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Beschrieben
wird ein elektronisches System zum Betreiben einer elektromechanischen
Parkbremse eines Landfahrzeugs, mit einer Eingabeeinheit zum Erfassen
eines Fahrerparkbremswunsches, der von wenigstens einer Steuereinheit
ausgewertet wird, die wenigstens eine Stelleinheit zum Betätigen wenigstens
einer Bremse ansteuert.
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Aus
der
EP 1 128 999 B1 ist
eine Eingabeeinheit zum Erfassen eines Fahrerparkbremswunsches für
eine elektromechanische Feststell-Bremsanlage bekannt. Dabei steht
die Eingabeeinheit mit einer elektronischen Steuereinheit in Verbindung,
die ihrerseits die von der Eingabeeinheit gelieferten Signale unmittelbar
in entsprechende Ansteuersignale für eine Stelleinheit
umwandelt, um die Feststell-Bremsanlage in den gewünschten
Betätigungszustand zu überführen. Um
auch im Fehlerfall ein Erkennen des Fahrerparkbremswunsches bezüglich
einer Betätigung der Feststell-Bremsanlage, also Zuspannen
oder Lösen, und gleichzeitig eine Fehlerdiagnose zu ermöglichen,
muss gemäß der
EP 1 128 999 B1 die Eingabeeinheit als Taster
bzw. Wipptaster mit mehreren Schaltstellungen ausgeführt
werden und in jeder Schaltstellung zumindest zwei redundante Signale
an die elektronische Steuereinheit liefern.
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Aufgabe
des dieser Anmeldung zugrunde liegenden elektrischen Parkbremssystems
ist es, dass die Parkbremse bei Auftreten eines Fehlerzustandes
im elektrischen System betätigbar bleibt, um das Landfahrzeug
in einer Parkposition gemäß einem Fahrerparkbremswunsch
festzusetzen, solange zumindest ein Teil der Systemversorgung mit
Energie und Steuersignalen gewährleistet ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einem elektrischen Parkbremssystem gelöst,
das die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
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Ausgehend
von einem bekannten Parkbremssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 kann das beanspruchte Parkbremssystem mit den Merkmalen aus dem
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1, trotz Vorliegen eines Einzelfehlers
aus einer Menge von im System möglichen Fehlerzuständen,
das Landfahrzeug in einer Parkposition festsetzen, wenn ein entsprechender
Fahrerparkbremswunsch vorliegt.
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Solange
mindestens eine Steuereinheit mit Energie und mindestens ein Aktuator
mit Energie und Steuersignalen versorgt sind, kann einem Fahrerparkbremswunsch
nachgekommen werden, indem die mindestens eine versorgte Steuereinheit
den mindestens einen Aktuator dem Fahrerparkbremswunsch entsprechend
ansteuert. Hierbei kann ein Aktuator einem Bremszylinder eines Fahrzeugrades zugeordnet
sein und diesen betätigen.
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Das
elektronische System zum Betreiben der elektromechanischen Parkbremse
kann wenigstens eine Eingabeeinheit zum Erfassen des Fahrerparkbremswunsches
umfassen. Diese Eingabeeinheit kann mit wenigstens zwei Steuereinheiten
in Verbindung stehen, die den Fahrerparkbremswunsch auswerten. Die
Steuereinheiten können wiederum mit wenigstens einem Aktuator
in Verbindung stehen, der gemäß dem Fahrerparkbremswunsch
die Parkbremse betätigen kann.
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Die
Energieversorgung der Eingabeeinheit, der Steuereinheiten und des
wenigstens einen Aktuators kann durch zwei oder mehr unabhängige
Energieversorgungskreise gewährleistet werden, die jeweils
von einer Spannungsquelle gespeist werden können.
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Die
Eingabeeinheit kann über ein erstes Bussystem mit den Steuereinheiten
in Verbindung stehen, um diese mit Steuersignalen zu versorgen.
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Die
Steuereinheiten können über ein zweites Bussystem
mit dem wenigstens einen Aktuator verbunden sein, um diesen zum
Betätigen der Parkbremse entsprechend des Fahrerparkbremswunsches
anzusteuern.
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Ferner
kann das Parkbremssystem Koppler aufweisen. Diese können
in zumindest einem Bussystem und auch in den Energieversorgungskreisen angeordnet
sein.
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Des
weiteren können die beiden unabhängigen Energieversorgungskreise über
einen Koppelzweig vereint werden. Dieser Koppelzweig kann einen Koppler
aufweisen, um die Vereinigung und Trennung der beiden über
den Koppelzweig verbundenen Energieversorgungskreise zu steuern.
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Im
Folgenden wird die Menge der im System möglichen Fehlerzustände
definiert. Diese Menge umfasst folgende Einzelfehler:
- – Ausfall einer Spannungsquelle, unter anderem mit
Kurzschluss;
- – Kurzschluss im Koppelzweig;
- – Ausfall des ersten Bussystems mit Unterbrechung zu
einer Steuereinheit;
- – Ausfall des ersten Bussystems mit Unterbrechung zu
allen Steuereinheiten;
- – Ausfall des ersten Bussystems mit Kurzschluss;
- – Ausfall des zweiten Bussystems mit Unterbrechung
zu einer Steuereinheit;
- – Ausfall des zweiten Bussystems mit Kurzschluss;
- – Ausfall einer Steuereinheit;
- – Ausfall eines Aktuators;
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Die
Auswirkungen der genannten Einzelfehler sollen nun anhand der beigefügten 1 bis 6 erläutert
werden, wobei
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1 ein
Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels des elektronischen
Systems zeigt,
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2 ein
Schaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels des elektronischen
Systems zeigt,
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3 ein
Schaltbild eines dritten Ausführungsbeispiels des elektronischen
Systems zeigt,
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4 ein
Schaltbild eines vierten Ausführungsbeispiels des elektronischen
Systems zeigt,
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5 ein
Schaltbild eines fünften Ausführungsbeispiels
des elektronischen Systems zeigt, und
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6 ein
Schaltbild eines sechsten Ausführungsbeispiels des elektronischen
Systems zeigt.
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1 zeigt
das Schaltbild eines elektronischen Systems 1a, umfassend eine Eingabeeinheit 10,
drei Steuergeräte 20, 30, 40,
zwei Aktuatoren 50, 60, und zwei unabhängige
Energieversorgungskreise gespeist von jeweils einer Spannungsquelle 70, 80.
Die drei Steuergeräte 20, 30, 40 sind
ausgebildet als Getriebe 20, intelligenter Schalter (Smart
Switch) 30 und elektronische Stabilitätskontrolle
(ESP) 40. Die beiden Aktuatoren 50, 60 betätigen
jeweils einen Bremszylinder eines Fahrzeugrades.
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Die
Eingabeeinheit 10 steht über ein Bussystem HS-CAN
mit dem Getriebe 20 und der ESP 40 in Verbindung.
Das Getriebe ist über ein Bussystem Privat-CAN mit dem
linken Aktuator 50 und die ESP 40 ist über
das Bussystem Privat-CAN mit dem rechten Aktuator 60 verbunden.
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1 umfasst
zwei Spannungsquellen 70, 80, wobei die linke
Spannungsquelle 70 den linken Aktuator 50 und
das Getriebe 20 speist und die rechte Spannungsquelle 80 den
rechten Aktuator 60, die ESP 40 und den Smart
Switch 30 mit Energie versorgt.
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Im
Getriebe 20 befindet sich eine Logik zur Betätigung
der Parkbremse. Über eine Stellung eines Wahlhebels des
Getriebes 20 wird diese Logik aufgerufen. Die ESP 40 umfasst
ebenso eine Logik zur Steuerung der Parkbremse.
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Wird
von der Eingabeeinheit 10 ein Fahrerparkbremswunsch über
das Bussystem HS-CAN an das Getriebe 20 und die ESP 40 gemeldet,
so steuert das Getriebe 20 den linken Aktuator 50 so
an, dass die Parkbremse entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch betätigt
wird, und ebenso steuert die ESP 40 den rechten Aktuator 60.
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Wird
die Parkbremse durch einen oder beide Aktuatoren 50, 60 betätigt,
so ist ein Aktuator 50, 60 oder beide „zugespannt".
Somit werden im fehlerfreien Systembetrieb beide Aktuatoren 50, 60 zugespannt.
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Liegt
ein Einzelfehler vor, so wird immer noch wenigstens ein Aktuator 50, 60 zugespannt.
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Bei
Ausfall der linken Spannungsquelle 70 empfängt
das Getriebe 20 keine Steuersignale mehr über
das Bussystem HS-CAN und/oder der linke Aktuator 50 empfängt
keine Steuersignale mehr über das Bussystem Privat-CAN.
Da die rechte Spannungsquelle 80 die ESP 40 und
den rechten Aktuator 60 noch mit Energie versorgt, wird
der Fahrerparkbremswunsch über das Bussystem HS-CAN von
der Eingabeeinheit 10 an die ESP 40 gemeldet und
der rechte Aktuator 60 wird über das Bussystem
Privat-CAN so angesteuert, dass er entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch
zuspannt.
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Bei
Ausfall der rechten Spannungsversorgung 80 empfängt
die ESP 40 keine Steuersignale mehr über das Bussystem
HS-CAN und/oder der rechte Aktuator 60 empfängt
keine Steuersignale mehr über das Bussystem Privat-CAN.
Da in diesem Fall die linke Spannungsquelle 80 noch das
Getriebe 20 und den linken Aktuator 50 mit Energie
versorgt, wird der Fahrerparkbremswunsch über das Bussystem
HS-CAN von der Eingabeeinheit 10 an das Getriebe 20 gemeldet
und der linke Aktuator 50 wird über das Bussystem
Privat-CAN so angesteuert, dass er entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch zuspannt.
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Liegt
ein Kurzschluss in einem der beiden Energieversorgungskreise vor,
ist die Systemreaktion entsprechend der Systemreaktion auf einen
der beiden bereits beschriebenen Einzelfehler, wobei ein Kurzschluss
im linken Energieversorgungskreis die gleiche Systemreaktion wie
ein Ausfall der linken Spannungsquelle 70 und ein Kurzschluss
im rechten Energieversorgungskreis die gleiche Systemreaktion wie
ein Ausfall der rechten Spannungsquelle 80 hervorruft.
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Ist
es nicht möglich Steuersignale von der Eingabeeinheit 10 über
das Bussystem HS-CAN zum Getriebe 20 zu senden, ist das
Bussystem HS-CAN in diesem Bereich unterbrochen; mit der Folge,
dass die ESP 40 den rechten Aktuator 60 entsprechend dem
Fahrerparkbremswunsch ansteuert, so dass dieser zuspannt.
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Liegt
eine Unterbrechung im Bussystem HS-CAN zwischen der Eingabeeinheit 10 und
der ESP 40 vor, hat dies zur Folge, dass das Getriebe 20 den
linken Aktuator 50 entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch
ansteuert, so dass dieser zuspannt.
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Ist
das Bussystem HS-CAN zum Getriebe 20 und zur ESP 40 unterbrochen,
so wird trotzdem ein Aktuator 50, 60 zugespannt.
Dies bewirkt entweder die Logik im Getriebe 20 oder die
Logik in der ESP 40.
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Gleiches
gilt auch bei Ausfall des Bussystems HS-CAN mit einem Kurzschluss.
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Handelt
es sich bei dem Einzelfehler um Ausfall der Bussystemverbindung
Privat-CAN zwischen Getriebe 20 und linkem Aktuator 50,
so empfängt der linke Aktuator 50 keine Steuersignale
mehr. Da der rechte Aktuator 60 noch mit der ESP 40 über die
Bussystemverbindung Privat-CAN in Kontakt steht, wird dieser Aktuator 60 entsprechend
dem Fahrerparkbremswunsch zugespannt.
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Ist
hingegen die Bussystemverbindung Privat-CAN zwischen der ESP 40 und
dem rechten Aktuator 60 unterbrochen, so wird der linke
Aktuator 50 entsprechend den Steuersignalen des Getriebes 20 zugespannt.
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Liegt
ein Kurzschluss in der Bussystemverbindung Privat-CAN zwischen Getriebe 20 und
linkem Aktuator 50 vor, so bewirkt dieser Einzelfehler die
gleiche Systemreaktion wie die Unterbrechung der Bussystemverbindung
Privat-CAN in diesem Bereich.
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Dagegen
bewirkt ein Kurzschluss in der Bussystemverbindung Privat-CAN zwischen
ESP 40 und rechtem Aktuator 60 die gleiche Systemreaktion
wie die Unterbrechung der Bussystemverbindung Privat-CAN zwischen
der ESP 40 und dem rechten Aktuator 60.
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Fällt
die ESP 40 aus, wird der linke Aktuator 50 über
das Getriebe 20 entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch
angesteuert, so dass dieser zuspannt.
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Bei
Ausfall des Getriebes 20, wird dagegen der rechte Aktuator 60 in
Antwort auf Steuersignale der ESP 40 entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch
zugespannt.
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Liegt
der Ausfall eines Aktuators 50 oder 60 vor, so
wird überprüft, ob sich der ausgefallene Aktuator 50 oder 60 im
Lösezustand befindet; in diesem Zustand ist die Parkbremse
nicht betätigt. Befindet sich der Aktuator 50 oder 60 im
Lösezustand, wird er nicht mehr angesteuert. Ist dagegen
der ausgefallene Aktuator 50 oder 60 zugespannt,
so wird bei jedem Lösebefehl, der von der Eingabeeinheit 10 an das
mit dem ausgefallenen Aktuator 50 oder 60 in Verbindung
stehende Steuergerät 20 oder 40 gemeldet
wird, versucht den ausgefallenen Aktuator 50 oder 60 zu
lösen. Erfasst hingegen die Eingabeeinheit 10 einen
Fahrerparkbremswunsch so wird der nicht ausgefallene Aktuator 50 oder 60 über
Steuersignale der zugeordneten Steuereinheit 20 oder 40 entsprechend
dem Fahrerparkbremswunsch angesteuert und somit zugespannt.
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Für
alle Figurenbeschreibungen dieser Anmeldung heißt eine
Steuereinheit 20, 30, 40 einem Aktuator 50, 60 zugeordnet,
wenn es eine Bussystemverbindung zwischen der Steuereinheit 20, 30, 40 und
dem Aktuator 50, 60 gibt.
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2 zeigt
den Schaltplan eines elektronischen Systems 1b welches im Wesentlichen
die gleichen Bestandteile und Verbindungen aufweist wie das System
1a aus 1. System 1b unterscheidet sich jedoch bezüglich
der Bussystemverbindungen HS-CAN, Privat-CAN, der Funktion der Steuereinheiten
ESP 40 und Smart Switch 30 und der Energieversorgung
von System 1a.
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In 2 steht
die Eingabeeinheit 10 über das Bussystem HS-CAN
nicht nur mit dem Getriebe 20 und der ESP 40 in
Verbindung, sondern zudem mit dem Smart Switch 30. In System
1b wird im Gegensatz zu System 1a der rechte Aktuator 60 von dem
Getriebe 20 angesteuert. Hierfür steht das Getriebe 20 mit
dem rechten Aktuator 60 über das Bussystem Privat-CAN
in Verbindung. Mit dem linken Aktuator 50 steht in diesem
System der Smart Switch 30 über das Bussystem
Privat-CAN in Verbindung. Die ESP 40 hat dagegen keine
Verbindung mehr zu einem der Aktuatoren 50, 60.
Ebenso wie System 1a umfasst System 1b zwei unabhängige
Energieversorgungskreise, die jeweils von einer Spannungsquelle 70, 80 gespeist
werden. Der Unterschied zu System 1a liegt darin, dass der Smart
Switch 30, die ESP 40 und der linke Aktuator 50 von
der linken Spannungsquelle 70 und das Getriebe 20 sowie
der rechte Aktuator 60 von der rechten Spannungsquelle 80 mit
Energie versorgt werden.
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Des
weiteren unterscheidet sich System 1a aus 1 von System
1b aus 2 darin, dass sich die Logik zur Betätigung
der Parkbremse durch den linken Aktuator 50 und damit zur
Ansteuerung des linken Aktuators 50 im Smart Switch 30 befindet
und nicht in der ESP 40. Ebenso wie für System
1a ist auch für System 1b sichergestellt, dass im fehlerfreien
Systembetrieb beide Aktuatoren 50, 60 zugespannt
werden.
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Liegt
ein Einzelfehler vor, so wird auch in System 1b aus 2 immer
noch wenigstens ein Aktuator 50, 60 zugespannt.
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Bei
Ausfall der linken Spannungsquelle 70 empfängt
der Smart Switch 30 keine Steuersignale mehr über
das Bussystem HS-CAN und/oder der linke Aktuator 50 empfängt
vom Smart Switch 30 keine Steuersignale mehr über
das Bussystem Privat-CAN. Da die rechte Spannungsquelle 80 das
Getriebe 20 und den rechten Aktuator 60 noch mit
Energie versorgt, wird der Fahrerparkbremswunsch über das Bussystem
HS-CAN von der Eingabeeinheit 10 an das Getriebe 20 gemeldet
und der rechte Aktuator 60 wird über das Bussystem
Privat-CAN so angesteuert, dass er entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch zuspannt.
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Bei
Ausfall der rechten Spannungsversorgung 80 empfängt
das Getriebe 20 keine Steuersignale mehr über
das Bussystem HS-CAN und/oder der rechte Aktuator 60 empfängt
keine Steuersignale mehr über das Bussystem Privat-CAN.
Da in diesem Fall die linke Spannungsquelle 80 noch den
Smart Switch 30 und den linken Aktuator 50 mit
Energie versorgt, wird der Fahrerparkbremswunsch über das Bussystem
HS-CAN von der Eingabeeinheit 10 an den Smart Switch 30 gemeldet
und der linke Aktuator 50 wird über das Bussystem
Privat-CAN so angesteuert, dass er entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch
zuspannt.
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Liegt
ein Kurzschluss in einem der beiden Energieversorgungskreise vor,
ist die Systemreaktion entsprechend der Systemreaktion auf einen
der beiden bereits beschriebenen Einzelfehler bezüglich System
1b (2), wobei ein Kurzschluss im linken Energieversorgungskreis
die gleiche Systemreaktion wie bei Ausfall der linken Spannungsquelle 70 und ein
Kurzschluss im rechten Energieversorgungskreis die gleiche Systemreaktion
wie bei Ausfall der rechten Spannungsquelle 80 hervorruft.
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Ist
es nicht möglich Steuersignale von der Eingabeeinheit 10 über
das Bussystem HS-CAN zum Getriebe 20 zu senden, ist das
Bussystem HS-CAN in diesem Bereich unterbrochen; mit der Folge,
dass der Smart Switch 30 den linken Aktuator 50 entsprechend
dem Fahrerparkbremswunsch ansteuert, so dass dieser zuspannt.
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Liegt
eine Unterbrechung im Bussystem HS-CAN zwischen der Eingabeeinheit 10 und
dem Smart Switch 30 vor, hat dies zur Folge, dass das Getriebe 20 den
rechten Aktuator 60 entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch
ansteuert, so dass dieser zuspannt.
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Ist
das Bussystem HS-CAN zum Getriebe 20 und zum Smart Switch 30 unterbrochen,
so wird trotzdem ein Aktuator 50, 60 zugespannt.
Dies bewirkt entweder die Logik im Getriebe 20 oder die
Logik im Smart Switch 30.
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Gleiches
gilt auch bei Ausfall des Bussystems HS-CAN mit einem Kurzschluss.
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Handelt
es sich bei dem Einzelfehler um Ausfall der Bussystemverbindung
Privat-CAN zwischen Getriebe 20 und rechtem Aktuator 60,
so empfängt der rechte Aktuator 60 keine Steuersignale mehr.
Da der linke Aktuator 50 noch mit dem Smart Switch 30 über
die Bussystemverbindung Privat-CAN in Kontakt steht, wird dieser
Aktuator 50 entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch zugespannt.
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Ist
hingegen die Bussystemverbindung Privat-CAN zwischen dem Smart Switch 30 und
dem linken Aktuator 50 unterbrochen, so wird der rechte
Aktuator 60 entsprechend den Steuersignalen des Getriebes 20 zugespannt.
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Liegt
ein Kurzschluss in der Bussystemverbindung Privat-CAN zwischen Getriebe 20 und
rechtem Aktuator 60 vor, so bewirkt dieser Einzelfehler die
gleiche Systemreaktion wie die Unterbrechung der Bussystemverbindung
Privat-CAN in diesem Bereich.
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Dagegen
bewirkt ein Kurzschluss in der Bussystemverbindung Privat-CAN zwischen
Smart Switch 30 und linkem Aktuator 50 die gleiche
Systemreaktion wie die Unterbrechung der Bussystemverbindung Privat-CAN
zwischen dem Smart Switch 30 und dem linken Aktuator 50.
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Fällt
der Smart Switch 30 aus, wird der rechte Aktuator 60 über
das Getriebe 20 entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch
angesteuert, so dass dieser zuspannt.
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Bei
Ausfall des Getriebes 20, wird dagegen der linke Aktuator 50 in
Antwort auf Steuersignale des Smart Switch 30 entsprechend
dem Fahrerparkbremswunsch zugespannt.
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Liegt
der Ausfall eines Aktuators 50 oder 60 vor, so
wird überprüft, ob sich der ausgefallene Aktuator 50 oder 60 im
Lösezustand befindet; in diesem Zustand ist die Parkbremse
nicht betätigt. Befindet sich der Aktuator 50 oder 60 im
Lösezustand, wird er nicht mehr angesteuert. Ist dagegen
der ausgefallene Aktuator 50 oder 60 zugespannt,
so wird bei jedem Lösebefehl, der von der Eingabeeinheit 10 an das
mit dem ausgefallenen Aktuator 50 oder 60 in Verbindung
stehende Steuergerät 20, 30 oder 40 gemeldet
wird, versucht den ausgefallenen Aktuator 50 oder 60 zu
lösen. Erfasst hingegen die Eingabeeinheit 10 einen
Fahrerparkbremswunsch so wird der nicht ausgefallene Aktuator 50 oder 60 über
Steuersignale der zugeordneten Steuereinheit 20 oder 30 entsprechend
dem Fahrerparkbremswunsch angesteuert und somit zugespannt.
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3 zeigt
ein Schaltbild eines elektronischen Systems 2. Dieses Schaltbild
stimmt im Wesentlichen mit dem Schaltbild von System 1b aus 2 überein.
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Ein
Unterschied liegt darin, dass die beiden unabhängigen Energieversorgungskreise über
einen Koppelzweig 110 verbunden sind und somit zu einem Energieversorgungskreis
mit zwei unabhängigen Spannungsquellen 70, 80 werden.
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Ein
weiterer Unterschied liegt darin, dass zwischen der linken Spannungsquelle 70 und
dem linken Aktuator 50 sowie dem Smart Switch 30 eine Koppeldiode 90 geschaltet
ist. Diese lässt Energie von der linken Spannungsquelle 70 zum
linken Aktuator 50 und zum Smart Switch 30 durch.
Die ESP 40 wird ohne eine zwischengeschaltete Diode direkt
von der linken Spannungsquelle 70 mit Energie versorgt. Ebenso
ist zwischen der rechten Spannungsquelle 80 und dem rechten
Aktuator 60 sowie dem Getriebe 20 eine Koppeldiode 100 geschaltet.
Sie lässt Energie von der rechten Spannungsquelle 80 zum
rechten Aktuator 60 und zum Getriebe 20 durch.
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Liegt
in System 2 ein Einzelfehler vor, so wird in allen Einzelfehlern,
ausgenommen den Kurzschluss im Koppelzweig, noch wenigstens ein
Aktuator 50, 60 zugespannt.
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Bei
Ausfall der linken Spannungsquelle 70 empfängt
die ESP 40 keine Steuersignale mehr von der Eingabeeinheit 10.
Obwohl die Energieversorgung für beide Aktuatoren 50, 60 sowie
für den Smart Switch 30 und das Getriebe 20 durch
die rechte Spannungsquelle gewährleis tet wird, wird nur
der rechte Aktuator 60 über das Bussystem Privat-CAN von
dem Getriebe 20 so angesteuert, dass er entsprechend dem
Fahrerparkbremswunsch zuspannt.
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Bei
Ausfall der rechten Spannungsquelle 80 übernimmt
die linke Spannungsquelle 70 die Energieversorgung für
das Getriebe 20 und den rechten Aktuator 60. Der
linke Aktuator 50 wird über das Bussystem Privat-CAN
von dem Smart Switch 30 so angesteuert, dass er entsprechend
dem Fahrerparkbremswunsch zuspannt.
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Liegt
ein Kurzschluss in einem der beiden mit dem Koppelzweig 110 verbundenen
Energieversorgungskreise vor, ist die Systemreaktion entsprechend
der Systemreaktion auf einen der beiden bereits beschriebenen Einzelfehler,
wobei ein Kurzschluss im linken Energieversorgungskreis die gleiche
Systemreaktion wie bei Ausfall der linken Spannungsquelle 70 und
ein Kurzschluss im rechten Energieversorgungskreis die gleiche Systemreaktion
wie bei Ausfall der rechten Spannungsquelle 80 hervorruft.
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Die
noch fehlenden Einzelfehlerbeschreibungen und Systemreaktionen sind
analog zur Fehlerfallbeschreibung für System 1b aus 2 und werden
daher nicht nochmals explizit aufgeführt.
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Da
System 2 (3) einen Koppelzweig 110 umfasst,
hat für dieses System 2 auch der Einzelfehler „Kurzschluss
im Koppelzweig" Bedeutung. Liegt im Koppelzweig 110 also
ein Kurzschluss vor, so sind beide Aktuatoren 50, 60 nicht
mehr mit Energie versorgt, können keine Steuersignale mehr
empfangen und daher können beide Aktuatoren 50, 60 die
Parkbremse nicht betätigen. In diesem Fehlerfall erfolgt also
keine Systemreaktion mehr.
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4 zeigt
ein Schaltbild eines Systems 3. Das Schaltbild stimmt im Wesentlichen
mit dem Schaltbild zu System 1b aus 2 überein.
Der Unterschied liegt darin, dass die Bussystemverbindungen Privat-CAN
zwischen dem Smart Switch 30 und dem linken Aktuator 50,
sowie zwischen dem Getriebe 20 und dem rechten Aktuator 60 über
eine zusätzliche Bussystemverbindung Privat-CAN verbunden sind,
wobei diese zusätzliche Bussystemverbindung Privat-CAN
ein Koppelrelais 120 aufweist. Das Koppelrelais 120 wird
von dem Smart Switch 30 und dem Getriebe 20 unabhängig
angesteuert.
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Das
Koppelrelais 120 ist zwischen zwei Zuständen schaltbar,
einem geschlossenen Zustand, in dem die zusätzliche Bussystemverbindung
zur Übertragung von Steuersignalen genutzt wird, und einem Sperr-Zustand,
in dem das Koppelrelais 120 offen und keine Steuersignalübertragung über
die zusätzliche Bussystemverbindung möglich ist.
Zunächst ist das Koppel relais 120 offen und somit
entspricht das System 3 mit gesperrtem Koppelrelais 120 dem
System 1b aus 2.
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Im
fehlerfreien Systembetrieb und selbst bei Ausfall eines der Steuergeräte
Smart Switch 30 und Getriebe 20 oder bei Ausfall
des Bussystems HS-CAN können beide Aktuatoren 50, 60 zugespannt
werden.
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Liegt
einer der anderen Einzelfehler aus der Menge von Fehlerzuständen
im System 2 vor, so wird auch im System aus 3 wenigstens
ein Aktuator 50, 60 zugespannt.
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Bei
Ausfall der linken Spannungsquelle 70 ist die Reaktion
von System 3 analog der für System 1b beschriebenen Systemreaktion.
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Bei
Ausfall der rechten Spannungsversorgung 80 ist die Reaktion
von System 3 analog der für System 1b beschriebenen Systemreaktion.
Steuert der Smart Switch 30 das Koppelrelais 20 so
an, dass dieses schließt, kann zusätzlich der
rechte Aktuator 60 zugespannt wird, wenn dieser noch ausreichend Energie
zur Verfügung hat.
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Liegt
ein Kurzschluss in einem der beiden Energieversorgungskreise vor
ist die Systemreaktion entsprechend der für System 1b (2)
beschriebenen Systemreaktion.
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Liegt
eine Unterbrechung im Bussystem HS-CAN zwischen der Eingabeeinheit 10 und
dem Smart Switch 30 oder dem Getriebe 20 vor,
hat dies zur Folge, dass das Steuergerät 20 oder 30,
dessen Bussystemverbindung HS-CAN zur Eingabeeinheit 10 nicht
unterbrochen ist und das somit Steuersignale entsprechend dem Fahrerbremswunsch
empfängt, das Koppelrelais 120 so ansteuert, dass
dieses schließt. Daher empfängt auch das andere
Steuergerät 20 oder 30 über
die zusätzliche Bussystemverbindung den Fahrerparkbremswunsch,
der von der Eingabeeinheit 10 gemeldet wird. Folglich werden
jeweils der rechte Aktuator 60 und der linke Aktuator 50 so
angesteuert, dass diese zuspannen.
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Ist
das Bussystem HS-CAN zum Getriebe 20 und zum Smart Switch 30 unterbrochen,
so werden, wenn ein Fahrerbremswunsch vorliegt, trotzdem beide Aktuatoren 50, 60 zugespannt.
Dies bewirkt entweder die Logik im Getriebe 20 oder die
Logik im Smart Switch 30. Das Steuergerät 20 oder 30 mit
der ausführenden Logik steuert das Koppelrelais 120 so an,
dass dieses schließt und somit die zusätzliche Bussystemverbindung
offen ist. Die ausführende Logik steuert also beide Aktuatoren 50, 60 so
an, dass sie entsprechend dem Fahrerbremswunsch zuspannen.
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Bei
Ausfall des Bussystems HS-CAN mit einem Kurzschluss ist die Systemreaktion
analog zur Systemreaktion auf den im vorangegangenen Absatz beschriebenen
Einzelfehler.
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Handelt
es sich bei dem Einzelfehler um Ausfall der Bussystemverbindung
Privat-CAN zwischen Getriebe 20 und rechtem Aktuator 60 bzw.
zwischen Smart Switch 30 und linkem Aktuator 50,
so wird der linke Aktuator 50 bzw. der rechte Aktuator 60 entsprechend
dem Fahrerbremswunsch zugespannt. Die Systemreaktion entspricht
der Systemreaktion von System 1b auf den vorliegenden Einzelfehler.
Es werden nicht beide Aktuatoren 50, 60 zugespannt,
da von einem gesperrten Koppelrelais 120 ausgegangen wird.
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Liegt
ein Kurzschluss in der Bussystemverbindung Privat-CAN zwischen Getriebe 20 und
rechtem Aktuator 60 vor, so bewirkt dieser Einzelfehler die
gleiche Systemreaktion wie der Ausfall der Bussystemverbindung Privat-CAN
in diesem Bereich.
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Dagegen
bewirkt ein Kurzschluss in der Bussystemverbindung Privat-CAN zwischen
Smart Switch 30 und linkem Aktuator 50 die gleiche
Systemreaktion wie der Ausfall der Bussystemverbindung Privat-CAN
zwischen dem Smart Switch 30 und dem linken Aktuator 50.
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Fällt
der Smart Switch 30 aus, wird der rechte Aktuator 60 über
das Getriebe 20 entsprechend dem Fahrerparkbremswunsch
angesteuert, so dass dieser zuspannt. Zudem wird das Koppelrelais 120 durch
das Getriebe 20 so angesteuert, dass dieses schließt,
wodurch die Steuersignale des Getriebes 20 auch den linken
Aktuator 50 so ansteuern, dass auch dieser zuspannt.
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Bei
Ausfall des Getriebes 20, wird dagegen der linke Aktuator 50 in
Antwort auf Steuersignale des Smart Switch 30 entsprechend
dem Fahrerparkbremswunsch zugespannt. Der Smart Switch 30 steuert
das Koppelrelais 120 so an, dass dieses schließt. Über
die zusätzliche Bussystemverbindung Privat-CAN wird durch
die Steuersignale des Smart Switch 30 auch der rechte Aktuator 60 entsprechend dem
Fahrerparkbremswunsch angesteuert.
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Liegt
der Ausfall eines Aktuators 50 oder 60 vor, so
ist die Systemreaktion analog zur Systemreaktion von System 1b aus 2 auf
diesen Einzelfehler.
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5 zeigt
ein Schaltbild eines elektronischen Systems 4. Das Schaltbild stimmt
im Wesentlichen mit dem Schaltbild zu System 2 aus 3 überein.
Der Unterschied liegt darin, dass die Bussystemverbindungen Privat-CAN
zwischen dem Smart Switch 30 und dem linken Aktuator 50,
sowie zwischen dem Getriebe 20 und dem rechten Aktuator 60 über
eine zusätzliche Bussystemverbindung Privat-CAN verbunden
sind, wobei diese zusätzliche Bussystemverbindung Privat-CAN
ein Koppelrelais 120 aufweist. Das Koppelrelais 120 wird
von dem Smart Switch 30 und dem Getriebe 20 unabhängig angesteuert.
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Das
Koppelrelais 120 ist zwischen zwei Zuständen schaltbar,
einem geschlossenen Zustand, in dem die zusätzliche Bussystemverbindung
zur Übertragung von Steuersignalen genutzt wird, und einem Sperr-Zustand,
in dem das Koppelrelais 120 offen und keine Steuersignalübertragung über
die zusätzliche Bussystemverbindung möglich ist.
Zunächst ist das Koppelrelais 120 offen und somit
entspricht das System 4 mit gesperrtem Koppelrelais 120 dem
System 2 aus 3.
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Im
fehlerfreien Systembetrieb und selbst bei Ausfall eines der Steuergeräte
Smart Switch 30 und Getriebe 20, bei Ausfall des
Bussystems HS-CAN oder bei Ausfall einer der beiden Spannungsquellen 70, 80 können
beide Aktuatoren 50, 60 zugespannt werden. Bei
einem Kurzschluss im Koppelzweig 110 ist keine Systemreaktion
möglich.
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Liegt
jedoch einer der anderen Einzelfehler aus der Menge von Fehlerzuständen
im System 4 vor, so wird auch im System aus 5 wenigstens ein
Aktuator 50, 60 zugespannt.
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Bei
Ausfall der linken Spannungsquelle 70 empfängt
die ESP 40 keine Steuersignale mehr von der Eingabeeinheit 10.
Die Energieversorgung ist für beide Aktuatoren 50, 60 sowie
für den Smart Switch 30 und das Getriebe 20 durch
die rechte Spannungsquelle 80 gewährleistet. Entweder
der Smart Switch 30 oder das Getriebe 20 steuern
das Koppelrelais 120 so an, dass dieses schließt.
Von der das Koppelrelais ansteuernden Steuereinheit 20 oder 30 werden beide
Aktuatoren 50, 60 entsprechend dem Fahrerbremswunsch
so angesteuert, dass diese zuspannen.
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Bei
Ausfall der rechten Spannungsquelle 80 wird die Energieversorgung
für beide Aktuatoren 50, 60 sowie für
den Smart Switch 30, die ESP 40 und das Getriebe 20 durch
die linke Spannungsquelle 70 gewährleistet. Die
weitere Systemreaktion ist analog zu der im vorangegangenen Absatz
beschriebenen Systemreaktion.
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Liegt
ein Kurzschluss in einem der beiden mit dem Koppelzweig 110 verbundenen
Energieversorgungskreise vor, ist die Systemreaktion entsprechend
der Systemreaktion auf einen der beiden bereits beschriebenen Einzelfehler
bezüglich System 4, wobei ein Kurzschluss im linken Energieversorgungskreis
die gleiche Systemreaktion wie bei Ausfall der linken Span nungsquelle 70 und
ein Kurzschluss im rechten Energieversorgungskreis die gleiche Systemreaktion
wie bei Ausfall der rechten Spannungsquelle 80 hervorruft.
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Die
noch fehlenden Einzelfehlerbeschreibungen und Systemreaktionen sind
analog zur Fehlerfallbeschreibung für System 3 aus 4 und
werden daher nicht nochmals explizit aufgeführt.
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Da
System 4 (5) einen Koppelzweig 110 umfasst,
hat für dieses System 4 auch der Einzelfehler „Kurzschluss
im Koppelzweig" Bedeutung. Liegt im Koppelzweig 110 also
ein Kurzschluss vor, so sind beide Aktuatoren 50, 60 nicht
mehr mit Energie versorgt, können keine Steuersignale mehr
empfangen und daher können beide Aktuatoren 50, 60 die
Parkbremse nicht betätigen. In diesem Fehlerfall erfolgt also
keine Systemreaktion mehr.
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6 zeigt
ein Schaltbild eines elektronischen Systems 5. Das Schaltbild stimmt
im Wesentlichen mit dem Schaltbild zu System 4 aus 5 überein.
Der Unterschied liegt darin, dass im Koppelzweig 110 ein
Koppelrelais 130 angeordnet ist.
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Das
Koppelrelais 130 ist zwischen zwei Zuständen schaltbar,
einem geschlossenen Zustand, in dem der Koppelzweig 110 die
beiden Energieversorgungskreise vereint, und einem Sperr-Zustand,
in dem das Koppelrelais 130 offen und keine Energieübertragung über
den Koppelzweig 110 möglich ist. Zunächst
ist das Koppelrelais 130 offen und somit entspricht das
System 5 mit gesperrtem Koppelrelais 130 dem System 3 aus 4.
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Im
fehlerfreien Systembetrieb und selbst bei Ausfall eines der Steuergeräte
Smart Switch 30 und Getriebe 20, bei Ausfall des
Bussystems HS-CAN oder bei Ausfall einer der beiden Spannungsquellen 70, 80 können
beide Aktuatoren 50, 60 zugespannt werden. Bei
einem Kurzschluss im Koppelzweig 110 kann in diesem System
5 zumindest ein Aktuator 50, 60 zugespannt werden.
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Liegt
einer der anderen Einzelfehler aus der Menge von Fehlerzuständen
im System 5 vor, so wird auch im System aus 6 wenigstens
ein Aktuator 50, 60 zugespannt.
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Bei
Ausfall der linken Spannungsquelle 70 steuert das Getriebe 20 das
Koppelrelais 130 im Koppelzweig 110 so an, dass
dieses schließt. Die Energieversorgung ist nun auch für
den Aktuator 50 und den Smart Switch 30 durch
die rechte Spannungsquelle 80 gewährleistet. Entweder
der Smart Switch 30 oder das Getriebe 20 steuern
das Koppelrelais 120 so an, dass dieses schließt.
Von der das Koppelrelais ansteuernden Steuereinheit 20 oder 30 wer den beide
Aktuatoren 50, 60 entsprechend dem Fahrerbremswunsch
so angesteuert, dass diese zuspannen.
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Bei
Ausfall der rechten Spannungsversorgung 80 steuert der
Smart Switch 30 das Koppelrelais 130 im Koppelzweig 110 so
an, dass dieses schließt. Die Energieversorgung ist nun
auch für den Aktuator 60 und das Getriebe 20 durch
die linke Spannungsquelle 70 gewährleistet. Die
weitere Systemreaktion ist analog zu der im vorangegangenen Absatz
beschriebenen Systemreaktion.
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Liegt
ein Kurzschluss in einem der beiden Energieversorgungskreise vor,
ist die Systemreaktion für einen Kurzschluss im Energieversorgungskreis,
der von der linken Spannungsquelle 70 gespeist wird, analog
zu der Systemreaktion auf den Ausfall der linken Spannungsquelle 70 bezüglich System
5. Für einen Kurzschluss im von der rechten Spannungsquelle 80 gespeisten
Energieversorgungskreis ist die Systemreaktion analog zu der Systemreaktion
auf den Ausfall der rechten Spannungsquelle 80 bezüglich
System 5.
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Die
noch fehlenden Einzelfehlerbeschreibungen und Systemreaktionen sind
analog zur Fehlerfallbeschreibung für System 3 aus 4 und
werden daher nicht nochmals explizit aufgeführt.
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Da
System 5 (6) einen Koppelzweig 110 umfasst,
hat für dieses System 5 auch der Einzelfehler „Kurzschluss
im Koppelzweig" Bedeutung. Liegt im Koppelzweig 110 also
ein Kurzschluss vor, so wirkt sich dieser nur auf einen der beiden
Stromversorgungskreise aus, da von einem geöffneten Koppelrelais 130 ausgegangen
wird. Die Systemreaktion entspricht der Systemreaktion auf einen
der beiden Einzelfehler „Ausfall der linken Spannungsquelle 70" und „Ausfall
der rechten Spannungsquelle 80", wobei ein Kurzschluss
im linken Energieversorgungskreis die gleiche Systemreaktion wie
bei Ausfall der linken Spannungsquelle 70 im System 3 (4)
und ein Kurzschluss im rechten Energieversorgungskreis die gleiche
Systemreaktion wie bei Ausfall der rechten Spannungsquelle 80 im
System 3 (4) hervorruft, da auch von dem
geöffneten Koppelrelais 120 in der zusätzlichen
Bussystemverbindung Privat-CAN ausgegangen wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1128999
B1 [0002, 0002]