 ausgelegt.
-
3 zeigt
einen schematischen axialen Schnitt durch eine Auslegevorrichtung
gemäß einer zweiten
Ausgestaltung der Erfindung. Die Ausstreiferwalze 11 ist
hier durch ein umlaufender Ausstreifer 13, insbesondere
Endlosband 13 ersetzt, das eine auf der Achse des Schaufelrades 01 rotierende
Riemenscheibe 14 sowie zwei weitere Riemenscheiben 16 umschlingt.
Das Endlosband 13 könnte
in ähnlicher
Weise wie die Ausstreiferwalze 11 über das Transportband 12 angetrieben
werden, indem die untere der beiden Riemenscheiben 16 gegen
das Transportband 12 drückt.
In diesem Fall müsste
die Riemenscheibe 14 gegen das Schaufelrad 01 drehbar
sein.
-
In
der hier betrachteten Ausgestaltung hingegen ist das Endlosband 13 von
dem Transportband 12 beabstandet, und die Riemenscheibe 14 ist fest
mit dem Schaufelrad 01 verbunden, um gemeinsam mit diesem
zu rotieren. Das Verhältnis
zwischen der Drehgeschwindigkeit des Schaufelrades 01 und der
Umlaufgeschwindigkeit des Endlosbandes 13 ist daher durch
den Radius der Riemenscheibe 14 bestimmt. Wenn der Radius
groß ist,
gleitet während des
Ausstreifens das Endlosband 13 an der Vorderkante des Druckerzeugnisses 07 vorbei,
so dass dieses gegen die äußere Schaufel 02 des
es aufnehmenden Fachs 03 gedrückt wird.
-
Je
kleiner der Durchmesser der Riemenscheibe 14 ist, umso
langsamer läuft
das Endlosband 13 um. Es ist daher möglich, die Geschwindigkeit
des Endlosbandes 13 so anzupassen, dass während des gesamten
Ausstreifvorgangs derselbe Punkt des Endlosbandes 13 mit
der Vorderkante eines Druckerzeugnisses 07 in Kontakt ist.
So kann jegliche Reibung zwischen dem Endlosband 13 und
den Druckerzeugnissen 07 während des Ausstreifens vermieden
werden.
-
- 01
- Schaufelrad
- 02
- Schaufel
- 03
- Fach
- 04
- Bandfördereinrichtung
- 05
-
- 06
- Bandfördereinrichtung
- 07
- Druckerzeugnis
- 08
- Bremskörper, Bremswalze
- 09
- Achse
- 10
-
- 11
- Ausstreifer,
Ausstreiferwalze
- 12
- Transportband
- 13
- Ausstreifer,
Endlosband
- 14
- Riemenscheibe
- 15
-
- 16
- Riemenscheibe