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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum defektfreien Schweißen metallischer
Bauteile mit Elektronen- oder Laserstrahl. Dabei soll es sich im
Wesentlichen um Bauteile handeln, die Randschichten, Beschichtungen,
Gefügebestandteile
oder mit einem Gas gefüllte
Poren aufweisen, die eine für
das Strahlschweißen
negative Wirkung haben bzw. auf herkömmliche Art und Weise nicht
mit Elektronen- oder Laserstrahlung geschweißt werden können. Auf diese schweißkritischen
Bereiche oder Elemente kann aber häufig wegen der an die Bauteile
gestellten Anforderungen nicht verzichtet werden.
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Die
gute Fokussierbarkeit und Strahlqualität solcher Strahlquellen erlaubt
die Ausbildung von Schweißnähten mit
vergrößertem Aspektverhältnis (Verhältnis Nahttiefe
zu -breite), als dies bei herkömmlichen
an deren Schweißverfahren
der Fall ist. Mit steigendem Aspektverhältnis reduziert sich somit
Größe der Zone,
in der Werkstoff und gegebenenfalls auch Schweißzusatzwerkstoff aufgeschmolzen
wird. Im Gegenzug steigt innerhalb der Fügezone der Einfluss von Randschichten,
da deren relatives Volumen im Verhältnis zum Gesamtvolumen der
Schweißnaht
zunimmt.
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Enthält die beim
Schweißen
gebildete Schmelze chemische Elemente, die die Schweißnahtqualität negativ
beeinflussen, oder werden von ihr unter Druck stehende Poren im
Grundmaterial aufgeschmolzen, ist dies insbesondere beim Strahlschweißen und
hohem Aspektverhältnis
kritisch.
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Üblicherweise
wird daher so vorgegangen, dass solche für das Schweißen unerwünschte(Fertigungs-)Beschichtungen
oder Randschichten vor dem mechanischen Fügen der jeweiligen Bauteileinzelteile und
demzufolge auch vor dem Verschweißen entfernt werden. Diese
bisher zur Ausbildung hochwertiger, defektfreier Schweißnähte unumgängliche
Entschichtung kann mittels spanenden, chemischen und/oder thermischen
Verfahren erfolgen. Eine weitere Verfahrensgruppe besteht darin,
bei hohe Stickstoff- oder Kohlenstoffgehalte (bzw. in Legierungen
enthaltenen weiteren Elementen) aufweisenden Randschichten (beispielsweise Nitrocarburier-/Carbonitrierschichten)
das Eindringen der jeweiligen Elemente in die fertigungstechnisch
notwendigen Fügeflächen zu
verhindern. Das kann z. B. durch temperaturunempfindliche kohlenstoff-
bzw. stickstoffundurchlässige
Schichten erreicht werden, die das Gebiet der Fügezone abdecken. Nachteilig
daran ist, dass durch das Aufbringen und Entfernen der abdeckenden
Schichten zusätzliche
Prozessschritte notwendig sind und die Reproduzierbarkeit nicht
immer gegeben ist.
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Bei
Bauteilen aus Aluminium bereiten im Metall vorhandene Gaseinschlüsse, z.
B. häufig
Wasserstoff innerhalb von Poren, Probleme. Es kommt dabei durch
Anschmelzen der Poren zum explosionsartigen Entweichen des in den
Poren konzentrierten Gases. Dadurch wird die ausgebildete Schweißnaht zumindest
teilweise geschädigt
und weist Defekte auf, da die Schmelze des Schweißbades beim
Entweichen des Gases mit herausgeschleudert wird.
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Bauteile
die pulvermetallurgisch durch Sinterung hergestellt worden sind,
lassen sich bisher, wenn überhaupt
nur sehr schwer oder mit geringer Qualität miteinander verschweißen. Dabei
wirken sich enthaltene Reste von Bindemitteln negativ aus. Wenn
diese mit aufgeschmolzen oder erwärmt werden, kann es zu zusätzlicher
Porenbildung, Ausgasung oder unerwünschter Legierungsbildung in
der Schweißnaht
kommen.
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Auch
Korrosionsschutz-, Verschleißschutzschichten
oder auch an der Oberfläche
gebildete Oxidschichten sind für
das Strahlschweißen
hinderlich.
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So
wurde in
JP 05050278
A vorgeschlagen, beim Laserstrahlschweißen von mit Zink beschichteten Platten
eine zeitliche Modulation der Laserleistung vorzunehmen. Während eines
Laserpulses soll dabei zuerst mit kleiner Leistung das Zink an der
Oberfläche
verdampft und nachfolgend bei erhöhter Laserleistung die Schweißverbindung
hergestellt werden. Dies erfordert eine sehr sorgfältige Optimierung
aller Parameter, da die Zinkentfernung den jeweils direkt folgenden
Schweißprozess
nicht stören
darf. Durch den beim Abtragen gebildeten Dampf kann der Schweißprozess
je doch behindert werden. Zusätzlich
ist eine vollständige
Entfernung nicht immer gewährleistet.
Ablagerungen können
auch nicht vollständig
vermieden werden. Aufgrund des schnellen zeitlichen Wechsels von
Abtragen und Schweißen
kann auch kein größeres glattes
Schmelzbad ausgebildet werden, so dass die so hergestellten Schweißnähte keine
hohen Anforderungen erfüllen
können.
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In
JP 04251684 A wird
eine ähnliche
technische Lösung
vorgeschlagen, wobei mit zwei Laserstrahlen unterschiedlicher Leistung
und voneinander abweichender Pulslänge gearbeitet werden soll.
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Bei
diesen beiden bekannten Möglichkeiten
kann eine Entfernung der Zinkschicht nur an der Oberfläche und
nicht im Bereich des Fügespaltes
der miteinander zu verschweißenden
Kanten bzw. Fügeflächen erreicht
werden.
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Ein
Verfahren zum Fügen
von galvanisierten Stahlbauteilen mit Laserstrahlen ist aus
US 6,646,225 B1 bekannt.
Dabei sollen überlappend
angeordnete Bauteile miteinander verschweißt werden.
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Ein ähnlicher
Schweißprozess
für beschichtete
Stahlplatten ist in
EP
1 184 126 A2 beschrieben.
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Die
EP 1 674 191 A2 betrifft
ein Verfahren zur Herstellung eines zwei Bleche umfassenden Blechbauteils,
bei der mit einer wärmeempfindlichen
Beschichtung versehene Bleche miteinander flächig verschweißt werden
sollen.
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Aus
DE 103 09 157 A1 ist
ebenfalls ein Laserschweißverfahren
zum Schweißen
beschichteter Platten be kannt.
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Das
US 7,253,377 B2 betrifft
ein Verfahren zum Schweißen
von sich überlappenden
Teilen.
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In
DE 43 28 516 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung einer Stoßverbänden zweier Profilstäbe aus Metall,
die insbesondere aus Aluminium hergestellt sein können.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, den Aufwand für die Schweißnahtvorbereitung
beim Elektronen- oder Laserstrahlschweißen metallischer Bauteile,
die Randschichten, Beschichtungen, Gefügebestandteile oder mit einem
Gas gefüllte
Poren im Werkstoff aufweisen, die nicht zum Schweißen mit
der Strahlung geeignet sind, zu reduzieren und die Qualität der ausgebildeten
Schweißverbindung
zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit einem Verfahren, das die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist,
gelöst.
Mit in untergeordneten Ansprüchen
bezeichneten Merkmalen kann die Erfindung vorteilhaft weitergebildet
und ausgestaltet werden.
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Bei
der Erfindung wird so vorgegangen, dass zu fügen de Bauteil-Einzelteile gemeinsam
in eine Bauteileinspannung eingesetzt und durch diese in der für die vorgesehene
Verbindung notwendigen Anordnung und Position so fixiert gehalten
werden, wie sie miteinander im I-Stoß verschweißt werden sollen.
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Dann
wird ein gepulster Elektronen- oder Laserstrahl über die Fügezone, in deren Bereich nachfolgend
die Schweißnaht
ausgebildet werden soll, geführt.
Dadurch wird zumindest in kritischen Bereichen um und entlang der
bereits aneinanderliegenden Fügeflächen der
Bauteile, in denen Schichten, Gefüge oder gasgefüllte Poren
vorhanden sind, ein lokaler Werkstoffabtrag durchgeführt. Die
durch die Einkopplung des Elektronen- oder Laserstrahls gebildete
Schmelze kann durch entweichendes Gas oder gebildeten Dampf und durch
den gepulsten Betrieb des Strahls ausgetrieben und damit abgetragen
werden. Die abgetragenen Volumina bilden Vertiefungen in Form von
Laserbohrlöchern
aus.
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Insbesondere
Beschichtungen können
durch Sublimation/Verdampfung entfernt werden.
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Das
abgetragene Volumen hängt
dabei von der eingebrachten Strahlleistung bzw. Energie der Pulse und
der zeitlichen Energieverteilung pro Puls ab. Weiterhin wird die
Form und Größe der abgetragenen
Volumina maßgeblich
von den Eigenschaften des auf dem Bauteil auftreffenden Strahls
bestimmt, primär
dem Strahldurchmesser, der Strahldivergenz und der Leistungsverteilung
im Strahl. Durch geeignete Wahl dieser Strahlparameter kann damit
die Tiefe und Innendruchmesser der Volumina eingestellt werden.
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Die
abgetragenen Einzel-Volumina sollten eine Tiefe, ausgehend von der
Oberfläche
der Bauteileinzelteile aufweisen, die zumindest nahezu der Tiefe
der nachfolgend noch auszubildenden Schweißnaht entspricht. Die Tiefe
der abgetragenen Volumina sollte dabei aber mindestens 75% der Tiefe
der Schweißnaht aufweisen.
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Die
abgetragenen Einzel-Volumina können
dabei nebeneinander angeordnet und voneinander durch Stege getrennt
sein. Möglichst
viele Volumina sollten dabei eng nebeneinander angeordnet sein,
so dass die Stege dazwischen eine geringe Wandstärke aufweisen. Dabei sollte
eine mechanische Festigkeit eingehalten werden, die ausreicht, dass
die Bauteileinzelteile in der Bauteileinspannung in definierter
Anordnung während der
gesamten Bearbeitung gehalten sind, wenn die Ausrichtung der Bauteileinzelteile
primär über die
Fügefläche vorgesehen
ist. Auch eine vollständige Überlappung
der Volumina ist möglich,
wenn die geometrische Zuordnung der Fügepartner anderweitig gewährleistet
wird.
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In
vorteilhafter Weise werden abgetragene Volumina in einer Matrix-Anordnung
mehrerer Reihen und Spalten ausgebildet, die auch versetzt zueinander
angeordnet sein und ein entsprechendes Lochmuster bilden können. Dann
weisen Stege zwischen den abgetragenen Volumina eine wechselnde
Ausrichtung auf. Bei einer regelmäßigen Anordnung der abgetragenen
Volumina in Reihen und Spalten können
Stege eine nahezu gerade Linie bilden. In beiden Fällen kann
so Einfluss auf die erreichbare mechanische Festigkeit im Fügebereich
vor dem eigentlichen Schweißen
genommen werden.
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Die
Abstände
der nebeneinander angeordneten abgetragenen Volumina ergeben sich
aus dem Verhältnis
von Pulsfrequenz des Strahls zur Relativbewegung zwischen Strahl
und Bauteil.
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Um
die für
die Ausbildung der abgetragenen Volumina erforderliche Bearbeitungszeit
zu minimieren ist es günstig,
den Elektronen- oder Laserstrahl neben einer Vorschubbewegung auch
zweidimensional auszulenken, was beispielsweise mittels Laserstrahlscaneinrichtungen
möglich
ist. Zusätzlich
kann auch eine Anpassung der Brennweite/Strahlkaustik mit der Fokussieroptik
vorgenommen werden.
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Es
kann ein Hochleistungsfaser- oder Hochleistungsscheibenlaser, als
Beispiele für
besonders geeignete Festkörperlaser
eingesetzt werden. Diese sollten ein Strahlparameterprodukt kleiner
als 5 mm·mrad
aufweisen.
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Insbesondere
dadurch lassen sich sehr filigrane Einzel-Volumina, die kleine Innendurchmesser
aufweisen und sehr nah nebeneinander angeordnet sind, abtragen.
Dies ist vorteilhaft, wenn im Werkstoff Poren vorhanden sind, deren
Gasinhalt unter Überdruck
steht und deren Aufschmelzen zum explosionsartigen Auswerfen der
Schmelze führt.
Wird der oben beschriebene Abtragsprozess eingesetzt, wird auch
in derartigen porenbehafteten Werkstoffen ein definierter Volumenabtrag
erreicht, da das mit den Einzelpulsen aufgeschmolzene Volumen unabhängig von
der porenbedingten Gasentspannung entfernt wird. Über eine
untereinander ausreichend nahe Anordnung der abgetragenen Einzel-Volumina entlang
der Fügezone
kann weiterhin sichergestellt werden, dass der Gas-Überdruck
aller Poren in diesem Bereich entspannt wird und so ein unerwünschter
Schmelzauswurf im nachfolgenden Schweißprozess vermieden wird.
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Nach
einem solchen Werkstoffabtrag, bei dem Randschichten, Beschichtungen,
Gefügebestandteile zumindest
teilweise entfernt oder Poren geöffnet
worden sind, wird in derselben Einspannung mit zugeführtem Zusatzwerkstoff
und dem Laser- oder Elektronenstrahl die die Bauteileinzelteile
miteinander verbindende Schweißnaht
ausgebildet.
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Dabei
wird die Schweißnaht
so ausgebildet, dass sie über
die gesamte Schweißnahttiefe
breiter ist, als die jeweilige Breite des vorher abgetragenen Bereichs,
um Bindefehler zu vermeiden. Außerdem
sollten mit dem Zusatzwerkstoff in der Schweißnaht die vorab durch die abgetragenen
Volumina aufgetretenen Werkstoffvolumenverluste kompensiert werden.
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Bei
der Erfindung ist es möglich,
für die
Ausbildung der abgetragenen Volumina und der Schweißnaht dieselbe
Strahlquelle einzusetzen, was die Kosten reduziert.
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Im
Gegensatz zur Vorgehensweise beim Abtragen der Volumina kann es
im nachfolgenden Schweißprozess
günstig
sein, den Strahl kontinuierlich, also im cw-Mode zu betreiben.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
kann auch so vorgegangen werden, dass abschnittsweise entlang einer
Fügelinie
Volumina abgetragen werden und dann intermittierend in einem Abschnitt,
in dem bereits Volumina abgetragen wurden, die Schweißnaht ausgebildet
wird und nachfolgend dann in einem anderen Abschnitt Volumina abgetragen
und eine Schweißnaht
eingebracht wird.
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Bei
der Ausbildung der Schweißnaht
kann unter Berücksichtigung
des durch die abgetragenen Volumina bedingten Werkstoff-Fehlvolumens
und der gewünschten
Schweißnahtgeometrie
und -dimensionierung mit den Parametern des Strahls sowie des Prozesses
Einfluss auf Schweißergebnis
genommen werden. Die primären
Einflussfaktoren sind: die Strahlleistung, der Brennfleckdurchmesser
und die Strahldivergenz, die Fokuslage und, falls ein Pulsregime
für die
Ausführung
der Schweißnaht
verwendet wird, die bereits bei der Beschreibung des Abtragsprozesses
genannten Pulsparameter. Weiterhin wird das Schweißergebnis
durch die Vorschubgeschwindigkeit beim Schweißen, dem Typ/Werkstoff und
Durchmesser des zugeführten
Zusatzwerkstoffs und dessen Vorschubgeschwindigkeit bestimmt.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren
bestehen keine Einschränkungen
bzgl. der Schweißposition
und Bauteilgeometrie. Es können
beispielsweise Axialrundnähte
oder Radialrundnähte
ausgebildet bzw. beliebig gekrümmte
Bleche im I-Stoß geschweißt werden.
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Während der
Bearbeitung muss die Einspannung der Bauteileinzelteile weder verändert noch
nach einer vorab durchzuführenden
Schweißnahtvorbereitung
erst vorgenommen werden. Die Einspannung und Sicherstellung der
Relativposition der Bauteile zueinander kann durch kraft- und/oder
formschlüssige
Verbindung, z. B. eine Presspassung erreicht werden.
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Die
Fertigungszeit und der erforderliche Aufwand können gegenüber dem Stand der Technik erheblich reduziert
werden, da keine gesonderten Verfahrensschritte oder Anlagentechnik
erforderlich sind. Bei den be kannten technischen Lösungen sind
zusätzliche
technologisch unterschiedliche Verfahrensschritte erforderlich,
die zum Teil außerhalb
der Laserbearbeitungsanlage durchgeführt werden müssen.
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Beschichtungen
mit Korrosionsschutzmitteln (z. B. Fett, Öl), Kühlschmierstoffen, Kunststoffen
(Lack, Farbe) oder Oxidschichten können mit der Erfindung ebenfalls
ohne zusätzliche
Maßnahmen
und dabei lediglich in kritischen Bereichen selektiv entfernt werden.
So kann auch ein nachteiliger Einfluss von Oxidschichten auf z.
B. Fe, Mg oder Al sowie von Verschmutzungen auf der Oberfläche beim
Schweißen
reduziert werden.
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Andere
anorganische Beschichtungen, wie Brünierungen, Eloxalschichten,
eine Phosphatierung oder metallischen Schichten bereiten bei Einsatz
der Erfindung keine Probleme und beeinträchtigen die Qualität der hergestellten
Schweißverbindung
nicht.
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Nachfolgend
soll die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden.
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Dabei
zeigen:
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1 ein
Schliffbild einer Schweißnaht,
wie sie nach dem Stand der Technik (mechanischer Abtrag der entsprechenden
Schichten vor dem Schweißprozess
durch Drehen) ausgebildet worden ist;
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2 ein
Schliffbild einer Schweißnaht,
wie sie mit Zusatzwerkstoff ausgebildet worden ist, wenn kein mechanischer
Abtrag der Randschicht in der Fügezone
erfolgt ist;
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3 eine
Oberflächenaufnahme
einer Schweißnaht,
die mit den Parametern des Beispiels nach 2 ausgebildet
ist und
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4 ein
Schliffbild einer Schweißnaht,
die erfindungsgemäß ausgebildet
worden ist.
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Ein
Rohr aus dem Werkstoff St52-3 und eine Schmiedeteil aus 16MnCr5
als Bauteileinzelteile sollen durch Laserstrahlschweißen im I-Stoß miteinander
verbunden werden. Die Tiefe der Naht soll dabei mindestens 1,8 mm
betragen, was der Rohrwandstärke
entspricht. Der Rohrdurchmesser liegt bei 35 mm. Das Rohr ist an
der gesamten Oberfläche
nitriert. Seine Randschicht enthält
also äußerlich
eine stickstoffangereicherte Zone (Verbindungsgschicht) mit stark
erhöhtem
Stickstoffgehalt. Zum Schweißen
wird Laserstrahlung hoher Strahlqualität, die von einem Faserlaser
emittiert wird, eingesetzt. Die Positionierung und Fixierung der
Bauteileinzelteile ist entsprechend der gewünschten Schweißnahtgeometrie
zu berücksichtigen.
Beim Beispiel wurde eine Presspassung zwischen Rohr und Schmiedeteil
eingesetzt.
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Für Referenzschweißungen ohne
erfindungsgemäßen Werkstoffabtrag
in kritischen Bereichen wurde das Rohr an der jeweiligen Stirnfläche durch Überdrehen
spanend bearbeitet, so dass die einen hohen Stickstoffanteil aufweisende
Randschicht dort entfernt wurde. Lediglich die Innen- und Außenflächen des
Rohres bleiben nitriert. Erwartungsgemäß konnte eine fast porenfreie
Schweißnaht
erzeugt werden. Eine geringe Porosität am Kopf der Schweißnaht ist
auf den Einfluss der dort noch verbliebenen restlichen stickstoffhaltigen Schicht
zurückzuführen (s. 1).
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Wird
die Nitrierschicht jedoch nicht entfernt und werden diese Bauteileinzelteile
mit einem herkömmlichen
Laserstrahlschweißprozess
unter Zugabe eines Zusatzwerkstoffes gefügt, treten große Poren
in der Schweißnaht
auf, die durch die ausgasende Stickstoffverbindungsschicht in der
Randschicht des nitrierten Rohres entstehen, wie dies in den 2 und 3 gezeigt
ist.
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Die
alleinige Zugabe von Zusatzwerkstoff ist somit nicht zielführend, da
der in der Fügezone
freigesetzte Stickstoff darin nicht vollständig abgebunden werden kann.
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Für die erfindungsgemäße Kombination
des lokal im Bereich der Fügefläche vorgenommenen
Werkstoffabtrags, bevorzugt durch die Ausbildung von abgetragenen
Volumina, wurde ein Faserlaser mit einer maximalen Ausgangsleistung
von 4 kW eingesetzt. Der Faserdurchmesser beträgt 50 μm und die Strahlqualität dieser
Strahlquelle liegt bei ca. 2 mm·mrad. Die für die Teilprozesse
des Verfahrens eingesetzten optischen Elemente und Prozessparameter
sind in u. g. Übersicht
aufgelistet.
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Der
erfindungsgemäß durchzuführende Werkstoffabtrag
im Bereich der Fügeflächen und
im Randschichtvolumen kann mit einer Relativbewegung von Laserstrahl
und den in der Einspannung fixierten und positionierten Bauteileinzelteilen
durchgeführt
werden. Im Beispiel wird eine rotatorische Bewegung um Winkel αP mit
der Vorschub-Geschwindigkeit vP eingesetzt,
bei einer maximalen Laserleistung von PLP und
einer Pulsfrequenz fP, wobei der „Laser
an”-Zeitanteil
je Puls (das sogenannte Tastverhältnis)
bei TV lag. Die Brennpunktlage des Laserstrahls
wurde dabei im Abstand zf über der
Oberfläche
des Bauteils positioniert, die Brennweite der Fokussierlinse betrug
lF.
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Bei
der Beispielanwendung ist eine Mindestbreite der durch den Werkstoffabtrag
mit gepulster Strahlung ausgebildeten Fuge erforderlich, um die
nachfolgende Einbringung von Zusatzwerkstoff über die gesamte Fugentiefe
sicher zu stellen. Dazu wurde während
der Ausbildung der abgetragenen Volumina der rotatorischen eine
translatorische Bewegung mit einem Gesamtvorschub D überlagert.
Idealisiert kann diese kombinierte Verfahrbewegung als Schraubenlinie
aufgefasst werden.
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Mit
Hilfe des eben genannten gezielten lokalen Werkstoffabtrags aus
sich geometrisch partiell überlagernden
abgetragenen Einzelvolumina wurde entlang des Bauteilumfangs einerseits
der Stickstoffanteil im Fügebereich
reduziert und gleichzeitig das erforderliche freie Volumen für den nachfolgend
einzusetzenden Zusatzwerkstoff geschaffen.
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Der
dem ersten Prozessschritt mit Werkstoffabtrag nachfolgende zweite
Prozessschritt zur Ausbildung der eigentlichen Schweißnaht wurde
mit derselben Laserstrahlquelle und mit Zufuhr von Zusatzwerkstoff durchgeführt. Dabei
kann mit dem Zusatzwerkstoff der noch verbliebene Anteil an Stickstoff
im Schmelzbad abgebunden und der durch Ausbildung von Vertiefungen
aufgetretene Werkstoffverlust ausgeglichen werden. Der Zusatzwerkstoff
aus NiCr30Fe9 (Werkstoff-Nr. 2.4642) wurde als Draht mit dem Durchmesser
d
D und der Geschwindigkeit v
D zugeführt. 1.
Prozessschritt – Werkstoffabtrag
mit gepulster Laserstrahlung –
Strahlparameterprodukt | 2
mm·mrad |
Kollimationsbrennweite | 120
mm |
Fokussierbrennweite
lf | 500
mm |
Brennpunktlage
fZP | 4
mm |
Brennpunktdurchmesser | 210 μm |
Oberflächengeschwindigkeit
vP | 12
m/min |
Laserleistung
PLP | 2,5
kW |
Drehwinkel αP | 1440° (4 × 360°) |
Drift
D | 0,25
mm/360° |
Pulsfrequenz
fP | 500
Hz |
Tastverhältnis TV | 50% |
Kein
Schutzgas | |
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Folgende
Parameter sind für
die Ausbildung der Verbindung durch Schweißen des nitrierten Rohres mit
dem Schmiedeteil gewählt
worden: 2.
Prozesschritt – Ausbildung
der Schweißnaht –
Strahlparameterprodukt | 2
mm·mrad |
Kollimationsbrennweite | 120
mm |
Fokussierbrennweite
lf | 500
mm |
Brennpunktdurchmesser | 210 μm |
Brennpunktlage
fZS | 0
mm |
Vorschubgeschwindigkeit
vS | 1
m/min |
Laserleistung
PLS | 1
kW |
Drehwinkel αS | 380° |
dD | 0,8
mm |
vD | 0,7
m/min |
Schutzgas | He |
Schutzgasvolumenstrom | 20
l/min |
Stellung
der Gasdüse | 45°, schleppend |
Art
der Gasdüse | Rohr
d = 6 mm |
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist eine geschlossene Schweißnahtoberfläche erreichbar.
Die Anzahl von Poren und der Porengröße in der Schweißnaht ist
deutlich verringert und die Naht ist rissfrei. 4 zeigt
ein Schliffbild einer so hergestellten Schweißnaht. Die Tiefe der abgetragenen
Volumina wurde im vorliegenden Beispiel etwas größer gewählt, als die tatsächlich erforderliche
Tiefe der Schweißnaht,
um einen Werkstoffabtrag der stickstoffhaltigen Randschicht auch
in der Nähe
der Schweißnahtwurzel
sicherzustellen. Die vorab abgetragenen Volumina sind daher noch
unterhalb der Schweißnaht
als Hohlräume
sichtbar, was jedoch keinen Nachteil für die Funktionalität des Bauteils
darstellt.