-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur lösemittelfreien,
kontinuierlichen Herstellung von zinnfreien Reaktionsprodukten mit
geringer Molekulargewichtsverteilung von hydroxygruppenhaltigen,
carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen und/oder hydrierten Ketonharzen
und/oder carbonylhydrierten und kernhydrierten Keton-Aldehydharzen
auf Basis von aromatischen Ketonen und Polyisocyanaten, in einem
Extruder, Strömungsrohr, Intensiv-Kneter, Intensiv-Mischer
oder statischen Mischer und deren Verwendung, insbesondere als Hauptkomponente,
Basiskomponente oder Zusatzkomponente in Beschichtungsstoffen, Kugelschreiberpasten,
Klebstoffen, Druckfarben und Tinten, Polituren, Lasuren, Pigmentpasten,
Spachtelmassen, Kosmetikartikeln sowie Dicht- und Dämmstoffen.
-
Keton-Aldehydharze
werden in Beschichtungsstoffen z. B. als filmbildende Zusatzkomponente
eingesetzt, um bestimmte Eigenschaften wie Antrocknungsgeschwindigkeit,
Glanz, Härte oder Kratzfestigkeit zu verbessern. Üblicherweise
verfügen Keton-Aldehydharze über Hydroxygruppen
und können daher z. B. mit Polyisocyanaten oder Aminharzen
vernetzt werden. In physikalisch oder oxidativ trocknenden Lack-
oder Klebsystemen findet dagegen kein Polymeraufbau durch Vernetzung
dieser Harze statt. Derartige Beschichtungen besitzen daher oft
wegen der unvernetzten und daher relativ niedrigmolekularen Anteile
eine geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber z.
B. Benzin, Chemikalien oder Lösemitteln.
-
Die
oben erwähnten Nachteile können verbessert werden,
wenn das Molekulargewicht der Keton-Aldehydharze erhöht
wird. Durch die Erhöhung des Molekulargewichtes steigen
der Schmelz- bzw. der Erweichungsbereich signifikant an, was zwar
bzgl. Antrocknungsgeschwindigkeit und oben erwähnter Widerstandsfähigkeit
von Beschichtungsstoffen oder Klebstoffen positiv ist, sich jedoch
auf die Herstellung hochwertiger Produkte, z. B. Farbzahl der Harze,
negativ auswirken kann. Darüber hinaus werden die guten
Löslichkeitseigenschaften und rheologischen Eigenschaften
der Harze negativ beeinflusst.
-
Zusätzlich
unterliegen die Carbonylgruppen durch z. B. Bestrahlung klassischen
Abbaureaktionen wie z. B. vom Norrish-Typ I oder II [Laue,
Plagens, Namen und Schlagwort-Reaktionen, Teubner Studienbücher, Stuttgart,
1995].
-
Die
Verwendung nicht modifizierter Keton-Aldehyd- oder Ketonharze ist
daher für qualitativ hochwertige Anwendungen z. B. im Außenbereich,
bei dem hohe Beständigkeitseigenschaften insbesondere gegenüber
Bewitterung und Hitze erforderlich sind, nicht möglich. Ähnlich
unbefriedigende Bewitterungseigenschaften besitzen Phenolharze des
Novolaktyps oder Naturharze.
-
Die
Umwandlung der Carbonylgruppen in sekundäre Alkohole durch
Hydrierung von Keton-Aldehydharzen wird seit langem praktiziert
(
DE 8 70 022 ,
DE 32 41 735 ,
JP 11012338 ). Ein typisches und bekanntes Produkt
ist Kunstharz SK der Degussa GmbH. Die Verwendung carbonyl- und
kernhydrierter Keton-Aldehydharze auf Basis von Ketonen, die aromatische
Gruppen enthalten, ist ebenfalls möglich. Ein solches Harz
wird in
DE 33 34 631 beschrieben.
Die OH-Zahl derartiger Produkte ist mit über 200 mg KOH/g
sehr hoch.
-
Die
Reaktion zwischen Isocyanatgruppen und Hydroxygruppen wird üblicherweise
unter Verwendung von Katalysatoren beschleunigt. Aufgrund vieler
Vorteile wie z. B. Kinetik der Reaktion oder Stabilität
des Katalysatorsystems auch bei langer thermischer Belastung haben
sich zinnorganische Verbindungen wie z. B. Dibutylzinndilaurat etabliert.
Die Industrie ist jedoch angehalten, diese Katalysatoren aus ökologischen
und toxikologischen Gründen zu substituieren.
-
WO 03/091307 (
EP 1 361 236 ) beschreibt
die Herstellung und Verwendung von Polyurethan-Harzen, die das Reaktionsprodukt
aus mindestens einem Diisocyanat und einer Gruppe von Komponenten
mit Isocyanat-reaktiven Gruppen sind, wobei diese Gruppe aus
- a) einer 1. Gruppe eines oder mehrerer Polyetherpolyole
- b) einer 2. Gruppe eines oder mehrerer polyhydroxilierter Harze,
ausgewählt aus der Gruppe harter Ketonharze, Polyesterharze,
Acryl-Styrol-Copolymeren, Polyacrylaten, Kolophoniumderivaten und
Terpen-Phenolharzen
- c) optionell einer 3. Gruppe eines oder mehrerer Polyole mit
einem Molekulargewicht < 800
g/mol, und
- d) mindestens einem Amin und einem Reaktionsabbrecher,
wobei
das Verhältnis der Äquivalentgewichte der Diisocyanatkomponenten
und der Komponenten, die isocyanatreaktive Gruppen besitzen, so
gewählt wird, dass im Wesentlichen alle Isocyanatgruppen
der Diisocyanate vorliegen als Reaktionsprodukt mit einer der genannten
isocyanatreaktiven funktionellen Gruppe, besteht.
-
Die
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Reaktionsprodukte
enthalten keine Polyether oder Amine, was sich positiv auf die Thermo-
und Bewitterungsstabilität auswirkt, da Polyether und Amine
oxidativen Abbaureaktionen unterliegen. Auch ist die Reaktionsführung
eine andere und es muss ein organisches Lösemittel verwendet
werden. Demzufolge sind die dort erhaltenen Produkte nicht mit den
Produkten der vorliegenden Erfindung zu vergleichen. Da offensichtlich
Dibutylzinndilaurat als Katalysator verwendet wird, ist zudem von
einem ökologischen und toxikologischen Risiko auszugehen.
-
EP 1 229 090 beschreibt ähnliche
Polymere wie
WO 03/091307 ,
so dass die gleichen Argumente wie dort gelten. Zusätzlich
verwendet diese Veröffentlichung keine carbonylhydrierten
Keton-Aldehydharz und/oder hydrierten Ketonharz und/oder carbonylhydrierten
und kernhydrierten Keton-Aldehydharz auf Basis von aromatischen
Ketonen.
-
EP 107 097 beschreibt Schmelzklebstoffe,
bestehend aus einem Gemisch enthaltend prepolymeres Isocyanat, ein
thermoplastisches Polymer und ein niedrigmolekulares Kunstharz,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch folgende Komponenten enthält:
- a) 20 bis 90 Gew.-% prepolymeres Isocyanat
- b) 0 bis 75 Gew.-% eines thermoplastischen Polyurethans
- c) 0 bis 50% eines niedrigmolekularen Kunstharzes aus der Gruppe
der Ketonharze und/oder Keton-Aldehyd-Kondensationsharze und/oder
Hydrierungsprodukte von Acetophenon-Kondensationsharzen.
-
Im
Gegensatz zu den in
EP 107 097 verwendeten
Produkten, wird in der vorliegenden Erfindung kein thermoplastisches
Polyurethan verwendet. Außerdem werden hydrierte Harze
verwendet, insbesondere carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze und/oder
carbonylhydrierte Ketonharze und/oder carbonylhydrierte und kernhydrierte
Keton-Aldehydharze auf Basis von aromatischen Ketonen. Hydrierte
Aldol-Homokondensate von Acetophenon wie in
EP 107 097 beschrieben werden explizit
nicht beansprucht.
-
DE 34 16 378 beschreibt
Trennschicht-Überzugsmischungen unter Verwendung nicht-hydrierter
Keton-Aldehydharze, insbesondere Cyclohexanon-Formaldehydharze als
Hauptkomponente.
-
Hochschmelzende
Harze auf Basis von hydrierten Keton-Aldehydharzen und Di- und/oder
Polyisocyanaten für strahlungshärtende Lacke werden
beschrieben in
DE 10 2004
020 740 . Neben der Tatsache, dass hier strahlungsreaktive
Lösemittel verwendet werden, die den Einsatzbereich einschränken
und den Einsatz in nicht strahlenhärtenden Anwendungen
verbieten, können zudem zinnhaltige Katalysatoren verwendet
werden.
-
Hochschmelzende
Harze auf Basis von hydrierten Keton-Aldehydharzen und Di- und/oder
Polyisocyanaten für Beschichtungsstoffe werden beschrieben
in
DE 10 2004 039 083 .
Wie die Beispiele dort zeigen, wird die Synthese diskontinuierlich
in organischen Lösemitteln durchgeführt, die den
Einsatzbereich auf Beschichtungsstoffe, die genau dieses Lösemittel
enthalten, beschränken und den Einsatz in Pulverlacken
oder in Schmelzklebstoffen verbieten. Anwendungen, in denen Alkohole
als Hauptlösemittel verwendet werden, sind ebenfalls ausgeschlossen,
da die NCO-OH-Reaktion nicht in Alkoholen durchgeführt
werden kann. Ein Lösungsweg, die hydrierten Keton-Aldehydharze,
die in der Regel eine OH-Funktionalität über 5
besitzen, in der Schmelze zu Produkten mit geringer Polydispersität
des Molekulargewichtes umzusetzen, wird nicht aufgezeigt. Wie ein
Vergleichsbeispiel in der vorliegenden Erfindung zeigt, ist die
diskontinuierliche, lösemittelfreie Herstellung nicht möglich.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung
von zinnfreien, verseifungsstabilen Reaktionsprodukten zu finden,
welche die Antrocknungsgeschwindigkeit, die Härte, den
Glanz und die Lösemittel- sowie Chemikalienbeständigkeit
und Haftung von Beschichtungsstoffsystemen und Klebstoffen verbessern.
Die Produkte sollen eine gute thermische Beständigkeit
besitzen. Die Produkte müssen lösemittelfrei sein,
so dass der Beschichtungsstoffformulierer die Wahlfreiheit hat,
welches Lösemittel er in seinem Beschichtungsstoff einsetzt.
Durch die lösemittelfreien Produkte sollte es möglich
sein, anstelle vieler Produkte, die in unterschiedlichen Lösemitteln
gelöst sind, ein Produkt dem Markt zur Verfügung
zu stellen, wodurch das Produktportfolio begrenzt werden kann, was
aus Kostengründen wichtig ist. Außerdem sollte
es möglich sein, die Produkte in Alkoholen zu lösen.
Die Produkte sollten eine geringe Molekulargewichtsverteilung aufweisen, so
dass ihre Lösungsviskosität gering ist.
-
Überraschender
Weise konnte diese Aufgabe gelöst werden, durch ein lösemittelfreies
und kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Reaktionsprodukten
von hydroxylgruppenhaltigen, hydrierten Ketonharzen, carbonylhydrierten
Keton-Aldehydharzen und/oder kern- und carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen auf
Basis von aromatischen Ketonen (Arylalkylketonen) und Di- und/oder
Polyisocyanaten mit einem Schmelzbereich oberhalb von 140°C,
und wobei diese zinnfrei sind, in speziellen Aggregaten.
-
Auch
war es aufgrund der hohen OH-Funktionalität der eingesetzten
Harze überraschend, dass die lösemittelfreie Herstellung
in den speziellen Aggregaten zu lösemittelfreien Produkten
mit geringer Molekulargewichtsverteilung führt, die z.
B. in Alkoholen mit niedriger Viskosität gelöst
werden können.
-
Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur lösemittelfreien, kontinuierlichen
Herstellung von zinnfreien, hochschmelzenden Reaktionsprodukten
mit geringer Molekulargewichtsverteilung,
im Wesentlichen enthaltend
das
Umsetzungsprodukt mit einem Schmelzbereich oberhalb von 140°C
von
A) mindestens einem carbonylhydrierten Keton-Aldehydharz
und/oder hydrierten Ketonharz und/oder carbonylhydrierten und kernhydrierten
Keton-Aldehydharz auf Basis von aromatischen Ketonen
mit
B)
mindestens einem aromatischen, aliphatischen und/oder cycloaliphatischen
Di- oder Polyisocyanat
und
C) gegebenenfalls mindestens
einem weiteren hydroxyfunktionellen Polymeren,
dadurch gekennzeichnet,
dass
das Produkt aus A), B) und gegebenenfalls C) erhalten wird durch
Reaktion der Ausgangskomponenten in Gegenwart zinnfreier Katalysatoren
in Abwesenheit eines organischen Lösemittels in einem Extruder,
Strömungsrohr, Intensiv-Kneter, Intensiv-Mischer oder statischen
Mischer durch intensive Durchmischung und kurzzeitiger Reaktion
bei Wärmezufuhr und nachfolgender Isolierung des Endproduktes, gegebenenfalls
nachgeschalteter, kontinuierlicher Nachreaktion, bei der gegebenenfalls
ein oder mehrere niedermolekulare Alkohole zur Vervollständigung
der Reaktion als Quenchalkohole eingesetzt werden,
und gegebenenfalls
nachfolgender Isolierung des Endproduktes durch Abkühlung
und gegebenenfalls Lösung in einem geeigneten Lösemittel.
-
Das
Prinzip der Herstellung der erfindungszugrundeliegenden Harze aus
den Komponenten A), B) und gegebenenfalls C) und den zinnfreien
Katalysatoren besteht darin, dass die Umsetzung der Ausgangsprodukte kontinuierlich
in einem Ein- oder Mehrschneckenextruder, insbesondere Zweischneckenextruder,
Planetwalzenextruder oder Ringextruder, Strömungsrohr,
Intensiv-Kneter, Intensiv-Mischer oder statischen Mischer durch
intensive Durchmischung und kurzzeitige Reaktion bei Wärmezufuhr
erfolgt.
-
Es
können Temperaturen von 50 bis 325°C im Verfahren
angewendet werden, wobei die Temperatur wie die Beispiele zeigen,
je nach Produkt variiert.
-
Intensive
Durchmischung und kurzzeitige Reaktion bei Wärmezufuhr
bedeutet, dass die Verweilzeit der Einsatzstoffe in den oben genannten
Aggregaten üblicherweise 3 Sekunden bis 15 Minuten, bevorzugt
3 Sekunden bis 5 Minuten, besonders bevorzugt 5 bis 180 Sekunden
beträgt. Die Reaktanden werden dabei in den Aggregaten
kurzzeitig unter Wärmezufuhr bei Temperaturen von 50°C
bis 325°C, bevorzugt von 120 bis 300°C, ganz besonders
bevorzugt von 140 bis 250°C zur Reaktion gebracht. Je nach
Art der Einsatzstoffe und der Endprodukte können diese
Werte für Verweilzeit und Temperatur jedoch auch andere
bevorzugte Bereiche einnehmen.
-
Gegebenenfalls
wird eine kontinuierliche Nachreaktion nachgeschaltet. Durch anschließende
schnelle Abkühlung gelingt es dann, das Endprodukt zu erhalten.
-
Als
Aggregate sind Extruder wie Ein- oder Mehrschneckenextruder, insbesondere
Zweischneckenextruder, Planetwalzenextruder oder Ringextruder, Strömungsrohr,
Intensiv-Kneter, Intensiv-Mischer wie Thorax-Mischer, oder statische
Mischer für das erfindungsgemäße Verfahren
besonders geeignet und werden bevorzugt verwendet. Besonders bevorzugt
sind Ein- oder Mehrschneckenextruder, insbesondere ein Zweischneckenextruder.
-
Die
Ausgangsverbindungen werden den Aggregaten in der Regel in getrennten
Produktströmen zudosiert. Bei mehr als zwei Produktströmen
können diese auch gebündelt zugeführt
werden. Verschiedene hydroxygruppenhaltige Ausgangsstoffe (Komponente
A und C) können zu einem Produktstrom zusammengefasst werden.
Es ist auch möglich, diesem Produktstrom zusätzlich
Katalysatoren und/oder Zuschlagstoffe wie Verlaufmittel und/oder
Stabilisatoren zuzufügen. Ebenso können die Diisocyanate
mit Katalysatoren und/oder Zuschlagstoffen wie Verlaufmittel und/oder
Stabilisatoren in einem Produktstrom zusammengefasst werden. Die Stoffströme
können auch geteilt werden und so in unterschiedlichen
Anteilen an verschiedenen Stellen den Aggregaten zugeführt
werden. Auf diese Weise werden gezielt Konzentrationsgradienten
eingestellt, was die Vollständigkeit der Reaktion herbeiführt.
Die Eintrittsstelle der Produktströme in der Reihenfolge
kann variabel und zeitlich versetzt gehandhabt werden. Hier können
auch niedermolekulare Alkohole zur Nachreaktion (Quenchalkohole),
als gesonderter Stoffstrom eingesetzt werden. Auf diese Weise können
gegebenenfalls noch vorhandene Isocyanatgruppen vollständig
umgesetzt werden und es kann Einfluss auf das Molekulargewicht bzw.
die Molekulargewichtsverteilung genommen werden. Als Quenchalkohole
können alle bekannten Mono- und/oder Diole zugesetzt werden,
vorzugsweise Benzylalkohol, Methanol, Ethanol, iso-Propanol, n-Propanol,
n-Butanol, iso-Butanol, Hexanol, Isohexanol, Ethylhexanol, Trimethylcyclohexanol,
Methoxypropanol und/oder Ethylenglykol. Es können auch
Mischungen verschiedener Alkohole zugesetzt werden.
-
Aufgrund
des Nachteils einer geringeren Thermostabilität weniger
bevorzugt können auch Amine wie z. B. alle bekannten Mono-
und/oder Diamine zugesetzt werden, wie z. B. Benzylamin und/oder
Isophorondiamin.
-
Zur
Vorreaktion und/oder Vervollständigung der Reaktion können
mehrere Aggregate auch kombiniert werden. Auch eine Schmelzefiltration
kann, wenn notwendig, erfolgen.
-
Die
der Reaktion nachgeschaltete Abkühlung des homogenen Stoffstromes,
kann in dem Reaktionsteil integriert sein, in Form einer mehrgehäusigen
Ausführungsform wie bei Extrudern oder Conterna-Maschinen. Eingesetzt
werden können außerdem Rohrbündel, Rohrschlangen
(gerührt oder ungerührt), Kühlwalzen,
Luftförderer, Transportbänder aus Metall und Wasserbäder,
mit- und ohne nachgeschaltetem Granulator.
-
Es
ist auch möglich, die Schmelze direkt einem Lösen
in einem organischen Lösemittel zuzuführen.
-
Zur
Konfektionierung wird das Produkt, je nach Viskosität des
das Aggregat oder die Nachreaktionszone verlassenden Produktes,
zunächst durch weitere Abkühlung mittels entsprechender
vorgenannter Gerätschaften auf eine geeignete Temperatur
gebracht. Dann erfolgt die Pastillierung oder aber eine Zerkleinerung in
eine gewünschte Partikelgröße mittels
Walzenbrecher, Stiftmühle, Sichtermühle, Hammermühle,
Schuppwalzen, Stranggranulator (z. B. in Kombination mit einem Wasserbad),
anderen Granulatoren oder Ähnlichem.
-
Es
ist auch möglich, die Schmelze direkt einem Lösen
in einem organischen Lösemittel zuzuführen.
-
Überraschend
war es, dass die Umsetzung, die im diskontinuierlichen Verfahren
aufgrund der hohen OH-Funktionalität der Komponente A)
schwer möglich ist, in den genannten Aggregaten schnell
und vollständig abläuft. Darüber hinaus
fällt das Produkt in fester Form an, und kann nach erfolgter
Abkühlung einer weiteren Aufarbeitung (z. B. Vermahlung
oder Brechen) oder aber auch direkt einer Lagerung (Silo) oder auch
Verpackung (Absackung) zugeführt werden. Von prinzipieller
Natur ist die Tatsache, dass die kurzzeitige chemische Reaktion
zwischen den Reaktanden im Zusammenspiel mit der Mischwirkung der
Aggregate, und dem Temperaturprofil der Aggregate, ausreicht, um
die Reaktionspartner vollständig oder weitestgehend umzusetzen,
ohne dass es zu einer Vergelung oder Verbackung kommt. Die Aggregate
ermöglichen durch geeignete Bestückung der Mischkammern
bzw. Zusammenstellung der Schneckengeometrien intensive rasche Durchmischung
bei gleichzeitigem intensiven Wärmeaustausch. Andererseits
ist auch eine gleichmäßige Durchströmung
in Längsrichtung mit möglichst einheitlicher Verweilzeit
gewährleistet. Außerdem muss eine unterschiedliche
Temperierung in den einzelnen Gerätegehäusen-
oder Abschnitten möglich sein.
-
Im
Anfahr- und Abfahr-Vorgang der eingesetzten Anlage und bei ungewollten
Schwankungen der Rezeptur, etwa durch technische Unzulänglichkeiten,
kann es zur Bildung höhermolekularer Nebenprodukte kommen,
die den Schmelzestrom verunreinigen können.
-
Um
diese Produkte zu entfernen, ist es möglich, der eigentlichen
Reaktion eine Schmelzefiltration nachzuschalten. Dabei sind alle
gängigen Filterkonzepte geeignet. Bevorzugt sind Systeme,
die einen Filterwechsel im laufenden Betrieb erlauben, wie beispielsweise
Siebwechsler und Rotary-Filtersysteme. Die verwendeten Siebe müssen
der Art der abzutrennenden Stoffe angepasst sein (z. B. Spezialsiebe
für Gelpartikel).
-
Bevorzugte Ausführungsform I
-
In
einem Zweischneckenextruder DSE 25, Länge 30 d, wird zu
der Schmelze der Komponente A) die Komponente B), in Anwesenheit
eines geeigneten Katalysators, gegeben. Hierzu wird die Komponente
A) aufgeschmolzen und entweder mittels eines gesonderten Schmelzeextruders,
oder aus einer Schmelzevorlage in den Reaktions-Extruder dosiert.
-
Je
nach Reaktivität der Komponente B) und der Schmelzviskosität
der Komponente A) wird die Temperatur der Umsetzung gewählt.
Es haben sich Temperaturen zwischen 120 und 300°C, bevorzugt
zwischen 140 und 250°C bewährt.
-
Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, 1 mol der Komponente A) – bezogen
auf Mn – mit 0,2 bis 15 mol, bevorzugt
0,25 bis 10 mol, besonders 0,3 bis 4 mol der Isocyanat-Komponente
B) zur Reaktion zu bringen. Zur Vervollständigung der Reaktion
kann gegebenenfalls ein Alkohol zugesetzt werden.
-
Bevorzugte Ausführungsform II
-
In
einem Zweischneckenextruder DSE 25, Länge 30 d, wird zu
der Schmelze der Komponenten A) und C) die Komponente B), in Anwesenheit
eines geeigneten Katalysators, gegeben. Hierzu werden die Komponenten
A) und gegebenenfalls C) aufgeschmolzen und entweder mittels eines
gesonderten Schmelzeextruders, oder aus einer Schmelzevorlage in
den Reaktions-Extruder dosiert.
-
Je
nach Reaktivität der Komponente B) und der Schmelzviskosität
der Komponenten A) und C) wird die Temperatur der Umsetzung gewählt.
Es haben sich Temperaturen zwischen 120 und 300°C, bevorzugt
zwischen 140 und 250°C bewährt.
-
Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, 1 mol der Komponente A) – bezogen
auf Mn – mit 0,2 bis 15 mol, bevorzugt
0,25 bis 10 mol, besonders 0,3 bis 4 mol der Isocyanat-Komponente
B) zur Reaktion zu bringen. Zur Vervollständigung der Reaktion
kann gegebenenfalls ein Alkohol zugesetzt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen zinnfreien Reaktionsprodukte
mit geringer Molekulargewichtsverteilung sind verseifungsstabil
und widerstandsfähig gegen Chemikalien und besitzen eine
hohe Vergilbungsbeständigkeit. Die Reaktionsprodukte erzeugen
in Beschichtungsstoffen oder Klebstoffen einen hohen Glanz, eine
gute Antrocknungsgeschwindigkeit und Haftung zu unterschiedlichen
Untergründen wie z. B. Metallen, Kunststoffen wie z. B.
Polyethylen, Polypropylen oder Polycarbonat bei gleichzeitig hoher
Härte.
-
Gegenstand
der Erfindung sind lösemittelfreie, zinnfreie, hochschmelzende
Reaktionsprodukte mit geringer Molekulargewichtsverteilung, mit
einem Mn von 500 bis 10000 g/mol und einem
Mw von 1000 bis 20000 g/mol im Wesentlichen
enthaltend
das Umsetzungsprodukt mit einem Schmelzbereich oberhalb
von 140°C von
A) mindestens einem carbonylhydrierten
Keton-Aldehydharz und/oder hydrierten Ketonharz und/oder carbonylhydrierten
und kernhydrierten Keton-Aldehydharz auf Basis von aromatischen
Ketonen
mit
B) mindestens einem aromatischen, aliphatischen
und/oder cycloaliphatischen Di- oder Polyisocyanat
und
C)
gegebenenfalls mindestens einem weiteren hydroxyfunktionellen Polymeren,
erhältlich
durch die Reaktion der Ausgangskomponenten aus A), B) und gegebenenfalls
C) in Gegenwart zinnfreier Katalysatoren und in Abwesenheit eines
organischen Lösemittels in einem Extruder, Strömungsrohr,
Intensiv-Kneter, Intensiv-Mischer oder statischen Mischer durch
intensive Durchmischung und kurzzeitige Reaktion bei Wärmezufuhr
und nachfolgender Isolierung des Endproduktes.
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
lösemittelfreien, zinnfreien, hochschmelzenden Reaktionsprodukte
mit geringer Molekulargewichtsverteilung, mit einem Mn von
500 bis 10000 g/mol und einem Mw von 1000
bis 20000 g/mol im Wesentlichen enthaltend
das Umsetzungsprodukt
mit einem Schmelzbereich oberhalb von 140°C von
A)
mindestens einem carbonylhydrierten Keton-Aldehydharz und/oder hydrierten
Ketonharz und/oder einem carbonylhydrierten und kernhydrierten Keton-Aldehydharz
auf Basis von aromatischen Ketonen
mit
B) mindestens einem
aromatischen, aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Di- oder
Polyisocyanat
und
C) gegebenenfalls mindestens einem weiteren
hydroxyfunktionellen Polymeren,
als Hauptkomponente, Basiskomponente
oder Zusatzkomponente in Beschichtungsstoffen, Kugelschreiberpasten,
Klebstoffen, Druckfarben und Tinten, Polituren, Lasuren, Pigmentpasten,
Spachtelmassen, Kosmetikartikeln und/oder Dicht- und Dämmstoffen,
insbesondere zur Verbesserung von Antrocknungsgeschwindigkeit, Haftungseigenschaften,
Glanz, Lösemittel- und Chemikalienbeständigkeit
sowie der Härte.
-
Als
Ketone zur Herstellung der hydrierten Keton- und carbonylhydrierten
Keton-Aldehydharze (Komponente A) eignen sich alle Ketone, insbesondere
Aceton, Acetophenon, kernsubstituierte Acetophenonderivate, wie
Hydroxy-, Methyl-, Ethyl-, tert.-Butyl-, Cyclohexyl-Acetophenon,
4-tert.-Butylmethylketon, Methylethylketon, Heptanon-2, Pentanon-3,
Methylisobutylketon, Propiophenon, Methylnaphthylketon, Cyclopentanon,
Cyclododecanon, Mischungen aus 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylcyclopentanon,
Cycloheptanon und Cyclooctanon, Cyclohexanon und alle alkylsubstituierten
Cyclohexanone mit einem oder mehreren Alkylresten, die insgesamt
1 bis 8 Kohlenwasserstoffatome aufweisen, einzeln oder in Mischung.
Als Beispiele alkylsubstituierter Cyclohexanone können
4-tert.-Amylcyclohexanon, 2-sek.-Butylcyclohexanon, 2-tert.-Butylcyclohexanon,
4-tert.-Butylcyclohexanon, 2-Methylcyclohexanon und 3,3,5-Trimethylcyclohexanon
genannt werden.
-
Im
Allgemeinen können aber alle in der Literatur für
Keton- und Keton-Aldehydharzsynthesen als geeignet genannte Ketone,
in der Regel alle C-H-aciden Ketone, eingesetzt werden.
-
Bevorzugt
werden hydrierte Ketonharze auf Basis der Ketone 4-tert.-Butylmethylketon,
Cyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 3,3,5-Trimethylcyclohexanon
und Heptanon allein oder in Mischung, nicht jedoch auf Basis von
Acetophenon.
-
Bevorzugt
werden carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis der Ketone
Acetophenon, 4-tert.-Butylmethylketon, Cyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon,
3,3,5-Trimethylcyclohexanon und Heptanon allein oder in Mischung.
-
Als
Aldehyd-Komponente der carbonylhydrierten Keton-Aldehydharze (Komponente
A)) eignen sich prinzipiell unverzeigte oder verzweigte Aldehyde,
wie z. B. Formaldehyd, Acetaldehyd, n-Butyraldehyd und/oder iso-Butyraldehyd,
Valerianaldehyd sowie Dodecanal. Im Allgemeinen können
alle in der Literatur für Keton-Aldehydharzsynthesen als
geeignet genannte Aldehyde eingesetzt werden. Bevorzugt wird jedoch Formaldehyd
allein oder in Mischungen verwendet.
-
Das
benötigte Formaldehyd wird üblicherweise als ca.
20 bis 40 Gew.-%ige wässrige oder alkoholische (z. B. Methanol
oder Butanol) Lösung eingesetzt. Andere Einsatzformen des
Formaldehyds wie z. B. auch die Verwendung von para-Formaldehyd
oder Trioxan sind ebenfalls möglich. Aromatische Aldehyde,
wie z. B. Benzaldehyd, können in Mischung mit Formaldehyd
ebenfalls enthalten sein.
-
Es
können auch nicht hydrierte Keton-Aldehydharze verwendet
werden, die dann aber geringere Lichtechtheiten und Thermostabilitäten
besitzen.
-
Die
Harze aus Keton bzw. aus Keton und Aldehyd werden in Gegenwart eines
Katalysators mit Wasserstoff bei Drücken von bis zu 300
bar hydriert. Dabei wird die Carbonylgruppe des Ketonharzes bzw.
Keton-Aldehydharzes in eine sekundäre Hydroxygruppe umgewandelt.
Je nach Reaktionsbedingungen kann ein Teil der Hydroxygruppen abgespalten
werden, so dass Methylengruppen resultieren. Weitere Gruppierungen wie
z. B. gegebenenfalls vorhandene Doppelbindungen lassen sich auf
diese Weise ebenfalls hydrieren.
-
Zur
Veranschaulichung dient folgendes Schema:
-
Als
Ketone zur Herstellung der carbonyl- und kernhydrierten Keton-Aldehydharze
auf Basis von aromatischen Ketonen (Komponente A)) eignen sich alle
Ketone, die neben C-H-aciden Protonen über aromatische
Gruppierungen verfügen, insbesondere Arylalkylketone wie
z. B. Methylnaphthylketon, Acetophenon und/oder dessen Derivate
wie z. B. kernsubstituierte Acetophenonderivate, wie Hydroxy-, Methyl-,
Ethyl-, tert.-Butyl-, Cyclohexyl-Acetophenon. Als Aldehyde, sind
die oben beschriebenen geeignet.
-
Durch
die Wahl der Hydrierbedingungen können neben den Carbonylgruppen
und aromatischen Strukturen auch die aus den Carbonylgruppen durch
Hydrierung entstandenen Hydroxygruppen hydriert werden, so dass
cycloaliphatische Strukturelemente ohne weitere Funktionalität
entstehen. Die nachfolgende Abbildung dient der Veranschaulichung.
Der Anteil an aromatischen Gruppen liegt bei den carbonyl- und kernhydrierten
Keton-Aldehydharze (Komponente A)) unter 50 Gew.-%, bevorzugt unter
30 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 10 Gew.-%. Ein Verfahren ist
in
DE 33 34 631 beschrieben.
-
-
Die
Harze der Komponente A sind dadurch gekennzeichnet, dass
- • der Gehalt an freiem Formaldehyd
unter 3 ppm, bevorzugt unter 2,5 ppm, besonders bevorzugt unter
2,0 ppm liegt,
- • die Carbonylzahl zwischen 0 und 100 mg KOH/g, bevorzugt
zwischen 0 und 50 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 0 und 25
mg KOH/g liegt,
- • die Hydroxylzahl zwischen 50 und 450 mg KOH/g, bevorzugt
zwischen 100 und 400 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 150
und 375 mg KOH/g liegt,
- • die Farbzahl nach Gardner (50% in Ethylacetat) unter
1,5, bevorzugt unter 1,0, besonders bevorzugt unter 0,75 liegt,
- • die Farbzahl nach Gardner (50% in Ethylacetat) nach
thermischer Belastung des Harzes (24 h, 150°C) unter 2,0,
bevorzugt unter 1,5, besonders bevorzugt unter 1,0 liegt,
- • die Polydispersität (Mw/Mn) der Harze zwischen 1,35 und 1,6, besonders
bevorzugt zwischen 1,4 und 1,58 liegt,
- • die Lösungsviskosität, 40%ig in
Phenoxyethanol, zwischen 5000 und 12000 mPa·s, besonders
bevorzugt zwischen 6000 und 10000 mPa·s liegt,
- • der Schmelzpunkt/-bereich zwischen 50 und 150°C,
bevorzugt zwischen 75 und 140°C, besonders bevorzugt zwischen
100 und 130°C liegt und
- • der Gehalt an nicht flüchtigen Bestandteilen
nach Temperung über 24 h bei 150°C über
97,0%, bevorzugt über 97,5% liegt.
-
Als
Komponente B) geeignet sind aromatische, aliphatische und/oder cycloaliphatische
Di- und/oder Polyisocyanate.
-
Beispiele
für Diisocyanate sind Cyclohexandiisocyanat, Methylcyclohexandiisocyanat,
Ethylcyclohexandiisocyanat, Phenylendiisocyanat, Propylcyclohexandiisocyanat,
Methyldiethylcyclohexandiisocyanat, Toluylendiisocyanat, Bis(isocyanatophenyl)methan,
Propandiisocyanat, Butandiisocyanat, Pentandiisocyanat, Hexandiisocyanat,
wie Hexamethylendiisocyanat (HDI) oder 1,5-Diisocyanato-2-methylpentan
(MPDI), Heptandiisocyanat, Octandiisocyanat, Nonandiisocyanat, wie
1,6-Diisocyanato-2,4,4-trimethylhexan oder 1,6-Diisocyanato-2,2,4-trimethylhexan
(TMDI), Nonantriisocyanat, wie 4-Isocyanatomethyl-1,8-octandiisocyanat
(TIN), Dekandi- und -triisocyanat, Undekandi- und -triisocyanat,
Dodecandi- und -triisocyanate, Isophorondiisocyanat (IPDI), 2,2'-
und 2,4'- und 4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat (H12MDI)
allein oder in Mischungen, bevorzugt besteht das H12MDI
aus mindestens 80 Gew.-% des 4,4'-H12MDI,
bevorzugt aus 85–95 Gew.-%, 2,5(2,6)-Bis(isocyanato-methyl)bicyclo[2.2.1]heptan
(NBDI), 1,3-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan (1,3-H6-XDI)
oder 1,4-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan (1,4-H6-XDI),
allein oder in Mischung. Bevorzugt werden H12MDI,
IPDI, HDI, TMDI, ganz besonders bevorzugt H12MDI,
IPDI.
-
Eine
andere bevorzugte Klasse von Polyisocyanaten als Komponente B) sind
die durch Dimerisierung, Trimerisierung, Allophanatisierung, Biuretisierung
und/oder Urethanisierung der einfachen Diisocyanate hergestellten
Verbindungen mit mehr als zwei Isocyanatgruppen pro Molekül,
beispielsweise die Umsetzungsprodukte dieser einfachen Diisocyanate,
wie z. B. IPDI, TMDI, HDI und/oder H12MDI
mit mehrwertigen Alkoholen (z. B. Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit)
bzw. mehrwertigen Polyaminen. Ebenfalls bevorzugt sind die Triisocyanurate,
die durch Trimerisierung der einfachen Diisocyanate, wie beispielsweise
IPDI, HDI und H12MDI, erhältlich
sind. Ganz besonders bevorzugt werden Triisocyanurate des IPDI sowie
Umsetzungsprodukte von IPDI, TMDI, HDI und/oder H12MDI
mit Trimethylolpropan und oder Pentaerythrit.
-
Es
ist auch möglich, einen Teil der Komponente A) durch weitere
hydroxyfunktionelle Polymere C) wie z. B. nicht hydrierte und/oder
kernhydrierte Phenol-Aldehydharze, hydroxyfunktionelle, nicht hydrierte
Keton-Aldehydharze, hydroxyfunktionelle Polyester und/oder Polyacrylate
zu ersetzen. Dabei können direkt Mischungen dieser Polymere
C) mit der Komponente A) polymeranalog im Extruder mit Komponente
B) umgesetzt werden. Im Gegensatz zu den „reinen" Harzen
der Komponente A) können hierdurch Eigenschaften, wie z.
B. Flexibilität, Härte noch besser eingestellt
werden. Die weiteren hydroxyfunktionellen Polymere C) besitzen in
der Regel Molekulargewichte Mn zwischen 200 und 10 000 g/mol, bevorzugt
zwischen 300 und 5 000 g/mol. Als Komponente C) sind geeignet: hydroxylgruppenhaltige
Polyacrylate, gesättigte und/oder ungesättigte
Polyester und Copolyester, Derivate der Cellulose wie z. B. Cellulosenitrat,
Celluloseether und/oder Celluloseacetobutyrate, Phenol-Formaldehydharze,
Phenolharze, Alkydharze, Polyvinylacetate, Polyvinylpyrolidone,
Polyamide, Keton-Aldehydharze, Ketonharze, Harnstoff-Aldehydharze,
Polyurethane, Polyharnstoffe, Kolophoniumharze, Resinate, Polyvinylalkohole
und Derivate, Polyether, Naturharze, Kohlenwasserstoffharze wie
z. B. Cumaron-, Inden-, Cyclopentadienharze, Terpenharze, Siliconharze,
Kautschuke, Cyclokautschuk, und/oder chlor- und/oder fluorhaltige
Polymere wie z. B. Polyvinylchlorid und Derivate wie Co- und Terpolymere.
-
Zur
Beschleunigung der Reaktion zur Herstellung der Harze aus A) und
B) und gegebenenfalls C) wird ein zinnfreier Katalysator eingesetzt.
Prinzipiell sind alle zinnfreien Verbindungen geeignet, die eine OH-NCO-Reaktion
beschleunigen. Eine Aufstellung findet sich in
EP 1 801 141 A1 [
0042-0045 ].
-
Katalysatoren,
auf Basis der Metalle Bismut, Zink, Zirkonium, Eisen oder Aluminium
sind besonders gut geeignet, wie z. B. Oxide, Carboxylate, Chelate
und Komplexe. Bevorzugt sind Metallorganische Verbindungen der Metalle
Bismut, Zink und/oder Aluminium.
-
Gleiches
gilt für rein organische Katalysatoren wie z. B. tert.
Amine beispielsweise 1,4-Diazabicylo[2.2.2]octan (DABCO), 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
(DBU), N,N-Dimethylcyclohexylamin (DMCA) oder 1,5-Diazabicyclo[2.3.0]non-5-en
(DEN). Bevorzugt sind DABCO, DBU und/oder DEN.
-
Überraschender
Weise hat sich gezeigt, dass Katalysatoren, die Bismut und/oder
Zink enthalten, die Reaktion ganz besonders beschleunigen, ohne
dass weitere Eigenschaften, wie z. B. rheologisches Verhalten im
Vergleich zu Produkten, die Zinn-katalysiert hergestellt wurden,
verändert werden. Die Katalysatoren verbleiben in der Regel
nach beendeter Reaktion im Reaktionsprodukt und können
gegebenenfalls in geeigneter Weise stabilisiert werden. Als besonders
wirksam hat sich die Stabilisation mittels Mono- oder Dicarbonsäuren erwiesen.
Es ist aber auch möglich, alle in der Literatur zur Stabilisierung
von Metallen als geeignet genannten Verbindungen einzusetzen. Falls
gewünscht, können die Katalysatoren abgetrennt
werden, was z. B. durch die Zugabe und anschließende Abtrennung
von Tinex der Firma Goldschmidt TIB gelingt.
-
Die
Mengen von A) und B) und gegebenenfalls C) werden so gewählt,
dass 1 mol des Harzes (Komponente A)) bzw. 1 mol des Gemisches aus
A) und C) bezogen auf Mn, und 0,2 bis 15
mol, bevorzugt 0,25 bis 10 mol, besonders 0,3 bis 4 mol der Komponenten
B) eingesetzt werden.
-
Der
Schmelzbereich des zinnfrei hergestellten Umsetzungsproduktes aus
A) und B) und gegebenenfalls C) liegt oberhalb von 140°C,
bevorzugt oberhalb von 145°C, besonders bevorzugt oberhalb
von 150°C.
-
Polymere
besitzen üblicherweise kein exaktes Molekulargewicht, sondern
eine Molekulargewichtsverteilung (Dimer, Trimer, Tetramer, usw.).
Die Breite der Verteilung wird durch die Polydispersität
beschrieben, die das Verhältnis aus Gewichtsmittel (Mw)
und Zahlenmittel (Mn) des Molekulargewichts darstellt [Odian, George,
Principles of Polymerization, Third Edition, John Wiley & Sons, New York,
1991, Seite 86,]. Bei gegebenem Mn ist die Viskosität
eines Polymers umso höher, je höher die Polydispersität
ist (breite Verteilung). Dies kann damit erklärt werden,
dass hochmolekulare Anteile eines Polymers einen signifikant höheren
Einfluss auf die Viskosität besitzen als niedermolekulare
Anteile.
-
Das
zahlenmittlere Molekulargewicht (Mn) der erfindungsgemäßen
Produkte liegt zwischen 500 und 10000, bevorzugt zwischen 600 und
5000 g/mol, besonders bevorzugt zwischen 1000 und 4000 g/mol und
das gewichtsmittlere Molekulargewicht (Mw) zwischen 1000 und 20000,
bevorzugt zwischen 1000 und 15000 g/mol, besonders bevorzugt zwischen
1500 und 10000 g/mol. Die Polydispersität der Molekulargewichtsverteilung
der erfindungsgemäßen Produkte liegt zwischen
1,5 und 15, bevorzugt zwischen 2,0 und 10, besonders bevorzugt zwischen
2,5 und 8,0, so dass die Produkte eine geringe Lösungsviskosität
gemessen bei 23°C gemäß der DIN
EN ISO 3219, als 49%ige Lösung in Ethylacetat
zwischen 30 und 10000 mPa·s, bevorzugt zwischen 100 und
5.000, besonders bevorzugt zwischen 200 und 3000 mPa·s
aufweisen.
-
Die
erfindungsgemäßen Produkte sind in Lösemitteln
löslich, die in der Lack-, Farben-, Klebstoff- und Druckfarbenindustrie
verwendet werden. Bevorzugt werden z. B. Alkohole, Acetate, Ketone,
Ether, Glykolether, Aliphaten, Aromaten, allein oder in Mischung.
Es können aber auch so genannte Reaktivverdünner
verwendet werden, die in strahlenhärtenden Beschichtungsstoffen üblicherweise
Anwendung finden wie z. B. mono- di-, oder höherfunktionelle
Acrylatmonomere, die auch alkoxyliert sein können, und/oder
Vinylether.
-
Gegenstand
der Erfindung sind auch die Gegenstände hergestellt unter
Verwendung der lösemittelfreien, zinnfreien, hochschmelzenden
Reaktionsprodukte nach einem der vorherigen Ansprüche.
-
Analytische Methoden
-
Bestimmung der Glasübergangstemperatur
-
Die
Bestimmung der Glasübergangstemperatur (Tg) erfolgt mittels
Differentialkalorimetrie (DSC) in Anlehnung an die DIN 53
765 aus der 2. Aufheizkurve bei einer Heizrate von 10 K/min.
-
Bestimmung des Schmelzbereiches
-
Die
Bestimmung erfolgt mit einem Kapillarschmelzpunkt-Messgerät
(Büchi B-545) in Anlehnung an die DIN 53181.
-
Bestimmung des Isocyanatgehaltes (NCO-Zahl)
-
Die
Bestimmung des Isocyanatgehaltes erfolgte in Anlehnung an die DIN
EN ISO 11909.
-
Bestimmung des Gehaltes nicht flüchtiger
Anteile (nfA)
-
Zur
Anwendung in Beschichtungsstoffen wurden die Harze ca. 50%ig in
Ethylacetat gelöst. Zur Überprüfung des
Feststoffgehaltes wurde der Gehalt nicht flüchtiger Anteile
nach der
DIN EN ISO 3251 ermittelt. Er wird als
Mittelwert aus einer Doppelbestimmung angegeben. In ein gereinigtes
Aluminium-Schälchen (Taramasse m
1)
werden auf einer Analysenwaage ca. 2 g der Probe eingewogen (Masse
m
2 der Substanz). Anschließend
gibt man das Aluminium-Schälchen über 24 h bei
160°C in einen Umluft-Wärmeschrank. Das Schälchen
wird auf Raumtemperatur abgekühlt und auf 0,1 mg genau
zurückgewogen (m
3). Der nicht flüchtige Anteil
(nfA) wird nach folgender Gleichung errechnet:
-
Bestimmung der Farbzahl nach Gardner vor
und nach thermischer Belastung
-
Die
Bestimmung der Farbzahl nach Gardner erfolgt in 49%iger Lösung
des Harzes in Ethylacetat in Anlehnung an DIN EN ISO 4630.
-
Ebenfalls
wird auf diese Weise die Farbzahl nach thermischer Belastung ermittelt
(Thermovergilbung). Hierzu wird das Harz zunächst 24 h
bei 160°C in Luftatmosphäre gelagert. Sodann erfolgt
die Bestimmung der Farbzahl nach Gardner in 49%iger Lösung
des thermisch belasteten Harzes in Ethylacetat in Anlehnung an DIN
EN ISO 4630.
-
Bestimmung der Trübung
-
Die
Bestimmung der Trübung erfolgt in 49%iger Lösung
des Harzes in Ethylacetat in Anlehnung an DIN EN ISO 7027 bei
einer Wellenlänge von 860 nm.
-
Bestimmung der Lösungsviskosität
-
Die
Bestimmung der Lösungsviskosität erfolgt nach
der DIN EN ISO 3219. Das Festharz wird in einem geeigneten
Lösemittel wie beispielsweise Ethylacetat, mit einem Feststoffgehalt
von beispielsweise 49% gelöst. Die Messung der Viskosität
erfolgt bei 23°C mittels Platte/Kegel-Rotationsviskosimeter
(1/40 s).
-
Bestimmung des Molekulargewichtes und
der Polydispersität
-
Die
Messung der Molekulargewichtsverteilung der erfindungsgemäßen
Harze erfolgt mittels Gelpermeationschromatographie in Tetrahydrofuran
gegen Polystyrol als Standard. Die Polydispersität D berechnet sich
aus dem Verhältnis des Gewichtsmittels (Mw) zum Zahlenmittel
(Mn).
-
Bestimmung der Verträglichkeit
-
Zur
Bestimmung der Verträglichkeit wird das erfindungsgemäße
Harz in 49%iger Lösung in Ethylacetat mit dem zu untersuchenden
Bindemittel im Massenverhältnis 1:4 und 1:2 (bezogen auf
Festharz) gemischt. Durch optische Beurteilung der Lösung
wird diese auf Trübungen und Unverträglichkeiten
untersucht. Nach Aufziehen der Lösungen auf Glasplatten
und Abdampfen des Lösemittels erfolgt dann die optische
Beurteilung des Films auf Trübungen und Unverträglichkeiten.
-
Bestimmung der Haftung
-
Die
Bestimmung der Haftung der Beschichtungen wurde mittels Messerkratzhaftungsuntersuchung beurteilt.
Hierzu wird ein Lack auf das jeweilige Substrat aufgezogen. Mit
einem Messer wird über den Film gekratzt und die Haftung
beurteilt. Ein Wert von 0 kennzeichnet eine sehr gute Haftung, ein
Wert von 10 kennzeichnet ungenügende Haftung.
-
Bestimmung des Glanzgrades
-
Die
Bestimmung erfolgte nach DIN EN ISO 2813 bei 60°.
-
Bestimmung der Härte
-
Die
Härte wurde mittels Pendeldämpfung (DIN
EN ISO 1522) ermittelt.
-
Die
folgenden Beispiele sollen die gemachte Erfindung weiter erläutern
aber nicht ihren Anwendungsbereich beschränken:
-
Nichterfindungsgemäßes
Beispiel (BRA 780/1)
-
400
g eines carbonylhydrierten Harzes, dass gemäß dem
erfindungsgemäßen Beispiel 1 der 102006009079.9
hergestellt worden war, wurden in einem Glaskolben bei einer Temperatur
von 160°C unter Rühren in Stickstoffatmosphäre
aufgeschmolzen. Dann wurden 0,1% Zinkoctoat als Katalysator bezogen
auf die Gesamtmenge zugesetzt und homogenisiert. Es erfolgte die
Zugabe von 84,5 g IPDI (Vestanat IPDI, Degussa GmbH) über
einen Zeitraum von 30 min. Die Temperatur musste nach etwa 10 min
nach Zugabeende des IPDIs wegen der ansteigenden Viskosität
auf 220°C erhöht werden. Nach weiteren 30 min
wurde eine NCO-Zahl von kleiner 0,1 erreicht.
- GPC: Mn =
1600 g/mol, Mw = 38700 g/mol, Polydispersität = 24,2 (außerhalb
des kalibrierten Bereiches)
-
Es
wurde versucht, das Harz in Phenoxyethanol bzw. Ethylacetat zu lösen.
Dabei wurde ein hoher Anteil nichtlöslicher Gelpartikel
gefunden, der mit der breiten Molekulargewichsverteilung erklärt
werden kann (insbesondere hohes Mw).
-
Damit
ist bewiesen, dass die Synthese diskontinuierlich in der Schmelze
nicht zu den gewünschten Eigenschaften führt.
Von weiteren Untersuchungen wurde daher abgesehen.
-
Erfindungsgemäßes Beispiel
1 (BRA 960/1)
-
Es wurde mit zwei Stoffströmen
gearbeitet:
-
Strom
1 bestand aus Isophorondiisocyanat (Vestanat IPDI, Degussa), dem
Zinkoctoat als Katalysator zugemischt worden war. Die Katalysatorkonzentration
betrug 0,10%, bezogen auf die Gesamtmenge aller Stoffe.
-
Bei
dem Strom 2 handelte es sich um ein Harz, dass gemäß dem
erfindungsgemäßen Beispiel 1 der 10 2006 009 079.9
hergestellt worden war.
-
Strom
1 wurde mit einer Menge von 510 g/h in das zweite Gehäuse
eines Zweischneckenextruders (DSE 25, 30 D), bei Raumtemperatur
eingespeist.
-
Strom
2 wurde in das erste Gehäuse mit einer Menge von 3450 g/h
eingespeist (Temperatur des Stoffstromes 190°C).
-
Der
eingesetzte Extruder bestand aus 8 Gehäusen, die separat
geheizt und gekühlt werden konnten. Gehäuse 1
und 2: 180°C, Gehäuse 3 bis 8: 150°C,
Kopftemperatur 220°C.
-
Alle
Temperaturen stellten Soll-Temperaturen dar. Die Regelung erfolgte über
Elektroheizung bzw. Wasserkühlung. Die Düse wurde
ebenfalls elektrisch beheizt. Die Schneckendrehzahl betrug 280 Upm.
-
Das
Reaktionsprodukt wurde auf einem Kühlband abgekühlt
und dann gebrochen.
-
Erfindungsgemäßes Beispiel
2 (BRA 1006/1)
-
Es wurde mit drei Stoffströmen
gearbeitet:
-
Strom
1 bestand aus Isophorondiisocyanat (IPDI), dem Zinkoctoat als Katalysator
zugemischt worden war. Die Katalysatorkonzentration betrug 0,01%,
bezogen auf die Gesamtmenge aller Stoffe.
-
Bei
dem Strom 2 handelte es sich um ein Harz, dass gemäß dem
erfindungsgemäßen Beispiel 4 der 102006009079.9
(OZ 6604) hergestellt worden war.
-
Strom
3 bestand aus 1-Methoxy-2-propanol.
-
Strom
1 wurde mit einer Menge von 560 g/h in das zweite Gehäuse
eines Zweischneckenextruders (DSE 25), bei Raumtemperatur eingespeist.
-
Strom
2 wurde in das erste Gehäuse mit einer Menge von 3300 g/h
eingespeist (Temperatur des Stoffstromes 190°C).
-
Strom
3 wurde in das 6. Gehäuse mit einer Menge von 56 g/h eingespeist
(Temperatur des Stoffstroms: Raumtemperatur).
-
Der
eingesetzte Extruder bestand aus 8 Gehäusen, die separat
geheizt und gekühlt werden konnten. Gehäuse 1:
190°C, Gehäuse 2: 180°C, Gehäuse
3 bis 8: 150°C, Kopftemperatur 220°C.
-
Alle
Temperaturen stellten Soll-Temperaturen dar. Die Regelung erfolgte über
Elektroheizung bzw. Wasserkühlung. Die Düse wurde
ebenfalls elektrisch beheizt.
-
Die
Schneckendrehzahl betrug 280 Upm.
-
Das
Reaktionsprodukt wurde auf einem Kühlband abgekühlt
und dann gebrochen.
-
Nachfolgende
Tabelle zeigt die Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Produkte.
Beispiel | NCO-Gehalt [%] | Smp. [°C] | Tg
[°C] | Viskosität (49,0% in [mPas] | FZ
Gardner EtAc) Vor/nach thermische r Belastung | Trübung (FNU) | GPC Mn [g/mol] | Mw [g/mol] | D D |
1 | < 0,1 | 155 | 128 | 750 | 0,3/0,6 | 2,8 | 2000 | 6200 | 3,1 |
2 | < 0,1 | 162 | 132 | 2.100 | 0,3/0,5 | 2,7 | 2200 | 12200 | 5,5 |
-
Die
Harze beider erfindungsgemäßen Beispiele sind
zu Nitrocellulose A400 und E510 sowohl in Lösung als auch
als lösemittelfreier Film voll verträglich. Sie
sind als 10 und 75%ige Lösung vollständig und
trübungsfrei löslich in z. B. Ethanol, Phenoxyethanol,
Ethylacetat, Butylacetat.
-
Zur
Beurteilung der Lackeigenschaften wurden die Zusammensetzungen aus
nachfolgender Tabelle hergestellt.
Lack-Nr. | A | I | II |
Nitrocellulose
E 510 (65%ig in Isopropanol) | 19,3 | 13,5 | 13,5 |
Ethylacetat | 23,2 | 19,5 | 19,5 |
n-Butanol | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
Methoxypropanol | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
Vestinol
AH | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
Harz
aus Beispiel 1 (50%ig in Ethylacetat) | - | 7,5 | - |
Harz
aus Beispiel 2 (50%ig in Ethylacetat) | - | - | 7,5 |
Summe | 52,5 | 50,5 | 50,5 |
-
Die
Zusammensetzungen A, I und II wurden mit einem Rakel auf eine Glasplatte
sowie auf unterschiedliche Kunststoffplatten und Metall aufgetragen.
Die Nassschichtdicke betrug 100 μm. Die beschichteten Prüfplatten
wurden nach Verdampfen der flüchtigen Bestandteile 14 Tage
bei Normklima (23°C, 50% rel. Luftfeuchte) gelagert. Dann
wurden Glanz und Haftung der Filme bestimmt. Filmeigenschaften:
Lack-Nr. | Schichtdicke [μm] | Glanz
60°-Winkel (Substrat: Kiefernholz) |
A | 22–26 | 69 |
I | 26–33 | 92 |
II | 27–33 | 94 |
Messerkratzhaftung auf unterschiedlichen
Substraten:
Lack-Nr. | Glas | ABS | PE | PVC | PC | Metall |
A | 0 | 0 | 10 | 10 | 10 | 2 |
I | 0 | 0 | 8 | 5 | 2 | 0 |
II | 0 | 0 | 7 | 4–5 | 2 | 0 |
- 0 = sehr gute Haftung; 10 = keine Haftung
Pendelhärte auf Glas: Lack-Nr. | Glas |
A | 162 |
I | 196 |
II | 201 |
-
Abkürzungen
- ABS: Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer
- PC: Polycarbonat
- PE: Polyethylen
- PVC: Polyvinylchlorid
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 870022 [0006]
- - DE 3241735 [0006]
- - JP 11012338 [0006]
- - DE 3334631 [0006, 0054]
- - WO 03/091307 [0008, 0010]
- - EP 1361236 [0008]
- - EP 1229090 [0010]
- - EP 107097 [0011, 0012, 0012]
- - DE 3416378 [0013]
- - DE 102004020740 [0014]
- - DE 102004039083 [0015]
- - EP 1801141 A1 [0060]
- - EP 0042-0045 A1 [0060]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Laue, Plagens,
Namen und Schlagwort-Reaktionen, Teubner Studienbücher,
Stuttgart, 1995 [0004]
- - Odian, George, Principles of Polymerization, Third Edition,
John Wiley & Sons,
New York, 1991, Seite 86, [0066]
- - DIN EN ISO 3219 [0067]
- - DIN 53 765 [0070]
- - DIN 53181 [0071]
- - DIN EN ISO 11909 [0072]
- - DIN EN ISO 3251 [0073]
- - DIN EN ISO 4630 [0074]
- - DIN EN ISO 4630 [0075]
- - DIN EN ISO 7027 [0076]
- - DIN EN ISO 3219 [0077]
- - DIN EN ISO 2813 [0081]
- - DIN EN ISO 1522 [0082]