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Die
Erfindung betrifft eine Produktionsanordnung zur Fertigung von Fahrzeugteilen,
mit wenigstens einer Presse, mittels welcher wenigstens ein Werkstück
unter Abtrennung zumindest eines Abfallstücks bearbeitet
wird oder werden kann, und wenigstens einem Abfallschacht, durch
welchen hindurch Abfallteile abgeführt werden oder werden
können.
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Beschneideabfälle
fallen in der Regel aus den entsprechenden Werkzeugen in den zugeordneten
Abfallschacht der jeweiligen Presse und von dort aus weiter auf
Förderbänder, welche die Abfälle zur Schrottpresse
transportieren. Diese Anordnung hat den Nachteil, dass sich große
Beschneideabfälle auf dem Weg zur Schrottpresse verkeilen
und auf diese Weise zu Störungen in der Abfallabfuhr führen
können. Ein weiterer Nachteil ist die durch die Gegebenheiten
der Abfallentsorgung (nicht durch werkzeugtechnische Notwendigkeiten)
vorgegebene maximale Abfallgröße.
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Teilweise
werden große Abfallstücke, z. B. Fenster- oder
Schiebdachabfälle, durch die Pressenmechanisierung zusammen
mit dem Bauteil aus dem Pressenraum heraustransportiert und dann
in im Bereich der Presse angeordneten Behältern abgestapelt.
Dies hat den Nachteil, dass die Abfallbehälter regelmäßig
geleert werden müssen, was mit einer Produktionsunterbrechung
und zusätzlichem Personalbedarf verbunden sein kann.
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Die
DE 197 35 236 A1 offenbart
eine Zerkleinerungsvorrichtung zum Zerteilen von Abfallstücken, insbesondere
ringförmigen Abfallstücken, mit einem ringförmigen
Aufnahmeraum für die Abfallstücke, der eine Auflagefläche
für das Abfallstück aufweist und dessen radiale
Weite deutlich größer ist als die Wanddicke der
Abfallstücke, mit einer Gruppe von inneren Schiebern, die
in einem von dem Aufnahmeraum umgebenen Bereich angeordnet und im
Wesentlichen in Radialrichtung verstellbar gelagert sind, mit wenigstens
einer ersten Antriebseinrichtung, die zum gezielten und kraftbetätigten
Verstellen der inneren Schieber in Radialrichtung mit den Schiebern
in Wirkverbindung steht, sodass die Schieber mit ihren Stirnseiten
von innen her in den Aufnahmeraum hinein und aus diesem Heraus positioniert
werden können, mit einer Gruppe von äußeren
Schiebern, die radial außerhalb des Aufnahmeraums angeordnet
und im Wesentlichen in Radialrichtung verstellbar gelagert sind,
und mit wenigstens einer zweiten Antriebseinrichtung, die zum gezielten
kraftbetätigten Verstellen der äußeren
Schieber mit den äußeren Schiebern in Wirkverbindung
steht, sodass die Schieber mit ihren Stirnseiten von außen
her in den Aufnahmeraum hinein und aus diesem heraus positioniert
werden können.
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Die
Schieber der Zerkleinerungsvorrichtung sind in einer Grundplatte
verschiebbar gelagert, die zu einem Unterwerkzeug eines Werkzeugs
einer Pressenstufe oder Presse gehört. Die Zerkleinerungsvorrichtung
ist somit Teil des Werkzeugs, wodurch dieses nicht unerheblich verteuert
wird, sodass eine solche Lösung nach Möglichkeit
nur dann zum Einsatz kommt, wenn die unzerkleinerten Abfallstücke
schwer aus dem Werkzeug zu entfernen sind, was hier aufgrund der
Ringform der Abfallstücke gegeben ist.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Produktionsanordnung der eingangs genannten Art in möglichst
kostengünstiger Weise derart weiterzubilden, dass ein Verkeilen
von Abfall bei dessen Abfuhr weitgehend ausgeschlossen werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Produktionsanordnung
nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen sind
in den Unteransprüchen gegeben.
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Die
erfindungsgemäße Produktionsanordnung zur Fertigung
von Fahrzeugteilen, insbesondere von Karosserieteilen, Fahrzeugtüren
etc., weist wenigstens eine Presse, mittels welcher wenigstens ein
Werkstück unter Abtrennung zumindest eines Abfallstücks
bearbeitet wird oder werden kann, wenigstens einen Abfallschacht,
durch welchen hindurch Abfallteile abgeführt werden oder
werden können, und wenigstens einen außerhalb
der Presse vorgesehenen, in dem Abfallschacht oder an einem der Enden
des Abfallschachts angeordneten oder dem Abfallschacht vorgeschalteten
Schredder auf, mittels welchem das Abfallstück unter Bildung
der Abfallteile zerkleinert wird oder werden kann.
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Durch
das Anordnen des Schredders außerhalb der Presse kann ein
Werkzeug, welches zur Bearbeitung des Werkstücks in die
Presse eingesetzt ist oder werden kann, vergleichsweise kostengünstig ausgebildet
werden, da in das Werkzeug selbst kein Schredder eingebaut werden
muss. Dieser Kostenvorteil macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn
in die Presse unterschiedliche Werkzeuge einsetzt werden können,
bei denen jeweils auf einen Schredder verzichtet wird. Da ferner
der Schredder im oder am Ende des Abfallschachts sitzt oder diesem
vorgeschaltet ist, wird das Abfallstück zu Beginn der Abfallabfuhr
in die Abfallteile zerkleinert, sodass ein Verkeilen des abgeführten
Abfalls weitgehend ausgeschlossen ist.
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Der
Abfallschacht verläuft bevorzugt außerhalb der
Presse. Insbesondere verlauft der Abfallschacht zumindest teilweise
in einem Boden, auf dem die Presse aufsteht und/oder der die Presse
zumindest teilweise umgibt. Dabei bildet oder umgibt eine Öffnung
in dem Boden vorzugsweise eine Zuführöffnung des
Abfallschachts, durch die hindurch das Abfallstück oder
die Abfallteile in den Abfallschacht eingebracht werden können.
Der Boden bildet insbesondere ein Fundament oder einen Teil eines
Fundaments, in dem die Presse verankert ist.
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Die Öffnung
im Boden sowie die Zuführöffnung des Abfallschachts
sind insbesondere außerhalb der Presse angeordnet. Ferner
bildet die Zuführöffnung bevorzugt eine stirnseitige Öffnung
des Abfallschachts. Bei dem Boden handelt es sich vorzugsweise um
einen begehbaren Boden, auf dem eine Person zum Bedienen und/oder Überwachen
der Presse stehen kann. Das Einbringen des Abfallstücks
oder der Abfallteile in den Abfallschacht erfolgt insbesondere automatisch
oder manuell durch die Bedienperson.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist ein Sammelbehälter vorgesehen, von dem
die durch den Abfallschacht hindurchgeführten Abfallteile
aufgenommen werden oder werden können. Dabei ist dem Abfallschacht
und dem Sammelbehälter bevorzugt wenigstens ein Förderband
zwischengeschaltet, mittels welchem die durch den Abfallschacht
hindurchgeführten Abfallteile dem Sammelbehälter
zugeführt werden oder werden können.
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Um
das Abfallstück möglichst auf einfache Weise von
der Presse dem Abfallschacht zuführen zu können,
ist bevorzugt wenigstens eine Rutsche vorgesehen, die sich ausgehend
von der Presse schräg nach unten in Richtung auf den Abfallschacht
erstreckt. Diese Rutsche kann z. B. an der Presse oder an einem
in der Presse angeordneten Werkzeug befestigt sein. Die Rutsche
dient insbesondere dazu, dass das Abfallstück aufgrund
der Schwerkraft in den Abfallschacht rutscht, ohne dass dafür
weitere Maßnahmen erforderlich sind.
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Gemäß einer
Weiterbildung weist die Produktionsanordnung wenigstens eine zweite
Presse auf und bildet bevorzugt eine Pressenstraße. Dabei ist
der Schredder insbesondere zwischen den beiden Pressen angeordnet.
Ist der Schredder dem Abfallschacht vorgeschaltet, so ist der Schredder
bevorzugt auf oder oberhalb des Bodens angeordnet. Insbesondere
kann eine zwischen den Pressen vorgesehene Werkstückablage
mit dem Schredder ausgestattet sein. Somit ist der Schredder für
die Bedienperson leicht erreichbar, die z. B. ein Abfallstück
aus zumindest einer der Pressen entnehmen und dem Schredder zuführen
kann. Insbesondere ist je Presse wenigstens ein Abfallschacht vorgesehen.
Ist der Schredder auf oder oberhalb des Bodens angeordnet, so ist
vorzugsweise wenigstens eine Rutsche vorgesehen, die sich ausgehend
von dem Schredder schräg nach unten in Richtung auf den
Abfallschacht erstreckt. Die Rutsche dient dazu, dass die Abfallteile aufgrund
der Schwerkraft in den Abfallschacht rutschen, ohne dass dafür
weitere Maßnahmen erforderlich sind.
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Die
Produktionsanordnung weist insbesondere eine Abfallabfuhreinrichtung
auf, die den wenigstens einen Abfallschacht oder die Abfallschächte umfasst.
Bevorzugt weist die Abfallabfuhreinrichtung ferner den Sammelbehälter
und/oder das wenigstens eine Förderband und/oder den wenigstens
einen Schredder auf. Mittels der Abfallabfuhreinrichtung wird das
zumindest eine dem Schredder zugeführte Anfallstück
in Form der Abfallteile, insbesondere automatisch, dem Sammelbehälter
zugeführt.
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In
die Presse ist bevorzugt ein Werkzeug eingesetzt oder einsetzbar,
mittels welchem das wenigstens eine Werkstück unter Abtrennung
des zumindest einen Abfallstücks bearbeitet wird oder werden kann.
Dabei wird das Abfallstück insbesondere durch Stanzen oder
Schneiden von dem Werkstück abgetrennt. Somit weist das
Werkzeug bevorzugt wenigstens eine Abtrenneinrichtung auf, mittels
welcher das Abfallstück von dem Werkstück abgetrennt
wird oder werden kann, wobei die Abtrennvorrichtung insbesondere
eine Beschneide- und/oder Stanzeinrichtung ist.
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Vorzugsweise
weist die Presse einen Pressentisch und einen Pressenstößel
auf, der auf den Pressentisch zu- und wieder von diesem wegbewegt werden
kann, wobei das Werkzeug insbesondere zwischen dem Pressentisch
und dem Pressenstößel angeordnet ist. Ein Abstand
zwischen dem Pressenstößel und dem Pressentisch
definiert einen zwischen dem Pressenstößel und
dem Pressentisch vorgesehenen Pressenraum, in den das Werkzeug eingebracht
ist oder werden kann. Bevorzugt weist das Werkzeug ein an dem Pressentisch
befestigtes Werkzeugunterteil und ein an dem Pressenstößel
befestigtes Werkzeugoberteil auf, wobei die beiden Werkzeugteile
vorzugsweise separate Teile bilden.
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Gemäß einer
ersten Alternative der Erfindung sind der oder die Abfallschächte
jeweils mit einem Abfallschredder ausgestattet. Die dort zerkleinerten
Abfälle können über Förderbänder
ohne weitere Komprimierung als Schüttgut in bereitgestellte Transportbehälter
geleitet werden.
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Gemäß einer
zweiten Alternative der Erfindung müssen die Beschneideabfälle
nicht mehr in einem Abfallbehälter deponiert, sondern können
dem Schredder zugeführt werden, wonach die zerkleinerten
Abfälle von dort aus direkt in den oder die Abfallschächte
der Presse geleitet werden. Der Schredder ist in diesem Fall bevorzugt
an der Stelle angeordnet, an der nach dem Stand der Technik der
Abfallbehäl ter steht. Bei Pressen mit Teilablage kann die
Teilablage entsprechend ausgerüstet und insbesondere mit einem
Schredder versehen werden.
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Durch
die Erfindung lässt sich ferner die Anzahl der Trennmesser
bzw. Segmentbeschnitte in den Werkzeugen reduzieren, was zu einer
besseren Werkstückqualität und zu weniger Problemen
durch Splitter im Werkzeug führt. Die Trennmesser sind
dabei insbesondere an dem Werkzeug vorgesehen, um ein größeres
Abfallstück in wenigstens zwei kleinere Abfallstücke
zu zerteilen. Dadurch, dass durch die Erfindung nun größere
Abfallstücke zulässig sind, können in
Einzelfällen sogar komplette Werkzeugoperationen eingespart
werden. Ferner können Überschnittausklinkungen
an dem Werkstück entfallen, die z. B. zu Beschädigungen
an dem Stoff eines Verdecks führten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Produktionsanordnung gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung und
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2 eine
schematische Darstellung einer Produktionsanordnung gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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Aus 1 ist
eine schematische Darstellung einer Produktionsanordnung 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung ersichtlich, wobei mehrere
Pressen 2, 3 in einem Boden 4 verankert sind.
Die Produktionsanordnung 1 bildet eine Pressenstraße
zur Fertigung von Fahrzeugteilen.
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Jeder
Presse 2, 3 sind Abfallschächte 5 zugeordnet,
die durch den Boden 4 hindurch verlaufen und oberhalb eines
Förderbandes 6 enden. Jeder Abfallschacht 5 weist
eine obere Zuführöffnung 7, die gleichzeitig
eine Öffnung des Boden 4 bildet, und einen Schredder 8 auf.
Ferner sind jeder Presse 2, 3 Rutschen 9 zugeordnet,
die sich ausgehend von der jeweiligen Presse 2, 3 schräg
nach unten in Richtung auf die Abfallschächte 5 zu
erstrecken.
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Die
Presse 2 weist einen Pressentisch 10 und einen
Pressenstößel 11 auf, wobei ein Werkzeug 12 zwischen
dem Pressentisch 10 und dem Pressenstößel 11 angeordnet
ist. Das Werkzeug 12 weist ein an dem Pressentisch 10 befestigtes
Werkzeugunterteil 13 und ein an dem Pressenstößel 11 befestigtes Werkzeugoberteil 14 auf.
Die andere Presse 3 ist entsprechend aufgebaut.
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Zwischen
den beiden Werkzeugteilen 13 und 14 ist ein Werkstück 15 angeordnet,
das unter Abtrennen eines Abfallstücks 16 mittels
des Werkzeugs 12 bearbeitet wird oder worden ist. Das Abfallstück 16 fällt
nach dem Abtrennen auf die Rutsche 9, rutscht diese entlang
in Richtung Abfallschacht 5, fällt von der Rutsche 9 herunter
und tritt durch die Zuführöffnung 7 in
den Abfallschacht 5 ein. Dort fällt das Abfallstück 16 auf
den Schredder 8, der es in mehrere Abfallteile 17 zerkleinert,
die aufgrund ihrer Schwerkraft von dem Schredder 8 auf
das darunter angeordnete Förderband 6 fallen.
Mittels des Förderbands 6 werden die Abfallteile 17 einem
Sammelbehälter 18 zugeführt.
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Aus 2 ist
eine schematische Darstellung einer Produktionsanordnung 1 gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung ersichtlich, wobei
zu der ersten Ausführungsform identische oder ähnliche Merkmale
mit denselben Bezugszeichen wie bei der ersten Ausführungsform
bezeichnet sind.
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Gemäß der
zweiten Ausführungsform ist der Schredder 8 oberhalb
des Bodens 4 zwischen den beiden Pressen 2 und 3 angeordnet.
Ferner sitzt der Schredder 8 am Boden eines Aufnahmebehälters oder
Trichters 19, der insbesondere Teil des Schredders 8 ist.
Unterhalb des Schredders 8 sind zwei Rutschen 20, 21 angeordnet,
die sich ausgehend von dem Schredder 8 schräg
nach unten bis zu den Abfallschächten 5 erstrecken.
Dabei führt die Rutsche 20 zu einem der Presse 2 zugeordneten
Abfallschacht 5, wohingegen die Rutsche 21 zu
einem der Presse 3 zugeordneten Abfallschacht 5 führt.
Die Produktionsanordnung 1 gemäß der
zweiten Ausführungsform wird insbesondere dann eingesetzt,
wenn das Abfallstück 16 zu groß für
die Zuführöffnung 7 des Abfallschachts 5 ist.
In diesem Fall wird das Abfallstück 16 manuell
oder automatisch der jeweiligen Presse 2, 3 entnommen
und dem Aufnahmebehälter 19 zugeführt,
wo es von dem Schredder 8 zu Abfallteilen 17 zerkleinert
wird. Diese fallen nach unten aus dem Schredder 8 heraus
auf die Rutschen 20 und 21, sodass die Abfallteile 17 aufgrund
ihrer Schwerkraft entlang der Rutschen 20, 21 in
Richtung auf die Abfallschächte 5 nach unten rutschen
und in diese durch die Zuführöffnungen 7 eintreten.
Gemäß der zweiten Ausführungsform ist
es somit nicht erforderlich, zusätzlich Schredder in den
Abfallschächten 5 vorzusehen.
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Die
Pressen 2 und 3 gemäß der zweiten
Ausführungsform sind entsprechend den Pressen gemäß der
ersten Ausführungsform ausgebildet. Ferner kann unterhalb
der Abfallschächte 5 gemäß der
zweiten Ausführungsform ebenfalls ein Förderband
angeordnet sein, welches die Abfallteile 17 zu einem Sammelbehälter
führt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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