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Die
Erfindung betrifft eine mittels eines Fahnenauslegers zu stabilisierende
Fahne gemäß dem Oberbegriff
des unabhängigen
Anspruchs.
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Für einen
Einsatz an bekannten Fahnenmasten wird eine Fahne typischerweise
in einen Fahnenschlitten eingehängt,
der mittels eines Zugseils zusammen mit der Fahne an dem Fahnenmast
nach oben gezogen werden kann. Im Allgemeinen sind neben dem Fahnenschlitten
weitere, jedoch nicht mit dem Zugseil verbundene Schlitten in regelmäßigen Abständen mit
der Fahne verbunden und sorgen somit für deren Kopplung an den Fahnenmast.
Derartige Fahnen benötigen
zur Entfaltung und Beibehaltung des entfalteten Zustands stets Wind.
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Ferner
sind auch Fahnen bekannt, die an Fahnenmasten mit verfahrbaren Auslegern
befestigt werden können.
Ein solcher Ausleger ist zweckmäßigerweise
an einem längeren
Fahnenschlitten starr fixiert oder bildet mit diesem eine Baueinheit.
Ein derartiger Ausleger ist beispielsweise aus dem Produktkatalog „Fahnenmasten” der Firma
Hugo Knödler – Leitern
und Gerüstvertrieb
GmbH, Ausgabe Juli 2003 bekannt geworden. Die Fahne kann auf den
Ausleger aufgeschoben und zusammen mit diesem nach oben gezogen
werden. Weiterhin sind kleinere, nicht mit dem Zugseil gekoppelte
Schlitten oder Gleiter vorgesehen, welche auch bei dieser Konstruktion
in regelmäßigen Abständen mit
der Fahne verbunden sind und zur Kopplung der Fahne an den Mast
dienen.
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Auch
ist ein sogenannter Flaggenstabilisator bekannt, mit dessen Hilfe
klassische Masten, die über
keinen Fahnenausleger verfügen,
mit einer Art Ausleger nachgerüstet
werden können.
Es handelt sich dabei um einen flexiblen Stab aus Kohlefaser- oder
Glasfasermaterial, der freiendseitig in zwei Fahnentaschen derart
eingesetzt werden kann, dass sich die Fahne nach außen hin
versteift und selbst bei Windstille vom Fahnenmast absteht. Gekoppelt
wird die Fahne an den Mast wiederum über die vorab erwähnten weiteren
Schlitten. Die Form der gehissten Fahne fällt jedoch nicht ideal aus,
da nur ein mit der Fahne an sich und nicht mit dem Fahnenschlitten
verankerter Stabilisator zum Einsatz kommt.
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Allen
Konstruktionen mit Auslegern ist das Problem gemeinsam, dass ein
oberer Fahnenabschnitt bei bestimmten Windverhältnissen über die Spitze des Fahnenmastes
geworfen wird und so mit ein Einholen der Fahne nur mit erhöhtem Aufwand,
z. B. mittels einer Leiter, zu bewerkstelligen ist. Bei dieser Fehlstellung
erfüllt
die Fahne zudem nicht mehr ihre originäre Aufgabe, wonach beispielsweise
eine Werbebotschaft vermittelt werden soll.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahne zu
schaffen, die sich in gehisstem Zustand durch eine hinreichende
Formstabilität auszeichnet.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Merkmale
vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
abhängigen
Ansprüchen.
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Eine
erfindungsgemäße Fahne
mit einem in gehisster Fahnenposition horizontal angeordneten Abschnitt,
der dafür
bestimmt ist, mit einem an einem Fahnenmast mittels eines Schlittens
vertikal verschiebbar geführten
Fahnenausleger stabilisiert zu werden, ist gemäß der Erfindung mit einem vertikalen Abschnitt
zur Anbringung eines Stabilisators versehen, der sich ausgehend
von dem schlittenseitigen Ende des horizontalen Abschnitts nach
unten erstreckt. Der unterhalb des Fahnenauslegers vertikal positionierte
Stabilisator verhindert auf Grund seiner Distanz gebenden Eigenschaft
ein Aufsteigen des ersten der weiteren Schlitten, die auch als Gleiter
bezeichnet wer den. Somit kann vermieden werden, dass sich bei einer
Windböe
eine Verformung der Fahne, z. B. ein ausbauchender Fahnenbereich
bildet, der letztlich ein Überwerfen
der Fahne über
die Spitze des Mastes bewirken kann. Mit einfachsten Mitteln gewährleistet
demnach die vorliegende Lösung
eine zuverlässige
Form der gehissten Fahne. Derartige Fahnen können sowohl im Rahmen einer Erstausrüstung als
auch im Zuge einer Nachrüstung bestehender
Fahnen an Fahnenmasten mit einem Fahnenausleger vorgesehen werden.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Anordnung des Stabilisators
in einem als Hohlsaum ausgeführten
vertikalen Abschnitt vor, so dass zum einen ein dauerhafter Verbund
aus Fahne und Stabilisator und zum anderen eine annähernd einheitliche und
unauffällige
Fahnenoberfläche
gegeben ist. Diese Variante bietet sich insbesondere bei einer Erstausrüstung an,
bei welcher der in den Hohlsaum eingeführte Stabilisator mit der Fahne
verbunden werden kann.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass der Stabilisator in einem als sich
gegenüberliegende
Hohlsaumtaschen ausgeführten
vertikalen Abschnitt angeordnet ist. Diese Variante eignet sich
in besonderer Weise für
eine Nachrüstung,
da lediglich an einer bereits vorhandenen Fahne besagte Hohlsaumtaschen
samt Stabilisator anzubringen sind.
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Der
Stabilisator kann in einer bevorzugten Ausführungsform im Bereich seiner
Enden an dem Schlitten einerseits und an zumindest einem unterhalb
des Schlittens vertikal verschiebbar geführten Gleiter andererseits
befestigt werden, so dass lediglich ein Ankopplung an den Schlitten
und den ersten nachfolgenden Gleiter erfolgen muss. Eine Modifikation
der Fahne selbst wird somit überflüssig. Alle
vorab beschriebenen Ausführungsformen
der Fahne erlauben zudem eine Ausrüstung bestehender Fahnenmasten,
ohne diese modifizieren oder umbauen zu müssen.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Stabilisator als
flexibler oder starrer Stab, insbesondere als Kunststoffstab, Kohlefaserstab, Glasfaserstab
oder Metallstab, insbesondere Leichtmatallstab, ausgeführt ist.
Derartige Materialien zeichnen sich dabei durch ein geringes Gewicht,
Witterungsbeständigkeit,
Flexibilität
und Widerstandsfestigkeit aus.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der den vertikalen Abschnitt aufweisende Fahnenrand
mit Befestigungsmitteln, insbesondere Karabinern, versehen, die
zur Anlenkung an den Schlitten und an den zumindest einen Gleiter
dienen. Karabiner stellen zuverlässige
und in Standardgrößen erhält liche
Massenartikel dar, die je nach Einsatzzweck in unterschiedlichen
Zugstärken
Verwendung finden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Dabei
zeigen:
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1 eine
an einem Fahnenmast gehisste erfindungsgemäße Fahne mit einem in einem
Hohlsaum eingefassten Stabilisator in einem schematischen Detailausschnitt,
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2 eine
weitere an einem Fahnenmast gehisste erfindungsgemäße Fahne
mit einem in gegenüberliegenden
Hohlsaumtaschen fixierten Stabilisator,
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3 eine
weitere an einem Fahnenmast gehisste erfindungsgemäße Fahne
mit einem mittels Befestigungselementen an dem Schlitten und dem Gleiter
fixierten Stabilisator, und
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4 die
erfindungsgemäße Fahne
gemäß 1 mit
einem Hülsenschlitten
und mit Ringgleitern.
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1 zeigt
in einer Prinzipdarstellung eine an einem Fahnenmast 1 gehisste
Fahne 2 oder auch Flagge. Wesentlich ist hierbei ein Stabilisator 3,
der an einem vertikalen Abschnitt der Fahne 2 angeordnet
ist. Der vertikale Abschnitt weist einen Hohlsaum 4 auf,
in den der Stabilisator 3 eingeführt und fixiert ist. Die Fixierung
des Stabilisators 3 ist durch verschlossene Enden des Hohlsaums 4 bedingt.
Der Hohlsaum 4 des vertikalen Abschnitts und damit auch
der Stabilisator 3 verlaufen parallel zu einem vertikalen
Fahnenrand, der dem Fahnenmast 1 gegenüberliegt. Der Hohlsaum 4 beginnt
somit in vertikaler Ausrichtung unmittelbar unterhalb eines horizontalen
Abschnitts und endet auf Höhe
eines ersten Gleiters 5. Gleiches gilt für den Stabilisator 3.
Der horizontale Abschnitt ist ebenfalls als Hohlsaum ausgeführt, weist
jedoch offene Enden auf. Dieser Hohlsaum dient dazu, einen die Fahne 2 stabilisierenden Fahnenausleger 6 aufzunehmen.
Der Fahnenausleger 6 ist mit einem Schlitten 7 verbunden.
Der Schlitten 7 wiederum ist in einer vertikalen Führungsnut des
Fahnenmasts 1 geführt.
Gleiches gilt für
den Gleiter 5, dem zum unteren Ende der Fahne 2 hin weitere
Gleiter zur Kopplung der Fahne 2 an den Fahnenmast 1 mittels
Karabiner 8 oder dergleichen folgen. Der Schlitten 7 ist über ein
Seilzugsystem mit einer oberen Umlenkrolle 9 und mit innenliegenden Zugseilen 10 höhenverstellbar.
Das Seilzugsystem kann zudem in der gewünschten Fahnenposition arretiert
werden.
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In 2 ist
ebenfalls eine Prinzipdarstellung einer an einem Fahnenmast 1 gehissten
Fahne 2 dargestellt. Auch bei dieser Ausführungsform
ist ein Stabilisator 3 an dem vertikalen Abschnitt der
Fahne 2 angeordnet ist. Allerdings erfolgt hierbei die
Fixierung des Stabilisators 3 durch zueinander gegenüberliegend
angeordneten Hohlsaumtaschen 11 mit verschlossenen Enden.
Der Stabilisator 3 ist folglich im Wesentlichen nur an
seinen freien Enden gefasst und in seinem restlichen Bereich noch
zugänglich. Alle
weiteren Merkmale der 2 entsprechend der Ausführungsform
gemäß 1.
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Im
Unterschied zu den bisherigen Ausführungsbeispielen ist der Stabilisator 3 gemäß 3 im Bereich
seiner Enden an dem Schlitten 7 und an dem unterhalb des
Schlittens 7 vertikal verschiebbar geführten Gleiter 5 unmittelbar
befestigt, an dem auch die Fahne 2 angekoppelt ist. Zur
Fixierung des Stabilisators 3 an dem Schlitten 7 und
dem Gleiter 5 können
Karabiner 8 oder dergleichen zum Einsatz kommen. Ein Hohlsaum
oder Hohlsaumtaschen, wie sie bei den Ausführungsformen gemäß der 1 und 2 vorgesehen
sind, können
somit entfallen.
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4 zeigt
im Wesentlichen die Ausführungsform
gemäß 1,
ist jedoch mit einem außen am
Mast 1 geführten
hülsenför migen Schlitten 7 ausgerüstet. Passend
dazu sind die Gleiter 5 ringförmig ausgeführt.
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Allen
Ausführungsbeispielen
ist gemeinsam, dass der Stabilisator 3 als flexibler und
mit Ausnahme des Ausführungsbeispiels
gemäß 2 auch
als starrer Stab ausgebildet ist. Vorzugsweise werden für den Stabilisator 3 Kunststoff-,
Kohlefaser- oder Glasfasermaterial eingesetzt, wobei auch eine Ausbildung
als Metallstab, insbesondere aus einem Leichtmetall wie Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung, möglich
ist. Bei einem Durchmesser von z. B. ca. 6 mm beträgt die Länge des
Stabilisators 3 und damit das Distanzmaß zwischen dem Schlitten 7 und
dem ersten Gleiter 5 bei Standardfahnen etwa 1 m. Der Stabilisator 3 kann
mit Ausnahme des Ausführungsbeispiels
gemäß 3 auch
kürzer
als der Abstand von dem Schlitten 7 zu dem ersten Gleiter 5 sein,
um die Transportverpackung insbesondere bei sehr großen Fahnen
klein zu halten. Der erfindungsgemäße Effekt bleibt hierbei dennoch
erhalten. Entscheidend ist, dass die Gleiter 5 untereinander
und gegenüber dem
Schlitten 7 mit Ausnahme des ersten Gleiters frei beweglich
sind. Der erste Gleiter 5 wird durch den Stabilisator 3 auf
Distanz zu dem Schlitten 7 gehalten, wodurch das unerwünschte Überwerfen
und Aufliegen der Fahne 2 über der Mastspitze verhindert wird.
Zum Einsatz kommen können
die Ausführungen
gemäß den 1 bis 4 beispielsweise bei Standardmasten,
bei Masten mit drehbarem Mastfuß und
bei Masten mit drehbarem Fahnenausleger.