-
Die
Erfindung betrifft eine Treppenstufe aus einer Mehrschichtplatte.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Treppe, welche Trittstufen
aus solchen Mehrschichtplatten aufweist, insbesondere eine Bolzen-
oder Faltwerktreppe.
-
Aus
der
DT 23 64 321 A1 ist
ein kleines Bauelement bekannt, welches insbesondere als Treppenstufe,
Podestplatte, Zwischendeckenplatte, Wandelement oder dergleichen
eingesetzt werden kann. Dieses weist im Kern eine oder mehrere Holzspanplatten
auf. Zur Ausbildung des Bauelements als ein konstruktiv tragendes
Bauteil ist die Holzspanplatte mit Deckschichten versehen, welche
im Verhältnis zum
Elastizitätsmodul
der Holzspanplatte über
ein hohes Elastizitätsmodul
verfügen.
Als Deckschichten werden Kunstharz-Preßholz, Glasfaserlaminate und Laminate
aus Bindemittel und Fasermatten bzw. Fasergeweben vorgeschlagen.
-
Aus
der
DE 200 21 825
U1 ist eine Trittstufe für Treppen bekannt. Die Trittstufe
weist einen tragenden Stufenkern auf, welcher zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit
der Oberfläche
mit einer Beschichtung versehen ist. Die Beschichtung besteht dabei
aus einer Laminatschicht und einer transparenten Verschleißfolie.
Diese befinden sich auf der Oberseite des Kerns und sind über die
vordere Oberkante auf die Vorderseite des Stufenkerns herumgezogen.
-
Derartige
Treppenstufen weisen eine im Vergleich zu Massivholzstufen bessere
Biegesteifigkeit auf. Es ist damit möglich, Bolzentreppen aufzubauen. Diese
bestehen aus einzelnen Trittstufen, deren eine Stirnseite an einer
Wand und deren andere Stirnseite über ein Hängegeländer gehalten sind. Vorteilhaft sind
diese an der einen Stirnseite über
eine Wange oder Stahlbolzen in einer Wand gelagert und an der anderen
Stirnseite am Handlauf eines tragenden Geländers angehängt.
-
Aus
der
DE 101 18 385
A1 ist weiterhin ein Bauelement für den Innenausbau bekannt,
insbesondere zur Herstellung von Treppenstufen. Das Bauelement besteht
aus einer in Sandwichbauweise zusammen gefügten Platte, bei der auf eine
aus einer Spanplatte bestehenden Kernschicht beidseitig jeweils eine
Hartstoffplatte und darüber
eine Laminatschicht angebracht sind. Die außen liegenden Laminatschichten
stellen dabei die sichtbaren Nutzschichten dar, welche je nach Einsatzfall
mit einem Oberflächendekor
versehen sind, z.B. einer holzähnlichen Maserung,
und eine ausreichende Abriebfestigkeit aufweisen müssen. Eine
derart aufgebaute Treppenstufe bietet zwar Schutz gegen ein Verziehen
wegen Temperatur- und
Feuchtigkeitseinflüssen.
Jedoch können
in der Praxis mit einem solchen Aufbau nur mittlere Werte an Biegesteifigkeit
besonders bei hohen Druckbelastungen erzielt werden.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grund, eine Treppenstufe so weiterzubilden,
dass zusätzlich zum
Schutz gegen ein Verziehen wegen Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüssen besonders
die innere Torsionssteifigkeit und Biegefestigkeit gegen hohe Druckbelastungen
erheblich verbessert ist.
-
Die
Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen der im Anspruch 1 angegebenen
Mehrschichtplatte gelöst.
-
Diese
besteht aus einer Spanplatte als Kernschicht, welche zumindest auf
der Ober- und Unterseite mit Deckschichten versehen ist. Die Deckschichten
bestehen jeweils zumindest aus einer innen liegenden Laminat-Tragschicht
und einer darüber
angeordneten Nutzdeck-Schicht auf einer Ober- und/oder Unterseite
der Treppenstufe.
-
Die
erfindungsgemäße Treppenstufe
weist den besonderen Vorteil auf, dass diese im Vergleich zu herkömmlichen
Treppenstufen über
eine außerordentlich
hohe Torsionssteifigkeit und Biegefestigkeit verfügt. Dies
wird im Wesentlichen durch die zusätzlichen, innen liegenden Laminat-Tragschichten
erreicht. Diese sind im Sandwichverbund im Inneren der Mehrschichtplatte
beidseitig möglichst
direkt auf der Kernschicht-Spanplatte aufgebracht. Die innen liegenden
Laminat-Tragschichten stellen somit hochzugfeste, die Kernschicht
beidseitig stabilisierende Zwischenlagen zwischen der Kernschicht
und den weiteren äußeren Schichten
der Treppenstufe dar.
-
Hiermit
ist der weitere Vorteil verbunden, dass gemäß der Erfindung hergestellte
Treppenstufen trotz wesentlich erhöhter Werte für die Torsionssteifigkeit
und Biegefestigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Treppenstufen dennoch
eine deutlich geringere Höhe
aufweisen. Während
herkömmliche Treppenstufen
in der Regel eine Höhe
im Bereich von ca. 60–63
mm aufweisen, so liegen die Höhen
von erfindungsgemäßen Treppenstufen
im Bereich von ca. 55,5–59
mm. In der Praxis hat dies zur folge, dass in Räumen mit einer normalen Raumhöhe eine
aus herkömmliche
Stufen aufgebaute Treppe 15 Steigungen aufweist, während eine
mit erfindungsgemäßen Stufen
aufgebaute Treppe 16 Steigungen aufweisen kann. Eine solche Treppe
ist bequemer zu begehen, da jede der 16 Steigungen eine geringere
Höhe aufweist.
-
Eine
solche Treppenstufe kann als Bauelement somit besonders gut zum
Aufbau von einseitig frei tragenden Treppen eingesetzt werden, insbesondere
von Bolzen oder Faltwerktreppen. Je nach Ausführung wird bei diesen bevorzugt
nur ein oder es werden äußerstenfalls
zwei Tragbolzen über
Bohrungen seitlich in die einen Querkanten der Mehrschichtplatten
der erfindungsgemäß aufgebauten
Treppenstufen eingebracht. Die anderen Enden der Tragbolzen werden
in seitlichem Mauerwerk verankert. Die besonders hohe Torsionssteifigkeit
und Biegefestigkeit der innen liegenden Mehrschichtplatte einer
jeden Treppenstufe hat bei einer solchen Treppe den besonderen Vorteil,
dass auf die bislang übliche
Anhängung
der anderen, von dem Mauwerk abgewandten Querkanten der Treppenstufen
an eine tragende Geländerkonstruktion
verzichtet werden kann. Vielmehr müssen die Treppenstufen nur
noch einseitig über
die wandseitig eingebrachten horizontalen Tragbolzen gehalten werden,
während
die gegen über
liegende Seiten freitragend ausgeführt werden können. Es
ist somit nicht mehr notwendig, das Geländer konstruktiv so auszuführen, dass
es als ein tragendes Element zur Statik der gesamten Treppe beiträgt. Damit
ist z.B. der Vorteil verbunden, dass Geländer vielfältiger gestaltet werden können.
-
Bei
einer ersten, als Bolzentreppe ausgeführten beispielhaften Form sind
die Stufen der Treppe einerseits an den wandseitigen Querkanten
mittels jeweils zwei Tragbolzen an einer Tragwand gelagert, und
andererseits an einer geländerseitigen Querkante über jeweils
eine vertikale Schraubverbindung untereinander verbunden. Auf Grund
der besonders hohen Torsionssteifigkeit und Biegefestigkeit der
erfindungsgemäßen Mehrschichtplatten-Treppenstufen
mit innen liegenden Laminat-Tragschichten müssen somit nur die geländerseitigen
Kanten der Treppenstufen über
vertikale Schraubverbindungen, auch Bolzenkette genannt, untereinander
verbunden werden.
-
Bei
einer zweiten, ebenfalls als Bolzentreppe ausgeführten beispielhaften Form sind
die Stufen der Treppe einerseits an den wandseitigen Querkanten mittels
jeweils einem Tragbolzen an einer Tragwand gelagert, und andererseits
sowohl an den wandseitigen Querkanten als auch an den geländerseitigen Querkanten über jeweils
eine vertikale Schraubverbindung untereinander verbunden. In diesem
Fall sind zwar die beiden äußeren Kantenverläufe der Treppenstufen
mit jeweils einer Bolzenkette untereinander verbunden. Die besonders
hohen Torsionssteifigkeit und Biegefestigkeit der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatten-Treppenstufen
mit innen liegenden Laminat-Tragschichten ermöglichen es aber in diesem Fall,
dass für
die Halterung der Treppenstufen an der Tragwand jeweils nur ein
Tragbolzen notwendig ist.
-
Bei
einer dritten, als Faltwerktreppe ausgeführten beispielhaften Form sind
die Stufen der Treppe an den wandseitigen Querkanten ebenfalls mittels jeweils
nur einem Tragbolzen an einer Tragwand gelagert, während die
Treppenstufen im Bereich von deren vorderen bzw. hinteren Längskanten über jeweils
eine Setzstufe untereinander verbunden sind. Auch hier ermöglicht die
besonders hohen Torsionssteifigkeit und Biegefestigkeit der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatten-Treppenstufen mit
innen liegenden Laminat-Tragschichten die Halterung der Treppenstufen
an der Tragwand über
jeweils nur einen Tragbolzen.
-
Die
besonderen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatten-Treppenstufen führen auch
zu Vereinfachungen bei den Halteelementen, insbesondere bei den
Tragbolzen. Vielmehr ist es ausreichend, diese als Steckbolzen auszuführen und
in Schalldämmdübeln zu
lagern. Aufwändige Tragbolzen,
welche z.B. verklemmende Spreizsysteme aufweisen, sind somit nicht
mehr notwendig.
-
Vorteilhaft
ist die als Kernschicht dienende Spanplatte als eine FPY-Flachpressplatte
ausgeführt,
welche auch drei- oder mehrschichtig sein kann. Platten dieser Art
eignen sich besonders gut als Kernbaustoff für die erfindungsgemäße Mehrschichtplatte.
Bei deren Einsatz als Treppenstufe können in diese vorteilhaft horizontale
Bohrungen zur Lagerung von z.B. Tragbolzen eingebracht werden.
-
Bekanntlich
handelt es sich bei einer FPY-Platte um eine Flachpressplatte, bei
der im Gegensatz zu einfachen Spanplatten die Späne parallel zur Plattenebene
liegen. FPY-Flachpressplatten, auch als FPO-Platten bezeichnet,
weisen eine feinspanige Oberfläche
auf. FPY-Einschichtplatten weisen eine homogene Spanverteilung auf.
Bei FPY-Drei- und Mehrschichtplatten dagegen sind die Späne in der
Mittellage grob und werden in den äußeren Schichten immer feiner.
Es gibt auch Platten mit einem allmählichen Übergang von dicken zu kleinen
Spänen.
-
Vorteilhaft
ist die innen liegende Laminat-Tragschicht der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte
als eine Kompaktplatte ausgeführt,
bevorzugt als eine HPL-Hochdruck-Schichtpressstoffplatte.
Bekanntlich handelt es sich bei einer HPL-Platte, auch „High Pressure Laminated Board" oder Hochdruck-Laminat
genannt, um eine Hochdruck-Schichtpressstoffplatte. Diese unter
hohem Druck hergestellte Kunststoffplatte ist dünn und biegsam, und weist in
der Regel mehrere Zellulose-Kernschichten
auf, die mit Phenolharz getränkt
sind. Auf Grund von deren Zähigkeit
sind Platten dieser Art besonders gut geeignet, als innen liegende
Tragschicht die Biegesteifigkeit der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte
zu verbessern.
-
Vorteilhaft
kann als Nutz-Deckschicht der Treppenstufe z.B. bei einer Verwendung
im privaten Wohnbereich eine Massivholz-Deckschicht eingesetzt werden.
-
Werden
die erfindungsgemäßen Treppenstufe
bei einer Treppe verwendet, welche z.B. größere Abmessungen aufweist oder
z.B. in einem öffentlichen
bzw. gewerblichen Bereichen eingesetzt wird, so können gemäß einer
vorteilhaften weiteren Ausführungsform
der Erfindung die Deckschichten jeweils eine zusätzliche Lage aus einer Hartstoffplatte aufweisen,
welche jeweils zwischen der Laminat-Tragschicht und der Nutz-Deckschicht
angeordnet ist.
-
Die
sich im Sandwichaufbau der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte bei dieser
Ausführung zusätzlich nach
außen
beidseitig an die Laminat-Tragschicht anschließenden Hartstoffplatten sind vorteilhaft
als hochverdichtete HDF Faserplatten ausgeführt. Bekanntlich handelt es
sich bei einer HDF-Platte, auch „High Density Fiberboard" genannt, um eine
hochdichte Faserplatte, die wegen ihrer höheren Festigkeit und Beständigkeit
gegenüber Feuchte
als eine dünne
Platten ausführt
werden kann. Platten dieser Art eignen sich besonders gut als eine
in den äußeren Bereichen
der erfindungsgemäßen Treppenstufe-Mehrschichtplatte
befindliche Lage und damit als ein Träger für die unmittelbaren Außenschichten.
-
In
einem solchen Fall kann als Nutz-Deckschicht auf Ober- und/oder
Unterseite der Treppenstufe eine besonders robuste Laminat-Deckschicht eingesetzt
werden.
-
Als
Laminat-Deckschicht kann in einem solchen Fall eine CPL-Platte eingesetzt.
Bekanntlich handelt es sich bei einer CPL-Platte, auch „Continuous
Pressure Laminated Board" genannt,
um einen im Endlosverfahren hergestellten Belag. Dieser ist auf
Grund seiner Widerstands- und Dekorfähigkeit besonders gut als Oberseite
für die
erfindungsgemäßen Treppenstufen-Mehrschichtplatten
geeignet.
-
Schließlich können vorteilhaft
ABS Streifen zum Abschluss von mindestens einer Kante der erfindungsgemäßen Treppenstufe
eingesetzt werden.
-
Bekanntlich
handelt es sich bei ABS um Acryl-Butadien-Styrol, welcher einen
thermoplastischer Kunststoff mit einer leichten Verformbarkeit darstellt.
Nach einem Abschluss der Kanten der Treppenstufen mit ABS Streifen
sind diese sowohl schlag- als auch abriebfest. Mit einem derartigen Kantenschutz
sind aber erfindungsgemäße Treppenstufen
nicht nur besonders für
einen robusten Einsatz geeignet. Es hat sich gezeigt, dass durch
ABS Kantenabschlüsse
die Torsions- und Biegesteifigkeit der erfindungsgemäßen Treppenstufe
weiter verbessert werden.
-
Schließlich ist
es vorteilhaft, wenn ein erster ABS-Streifen zum Abschluss von einer
insbesondere wandseitigen Kante der Treppenstufe und ein zweiter ABS-Streifen zum Abschluss
der weiteren Kanten der Treppenstufe eingesetzt wird. Dies hat den
Vorteil, dass die Stoßkanten
zwischen den beiden ABS-Streifen an den Enden der nicht sichtbaren wandseitigen
Kante der Treppenstufe zusammentreffen, während ein ABS-Streifen unterbrechungsfrei um
die anderen Kanten der Treppenstufe herumgezogen werden kann.
-
Die
Erfindung und vorteilhafte Ausführungsformen
derselben werden an Hand der kurz angeführten Figuren nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigen
-
1 eine
Schnittdarstellung durch die Mehrschichtplatte einer erfindungsgemäßen Treppenstufe,
-
2 eine
seitliche Schnittdarstellung, d.h. geländerseitig, durch einen Ausschnitt
einer beispielhaften Bolzentreppen mit Treppenstufen gemäß der Erfindung,
und
-
3 eine
Schnittdarstellung in Längsrichtung,
d.h. wandseitig, durch den Ausschnitt der beispielhaften Bolzentreppen
von 2.
-
1 zeigt
einen Querschnitt durch den maximal möglichen Lagenaufbau in der
Mehrschichtplatte 1 einer gemäß der Erfindung aufgebauten Treppenstufe.
-
Die
Mehrschichtplatte weist in jedem Falle eine Spanplatte 10 als
Kernschicht auf, welche insbesondere als eine ein-, drei oder mehrschichtige FPY-Flachpressplatte
ausgeführt
sein kann. Diese Spanplatte 10 ist zumindest auf der Ober-
und Unterseite jeweils mit einer Deckschicht 20 bzw. 30 versehen.
Diese kann je nach Ausführung
zwei- oder dreilagig ausgeführt
sein.
-
Jede
der Deckschichten 20 bzw. 30 weist erfindungsgemäß in jedem
Falle eine Laminat-Tragschicht 21 bzw. 31, insbesondere
einer Kompakt- bzw. HPL-Platte, auf. Wie oben bereits ausgeführt wurde,
wird die außerordentlich
hohe Torsionssteifigkeit und Biegefestigkeit der erfindungsgemäßen Treppenstufe
durch diese zusätzlichen,
innen liegenden Laminat-Tragschichten erreicht. Diese sind im Sandwichverbund
der Mehrschichtplatte beidseitig auf die Kernschicht-Spanplatte
aufgebracht und stellen hochzugfeste Zwischenlagen zwischen der
Kernschicht und den weiteren äußeren Schichten
dar.
-
Abhängig davon,
ob die erfindungsgemäße Treppenstufen
z.B. in einem Wohnbereich oder einem Ort eingesetzt werden, bei
dem eine hohe Belastung durch eine Vielzahl von Personen auftritt, können beidseitig
auf den innen liegenden Laminat-Tragschichten
eine oder zwei weitere Lagen in der Deckschicht vorgesehen sein.
So kann in einem ersten Anwendungsfall z.B. eine Massivholz-Deckschicht
als Nutz-Deckschichten 23 bzw. 33 direkt auf eine
oder beide Seiten der innen liegenden Laminat-Tragschichten 21 bzw. 31 aufgebracht
werden. Die Deckschichten 20, 30 auf der Kernschicht 10 sind in
diesem Falle also zweilagig. Eine derart aufgebaute Treppenstufe
ist z.B. im häuslichen
Privatbereich oder bei Treppen einsetzbar, welche geringe Abmessungen
aufweisen und nicht stark ausladen.
-
Bei
einem weiteren, in 1 dargestellten Anwendungsfall,
sind beidseitig auf den innen liegenden Laminat-Tragschichten jeweils
eine Hartstoffplatte 22 bzw. 32, insbesondere
eine HDF-Platte, und eine Nutz-Deckschicht 23 bzw. 33 angebracht.
Als Nutz-Deckschichten 23 bzw. 33 sind in diesem
Falle insbesondere Laminat-Deckschichten, bevorzugt jeweils eine
CPL-Platte, geeignet. Die Deckschichten 20, 30 auf
der Kernschicht 10 sind in diesem Falle also dreilagig.
Derart aufgebaute Treppenstufen sind besonders geeignet bei Stufen
mit größeren Abmessungen
bzw. bei Treppen in Bereichen mit hohen Verkehrsdichten, z.B. in öffentlichen
Gebäuden.
-
Die
erfindungsgemäße Treppenstufe
wird nachfolgend am Beispiel einer in den 2, 3 ausschnittsweise
dargestellten Bolzentreppe 4 näher erläutert. Deren Treppenstufen
sind dabei beispielhaft einerseits über jeweils einen Tragbolzen
in einer Tragwand 100 abgestützt, und andererseits sowohl an
den geländerseitigen
als auch an den wandseitigen Querkanten über vertikale Bolzenketten
untereinander verbunden.
-
In
den 2, 3 ist die Bolzentreppe 4 ausschnittsweise
mit den Trittstufen 50, 60 dargestellt. Dabei
sind eine erste, untere und eine zweite, obere Trittstufe 50, 60 gezeigt,
welche in Form einer erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte ausgeführt sind. 2 zeigt
dabei den Ausschnitt in einer seitlichen Schnittdarstellung mit
Sicht auf die geländerseitigen
Querkanten 58, 68 der Trittstufen 50, 60. 3 zeigt
die Bolzentreppe 4 in einer längs der Trittstufen verlaufenden
Schnittdarstellung im Bereich der wandseitigen Querkanten 56, 66 der
Trittstufen 50, 60.
-
2 zeigt
im Schnitt die untere Trittstufe 50 mit Blick auf die jeweiligen
geländerseitigen
Querkanten 58, 68 im Bereich von deren hinterer
Längskante 53 und
dem Untertrittbereich 55 auf der Oberseite. Die vordere
Längskante 54 im
Auftrittbereich 51 ist nicht dargestellt. Weiterhin zeigt 2 im Schnitt
eine obere Trittstufe 60 im Bereich von deren vorderer
Längskante 64 und
dem Auftrittbereich 61 auf der Oberseite. Die hintere Längskante 63 im
Untertrittbereich 65 ist nicht dargestellt. Beide Trittstufen 50, 60 sind
als Mehrschichtplatten gemäß der Erfindung
ausgeführt,
weisen also jeweils eine Spanplatte 10 als Kernschicht
und dreilagige Deckschichten 20, 30 auf Ober-
und Unterseite auf.
-
2 zeigt
im Schnitt eine beispielhafte vertikale Schraubverbindung 70 zwischen
den Trittstufen 50, 60, welche abgekürzt auch
mit dem Begriff Bolzen bezeichnet werden kann. Alle Trittstufen
einer der in den 2 und 3 beispielhaft
dargestellten Bolzentreppe sind beidseitig über derartige Schraubverbindungen
miteinander verspannt. Die Trittstufen sind also sowohl im Bereich
der geländerseitigen Querkanten,
als im Bereich der wandseitigen Querkanten über vertikale Bolzenketten
miteinander verspannt. 2 zeigt beispielhaft eine solche
bolzenartige Schraubverbindung 70, die im Bereich der geländerseitigen
Querkante 58 der Trittstufe 50 von deren Untertrittbereich 55 auf
der Oberseite 51 bis zum Bereich der geländerseitigen
Querkante 68 der Trittstufe 60 auf deren Unterseite 62 bei
der vorderen Längskante 64 verläuft.
-
Die
Schraubverbindung 70 weist beispielhaft eine Distanzhülse 71 mit
einer Kernbohrung 72 auf, die flächig auf dem Untertrittbereich 55 der
Trittstufe 50 und der Unterseite 62 der Trittstufe 60 aufliegt. Der
Spannbolzen 73 ist durch eine vertikale Bohrung 57 im
Bereich der hinteren Längskante 53 der
Trittstufe 50 und durch die Kernbohrung 72 der
Distanzhülse 71 bis
in eine vertikale Bohrung 67 im Kern 10 der Trittstufe 60 geführt. Dabei
wird der Spannbolzen 73 über den Bolzenkopf 74 auf
der Unterseite 52 der Trittstufe 50 abgestützt und über ein
Bolzengewinde 75 in der vertikalen Bohrung 67 verklemmt.
-
Falls
eine Person bei einer Benutzung der Bolzentreppe 4 die
Trittstufen 50, 60 insbesondere im Bereich von
deren Auftrittflächen 51, 61 belastet, werden
auf die in 2 dargestellte Anordnung erhebliche
Torsions- und Biegekräfte
ausgeübt.
Diesen können
die Trittstufen 50, 60 auf Grund von deren Ausführung in
Form der Mehrschichtplatten, welche gemäß der Erfindung eine innen
liegende, beidseitig mit Laminat-Tragschichten 21 bzw. 31 belegte
Kernschicht 10 weisen, besonders gut widerstehen. Es ist somit
nicht erforderlich, die in 2 sichtbaren
geländerseitigen
Enden der Trittstufen separat abzustützen. Vielmehr stabilisieren
sich diese mittels der oben beschriebenen Schraubverbindung 70 untereinander,
so dass eine Halterung der Trittstufen an einer Tragwand 100 nur über deren
wandseitige Querkanten 56, 66 ausreichend ist.
-
In 3 ist
diese wandseitige, horizontale Halterung beispielhaft gezeigt. Dabei
sind die Trittstufen 50, 60 über Tragbolzen 80,
welche vorteilhaft in Form von Steckbolzen ausgeführt sind,
in einer vertikalen Tragwand 100 befestigt, z.B. in einem Mauerwerk
aus Hohlkammerziegeln. Die Steckbolzen 80 sind mittels
rohrartiger Traghülsen 81 einerseits
in der Wand 100 bevorzugt in einem gummielastischen Schalldämmdübel 86 und
andererseits im Bereich der wandseitigen Querkanten 56, 66 im
Inneren der Kerne 10 der Trittstufen 50, 60 gelagert.
Dabei weisen die Traghülsen 81 am
linken Ende 84 ein Durchgangsloch 85 auf, durch
das der Spannbolzen 73 hindurchgeführt ist.
-
Auf
Grund des erfindungsgemäßen Schichtenaufbaus
der Trittstufen werden Biegespannungen, welche über deren Auftrittbereiche
eingeleitet werden, so gut abgefangen, dass eine Halterung der Treppenstufen
bei dem in den 2 und 3 gezeigten
Beispiel nur einseitig am Wandbereich 100 und dort auch
nur unter Verwendung eines einzigen Steckbolzens 80 pro
Trittstufe notwendig ist. Dagegen sind die in 3 auf
der linken Seite befindlichen und nicht vollständig dargestellten geländerseitigen Enden
der Trittstufen vollständig
freitragend und untereinander über
vertikale Schraubverbindungen verspannt. Auf deren Oberseiten kann
ein Geländer
aufgesetzt sein, das dann ebenfalls von den Trittstufen getragen
wird.
-
Gemäß einer
vorteilhaften, im Beispiel der 2 und 3 bereits
dargestellten Ausführungsform
können
die Kanten der Treppenstufen 50, 60 mit aufgeleimten
ABS Kanten abgeschlossen werden. So sind im Beispiel sowohl die
hinteren und vorderen Längskanten 53, 54 bzw. 63, 64,
als auch die wand- und geländerseitigen
Querkanten 56, 58 bzw. 66, 68 mit
einer ABS Kante versehen. Wie oben bereits ausgeführt wurde,
werden hierdurch nicht nur die Kanten der Mehrschichtplatte zum
Schutz vor mechanischen Beeinträchtigungen
wasserdicht abgeschlossen. Vielmehr tragen die ABS Kanten auch zur
Stabilisierung gegen mechanische Biegebeanspruchungen bei.
-
Vorteilhaft
sind die wandseitigen Querkanten 56, 66 mit Hilfe
von einzelnen ABS Steifen abgeschlossen. Demgegenüber sind
die restlichen drei sichtbaren Kanten einer jeden Treppenstufe,
d.h. die Kanten 53, 58, 54 bzw. 63, 68, 64,
jeweils mit einem einzigen ABS Streifen verschlossen, welcher in
einem Stück
um die drei Kanten herumgezogen ist.
-
Zusammengefasst
weist die erfindungsgemäße Treppenstufe
eine Mehrschichtplatte mit einer – bezogen auf die Kernschicht
und die beiden umgebenden, innen liegenden Laminat-Tragschichten – symmetrischen
Anordnung von vorzugsweise fünf oder
sieben Schichten auf. Neben weiteren möglichen Anordnungen sind beispielhaft
folgende Lagenaufbauten möglich:
-
Beispiel 1:
-
- 1. Echtholz-Deckschicht
- 2. Hartstoffplatte, z.B. eine HDF-Platte
- 3. Laminat-Tragschicht, z.B. einer HPL-Platte
- 4. Spanplatte als Kernschicht, z.B. eine FPY-Platte
- 5. Hartstoffplatte, z.B. eine HDF-Platte
- 6. Laminat-Tragschicht, z.B. eine HPL-Platte
- 7. Echtholz-Deckschicht
-
Beispiel 2:
-
- 1. Laminat-Deckschicht, z.B. eine CPL-Platte
- 2. Hartstoffplatte, z.B. eine HDF-Platte
- 3. Laminat-Tragschicht, z.B. eine HPL-Platte
- 4. Spanplatte als Kernschicht, z.B. eine FPY-Platte
- 5. Laminat-Tragschicht, z.B. eine HPL-Platte
- 6. Hartstoffplatte, z.B. eine HDF-Platte
- 7. Laminat-Deckschicht, z.B. eine CPL-Platte