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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet von Diagnoseverfahren für Verbrennungsmotoren,
insbesondere ein Verfahren zur Diagnose der Dichtigkeit eines Abgasabschnittes
in einem Verbrennungsmotor.
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Stand der Technik
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Verbrennungsmotoren,
deren Verbrennungsabgase durch einen Katalysator geführt werden,
weisen häufig
ein so genanntes Sekundärluftsystem
auf. Das Sekundärluftsystem
ist vorgesehen, um in einer Kaltstartphase des Verbrennungsmotors durch
Zuführen
zusätzlicher
Luft in einen Abgasabschnitt den Katalysator schneller auf eine
Einsetztemperatur aufzuheizen.
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Die
Diagnose der Dichtigkeit des Sekundärluftsystems wird üblicherweise
mithilfe der Lambdasonde im Abgasabschnitt eines Verbrennungsmotors durchgeführt. Dabei
wird über
einen allgemein gültigen
Algorithmus die Sekundärluftmasse
im Abgasabschnitt berechnet. Diese Diagnosemöglichkeit des Sekundärluftsystems
hat jedoch den Nachteil, dass sie vom Zeitpunkt der Betriebsbereitschaft
der Lambdasonde, von der Durchmischung der Sekundärluft mit
den Verbrennungsabgasen sowie von den gemischseitigen Vorsteuerfehlern
während
der Kaltstart- Phase
abhängig
ist. Neue Regulierungen sehen vor, dass künftig die Sekundärluftdiagnose
nur noch während
der Kaltstartphase durchgeführt
werden darf. Dies ist insbesondere für Systeme, die die Sekundärluft nur
für kurze
Zeit während
der Kaltstartphase in dem Abgasabschnitt zuführen sowie für Systeme
mit Abgasturbolader kritisch, da hier die Lambdasonde ihre Betriebsbereitschaft
zu spät
erreicht, um die Diagnose noch während
der Kaltstartphase durchführen
zu können.
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Eine
weitere Möglichkeit,
das Sekundärluftsystem
zu diagnostizieren, besteht darin, den Druck im Sekundärluftsystem
auszuwerten. Dazu wird zwischen der Sekundärluftpumpe und dem Sekundärluftventil
ein Drucksensor vorgesehen und der gemessene Sekundärluftdruck
ausgewertet, so dass durch einen Schwellwertvergleich eine Undichtigkeit im
Sekundärluftsystem
erkannt werden kann.
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Der
herkömmliche
Algorithmus zur Erkennung eines Fehlers im Sekundärluftsystem
besteht darin, dass bei Einschalten der Sekundärluftpumpe der aktuell vorherrschende
Druck gemessen, festgehalten und dann die Differenz des aktuell
anliegenden Drucks zum Druck bei Einschalten der Sekundärluftpumpe
ermittelt wird. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass ein eventueller
Offsetfehler des Drucksensors eliminiert wird. Die Erkennung einer
Undichtigkeit stromabwärts
des Sekundärluftventils
ist bei diesem Diagnosealgorithmus allerdings fehlerbehaftet, da
das Sekundärluftventil
für den
Sekundärluftstrom
eine Drossel darstellt, über
die ein relativ großer
Druck abfällt.
D. h. der Druckabfall, der durch eine Undichtigkeit stromabwärts des
Sekundärluftventils
auftritt, ist relativ gering verglichen mit dem Druckabfall bei
einer Undichtigkeit stromaufwärts
des Sekundärluftventils.
Die Undichtigkeit stromabwärts des
Sekundärluftventils
ist daher nur aufwendig und mit sehr empfindlichen Drucksensoren
im Sekundärluftsystem
diagnostizierbar. Weiterhin müsste
die Fehlererkennungsschwelle relativ niedrig festgelegt werden,
so dass bei schon bei einer nicht signifikanten Undichtigkeit stromaufwärts des
Sekundärluftventils
in unerwünschter
Weise ein Fehler erkannt und signalisiert würde.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Diagnose des Sekundärluftsystems zur Verfügung zu
stellen, mit der insbesondere eine Undichtigkeit im Abgasabschnitt
stromabwärts
des Sekundärluftventils erkannt
werden kann, und wobei insbesondere signifikante Fehler zwischen
der Sekundärluftpumpe
und dem Sekundärluftventil
ebenfalls zuverlässig
detektiert werden können.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie durch die
Vorrichtung gemäß dem nebengeordneten
Anspruch gelöst.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt ist ein Verfahren zum Überprüfen eines Abgasabschnittes
eines Verbrennungsmotors auf eine Undichtigkeit vorgesehen. Das
Verfahren umfasst das Einleiten von Sekundärluft in den Abgasabschnitt
des Verbrennungsmotors über
ein Sekundärluftventil,
das Ermitteln einer Maßzahl,
die die Stärke
der relativen Druckänderungen
aufgrund des Ausstoßes
von Abgas aus Zylindern des Verbrennungsmotors stromaufwärts des Sekundärluftventils
angibt; sowie das Erkennen der Undichtigkeit im Abgasabschnitt abhängig von
der Maßzahl.
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Eine
Idee des obigen Verfahrens besteht darin, bei Systemen mit einem
Sekundärluftsystem
eine Diagnose auf eine Undichtigkeit in einem Abgasabschnitt durchzuführen, indem
Druckpulsationen aufgrund des Betriebs des Verbrennungsmotors ausgewertet
werden. Dadurch kann eine Undichtigkeit in dem Abgasabschnitt stromabwärts des
Sekundärluftventils
in einfacher Weise diagnostiziert werden.
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Weiterhin
ist vorteilhaft, dass es bei der Überprüfung auf eine Undichtigkeit
stromaufwärts des
Sekundärluftventils
und bei der Überprüfung auf eine
Undichtigkeit stromabwärts
des Sekundärluftventils
nicht zu einem Zielkonflikt kommt. Denn das Sekundärluftventil
stellt eine Drossel dar, über
die es selbst im geöffneten
Zustand zu einem Druckabfall kommt. Wenn die Überprüfung auf eine Undichtigkeit sowohl
stromaufwärts
des Sekundärluftventils
als auch stromabwärts
des Sekundärluftventils
durch einen Schwellwertvergleich erfolgen würde, wäre entweder die Schwelle für die Erkennung
der Undichtigkeit stromaufwärts
des Sekundärluftventils
zu niedrig oder die Schwelle für
die Erkennung der Undichtigkeit stromabwärts des Sekundärluftventils
zu hoch. Darüber
hinaus sind keine zusätzlichen
Elemente, wie z. B. der Lambdasonde zur Erkennung des Fehlers notwendig.
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Weiterhin
kann die Undichtigkeit im Abgasabschnitt erkannt werden, wenn die
Undichtigkeit durch einen Vergleich der Maßzahl mit einem Fehlerschwellwert
erkannt wird, und insbesondere erkannt wird, wenn die Maßzahl kleiner
ist als der Fehlerschwellwert.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann der Fehlerschwellwert ermittelt werden, indem aus Betriebsgrößen des
Verbrennungsmotors, insbesondere Drehzahl und/oder Luftfüllung ein
Erwartungswert ermittelt wird, indem der Erwartungswert über die Messzeit
integriert und bezüglich
der Messzeit normiert wird.
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Weiterhin
kann die Maßzahl
ermittelt werden, indem der Verlauf des absolute Druck stromaufwärts des
Sekundärluftventils
erfasst wird, indem daraus die Druckänderungen bezüglich eines
gleitenden Mittelwerts ermittelt werden, indem ein Betrag der Druckänderungen
gebildet wird, und indem der Betrag der Druckänderungen integriert und bezüglich der
Messzeit normiert wird.
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Bei
einer Variante können
die Druckänderungen
bezüglich
des Mittelwerts ermittelt werden, indem der Mittelwert des Druckverlaufs
durch eine Tiefpassfilterung des Verlaufs des Drucks ermittelt wird und
indem eine Differenz zwischen dem momentanen Druck stromaufwärts des
Sekundärluftventils und
dem gleitenden Mittelwert bestimmt wird.
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Alternativ
können
die Druckänderungen
bezüglich
des Mittelwerts durch eine Hochpassfilterung ermittelt werden, wobei
insbesondere die Hochpassfilterung mit einer von der Drehzahl des
Verbrennungsmotors abhängigen
Grenzfrequenz ausgelegt ist.
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Weiterhin
können
mehrere Abgasabschnitte vorgesehen sein, in die Sekundärluft über entsprechende
Sekundärluftventile
eines Sekundärluftsystems
während
einer Kaltstartphase eingeleitet wird, wobei nach Beenden der Kaltstartphase
die Sekundärluftventile
jeweils für
eine Zeitdauer nacheinander geöffnet
werden, so dass Sekundärluft
in den Abgasabschnitt des Verbrennungsmotors über ein Sekundärluftventil
eingeleitet wird, wobei für
jeden der Abgasabschnitte die Maßzahl ermittelt wird und eine Undichtigkeit
im dem jeweils geöffneten
Sekundärluftventil
zugeordneten Abgasabschnitt abhängig
von der Maßzahl
ermittelt wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist eine Motorsteuereinheit zum Überprüfen eines Abgasabschnittes
eines Verbrennungsmotors auf eine Undichtigkeit vorsehen. Die Motorsteuereinheit
kann ausgebildet sein, ein Sekundärluftventil so anzusteuern,
dass Sekundärluft
in den Abgasabschnitt des Verbrennungsmotors eingeleitet wird, eine
Maßzahl zu
ermitteln, die die Stärke
der relativen Druckänderungen
aufgrund des Ausstoßes
von Abgas aus Zylindern des Verbrennungsmotors stromaufwärts des Sekundärluftventils
angibt; und abhängig
von der Maßzahl
die Undichtigkeit im Abgasabschnitt zu erkennen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist ein Motorsystem mit der obigen Motorsteuereinheit,
dem Abgasabschnitt, sowie einem Sekundärluftsystem vorgesehen, mit
dem über
das Sekundärluftventil
Sekundärluft
in den Abgasabschnitt einleitbar ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist ein Computerprogramm vorgesehen, das einen Programmcode
enthält,
der, wenn er auf einer Datenverarbeitungseinheit ausgeführt wird,
das obige Verfahren ausführt.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Motorsystems mit einem Sekundärluftsystem gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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2 ein
Flussdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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3 eine
schematische Darstellung der zur Erkennung der Undichtigkeit ausgeführten Funktion;
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4 zeigt
eine schematische Darstellung eines weiteren Motorsystems mit einem
Sekundärluftsystem,
das für
zwei Abgasabschnitte vorgesehen ist, gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung;
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5 zeigt
ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung des Verfahrens gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung;
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6 ein
Signal-Zeit-Diagramm zur Erkennung einer Undichtigkeit zwischen
Sekundärluftventil und
Abgasstrang bei einem Motorsystem mit zwei Abgassträngen;
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7 ein
Signal-Zeit-Diagramm entsprechend 6 bei einem
vom Abgasabschnitt abgefallenen Sekundärluftventil;
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8 ein
Signal-Zeit-Diagramm gemäß 6 mit
einem nicht vollständig
am Abgasabschnitt angeschraubten Sekundärluftventil.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In 1 ist
schematisch ein Motorsystem 1 mit einem Verbrennungsmotor 2 dargestellt.
Der Verbrennungsmotor 2 ist beispielsweise ein Ottomotor, der
mithilfe einer Motorsteuereinheit 3 betrieben wird. Dem
Verbrennungsmotor 2 wird über ein Saugrohr 4, in
dem sich eine Drosselklappe 5 befindet, eine bestimmte
Luftmenge, die sich über
ein Fahrerwunschmoment bestimmt und über einen Luftmassensensor 6 detektiert
wird, zugeführt.
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Verbrennungsabgase
des Verbrennungsmotors 2 werden über den Abgasabschnitt 7 abgeführt. Die
Verbrennungsabgase werden in einem in dem Abgasabschnitt 7 angeordneten
Katalysator 8 katalysiert. In dem Abgasabschnitt 7 ist
eine Lambdasonde 9, die mit der Motorsteuereinheit 3 verbunden
ist, angeordnet, um das Luft-Kraftstoff-Verhältnis der Verbrennung in den
Zylindern des Verbrennungsmotors 2 zu bestimmen. Die Motorsteuereinheit 3 steuert den
Betrieb des Verbrennungsmotors 2 abhängig von der zugeführten Luftmasse,
dem Messsignal der Lambdasonde und weiteren Größen in bekannter Weise.
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An
dem Abgasabschnitt 7 ist ein Sekundärluftsystem angeordnet, mit
dem zusätzlich
Luft in den Abgasabschnitt 7 zugeführt werden kann. Während einer
Kaltstartphase, während
der der Katalysator schnellstmöglich
aufgeheizt werden soll, wird zusätzlich
Luft in den Abgasabschnitt 7 eingeblasen, so dass in Verbindung
mit überschüssigen Kohlenwasserstoffen
und Kohlenmonoxidbestandteilen im Verbrennungsabgasen eine Nachreaktion
im Katalysator erzeugt wird. Dadurch kann eine Light-Off-Temperatur
des Katalysators, d. h. eine Einsetztemperatur, so schnell wie möglich erreicht
werden.
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Das
Sekundärluftsystem
umfasst eine Sekundärluftpumpe 10,
die über
eine Luftführung 11 mit dem
Abgasabschnitt 7 verbunden ist. In der Luftführung 11 ist
ein Sekundärluftventil 12 angeordnet,
das ebenso wie die Sekundärluftpumpe 10 durch
die Motorsteuereinheit 3 steuerbar ist. Das Sekundärluftventil 12 ist üblicherweise
in den Abgasabschnitt eingeschraubt. Mithilfe des Sekundärluftventils 12 kann die
Zuführung
von Sekundärluft
in den Abgasabschnitt 7 genau gesteuert werden und es kann
zudem verhindert werden, dass im Warmlaufbetrieb des Motorsystems 1 heiße Verbrennungsabgase
zum Ausgang der Sekundärluftpumpe 10 gelangen
können. Nach
Beenden des Aufheizens des Katalysators 8 und bei Erreichen
der Light-Off-Temperatur wird in der Regel die Sekundärluftpumpe 12 geschlossen und
bleibt während
der gesamten Betriebszeit des Verbrennungsmotors geschlossen.
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In
der Zuführung 11 zwischen
der Sekundärluftpumpe 10 und
dem Sekundärluftventil 12 ist
ein Drucksensor 13 angeordnet, um den Druck in der Zuführung 11 zu
messen. Mithilfe dieses Drucksensors 13 wird beispielsweise
eine Undichtigkeit in der Zuführung 11 zwischen
der Sekundärluftpumpe 10 und dem
Sekundärluftventil 12 festgestellt,
in dem ein Druckabfall gegenüber
dem zu erwartenden Druck festgestellt wird. Weiterhin kann mithilfe
des Drucksensors 13 bei geöffnetem Sekundärluftventil 12 eine Angabe über ein
Druckverhalten im Abgasabschnitt 7 festgestellt werden.
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Im
Folgenden wird ein Verfahren beschrieben, mit dem eine Undichtigkeit
stromabwärts
des Sekundärluftventils 12,
d. h. eine Undichtigkeit zwischen dem Verbrennungsmotor, dem Katalysator 8 und
dem Sekundärluftventil 12 detektiert
werden kann. Das Verfahren wird anhand des Flussdiagramms der 2 und
anhand des Funktionsdiagramms der 3 erläutert.
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In
Schritt S1 wird anhand z. B. einer Temperaturmessung festgestellt,
ob sich der Betriebszustand des Verbrennungsmotors in einer Kaltstartphase
befindet, in der der Katalysator 8 aufgeheizt werden soll.
Befindet sich der Verbrennungsmotors in einer Kaltstartphase wird
in Schritt S2 die Sekundärluftpumpe 10 eingeschaltet
und das Sekundärluftventil 12 geöffnet, um
zusätzlich
Luft in den Abgasabschnitt 7 einzublasen. Dadurch werden
im Katalysator 8 die Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxidbestandteile im
Verbrennungsabgas umgewandelt bzw. verbrannt, so dass sich der Katalysator 8 schnell
aufheizt. Durch den Verbrennungsvorgang im Verbrennungsmotor 2 kommt
es im Abgasabschnitt 7 aufgrund des Auslassventilspiels
zu Druckpulsationen. Die Druckpulsationen wirken durch das geöffnete Sekundärluftventil 12 auf
den Drucksensor 13 zurück. Die
Druckpulsationen sind von der Drehzahl abhängig und bewirken das Schwanken
des Drucks um einen Mittelwert.
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Um
eine Maßzahl
für die
Größe der Druckpulsationen
zu ermitteln, wird in Schritt S3 in einem Subtraktionsglied 18 eine
Differenz zwischen dem gemessenen Druck P und einem gemittelten
Druck bzw. einem durch eine Tiefpassfilterung ermittelten Druck
PFil gebildet. Das gefilterte Drucksignal
PFil, entspricht in etwa einem Mittelwert
des von dem Drucksensor 13 erfassten Drucksignals.
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Alternativ
kann der Verlauf des Druckes P des Drucksensors 13 auch
hochpassgefiltert werden, wobei die Grenzfrequenz des Hochpassfilters
deutlich, d. h. mindestens 10% bis 50%, vorzugsweise etwa 20% über der
Frequenz der Druckpulsationen, die bei der maximalen Motordrehzahl
zu erwarten sind, liegt. Der zu verwendende Hochpassfilter kann alternativ
eine variable Grenzfrequenz aufweisen, die von der Drehzahl des
Verbrennungsmotors 2 abhängig ist, wobei die Grenzfrequenz
des Hochpassfilters deutlich, d. h. mindestens 10% bis 50%, vorzugsweise
etwa 20% über
der Frequenz der Druckpulsationen, die bei der momentanen Motordrehzahl
zu erwarten ist, liegt. Als Ergebnis erhält man ein Druckschwankungssignal ΔP, das sich
um einen Nullpunkt herum bewegt. Um eine Bewertung des Druckschwankungssignals ΔP durchführen zu
können, wird
das Druckschwankungssignal ΔP
in ein ausschließlich
positives Signal umgewandelt, indem in Schritt S4 in einem Betragsbildungsglied 19 ein
Betrag des Druckschwankungssignals ΔP gebildet wird.
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Der
Betrag des Druckschwankungssignals ΔP wird in einem ersten Integrationsglied 20 über der Zeit
integriert (Schritt S5).
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In
Schritt S6 wird das integrierte Druckschwankungssignal in einem
ersten Normierglied 21 normiert, indem es durch die verstrichene
Messzeit dividiert wird.
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In
einem Schritt S7 wird das normierte integrierte Druckänderungssignal
mithilfe eines Komparators 22 mit einem Fehlerschwellwert
verglichen, der die entsprechende Fehlerschwelle angibt. Da die Fehlerschwelle
von Betriebsparametern des Verbrennungsmotors 2 abhängig ist,
werden aus der Drehzahl D des Verbrennungsmotors 2 und
der Luftfüllung
LF der Zylinder des Verbrennungsmotors 2 mit hilfe eines
Kennfeldes 23 ein Erwartungswert E ermittelt, der in entsprechender
Weise mithilfe eines weiteren Integrationsgliedes 24, das
die gleichen Eigenschaften wie das erste Integrationsgliedes 20 aufweist,
integriert wird, und der in entsprechender Weise durch Division
durch die Messzeit Tmess in einem weiteren
Normierglied 25 normiert wird. Das Resultat wird als Fehlerschwellwert
im Komparator 22 bereitgestellt. Unterschreitet der Wert
des normierten integrierten Druckänderungssignals den Fehlerschwellwert,
so wird mit Hilfe des ausgegebenen Komparatorausgangssignals F eine
Undichtigkeit im Abgasabschnitt 7 des Motorsystems erkannt.
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In
Schritt S8 wird überprüftt, ob
sich das Motorsystem 1 noch in der Kaltstartphase befindet
und somit weiterhin Luft über
das Sekundärluftsystem
in den Abgasabschnitt 7 eingeblasen wird. Wenn ja, werden
die Verfahrensschritte S2 bis S7 wiederholt bis zum Ende der Kaltstartphase
durchgeführt.
Wenn nein, wird das Diagnoseverfahren beendet.
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Das
oben beschriebene Verfahren ermöglicht
es, eine Undichtigkeit in dem Abgasabschnitt 7 des Verbrennungsmotors 2 durch Überprüfung der Druckpulsationen
im Abgasabschnitt 7 zu erkennen, da sich eine Undichtigkeit
im Abgasabschnitt 7 in einer Reduzierung der Schwankung
des Druckverlaufs in dem Abgasabschnitt 7 auswirkt. Durch
Bewerten der Druckschwankungen im Abgasabschnitt 7 mithilfe
einer geeigneten Maßzahl,
die die Stärke
der Schwankungen angibt, kann somit erkannt werden, ob eine Undichtigkeit
im Abgasabschnitt 7 stromabwärts des Sekundärluftventils 12 vorliegt.
Dadurch, dass anstelle des realen Drucks im Sekundärluftsystem
nur die Druckpulsationen, d. h. die Druckänderungen, berücksichtigt
werden, kann der Drucksensor 13 im Sekundärluftsystem
weiterhin dafür
verwendet werden, ein Leck in der Zuführung 11 in dem Sekundärluftsystem,
d. h. stromaufwärts
des Sekundärluftventils 12,
zu detektieren, indem der dort vorliegende Sekundärluftdruck
mit einem geeigneten Schwellwert verglichen wird, der nur bei signifikante Undichtigkeiten überschritten
bzw. unterschritten wird.
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In 4 ist
ein weiteres Motorsystem 30 gemäß einer weiteren Ausführungsform
dargestellt. Gleiche Bezugszeichen verweisen auf Elemente gleicher
oder vergleichbarer Funktionen.
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Im
Unterschied zur Ausführungsform
der 1 weist der Verbrennungsmotor 2 einen
ersten und einen zweiten Abgasabschnitt 71, 72 auf,
die mit einem ersten Zuführungsabschnitt
bzw. einem zweiten Zuführungsabschnitt 112 Luft
von der gemeinsamen Sekundärluftpumpe 10 in
den jeweiligen Abgasabschnitt 71, 72 einblasen
können.
In jedem der Zuführungsabschnitte 111, 112 ist
ein entsprechendes Sekundärluftventil 121 bzw. 122 angeordnet.
Das Flussdiagramm der 5 veranschaulicht das Verfahren
zum Durchführen
der Diagnose auf Undichtigkeiten in den Abgasabschnitten 71, 72.
Im Gegensatz zur Ausführungsform,
die in Verbindung mit dem Flussdiagramm der 2 dargestellt
ist, wird bei der Ausführungsform
der 4 die Diagnose auf Undichtigkeit in den Abgasabschnitten
nicht während der
gesamten Kaltstartphase durchgeführt,
sondern an dessen Ende, wenn die Versorgung mit Sekundärluft gestoppt
werden soll. Wird in Schritt S11 festgestellt, dass die Kaltstartphase
beendet werden soll, z. B. mithilfe eines entsprechenden Signals
von/in der Motorsteuereinheit 3, so wird das Verfahren
der Schritte S2 bis S8 der 2 für jeden
der Abgasstränge
separat durchgeführt.
Dies erfolgt, indem jeweils nur das Sekundärluftventil 121, 122,
das dem zu überprüfenden Abgasstrang 71, 72 zugeordnet
ist, geöffnet
ist und das jeweils andere geschlossen ist. D. h. in Schritt S12
wird nur das erste Sekundärluftventil 121 geöffnet und
die Diagnose gemäß der Schritte
S2 bis S8 der 2 durchgeführt.
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Nach
einer vorgegebenen Zeitdauer T1 wird in Schritt S13 das erste Sekundärluftventil 121 geschlossen
und das zweite Sekundärluftventil 122 geöffnet und
das Verfahren gemäß der Schritte
S2 bis S8 erneut durchgeführt,
so dass eine Undichtigkeit im zweiten Abgasabschnitt 72 in
entsprechender Weise erkannt werden kann. Nach einer vorgegebenen Zeitdauer
T2 wird das zweite Sekundärluftventil 122 in
Schritt S14 geschlossen und das Diagnoseverfahren ist beendet.
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In
den 6 bis 8 sind verschiedene Signal-Zeit-Diagramme
für ein
Motorsystem der 4 im ordnungsgemäßen Zustand,
bei vollständig
vom Abgasabschnitt 7 abgefallener zweiter Luftzuführung 112,
sowie bei nicht ordnungsgemäß festgeschraubtem
zweiten Sekundärluftventil 122 dargestellt.
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6 zeigt
das in Verbindung mit 5 beschriebene Verfahren am
Ende der Kaltstartphase, d. h. wenn signalisiert wird, dass die
Zufuhr von zusätzlicher
Luft durch das Sekundärluftsystem
abgeschaltet werden soll. Dies erfolgt zum Zeitpunkt TA. Zu diesem
Zeitpunkt wird das zweite Sekundärluftventil 122 abgeschaltet,
indem das Signal SL2 auf einen Low-Pegel gesetzt wird, während das
Signal zum Ansteuern des ersten Sekundärluftventils SL1 auf einem
High-Pegel verbleibt. Anschließend
wird mithilfe des in 2 dargestellten Verfahrens durch
Vergleichen mit einem Referenzgrenzwert, der durch den aktuellen
Betriebszustand des Verbrennungsmotors bestimmt wird, und der einem
normierten integrierten Erwartungswert entspricht, verglichen und
anhand des Vergleichs festgestellt, ob eine Undichtigkeit im ersten
Abgasabschnitt 71 vorliegt. Läge eine Undichtigkeit vor,
wären die
Druckschwankungen geringer und die entsprechende Maßzahl, die
man z. B. durch Integrieren des Betrags eines Druckschwankungssignals
erhält,
wäre kleiner
als der Referenzschwellwert.
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Zum
Zeitpunkt T2, der konstant oder abhängig von Betriebsparametern
wie z. B. der Drehzahl D des Verbrennungsmotors 2 festgelegt
werden kann, wird das erste Sekundärluftventilsignal SL1 auf einen Low-Pegel
gesetzt, und dadurch das erste Sekundärluftventil 121 geschlossen.
Im Wesentlichen gleichzeitig wird das zweite Sekundärluftventilsignal
SL2 auf High gesetzt, um so das zweite Sekundärluftventil wieder zu öffnen. Gemäß dem in
Verbindung mit 2 beschriebenen Verfahren und
der in 3 gezeigten Funktionalität wird nun die Diagnose für den zweiten
Abgasabschnitt 72 durchgeführt. Nach einer vorbestimmten
(konstanten oder von einem Betriebsparameter abhängigen) Zeitdauer wird zum
Zeitpunkt TE auch das zweite Sekundärluftventilsignal SL2
wieder auf den Low-Pegel gesetzt, so dass beide Sekundärluftventilsignale
SL1, SL2 sich auf dem Low-Pegel befinden, und somit keine weitere
Luft in die Abgasabschnitte 71, 72 eingeblasen
wird.
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In 7 ist
ein Fehlerfall gezeigt, bei dem das zweite Sekundärluftventil
von dem Abgasabschnitt 7 abgefallen ist und somit selbst
bei Öffnung des
zweiten Sekundärluftventils
keine Luftdruckschwankung im zweiten Abgasabschnitt 72 mehr
detektierbar ist. Dies ist in dem Bereich zwischen den Zeitpunkten
T2 und TE erkennbar.
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In 8 ist
das Verhalten des Drucksignals dargestellt, für den Fall, dass das zweite
Sekundärluftventil 122 nicht
richtig an dem Abgasabschnitt 7 befestigt ist, z. B. indem
es nicht richtig festgeschraubt ist, so dass eine Undichtigkeit
zwischen dem zweiten Sekundärluftventil 122 und
dem zweiten Abgasabschnitt 72 besteht. Man erkennt, dass
zwischen den Zeitpunkten T2 und TE die Druckschwankungen, die von dem Drucksensor 13 aufgenommen werden,
deutlich geringer sind als die Druckschwankungen, die an dem Drucksensor 13 bei
einem dichten Abgasabschnitt, wie z. B. der erste Abgasabschnitt 71,
festgestellt werden kann. Solche reduzierte Druckschwankungen hätten gemäß der in 3 ausgeführten Funktion
eine geringere Maßzahl
zur Folge, die man z. B. durch Bilden des Betrags des Druckänderungssignals,
der Integration des Druckänderungssignals
und der Normierung des Druckänderungssignals
erhält.
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Das
in Verbindung mit 5 beschriebene Verfahren lässt sich
auch auf eine größere Anzahl von
Abgasabschnitten 7, 71, 72 anwenden,
wobei die Sekundärluftventile 121, 122,
die an den einzelnen Abgasabschnitten 7 angeordnet sind,
nacheinander einzeln angesteuert werden, d. h. geöffnet werden, um
das oben beschriebene Verfahren für jeden der Abgasabschnitte 7 nacheinander
durchzuführen.