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Die
Erfindung betrifft eine Aufspulvorrichtung von zumindest einem Faden zu
einer Spule gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Eine
gattungsgemäße Spule ist beispielsweise aus der
DE 44 15 653 A1 bekannt.
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Bei
der Herstellung von synthetischen Fäden beispielsweise
in einem Schmelzspinnprozess werden die Fäden vorzugsweise
kontinuierlich am Ende eines Prozesses zur Speicherung als Spulen
gewickelt. Hierzu weist die bekannte Aufspulvorrichtung eine auskragende
Spulspindel auf, an welcher eine oder mehrere Spulhülsen
zur Aufnahme der Spule oder mehrerer Spulen gehalten sind. Zum Wickeln der
Spulen wirkt die Spulspindel mit einer Changiereinrichtung und einer
Kontaktwalze zusammen. Die Changiereinrichtung verfügt
pro Spulstelle über Changiermittel, um den Faden innerhalb
eines Changierhubes hin- und herzuführen, so dass sich
bei Ablage des Fadens auf der Spulenoberfläche eine Kreuzwicklung
und damit insbesondere eine gleichmäßige Masseverteilung
einstellt. Der Faden wird dabei über den Umfang der Kontaktwalze
auf der Spulenoberfläche abgelegt. Hierzu wird die Kontaktwalze
mit einem Anpressdruck an der Oberfläche der Spule gehalten.
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Um
einen Wickelvorgang einer Spule zu starten, ist es erforderlich,
dass der kontinuierlich zugeführte Faden zu Beginn gefangen
und an der Hülsenoberfläche der Spulhülse
angewickelt wird. Um einerseits ein Einklemmen des Fadens während
eines Fangvorgangs zwischen der Kontaktwalze und der Oberfläche
der Spulhülse zu vermeiden und andererseits eine Angleichung
der Umfangsgeschwindigkeiten zwischen der Kontaktwalze und der Spulhülse
zu ermöglichen, weist die Kontaktwalze in einem Bereich
außerhalb der Fadenführung einen sogenannten Anlaufring
auf, der sich zu Beginn des Aufwickelvorgangs an der Spulspindel
abstützt. Dadurch entsteht in dem gesamten Fadenführungsbereich
der Kontaktwalze ein Spalt zwischen der Oberfläche der
Spulhülse und der Kontaktwalze. So wird nach dem Fangen
des Fadens und dem Wickeln einer Fadenreserve die ersten Fadenlagen
der Spule ohne Mitwirkung der Kontaktwalze gewickelt. Erst nachdem
der durch den Anlaufring bedingte Spalt zwischen der Kontaktwalze
und der Spulhülse durch die gewickelten Fadenlagen der
wachsenden Spule aufgefüllt ist, wird der Faden mittels
der Kontaktwalze auf die Spulenoberfläche abgelegt. Je
nach Größe des Spaltes besteht dabei die Gefahr,
dass die ersten Lagen zu locker gewickelt sind, was insbesondere die
Stabilität der Spulen am Umfang der Spulhülsen negativ
beeinflusst.
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Aus
dem Stand der Technik sind auch Aufspulvorrichtungen bekannt, bei
welcher die Kontaktwalze ohne Anlaufringe ausgebildet ist und sich
somit zu Beginn einer Aufwicklung unmittelbar an der Oberfläche
der Spulhülse abstützt. Eine derartige Vorrichtung
ist beispielsweise in der
DE 10 2004 029 550 A1 offenbart. Hierbei
besteht grundsätzlich das Problem, dass bei Prozessbeginn
ein ungewünschtes Klemmen des Fadens zwischen der Kontaktwalze
und der Spulhülse auftritt. Insoweit werden derartige Aufspulvorrichtungen
bevorzugt mit zusätzlichen Hilfsmitteln wie beispielsweise
ein Spannteller ausgeführt, um das Fangen und Anwickeln
des Fadens außerhalb der Spulhülse zu ermöglichen.
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Es
ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Aufspulvorrichtung zum Aufwickeln
von zumindest einem Faden zu einer Spule der gattungsgemäßen
Art derart weiterzubilden, dass ein Faden zum Wickeln einer Spule
beim Fangen, beim Anwickeln und beim Aufwickeln optimal führbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Kontaktwalze im Bereich der Spulhülse eine Nichtkontaktzone
aufweist, die im Verhältnis zu einer Kontaktzone mit einem
kleineren Außendurchmesser ausgebildet ist und die am Umfang
der Spulhülse einen Anwickelbereich zur Aufnahme einer
Fadenreserve überdeckt.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der Unteransprüche definiert.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Faden zum Fangen und
Anwickeln an der Spulhülse frei führbar ist. Die
Nichtkontaktzone der Kontaktwalze vermeidet ein Einklemmen des Fadens zwischen
der Kontaktwalze und der Spulhülse. Insoweit lässt
sich beim Fangen und Anwickeln des Fadens eine von der Umfangsgeschwindigkeit
der Tastwalze unabhängige Fadenspannung einstellen. Ein weiterer
Vorteil ist dadurch gegeben, dass durch den bereits beim Fangen
und Anwickeln eingestellten Kontakt zwischen der Kontaktzone der
Kontaktwalze und der Spulhülse eine Anpassung der Umfangsgeschwindigkeit
realisierbar ist, so dass nach Wickeln der Fadenreserve der Faden
vom Beginn des Aufwickelns bis zum Ende Aufwickelns der Spule unter gleichen
Bedingungen über die Kontaktwalze auf die Oberfläche
der Spulhülse bzw. auf die Oberfläche der Spule
ablegbar ist. So lässt sich der Faden zur Bildung der Fadenreserve
in einem Anwickelbereich der Spulhülse und zur Bildung
der Spule in einem Spulenbereich der Hülse entsprechend
individuell auf die jeweilige Wicklung angepasste Bedingungen führen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen
Aufspulvorrichtung liegt darin, dass die Kontaktwalze zu Beginn
des Aufwickelns der Spule genutzt werden kann, um die Spindeldrehzahl der
Spulspindel zur Einhaltung einer konstanten Umfangsgeschwindigkeit
der Spule vom Anfang bis Ende der Aufwicklung zu steuern.
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Um
an einer Spulhülse eine Fadenreservewicklung und eine Spulenwicklung
möglichst benachbart aneinander wickeln zu können,
ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgebildet, bei welcher
die Nichtkontaktzone und die Kontaktzone am Umfang der Kontaktwalze
durch eine Durchmesserstufe getrennt sind und bei welcher die Durchmesserstufe
in ihrer Lage an der Kontaktwalze versetzt zur Spule ausgebildet
ist. Damit lassen sich vorteilhaft kleine Übergangsbereiche
realisieren.
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Die
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, bei welcher der Außendurchmesser
der Nichtkontaktzone um einen Betrag im Bereich von 0,5 mm bis 4
mm kleiner ausgebildet ist als der Außendurchmesser der
Kontaktzone, stellt sicher, dass auch mehrlagige Fadenreservewicklungen
mit gleichbleibender Fadenspannung erzeugt werden können.
Der zwischen die Nichtkontaktzone der Kontaktwalze und der Spulhülse
eingestellte Spalt lässt sich dadurch den Fadentiter oder
der Fadenreservewicklung anpassen.
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Um
gleichzeitig mehrere Spulen an einer Spulspindel wickeln zu können,
ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt verwendet, bei welcher
die Kontaktwalze am Umfang abwechselnd mehrere Kontaktzonen und
Nichtkontaktzonen aufweist, wobei an der Spulspindel mehrere Spulhülsen
zur Aufnahme mehrerer Spulen gehalten sind. Somit lässt sich
jeder Spulhülse am Umfang der Kontaktwalze eine Kontaktzone
und eine Nichtkontaktzone zuordnen. Die Nichtkontaktzonen überdecken
dabei die jeweiligen Anwickelbereiche der Spulhülse, um
die Aufnahme der Fadenreservewicklung zu ermöglichen.
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Um
beim Aufwickeln des Fadens zu der Spule einen kontinuierlichen Spulenzuwachs
zu ermöglichen, ist die Kontaktwalze oder die Spulspindel
beweglich gehalten, so dass eine relative Ausweichbewegung zwischen
der Kontaktwalze und der Spulspindel ausführbar ist. Besonders
vorteilhaft ist dabei die Ausführung der erfindungsgemäßen
Aufspulvorrichtungen gemäß den Ansprüchen
5 und 6. So lässt sich der Faden vorteilhaft ohne wesentliche
Unterbrechung zu Spulen aufwickeln. Jede der im Spulrevolver gehaltenen
Spulspindeln wirkt dabei abwechselnd mit der Kontaktwalze zusammen,
wobei zum Umlegen des Fadens von einer Vollspule zu einer leeren
Spulhülse dieser ohne Klemmung in dem Anwickelbereich geführt
werden kann.
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Um
einerseits Wechselvorgänge der Vollspulen an einer der
Spulspindeln zu ermöglichen, und andererseits den Spulenzuwachs
zur Steuerung des Spulrevolvers zu erfassen, ist die Kontaktwalze bevorzugt
mit beiden Enden Drehbar an einer Schwinge gehalten, welche schwenkbar
mit einem Maschinengestell verbunden ist. So lässt sich
beispielsweise der Hub der Kontaktwalze nutzen, um mittels eines
Sensors eine Ausweichbewegung des Spindelträgers bzw. des
Spulrevolvers zu steuern.
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Bei
Verwendung zweier Spulspindeln lässt sich der Wickelvorgang
des Fadens vorteilhaft dadurch automatisieren, dass der Spulhülse
an einem dem Anwickelbereich zugewandten Ende ein Fangmittel zugeordnet
ist, welches mit einem Hilfsführungsmittel zum Fangen und
Anwickeln des Fadens zusammenwirkt.
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Zur
weiteren Erläuterung der erfindungsgemäßen
Aufspulvorrichtung sind nachfolgend einige Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung unter
Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen näher
beschrieben.
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Es
stellen dar:
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1 schematisch
eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2 schematisch
eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels aus 1
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3 schematisch
ein Ausschnitt der Seitenansicht des Ausfühungsbeispiels
aus 1
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4 schematisch
eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung
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In
den 1 und 2 ist schematisch ein erstes
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Aufspulvorrichtung in mehreren Ansichten dargestellt. In 1 ist
das Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht und in 2 in
einer Vorderansicht gezeigt. Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für beide Figuren.
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In
einem Maschinengestell 1 ist ein Spindelträger
in Form eines Spulrevolvers 2 drehbar gelagert. Der Spulrevolver 2 ist
mit einem Revolverantrieb 5 verbunden, so dass der Spulrevolver 2 in
dem Maschinengestell 1 drehend antreibbar ist. An dem Spulrevolver 2 sind
um 180° versetzt zueinander zwei Spulspindeln 3.1 und 3.2 gehalten.
Die Spulspindeln 3.1 und 3.2 weisen jeweils ein
freies auskragendes Ende und ein am Spulrevolver 2 drehbar
gelagertes Ende auf, das mit einem Spindelantrieb 4.1 bzw. 4.2 gekoppelt
ist. Am Umfang der Spulspindel 3.1 und 3.2 ist
jeweils eine Spulhülse 6.1 und 6.2 gehalten,
um eine Spule 18 mit einem Fadenwickel aufzunehmen.
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Bei
der in den 1 und 2 dargestellten Betriebssituation
befindet sich die Spulspindel 3.1 in einem Betriebsbereich
zum Wickeln eines Fadens 14. Die Spulspindel 3.2 ist
in einem Wechselbereich gehalten, um eine zuvor gewickelte Spule
abzunehmen und gegen eine neue Spulhülse zu tauschen.
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In
dem Betriebsbereich wirkt die Spulspindel 3.1 mit einer
Kontaktwalze 8 und einer Changiereinrichtung 13 zusammen,
die beide an dem Maschinengestell 1 gehalten sind. Die
Kontaktwalze 8 ist hierzu an beiden Enden an einer Schwinge 12 drehbar
gelagert. Die Schwinge 12 ist über ein Schwenklager 21 schwenkbar
an dem Maschinengestell 1 gehalten.
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Die
Kontaktwalze 8 liegt während des Aufwickelns des
Fadens 14 zu einer Spule 18 an der Spulenoberfläche
der Spule 18 an. Hierbei wird eine über das Gewicht
der Kontaktwalze 8 und ggf. durch zusätzliche
Kraftgeber eine Anpresskraft zur Ablage des Fadens 14 an
der Oberfläche der Spule 18 erzeugt. Die Kontaktwalze 8 besteht
aus einer Kontaktzone 10 und einer Nichtkontaktzone 11,
die durch eine Durchmesserstufe 9 voneinander getrennt
sind. Die Kontaktzone 10 erstreckt sich über die
gesamte Spulenbreite der Spule 18 und bildet den Kontakt
zu der Spule 18. Die seitlich neben der Spule 18 ausgebildete
Nichtkontaktzone 11 der Kontaktwalze 8 wird mit
einem Außendurchmesser ausgebildet, der kleiner ist als
der Außendurchmesser der Kontaktzone 10. Die Kontaktzone 11 erstreckt
sich über das Ende der Spulhülse 6.1 hinaus,
wobei die Durchmesserstufe 9 in ihrer Lage an der Kontaktwalze 8 möglichst nahe
zu einer der Stirnseiten der Spule 18 ausgebildet ist.
Die Funktion der an der Kontaktwalze 8 ausgebildeten Nichtkontaktzone 11 wird
nachfolgend noch näher erläutert.
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Die
in Fadenlaufrichtung der Kontaktwalze 8 vorgeordnete Changiereinrichtung 13 verfügt über Changiermittel,
um den Faden 14 innerhalb eines Changierhubes, der üblicherweise
die Breite der Spule 18 abdeckt, hin- und herzuführen.
Als Changiermittel können hierbei gegensinnig rotierende
Flügel oder ein transrotorisch hin- und herbewegter Fadenführer
eingesetzt werden.
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In 1 und 2 ist
ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Aufspulvorrichtung in einem Betriebszustand gezeigt, in welcher
der Faden 14 an der Spulspindel 3.1 zur Spule 18 gewickelt wird.
Der Faden 14 wird über einen Fadenführer 15 der
Spulstelle zugeführt und mittels der Changiereinrichtung 13 hin-
und hergeführt. Anschließend wird der Faden 14 mit
Teilumschlingung an der Kontaktwalze 8 geführt
und auf die Oberfläche der Spule 18 abgelegt.
Es bilden sich an der Oberfläche der Spule 18 gekreuzte
Fadenwickel aus.
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Während
des Aufwickelns des Fadens 14 zur Spule 18 wird
der Spulrevolver 2 über den Revolverantrieb 5 derart
gesteuert, dass die Spulspindel 3.1 eine dem Wachstum der
Spule 18 entsprechende Ausweichbewegung ausführt.
Zur Steuerung des Revolverantriebes 5 könnte hierzu
beispielsweise die Hubbewegung der Kontaktwalze 8 durch
einen Sensor erfasst werden, um durch kontinuierliche oder diskontinuierliche
Drehung des Spulenrevolvers 2 eine Solllage der Kontaktwalze 8 einzuhalten.
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Mit
zunehmenden Zuwachs der Spule 18 ist es zur Einhaltung
einer konstanten Aufwickelgeschwindigkeit erforderlich, den Spindelantrieb 4.1 der Spulspindel 3.1 derart
zu steuern, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Spule 18 konstant
bleibt. Hierzu lässt sich beispielsweise die Drehzahl der
Kontaktwalze 8 mittels eines Sensors erfassen und als Steuersignal
nutzen, so dass Geschwindigkeitsänderungen durch Zuwachs
der Spule 18 vermieden werden.
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Für
den Fall, dass die Spule 18 an der Spulspindel 3.1 einen
Enddurchmesser erreicht hat, wird ein Fadenwechsel von der Spulspindel 3.1 zu
der Spulspindel 3.2 eingeleitet. Hierzu wird der Revolverantrieb 5 derart
aktiviert, dass der Spulrevolver 2 die Spulspindel 3.1 in
einen Wechselbereich und die Spulspindel 3.2 in den Betriebsbereich
führt. Zur Fadenübergabe ist oberhalb der Changiereinrichtung 13 ein
Hilfsführungsmittel 16 angeordnet, das beispielhaft
als ein schwenkbares Führungsblech 22 gezeigt
ist, das in den Fadenlauf eingeschwenkt wird und den Faden 18 aus
der Changiereinrichtung 13 herausführt. Gleichzeitig
wird der Faden 18 in eine Fangposition seitlich neben der
Changiereinrichtung 13 geführt, so dass der Faden
am Ende der Spulspindel 3.2 in den Einflussbereich eines
Fangmittels 7.2 gelangt. Die Fangmittel 7.1 und 7.2 sind
jeweils an den Enden der Spulhülsen 6.1 und 6.2 unmittelbar
an der Spulspindel 3.1 und 3.2 angeordnet. Die
Führung des Fadens zum Fangen lässt sich durch
weitere hier nicht dargestellte Hilfsführungsmittel unterstützen.
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Zur
weiteren Erläuterung einer Fadenübergabe wird
zusätzlich zu der 3 Bezug
genommen. In 3 ist ein Ausschnitt der Seitenansicht
des in 1 dargestellten Ausführungsbeispiels
gezeigt. In dem Ausschnitt ist das auskragende Ende der Spulspindel 3.2 mit
der Spulhülse 6.2 und der anliegenden Kontaktwalze 8 gezeigt.
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Zur
Aufnahme des Fadens weist die Spulhülse 6.2 an
einem Ende einen ersten Längenabschnitt auf, der als Anwickelbereich 20 bezeichnet
ist. Dem Anwickelbereich 20 folgt ein sich im wesentlichen über
die gesamte Spulhülse 6.2 erstreckender Spulenbereich 17,
in welcher die Wicklungen der Spule 18 abgelegt werden.
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An
dem den Anwickelbereich 20 zugewandten Ende der Spulhülse 6.2 ist
das Fangmittel 7.2 ausgebildet. Das Fangmittel 7.2 ist
in diesem Ausführungsbeispiel durch einen Ring mit einer
Fangnase gezeigt, welche den Faden zum Anwickeln fängt.
Um in dieser Situation ein Klemmen des Fadens zwischen der Kontaktwalze 8 und
der Spulhülse 6.2 zu vermeiden, erstreckt sich
die Nichtkontaktzone 11 der Kontaktwalze 8 über
den gesamten Anwickelbereich 20 der Spulhülse 6.2.
Die Durchmesserstufe 9 der Kontaktwalze 8 ist
versetzt zu dem Spulenbereich 17 in der Spulhülse 6.2,
so dass der gesamte Spulenbereich 17 der Spulhülse 6.2 in
Kontakt mit der Kontaktzone 10 der Kontaktwalze 8 steht.
Zwischen der Nichtkontaktzone 11 der Kontaktwalze 8 und
dem Anwickelbereich 20 der Spulhülse 6.2 ist
ein Spalt gebildet. Somit lässt sich der Faden frei zu
einer Fadenreservewicklung in dem Anwickelbereich 20 aufwickeln.
Unregelmäßigkeiten in der Fadenwickel innerhalb
der Fadenreserve lassen sich damit vermeiden. Insbesondere bei angetriebenen
Kontaktwalzen, die während der Wechselphase durch einen
separaten Antrieb auf eine vorbestimmte Drehzahl gehalten werden,
lassen sich damit auch vorteilhaft Förderwirkungen an dem
Faden vermeiden. Insofern sei an dieser Stelle ausdrücklich
gesagt, dass die in dem Ausführungsbeispiel in 1 und 2 dargestellte
Kontaktwalze 8 alternativ mit einem separaten Antrieb ausführbar
ist. Der Antrieb, vorzugsweise ein Elektromotor könnte
hierbei an einem der Enden der Kontaktwalze 8 angeordnet
und über die Schiene 12 gehalten werden.
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In 3 ist
die Situation gezeigt, bei welcher der Faden 8 nach der
Fadenreservewicklung 19 zurück in die Changiereinrichtung
geführt ist und innerhalb des Spulenbereiches 17 eine
erste Fadenlage wickelt. Hierbei wird der Faden 14 unmittelbar
bei Eintreten in den Spulenbereich 17 über den
Umfang der Kontaktwalze 8 im Bereich der Kontaktzone 10 geführt.
In Abhängigkeit vom Fadentiter und in Abhängigkeit
von der Fadenreservewicklung 19 in den Anwickelbereich 20 läßt
sich der Spalt zwischen der Nichtkontaktzone 11 der Kontaktwalze 8 und
der Spulhülse 6.2 beliebig ausführen.
Vorzugsweise wird der Außendurchmesser der Nichtkontaktzone 11 der Kontaktwalze 8 um
einen Betrag im Bereich von 0,5 mm bis 4 mm kleiner ausgebildet
als der Außendurchmesser der Kontaktzone 10. Dadurch
lassen sich ausreichende Spalte und Abstände im Anwickelbereich 20 der
Spulhülse 6.2 realisieren.
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Das
in 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
einer Aufspulvorrichtung ist geeignet, um einen Faden in einer Spulstelle
kontinuierlich aufzuwickeln. Grundsätzlich werden derartige
Aufspulvorrichtungen auch dazu verwendet, um gleichzeitig mehrere
Fäden in großer Anzahl parallel nebeneinander
zu Spulen aufzuwickeln. Ein derartiges Ausführungsbeispiel
ist in 4 schematisch in einer Seitenansicht dargestellt.
Das Ausführungsbeispiel ist in grundsätzlichem
Aufbau der Spulstellen identisch zu dem Ausführungsbeispiel
nach 1 und 2, so dass zu der vorhergehenden
Beschreibung Bezug genommen wird und an dieser Stelle nur die Unterschiede
erläutert werden.
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Das
Ausführungsbeispiel in 4 zeigt
insgesamt zwei Spulstellen, um zwei Fäden 14.1 und 14.2 parallel
nebeneinander zu zwei Spulen 18.1 und 18.2 aufzuwickeln.
Hierzu sind an den Spulspindeln 3.1 und 3.2 jeweils
zwei nebeneinander angeordnete Spulhülsen gehalten. So
trägt die Spulspindel 3.1 die Spulhülsen 6.1 und 6.3 sowie
die Spulspindel 3.2 die Spulhülsen 6.2 und 6.4.
Die Spulhülsen 6.1 und 6.3 sowie 6.2 und 6.4 sind
als Hülsenpaket unmittelbar aneinander an den Spulspindeln 3.1 und 3.2 gehalten.
An den Enden weisen die Spulhülsen 6.1 bis 6.4 jeweils
ein Fangmittel 7.1 bis 7.4 auf, das jeweils durch
einen Fangschlitz in der Spulhülse gebildet wird.
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Die
Spulspindeln 3.1 und 3.2 sind auskragend an dem
Spulrevolver 2 angeordnet, der drehbar in dem Maschinengestell 1 gelagert
ist und mit dem Revolverantrieb 5 gekoppelt ist. Die Spulspindeln 3.1 und 3.2 werden
jeweils über einen Spindelantrieb 4.1 und 4.2 angetrieben.
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In
einem Betriebsbereich der Spulspindeln 3.1 und 3.2 ist
eine Kontaktwalze 8 angeordnet, die an der Schwinge 12 drehbar
gelagert ist. Die Kontaktwalze 8 weist mehrere Kontaktzonen 10.1 und 10.2 und
mehrere Nichtkontaktzonen 11.1 und 11.2 auf, die
abwechselnd an der Kontaktwalze 8 ausgebildet sind. Somit
ist jeder der Spulhülsen 6.1 und 6.3 oder 6.2 und 6.4 jeweils
eine Kontaktzone 10.1 oder 10.2 und eine Nichtkontaktzone 11.1 und 11.2 der
Kontaktwalze 8 zugeordnet. Die Nichtkontaktzone 11.1 und 11.2 sind
im Außendurchmesser identisch ausgebildet und jeweils über
eine Durchmesserstufe 9.1 und 9.2 von den Kontaktzonen 10.1 und 10.2 getrennt.
Die Kontaktzonen 10.1 und 10.2 weisen einen größeren
Aussendurchmesser auf, so dass bei Anlage der Kontaktwalze 8 an
die Spulhülsen 6.1 und 6.3 bzw. 6.2 und 6.4 jeweils
ein Spalt zwischen der Nichtkontaktzone 11.1 und 11.2 der
Kontaktwalze 8 und den Spulhülsen 6.1 und 6.3 bzw. 6.2 und 6.4 entsteht.
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Der
Kontaktwalze 8 ist ein Walzenantrieb 23 zugeordnet,
welcher die Kontaktwalze 8 zumindest phasenweise insbesondere
während eines Fadenwechsels antreibt.
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Die
im Fadenlauf der Kontaktwalze 8 vorgeordnete Changiereinrichtung 13 besitzt
mehrere Changiermittel, um in jeder Spulstelle den Faden zu führen.
Die Changiermittel lassen sich dabei vorzugsweise durch einen Gruppenantrieb
synchron antreiben.
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Die
Funktion zum Wickeln der Spulen 18.1 und 81.2 sowie
zum Fadenwechsel zwischen den Spulspindeln 3.1 und 3.2 sind
identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel, so dass
an dieser Stelle keine weitere Erläuterung erforderlich
ist. Die in 4 dargestellte Anzahl der Spulstellen
ist beispielhaft. Grundsätzlich können derartige
Aufspulvorrichtungen eine größere Anzahl von Spulen
gleichzeitig an einer auskragenden Spulspindel wickeln. Dabei besteht
auch die Möglichkeit, die Spulspindeln an beiden Enden,
also auch an dem auskragenden Ende drehbar zu lagern.
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Die
in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiele
der Aufspulvorrichtung zeigen jeweils eine direkt angetriebene Spulspindel
zum Wickeln des Fadens zu einer Spule. Die Erfindung ist jedoch
nicht darauf beschränkt, dass die Spulspindel durch einen
separaten Spindelantrieb angetrieben wird. So besteht auch die Möglichkeit,
die Spulspindel durch die Kontaktwalze anzutreiben. Hierbei wird die
Spulspindel vorzugsweise durch Spannteller gebildet, die zwischen
sich eine Spulhülse halten. Die Spannteller sind drehbar
an der Schwinge gelagert und halten die Spulhülse zwischen
sich. Der Antrieb einer derartigen Spulspindel erfolgt durch Friktion, die
zwischen der Kontaktzone der angetriebenen Kontaktwalze und der
Spulhülse entsteht. Hierbei lassen sich vorteilhaft Fadenreservewicklungen
in einem Anwickelbereich der Spulhülse ablegen, der an der
Nichtkontaktzone der Kontaktwalze überdeckt wird.
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- 1
- Maschinengestell
- 2
- Spulrevolver
- 3.1
- Spulspindel
- 3.2
- Spulspindel
- 4.1,
4.2
- Spindelantrieb
- 5
- Revolverantrieb
- 6.1,
6.2, 6.3, 6.4
- Spulhülse
- 7.1,
7.2, 7.3, 7.4
- Fangmittel
- 8
- Kontaktwalze
- 9
- Durchmesserstufe
- 10,
10.1, 10.2
- Kontaktzone
- 11,
11.1, 11.2
- Nichtkontaktzone
- 12
- Schwinge
- 13
- Changiereinrichtung
- 14,
14.1, 14.2
- Faden
- 15
- Fadenführer
- 16
- Hilfsführungsmittel
- 17
- Spulenbereich
- 18
- Spule
- 19
- Fadenreservewicklung
- 20
- Anwickelbereich
- 21
- Schwenklager
- 22
- Führungsblech
- 23
- Walzenantrieb
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4415653
A1 [0002]
- - DE 102004029550 A1 [0005]