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Einige
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung beziehen sich auf eine Auswertevorrichtung
zum Bestimmen eines Messwerts an einem Bauelement und insbesondere
darauf, wie eine durch eine Rückkopplung
der Bestimmung des Messwerts an dem Bauelement hervorgerufene Veränderung
von Parametern bzw. physikalischen Eigenschaften des Bauelements
kompensiert werden kann.
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Bei
einer Vielzahl von praktischen Anwendungen der Mess- oder Sensortechnik
ist es erforderlich, einen kleinen veränderlichen Signalanteil präzise zu
bestimmen, da eine zu bestimmende Messgröße oder ein zu bestimmender
Umwelteinfluss lediglich eine kleine Veränderung einer der Messung zugänglichen
physikalischen Eigenschaft des Sensors bzw. des Bauelements hervorruft.
Die von einer Auswertevorrichtung an dem Bauelement bzw. dem Sensor
nachgewiesene Messgröße kann
auch durch weitere externe Umwelteinflüsse auf unerwünschte Art
und Weise verändert
werden, sodass der Messwert verfälscht
wird. Dies kann beispielsweise durch die Variation von Umgebungsdruck
und Temperatur geschehen, sofern diese nicht die mittels des Bauelements
bzw. Sensors nachzuweisenden physikalischen Messgrößen sind.
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Je
kleiner eine gewünschte,
von der zu bestimmenden physikalischen Messgröße verursachte Änderung
der Messgröße des Bauelements
ist, desto gravierender können
sich die oben angesprochenen zusätzlichen Änderungen
bzw. Störungen
dieser Messgröße auf das
Messergebnis auswirken. Dies kann sogar dazu führen, dass das Messergebnis
derart verfälscht
wird, dass dasselbe nicht mehr aussagekräftig ist.
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Als
Beispiel kann ein Bolometer und die zur Auslese eines Bolometers
verwendete Auswertevorrichtung bzw. Auswerte elektronik dienen. Ein
Bolometer dient der Temperaturmessung bzw. der Messung von Strahlungsintensität, indem
innerhalb des Bolometers elektromagnetische Wellen absorbiert werden.
Dadurch erhöht
sich die Temperatur des Bolometers, wobei die Temperaturänderung,
die durch die einfallende Wärmestrahlung
ausgelöst
wird, sehr klein ist. Teilweise müssen Temperaturdifferenzen von
weniger als 1 mK aufgelöst
werden. Die Temperatur wird durch ein temperaturabhängiges elektrisch funktionales
Bauelement bestimmt und in ein elektrisches Signal umgesetzt. Als
Beispiel eines einfachen Bolometers mag ein in einem Vakuum angebrachter elektrischer
Leiter dienen, der bei einer Änderung
der Temperatur eine Änderung
seines Widerstands erfährt,
welche wiederum durch die Detektion eines bei konstanter Spannung
durch den Draht fließenden Stromes
bestimmt werden kann. Bei diesem Beispiel sowie bei alternativen
Auswertevorrichtungen zur Auslese des Bolometers fällt in dem
ausgelesenen Bolometer selbst eine elektrische Verlustleistung an. Diese
ist je nach Betriebszustand des Bolometers unterschiedlich und wird
durch die zur Auslese verwendete Vorrichtung selbst verursacht.
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Problematisch
ist, dass bei den als Beispiel verwendeten Bolometern die Erwärmung durch
diese Verlustleistung selbst nicht von der derjenigen durch die
zu detektierende elektromagnetische Strahlung (Infrarot-Strahlung)
unterschieden werden kann. Da bei Bolometern typischerweise die
durch die Verlustleistung hervorgerufene Temperaturänderung
deutlich höher
ist als diejenige des zu messenden Signals, also als diejenige,
die durch die absorbierte elektromagnetische Strahlung hervorgerufen
wird, sollten mit dem Ziel einer aussagekräftigen Auslese Gegenmaßnahmen
getroffen werden. Eine Kompensation dieses Effekts könnte beispielsweise
durch eine periodische Rekalibration erreicht werden, wie sie beispielsweise
durch die Verwendung eines Shutters bei Infrarot-Kameras erreicht
wird. Dabei wird die Kamera mittels des Shutters von den Strahlungseinflüssen abgeschirmt,
so dass in diesem abgeschirmten Zustand des Sen sorelements dieses
rekalibriert werden kann. Jedoch ist während dieser Zeit die Kamera
blind und kann keine Bilder aufnehmen. Eine weitere Möglichkeit
würde darin
bestehen, die Betriebsparameter des Sensors bzw. des Bauelements sehr
genau festzulegen, wobei die durch die Auslese zugeführte Verlustleistung
zu berücksichtigen
ist. Bevor die ermittelten Messwerte dann als aussagekräftig gelten,
könnte
gewartet werden bis ein stationärer Zustand
erreicht ist, also der langfristige zeitliche Mittelwert der Betriebsparameter
erreicht ist. Dieser stationäre
Zustand könnte
auch durch aufwendige äußere Regelung
erreicht werden. Dies würde
beispielsweise bei einem Bolometer bedeuten, die Temperatur des
Substrats konstant zu halten, was beispielsweise über einen
thermo-elektrischen Kühler (ein
Peltier-Element) o. ä.
erreicht werden kann. Die damit verbundene Regelung ist äußerst aufwendig. Alternativ
könnte
die Temperatur des Substrats gemessen, und anhand vieler Kalibrationspunkte,
die für
verschiedene Temperaturen erfasst worden sind, der Messwert korrigiert
werden. Dies ist ebenfalls äußerst aufwendig,
wobei darüber
hinaus auch keine vollständige
Kompensation erzielt werden kann, da die einzelnen, meist mikromechanisch
hergestellten Bauteile hinsichtlich ihrer Parameter erhebliche Schwankungen
aufweisen.
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Durch
Abweichung zwischen einzelnen Sensoren kann es ferner zu sekundären Effekten
kommen, da beispielsweise bei den oben beschriebenen Widerstands-Balometern
ein sich unterscheidender Widerstand bzw. ein sich unterscheidender
Temperaturkoeffizient nicht nur das Ausgangssignal direkt beeinflusst,
sondern auch die Höhe
der Verlustleistung, die von der Auswertevorrichtung im Sensor erzeugt wird,
und damit wiederum indirekt das Ausgangssignal.
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Obwohl
oben und im Folgenden hauptsächlich
anhand von elektronischen Auswertevorrichtungen diskutiert, ergibt
sich eine ähnliche
Problematik der Rückkopplung
von Auswertevorrichtungen auf das Ausleseergebnis beispielsweise
auch bei mechanischen Systemen. Soll beispielsweise die Schwin gungsamplitude
eines Schwingungssystems mechanisch bestimmt bzw. ermittelt werden,
ist es unvermeidlich, dass durch die mechanische Koppelung der Auswertevorrichtung
zu dem zu bestimmenden System dem System Leistung zugeführt oder entzogen
wird, was wiederum das Ausleseergebnis verfälscht.
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Es
besteht somit ein Bedürfnis
danach, Auswertevorrichtungen zu schaffen, die es ermöglichen, einen
Messwert an einem Bauelement zuverlässiger zu bestimmen.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
einer Auswertevorrichtung, die dazu geeignet ist, einen Messwert
von einem Bauelement zu bestimmen, wird eine Ausleseeinrichtung
verwendet, um den Messwert unter Zuführung einer Leistung an das
Bauelement zu bestimmen. Die Auswertevorrichtung weist ferner eine
Kontrolleinrichtung auf, die es ermöglicht die dem Bauelement durch
die Ausleseeinrichtung zugeführte
Leistung zu bestimmen. Folglich kann, wenn die zugeführte Leistung
bekannt ist, deren Effekt auf den Messwert selbst abgeschätzt und
entsprechend korrigiert werden. Bei einigen Ausführungsbeispielen basiert diese
Abschätzung
auf einem physikalischen Modell des Bauelements und insbesondere
der zur Umwandlung der beobachteten physikalischen Messgröße in einem
elektrischen Messwert verwendeten Elemente des Bauelements bzw.
des Sensors.
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Bei
weiteren Ausführungsbeispielen
wird die durch die Messung zugeführte
Leistung bestimmt, um beispielsweise später geeignet rechnerisch kompensiert
zu werden. Zusätzlich
wird die Kontrolleinrichtung dazu verwendet, um die Ausleseeinrichtung derart
zu steuern, dass die dem Bauelement während der Auslese zugeführte Leistung
einem vorbestimmten Standardwert entspricht. Dies kann bei einigen
Ausführungsbeispielen
der Erfindung beispielsweise dann verwendet werden, wenn eine Vielzahl
gleichwirkender Sensoren ausgelesen wird und wenn deren Ausleseergebnis
nach erfolgter Auslese miteinander verglichen werden soll. Wenn
in einem solchen System der zu erzielende Messwert im Wesentlichen
auf einem Relativwert von unterschiedlichen, zeitgleich oder zeitnah
ausgelesenen, Sensoren basiert, kann eine Rückkoppelung auf die Bauelemente
bzw. Sensorelemente verhindert werden. Dies kann beispielsweise
erreicht werden, wenn allen Sensorelementen während der Auslese eine identische
Leistung zugeführt
wird, so dass der durch die Leistung hervorgerufene Effekt in allen
Sensoren identisch ist.
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Bei
einigen Ausführungsbeispielen
wird zur Messung eines Stroms als zu bestimmenden Messwert eines
Bauelements ein Delta-Sigma-Modulator verwendet. Dabei ist die Bestimmung
einer dem Bauelement zugeführten
Leistung auf einfache Art und Weise möglich. Da bei dem Modulationsprinzip
je Taktzyklus des Delta-Sigma-Modulators eine konstante durch das
Bauelement fließende
Ladungsmenge berücksichtigt
wird, ist die Bestimmung der zugeführten Leistung oder einer insgesamt
zugeführten
Energie bei Kenntnis der Anzahl der während eines Messzyklus stattfindenden
Ladungstransfers möglich.
Dies wird insbesondere ermöglicht,
indem die Daten in der Rückkoppelschleife
des Delta-Sigma-Modulators ausgewertet werden. In jedem Takt fließt abhängig vom
Signal der Rückkoppelschleife eine
Ladung in einen Summationsknoten des Delta-Sigma-Modulators hinein
oder heraus. Aus der Summe der Ladung unter Berücksichtigung der Richtung des
Ladungstransfers kann die durch das Bauelement in einem Messzyklus
fließende
Ladungsmenge bestimmt werden.
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Bei
einigen Ausführungsbeispielen
wird ein Bolometer mittels eines Delta-Sigma-Modulators ausgelesen
bzw. es wird der Strom durch das Bolometer mittels eines Delta-Sigma-Modulators ermittelt.
Folglich kann die durch die Ausleseeinrichtung im Bolometer hervorgerufene
Verlustleistung auf einfachste Art und Weise berücksichtigt bzw. kompensiert
werden.
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Einige
Ausführungsbeispiele
werden nachfolgend, Bezug nehmend auf die beiliegenden Figuren,
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
einer Auswertevorrichtung;
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2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Auswertevorrichtung;
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3 ein
Beispiel für
den sich während
der Auslese ändernden
Widerstandswert eines Bolometers;
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer Auswertevorrichtung; und
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5 ein
Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens zum Bestimmen eines Messwerts.
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1 zeigt
eine Auswertevorrichtung 2, um einen Messwert an einem
mit der Auswertevorrichtung 2 verbundenen Bauelement 4 zu
bestimmen. Das Bauelement 4 ist hier lediglich aus Gründen der Illustration
dargestellt. Prinzipiell kann die Auswertevorrichtung 2 bzw.
das in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel einer Auswertevorrichtung
mit beliebigen anderen Bauelementen verbunden werden. Aufgrund der
Flexibilität
des Konzepts ist die Anwendung der Auswertevorrichtung auch nicht
auf die Bestimmung einer bestimmten physikalischen Messgröße, wie
beispielsweise des Stroms oder einer Spannung, beschränkt. Vielmehr
können
Ausführungsbeispiele
von Auswertevorrichtungen konfiguriert sein, um unterschiedlichste
Messgrößen, wie
beispielsweise Strom, Spannung, einen Widerstand, oder auch eine
Kraft, Reibung oder eine andere mechanische Größe zu bestimmen.
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In
der in 1 gezeigten prinzipiellen Darstellung ist innerhalb
des Bauelements 4 ein Messwerterzeuger 6 angebracht,
der den von der Auswertevorrichtung 2 zu bestimmen den Messwert
erzeugt. Dieser Messwert kann beispielsweise ein von dem Messwerterzeuger 6 erzeugter
Strom, eine erzeugte Spannung, ein Widerstand durch den Messwerterzeuger 6 oder
ein beliebiges anderes Charakteristikum sein. Dies kann beispielsweise
auch eine mechanische Eigenschaft sein, wie beispielsweise die Amplitude
eines schwingenden mechanischen Systems. Die Auswertevorrichtung 2 umfasst
eine Ausleseeinrichtung 8 sowie eine Kontrolleinrichtung 10. Die
Ausleseeinrichtung 8 dient dazu, den Messwert von dem Bauelement 4 zu
bestimmen, wobei die Ausleseeinrichtung 8 selbst dem Bauelement 4 eine Leistung
zuführt
bzw. einprägt,
wie dies durch die Leistungsrichtung 11 graphisch angedeutet
ist.
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Die
Kontrolleinrichtung 10 ist ebenfalls mit einer Verbindung
zwischen Ausleseeinrichtung 8 und Bauelement 4 gekoppelt.
Die Kontrolleinrichtung 10 bestimmt die dem Bauelement 4 von
der Ausleseeinrichtung 8 zugeführte Leistung.
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Da
die durch die Ausleseeinrichtung 8 zugeführte Leistung
bestimmt wird, kann diese beispielsweise dazu verwendet werden,
um ein Ausleseergebnis des Messwerts zu korrigieren, sofern dieser von
der zugeführten
Leistung selbst beeinflusst wird. Beispielsweise kann bei der Auslese
eines Widerstandsbolometers ein Widerstandselement dadurch beeinflusst
bzw. verändert
werden, dass die über dem
Widerstandselement abfallende Verlustleitung den Widerstand des
Widerstandselements zusätzlich verändert (aufgrund
der zusätzlichen
Erwärmung durch
die Verlustwärme
in der Regel erhöht).
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Ein ähnlicher
Effekt ist beispielsweise bei Dehnungsmessstreifen zu beobachten,
bei denen eine Widerstandsänderung
des Materials aufgrund von mechanischer Dehnung verursacht wird.
Durch die Auslese wird jedoch zusätzlich elektrische Leistung
in den Dehnungsmessstreifen deponiert, die ebenfalls zu einer Erwärmung des
Dehnungsmessstreifens und damit einhergehend zu einer Veränderung
des elektrischen Widerstands derselben führen. Auch bei diesem Beispiel
ist es ohne eine Kontrolleinrichtung 10, wie sie in dem
in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel dargestellt
ist, nicht möglich,
die von dem eigentlich zu messenden Signal von der durch die Auswertevorrichtung
verursachten Widerstandsänderung
zu unterscheiden. Je nach Gerät
bzw. je nach Auswertevorrichtung 2 kann dabei die Kontrolleinrichtung 10 zur
Bestimmung der von der Ausleseeinrichtung 8 zugeführten Leistung
unterschiedliche physikalische Messgrößen bestimmen bzw. überwachen.
Bei einer zugeführten
elektrischen Leistung kann beispielsweise, wenn die Ausleseeinrichtung 8 den
Messwert bei einer konstanten angelegten Spannung bestimmt, die
Kontrolleinrichtung 10 ausgebildet sein, den Strom zu bestimmen,
der durch das Bauelement 4 fließt. Bestimmt die Ausleseeinrichtung 8 den
Messwert bei konstantem eingeprägtem
Strom, kann die Kontrolleinrichtung 10 die an dem Bauelement 4 anliegende
variable Spannung bestimmen, um die von der Ausleseeinrichtung 8 zugeführte Leistung
zu bestimmen.
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Alternativ
kann, wenn es nicht möglich
ist, unter Konstanthaltung einer elektrischen Größe den Messwert zu bestimmen,
die Kontrolleinrichtung 10 beide relevanten Größen, also
Spannung und Strom, bestimmen, um beispielsweise durch Integration
des Produkts der beiden Größen die
in dem Bauelement 4 deponierte Energie zu bestimmen.
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Ausführungsbeispiele
von Auswertevorrichtungen können
bei Systemen, bei denen die von der Auswertevorrichtung zugeführte Leistung
einer Änderung
einer der Messgröße des Sensors
zugeordneten physikalischen Eigenschaft des Sensors bewirkt, die
deutlich größer ist
als die maximale von einer Veränderung
der von dem Sensor zu messenden Größe hervorgerufenen Änderung,
eine aussagekräftige
Messung überhaupt
erst ermöglichen.
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Ein
Beispiel für
ein solches System ist eine Auswertevorrichtung zur Auslese von
Strom durch eine Widerstandsbolo meter, die auf dem Delta-Sigma-Modulationsprinzip
basiert, wie es in 2a zunächst allgemein gezeigt ist.
Ein Delta-Sigma-Modulator umfasst einen Integrator 16,
einen ADC 20, einen DAC 18 und einen Addierer 22.
Bestimmt wird ein Signal 30, am Eingang des Delta-Sigma-Modulators.
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Ein
Ausgang des Integrators 16 ist mit einem Eingang des Analog-zu-Digital-Wandlers 20 verbunden,
welcher das Signal am Ausgang des Integrators 16 mit einem
Null-Signal vergleicht, und an seinem Ausgang abhängig von
dem Vergleich beispielsweise ein Null-Bit oder ein Eins-Bit bei
jedem Zyklus der getaktet betriebenen Delta-Sigma-Anordnung ausgibt.
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Der
im Betriebstakt am Ausgang des ADC 20 zur Verfügung gestellte
Bitstrom wird zum einen als Auslesergebnis weiterverarbeitet und
dient zum anderen dazu, den DAC 18 derart anzusteuern,
dass, wenn das Signal am Eingang des ADC 20 größer als Null
ist, ein negatives Signal auf den Addierer 22 geschalten
wird, so dass sich das am Eingang des ADC 20 anliegende
Signal mit jedem Betriebstakt verringert. Unterschreitet das Sigal
den Wert 0, schaltet der ADC 20 um, gibt also ein anderes
Bit an seinem Ausgang aus, welches wiederum über den DAC 18 bewirkt,
dass von diesem Moment an ein positives Signal zu dem Eingangssignal
addiert wird. Das heißt
also, je Taktzyklus werden dem zu bestimmenden Signal 30 Signale
konstanten absoluten Betrags hinzuaddiert bzw. Von dem Signal subtrahiert,
sodass das Signal am Eingang des ADC im Mittel 0 beträgt. Ladungspakete
konstanten absoluten Betrags hinzuaddiert bzw. von dem Strom 28 subtrahiert,
so dass der Nettoeingangsstrom am Eingang des ADC im Mittel 0 beträgt.
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Wenn
mittels eines Delta-Sigma-Modulators als Signal beispielsweise der
Strom durch ein Bolometer gemessen wird, kann zusätzlich zum
Messergebnis die dem Bolometer zugeführte Energie bestimmt werden,
indem die Daten der Rückkoppelschleife 42 ausgewertet
werden. In jedem Takt fließt dann
abhängig
von dem Signal der Rückkoppelschleife 42 eine
Ladung in den Summationsknoten 22 hinein oder hinaus. Aus
der Summe der Ladungen unter Berücksichtigung
der Richtung des Ladungstransfers kann die durch das Bauelement
in einem Messzyklus fließende
Ladungsmenge bestimmt werden.
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Das
in 2b dargestellten Beispiel beruht auf den grundlegenden Überlegungen
der vorhergehenden Abschnitte und zeigt eine Ausleseeinrichtung 8,
die einen Digitalsignalerzeuger 20, einen Addierer 22,
eine erste Kapazität 24a,
eine identische zweite Kapazität 24b sowie
eine positive Referenzspannungsquelle 26a und eine betragsmäßig identische, negative
Referenzspannungsquelle 26b umfasst. Der Digitalsignalerzeuger 20 beinhaltet
intern einen Integrator zur Integration des Eingangssignals (des Stroms
am Eingang) und einen Komparator, der das integrierte Signal mit „Null" vergleicht. Bestimmt
werden soll ein Strom 30, der durch ein Widerstandsbolometer
fließt.
Die positive Referenzspannungsquelle 26a ist über einen
ersten Schalter 28a mit der ersten Kapazität 24a und
die negative Referenzspannungsquelle 26b ist über einen
zweiten Schalter 28b mit dem zweiten Kondensator 24b verbindbar.
Der erste Kondensator 24a sowie der zweite Kondensator 24b sind über einen
dritten Schalter 31 mit einem ersten Eingang des Addierers 22 verbindbar,
an dessen zweitem Eingang der zu bestimmende Strom 30 anliegt.
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Ein
Ausgang des Addierers 22 ist mit einem Eingang des Digitalsignalerzeugers 20 verbunden, welcher
den Nettostrom am Ausgang des Addierers 22 mit „Null" vergleicht, und
abhängig
von dem Vergleich ein Null-Bit oder ein Eins-Bit je Zyklus der getaktet
betriebenen Delta-Sigma-Anordnung an seinem Ausgang ausgibt. Der
im Betriebstakt am Ausgang des Digitalsignalerzeugers 20 zur
Verfügung gestellte
Bitstrom wird zum einen als Auslesergebnis weiterverarbeitet und
dient zum anderen dazu, die Schalter 28a, 28b und 31 derart
anzusteuern, dass, wenn der im Digitalsignalerzeuger 20 integrierte Strom
größer als
Null ist, negative Ladungspa kete auf den Addierer 22 geschalten
werden. Unterschreitet der Integrierte Strom 0 Coulomb, schaltet
der Digitalsignalerzeuger 20 um, gibt also ein anderes
Bit an seinem Ausgang aus, welches wiederum ein Umschalten der Schalter 28a, 28b und 31 bewirkt,
so dass von diesem Moment an positive Ladungen zu dem Strom 30 addiert
werden. Das heißt
also, je Taktzyklus werden dem zu bestimmenden Strom 28 Ladungspakete
konstanten absoluten Betrags hinzuaddiert bzw. von dem Strom 28 subtrahiert,
so dass der Nettoeingangsstrom am Eingang des Digitalsignalerzeugers 20 im
Mittel 0 Ampere beträgt.
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Durch
die Verwendung des Delta-Sigma-Modulationsprinzips ist es also auf
einfache Art und Weise möglich,
die Gesamtladung durch das auszulesende Bolometer während der
Auslese zu bestimmen. Diese entspricht dem Produkt aus der Anzahl der
Taktzyklen während
der Auslese und der Ladung, die je Taktzyklus von einem der Kondensatoren 24a oder 24b zu
dem zu messenden Strom 30 addiert wird. Folglich ist die
Kontrolleinrichtung 10, die dazu dient, die dem Bolometer
zugeführte
Leistung zu bestimmen, mit dem digitalen Ausgang des Digitalsignalerzeugers 20 verbunden
und bestimmt die Summe des Signals 42 während eines kompletten Auslesezyklus.
Die elektrische Leistung ergibt sich folglich als Produkt der bei
der Auslese angelegten Spannung, der Summe des Ausgangssignals des
ADC und der Ladungsmenge je Taktzyklus.
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Bei
dem in 2b gezeigten Ausführungsbeispiel
kann also auf effiziente Art und Weise mit einer Kontrolleinrichtung 10,
die keine aufwendige Überwachungshardware
oder sonstige Hardware zum überwachen
analoger Größen umfassen
muss, die zugeführte
Leistung bestimmt werden. Dabei kann zum einen die absolute Leistung
bestimmt werden, um das Messergebnis gegebenenfalls später rechnerisch
korrigieren zu können.
Zum anderen kann auch, auf äußerst einfache
Art und Weise, sichergestellt werden, dass mehreren auszulesenden Bolometerelementen
bzw. identischen Sensorelementen je Auslese zyklus eine identische
Leistung bzw. Energie zugeführt
wird, so dass die durch die zugeführte Energie hervorgerufenen
Effekte, beispielsweise eine Erwärmung,
in allen zu vergleichenden Sensorelementen identisch sind. Dies
ermöglicht es
beispielsweise bei Einsatz eines Bolometerarrays, also einer matrixförmigen Anordnung
von Bolometerelementen, die globale Widerstandsänderung während einer Nachbearbeitung
einfach herauszukorrigieren, was unmöglich wäre, wenn die einzelnen Pixel
des Arrays individuell unterschiedliche Änderungen ihrer Messwerte erfahren.
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Bei
der in 2b gezeigten Kombination eines
Delta-Sigma-Modulators
als Ausleseeinrichtung 8 und einer damit verbundenen Kontrolleinrichtung 10 kann
eine für
jedes Bolometerelement identische zugeführte Leistung sichergestellt
werden, indem die Summe der Ausgangssignale, die während der
Auslese verwendet werden, für
jedes Element identisch ist. Somit ergibt sich für jedes Element eine identische
zugeführte
Leistung. Dabei kann beispielsweise auch die Anzahl der Messzyklen
erhöht
werden, selbst wenn im Einzelfall das eigentliche Messergebnis mit
hinreichender Genauigkeit mit weniger Messtakten bestimmbar wäre.
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Zusammengefasst
kann also die einem Bolometer während
eines Auslesezyklus aus n Takten zugeführte Energie W gemäß folgender
Formel bestimmt werden:
- W:
- zum Bolometer zugeführte Energie
- U:
- Spannung über dem
Bolometer
- N:
- Anzahl der Zyklen
- in:
- Anzahl der geschalteten
Kondensatoren im Zyklus n unter Berücksichtigung der Polarität
- q:
- Ladung auf dem Kondensator
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3 veranschaulicht,
am Beispiel eines Widerstandsbolometers, die Problematik bei der Auslese
bestimmter Sensoren bzw. bestimmter Bauelemente, bei denen die von
einer Ausleseeinrichtung aufgrund der dem Bauelement zugeführten Leistung
hervorgerufene Änderung
der Messgröße des Sensors
größer ist
als eine durch die eigentliche zu messende physikalische Größe hervorgerufene Änderung
der Messgröße. 3 zeigt
auf der x-Achse die Zeit t in willkürlichen Einheiten und auf der y-Achse
den Widerstand RBol durch ein Widerstandsbolometer.
Dieser betrage zu einem Zeitpunkt t0 einen
vorbestimmten Wert R1, der einer Ausgangstemperatur
eines zu beobachtenden Objekts entspricht. Steigt zu einem Zeitpunkt
t1 die Temperatur des zu beobachtenden Objektes,
wird, mit einer hier vernachlässigten
Latenz, zusätzliche
Strahlungsenergie im Bolometer absorbiert, was zu einer Erhöhung des Widerstands
RBol des Bolometers auf einen Wert R2 führt,
wobei vor einem Zeitpunkt tStart noch keine
Auslese des Bolometers vorgenommen wird, der Widerstandswert R2 folglich lediglich durch die zu bestimmende
physikalische Messgröße des Sensors
bestimmt wird bzw. durch diese hervorgerufen wird.
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Zu
einem Zeitpunkt tStart wird mit der Messung
des Widerstandswerts R2 begonnen. Wenn eine Änderung
der der Messgröße des Sensors
zugeordneten physikalischen Eigenschaft des Sensors (also des Widerstands
des Widerstandsbolometerelements) durch eine von einer Ausleseeinrichtung
zugeführte
Leistung bewirkt wird, die größer ist
als die maximale Veränderung
der physikalischen Eigenschaft des Sensors, die von der zu bestimmenden physikalischen
Messgröße hervorgerufen
wird, ergibt sich das in 3 schematisch gezeigte Verhalten. Durch
die von der Ausleseeinrichtung während
eines Messzyklus, der zum Zeitpunkt tStart beginnt
und zum Zeitpunkt tStop endet, dem Bauelement
bzw. dem Bolometer zugeführte
Leistung ändert
sich während
des Messzyklus 32 der Widerstandswert RBol annäherungsweise
linear mit der Zeit. Wie es 3 zu entnehmen
ist, ist dabei die Änderung,
die durch die Leistung, die dem Bolome ter durch die Ausleseeinrichtung
zugeführt
wird, größer als
die Änderung
von dem Wert R1 zu dem Wert R2,
also als eine Änderung, die
durch die von dem Sensor zu bestimmende physikalische Messgröße hervorgerufen
wird. Durch Verwendung von Ausführungsbeispielen
von Auswertevorrichtungen kann jedoch die dem System zugeführte Leistung
bestimmt werden, so dass die aufgrund der Zuführung von Leistung durch die
Ausleseeinrichtung an dem Bolometer verursachte Widerstandsänderung,
also der in 3 schraffiert gezeichnete Bereich,
vom Ausleseergebnis korrigiert werden kann, um auf einen um diesen
systematischen Effekt korrigierten Messwert R2 zu
kommen.
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Alternativ
zu der rechnerischen Korrektur aufgrund der dem System zugeführten Leistung kann,
falls mehrere Sensoren identischen Typs verwendet werden, wie oben
bereits beschrieben, sichergestellt werden, dass die den Bolometern
zugeführte
Leistung je Bolometerelement identisch ist. In diesem Fall kann
beispielsweise durch eine Differenzbildung einzelner Bolometerelemente
der durch die zugeführte
Leistung hervorgerufene Effekt korrigiert werden, da in diesem Fall
für sämtliche
Bolometerelemente der schraffierte Bereich 34 identisch
ist. Eine Rückkopplung
der Auswertevorrichtung bzw. der Ausleseeinrichtung auf das Sensorelement
kann somit erfolgreich verhindert werden. Dies ermöglicht eine
genaue und effiziente Auslese von Sensoren, die Querempfindlichkeiten
besitzen, bei denen also die Ausleseeinrichtung bzw. Auswertevorrichtung
auf das vom Sensor bestimmte Ausleseergebnis unmittelbar rückkoppelt.
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Wird
ein Bolometerarray bzw. eine Mehrzahl Bolometern ausgelesen, kann
das einigen Ausführungsbeispielen
der Erfindung zugrunde liegende Konzept wie folgt zusammengefasst
werden. Durch die stark unterschiedlichen Widerstände der
Bolometer, die produktionsbedingt sind, kommt es häufig zu einer
unterschiedlichen Eigenerwärmung
bei der Auslese. Diese unterschiedlich hohen Eigenerwärmungen
machen sich als Offset-Anteile am zu bestimmenden Signal bemerkbar,
wie beispielsweise anhand von 3 gezeigt.
Wird die Eigenerwärmung
durch die Ausleseschaltung nicht erfasst, muss immer wieder ein
Offsetabgleich im laufenden Betrieb durchgeführt werden.
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Wenn
bei der Widerstandsmessung die Spannung über dem Sensor konstant gehalten
wird, bestimmt der durch das Widerstandselement fließende Strom
die Eigenerwärmung
bzw. den Messwert für den
Widerstand des Bolometerelements. Bei alternativen Ausführungsbeispielen
kann auch ein konstanter Strom eingeprägt und gleichzeitig die Spannung über dem
Bolometerelement gemessen werden. Alternativ ist es auch möglich, sowohl
Strom als auch Spannung zu messen, sofern beide Größen variabel sind.
Mittels einer Kontrolleinrichtung gemäß einigen Ausführungsbeispielen
kann also die elektrische Leistung, die durch die Ausleseeinrichtung
dem Sensor bzw. dem Bauelement zugeführt wird, festgelegt bzw. bestimmt
werden. Durch eine Variation der Messdauer kann darüber hinaus
die zugeführte
Energie je Messvorgang bzw. je vollständigem Messzyklus konstant
gehalten werden. Bei einigen Ausführungsbeispielen wird, bei
konstanter Messdauer, entweder Spannung oder Strom bzw. sowohl Spannung als
auch Strom variiert, um die Energiezufuhr bzw. die dem System oder
dem Bauelement zugeführte Leistung
während
der Auslese konstant zu halten.
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Bei
einigen Ausführungsbeispielen,
die auf dem Delta-Sigma-Modulationsprinzip
basieren, ist die Eigenerwärmung
bzw. die einem Bauteil zugeführte
Leistung sehr einfach zu erfassen, indem das Signal im Rückkoppelzweig
des Modulators aufsummiert wird. Durch Aufsummierung der Schaltvorgänge kann
der Strom und damit die dem Sensor während der Auslese zugeführte Energie
berechnet werden. Auf diese so bestimmte Energie bzw. die so bestimmte
zugeführte
Leistung kann die Messgröße, die
mittels der Ausleseeinrichtung bestimmt wurde, korrigiert werden.
Alternativ wird die Messung nach einer festgelegten Anzahl von Messzyklen
beendet. Bei weiteren Ausführungsbeispielen
kann die Mes sung immer nach der gleichen Zeitdauer beendet werden
und es erfolgen noch weitere Zyklen, die nicht mehr zum eigentlichen
Messvorgang bzw. zum Messzyklus gehören, bis die Eigenerwärmung aller Elemente
gleich ist. Damit ist die zugeführte
Energie während
eines Auslesezyklus für
alle Sensoren gleich.
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Zusammengefasst
kann also durch die Kontrolle der Erwärmung bei der Auslese von Sensoren bzw.
durch die Kontrolle der einem Sensor zugeführten Leistung diese vereinfacht
werden. Eventuell existierende Querempfindlichkeiten bzw. Rückkopplungen
der Auswertevorrichtung durch eine sich verändernde Verlustleistung bei
der Auslese kann verhindert werden. Alternativ kann die Verlustleistung auch
erfasst und bei der Berechnung des Nutzsignals berücksichtigt
werden.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Auswertevorrichtung, die sich besonders dazu eignet, Signale
mit einem hohen Offset-Anteil, der den eigentlichen Signalanteil
um Größenordnungen übersteigen
kann, auszulesen. Somit eignet sie sich beispielsweise zur Auslese
von Bolometern bzw. des durch ein Bolometerelement fließenden Stroms 30. Anhand
dieses Beispiels wird im Folgenden die in 4 gezeigte
Auswertevorrichtung diskutiert. Es versteht sich von selbst, dass
die Auswertevorrichtung auf beliebige andere Sensoren anwendbar
ist, ohne dass dies an den entsprechenden Stellen jeweils noch explizit
Erwähnung
finden muss.
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In 4 wird
der Bolometerstrom 30 als Messgröße gemessen, dem, ähnlich wie
im in 2 diskutierten Fall, durch eine
Kompensationseinrichtung, die im hier gezeigten Fall einen Addierer 180 und
ein Kondensatorarray 182 umfasst, eine Korrekturgröße beaufschlagt
wird, um zum einen den Offset-Wert zu korrigieren und um zum anderen
die Modulation gemäß des Delta-Sigma-Modulationsprinzips
durchzuführen.
Die mit der Korrekturgröße beaufschlagte,
veränderte
Messgröße 156 wird
von einem analogen Filter 158, der in diesem Fall ein Integrator
zweiter Ordnung ist, integriert bzw.
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gefiltert,
um eine gefilterte Messgröße 160 an
den Eingang eines Ein-Bit Analog-zu-Digital-Wandlers 40 anzulegen.
Der Ein-Bit-Wandler 40 erzeugt einen Datenstrom von Bits,
welche jeweils 1 oder –1
sind, abhängig
davon, ob die gefilterte Messgröße 160 am
Eingang des ADC 40 größer oder
kleiner als ein Referenzwert ist. Ein Dezimationsfilter 50 dritter
Ordnung dient dazu, aus dem übersampelten Ein-Bit-Signal des Analog-zu-Digital-Wandlers 40 durch
Dezimation ein digitalisiertes Ausgangssignal 52 zu erzeugen.
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Der
Digitalwert bzw. das digitale Ausgangssignal 42 des ADC 40 wird
innerhalb einer Rückkoppelschleife 164 mittels
eines Addierers 170 zu einem digitalen Kalibrationswert 172 addiert.
Ferner wird das digitale Ausgangssignal 42 der Kontrolleinrichtung 10 zugeführt, die
mittels der Beobachtung des Signals eine dem Bolometer zugeführte Leistung
bestimmen kann. Bei dem in 4 gezeigten
Fall hat das digitale Ausgangssignal 42 eine Auflösung von
1 Bit und der digitale Kalibrationswert 172 hat eine Auflösung von 4
Bit. Vom Addierer 170 wird also ein Fünf-Bit-Datenwort 174 erzeugt,
welches in einen Thermometercode 176 transformiert wird.
Der Thermometercode repräsentiert
die 16 möglichen
Werte des Fünf-Bit-Datenworts 174 durch
16 aneinander gereihte Bits, die jeweils 0 oder 1 sein können, wobei die
Anzahl der Eins-Bits der Zahl des Fünf-Bit-Datenworts entspricht.
Der Thermometercode 176 kann direkt als ein Kombinationssignal
verwendet werden, um mittels der Kompensationseinrichtung 152 die von
dem Kombinationssignal abhängige
Korrekturgröße zu erzeugen,
welche mittels des Addierers 180 zu dem Bolometerstrom 130 addiert
wird.
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Wie
bereits erwähnt,
umfasst die Kompensationseinrichtung 152 einen Summationsknoten
bzw. einen Addierer 180, an dem die anliegenden Ströme aufsummiert
werden, sowie einen Korrekturerzeuger 182. Der Korrekturerzeuger
wiederum besteht aus einem Kondensatorarray mit 16 Kondensatoren
nominal identischer Kapazität.
Der Thermometercode 176 bezeichnet diejenigen Kondensatoren,
deren Ladung addiert werden soll, um die Korrekturgröße zu erzeugen,
die an dem Summationsknoten 180 zu der analogen Messgröße 30,
also dem Bolometerstrom, addiert wird. Dabei entspricht jede Stelle
des 16-Bit-Datenworts einem spezifischen Kondensator. Ist das Bit der
betreffenden Stelle 1, wird der Kondensator verwendet, ist es 0,
wird der Kondensator nicht verwendet. Die zum analogen Messsignal 30 addierte
Korrekturgröße beinhaltet
also sowohl einen Anteil, der aus einer Kalibration herrührt, der
also eine erwartete, gespeicherte Größe eines Bolometer-Offsets
beschreibt, als auch einen Anteil, der aus dem Delta-Sigma-Modulationsprinzip
herrührt.
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In
dem in 4 gezeigten Fall weist die Kompensationseinrichtung 182 zusätzlich eine
optionale Zufallseinrichtung 190 auf, die bei identischem Thermometercode 176 dafür sorgt,
dass jeweils unterschiedliche Kombinationen von Kondensatoren des
Kondensatorarrays 182 verwendet werden. Zu diesem Zweck
wird, basierend auf einer von einem Rauschgenerator 192 erzeugten
Zufallszahl 194 eine zufällige Permutation der 16 Bit
des Thermometercodes 176 in einem Permutator 196 vorgenommen, so
dass durch Schwankungen der Parameter bei der Produktion einer integrierten
Schaltung hervorgerufene Kapazitätsunterschiede
der nominal identischen Kondensatoren des Kondensatorarrays 182 das Messergebnis
nicht verfälscht
wird. Die Rückkopplungseinrichtung 164 weist
zusätzlich
eine optionale Bereitstellungseinrichtung 200 auf, um den
Kalibrationswert 172 zu speichern und bereitzustellen.
Die Bereitstellungseinrichtung 200 umfasst einen Speicher
zum Speichern eines vorbestimmten Kalibrationswerts 202 und
einen Noise-Shaper-Filter 204 zum Reduzieren der Auflösung des
gespeicherten vorbestimmten Kalibrationswerts 202. Im dargestellten
Beispiel ist der vorbestimmte Kalibrationswert 202 mit
einer Auflösung
von 18 Bit gespeichert, wobei dieser durch den Noise-Shaper-Filter 204 auf eine
Auflösung
von 4 Bit verringert wird, die von dem Digital-zu-Analog-Wandler,
also der Kombination aus Kondensatorarray 182 und Zufallseinrichtung 190 noch
verarbeitet werden kann.
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In 4 wird
also, ebenso wie im in 2 schematisch
dargestellten Fall, von der Ausleseeinrichtung 8 einem
auszulesenden Bolometer eine Leistung zugeführt. Diese kann von der Kontrolleinrichtung 10 auf
einfache Art und Weise dadurch bestimmt werden, dass die Anzahl
der Taktzyklen bzw. die mit den Taktzyklen verbundenen Datenworte
und der Kalibrationswert 202 der Kontrolleinrichtung 10 bekannt
ist, so dass diese die dem Bolometer durch die Ausleseeinrichtung 8 zugeführte Leistung
bestimmen kann.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens zum Bestimmen eines Messwerts eines Bauelements.
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In
einem Ausleseschritt 100 wird der Messwert unter Zuführung einer
Leistung an das Bauelement bestimmt.
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In
einem Kontrollschritt wird die während
des Auslesens zugeführte
Leistung an das Bauelement bestimmt.
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In
einem weiteren, optionalen, Korrekturschritt 104b können die
durch die zugeführte
Leistung hervorgerufene Effekte korrigiert werden.
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In
einem weiteren, alternativen optionalen Einstellschritt 104b kann,
basierend auf der bestimmten Leistung, die zugeführte Leistung derart beeinflusst
werden, dass sie einem vorbestimmten Leistungswert entspricht, welcher
für alle
Auslesevorgänge
identisch ist.
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Obwohl
bei den im Vorhergehenden beschriebenen Ausführungsbeispielen als Beispiel
für die
Auslese einer Messgröße überwiegend
der durch ein Widerstandsbolometer fließende Strom verwendet wurde,
versteht es sich von selbst, dass weitere Ausführungsbeispiele andere Sensoren
auswerten bzw. andere Messgrößen bestimmen
können,
wobei die sich aus den Ausführungsbeispielen
bzw. sich aus der Möglichkeit
der Bestimmung der zugeführten Leistung
gegebenen Vorteile auch für
diese Ausführungsbeispiele
gelten.
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Dies
kann beispielsweise die Auslese des Stroms durch einen Dehnungsmessstreifen
bzw. eine Dehnungsmessstreifenbrücke
sein. Ferner kommen nicht nur elektrisch ausgelesene bzw. ausgewertete
Systeme in Betracht. Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung
können
auch die einem System mechanisch zugeführte Leistung bestimmen, um die
durch die mechanisch zugeführte
Leistung veränderten
Eigenschaften des Systems berechnen zu können bzw. diese reproduzierbar
wiederholen zu können.
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Beispielsweise
kann bei einer Kraftmessung die von einer Kraftmesseinrichtung verursachte
Reibung als dem System zugeführte
Leistung bestimmt werden, um die Messwertverfälschung, die aufgrund der Reibung
hervorgerufen wird, korrigieren zu können.