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Die
Erfindung betrifft eine Rollenpresse zur Druckbehandlung oder zur Kompaktierung
körnigen Guts aufweisend zwei jeweils über eine
Welle in einem Maschinenrahmen drehbar gelagerte und gegenläufig
angetriebene, durch einen Walzenspalt voneinander getrennte Loswalzen,
wobei die Wellen der Loswalzen in im Maschinenrahmen beweglich angeordneten
Lagergehäusen aufgenommen, und wobei jeweils zwei an einer
Seite der Walzen angeordnete Lagergehäuse verschiedener
Walzen über mindestens einen Anpresszylinder miteinander
verbunden sind, der mindestens zwei Arbeitsräume aufweist
und ein Verfahren zur Zentrierung von Losrollen in einer Rollenpresse
der oben genannten Art.
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Zur
Zentrierung von Walzen in Rollenpressen zur Druckbehandlung oder
zur Kompaktierung körnigen Guts werden die Walzen in der
Regel durch groß dimensionierte Hydraulikantriebe in ihrer
Sollposition gehalten, damit einerseits der Druck im Walzenspalt
zwischen den Walzen aufrecht erhalten wird und andererseits wird
durch die Zentrierung die Parallelität der Begrenzung des
Walzenspaltes durch die Oberfläche der Walzen aufrecht
erhalten. Bei dieser Zentrierung arbeiten die Hydraulikantriebe
mit hoher Kraft sowohl zur Aufrechterhaltung der Parallelität des
Walzenspaltes und zur Aufrechterhaltung des Drucks im Walzenspalt.
Hierzu wird im einfachsten Fall eine erste Walze als Festwalze unbeweglich
in Lagern gelagert, die ihrerseits durch Lagergehäuse in
einem Maschinenrahmen an Konsolen befestigt sind. Dem gegenüber
ist eine zweite Walze als Loswalze in Lagern gelagert, die in zwischen
zwei Konsolen des Maschinenrahmens beweglich angeordneten Lagergehäusen
angeordnet sind. Die Hydraulikantriebe zur relativen Positionierung
der Loswalze gegenüber der Festwalze und zur Aufrechterhaltung des
Drucks im Walzenspalt üben hohe Kräfte auf den Maschinenrahmen
als Widerlager aus, wozu es notwendig ist, den Maschinenrahmen entsprechend
stabil auszulegen.
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Bei
Rollenpressen mit Walzen von zum Teil weit mehr als 50 t Gewicht
ist eine entsprechend große Dimensionierung des Maschinenrahmens
notwendig, so dass die Logistik des Maschinenrahmens und seine Handhabung
bei einem notwendigen und turnusgemäßen Wechsel
der Walzen aufwändig und nur mit entsprechend groß dimensionierten
Kränen und Ausbauhilfen möglich ist.
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Um
die Ausmaße der notwendigen Dimensionierung des Maschinenrahmens
zu verringern, wird in der
DE
10 2006 006 090 vorgeschlagen, beide Walzen der Rollenpresse
als Loswalze auszubilden, wobei diese beiden Loswalzen über
die Lager und die Lagergehäuse und über Hydraulikantriebe
miteinander verbunden sind. Die Walzen, die Lager, die Lagergehäuse
und die Hydraulikantriebe bilden dabei ein geschlossenes Kräftesystem,
das den Maschinenrahmen entlastet und der somit in geringerem Ausmaß dimensioniert
werden kann. Diese Anordnung hat sich in der Praxis bewährt.
Um die Walzen zu wechseln, ist es jedoch notwendig, den Maschinenrahmen
zu zerlegen und die Lagergehäuse von den Anpresszylindern
zu trennen. Da die Anpresszylinder Teil ein geschlossenen Kräftesystems
sind, ist eine freie Aufhängung der schweren Anpresszylinder nötig,
was zur Folge hat, dass die Hydraulikleitungen flexible Schläuche
sein müssen. Um den viskositätsbedingten Widerstand
des Druckmittels beim Fluss durch die Leitungen möglichst
gering zu halten, ist es auch notwendig, die flexiblen Leitungen
kurz zu halten. Bei der Zerlegung der Rollenpresse ist es somit notwendig,
den sehr schweren Anpresszylinder, der ausschließlich Teil
des oben genannten geschlossenen Kräftesystems ist, von
den stationären Pumpen zu trennen, wobei die Hydraulik,
nämlich Pumpen, Leitungen und Zylinder, beim Zusammenbau
wieder neu befüllt und entlüftet werden muss.
Der Aufwand, die Walzen zu wechseln, ist dadurch relativ hoch, wodurch
die Kosten für den Walzenwechsel höher sind als
in Rollenpressen mit einer Los- und einer Festwalze.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Rollenpresse und ein Verfahren
zur Walzenzentrierung zur Verfügung zu stellen, die einen
Maschinenrahmen geringeren Ausmaßes erfordert und deren
Walzen einfacher zu wechseln sind.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch
die Rollenpresse mit den Merkmalen des Hauptanspruches und durch
das in dieser Rollenpresse angewandte, erfindungsgemäße
Verfahren zur Zentrierung der Walzen mit den Schritten des Verfahrensanspruches.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Rollenpresse zur Druckbehandlung
oder zur Kompaktierung körnigen Guts weist zwei jeweils über
eine Welle in einem Maschinenrahmen drehbar gelagerte und gegenläufig angetriebene,
durch einen Walzenspalt voneinander getrennte Loswalzen auf. Dabei
ist vorgesehen, dass die Wellen der Loswalzen in im Maschinenrahmen beweglich
angeordneten Lagergehäusen aufgenommen sind. Zwei jeweils
auf einer Seite der Walzen angeordnete Lagergehäuse verschiedener
Walzen sind über mindestens einen Anpresszylinder miteinander verbunden,
der mindestens zwei Arbeitsräume aufweist.
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Erfindungsgemäß wird
vorgeschlagen, dass die Arbeitsräume des mindestens einen
Anpresszylinders eine entgegengerichtete Kraftwirkung aufweisen
und druckmittelschlüssig miteinander verbunden sind.
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Vorteilhaft
an der erfindungsgemäßen Verbindung der Anpresszylinder
mit entgegengesetzter Kraftrichtung und druckmittelschlüssiger
Verbindung der Arbeitsräume ist, dass der Arbeitszylinder
fest mit dem Maschinenrahmen verbunden werden kann. Bei der festen
Verbindung des mindestens einen Arbeitszylinders mit dem Maschinenrahmen
kann der mindestens eine Arbeitszylinder keine in Bezug auf die Walzen
radial gerichtete Kraft auf den Maschinenrahmen ausüben,
die über die Kraft hinausgeht, die durch die Reibung des
Hydraulikkolbens im Arbeitszylinder entsteht. Denn durch die entgegengerichtete Kraft
der verschiedenen Arbeitsräume und durch die Verbindung
der Arbeitsräume untereinander wird jede Krafteinwirkung,
die durch einen Arbeitsraum eines Anpresszylinders auf den Maschinenrahmen übertragen
wird, von der Kraft des gegenüberliegenden Arbeitsraum
des selben Anpresszylinders kompensiert. Dabei wird der Kraftschluss
zur Kompensierung der Kräfte auf den Maschinenrahmen über
das Druckmittel hergestellt. Der Ma schinenrahmen nimmt jedoch in
Bezug auf die Walzen axial gerichtete Kräfte auf, die beispielsweise
durch eine Veränderung der rotatorischen Position oder
durch axiale Schläge der Walzen entstehen.
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Durch
die feste Verbindung des Anpresszylinders mit dem Maschinenrahmen
ist es möglich, den Anpresszylinder über feste
Rohrleitungen mit großem Innendurchmesser mit den sie versorgenden Pumpen
zu verbinden. Durch diese Anordnung ist es beim Walzenwechsel nicht
notwendig, den Anpresszylinder auszubauen, vorübergehend
zu befestigen oder von der Hydraulik zu trennen. Ebenso kann durch
die mögliche Verwendung der Rohrleitungen mit großem
Innendurchmesser der viskositätsbedingte Widerstand der
Rohrleitungen gesenkt werden und bei Stößen im
Walzenspalt durch größere Mahlgutpartikel oder
durch unerwünschte Partikel, die einer Druckzerkleinerung
nicht zugänglich sind, wie Metallstücke, werden
die Stöße durch das Druckmittel im Hydrauliksystem
mit weniger großem Druckaufbau in die größer
dimensionierten Rohrleitungen übertragen.
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Die
beiden Walzen sind trotz der sie miteinander verbindenden Anpresszylinder,
die fest im Maschinenrahmen angeordnet sind, schwimmend im Maschinenrahmen
gelagert. Die Anpresszylinder können somit die Breite des
Walzenspaltes, jedoch nicht die Position des Walzenspaltes kontrollieren. Das
erfindungsgemäße Zentrierverfahren eint somit die
Vorteile verschiedener Rollenpressentypen, nämlich solche
mit einer Festwalze und solche mit zwei Loswalzen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
in einem Zylinder der Anpresszylinder zwei Kolben vorgesehen sind,
die den Zylinder in drei Räume teilen. Jeder Kolben ist mit
einer Zugstange verbunden, wobei jeweils eine Zugstange zur jeweils
einen Seite des Zylinders herausgeführt ist. Die beiden äußeren
Räume werden als Arbeitsräume verwendet. Dies
bedeutet, dass bei Druckbeaufschlagung der Arbeitsräume
beide herausgeführten Zugstangen durch den jeweiligen Kolben
nach innen in den Zylinder gezogen werden. Der Raum, der zwischen
den beiden Kolben ausgebildet ist, ist entweder mit Druckluft oder
mit Inertgas gefüllt, wobei der Druck in dem mittleren
Arbeitsraum zur Überwindung der Reibung der Kolben in dem
Zylinder verwendet wird, aber es ist auch möglich, den
Arbeitsraum zu evakuieren, damit die Kolben aneinander stoßen
können, ohne einen entgegengesetzten Druck durch Kompression
des Gases im mittleren Raum zu erzeugen. Im einfachsten Fall ist
der mittlere Arbeitsraum durch ein Ventil einer selektiven Be- und
Entlüftung zugänglich. Es ist denkbar, den mittleren
Arbeitsraum befüllbar auszugestalten und ebenfalls mit
Druckmittel zu beaufschlagen, beispielsweise, um die Walzen auseinander
zu fahren. In diesem Fall ist der Hub der Kolben im Zylinder eingeschränkt, damit
die Kolben nicht über die Position des Versorgungsventils
des mittleren Arbeitsraumes fahren und so den mittleren Arbeitsraum
kraftlos machen und die Versorgungsleitungen des mittleren und des äußeren Arbeitsraumes
kurzschließen.
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Durch
die Verbindung der Arbeitsräume untereinander wird eine
Kraftkompensation erzeugt und durch diese Verbindung kann auch eine
einzelne Pumpe zur Druckerzeugung verwendet werden, die den Druck
für alle Arbeitsräume gleichzeitig erzeugt. So
ist es nicht nur möglich, die Arbeitsräume eines Zylinders
miteinander zu verbinden, sondern es ist auch möglich,
alle Arbeitsräume der Anpresszylinder miteinander zu verbinden.
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Um
eine gegebenenfalls vorhandene Abweichung der Parallelität
der Seiten des Walzenspaltes auszugleichen, die dadurch entsteht,
dass der Anpressdruck auf einer Seite der Walzen größer
ist, als auf der anderen Seite, beispielsweise durch höhere Reibung
der Lagergehäuse auf einer Seite des Maschinenrahmens,
ist es möglich, eine Pumpe zwischen das verbundene System
aller Arbeitsräume auf einer Seite der Rollenpresse mit
dem System aller verbundenen Arbeitsräume auf der gegenüberliegenden
Seite der Rollenpresse zu schalten. Diese Pumpe balanciert in diesem
Fall die Kraft zu beiden Seiten des Walzenspaltes.
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Durch
die Art der Verbindung der Walzen untereinander und die Kraftkompensation
der Arbeitsräume je eines Anpresszylinders ist die Positi on
der Walzen in dem Maschinenrahmen statisch unbestimmt, denn die
Walzen können die lineare und auch die rotatorische Position
verändern, soweit es der mögliche Hub in den Anpresszylindern
erlaubt. Deshalb ist es notwendig, zusätzlich zu den groß dimensionierten
Anpresszylindern, Steuerzylinder zu verwenden, welche die Position
der Walzen bestimmen.
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Hierzu
ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Lagergehäuse
der Walzen über Steuerzylinder mit dem Maschinenrahmen
beweglich zu verbinden. Der Maschinenrahmen muss dabei als Widerlager
für die Steuerzylinder nur die Kraft aufnehmen, die zur
Positionierung der Walzen notwendig ist, jedoch nicht die Kraft,
die für den Erhalt des Drucks im Walzenspalt notwendig
ist.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass vier Steuerzylinder
mit dem Maschinenrahmen verbunden sind, wobei jeweils ein Steuerzylinder
mit jeweils einem Lagergehäuse der beiden Walzen verbunden
ist. Jeweils paarweise kontrollieren die Steuerzylinder die Position
der Walzen. Überkreuz gepaart bestimmen die Walzenpaare
die rotatorische Position der Walzen und parallel gepaart bestimmen
die Steuerzylinder die lineare Position der Walzen im Maschinenrahmen.
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Die
Arbeitsräume der Steuerzylinder sind über eine
Pumpe, die im Vier-Quadranten-Betrieb arbeitet, miteinander verbunden.
Somit kann diese Pumpe die lineare und die rotatorische Position
beeinflussen, in dem das im Steuersystem vorhandene Druckmittel
von einem Steuerzylinderpaar in das andere Paar gepumpt wird.
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Ebenso
ist es möglich, jeden Steuerzylinder so auszulegen, dass
zu beiden Seiten des Kolbens ein Arbeitsraum vorhanden ist, so dass
die Menge des im Steuersystem vorhandenen Öls bei jeder
Position beider Walzen gleich ist. Zur Beeinflussung der Position
des Walzenspaltes können die acht Arbeitsräume
der vier Steuerzylinder entsprechend ver schaltet werden. Der Fachmann
ist hier frei, die geeignete Ansteuerung der Steuerzylinder zu bestimmen.
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Wenn
die Position des Walzenspaltes durch das Steuersystem bestimmt ist,
kann die Kraft der Steuerzylinder als zusätzliche Anpresskraft
verwendet werden, die allerdings über den Maschinenrahmen
als Widerlager abgeleitet werden muss im Gegensatz zur Anpresskraft
durch die Anpresszylinder mit mindestens zwei Arbeitsräumen
und deren druckmittelschlüssiger Verbindung.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Maschinenrahmen
zwischen zwei Trägern jeweils zwei Lagergehäuse
in einer Richtung beweglich aufnimmt. Die Lagergehäuse
beinhalten dabei die Lager für die Wellen und werden auf
je einer in Bezug auf die bewegliche Richtung im Maschinenrahmen äußeren
Seite von einer Traverse umgriffen, wobei die Traverse mit jeweils
zwei Anpresszylindern gelenkig verbunden ist, die jeweils mindestens
zwei druckmittelschlüssig verbundene Arbeitsräume
mit entgegengesetzter Kraftrichtung aufweisen. Die Anpresszylinder
ziehen die Traversen aneinander und ziehen die Lagergehäuse
mit, weil die Traversen die Lagergehäuse umgreifen.
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Zum
Wechsel der Walzen ist es somit lediglich notwendig, den Maschinenrahmen
zu öffnen, die Gelenke von den Traversen und/oder den Anpresszylindern
zu lösen und die Walzen mitsamt den Lagergehäusen
aus dem Rahmen zu schieben. Da die Anpresszylinder fest mit dem
Rahmen verbunden sind, brauchen sie nicht gesondert gelöst
oder aufgehängt werden, was einen schnellen Walzenwechsel möglich
macht.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert.
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Es
zeigt
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1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Rollenpresse
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2 eine
Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Rollenpresse
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3 eine
schematische Darstellung eines Anpresszylinders gemäß der
Erfindung
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Rollenpresse 10 dargestellt,
die einen Maschinenrahmen 21 aufweist, der die Komponenten
der Rollenpresse 10 aufnimmt. Der Maschinenrahmen 21 besteht
neben weiteren Teilelementen aus den Rahmenelementen 22, 23, 24 und 25,
sowie den Auslegern 26 und 27, die über
eine Brücke 28 mit dem Maschinenrahmen 21 eine
Einheit bilden. Im Maschinenrahmen 21 sind die Walzen 30 und 31 aufgenommen,
die als Loswalzen ausgebildet sind und die Walzen 30 und 31 sind über
die Wellen 32 und 33 in Lagergehäusen 34, 35, 36 und 37,
in denen sich entsprechende Wellenlager befinden, gelagert. In der
Rollenpresse 10 werden die Lagergehäuse 34, 35, 36 und 37 von
Traversen 40, 41, 42 und 43 umgriffen,
die über Zugstangen 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50 und 51 mit
den Anpresszylindern 60, 70, 80 und 90 miteinander
verbunden sind, wobei in dieser perspektivischen Ansicht, die Anpresszylinder 80 und 90 nicht
sichtbar sind. Diese sind hinter der Papierebene angeordnet und werden
durch die Rahmenelemente 22 und 23 sowie durch
die Walzen 30 und 31 verdeckt.
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Die
Walzen 30 und 31 sind über die Wellen 32 und 33 und
die Lagergehäuse 34, 35, 36 und 37 schwimmend
im Maschinenrahmen 21 angeordnet. Das bedeutet, die Walzen 30 und 31 können
entlang der Rahmenelemente 22, 23, 24 und 25 hin-
und her gleiten oder sich in ihnen rotatorisch verdrehen, soweit
es der Hub in den Anpresszylindern 60, 70, 80 und 90 erlaubt.
Dabei wird die Position der Walzen 30 und 31 über
die Steuerzylinder 100, 110, 120 und 130 eingestellt,
wobei die Steuerzylinder 100 und 120 an ein vertikales
Teilelement des Maschinenrahmens 21 angreifen und jeweils
ein Lagergehäuse 34 und 36 mit dem Maschinenrahmen 21 beweglich
verbinden. Beide Steuerzylinder 100 und 120 arbeiten
mit weiteren Steuerzylindern 110 und 130, die
an Auslegern 26 und 27 angeordnet sind, zusammen,
um die Position des ersten geschlossenen Kräftesystems
aus den Lagergehäusen 36 und 37, den
Zugstangen 44, 45, 46 und 47 sowie
den Traversen 40 und 41 und des zweiten geschlossenen
Kräftesystems aus den Lagergehäusen 34 und 35,
sowie den nicht dargestellten Zugstangen und den Traversen, die
in dieser Ansicht zur Papierrückseite weisen, zu kontrollieren.
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Im
Gegensatz zur Kraft der Anpresszylinder 60, 70, 80 und 90 wird
die Kraft der Steuerzylinder 100, 110, 120 und 130 über
den Maschinenrahmen 21 als Widerlager abgeleitet.
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In 2 ist
die Rollenpresse 10 in einer Seitenansicht dargestellt,
wobei deutlich das geschlossene Kräftesystem aus den Traversen 40 und 41,
den sie mit den Anpresszylindern 60 und 70 verbindenden
Zugstangen 44, 45, 46 und 47 und
den Lagergehäusen 36 und 37 zuerkennen.
Obwohl die Anpresszylinder 60 und 70 fest mit
den Rahmenelementen 24 und 25 verbunden sind,
wird von den Anpresszylindern 60 und 70 keine
andere Kraft auf den Maschinenrahmen 21 ausgeübt,
als die, die durch die Reibung der Kolben 64 und 65 in
den Zylindern der Anpresszylinder 60 und 70 entstehen.
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Der
Maschinenrahmen 21 ist nach links geschlossen und nach
rechts offen ausgeführt, wobei die Steuerzylinder 110 und 130 (hier
nicht sichtbar) an Auslegern 26 (nicht sichtbar) und 27 angreifen, um
die Position des oben genannten, geschlossenen Kräftesystems
zu kontrollieren. Der Maschinenrahmen 21 ist durch die
Ausleger 26 und 27 durch eine diese mit den Rahmenelementen 22 und 24 verbindende
Brücke 28 verbunden. Durch diese Gestaltung des
Maschinenrahmens 21 ist es möglich, die leichten
Steuerzylinder 110 und 130 zu entfernen, die Traversen 40 und 41 von
den Zugstangen 45, 47 zu lösen, so, dass
die Walzen 30 und 31 mitsamt der Lagergehäuse 34, 35, 36, 37 zwischen
den Rahmenelementen 22 und 24 hervorgezogen werden
können, wobei auf der Gegenseite eine hierzu korrespondiere Demontage
notwendig ist. Dazu ist die Brücke 28 so breit
dimensioniert, dass die Walzen 30 und 31 mitsamt
den Wellen 32 und 33 aus dem Maschinenrahmen 21 entfernt
werden können, ohne dass größere Arbeiten
erforderlich sind, wie beispielsweise die Zerlegung einer Hydraulik.
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In 3 ist
eine schematische Ansicht eines Anpresszylinders 60 dargestellt,
der drei Arbeitsräume 61, 62 und 63 aufweist,
die durch die Teilung des Anpresszylinders 60 durch die
beiden Kolben 64 und 65 entstehen. Sofern ausschließlich
die beiden äußeren Arbeitsräume 61 und 63 zum
Anpressen der beiden Walzen 30 und 31 verwendet
werden, kann bei druckmittelschlüssiger Verbindung der
Arbeitsräume 61 und 63 die Position beider
Kolben im Zylinder variieren, da die Kolben kraftlos in Bezug auf
die Befestigung des Zylinders am Maschinenrahmen 21 wirken.
Denn beide Arbeitsräume 61 und 63 übertragen eine
gleich große und entgegengerichtete Kraft auf den Anpresszylinder 60,
so dass dieser stets kräfteneutral in Bezug auf seine eigene
Position bleibt. Dadurch ist es möglich, einen vergleichsweise
gering dimensionierten Maschinenrahmen 21 zu verwenden, da
dieser nicht die hohen Kräfte der Anpresszylinder 60, 70, 80 und 90 als
Widerlager aufnehmen muss. Darüber hinaus ist es möglich,
den Anpresszylinder 60 stationär zu betreiben,
wodurch die Hydraulikversorgung durch Rohrleitungen erfolgen kann,
die nicht flexibel und stabiler sind als flexible Schläuche,
die eine limitierte Druckstabilität aufweisen und verletzlicher
sind als eine feste Rohrleitung für hohe Drücke.
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- 10
- Rollenpresse
- 21
- Maschinenrahmen
- 22
- Rahmenelement
- 23
- Rahmenelement
- 24
- Rahmenelement
- 25
- Rahmenelement
- 26
- Ausleger
- 27
- Ausleger
- 30
- Walze
- 31
- Walze
- 32
- Welle
- 33
- Welle
- 34
- Lagergehäuse
- 35
- Lagergehäuse
- 36
- Lagergehäuse
- 37
- Lagergehäuse
- 40
- Traverse
- 41
- Traverse
- 42
- Traverse
- 43
- Traverse
- 44
- Zugstange
- 45
- Zugstange
- 46
- Zugstange
- 47
- Zugstange
- 48
- Zugstange
- 49
- Zugstange
- 50
- Zugstange
- 51
- Zugstange
- 60
- Anpresszylinder
- 61
- Arbeitsraum
- 62
- Arbeitsraum
- 63
- Arbeitsraum
- 64
- Kolben
- 65
- Kolben
- 66
- Steuerblock
- 70
- Anpresszylinder
- 80
- Anpresszylinder
- 90
- Anpresszylinder
- 100
- Steuerzylinder
- 110
- Steuerzylinder
- 120
- Steuerzylinder
- 130
- Steuerzylinder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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