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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine mobile Reinigungsanlage für Steildächer, mit
einem Hochdruckgerät,
an das ausgangsseitig eine Hochdruckleitung angeschlossen ist, die
an einem freien Ende mit einer Druckpistole verbunden ist, und an
das eingangsseitig ein Versorgungsleitung für die Zufuhr eines Reinigungsfluids
angeschlossen ist, die im Betrieb mit einer Reinigungs-Fluidquelle
verbunden ist.
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Solche
mobilen Reinigungsanlagen sind im Stand der Technik zahlreich bekannt.
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Sie
umfassen ein Hochdruckgerät,
das in die Nähe
eines Einsatzorts verbracht wird. Druckseitig ist ein Hochdruckschlauch
mit einer Druckpistole angeschlossen. Über einen weiteren Eingangsanschluss wird
dem Hochdruckgerät
ein Fluid zugeführt,
das im Hochdruckgerät
unter Hochdruck gesetzt werden kann. Zudem ist ein solches Hochdruckgerät über ein elektrisches
Kabel mit einer Stromversorgung, um alle elektrischen Einrichtungen
des Hochdruckgeräts elektrisch
zu versorgen. Die Stromversorgung kann entweder durch ein mobiles
Gerät,
zum Beispiel einen Kompressor, bereitgestellt werden oder aber durch
ein öffentliches
Netz.
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Der
Nachteil solcher bekannten mobilen Reinigungsanlagen besteht darin,
dass die Fluidquelle, in der Regel ein Hausanschluss ans öffentliche
Netz, nur eine begrenzte Menge Wasser zur Verfügung stellt und bei großen Schlauchlängen, zum
Beispiel zur Reinigung weit entfernter Flächen, insbesondere Dachflächen, große Wassermengen
im System verweilen, bis sie an der Druckpistole aus einer Düse auf die
zu reinigende Fläche
gelangen. Der Aufbau eines hohen konstanten Drucks für eine konstante
Reinigungsleistung ist in solchen extremen Anwendungen, wie bei
der Reinigung von Steildächern
nicht gewährleistet.
Druckschwankungen wiederum verzögern
die ordentliche Reinigung und führen
häufig
zu lokalen Reinigungsmängeln.
Die Druckschwankungen aufgrund eines nicht konstanten Wasserdruckes entstehen
einerseits durch das System selbst, andererseits auch dadurch, dass
der Wasserdruck am Hausanschluss veränderlich ist, wenn während des Reinigungsbetriebs
im Haus Wassermengen für
andere Zwecke, zum Beispiel Waschmaschine, Toilettenspülung, Badewanne,
etc., oder aber auch zu industriellen Zwecken, abgerufen werden.
Auch nach Unterbrechung eines Reinigungsbetriebes dauert es eine
geraume Zeit, bis sich wieder ein gewünschter Arbeitsdruck an der
Düse einstellt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine mobile Reinigungsanlage
für Steildächer zu
schaffen, die auch in größeren Entfernungen
von einer Fluidquelle und unabhängig von
dem an der Fluidquelle bereitgestellten Fluiddruck an der Reinigungsstelle
einen konstanten Druck bereitstellt.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
zwischen dem Hochdruckgerät
und der Fluidquelle ein Fluidspeicher in die Versorgungsleitung
eingesetzt ist.
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Durch
den Einbau eines Fluidspeichers in die Versorgungsleitung zwischen
zum Beispiel einem Hausanschluss und dem Hochdruckgerät, können Schwankungen
des Wasserdrucks an dem Haushaltsanschluss oder einer anderen Fluidquelle
kompensiert werden.
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Der
Fluidspeicher kann ausreichend groß bemessen sein, dass ein Reinigungsbetrieb
unter gleichmäßigen Bedingungen
gewährleistet
ist.
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Ein
weiterer Vorteil gemäß vorliegender
Erfindung ist, dass zwischen dem Fluidspeicher und dem Hochdruckgerät eine Druckpumpe
in die Versorgungsleitung eingesetzt ist. Mit Hilfe der Druckpumpe ist
es möglich,
die erforderlichen Wassermengen gleichmäßig in Richtung des Hochdruckgeräts zu befördern. Schwankungen
des Wasserdrucks aufgrund der jeweiligen Systemkonfiguration werden
daher auch bei großen
Entfernungen nahezu ausgeschlossen.
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Ein
weiterer Vorteil gemäß vorliegender
Erfindung besteht darin, dass an die Hochdruckleitung eine Pflegemittelleitung
angeschlossen ist. Die Zuführung
eines Pflegemittels unter Umgehung des Hochdruckgeräts verhindert,
dass sich Pflegemittelreste in dem Hochdruckgerät ablagern. Die Zuführung erfolgt
zum Beispiel mithilfe eines in der Hochdruckleitung an der Anschlussstelle
vorliegenden Unterdrucks. So wird das Pflegemittel in der Pflegemittelleitung
in die Hochdruckleitung gezogen.
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Ein
weiterer Vorteil gemäß der vorliegenden Erfindung
ist darin zu sehen, dass die Pflegemittelleitung mit einem freien
Ende an einen drucklosen Pflegemittelverteiler angeschlossen ist.
Für die
Reinigung von Dächern
wird regelmäßig nicht
nur ein einziges Pflegemittel, sondern häufig eine Kombination von Pflegemitteln
eingesetzt. Es ist daher günstig, eine
solche Kombination von Pflegemitteln mithilfe eines Pflegemittelverteilers
herbeizuführen.
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Ein
weiterer Vorteil gemäß vorliegender
Erfindung ist, dass die Druckpistole zwei Druckrohre aufweist. Die
Druckpistole ist als Doppellanze ausgebildet, mit welcher die Reinigungswirkung
des Hochdruckfluids an der zu bearbeitenden Dachfläche optimiert
wird.
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Für den Einsatz
an Steildächern
ist es ausgesprochen vorteilhaft, dass die beiden Druckroh re an
ihren freien Enden, also den Arbeitsenden, abgeknickt sind. Dadurch
wird gewährleistet,
dass die Austrittsöffnungen
für das
Hochdruckfluid in einem günstigen
Winkel zur Dachoberfläche
eines Steildaches ausgerichtet sind. Dies unterstützt eine
pflegliche Behandlung der Dacheindeckung und optimiert die Reinigungswirkung.
Zudem wird dadurch verhindert, dass das Hochdruckfluid unter die
Dacheindeckung gelangt.
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Weitere
Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen
der Unteransprüche.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der einzigen schematischen
Darstellung näher
beschrieben.
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Die
einzige Figur zeigt eine mobile Reinigungsanlage 1, die
nicht maßstabgetreu
dargestellt ist. Der zentrale Teil der mobilen Reinigungsanlage 1 ist
ein Hochdruckgerät 3,
das im vorliegenden Beispiel Rädern 3.1 aufweist,
um verfahrbar zu sein. Andere Hochdruckgeräte 3, die in der vorliegenden
mobilen Reinigungsanlage 1 einsetzbar sind, können aber
auch tragbar ausgebildet sein, so dass dann die Räder 3.1 weggelassen
werden können.
Das Hochdruckgerät 3.1 ist
ein Gerät,
das einen Druck etwa 300 bis 500 bar erzeugen kann. Die Technik
solcher Hochdruckgeräte
ist allgemein bekannt und wird hier nicht näher beschrieben. Zudem ist
das Hochdruckgerät 3 ein
Gerät,
das einen Fluiddurchsatz in einer Größenordnung von bis zu 1200
Liter/Stunde schafft.
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Das
Hochdruckgerät 3 weist
einen Eingangsanschluss 3.2 und einen Ausgangsanschluss 3.3 auf.
An den Eingangsanschluss 3.2 ist eine Versorgungsleitung 5 angeschlossen,
die eine Verbindung zu einer Fluidquelle 7 herstellt. In
der vorliegenden Ausführungsform
ist die Fluidquelle 7 ein Hausanschluss an eine öffentliche
Wasserversorgung. In anderen Ausführungsformen kann die Fluidquelle 7 z.
B. auch ein Hydrant oder dergleichen sein. In die Versorgungsleitung 5 ist
ein Fluidspeicher 9 bzw. Wasserpuffer eingebaut. Ein solcher
Fluidspeicher 9 ist ein Behälter, der auf einem Untergrund
oder einem mobilen Fahrzeug angeordnet sein kann. Der Fluidspeicher 9 weist
einen Fluidspeicher-Einlassanschluss 9.1 und einen Fluidspeicher-Auslassanschluss 9.2 auf.
Der Fluidspeicher-Auslassanschluss 9.2 ist auf einem niedrigeren
Niveau am Umfang des Fluidspeichers 9 angeordnet als der
Fluidspeicher-Einlassschluss 9.1. Die Versorgungsleitung 5 ist zwischen
dem Einlassanschluss 3.2 des Hochdruckgeräts und dem
Fluidspeicher-Auslassanschluss 9.2 sowie zwischen dem Fluidspeicher-Einlassanschluss 9.1 und
dem Hausanschluss 7 verbunden.
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In
der dargestellten Ausführungsform
ist zwischen dem Fluidspeicher 9 und dem Hochdruck gerät 3 in
der Versorgungsleitung 5 eine Druckpumpe 11 angeordnet.
Die Druckpumpe 11 unterstützt den Fluidtransport durch
die Versorgungsleitung 5 in Richtung Hochdruckgerät 3.
Bei der Druckpumpe 11 kann es sich um eine beliebige Druckpumpe
des Standes der Technik handeln. Solche Druckpumpen sind allgemein
bekannt und werden daher hier nicht weiter beschrieben. Aufgrund
des Einsatzes einer Druckpumpe 11 können große Schlauchlängen der
Versorgungsleitung 5 vorgesehen sein.
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An
dem Auslassanschluss 3.2 des Hochdruckgeräts 3 ist
eine Hochdruckleitung 13 angeschlossen. An einem freien
Ende 13.1 ist die Hochdruckleitung 13 mit einer
Druckpistole 15 verbunden. Die Druckpistole 15 weist
ein erstes Druckrohr 15.1 und ein zweites Druckrohr 15.2 auf.
In jedem Druckrohr 15.1, 15.2 ist jeweils ein
Strömungskanal
ausgebildet. Das erste Druckrohr 15.1 weist ein stromabwärts liegendes
Rohrende 15.3 und ein stromaufwärts liegendes Rohrende 15.5 auf.
Das zweite Druckrohr 15.2 weist ein stromabwärts liegendes Rohrende 15.4 und
ein stromaufwärts
liegendes Rohrende 15.6 auf. An den jeweils stromaufwärts liegenden
Rohrenden 15.5 und 15.6 ist ein Fluidverteiler 17 angebracht.
Zwischen dem Fluidverteiler 17 und einem Handgriff 19 sind
das erste Druckrohr 15.1 und das zweite Druckrohr 15.2 zu
einem Rohr 16 vereint. Stromaufwärts hinter dem Handgriff 19 ist
ein Druckregler 21 angeordnet, der an das freie Ende 13.1 der
Hochdruckleitung 13 angeschlossen ist.
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An
den stromabwärts
liegenden Enden 15.3 und 15.4 des ersten Hochdruckrohrs 15.1 und
des zweiten Hochdruckrohrs 15.2 ist jeweils eine Rotordüse 15.7 und 15.8 angeordnet.
Bei diesen Rotordüsen 15.7 und 15.8 handelt
es sich um Hochleistungsrotordüsen.
Mit dem Druckregler 21 kann ein bestimmter Arbeitsdruck
des aus den Rotordüsen 15.7 bzw. 15.8 austretenden
Druckfluids eingestellt werden. Mit dem Fluidverteiler 17 lässt sich
die Fluidmenge in den jeweiligen Druckrohren, also dem ersten Druckrohr 15.1 und
dem zweiten Druckrohr 15.2 regulieren bzw. einstellen.
Es ist erwünscht,
dass regelmäßig in den
beiden Druckrohren die gleiche Fluidmenge strömt.
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Die
stromabwärts
liegenden Rohrenden 15.3 und 15.4 bilden jeweils
einen stromabwärts
liegenden Abschnitt A des ersten Hochdruckrohres 15.1 bzw.
des zweiten Hochdruckrohres 15.2. Die stromaufwärts liegenden
Rohrenden 15.5 und 15.6 des ersten Hochdruckrohres 15.1 bzw.
des zweiten Hochdruckrohres 15.2 bilden einen stromabwärts liegenden
Rohrabschnitt B. Die jeweiligen Rohrabschnitte A und B des ersten
Hochdruckrohres 15.1 und des zweiten Hochdruckrohres 15.2 verlaufen
im Wesentlichen parallel. Die Rohrabschnitte A der beiden Hochdruckrohre 15.1 bzw. 15.2 verlaufen
in Bezug zu den beiden Rohrabschnitten B in einem Winkel. Ein Neigungswinkel α der Rohrabschnitte
A in Bezug zur Längsachse
der Rohrabschnitte B (der Horizontalen in der Figur) liegt zwischen
20° und
50°. Die
Rohrlänge
des ersten Hochdruckrohres 15.1 ist kürzer als die des zweiten Hochdruckrohrs 15.2,
so dass der Abstand zwischen den Rohrabschnitten A der beiden Hochdruckrohre 15.1 und 15.2 größer ist als
der Abstand zwischen den beiden Rohrabschnitten B.
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Stromabwärts hinter
dem Ausgangsanschluss 3.2 des Hochdruckgeräts 3 ist
eine Filtereinrichtung 23 in die Hochdruckleitung 13 eingesetzt. Stromabwärts der
Filtereinrichtung 23 befindet sich an der Hochdruckleitung 13 ein
Anschluss 25 für
eine Pflegemittelleitung 27. Die Pflegemittelleitung 27 ist mit
einem freien Ende 27.1 an einem drucklosen Pflegemittelverteiler 29 angeschlossen.
Mit dem entgegen gesetzten freien Ende 27.2 ist die Pflegemittelleitung 27 am
Anschluss 25 der Hochdruckleitung 13 angeschlossen.
Der drucklose Pflegemittelverteiler 29 ist mit wenigstens
einem Pflegemittelbehälter 31 verbunden.
In der dargestellten Ausführungsform
ist der drucklose Pflegemittelverteiler 29 mit zwei Pflegemittelbehältern 31 verbunden.
Die Pflegemittelbehälter 31 können jeweils
eine Pflegemittelkomponente enthalten, die über den drucklosen Pflegemittelverteiler 29 kombiniert
werden. In der vorliegenden Ausführungsform
ist zum Beispiel in einem Pflegemittelbehälter ein Basis-Pflegemittel enthalten
und in einem anderen Pflegemittelbehälter ein Langzeitschutz enthalten.
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Im
Betrieb wird das Pflegemittel aus der Pflegemittelleitung 27 am
Anschluss 25 in die Hochdruckleitung 13 gezogen
und gelangt mit dem Druckfluid in die Druckpistole 15.
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Regelmäßig wird
das Druckfluid Wasser sein, es ist aber vorstellbar, dass auch andere
Flüssigkeiten
als Druckfluid Verwendung finden können.
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- 1
- Reinigungsanlage
- 3
- Hochdruckgerät
- 3.1
- Räder
- 3.2
- Eingangsanschluss
- 3.3
- Ausgangsanschluss
- 5
- Versorgungsleitung
- 7
- Fluidquelle
- 9
- Fluidspeicher
- 9.1
- Fluidspeicher-Einlassanschluss
- 9.2
- Fluidspeicher-Auslassanschluss
- 11
- Druckpumpe
- 13
- Hochdruckleitung
- 13.1
- freies
Ende der Hochdruckleitung
- 15
- Druckpistole
- 15.1
- erstes
Druckrohr
- 15.2
- zweites
Druckrohr
- 15.3
- stromabwärts liegendes
Rohrende erstes Druckrohr
- 15.4
- stromabwärts liegendes
Rohrende zweites Druckrohr
- 15.5
- stromaufwärts liegendes
Rohrende erstes Druckrohr
- 15.6
- stromaufwärts liegendes
Rohrende zweites Druckrohr
- 15.7
- Rotationsdüse erstes
Druckrohr
- 15.8
- Rotationsdüse zweites
Druckrohr
- 17
- Fluidverteiler
- 19
- Handgriff
- 21
- Druckregler
- 23
- Filtereinrichtung
- 25
- Anschluss
Pflegemittelleitung
- 27
- Pflegemittelleitung
- 27.1
- freies
Ende Pflegemittelleitung
- 29
- Pflegemittelverteiler
- 31
- Pflegemittelbehälter