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Die
Erfindung betrifft eine seitenrückblickspiegellose
Kraftfahrzeugrückblickeinrichtung.
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Üblicherweise
ist an Kraftfahrzeugen an jeder Seite im Bereich des vorderen Endes
der Vordertürseitenscheiben
ein Seitenrückblickspiegel
angeordnet, durch den der Fahrer bzw. die Fahrerin (Bedienperson)
des Fahrzeugs das Verkehrsgeschehen hinter dem Fahrzeug und seitlich
des Fahrzeugs beobachten kann, um beispielsweise festzustellen,
ob eine Fahrspur gewechselt werden kann oder abgebogen werden kann.
Eine Eigenart solcher Seitenrückblickspiegel
liegt darin, dass der nach hinten einsehbare Winkelbereich begrenzt
ist, die Seitenrückblickspiegel
relativ weit über
die Kontur des Fahrzeugs herausstehen, so dass sie zusätzliche
Fahrzeugbreite verursachen und den Luftwiderstand negativ beeinflussen,
und dass die Bedienperson den Blick relativ weit vom Verkehrsgeschehen
vor dem Fahrzeug abwenden muss, was zu gefährlichen Situationen führen kann.
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Aus
der
DE 697 09 810
T9 ist eine Rückblickeinrichtung
mit Kamera für
ein Kraftfahrzeug bekannt, bei der in jedem Rückblickspiegel zusätzlich eine
elektronische Kamera vorgesehen ist, deren Bild auf je ein Display übertragen
wird, das an der dem jeweiligen Rückblickspiegel zugewandten
Seite des Lenkrades angeordnet ist. Es kann eine zusätzliche
Kamera am Fahrzeug angeordnet sein, die den Bereich hinter dem Fahrzeug
erfasst und deren Brennweite und/oder Stellung zur Anpassung an
bestimmte Fahr- und Gefahrensituationen veränderbar ist. Die von den Kameras
gelieferten Bilder können digitalisiert
werden, so dass von hinten kommende oder bereits schräg hinter
dem Fahrzeug befindliche Fahrzeuge erkannt werden, mit denen beispielsweise
bei einem Spurwechsel vor einem Überholmanöver eine
Kollisionsgefahr besteht.
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Aus
der
DE 699 01 200
T2 ist ein Rückblicksystem
für Fahrzeuge
bekannt, mit einem Spiegel, der in ein mit der Fahrzeugkarosserie
mittels eines Armes verbundenes Schutzgehäuse eingesetzt ist. Weiter
enthält
das Rückblicksystem
eine Anordnung zur Feststellung von Hindernissen im toten Winkel des
Rückblickspiegels,
wobei der Rand des Gehäuses
an seinem dem Verbindungsarm abgewandten Ende eine gegebene mittlere
Dicke aufweist und in diesen Rand eine Leuchtanzeige eingesetzt
ist, die mit der Feststelleinrichtung für Hindernisse gekoppelt ist,
so dass Hindernisse dem Fahrer durch Aufleuchten der Anzeige angezeigt
werden.
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Aus
der
DE 299 08 072
U1 ist eine Monitor-Rücksichteinrichtung
für Fahrzeuge
bekannt, bei dem zwei am Fahrzeug montierte elektronische Kamerasysteme
jeweils einen in Rückwärtsrichtung
gerichteten Blickwinkel aufweisen. Die Kamerasysteme sind an den
A-Säulen
des Fahrzeugs befestigt. Weitere, hintere Kamerasysteme mit in Rückwärtsrichtung
gerichtetem Blickwinkel können
im Bereich der Kofferraumhaube des Fahrzeugs angeordnet werden.
Videosignale der Kamerasysteme werden in einem jeweiligen rechten
bzw. linken Display, die jeweils an der linken und an der rechten
Seite des Lenkrades angeordnet sind, angezeigt. Ferner ist ein mittig
angeordnetes Display im Bereich des Armaturenbrettes des Fahrzeugs
zur Anzeige der Videosignale der hinteren Kamerasysteme vorgesehen.
Der Rückblick über die
Kamerasysteme ist in einer horizontalen Ausdehnung gleichbleibend
und stets gleich gerichtet. Nur im Falle einer Rückwärtsfahrt wird auf die hinteren
Kamerasysteme gewechselt, um mit diesen einen größeren Bereich zu erfassen und
wiederzugeben. Bei Vorwärtsfahrt
ist der Blickwinkel des gesamten Kamerasystems konstant.
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Die
DE 10 2004 009 364
A1 offenbart ein visuelles Hilfssystem für Fahrzeuge,
das aus vier Videokameras besteht, von denen jeweils eine in den
vier Ecken des Fahrzeugs installiert ist. Über Schaltelemente werden die
Videobilder von den vorderen oder den hinteren Videokameras gleichzeitig
auf zwei LCD-Anzeigen übermittelt,
die an dem Armaturenbrett angeordnet sind. Das Hilfssystem erlaubt
dem Fahrer eines Fahrzeuges die Sicht durch gleichzeitige Anzeige
von Verkehrsbedingungen vor bzw. hinter dem Fahrzeug zusätzlich zu
den Seitenrückblickspiegeln
zu erweitern.
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Aus
der
DE 20 2006
013 620 U1 ist ein Kamera-Rückspiegelsystem bekannt, bei
dem Monitore anstatt eines herkömmlichen
Rückspiegels
im Inneren der Autotür
angebracht sind. Die Monitore erhalten Videosignale von Kameras,
die je nach Automodell in der B- oder C-Säule des Autos untergebracht sind.
Weitere Kameras können
in der Stoßstange oder
in den Rücklichtern
vorgesehen werden und dienen zur besseren Einsicht beim Rückwärtsfahren.
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Die
DE 198 01 884 A1 beschreibt
ein System für
Fahrzeuge zur Überwachung
von vom Fahrer nicht direkt oder über Spiegel einsehbare Räume um ein
Fahrzeug herum, wobei ein von Videokameras erzeugtes Bild des Überwachungraumes
auf Anzeigevorrichtungen darstellt wird. Die Kameras sind vorzugsweise
in den Scheinwerfern angeordnet. Für die Anordnung der An zeigevorrichtungen
können
verschiedene Stellen vorgesehen werden, die entweder vom Fahrer
ständig
und ohne Kopfdrehung einsehbar sind, oder die erst bei besonderen
Manövern,
insbesondere beim Rückwärtsfahren
eingesehen werden. Das offenbarte Überwachungssystem ist zusätzlich zu
den Seitenrückspiegeln
vorgesehen.
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Aus
der
DE 100 00 215
A1 ist eine Verstellvorrichtung eines äußeren Rückspiegels für ein Kraftfahrzeug,
insbesondere für
eine Zugmaschine mit einem Anhänger,
bekannt. Der Rückspiegel
wird dabei in Abhängigkeit
eines Knickwinkels des Anhängers
in Relation zu der Zugmaschine automatisch eingestellt. Alternativ
zu dem Rückspiegel
kann ein Kamerasystem mit einer Kamera und einem Bildschirm installiert
werden, wobei die Kamera an geeigneter Stelle des Fahrzeugs montiert
ist und nach hinten blickt, während
der Fahrer auf dem Bildschirm innerhalb des Fahrzeugs das Überwachungsraumbild
erfasst. Für
eine Überwachung
eines weiteren Bereichs ist ein zusätzlicher Hilfsrückspiegel
vorhanden, der dem Fahrer eine noch größere Sicherheit, insbesondere
bei einer Rückwärtsfahrt
liefern soll.
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Die
DE 100 43 099 A1 offenbart
eine Überwachungsvorrichtung
des rückwärtigen Bereichs
eines Fahrzeugs mittels mindestens einer Videokamera. Die Videokamera
ist an der Gegenfahrbahn zugewandten Seite des Fahrzeugs angebracht
und überwacht
den rückwärtigen Bereich
des Fahrzeugs. Die Videokamera kann mindestens zwei unterschiedliche Abbildungsmaßstäbe bei unterschiedlichen
Blickwinkeln ermöglichen,
die an zwei Monitoren oder auf einem Monitor mit zwei unterschiedlichen
Bildbereichen angezeigt werden. Die unterschiedlichen Abbildungsmaßstäbe werden
entsprechend der Fahrtrichtung automatisch gewählt.
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Die
EP 1 245 445 A2 offenbart
eine Vorrichtung zur Überwachung
des rückwärtigen und
seitlichen Raums eines Zugfahrzeugs mit mindestens einem Anhänger. Die
Vorrichtung, die mindestens aus einer Kamera und einem im Zugfahrzeug
angeordneten Monitor besteht, wird zusätzlich zu den Rückspiegeln
angeordnet und dient insbesondere zur Erleichterung der Rückwärtsfahrt.
Hierfür
ist mindestens eine Kamera im seitlichen Heckbereich des Zugfahrzeugs
drehbar angeordnet, die automatisch parallel zur Außenseite
des Anhängers
ausrichtbar ist.
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Aus
der
DE 696 18 192
T3 ist ein Fahrzeug-Rückblicksystem
mit panoramischer Sicht bekannt. Das Rückblicksystem beinhaltet wenigstens zwei
seitliche Bilderfassungsvorrichtungen, die jeweils im Bereich der
vorderen Kotflügel
des Fahrzeugs angeordnet sind, sowie eine mitt lere Bilderfassungsvorrichtung
im Heckbereich des Fahrzeugs. Die Bilderfassungsvorrichtungen sind
im allgemeinen hinter das Fahrzeug gerichtet. Ein Bildprozessor empfangt
Datensignale der Bilderfassungsvorrichtungen und synthetisiert aus
diesen Datensignalen ein zusammengesetztes Bild, das auf einer Anzeige im
Bereich des Armaturenbretts angezeigt wird.
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Aus
der
DE 102 17 992
B4 ist ein vorderer Blinker für einen Personenkraftwagen
bekannt, der an geeigneter Stelle in einer Fahrzeugkarosserie, z. B.
in dem oberen Bereich eines Kotflügels, eingebaut ist und bei
Aktivierung aus der Karosserie herausfährt und mit Ausschalten der
Blinkleuchten zurück
in die Fahrzeugkarosserie eingezogen wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kraftfahrzeugrückblickeinrichtung
zu schaffen, die der Bedienperson des Fahrzeugs eine Beobachtung
des Verkehrsgeschehens nach Rückwärts an beiden
Fahrzeugseiten ermöglicht,
ohne dass die Breite des Fahrzeugs und dessen Luftwiderstand nachteilig
beeinflusst werden, und die es ermöglicht, dass die Bedienperson
ihren Blick nur wenig von der Vorwärtsrichtung des Fahrzeugs abwenden
muss.
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Diese
Aufgabe wird mit einer seitenrückblickspiegellosen
Kraftfahrzeugrückblickeinrichtung
gemäß dem Anspruch
1 gelöst.
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Die
Unteransprüche
sind auf vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugrückblickeinrichtung gerichtet.
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Die
Erfindung wird im Folgenden beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten
anhand zweier schematischer Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Aufsicht auf einen Personenkraftwagen,
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2 schematisch
eine Kameraeinheit,
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3 eine
Ansicht auf die Schalttafel eines Fahrzeugs vom Innenraum aus etwa
in Augenhöhe der
Fahrzeugbedienperson, jedoch etwas nach rechts zur Fahrzeugmitte
versetzt und
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4 schematisch
eine in eine A-Säule
integrierte Blinkleuchte.
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In
der nachfolgenden Figurenbeschreibung sind mit vorne die Fahrzeugvorwärtsrichtung,
mit hinten die Fahrzeugrückwärtsrichtung,
mit der rechten Seite die in Vorwärtsrichtung gesehene rechte
Seite des Fahrzeugs und mit linker Seite die in Vorwärtsrichtung
gesehene linke Seite des Fahrzeugs bezeichnet.
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Gemäß 1 sind
an einem in Aufsicht gezeigten Personenkraftwagen, dessen Vorwärtsrichtung
in der Figur durch den Pfeil V angegeben ist, im Bereich der hinteren
seitlichen Karosseriesäulen 10l, 10r je
eine elektronische Kameraeinheit 12l, 12r angebracht,
deren Blickfeld nach hinten jeweils einen Winkel α überstreicht,
dessen innere Begrenzung die Fahrzeuglängsmittelebene durchschneidet
und deren äußere Begrenzung
mit der Fahrzeuglängsrichtung
einen Winkel von beispielsweise etwa 15 bis 25 Grad bildet. Der
Winkel α beträgt somit
etwa 20 bis 30 Grad, ohne auf diesen Bereich beschränkt zu sein.
Das von jeder Kameraeinheit aufgenommene Bild wird in an sich bekannter
Weise gewandelt und auf je einem Bildschirm 14l, 14r wiedergegeben,
wobei der linksseitige Bildschirm 14l der linksseitigen Kameraeinheit 12l zugeordnet
ist und der rechtsseitige Bildschirm 14r der rechtsseitigen
Kameraeinheit 12r zugeordnet ist.
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Im
Bereich der A-Säule
(seitliche Windschutzscheibensäule)
ist jeweils eine Blinklichteinheit 16l, 16r angeordnet,
die nachfolgend genauer beschrieben wird.
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2 zeigt
den Aufbau einer Kameraeinheit 12 genauer:
Dargestellt
ist die Karosserieaußenhaut
bzw. das Karosserieblech 20, an dessen Innenseite eine Tragstruktur 22 befestigt
ist, beispielsweise angeschweißt
ist, die ein ein- oder mehrlinsiges Objektiv 24 trägt, dessen
Bild auf einen an sich bekannten lichtempfindlichen Bildwandler 26 fällt, von
dem aus das vom Objektiv 24 aufgenommene Bild digital zum jeweiligen
Bildschirm 14 übertragen
wird und dort mit beispielsweise automatisch an die jeweilige Umgebungshelligkeit
angepasster Helligkeit wiedergegeben wird.
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Das
Objektiv 24 befindet sich unmittelbar hinter einer durchsichtigen
Abdeckung 28, mit der eine im Karosserieblech 20 ausgebildete
Durchblicköffnung
für das
Objektiv 24 abgedeckt ist, wobei die Abdeckung 28 etwa
bündig
mit der Außenkontur
des Karosserieblechs verläuft.
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Die
Abdeckung befindet sich vorzugsweise in einem Bereich der Karosserie,
der im normalen Fahrbetrieb nur wenig verschmutzt wird. Zusätzlich kann
eine Reinigungseinrichtung, beispielsweise eine Sprühdüse oder
eine Wischeinrichtung, vorgesehen sein, mit der die Abdeckung 28 von
Schmutz befreit wird.
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In
der beschriebenen Baugruppe kann ein Aktor 30 vorgesehen
sein, mit dem die Brennweite des Objektivs 24 verstellt
werden kann oder die Einheit aus Objektiv 24 und Bildwandler 26 verschwenkt werden
kann, so dass der normale Gesichtsfeldwinkel α um einen Bereich β von beispielsweise
10 bis 20 Grad in Querrichtung des Fahrzeugs vergrößert werden
kann.
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3 zeigt
eine Aufsicht auf eine Schalttafel eines Fahrzeugs mit den Bildschirmen 14l, 14r,
die an jeder Seite der Schalttafel im Bereich der A-Säule 32l, 32r angebracht
sind. Im dargestellten Beispiel enthält die Schalttafel in ihrem
mittleren Bereich einen weiteren Bildschirm 34 beispielsweise
für ein Fahrzeugnavigationssystem.
Mit 36 ist ein Blinkerhebel bezeichnet.
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Zur
Steuerung des elektronischen Rückblicksystems
dient ein elektronisches Steuersystem 40 mit zwei Eingängen 42 und 44,
von denen je einer mit einem von dem Blinkerhebel 36 betätigten Schalter verbunden
ist, und einem Eingang 46, dem ein Lenkwinkel zugeführt wird,
der beispielsweise von der mit dem Lenkrad des Fahrzeugs verbundenen
Lenkwelle abgenommen wird.
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Weitere
Eingänge 50 und 52 des
elektronischen Steuersystems sind mit der linksseitigen Kameraeinheit
und der rechtsseitigen Kameraeinheit verbunden.
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Ausgänge 60 und 62 des
elektronischen Steuersystems sind mit jeweils einem Bildschirm 14l, 14r verbunden.
Weitere Ausgänge 64 und 66 sind
mit je einem der Aktoren 30 der jeweiligen Kameraeinheit verbunden.
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Der
Aufbau der elektronischen Kameraeinheiten und des elektronischen
Steuersystems, in dem auch die Verarbeitung der von den elektronischen
Kameraeinheiten aufgenommenen Bilder erfolgt, sind an sich bekannt
und werden daher nicht im Einzelnen erläutert. Es versteht sich, dass
das elektronische Steuersystem nicht zwingend in einer Einheit zusammengefasst
sein muss, sondern auf mehrere Komponenten im Fahrzeug verteilt
sein kann und mit anderen Komponenten zumindest teilweise zusammengefasst
sein kann.
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Das
Zusammenwirken der genannten Baugruppen ist wie folgt:
Sei
zunächst
angenommen, das Fahrzeug fährt
ohne besondere Vorkommnisse geradeaus. Auf dem linksseitigen Bildschirm 14l wird
dann das Verkehrsgeschehen hinter und schräg hinter dem Fahrzeug innerhalb
des Blickwinkels α angezeigt.
Auf dem rechten Bildschirm 14r wird das entsprechende Verkehrsgeschehen
rechts hinter dem Fahrzeug angezeigt. Sei nun angenommen, eine Bedienperson
betätigt den
Blinkerhebel 36 zur Anzeige eines gewollten Spurwechsels
nach links oder eines Abbiegens nach links. Das elektronische Steuersystem 40 erhält die entsprechende
Information über
einen der Eingänge 42 und 44.
Der Befehl löst
ein Kommando an den Aktor 30 der linksseitigen Kameraeinheit 12l aus,
auf Grund dessen je nach Aufbau der Kameraeinheit deren Brennweite
verkürzt
wird, so dass der Blickwinkel vergrößert wird, und/oder die Kameraeinheit
verschwenkt wird, so dass ebenfalls der Blickwinkel des Kamerasystems
um den Winkelbetrag β in
Richtung quer zum Fahrzeug vergrößert wird.
Auf dem linksseitigen Bildschirm 14l wird das Verkehrsgeschehen in
dem größeren Blickwinkel
unmittelbar angezeigt. Des weiteren läuft eine an sich bekannte Bildauswertung
ab, die feststellt, ob in dem Winkelbereich schräg hinter dem Fahrzeug sich
ein Fahrzeug befindet oder sich ein Fahrzeug annähert, mit dem bei einem Spurwechsel
nach links Kollisionsgefahr besteht. Ist dies der Fall, so erfolgt
beispielsweise eine akustische und/oder optische Warnung. Das jeweilige
Fahrzeug kann im Bildschirm 14 deutlich, beispielsweise
durch rote Einfärbung
und Blinken, markiert werden. Die Bedienperson ist dann gewarnt
und unterlässt
ein Abbiegen.
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Wenn
die Bedienperson das Lenkrad nach links dreht, wird dies dem elektronischen
Steuersystem über
den Eingang 46 mitgeteilt. Das elektronische Steuersystem
sendet daraufhin ein Signal an den Aktor 30 der linksseitigen
Kameraeinheit 12l, woraufhin die Kameraeinheit um einen
Winkel verschwenkt wird, der zum Lenkwinkel des Fahrzeugs etwa entgegengesetzt
ist, so dass die Blickrichtung der Kameraeinheit nach Rückwärts relativ
zur Straße etwa
konstant bleibt und sich mit Kollisionsgefahr nähernde Fahrzeuge identifiziert
und angezeigt werden können
und/oder ein entsprechendes Warnsignal ausgelöst werden kann.
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Bei
einem Setzen des Blinkerhebels 36 nach rechts oder einem
Lenken nach rechts laufen die geschilderten Vorgänge in ähnlicher Weise an der rechtsseitigen
Kameraeinheit 12r und dem rechtsseitigen Bildschirm 14r ab.
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Die
Auswertung des von den Kameraeinheiten aufgenommenen Bildes im Hinblick
auf möglicherweise
kollidierende Fahrzeuge, die die Größenänderung des Fahrzeugs und deren
Lage auf dem Bildschirm bzw. dem Bildwandler 26 auswertet, kann
auch bei geradeaus fahrendem Fahrzeug erfolgen, so dass eine Kollisionswarnung
vor einem Heckaufprall möglich
ist, auf Grund der entsprechende Sicherheitssysteme im Fahrzeug
aktiviert werden können
oder das Fahrzeug, sofern es mit einem Abstandsradar nach vorne
ausgerüstet
ist, beschleunigen kann, um einen Heckaufprall zu vermeiden.
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Das
beschriebene System kann in vielfältiger Weise abgeändert werden:
Beispielsweise können die
Kameraeinheiten innerhalb der seitlichen Randbereiche des Rückfensters
des Fahrzeugs angebracht werden oder im Bereich der Heckleuchten oder
im Bereich der A-Säulen
oder im Bereich vorne seitlich an den Vorderkotflügeln. Bei
Anbringung im Heckbereich können
beide Kameraeinheiten zu einer Einheit zusammengefasst werden, deren
Bild auf die beiden Bildschirme aufgeteilt wird. Um ein Fahrzeug zu
identifizieren, mit dem Kollisionsgefahr besteht, ist nicht zwingend
eine Bildauswertung erforderlich, sondern kann ergänzend zu den
Kameraeinheiten ein Abstandsradar vorgesehen sein, das den Winkel abtastet,
in dem sich ein eine Kollisionsgefahr bildendes Hindernis befinden
kann. Das Radargerät
kann bei einem Lenkeinschlag ebenfalls entgegengesetzt zum Lenkeinschlag
bewegt werden, so dass der erfasste Gefahrenbereich bei abbiegendem
Fahrzeug unverändert
bleibt.
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Das
rechtsseitige Kamerasystem kann derart gebaut sein, dass es bei
Einlegen des Rückwärtsgangs
gezielt den Nahbereich seitlich des Fahrzeugs erfasst und im rechtsseitigen
Bildschirm 14r sichtbar macht, wodurch Berührungen
mit einem Bordstein vermieden werden können.
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Bei
ausreichendem Platz in oder an den A-Säulen 32l, 32r können die
Bildschirme 14l und/oder 14r in die A-Säulen integriert
werden, so dass das Aussehen der Schalttafel und der Raumeindruck
nicht beeinträchtigt
sind und ein großer
Abstand zwischen Bildschirm und Auge der Bedienperson erzielt wird,
was wegen der Akkommodation des Auges vorteilhaft ist.
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Der
rechtsseitige Bildschirm 14r muss nicht zwingend am rechten
Randbereich der Schalttafel angebracht sein, sondern kann näher zur
Fahrzeugmitte angebracht werden. Es ist auch möglich, dass der mittlere Bildschirm 34 die
Funktion des rechten Bildschirms 14r mit übernimmt,
so dass der rechte Bildschirm 14r entfallen kann. Wenn
der mittlere Bildschirm 34 normalerweise als Bildschirm
eines Navigationssystems und/oder als Bildschirm zur Ansteuerung
und/oder Sichtbarmachung von Fahrzeugfunktionen verwendet wird,
kann er beispielsweise bei Betätigung
des Blinkerhebels 36 und/oder, wenn das erfindungsgemäße System
eine Kollisionsgefahr mit einem von hinten oder schräg von hinten
kommenden oder seitlich rechtsseitig des hinteren Fahrzeugbereiches
fahrenden Fahrzeug erkennt, auf Anzeige des kollisionsgefährlichen
Verkehrsgeschehens umgeschaltet werden.
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Ein
innenseitiger mittiger Rückblickspiegel kann
beibehalten werden. Er kann jedoch entfallen, wenn ein Kamerasystem
verwendet wird, das das Verkehrsgeschehen mittig hinter dem Fahrzeug
erfasst und dessen Bild dann vorteilhafterweise auf einen mittleren
Bildschirm projiziert wird, der beispielsweise in dem Bereich angeordnet
sein kann, wo bei derzeitigen Fahrzeugen der mittlere Rückblickspiegel angeordnet
ist.
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Mit
dem erfindungsgemäßen System
wird erreicht, dass die Außenrückblickspiegel
entfallen können,
wodurch der Luftwiderstand des Fahrzeugs vermindert wird, seine
Breite nicht unnötig groß ist und der
Fahrer zur Beobachtung des rückwärtigen Verkehrsgeschehens
seinen Blick nicht übermäßig weit vom
Verkehrsgeschehen vor dem Fahrzeug abwenden muss.
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Damit
die in neuerer Zeit zunehmend beobachtbare Anordnung von Blinklichtern
an den Außenrückblickspiegeln
funktional erhalten bleiben kann, können seitliche Blinkleuchten
gemäß 4 ausgebildet
werden, die schematisch einen Schnitt durch einen Teil der linksseitigen
A-Säule
darstellt.
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Mit 80 ist
das Karosserieblech im Bereich der A-Säule bezeichnet, das ein Loch 82 aufweist,
das von der Außenseite
eines Blinkleuchtenträgers 84 gefüllt ist,
die bündig
mit der Außenhaut
des Fahrzeugs verläuft.
Der Blinkleuchtenträger 84 ist
an einer Konsole 86 verschiebbar geführt, die an dem Karosserieblech 80 befestigt
ist. Zur Verschiebung der Konsole dient ein Aktor 88, beispielsweise
ein Elektromotor oder ein Elektromagnet. Die Funktion der Anordnung
ist derart, dass beim Betätigen
des Blinkerhebels 36 der Blinkleuchtenträger 84 ausgefahren wird
und die Blinkleuchte in Betrieb gesetzt wird, so dass sie von Außerhalb
des Fahrzeugs in üblicher Weise
sichtbar ist. Bei Rückstellen
des Blinkerhebels erlischt die Blinkleuchte und wird der Blinkleuchtenträger 84 wieder
bündig
in die A-Säule
eingefahren.
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Die
beispielhaft beschriebene Einrichtung kann vielfältig abgeändert werden. Beispielsweise muss
der Blickwinkel bei Lenkeinschlag nicht zwingend verändert werden.
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- 10
- Karosseriesäule
- 12
- Kameraeinheit
- 14
- Bildschirm
- 16
- Blinklichteinheit
- 20
- Karosserieblech
- 22
- Tragstruktur
- 24
- Objektiv
- 26
- Bildwandler
- 28
- Abdeckung
- 30
- Aktor
- 32
- A-Säule
- 34
- Bildschirm
- 36
- Blinkerhebel
- 40
- elektronisches
Steuersystem
- 42
- Eingang
- 44
- Eingang
- 46
- Eingang
- 50
- Eingang
- 52
- Eingang
- 60
- Ausgang
- 62
- Ausgang
- 64
- Ausgang
- 66
- Ausgang
- 80
- Karosserieblech
- 82
- Loch
- 84
- Blinkleuchtenträger
- 86
- Konsole
- 88
- Aktor